GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Handgriff für eine Handwerkzeugmaschine
und eine Handwerkzeugmaschine mit einem derartigen Handgriff.
[0002] Eine Handwerkzeugmaschine, wie beispielsweise eine Bohrmaschine, kann einen Haupthandgriff,
der hinten an der Handwerkzeugmaschine angeordnet ist, und einen Seitenhandgriff,
der vorderseitig an der Handwerkzeugmaschine angeordnet ist, umfassen. Der Seitenhandgriff
ist in der Regel lösbar an der Handwerkzeugmaschine befestigt. Um das Übertragen von
Schwingungen oder Vibrationen von der Handwerkzeugmaschine auf den Seitenhandgriff
zu verhindern oder zumindest zu reduzieren, können Schäume oder Elastomere als Federn
eingesetzt werden. Die Auslegung einer derartigen Feder erfolgt dabei in der Regel
auf nur eine zu isolierende Frequenz.
[0003] Ändert sich bei dem Einsatz der Handwerkzeugmaschine die Frequenz durch die Anwendung,
die Einstellung der Handwerkzeugmaschine oder die Arbeitsfrequenz, so können diese
Federn nicht auf die unterschiedlichen Anwendungsfälle angepasst werden. Damit haben
diese Systeme nur einen einzigen Anwendungsbereich, welcher hinsichtlich der Vibrationsisolation
optimal abgestimmt ist. Treten bei unterschiedlichen Anwendungsbereichen unterschiedliche
Frequenzen auf, so funktioniert das Isolationssystem nicht mehr optimal. Die Isolationsleistung
nimmt ab, weil die Anregungsfrequenz nicht mehr zur Steifigkeit der verwendeten Feder
passt. Ein und dasselbe Isolationssystem kann damit oft nur bei einem Typ von Handwerkzeugmaschinen
eingesetzt werden und erreicht seine optimale Leistung nur bei einem speziellen Anwendungsbereich.
Damit ist das Potenzial für eine gute Vibrationsisolation oftmals nicht vollumfänglich
ausgeschöpft.
[0004] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen verbesserten Handgriff für
eine Handwerkzeugmaschine bereitzustellen.
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
[0005] Demgemäß wird ein Handgriff für eine Handwerkzeugmaschine vorgeschlagen. Der Handgriff
umfasst einen Griffabschnitt, der von einem Benutzer umgreifbar ist, einen Befestigungsabschnitt,
mit dessen Hilfe der Handgriff an der Handwerkzeugmaschine befestigbar ist, und eine
Schwingungsentkopplungseinrichtung, die dazu eingerichtet ist, auf den Befestigungsabschnitt
wirkende Schwingungen von dem Griffabschnitt zu entkoppeln, wobei die Schwingungsentkopplungseinrichtung
ein Federelement mit einer einstellbaren Federsteifigkeit aufweist.
[0006] Dadurch, dass die Federsteifigkeit des Federelements einstellbar ist, kann die Schwingungsentkopplungseinrichtung
für unterschiedlichste Anwendungsfälle unterschiedlichster Handwerkzeugmaschinen eingesetzt
werden. Hierdurch vergrößert sich das Einsatzgebiet für den Handgriff signifikant.
Weiterhin kann auf das Vorhalten verschiedener Handgriffe mit unterschiedlichster
Schwingungsentkopplungseignung verzichtet werden.
[0007] Unter der "Federsteifigkeit" ist vorliegend das Verhältnis einer auf das Federelement
wirkenden Kraft zur dadurch bewirkten Auslenkung des Federelements zu verstehen. Die
"Auslenkung" kann dabei eine Kompression oder Expansion des Federelements sein. Die
Federsteifigkeit kann auch als Federkonstante, Federhärte oder Federrate bezeichnet
werden. Darunter, dass die Schwingungsentkopplungseinrichtung dazu eingerichtet ist,
die Schwingungen von dem Griffabschnitt zu "entkoppeln", ist zu versehen, dass die
Schwingungsentkopplungseinrichtung dazu eingerichtet ist, das Übertragen von Schwingungen
oder Vibrationen von dem Befestigungsabschnitt auf den Griffabschnitt zu verhindern
oder zumindest zu reduzieren. Insbesondere ist die Schwingungsentkopplungseinrichtung
dazu eingerichtet, eine Schwingungsamplitude zu reduzieren. Der Handgriff ist insbesondere
ein Seitenhandgriff der Handwerkzeugmaschine oder kann als solcher bezeichnet werden.
