[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Behälterbehandlungsmaschine mit einem Karussell
mit Behälterbehandlungsstationen. Solche Maschinen zur Behandlung von Behältern, beispielsweise
Getränkebehältern aus Glas oder PET, sind aus dem Stand der Technik bekannt. Auf dem
Karussell werden im Betriebszustand die Behälter befördert und gleichzeitig an mitlaufenden
Behälterbehandlungsstationen behandelt, beispielsweise etikettiert, gefüllt und/oder
verschlossen.
[0002] In bekannten Behälterbehandlungsmaschinen umfasst oft jede Behälterbehandlungsstation,
z.B. jedes Füllventil oder jede Verschlusseinheit, die für die Durchführung der Schritte
notwendigen Hilfsmittel, z.B. Sensorik, Aktorik und/oder Rüstzeug. Dabei ergibt sich
insbesondere für Schritte, die nicht viel Zeit erfordern im Vergleich zu der Zeit,
in der ein Behälter in der Station ist, oder für selten verwendetes Rüstzeug, eine
schlechte Auslastung der Hilfsmittel und somit die Notwendigkeit, sehr viele dieser
Hilfsmittel bereit zu halten. Beispiele für solche Hilfsmittel mit schlechter Auslastung
sind z.B. Sensoren zur Überprüfung des Füll-erfolges, die nur am Ende des Füllvorganges
benötigt werden oder Aktoren zum Verschließen des Behälters bei Behälterbehandlungsstationen,
die mehrere Behälterbehandlungsschritte durchführen, z.B. den Behälter erst Befüllen
und anschließend verschließen. Ein anderes Beispiel kann ein Vorhandensein von Clean-In-Place
Kappen (CIP-Kappen) an jedem Füllventil sein, obwohl diese die meiste Zeit nicht benötigt
werden. In diesen und anderen bekannten Behälterbehandlungsmaschinen kann, bei Wechsel
der zu behandelnden Behälterformate, die Notwendigkeit bestehen, Hilfsmittel zur Behälterbehandlung,
z.B. Rüstzeug für die Behälterbehandlungsstationen zu wechseln und/oder Rüstzeug zur
Reinigung der Behälterbehandlungsstationen, beispielsweise von Füllventilen, einzubringen.
[0003] Die Erfindung hat zur Aufgabe, eines oder mehrere der oben genannten Probleme zu
lösen.
[0004] Die Erfindung umfasst eine Behälterbehandlungsmaschine nach Anspruch 1, sowie ein
Verfahren nach Anspruch 11. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen
Ansprüchen beschrieben.
[0005] Eine erfindungsgemäße Behälterbehandlungsmaschine umfasst ein Karussell mit (sich
mitbewegenden) Behälterbehandlungsstationen. Sie kann optional fest vorgegebenen Plätze
für Behälter umfassen, beispielsweise auf Drehtellern oder Tellern oder anderen Aufnahme-
oder Befestigungseinrichtungen, wobei typischerweise pro Behälterbehandlungsstation
ein Platz für einen Behälter vorgesehen ist. In anderen Ausführungsformen können die
Behälter auf dem Karussell auf einen Bandförderer oder anderem Förderer, z.B. Linearförderer,
befördert werden.
[0006] Eine Behälterbehandlungsmaschine umfasst des Weiteren einen Linearmotor (z.B. Langstator-Linear-Motor)
zum Befördern von Movern (oft auch als Läufer bezeichnet). Solche Mover sind bekannt,
und sind an dem Linearmotor typischerweise einzeln ansteuerbar, und können insbesondere
einzeln (und unabhängig voneinander) bewegbar, z.B. beschleunigbar und bremsbar sein.
[0007] In der Nähe des Beginns des Bereichs, in dem die Mover auf dem Linearmotor mit den
Behältern mitlaufen können, kann Sensorik, z.B. eine Kamera, eingebaut sein, die die
Bewegung der Behälter auf dem Karussell erfasst. Eine Steuereinrichtung kann dann
- entsprechend der erfassten Bewegung - die Mover so steuern, dass sie mit den Behältern
mitlaufen. In anderen Ausführungsformen kann die Erfassung der Bewegung der Behälter
auf dem Karussell anders erfolgen, z.B. durch Informationsübertrag vom Karussell oder
ähnliches.
