[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verriegelungsvorrichtung für ein Kranteleskop,
beispielsweise für einen Teleskopausleger oder einen Teleskopturm eines Mobilkrans,
mittels welcher die einzelnen Teleskopschüsse untereinander und zum Zwecke des Teleskopierens
mit einem Teleskopierzylinder des Kranteleskops lösbar verriegelt werden können. Solche
Verriegelungsvorrichtungen werden auch als Verriegelungskopf bezeichnet, sofern sie
in ihrer Gesamtheit am verfahrbaren Ende des Teleskopierzylinders angeordnet sind.
[0002] Die Verriegelungsmechanismen bekannter Teleskopiersysteme, wie sie beispielsweise
in der
EP 0 943 580 B1 beschrieben werden, werden hydraulisch über eine innere Durchführung durch den Teleskopierzylinder
mit dem für die Betätigung notwendigen Hydraulikfluid versorgt. Neuere Lösungen verzichten
zumindest teilweise auf die Versorgung mittels einer solcher Durchführung, sondern
entnehmen das notwendige Hydraulikfluid einem Zylinderraum des Teleskopierzylinders.
Die hierfür notwendigen Ventile und andere Steuerorgane der Verriegelungsmechanik
sind bei solchen Lösungen im eingebauten Zustand in den meisten operativen Stellungen
jedoch nicht mehr zugänglich. Dies führt dazu, dass bei einer Störung, etwa dem Ausfall
der Steuerelektronik oder anderer elektrischer Komponenten der Verriegelungsmechanik,
die Zylinderverriegelung nicht mehr betätigt werden kann. Sollte sich das Kranteleskop,
etwa der Teleskopausleger darüber hinaus in einer ungünstigen Position befinden, ist
eine Bergung mit erheblichem Aufwand verbunden.
[0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, diesem Problem abzuhelfen und ein
Lösen der Zylinderverriegelung selbst bei einem Ausfall der Steuerelektronik zu ermöglichen.
[0004] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des unabhängigen Patentanspruchs 1 gelöst.
Die Unteransprüche definieren dabei bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung.
[0005] Die Kranteleskop-Verriegelungsvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung umfasst
- zumindest einen zum lösbaren Aneinanderkoppeln eines Telekopierzylinders mit einem
Teleskopschuss ausgestalteten Zylinderverriegelungs-Hydraulikzylinder; und
- eine mit einem Teleskopierzylinder des Kranteleskops und mit dem zumindest einen Zylinderverriegelungs-Hydraulikzylinder
hydraulisch in Kontakt stehende Steuerungseinrichtung, wobei die Steuerungseinrichtung
ein im unbetätigten Ruhezustand offenes und somit eine fluidische Verbindung zwischen
dem Teleskopierzylinder und dem zumindest einen Zylinderverriegelungs-Hydraulikzylinder
freigebendes Ventil umfasst.
[0006] Mit anderen Worten weist die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung, welche beispielsweise
bei einem Teleskopausleger oder einem Teleskopturm eines Mobilkrans eingesetzt werden
kann, zumindest einen, insbesondere zwei Hydraulikzylinder auf, welcher einer Zylinderverriegelung
zugeordnet ist/sind. Zusätzlich zur Zylinderverriegelung kann die erfindungsgemäße
Verriegelungsvorrichtung auch eine Teleskopschussverriegelung aufweisen, welche beispielsweise
mit der Zylinderverriegelung zusammenwirkt, also gemeinsam angesteuert wird, oder
aber separat von der Zylinderverriegelung agiert und auch separat angesteuert wird.