[0008] Gemäß einer Ausführungsform ist die Schwingungsentkopplungseinrichtung zumindest
abschnittsweise innerhalb eines Griffelements des Handgriffs angeordnet.
[0009] Das Griffelement ist vorzugsweise rohrförmig. Dadurch, dass die Schwingungsentkopplungseinrichtung
in dem Griffelement aufgenommen ist, kann ein besonders kompakter Aufbau des Handgriffs
erzielt werden. Weiterhin ist die Schwingungsentkopplungseinrichtung dadurch vor Beschädigungen
geschützt. Das Griffelement kann zumindest abschnittsweise aus einem elastisch verformbaren
Material, wie beispielsweise einem elastischen Kunststoffmaterial, Gummi oder Kork,
gefertigt sein. Dies erhöht den Bedienkomfort. Im Betrieb der Handwerkzeugmaschine
wird das Griffelement von dem Benutzer umgriffen.
[0010] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist das Federelement aus einem Elastomer, insbesondere
aus einem Gummiwerkstoff, einem thermoplastischen Elastomer oder einem Silikonwerkstoff,
gefertigt.
[0011] Das Federelement kann auch als Elastomerfederelement, Elastomerfeder oder Elastomerelement
bezeichnet werden. Das Federelement kann aus einem beliebigen anderen elastischen
verformbaren Werkstoff gefertigt werden. Das Federelement kann aus einem aufgeschäumten
Material gefertigt sein. Das heißt, das Federelement kann Poren aufweisen. Das Material
kann offenporig oder geschlossenporig sein. Das Material kann ein Schaum sein. Alternativ
kann das Federelement auch massiv sein. Das Federelement kann auch einen metallischen
Werkstoff umfassen. Beispielsweise kann das Federelement ein Drahtgeflecht, eine verstellbare
Blattfeder oder dergleichen sein.
[0012] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Federsteifigkeit des Federelements stufenlos
einstellbar.
[0013] Das heißt, die Federsteifigkeit ist nicht nur in wenigen Stufen gestuft verstellbar,
sondern kann zwischen einer maximal möglichen Federsteifigkeit und einer minimal möglichen
Federsteifigkeit stufenlos in eine Vielzahl an Federsteifigkeiten einstellbar sein.
Die Einstellbarkeit der Federsteifigkeit ist reversibel. Das heißt, die Federsteifigkeit
des Federelements kann erhöht und dann wieder reduziert und dementsprechend auch wieder
erhöht werden.
[0014] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist das Federelement rohrförmig.
[0015] Das Federelement weist vorzugsweise eine hohlzylinderförmige Geometrie mit einer
ringförmigen Basisfläche auf.
[0016] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die Schwingungsentkopplungseinrichtung
ein Verbindungselement auf, das zumindest abschnittsweise in dem Federelement aufgenommen
ist und das den Befestigungsabschnitt mit dem Griffabschnitt verbindet.
[0017] Vorzugsweise ist das Verbindungselement stoffschlüssig mit dem Federelement verbunden.
Bei stoffschlüssigen Verbindungen werden die Verbindungspartner durch atomare oder
molekulare Kräfte zusammengehalten. Stoffschlüssige Verbindungen sind nicht lösbare
Verbindungen, die sich nur durch Zerstörung der Verbindungsmittel und/oder Verbindungspartner
trennen lassen. Stoffschlüssig kann beispielsweise durch Kleben oder Vulkanisieren
verbunden werden. Beispielsweise ist das Federelement an das Verbindungselement anvulkanisiert
oder mit diesem verklebt. Das Verbindungselement kann einen zylinderförmigen Basiskörper
aufweisen, der in dem Federelement aufgenommen ist. Oberseitig aus dem zylinderförmigen
Basisabschnitt kann sich ein Gewindebolzen herauserstrecken, der mit Hilfe eines Befestigungselements,
beispielsweise einer Sechskantmutter, mit dem Befestigungsabschnitt verschraubt ist.
[0018] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die Schwingungsentkopplungseinrichtung
einen innerhalb des Griffabschnitts angeordneten Federelementhalter auf, in dem das
Federelement aufgenommen ist.
[0019] Der Federelementhalter ist vorzugsweise rohrförmig oder hülsenförmig. Der Federelementhalter
ist in dem Griffelement des Griffabschnitts aufgenommen und fest mit diesem verbunden.