[0008] Dieser Linearmotor zum Befördern von Movern ist so angeordnet, dass an ihm laufende
Mover in einem Teilbereich des Umfangs des Karussells mit (potentiell) auf dem Karussell
beförderten oder beförderbaren Behältern mitlaufen können. Im Folgenden wird für die
(potentiell) auf dem Karussell beförderten oder (potentiell) auf dem Karussell beförderbaren
Behälter (nur) der Begriff "Behälter" verwendet. Die Behälter sind von der beanspruchten
Maschine nicht umfasst, sondern durch Referenz auf Behälter wird nur die Eigenschaft
des Linearmotors beschrieben, dass an ihm entlanglaufende Mover in einem Teilbereich
des Umfangs des Karussells entlang der Behälterpositionen (also Positionen, an denen
Behälter transportiert werden können, wobei die Positionen sich optional auch mit
gleicher Geschwindigkeit wie Behälter bewegen) mitlaufen können. Bei vorgegebenen
Plätzen für Behälter auf dem Karussell kann dies insbesondere bedeuten, dass diese
Mover jeweils in dem Teilbereich des Umfangs des Karussells mit den Plätzen für Behälter
(oder Behälterbehandlungsstationen) mitlaufen können. Während normalerweise Behälter
von der Behälterbehandlungsmaschine nicht umfasst sind, können sie in anderen Ausführungsformen
umfasst sein.
[0009] "Mitlaufen mit den Behältern"" kann in diesem Zusammenhang insbesondere bedeuten,
dass diese in dem Teilbereich mit gleicher Geschwindigkeit laufen können, wie Behälter
im Betrieb auf dem Karussell laufen können. Typischerweise laufen sie dann mindestens
in dem Teilbereich des Umfangs des Karussells parallel zur Laufrichtung der Behälter
auf dem Karussell. In anderen Ausführungsformen können sie (z.B. im Teilbereich, wo
sie parallel zur Laufrichtung der Behälter auf dem Karussell laufen) mit leicht verschiedener
Geschwindigkeit als die Behälter mit diesen mitlaufen, z.B. um diese in einem größeren
Umfangsbereich untersuchen zu können.
[0010] Die Mover können dabei insbesondere neben, ober- oder unterhalb der Behälter und/oder
schräg von den Behältern (bzw. den Behälterpositionen) laufen (also so laufen, dass
sie neben, ober- oder unterhalb der Behälter und/oder schräg von den Behältern laufen
würden, wenn Behälter auf dem Karussell befördert würden). Beispielsweise kann der
Linearmotor zum Befördern von Movern ein Langstatorlinearmotor (LLM) sein oder einen
solchen umfassen. Der Stator des Linearmotors zum Befördern von Movern kann eine geschlossene
Kurve umfassen oder als solche ausgebildet sein, auf der die Mover bewegen können.
Beispielsweise kann die Kurve als nierenförmige Kurve außerhalb des Umfangs des Karussells
oder in anderer Weise so ausgebildet sein, dass in einem Teil dieser Kurve die Mover
entlang des Umfangs des Karussells entlanglaufen können. In anderen Ausführungsformen
kann der Linearmotor zum Befördern von Movern beispielsweise innerhalb des Karussells
(optional nicht mit dem Karussell mitdrehend) so angeordnet sein, dass die Mover in
einem Teilbereich des Umfangs innerhalb des Umfangs mit den Behältern mitlaufen können.
[0011] Die Behälterbehandlungsmaschine kann insbesondere mehrere Mover umfassen, die dazu
ausgebildet sind, den Linearmotor zum Befördern von Movern entlang zu laufen. Typischerweise
tragen die Mover ein Hilfsmittel zur Behälterbehandlung oder sind dazu ausgebildet,
ein solches tragen zu können. Der Begriff "tragen" kann hierbei insbesondere umfassen,
dass ein Mover ein solches Hilfsmittel umfasst oder ein solches (fest oder lösbar)
an dem Mover befestigt ist. Hilfsmittel zur Behälterbehandlung können insbesondere
Sensorik, Aktorik und/oder Rüstzeug umfassen.
[0012] Hierbei kann insbesondere die Behälterbehandlungsmaschine weniger Mover umfassen
als Plätze für Behälter (oder Behälterbehandlungsstationen) auf dem Karussell vorhanden
sind. Dies kann vorteilhaft sein, da dadurch durch die Mover Hilfsmittel zur Behälterbehandlung
zugeführt werden können, wobei nicht für jeden Stellplatz auf dem Karussell ein eigenes
Hilfsmittel vorhanden sein muss. Vielmehr können jeweils im benötigte Bereich des
Umfangs des Karussells, die Hilfsmitteln hingeführt werden, und somit mit weniger
solchen Hilfsmitteln gearbeitet werden.