Eine Teleskopschussverriegelung kann ebenso zumindest einen, insbesondere zwei Hydraulikzylinder
aufweisen, um die Verriegelung zwischen zwei Teleskopschüssen des Kranteleskops zu
betätigen. Die Steuerungseinrichtung kann demnach auch für die Versorgung des zumindest
einen Teleskopschussverriegelungs-Hydraulikzylinders zuständig sein und hierfür sowohl
mit dem Teleskopierzylinder des Kranteleskops als auch mit dem zumindest einen Teleskopschussverriegelungs-Hydraulikzylinder
hydraulisch in Kontakt stehen. Während mittels der Teleskopschussverriegelung einzelne
Teleskopschüsse untereinander in einer axialen Position zueinander verriegelt und
auch wieder voneinander entriegelt werden können, ist es die Aufgabe einer Zylinderverriegelung,
den Teleskopierzylinder des Kranteleskops zum Zwecke des Aus- und auch Wiedereinschiebens
der einzelnen Teleskopschüsse mit dem jeweiligen Teleskopschuss zu verriegeln und
auch wieder zu entriegeln. Zur Betätigung dieser Hydraulikzylinder weist die Verriegelungsvorrichtung
eine hydraulische Steuerungseinrichtung auf, die das zur Betätigung notwendige Hydraulikfluid
einem Zylinderraum des Teleskopierzylinders entnimmt, den Hydraulikzylindern in gewünschter
Weise zuführt und von dort auch wieder in den Teleskopierzylinder zurückführt.
[0007] Zur Überwindung der oben angesprochenen Problematik weist die Steuerungseinrichtung
ein Ventil auf, welches im aktivierten Zustand, also auch bei intakter Steuerelektronik/Ansteuerung
eine hydraulische Verbindung zwischen der Entnahmestelle am Teleskopierzylinder und
dem oder den Hydraulikzylinder(n) der Zylinderverriegelung sperrt. Bei defekter Steuerelektronik/Ansteuerung
fällt dieses Ventil sozusagen automatisch in seine nicht aktivierte Grundstellung
zurück und öffnet somit diese Verbindung. Da der oder die Hydraulikzylinder der Zylinderverriegelung
nun mit einem Zylinderraum des Teleskopierzylinders in Verbindung steht/stehen, kann
die Zylinderverriegelung dadurch gelöst bzw. entriegelt werden, indem der oder die
Hydraulikzylinder der Zylinderverriegelung zusammen mit dem entsprechenden Zylinderraum
des Teleskopierzylinders bedruckt wird/werden.
[0008] Die Erfindung stellt demnach einen Notbetrieb für die Zylinderverriegelung bereit,
der durch einen Ausfall der Steuerelektronik/Ansteuerung und ein damit verbundenes
Zurückfallen des Ventils in seine offene Ruhestellung sozusagen vollautomatisch eingeleitet
wird.
[0009] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die Steuerungseinrichtung
einen Rücklauf auf, über welchen Hydraulikfluid aus den Teleskopschussverriegelungs-Hydraulikzylindern
und/oder den Zylinderverriegelungs-Hydraulikzylindern in den Zylinderraum des Teleskopierzylinders
rückgeführt werden kann, und wobei das Ventil den Rücklauf in einer der Rückführung
entgegengesetzten Richtung freigibt.
[0010] Anders ausgedrückt wird der für die Rückführung des Hydraulikfluids zurück in den
Teleskopierzylinder ausgestaltete Rücklauf im Notbetrieb dazu genutzt, Hydraulikfluid
in der entgegengesetzten Richtung aus dem Teleskopierzylinder in den Hydraulikzylinder
der Zylinderverriegelung zu verbringen, um diese letztendlich zu lösen. Dies ist jedoch
erst dann möglich, wenn sich das Ventil in seiner offenen Ruheposition befindet.
[0011] In einer spezielleren Ausführungsform umfasst der Rücklauf zumindest ein Sperrventil
und einen das zumindest eine Sperrventil umgehenden Bypass, welcher durch das im unbetätigten
Ruhezustand geöffnete Ventil geöffnet wird.