Beispielsweise kann zwischen dem Federelementhalter und dem Griffelement eine Verzahnung
vorgesehen sein. Ferner kann der Federelementhalter auch mit dem Griffelement verklebt
sein.
[0020] Gemäß einer weiteren Ausführungsform verbindet das Federelement das Verbindungselement
mit dem Federelementhalter, insbesondere stoffschlüssig.
[0021] Beispielsweise ist das Federelement mit dem Verbindungselement und dem Federelementhalter
verklebt oder an diese anvulkanisiert. Das Federelement ist so zwischen dem Federelementhalter
und dem Verbindungselement angeordnet, wobei das Verbindungselement insbesondere in
dem Federelement und das Federelement insbesondere in dem Federelementhalter angeordnet
ist. Dies ergibt einen schichtweisen Aufbau. Hierdurch kann ein besonders kompakter
Aufbau erreicht werden.
[0022] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die Schwingungsentkopplungseinrichtung
ein Einstellelement zum Einstellen der Federsteifigkeit des Federelements auf.
[0023] Das Federelement ist zum Einstellen der Federsteifigkeit des Federelements entlang
einer Längsrichtung des Federelements linear verschieblich. Die Längsrichtung kann
dabei mit einer Symmetrieachse des Griffabschnitts übereinstimmen oder parallel zu
dieser orientiert sein.
[0024] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist das Federelement einen sich in einer Längsrichtung
des Federelements erstreckenden Aufnahmebereich auf, in dem das Einstellelement zumindest
abschnittsweise aufgenommen ist.
[0025] Wie zuvor erwähnt, kann das Einstellelement zum Einstellen der Federsteifigkeit linear
in dem Aufnahmebereich verschoben werden. Je weiter das Einstellelement in den Aufnahmebereich
hineingeschoben ist, desto größer ist die Federsteifigkeit, und je weiter das Einstellelement
aus dem Aufnahmebereich herausgezogen ist, desto geringer ist die Federsteifigkeit.
Der Aufnahmebereich kann eine sich entlang der Längsrichtung erstreckende Bohrung
oder ein sich entlang der Längsrichtung erstreckender Durchbruch sein.
[0026] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Federsteifigkeit des Federelements dadurch
vergrößerbar, dass das Einstellelement entlang der Längsrichtung in den Aufnahmebereich
hineinverlagert wird, wobei die Federsteifigkeit des Federelements dadurch verkleinerbar
ist, dass das Einstellelement entlang der Längsrichtung aus dem Aufnahmebereich herausverlagert
wird.
[0027] Das Hineinverlagern und das Herausverlagern können dabei - wie zuvor erwähnt - stufenlos
erfolgen, so dass die Federsteifigkeit des Federelements stufenlos einstellbar ist.
[0028] Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst der Handgriff eine Vielzahl an Aufnahmebereichen
und eine Vielzahl an Einstellelementen, die gleichmäßig voneinander beabstandet um
einen Umfang des Federelements verteilt angeordnet sind.
[0029] Alternativ können die Aufnahmebereiche und die Einstellelemente auch ungleichmäßig
voneinander beabstandet um den Umfang des Federelements verteilt angeordnet sein.
Die Einstellelemente und die Aufnahmebereiche können alle eine identische Geometrie
oder unterschiedliche Geometrien aufweisen. Jedem Aufnahmebereich ist dabei ein Einstellelement
und umgekehrt zugeordnet.
[0030] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist das Einstellelement stabförmig und weist
einen kreisrunden, ovalen oder vieleckigen, insbesondere rechteckigen, dreieckigen
oder quadratischen Querschnitt auf.
[0031] Die Geometrie des Einstellelements ist beliebig. Jedes Einstellelement kann einen
Betätigungsbereich aufweisen. Der Betätigungsbereich kann beispielsweise ein abgekanteter
Endabschnitt des Betätigungselements sein. Der Betätigungsbereich kann beispielsweise
manuell betätigt werden.
[0032] Gemäß einer weiteren Ausführungsform erfolgt ein Einstellen der Federsteifigkeit
des Federelements manuell, mechanisch oder mechatronisch.
[0033] Das heißt, der Benutzer kann durch ein Verschieben der Einstellelemente die Federsteifigkeit
des Federelements manuell anpassen. Ferner können die Einstellelemente auch so mechanisch
angesteuert werden, dass dann, wenn eine vorgegebene Schwingungsamplitude überschritten
wird, die Einstellelemente mechanisch verschoben werden, um die Federsteifigkeit anzupassen.