[0013] Insbesondere kann der Linearmotor zum Befördern von Movern so angeordnet sein, dass
Mover nur an einem Teilbereich des Umfangs des Karussells mit den Behältern mitlaufen
können (und nicht entlang des gesamten Umfangs des Karussells). Beispielsweise kann
der Mittelpunktswinkel des Karussells, entlang dem am Umfang des Karussells Mover
an einem Linearmotor zum Befördern von Movern entlanglaufen können, weniger als 180°,
beispielsweise weniger als 90° betragen. Dies kann vorteilhaft sein, da die Mover
nur in einem bestimmten Bereich mit den Behältern mitlaufen und somit insgesamt weniger
Mover benötigt werden.
[0014] In anderen Ausführungsformen kann der Linearmotor zum Befördern von Movern so angeordnet
sein, dass die Mover entlang des gesamten Umfangs oder fast des gesamten Umfangs (zum
Beispiel entlang einem Mittelpunktswinkel des Karussells von mehr als 300°) entlanglaufen
können.
[0015] Auf dem Karussell können Behälterbeförderungseinrichtungen vorgesehen sein, die von
dem zuvor beschriebenen Linearmotor zum Befördern von Movern getrennt ausgebildet
sind. Beispielsweise können die Behälter auf Drehplatten, Platten, einem Förderer
oder einem weiteren Linearmotor befördert werden, der separat von dem Linearmotor
zum Befördern von Movern ist.
[0016] In anderen Ausführungsformen können die Mover auf dem gleichen Linearmotor befördert
werden, auf dem auch Mover zum Transport von Behältern auf dem Karussell befördert
werden können.
[0017] Die Behälterbehandlungsmaschine kann Mover umfassen, die Sensorik tragen. Hierbei
kann es sich beispielsweise um Sensorik zur Erkennung des Füllstandes, beispielsweise
einen Sondenstab oder eine Kamera handeln. Alternativ oder zusätzlich können Mover,
die Sensorik umfassen, auch Wägezellen oder Durchflussmesser umfassen.
[0018] Die Behälterbehandlungsmaschine kann zusätzlich oder alternativ zu Movern, die Sensorik
tragen, auch Mover umfassen, die als Hilfsmittel zur Behälterbehandlung Aktorik tragen.
[0019] Insbesondere können solche Mover Aktoren, beispielsweise einen Verschließkonus mit
Servermotor, Elektronik zum Antrieb eines weiteren Bauteiles, z.B. eines Teiles einer
Behälterbehandlungsstation umfassen. Beispielsweise kann ein Mover Elektronik zum
Antrieb eines Verschließkonus (der optional an einer Behälterbehandlungsstation installiert
ist) oder zum Antrieb von Füllventilen oder Magnetventilen und/oder zur Ansteuerung
von Motoren umfassen. Solche Mover können, als Aktorik, beispielsweise auch Elektronik
für Wägezellen (getrennt von den Wägezellen) und/oder Elektronik zum Ansteuern von
Durchflussmessern (ohne Durchflussmesser) umfassen. Eine Zuführung von Aktoren, beispielsweise
Elektronik zum Ansteuern von Teilen der Behälterbehandlungsmaschine hat den Vorteil,
dass eine solche Elektronik nicht an jeder Station der Behälterbehandlungsmaschine
vorgesehen sein muss, sondern gezielt nur in den Bereich der Behälterbehandlungsmaschine
zugeführt werden kann, in der tatsächlich die jeweiligen Teile der Behälterbehandlungsmaschine
verwendet werden. Die Mover können beispielsweise als Aktorik neben oder alternativ
zu Elektronik auch einen Servomotor, z.B. zum Antrieb eines Verschließkonus, umfassen.
[0020] Beispielsweise kann, in dem Bereich wo die Behälter verschlossen werden sollen, ein
Servermotor zum Antrieb eines Verschließkonus auf einem Mover zugeführt werden und
mit dem Verschließkonus gekoppelt werden, beispielsweise elektronisch oder mechanisch
oder magnetisch, der Behälter verschlossen werden, der Servomotor anschließend wieder
entkoppelt werden und vom Verschließkonus weggeführt werden. Entsprechend können auch
Elektronik oder ein Servomotor für andere Bauteile der Behälterbehandlungsmaschine
hinzugeführt, mit dem jeweiligen Teil gekoppelt werden und, nach Verwendung und Entkopplung,
wieder weggeführt werden.