[0012] Während es die Aufgabe des zumindest einen Sperrventils ist, eine Rückführung des
Hydraulikfluids aus den Hydraulikzylindern der Zylinderverriegelung oder auch der
Teleskopverriegelung zurück in den Teleskopierzylinder zu ermöglichen, ein Rückströmen
des Hydraulikfluids jedoch zu verhindern, setzt der Bypass das zumindest eine Sperrventil
sozusagen außer Kraft, sobald er durch das in den Ruhezustand zurückfallende Ventil
geöffnet wird und es dem Hydraulikfluid somit ermöglicht, vom Teleskopierzylinder
über den Rücklauf zum Hydraulikzylinder der Zylinderverriegelung zu strömen.
[0013] Ferner kann der Rücklauf, insbesondere der Bypass, neben dem Ventil ein zusätzliches
Druckzuschaltventil aufweisen, welches den Rücklauf erst ab einem definierten Druck
in der entgegengesetzten Richtung freigibt beziehungsweise den Bypass öffnet.
[0014] Dadurch wird erreicht, dass der Entriegelungsvorgang der Zylinderverriegelung nur
ausgelöst wird, wenn ein bestimmter Druck im Teleskopierzylinder überschritten wird.
Somit kann im Schadensfall mit einem hohen Druck im Teleskopierzylinder die Zylinderverriegelung
betätigt werden. Bei geringerem Druck im Teleskopierzylinder kann dieser seine eigentliche
Funktion wahrnehmen, nämlich das Teleskopieren. Dadurch kann die Verriegelungsvorrichtung
in eine für eine Inspektion oder Reparatur günstige Position gebracht werden.
[0015] In einer weiteren Ausführungsform weist der Rücklauf einen Druckspeicher auf, insbesondere
einen Niederdruckspeicher, welcher das Hydraulikfluid aus dem Teleskopschussverriegelungs-Hydraulikzylinder
und/oder dem Zylinderverriegelungs-Hydraulikzylinder vor dessen Rückführung in den
Teleskopierzylinder aufnimmt.
[0016] Dieser Druckspeicher dient also als Zwischenreservoir für das rückzuführende Hydraulikfluid,
welches bei bestimmten Arbeitszuständen des Teleskopierzylinders und den damit einhergehenden
Druckverhältnissen erst später in den Teleskopierzylinder zurückgeführt werden kann.
[0017] Ferner kann die Steuerungseinrichtung einen Vorlauf aufweisen, insbesondere einen
vom Rücklauf getrennten Vorlauf, über welchen das Hydraulikfluid aus dem Teleskopierzylinder
dem Teleskopschuss-Hydraulikzylinder und/oder dem Zylinderverriegelungs-Hydraulikzylinder
zugeführt wird. Im normalen Betrieb werden die Hydraulikzylinder der Verriegelungsvorrichtung
also ausschließlich über den Vorlauf gespeist, während der Rücklauf ausschließlich
dem Rückführen des Hydraulikfluids zum Teleskopierzylinder hin dient.
[0018] Im Speziellen kann der Vorlauf dabei einen Druckspeicher, insbesondere einen Hochdruckspeicher
aufweisen, welcher das Hydraulikfluid aus dem Teleskopierzylinder vor der Zuführung
an den Teleskopschussverriegelungs-Hydraulikzylinder und/oder an den Zylinderverriegelungs-Hydraulikzylinder
aufnimmt. Der Hochdruckspeicher wird dabei mit Hydraulikfluid gefüllt, sobald im Teleskopierzylinder
hoher Druck vorherrscht, und kann dieses unter Druck stehende Hydraulikfluid zur Betätigung
der Zylinderverriegelung oder der Teleskopschussverriegelung an deren Hydraulikzylinder
abführen.
[0019] Während die voranstehend beschriebene erfindungsgemäße Lösung bei jeglichen mittels
Teleskopierzylindern betätigten Kranteleskopen Einsatz finden kann, ist insbesondere
ein Einsatz bei einem Kran-Teleskopausleger oder Kran-Teleskopturm vorgesehen, insbesondere
bei Mobilkranen.