Bei einem mechatronischen Antrieb kann auf der Grundlage gemessener Vibrationen mit
Hilfe eines Stellelements, welches die Einstellelemente verlagert, eine optimale Federsteifigkeit
des Federelements eingestellt werden. Die Einstellelemente sind vorzugsweise stabförmig
und werden aus einem Werkstoff hergestellt, der es ermöglicht, die Einstellelemente
aus dem Federelement herauszuziehen und in dieses einzuschieben. Als Einstellelemente
können beispielsweise Stahldrähte oder Formstücke aus Kunststoff zum Einsatz kommen.
[0034] Ferner wird eine Handwerkzeugmaschine mit einem derartigen Handgriff vorgeschlagen.
[0035] Die Handwerkzeugmaschine kann beispielsweise ein Bohrhammer, ein Meißelhammer, ein
Kernbohrer, eine Säge, eine Schleifmaschine, ein Schrauber, ein Bolzenschubwerkzeug
oder dergleichen sein. Die Handwerkzeugmaschine weist vorzugsweise ein Gehäuse mit
einem Hauptgriff und den zuvor erläuterten Handgriff auf. Der Handgriff ist vorzugsweise
seitlich mit dem Gehäuse verbunden. Der Handgriff kann daher auch als Seitenhandgriff
bezeichnet werden. Der Handgriff ist lösbar mit einem zylinderförmigen Befestigungsabschnitt
des Gehäuses verbunden. Der Handgriff kann auf den Befestigungsabschnitt des Gehäuses
aufgeschoben und dann durch ein Verdrehen des Griffabschnitts gegenüber dem Befestigungsabschnitt
an diesem fixiert werden. Umgekehrt kann der Handgriff auch durch ein Entspannen des
Befestigungsabschnitts wieder von der Handwerkzeugmaschine gelöst werden.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0036] Die nachfolgende Beschreibung erläutert die Erfindung anhand von exemplarischen Ausführungsformen
und Figuren. In den Figuren zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht einer Ausführungsform einer Handwerkzeugmaschine;
- Fig. 2
- eine schematische Schnittansicht einer Ausführungsform eines Handgriffs für die Handwerkzeugmaschine
gemäß der Schnittlinie II-II der Fig. 1; und
- Fig. 3
- eine vergrößerte schematische Schnittansicht des Handgriffs gemäß der Schnittlinie
III-III der Fig. 2.
[0037] Gleiche oder funktionsgleiche Elemente werden durch gleiche Bezugszeichen in den
Figuren indiziert, soweit nichts anderes angegeben ist.
AUSFÜHRUNGSFORMEN DER ERFINDUNG
[0038] Fig. 1 zeigt eine schematische Ansicht einer Ausführungsform einer Handwerkzeugmaschine
1. Die Handwerkzeugmaschine 1 kann beispielsweise ein Bohrhammer, ein Meißelhammer,
ein Kernbohrer, eine Säge, eine Schleifmaschine, ein Schrauber, ein Bolzenschubwerkzeug
oder dergleichen sein.
[0039] Die Handwerkzeugmaschine 1 umfasst ein Gehäuse 2, an dem beispielsweise ein nicht
gezeigter Akkumulator befestigt ist. Alternativ kann auch ein Netzkabel an dem Gehäuse
2 vorgesehen sein, das mit einer Steckdose verbindbar ist. Weiterhin umfasst das Gehäuse
2 einen nicht gezeigten Haupthandgriff, der in der Orientierung der Fig. 1 rechts
angeordnet ist. Ferner ist eine Befestigungsvorrichtung 3 zum Befestigen eines Werkzeugs,
insbesondere eines Schneidwerkzeugs, wie beispielsweise eines Bohrers, an der Handwerkzeugmaschine
1 vorgesehen. Die Befestigungsvorrichtung 3 ist in der Orientierung der Fig. 1 links
angeordnet. Die Befestigungsvorrichtung 3 ist beispielsweise ein Spannfutter oder
Bohrfutter. Das Gehäuse 2 umfasst einen Befestigungsabschnitt 4. Der Befestigungsabschnitt
4 ist im Querschnitt bevorzugt zylinderförmig, insbesondere kreiszylinderförmig.