[0021] Alternativ oder zusätzlich kann die Behälterbehandlungsmaschine Mover umfassen, die
Rüstzeug tragen. Solches Rüstzeug können zum Beispiel Clean-in-place Kappen (CIP-Kappen)
umfassen oder einen Verschließer bei einem Wechsel des Verschlussformats. Rüstzeug
kann alternativ oder zusätzlich auch Zentrierglocken, Teller, oder andere Wechselteile
umfassen. Somit können Rüstteile in die Behälterbehandlungsmaschine, insbesondere
das Karussell mit den Behälterbehandlungsstationen eingeführt werden, beispielsweise
zur Reinigung der Füllventile oder zum Austausch von Verschließkonen.
[0022] Es können alternativ oder zusätzlich auch Mover von der Behälterbehandlungsmaschine
umfasst sein, die eine Kombination aus den zuvor beschriebenen Hilfsmitteln tragen
oder dazu ausgebildet sind, diese tragen zu können, z.B. Aktorik und Rüstteile oder
Sensorik und Aktorik.
[0023] In einigen Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Rüstteile durch die Mover in
die Behälterbehandlungsmaschine eingeführt werden, aber manuell angebracht werden.
In diesem Fall erleichtert die Verwendung von Movern das Hinbringen der jeweiligen
Rüstteile. In anderen Ausführungsformen können die Rüstteile, z.B. CIP-Kappen oder
(andersformatige) Verschließer(-komponenten), durch die Mover eingebracht werden und
anschließend (voll)automatisch installiert werden. Optional kann nach der Installation,
z.B. durch einen Mover, der einen Sensor trägt, und entlang des Linearmotors zum Befördern
von Movern läuft, eine Installationskontrolle erfolgen.
[0024] Beispielsweise kann, wenn über einen Mover eine CIP-Kappe in das Karussell einführt
wurde, durch Absenken des Füllventils, diese auf das Ventil aufgebracht werden und
dann zur Reinigung des Füllventils verwendet werden. Nach erfolgter Reinigung des
Füllventils kann die CIP-Kappe wieder durch Anheben des Füllventils auf den gleichen
oder einen anderen Mover übertragen werden und weggeführt werden.
[0025] Die Behälterbehandlungsmaschine kann insbesondere so ausgebildet sein, dass die Mover,
die Sensorik tragen, dazu ausgebildet sind, die Informationen aus der Sensorik an
die Behälterbehandlungsmaschine, z.B. die entsprechende Behälterbehandlungsstation,
zu übertragen, um diese aufgrund der Sensorik zu steuern. Eine solche Steuerung kann
insbesondere in Echtzeit erfolgen. Beispielsweise kann die Sensorik einen Sensor,
beispielsweise Sondenstab, zur Erfassung der Füllhöhe umfassen und dazu ausgebildet
sein, bei Erreichen einer bestimmten Füllhöhe ein Signal an die Behälterbehandlungsmaschine,
insbesondere das Füllventil, zu übermitteln, so dass diese das Befüllen des Behälters
stoppt. In anderen Ausführungsformen kann die Sensorik beispielsweise zum Überprüfen
des Verschlusses ausgebildet sein und, wenn ein Fehler bemerkt wird, diesen an die
Behälterbehandlungsmaschine melden, so dass diese stoppt oder der entsprechende Behälter
ausgeleitet werden kann. Die Informationsübertragung kann beispielsweise über WLAN,
andere kontaktlose Informationsübertragungsmöglichkeiten oder über Schleifkontakte
erfolgen.
[0026] Die Stromversorgung der von einem Mover getragenen Aktoren und/oder Sensorik kann
beispielsweise aktiv über den Linearmotor zum Befördern von Movern erfolgen, beispielsweise
über Schleifkontakte, Schleifringe oder induktiv. In anderen Ausführungsformen kann
eine Stromversorgung der von einem Mover getragenen Aktoren oder Sensorik über Schleifringübertrag
auf dem Karussell erfolgen. In diesem Fall ist der Linearmotor passiv hinsichtlich
der Stromversorgung der Mover. Dies kann vorteilhaft sein, da dieser dann keine weiteren
Mittel zur Energieübertragung umfassen muss und weil eine solche Stromversorgung der
auf dem Mover getragenen Aktoren oder Sensorik nur für den Bereich vorgesehen sein
muss, in dem sie mit den Behältern mitlaufen können.