[0020] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft einen Kran-Teleskopierzylinder,
insbesondere zum Teleskopieren eines Auslegers oder Turms, mit einem ersten Zylinderteil,
der einen zur Befestigung des Teleskopierzylinders an einer Basis eines Kran-Teleskops
ausgestalteten Befestigungsabschnitt ausweist, und mit einem zweiten, relativ zum
ersten Zylinderteil beweglichen Zylinderteil, der eine Kranteleskop-Verriegelungsvorrichtung
in einer der voranstehend beschriebenen Ausführungsformen aufweist.
[0021] Die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung kann also zusammen mit dem beweglichen
Zylinderteil des Teleskopierzylinders innerhalb des Kran-Teleskops verfahren werden,
insbesondere zu einer Inspektions- oder Reparaturposition.
[0022] Ferner kann die Steuerungseinrichtung mit dem kolbenstangenseitigen Ringraum des
Teleskopierzylinders in fluidischem Kontakt stehen. Sofern es die Kolbenstange des
Teleskopierzylinders ist, welche ortsfest mit dem Basisschuss des Kran-Teleskops verbunden
ist, wird beim Entriegeln der Zylinderverriegelung im Notbetrieb der kolbenstangenseitige
Ringraum des Teleskopierzylinders bedruckt, so dass der Teleskopierzylinder nach der
Entriegelung in eine Inspektions- oder Reparaturposition eingefahren wird.
[0023] Eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird im Folgenden unter
Zuhilfenahme der beiliegenden Figur näher erläutert. Sie kann alle hierin beschriebenen
Merkmale einzeln sowie in jedweder sinnvollen Kombination umfassen.
[0024] Die Figur 1 zeigt schematisch eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Kranteleskop-Verriegelungsvorrichtung. Diese umfasst den Hydraulikzylinder 5, welcher
zur Betätigung einer (nicht gezeigten) Verriegelung der Teleskopschüsse 1, 2 und 3
des Teleskops 4 untereinander vorgesehen ist. Daneben umfasst die Verriegelungsvorrichtung
auch einen Hydraulikzylinder 7, welcher indirekt über Eingriffe an einen der Teleskopschüsse
1, 2 gekoppelt werden kann. Somit ist der entsprechende Teleskopschuss 1, 2 wiederum
fest an den aus- und einfahrbaren Teil 19 des Teleskopierzylinders 6 gekoppelt und
kann zusammen mit diesem und relativ zum Basisschuss 3 aus- beziehungsweise einteleskopiert
werden. Beim Ein- und Austeleskopieren bewegt sich der bewegliche Teil 19 des Teleskopierzylinders
6 relativ zur Kolbenstange 17, welche über die Schnittstelle 18 fest mit dem Basisschuss
3 verbunden ist. An dieser Stelle sei anzumerken, dass die Anordnung der Teleskopschüsse
1, 2 und 3 und der Hydraulikzylinder 5 und 7 rein schematisch gezeigt ist und die
für die letztendlichen Kopplungsvorgänge notwendigen Eingriffe eine zusätzliche, nicht
gezeigte Mechanik zwischen den Hydraulikzylindern 5 und 7 einerseits und den Teleskopschüssen
1, 2 und 3 andererseits umfassen können.
[0025] Die zur Betätigung der Hydraulikzylinder 5 und 7 vorgesehene Steuereinrichtung 8
ist sowohl mit den Hydraulikzylindern 5 und 7 als auch mit dem kolbenstangenseitigen
Ringraum 20 des Teleskopierzylinders 6 hydraulisch verbunden, entnimmt das zur Betätigung
der Hydraulikzylinder 5 und 7 notwendige Hydraulikfluid dem Ringraum 20 und führt
dieses auch wieder dorthin zurück.
[0026] Bei ausreichend hohem Druck im Ringraum 20 wird Hydraulikfluid über den Vorlauf 15
in den Hochdruckspeicher 16 verbracht, während der Rücklauf 10 samt Bypass 12 mittels
der Sperrventile 11 und dem im ordnungsgemäßen Betrieb stehts geschlossenen Ventil
9 für das aus dem Ringraum 20 stammende Hydraulikfluid versperrt ist.