[0040] An dem Befestigungsabschnitt 4 ist ein Handgriff 5 lösbar befestigt. "Lösbar" bedeutet
hierbei, dass der Handgriff 5 von dem Befestigungsabschnitt 4 getrennt und wieder
mit diesem verbunden werden kann. Der Handgriff 5 kann auch drehbar an dem Befestigungsabschnitt
4 angebracht sein. Beispielsweise kann der Handgriff 5 in der Orientierung der Fig.
1 von links nach rechts auf den Befestigungsabschnitt 4 aufgeschoben und von rechts
nach links von dem Befestigungsabschnitt 4 abgezogen werden. Der Handgriff 5 ist insbesondere
ein sogenannter Seitenhandgriff oder kann als Seitenhandgriff bezeichnet werden. Der
Handgriff 5 umfasst einen Griffabschnitt 6, der zum Bedienen der Handwerkzeugmaschine
1 von einem Benutzer umgreifbar ist, sowie einen vorzugsweise ringförmigen Befestigungsabschnitt
7, der lösbar mit dem Befestigungsabschnitt 4 des Gehäuses 2 verbunden werden kann.
[0041] Wie die Fig. 2 zeigt, umfasst der Befestigungsabschnitt 7 ein Spannband 8. Das Spannband
8 kann beispielsweise ein Stahlband sein. Weiterhin umfasst der Befestigungsabschnitt
7 ein Auflageelement 9. Das Spannband 8 und das Auflageelement 9 bilden einen kreisförmigen
Aufnahmebereich 10 für den Befestigungsabschnitt 4 des Gehäuses 2 der Handwerkzeugmaschine
1. Weiterhin umfasst der Befestigungsabschnitt 7 ein Basiselement 11, ein Spannelement
12 sowie ein in dem Spannelement 12 aufgenommenes Befestigungselement 13. Das Befestigungselement
13 kann beispielsweise eine Sechskantmutter sein. Das Auflageelement 9, das Spannelement
12 und das Befestigungselement 13 sind zumindest abschnittsweise in dem Basiselement
11 aufgenommen.
[0042] Das Befestigungselement 13 ist mit einem dem Griffabschnitt 6 zugeordneten Verbindungselement
14 verschraubt. Das Verbindungselement 14 weist hierzu einen Gewindebolzen 14A auf,
der durch das Basiselement 11, das Spannband 8, das Spannelement 12 und das Befestigungselement
13 hindurchgeführt ist. Durch ein Verdrehen des Griffabschnitts 6 gegenüber dem Befestigungsabschnitt
7 kann somit das Befestigungselement 13 zum Spannen des Spannbands 8 angezogen und
zum Lösen des Spannbands 8 gelockert werden. Hierdurch kann der Befestigungsabschnitt
7 lösbar mit dem Befestigungsabschnitt 4 der Handwerkzeugmaschine 1 verbunden werden.
Das Verbindungselement 14 umfasst ferner einen Basiskörper 14B, aus dem sich stirnseitig
der Gewindebolzen 14A herauserstreckt.
[0043] Der Griffabschnitt 6 umfasst ein Griffelement 15. Das Griffelement 15 ist vorzugsweise
rotationssymmetrisch zu einer Symmetrieachse M6 des Griffabschnitts 6 aufgebaut. Das
Griffelement 15 kann zumindest abschnittsweise aus einem elastisch verformbaren Material
gefertigt sein. Im Betrieb der Handwerkzeugmaschine 1 wird das Griffelement 15 zumindest
abschnittsweise von einer Hand des Benutzers umgriffen. Das Griffelement 15 kann rohrförmig
ausgebildet sein. In dem Griffelement 15 ist das Verbindungselement 14, insbesondere
der Basiskörper 14B des Verbindungselements 14, zumindest abschnittsweise aufgenommen.
Zwischen dem Griffelement 15 und dem Basiselement 11 kann eine Scheibe 16 angeordnet
sein. Die Scheibe 16 ist beispielsweise eine Unterlegscheibe.
[0044] In dem Griffelement 15 aufgenommen ist eine Schwingungsentkopplungseinrichtung 17
des Handgriffs 5. Die Schwingungsentkopplungseinrichtung 17 umfasst einen hülsenförmigen
oder rohrförmigen Federelementhalter 18, der in dem Griffelement 15 aufgenommen ist
und der dem Befestigungsabschnitt 7 zugewandt ist. Der Federelementhalter 18 kann
beispielsweise ein Kunststoffbauteil sein. Der Federelementhalter 18 ist drehfest
mit dem Griffelement 15 verbunden. In dem Federelementhalter 18 aufgenommen ist das
ebenfalls der Schwingungsentkopplungseinrichtung 17 zugeordnete Verbindungselement
14, insbesondere der Basiskörper 14B desselben.