[0027] Optional können in einer Ausführungsform zwei oder mehr getrennte Linearmotoren zum
Befördern von Movern umfasst sein, die jeweils wie ein oben beschriebener Linearmotor
zum Befördern von Movern ausgebildet sind.
[0028] Die Erfindung umfasst des Weiteren ein Verfahren zum Verwenden einer Behälterbehandlungsmaschine
unter Verwendung von Hilfsmitteln zur Behälterbehandlung, wobei die Hilfsmittel zur
Behälterbehandlung von Movern getragen werden, die an einem Linearmotor entlanglaufen,
der von einer Behälterbehandlungsmaschine nach Anspruch 1 umfasst ist. Alle im Zusammenhang
mit der Behälterbehandlungsmaschine beschriebenen Verfahrensschritte können von einem
erfindungsgemäßen Verfahren umfasst sein. Das Verfahren kann insbesondere Durchführung
von Schritten mit einem, mehreren oder allen zuvor beschriebenen Teile der Behälterbehandlungsmaschine
umfassen, insbesondere Befüllen oder Verschließen von Behältern, Überprüfen der Behälter
mittels Sensorik, Hinzufügen, Verwenden und Hinwegführen von Aktorik und/oder Rüstzeug.
Das Verfahren kann insbesondere auch ein Übertragen von Informationen von der Sensorik
an die Behälterbehandlungsmaschine, z.B. eine Behälterbehandlungsstation, und Steuerung
derselben mit diesen Informationen umfassen.
[0029] Weitere Ausführungsformen werden anhand der folgenden Figuren erklärt. Hierbei zeigt
Figur 1 schematisch einige Teile einer erfindungsgemäßen Behälterbehandlungsmaschine;
Figur 2 schematisch eine alternative Behälterbehandlungsmaschine;
Figur 3a und 3b schematisch Querschnitte durch Mover.
[0030] Figur 1 zeigt schematisch Teile einer erfindungsgemäßen Behälterbehandlungsmaschine.
Zur besseren Sichtbarkeit ist beispielsweise vom Karussell 1 nur der Boden und, beispielhaft,
eine Behälterbehandlungsstation 3 eingezeichnet. In einer tatsächlichen Ausführungsform
würden sich über jedem Behälter 5, die ebenfalls beispielhaft eingezeichnet sind (um
(optional) festgelegte Plätze für Behälter zu markieren), eine eigene Behälterbehandlungsstation
3, beispielsweise ein Füllventil, befinden. Die Drehrichtung des Karussells ist mit
R1 angegeben, wobei die Angabe R1 auch neben der beispielhaft eingezeichneten Behälterbehandlungsstation
3 eingezeichnet ist, um anzuzeigen, dass die Behälterbehandlungsstation mit dem Karussell
verbunden ist und sich mit dem Karussell 1 mitbewegt.
[0031] Wie in Figur 1 gezeigt, können Behälter 5 über eine Zuführvorrichtung Z, hier beispielhaft
ein Zuführkarussell oder ein Zuführstern, in das Karussell 1 eingeführt werden. Eingezeichnet
ist ebenfalls beispielhaft eine Abführvorrichtung A für (behandelte) Behälter, beispielsweise
ein Abführkarussell oder ein Abführstern.
[0032] Die Behälterbehandlungsmaschine umfasst einen Linearmotor 2 zum Befördern von Movern
4, der so angeordnet ist, dass an ihm laufende Mover 4 in einem Teilbereich des Umfangs
mit Mittelpunktswinkel B mit auf dem Karussell zu befördernden Behältern 5 mitlaufen
können. Obwohl die Behälter in Figur 1 beispielhaft eingezeichnet sind, um die Funktionsweise
der Behälterbehandlungsmaschine zu verdeutlichen, sind diese nicht von der beanspruchten
Behälterbehandlungsmaschine umfasst. Vielmehr hat der Linearmotor 2 zum Befördern
von Movern nur die entsprechende Anordnung, dass Mover 4, die entlang des Linearmotors
2 zum Befördern von Movern 4 geführt werden, entlang zu befördernden Behältern mitlaufen
könnten, wenn Behälter vorhanden wären. Die optional von der Behälterbehandlungsmaschine
umfassten Mover 4 können Hilfsmittel zur Behälterbehandlung tragen oder dazu ausgebildet
sein, solche tragen zu können. In dem gezeigten Beispiel umfassen die Mover 4 Sensorik
zum Überprüfen der Behälterbehandlung durch Behälterbehandlungsstation 3. Beispielhaft
kann es sich dabei um einen Füller handeln. Bei der Sensorik 6 kann es sich beispielsweise
um Sensorik zum Überprüfen des Behälterbehandlungserfolges der Behälterbehandlungsstation
4 handeln. Beispielsweise kann es sich um einen Füllstandsmesser, beispielsweise für
eine berührungslose Füllstandsmessung wie ein Ultraschallsensor oder eine Kamera handeln,
wenn die Behälterbehandlungsstation 3 ein Füller ist.