[0027] Zur Betätigung der Hydraulikzylinder 5 und 7 wird das Hydraulikfluid aus dem Hochdruckspeicher
16 entnommen und über die beiden entsprechend geschalteten Zwei-Wege-Ventile 21 und
22 in gewünschter Weise zum Zylinderraum des Hydraulikzylinders 5 beziehungsweise
7 geleitet. An dieser Stelle sei anzumerken, dass die Zwei-Wege-Ventile 21 und 22
im unbetätigten Ruhezustand, also auch bei ausgefallener oder defekter Steuerelektronik/Ansteuerung
den Zylinderraum des Hydraulikzylinders 7 mit dem Rücklauf 10 verbinden.
[0028] Sobald Hydraulikfluid aus den Zylinderräumen der Hydraulikzylinder 5 oder 7 abgeführt
werden soll, wird dieses über die entsprechend geschalteten Zwei-Wege-Ventile 21 und
22 in den Rücklauf 10 geleitet und über die in dieser Richtung öffnenden Sperrventile
11 in den Ringraum 20. Der Bypass 12 ist hier wiederum durch das Ventil 9 verschlossen.
Gleiches gilt für den Vorlauf 15, der ein in Richtung des Ringraums 20 sperrendes
(nicht bezeichnetes) Sperrventil aufweist.
[0029] Im Falle eines Ausfalls der Steuerungselektronik/Ansteuerung für die Steuerungseinrichtung
8 und deren Ventile 9, 21, 22 nehmen diese Ventile ihre unbetätigte Ruhestellung ein,
wobei die Ventile 21 und 22 den Zylinderraum des Hydraulikzylinders 7 mit dem Rücklauf
10 verbinden und das Ventil 9 den Bypass 12 öffnet. Falls der bewegliche Zylinderteil
19 zum Schadenszeitpunkt über den Hydraulikzylinder 7 an einen der Teleskopschüsse
1 oder 2 gekoppelt ist und sich zudem in einer Position befindet, in welcher kein
Zugriff auf die sich am beweglichen Zylinderteil 19 befindende Steuerungseinrichtung
8 möglich ist, kann der Zylinderraum des Hydraulikzylinders 7 dadurch bedruckt und
die Zylinderverriegelung gelöst werden, indem der Ringraum 20 bedruckt wird, welcher
in der in der Figur 1 gezeigten "Notbetriebsstellung" der Ventile 9, 21 und 22 mit
dem Hydraulikzylinder 7 in hydraulischer Verbindung steht. Ausgehend vom Ringraum
20 ist dem Hydraulikfluid der Weg zum Hydraulikzylinder 7 über den Vorlauf 15 durch
die Ventile 21 und 22 versperrt. Gleiches gilt für den mittels der Sperrventile 11
gesperrten Strang des Rücklaufs 10. Der Bypass 12 hingegen ist durch das sich in der
Ruhestellung befindliche Ventil 9 geöffnet. Um den Hydraulikzylinder 7 zu betätigen,
muss lediglich ein ausreichend hoher Druck aufgebracht werden, so dass das Druckzuschaltventil
13 öffnet. Bei geringerem Druck ist auch der Bypass 12 durch das Druckzuschaltventil
13 gesperrt. In diesem Fall wird lediglich der Hydraulikzylinder 6 eingefahren, der
Hydraulikzylinder 7 der Zylinderverriegelung hingegen nicht aktiviert.
[0030] Im gezeigten Fall wird durch Bedrucken des Ringraums 20 die Zylinderverriegelung
und somit die Koppelung des beweglichen Zylinderteils 19 des Teleskopierzylinders
6 mit einem der Teleskopschüsse 1,2 gelöst, woraufhin der Teleskopierzylinder 6 bis
zu einer Inspektions- oder Reparaturstellung eingefahren wird.