[0045] Die Schwingungsentkopplungseinrichtung 17 umfasst weiterhin ein Federelement 19,
dessen Federsteifigkeit einstellbar ist, sowie mehrere Einstellelemente 20, 21, mit
deren Hilfe die Federsteifigkeit des Federelements 19 eingestellt werden kann. Dem
Federelement 19 ist eine Längsrichtung L19 zugeordnet. Die Längsrichtung L19 verläuft
parallel zu der Symmetrieachse M6. Die Längsrichtung L19 kann mit der Symmetrieachse
M6 übereinstimmen. Die Längsrichtung L19 kann in der Orientierung der Fig. 2 von unten
nach oben oder von oben nach unten orientiert sein. Die Einstellelemente 20, 21 können
beispielsweise als Stahldrähte oder Kunststoffkörper ausgebildet sein. Jedem Einstellelement
20, 21 ist ein Betätigungsbereich 22, 23 zugeordnet. Die Betätigungsbereiche 22, 23
können dadurch gebildet sein, dass das jeweilige Einstellelement 20, 21 endseitig
um 90° umgebogen oder abgekantet wird.
[0046] Die Fig. 3 zeigt die Schwingungsentkopplungseinrichtung 17 in einer Schnittansicht
gemäß der Schnittlinie III-III der Fig. 2. Wie die Fig. 3 zeigt, ist der Federelementhalter
18 mit Hilfe einer Verzahnung 24 drehfest mit dem Griffelement 15 verbunden. Zusätzlich
kann noch eine Verbindung mit Hilfe von Passfedern 25 vorgesehen sein. Weiterhin kann
der Federelementhalter 18 auch mit dem Griffelement 15 verklebt sein. In dem Federelementhalter
18 aufgenommen ist das hülsenförmige oder rohrförmige Federelement 19. Das Federelement
19 ist aus einem Elastomer, wie beispielsweise Gummi, einem thermoplastischen Polyurethan,
einem Silikonwerkstoff oder dergleichen, gefertigt.
[0047] Das Federelement 19 ist ein Elastomerfederelement oder kann als solches bezeichnet
werden. Das Federelement 19 weist eine hohlzylinderförmige Geometrie mit einer ringförmigen
Grundfläche auf. Die Geometrie des Federelements 19 erstreckt sich entlang der Symmetrieachse
M6 in der Längsrichtung L19. Das Federelement 19 ist dabei rotationssymmetrisch zu
der Symmetrieachse M6 aufgebaut. Das Federelement 19 kann beispielsweise mit dem Federelementhalter
18 verklebt oder an diesen anvulkanisiert sein. Das heißt, das Federelement 19 kann
stoffschlüssig mit dem Federelementhalter 18 verbunden sein. Bei stoffschlüssigen
Verbindungen werden die Verbindungspartner durch atomare oder molekulare Kräfte zusammengehalten.
Stoffschlüssige Verbindungen sind nicht lösbare Verbindungen, die sich nur durch Zerstörung
der Verbindungsmittel trennen lassen.
[0048] Wie die Fig. 3 weiterhin zeigt, ist in dem Federelement 19 das Verbindungselement
14 beziehungsweise der Basiskörper 14B desselben aufgenommen. Das Verbindungselement
14 kann wiederum mit dem Federelement 19 verklebt oder dieses kann an das Verbindungselement
14 anvulkanisiert sein. Das Federelement 19 umfasst eine Vielzahl an sich in der Längsrichtung
L19 erstreckenden Aufnahmebereichen 26, 27, in denen die Einstellelemente 20, 21 aufgenommen
sind. Die Aufnahmebereiche 26, 27 können als sich in der Längsrichtung L19 erstreckende
Bohrungen ausgebildet sein. Dabei können die Aufnahmebereiche 26, 27 das gesamte Federelement
19 auf seiner gesamten Länge durchbrechen. Die Aufnahmebereiche 26, 27 können, wie
in der Fig. 3 gezeigt, als kreisrunde Bohrungen ausgebildet sein.