[0033] Wie eingezeichnet laufen die Mover in dem gezeigten Beispiel nur an einem Teil des
Umfangs des Karussells 1 mit den Behältern 5 mit. Der Teil des Umfangs, in dem die
Mover 4 mit den Behältern 5 mitlaufen können, hier parallel zu den Behältern 5, ist
durch den Mittelpunktswinkel B gekennzeichnet. Typischerweise handelt es sich dabei
genau um den Teil des Umfangs, entlang dem eine Kontrolle durch die ansprechende Sensorik
6 notwendig ist, oder umfasst diesen vollständig. Beispielsweise kann es sich bei
dem Beispiel in einem Füllkarussell um den Bereich des Umfangs handeln, in dem der
Füllvorgang fast vollständig abgeschlossen ist. Die Sensorik kann den Erfolg des Füllvorgangs
prüfen und optional, wenn der Füllvorgang abgeschlossen ist, in Echtzeit ein Signal
an die Behälterbehandlungsmaschine, insbesondere das jeweilige Füllventil oder die
Füllstation schicken, damit der Füllvorgang endet.
[0034] Dadurch, dass die Mover 4 in dem gezeigten Beispiel nur entlang eines Teilbereiches
laufen, muss nicht für jede Behälterbehandlungsstation eigene Sensorik vorbehalten
werden, sondern man kann mit weniger Movern 4 als Plätze für Behälter auf dem Karussell
das gleiche Ergebnis haben. Dies kann vorteilhaft sein, da dann die Totzeiten der
entsprechenden Sensorik niedriger sind und somit weniger Sensoren benötigt werden.
[0035] Die Laufrichtung der Mover 4 entlang des Linearmotors 2 zum Befördern von Movern
4 ist eingezeichnet als R2. Somit ist ersichtlich, dass die Mover 4 im Umfangsbereich
des Mittelpunktwinkels B mit den Behältern mitlaufen können.
[0036] Bei einzeln ansteuerbaren Movern, können diese insbesondere mit der gleichen Geschwindigkeit
geführt werden, wie der jeweilige Behälter im Bereich B. Die Mover 4 können so gesteuert
werden oder steuerbar sein, dass sie entlang des Linearmotor 2 zum Befördern von Movern
mindestens im Bereich um Umfangwinkel B des Karussells parallel zu den Behältern und
in gleicher Geschwindigkeit laufen. Alternativ können die Mover so gesteuert werden
oder steuerbar sein, dass sich die Geschwindigkeit der Mover von der Geschwindigkeit
der Behälter unterscheidet, z.B. wenn auf den Movern eine Inspektionseinheit sitzt,
die den Behandlungserfolg aus verschiedenen Winkeln betrachtet. Dies kann bspw. bei
einer Etikettiermaschine zum Einsatz kommen, bei der der korrekte Sitz eines Etikettes
überprüft werden soll, dass den Flaschenrumpf um bspw. 120° umschlingt. Hier kann
u.U. eine Relativbewegung des Movers zum Behälter nötig sein um das gesamte Etikett
betrachten zu können.
[0037] In anderen Ausführungsformen können die Mover 4 andere Hilfsmittel zur Behälterbehandlung
wie oben beschrieben tragen und/oder zusätzlich zu Sensorik 6 ein oder mehrere andere
Hilfsmittel zur Behälterbehandlung wie oben beschrieben tragen. In anderen Ausführungsformen
können von der Behälterbehandlungsmaschine Mover mit verschiedenen Hilfsmitteln zur
Behälterbehandlung, beispielsweise Mover mit Sensorik und Mover mit Aktorik und/oder
Mover mit Rüstzeug, beispielsweise den oben beschriebenen Beispielen für Sensorik,
Aktorik und/oder Rüstzeug, umfassen (nicht gezeigt).