1. Kranteleskop-Verriegelungsvorrichtung mit
- zumindest einem zum lösbaren Aneinanderkoppeln eines Telekopierzylinders (6) mit
einem Teleskopschuss (1, 2) ausgestalteten Zylinderverriegelungs-Hydraulikzylinder
(7); und
- einer mit einem Teleskopierzylinder (6) des Kranteleskops (4) und zur Ansteuerung
mit dem zumindest einen Zylinderverriegelungs-Hydraulikzylinder (7) hydraulisch in
Kontakt stehenden Steuerungseinrichtung (8); dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuerungseinrichtung (8) ein im unbetätigten Ruhezustand offenes und somit eine
fluidische Verbindung zwischen dem Teleskopierzylinder (6) und dem zumindest einen
Zylinderverriegelungs-Hydraulikzylinder (7) freigebendes Ventil (9) umfasst.
2. Kranteleskop-Verriegelungsvorrichtung gemäß Anspruch 1, wobei die Steuerungseinrichtung
(8) einen Rücklauf (10) aufweist, über welchen Hydraulikfluid aus dem Zylinderverriegelungs-Hydraulikzylinder
(7) in den Teleskopierzylinder (6) rückgeführt wird, und das offene Ventil (9) den
Rücklauf (10) in einer der Rückführung entgegengesetzten Richtung freigibt.
3. Kranteleskop-Verriegelungsvorrichtung gemäß Anspruch 2, wobei der Rücklauf (10) zumindest
ein Sperrventil (11) und einen das zumindest eine Sperrventil (11) umgehenden Bypass
(12) umfasst, welcher durch das im unbetätigten Ruhezustand geöffnete Ventil (9) geöffnet
wird.
4. Kranteleskop-Verriegelungsvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 2 oder 3, wobei der
Rücklauf (10), insbesondere der Bypass (12) zusätzlich ein Druckzuschaltventil (13)
aufweist, welches erst ab einem definierten Druck den Rücklauf (10) in der entgegengesetzten
Richtung freigibt bzw. den Bypass (12) öffnet.
5. Kranteleskop-Verriegelungsvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 2 bis 4, wobei der
Rücklauf (10) einen Druckspeicher (14) aufweist, welcher das Hydraulikfluid aus dem
Zylinderverriegelungs-Hydraulikzylinder (7) vor dessen Rückführung in den Teleskopierzylinder
(6) aufnimmt.
6. Kranteleskop-Verriegelungsvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die
Steuerungseinrichtung (8) einen Vorlauf (15) aufweist, über welchen das Hydraulikfluid
aus dem Teleskopierzylinder (6) dem Teleskopschussverriegelungs-Hydraulikzylinder
(5) und/oder dem Zylinderverriegelungs-Hydraulikzylinder (7) zugeführt wird.
7. Kranteleskop-Verriegelungsvorrichtung gemäß Anspruch 6, wobei der Vorlauf (15) einen
Druckspeicher (16) aufweist, welcher das Hydraulikfluid aus dem Teleskopierzylinder
(6) vor der Zuführung an den Zylinderverriegelungs-Hydraulikzylinder (7) aufnimmt.
8. Kranteleskop-Verriegelungsvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, die zum lösbaren
Aneinanderkoppeln von Telekopschüssen (1, 2, 3) untereinander und mit einem Teleskopierzylinder
(6) eines Kran-Teleskopauslegers oder Kran-Teleskopturms ausgestaltet ist.
9. Kran-Teleskopierzylinder (6) mit einem ersten Zylinderteil (17), der einen zur Befestigung
des Teleskopierzylinders (6) an einer Basis (3) eines Kran-Teleskops (4) ausgestalteten
Befestigungsabschnitt (18) aufweist, und mit einem zweiten, relativ zum ersten Zylinderteil
(17) beweglichen Zylinderteil (19), der eine Kranteleskop-Verriegelungsvorrichtung
gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8 aufweist.
10. Kran-Teleskopierzylinder gemäß Anspruch 9, wobei die Steuerungseinrichtung (8) mit
dem kolbenstangenseitigen Ringraum (20) des Teleskopierzylinders (6) in fluidischem
Kontakt steht.