[0049] Alternativ können die Aufnahmebereiche 26, 27 jedoch jede andere beliebige Geometrie
aufweisen. Beispielsweise können die Aufnahmebereiche 26, 27 vieleckig, insbesondere
dreieckig, quadratisch oder rechteckig, ausgebildet sein. Bevorzugt ist eine Vielzahl
derartiger Aufnahmebereiche 26, 27 vorgesehen, die gleichmäßig um einen Umfang des
Federelements 19 verteilt angeordnet sind. Beispielsweise sind zehn derartige Aufnahmebereiche
26, 27 und dementsprechend auch zehn derartige Einstellelemente 20, 21 vorgesehen.
Mit Hilfe der Einstellelemente 20, 21 kann die Federsteifigkeit des Federelements
19 verstellt werden. Unter der Federsteifigkeit ist vorliegend das Verhältnis einer
auf das Federelement 19 wirkenden Kraft zur dadurch bewirkten Auslenkung des Federelements
19 zu verstehen.
[0050] Die Federsteifigkeit, Federkonstante, Federhärte oder auch Federrate des Federelements
19 wird dadurch verstellt, dass die Einstellelemente 20, 21 in das Federelement 19
hineingeschoben oder aus diesem herausgezogen werden. Bei einem Hineinschieben der
Einstellelemente 20, 21 in das Federelement 19 wird dessen Federsteifigkeit vergrößert.
Bei einem Herausziehen der Einstellelemente 20, 21 aus dem Federelement 19 wird dessen
Federsteifigkeit verkleinert. Dieser Vorgang ist reversibel. Die Einstellelemente
20, 21 können dabei synchron oder asynchron bewegt werden.
[0051] Die Funktionalität der Schwingungsentkopplungseinrichtung 17 wird nachfolgend erläutert.
Bei unterschiedlichen Anwendungen der Handwerkzeugmaschine 1 können Vibrationen unterschiedlicher
Frequenzen auftreten. Es ist dabei wünschenswert, dass diese Vibrationen oder Schwingungen
nicht oder nur gedämpft auf den Griffabschnitt 6 des Handgriffs 5 übertragen werden,
um den Komfort für den Benutzer zu verbessern. Dadurch, dass die Schwingungsentkopplungseinrichtung
17 mit Hilfe der Einstellelemente 20, 21 ansteuerbar ist, kann die Federsteifigkeit
des Federelements 19 verändert werden, so dass die Handwerkzeugmaschine 1 immer in
einem optimalen Betriebspunkt arbeiten kann und somit in allen Betriebspunkten ein
Minimum an Schwingungen oder Vibrationen an dem Griffabschnitt 6 erzielt werden kann.
Hierdurch kann der Handgriff 5 für unterschiedlichste Handwerkzeugmaschinen 1 in unterschiedlichsten
Betriebszuständen eingesetzt werden.
[0052] Die Einstellelemente 20, 21 können dabei von dem Benutzer manuell betätigt werden.
Weiterhin kann auch eine mechanische Verstellung und/oder eine mechatronische Verstellung
erfolgen. Bei einer mechatronischen Verstellung kann der Vorteil erreicht werden,
dass auf der Grundlage gemessener Schwingungen oder Vibrationen eine optimale Federsteifigkeit
des Federelements 19 eingestellt werden kann. Es kann dann ein Stellelement zum Verlagern
der Einstellelemente 20, 21 vorgesehen sein.
[0053] Die Einstellelemente 20, 21 sind vorzugsweise aus einem Werkstoff hergestellt, der
es erlaubt, die Einstellelemente 20, 21 einfach und ohne die Gefahr eines Abknickens
in das Federelement 19 einzuschieben und wieder aus diesem herauszuziehen und dabei
die in dem Federelement 19 vorgesehene Aufnahmebereiche 26, 27 aufzufüllen oder freizugeben.
Die Einstellelemente 20, 21 können beispielsweise Stahldrähte oder Formstücke aus
Kunststoff sein. Die Einstellelemente 20, 21 können dabei rund sein. Die Einstellelemente
20, 21 können jedoch auch eine beliebige Geometrie aufweisen. Beispielsweise können
die Einstellelemente 20, 21 einen vieleckigen oder ovalen Querschnitt aufweisen.