[0038] In wieder weiteren Ausführungsformen kann der Linearmotor 2 zum Befördern von Movern
auch in anderer Weise als außerhalb des Umfangs des Karussells 1 angeordnet sein.
Beispielsweise kann der Linearmotor 2 zum Befördern von Movern 4 innerhalb des Karussells
angeordnet sein, wobei er optional stationär gegenüber dem Karussell angeordnet sein
kann, so dass die Mover 4 am inneren Umfang entlanglaufen können. In weiteren Ausführungsformen
kann der Linearmotor 2 zum Befördern von Movern 4 so ausgebildet sein, dass die Mover
nicht neben, sondern oberhalb, unterhalb oder schräg ober oder unterhalb der Behälter
6 entlanglaufen.
[0039] Figur 2 zeigt ebenfalls schematisch Teile einer erfindungsgemäßen Behälterbehandlungsmaschine.
Gleichartige Bauteile wie in Figur 1 werden mit den gleichen Ziffern und Buchstaben
bezeichnet. Sie werden, soweit nicht notwendig, nicht explizit neu erklärt.
[0040] In dem gezeigten Beispiel umfasst die Behälterbehandlungsmaschine Mover, die Aktorik
7, beispielsweise einen Verschließkonus, tragen. Wie in Figur 1, ist beispielhaft
eine Behälterbehandlungsstation 3, beispielhaft ein Füller, eingezeichnet, der sich
mit dem Karussell 1 in dessen Drehrichtung mit bewegt. Nach Abschluss des Füllvorgangs
können im gezeigten Beispiel die Behälter 5 durch in dem Beispiel als Verschließkonus
ausgebildete Aktorik auf den Movern 4 verschlossen werden.
[0041] Ein Entlanglaufen der Mover nur in dem Umfang des Karussells 1 mit Mittelpunktswinkel
B trägt der Tatsache Rechnung, dass der Verschließvorgang im Vergleich zu einem kompletten
Umlauf des Karussells 1 nur eine kurze Zeit benötigt. Dadurch können die Behälter
5 auf dem Karussell 1 durch weniger Verschließkonusse verschlossen werden als notwendig
wären, wenn für jeden Platz auf dem Karussell 1 ein eigener Verschließkonus notwendig
wäre.
[0042] In dem gezeigten Beispiel ist die Behälterbehandlungsstation 3, die mit dem Karussell
1 mitläuft, beispielhaft als oberhalb der Aktorik 7 angeordnet eingezeichnet. In anderen
Ausführungsformen kann eine andere Anordnung vorhanden sein. Die Maschine und ihre
Teile müssen nur so ausgeführt sein, dass sowohl die Aktorik 7, als auch die Behälterbehandlungsstationen
3 jeweils ihre Aufgabe ausführen können. In alternativen Ausführungsformen kann die
Aktorik 7 statt eines Verschließkonuses beispielsweise andere Aktorik wie oben beschrieben
umfassen oder als solche ausgebildet sein. Beispielsweise kann, wenn ein Verschließkonus
an der Behälterbehandlungsstation 3 angeordnet ist, die Aktorik 7 eine entsprechende
Steuerung oder Stromzufuhr oder einen (Servo)Motor für ein solchen Verschließkonus
hinzufügen (nicht gezeigt). Des Weiteren kann eine Behälterbehandlungsmaschine, wie
in Figur 2 gezeigt ebenso weitere Mover 4 umfassen, die Sensorik, andere Aktorik,
und oder Rüstzeug tragen oder dazu ausgebildet sind, es tragen zu können.
[0043] Figur 3a zeigt beispielhaft einen Mover 4. Der in Figur 3a gezeigte Mover 4 ist insbesondere
dazu ausgebildet, einen Behälter 5 zu transportieren. Ein solcher Mover 4 ist insbesondere
vorteilhaft in Ausführungsformen, in der der Transport der Behälter auf dem Karussell
1 entlang eines Linearmotors erfolgt, der zugleich zum Befördern von Movern 4 mit
Hilfsmitteln zur Behälterbehandlung ausgebildet ist. In einem solchen Fall ist der
Linearmotor typischerweise entlang des gesamten Umfangs des Karussells angeordnet.