VERWENDETE BEZUGSZEICHEN
[0054]
- 1
- Handwerkzeugmaschine
- 2
- Gehäuse
- 3
- Befestigungsvorrichtung
- 4
- Befestigungsabschnitt
- 5
- Handgriff
- 6
- Griffabschnitt
- 7
- Befestigungsabschnitt
- 8
- Spannband
- 9
- Auflageelement
- 10
- Aufnahmebereich
- 11
- Basiselement
- 12
- Spannelement
- 13
- Befestigungselement
- 14
- Verbindungselement
- 14A
- Gewindebolzen
- 14B
- Basiskörper
- 15
- Griffelement
- 16
- Schreibe
- 17
- Schwingungsentkopplungseinrichtung
- 18
- Federelementhalter
- 19
- Federelement
- 20
- Einstellelement
- 21
- Einstellelement
- 22
- Betätigungsbereich
- 23
- Betätigungsbereich
- 24
- Verzahnung
- 25
- Passfeder
- 26
- Aufnahmebereich
- 27
- Aufnahmebereich
- L19
- Längsrichtung
- M6
- Symmetrieachse
1. Handgriff (5) für eine Handwerkzeugmaschine (1), mit einem Griffabschnitt (6), der
von einem Benutzer umgreifbar ist, einem Befestigungsabschnitt (7), mit dessen Hilfe
der Handgriff (5) an der Handwerkzeugmaschine (1) befestigbar ist, und einer Schwingungsentkopplungseinrichtung
(17), die dazu eingerichtet ist, auf den Befestigungsabschnitt (7) wirkende Schwingungen
von dem Griffabschnitt (6) zu entkoppeln, wobei die Schwingungsentkopplungseinrichtung
(17) ein Federelement (19) mit einer einstellbaren Federsteifigkeit aufweist.
2. Handgriff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwingungsentkopplungseinrichtung (17) zumindest abschnittsweise innerhalb eines
Griffelements (15) des Handgriffs (5) angeordnet ist.
3. Handgriff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (19) aus einem Elastomer, insbesondere aus einem Gummiwerkstoff,
einem thermoplastischen Elastomer oder einem Silikonwerkstoff, gefertigt ist.
4. Handgriff nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Federsteifigkeit des Federelements (19) stufenlos einstellbar ist.
5. Handgriff nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (19) rohrförmig ist.
6. Handgriff nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwingungsentkopplungseinrichtung (17) ein Verbindungselement (14) aufweist,
das zumindest abschnittsweise in dem Federelement (19) aufgenommen ist und das den
Befestigungsabschnitt (7) mit dem Griffabschnitt (6) verbindet.
7. Handgriff nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwingungsentkopplungseinrichtung (17) einen innerhalb des Griffabschnitts (6)
angeordneten Federelementhalter (18) aufweist, in dem das Federelement (19) aufgenommen
ist.
8. Handgriff nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (19) das Verbindungselement (14) mit dem Federelementhalter (18),
insbesondere stoffschlüssig, verbindet.
9. Handgriff nach einem der Ansprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwingungsentkopplungseinrichtung (17) ein Einstellelement (20, 21) zum Einstellen
der Federsteifigkeit des Federelements (19) aufweist.
10. Handgriff nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (19) einen sich in einer Längsrichtung (L19) des Federelements (19)
erstreckenden Aufnahmebereich (26, 27) aufweist, in dem das Einstellelement (20, 21)
zumindest abschnittsweise aufgenommen ist.
11. Handgriff nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Federsteifigkeit des Federelements (19) dadurch vergrößerbar ist, dass das Einstellelement
(20, 21) entlang der Längsrichtung (L19) in den Aufnahmebereich (26, 27) hineinverlagert
wird, und dass die Federsteifigkeit des Federelements (19) dadurch verkleinerbar ist,
dass das Einstellelement (20, 21) entlang der Längsrichtung (L19) aus dem Aufnahmebereich
(26, 27) herausverlagert wird.
12. Handgriff nach Anspruch 10 oder 11, gekennzeichnet durch eine Vielzahl an Aufnahmebereichen (26, 27) und eine Vielzahl an Einstellelementen
(20, 21), die gleichmäßig voneinander beabstandet um einen Umfang des Federelements
(19) verteilt angeordnet sind.
13. Handgriff nach einem der Ansprüche 9 - 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Einstellelement (20, 21) stabförmig ist und einen kreisrunden, ovalen oder vieleckigen,
insbesondere rechteckigen, dreieckigen oder quadratischen, Querschnitt aufweist.
14. Handgriff nach einem der Ansprüche 1 - 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein Einstellen der Federsteifigkeit des Federelements (19) manuell, mechanisch oder
mechatronisch erfolgt.
15. Handwerkzeugmaschine (1) mit einem Handgriff (5) nach einem der Ansprüche 1 - 14.