Insbesondere zeigt Figur 3b einen entsprechenden Mover 4, der Rüstzeug trägt, in dem
gezeigten Beispiel eine CIP-Kappe 8. Eine solche CIP-Kappe kann alternativ auch an
Movern 4, die einen Linearmotor 2 zum Befördern von Movern 4, der getrennt von der
Beförderungseinrichtung des Karussells ist, z.B. wie in Figuren 1 und 2 gezeigt sind,
angeordnet sein. Hierbei kann sie auch die entsprechenden im folgenden beschriebenen
Funktionsweisen ermöglichen.
[0044] Insbesondere kann eine Zuführung von einer solchen CIP-Kappe ein vollautomatisches
Anbringen der CIP-Kappe auf den Füllventilen, beispielsweise durch Absenken eines
Füllventils, und eine entsprechende vollautomatische Entfernung derselben, beispielsweise
durch Anheben des Füllventils ermöglichen und damit eine hygienischere Reinigung als
bei manuellem Anbringen der CIP-Kappe ermöglichen.
[0045] In Ausführungsformen, die Mover 4, wie in Figur 3a und Figur 3b beschrieben, verwenden,
können die Mover 4 alternativ oder zusätzlich auch Sensorik und/oder Aktorik und/oder
anderes Rüstzeug wie zuvor beschrieben umfassen.
[0046] Optional können alle zuvor beschriebenen Behälterbehandlungsmaschinen einen oder
mehrere Vorratsbereiche zum Aufbewahren von im Moment nicht benötigter Sensorik, Rüstzeug
und/oder Aktorik umfassen. In solchen Ausführungsformen sind die Mover typischerweise
so ausgebildet, dass sie die aufbewahrte Sensorik, Rüstzeug und/oder Aktorik aus dem
Vorratsbereich(en) aufnehmen können und dann entlang des Linearmotors befördern können.
1. Behälterbehandlungsmaschine, umfassend ein Karussell (1) mit Behälterbehandlungsstationen
(3) und einen Linearmotor (2) zum Befördern von Movern (4), wobei der Linearmotor
(2) so angeordnet ist, dass an ihm laufende Mover (4) in einem Teilbereich (B) des
Umfangs des Karussells (1) mit auf dem Karussell beförderten oder beförderbaren Behältern
(5) mitlaufen können.
2. Behälterbehandlungsmaschine nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Behälterbehandlungsmaschine
Mover (4) umfasst, die Hilfsmittel (6, 7, 8) zur Behälterbehandlung tragen oder die
dazu ausgebildet sind, Hilfsmittel (6, 7, 8) zur Behälterbehandlung zu tragen.
3. Behälterbehandlungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Linearmotor
(2) zum Befördern von Movern (4) so angeordnet ist, dass Mover (4) nur an einem Teilbereich
(B) des Umfangs des Karussells (1) mit den Behältern (4) mitlaufen können.
4. Behälterbehandlungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Karussell
(1) dazu ausgebildet ist, die Behälter (5) auf dem Karussell (1) durch eine vom Linearmotor
(2) zum Befördern von Movern (4) getrennte Beförderungseinrichtung zu befördern.
5. Behälterbehandlungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Behälterbehandlungsmaschine
Mover (4) umfasst, die Sensorik (6) tragen.
6. Behälterbehandlungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Behälterbehandlungsmaschine
Mover (4) umfasst, die Aktorik (7) tragen.
7. Behälterbehandlungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Behälterbehandlungsmaschine
Mover (4) umfasst, die Rüstteile (8) tragen.
8. Behälterbehandlungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Mover
(4) Sensorik (6) tragen und dazu ausgebildet sind, die Information aus der Sensorik
an die Behälterbehandlungsmaschine zu übertragen, um diese aufgrund der Sensorik zu
steuern.
9. Behälterbehandlungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Stromversorgung
der von einem Mover (4) getragenen Aktorik oder Sensorik aktiv über den Linearmotor
(2) zum Befördern von Movern, z.B. über Schleifkontakte, Schleifringüberträger oder
induktiv erfolgt.
10. Behälterbehandlungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Stromversorgung
der von einem Mover (4) getragenen Aktorik oder Sensorik über Schleifringüberträger
auf dem Karussell erfolgt.
11. Verfahren zum Verwenden einer Behälterbehandlungsmaschine unter Verwendung von Hilfsmitteln
(6, 7, 8) zur Behälterbehandlung, wobei die Hilfsmittel (6, 7, 8) zur Behälterbehandlung
von Movern (4) getragen werden, die an einem Linearmotor (2) zum Befördern von Movern
(4) entlanglaufen, der von einer Behälterbehandlungsmaschine nach Anspruch 1 umfasst
ist.