[0001] Die Erfindung betrifft ein Flurförderzeug mit einem Hubmast mit zumindest einer von
zumindest einem Masthubzylinder angetriebenen Masthubstufe und mit einer von zumindest
einem Freihubzylinder angetriebenen Freihubstufe, mit der ein Lastaufnahmemittel entlang
des Hubmasts verfahrbar ist, umfassend ein hydraulisches System zum Versorgen des
zumindest einen Masthubzylinders und des zumindest einen Freihubzylinders mit einer
Hydraulikflüssigkeit. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben eines
hydraulischen Systems eines Flurförderzeugs mit einem Hubmast mit zumindest einer
Masthubstufe und mit einer Freihubstufe, mit der ein Lastaufnahmemittel entlang des
Hubmasts verfahrbar ist, wobei das hydraulische System zumindest einen Masthubzylinder
zum Antreiben der zumindest einen Masthubstufe und zumindest einen Freihubzylinder
zum Antreiben der Freihubstufe umfasst.
[0002] Flurförderzeuge, beispielsweise Gabelstapler, verfügen vielfach über einen Hubmast
mit einer oder mehreren Masthubstufen, die von einem oder mehreren Masthubzylindern
hydraulisch betätigt werden. Der Hubmast umfasst einen fest mit dem Fahrzeug verbundenen
Standmast und in der Regel zwei Masthubstufen, einen Mittelmast und einen Innenmast,
die von einem Masthubzylinder ausgefahren werden. Ein Freihubzylinder bewegt eine
Freihubstufe, mit der ein Lastaufnahmemittel, beispielsweise eine Hubgabel oder dergleichen,
entlang des Innenmasts des Hubmasts verfahrbar ist. Die Freihubstufe bewegt das Laufaufnahmemittel
entlang dieser Maststufe und erlaubt es dem Bediener des Flurförderzeugs, das Lastaufnahmemittel
in der Höhe zu verfahren, ohne dass der Hubmast ausgefahren wird und sich somit die
Bauhöhe des Flurförderzeugs ändert.
[0003] Typischerweise verfügen Flurförderzeuge über einen gemeinsamen Hydraulik-Senkzweig
für die Masthub- und die Freihubstufe(n), in den ein Senkventil integriert ist. Damit
beim Absenken des Lastaufnahmemittels die Masthubstufen und die Freihubstufe in der
gewünschten Reihenfolge einfahren, verfügen die einzelnen Stufen über Hydraulikzylinder
mit unterschiedlichen Querschnitten. Sind mehrere Masthubstufen ausgefahren, so fährt
im Lastsenkbetrieb des Flurförderzeugs zuerst diejenige Masthubstufe ein, deren wirksamer
hydraulischer Querschnitt in Summe am geringsten ist. An dem zugehörigen Masthubzylinder
liegt der größte hydraulische Druck an, so dass er bei sinkendem hydraulischen Druck
im System als erstes einfährt. Üblicherweise handelt es sich hierbei um die oberste
Masthubstufe. Mit weiter sinkendem hydraulischen Druck werden die weiteren Masthubstufen
seriell, also nacheinander, abgesenkt. Schließlich fährt zuletzt und nachdem die Masthubstufen
vollständig eingefahren sind, die Freihubstufe ein und senkt das Lastaufnahmemittel
bis in eine untere Endposition ab.
[0004] Bei solchen Flurförderzeugen ist es jedoch nachteilig, dass das Absenken des Lastaufnahmemittels
eine relativ große Zeitspanne in Anspruch nimmt, was die Umschlagleistung einschränkt.
[0005] Aus der nicht-vorveröffentlichten deutschen Patentanmeldung mit dem amtlichen Aktenzeichen
10 2017 121 818.1 des Anmelders Jungheinrich AG, Hamburg, ist ein Flurförderzeug mit einem Hubmast
bekannt, welches ein hydraulisches System zum Versorgen zumindest eines Masthubzylinders
und zumindest eines Freihubzylinders umfasst, welches derart eingerichtet ist, dass
der zumindest eine Masthubzylinder und der zumindest eine Freihubzylinder im Lasthubbetrieb
und/oder im Lastsenkbetrieb gleichzeitig betätigt werden können. So ist es möglich,
dass die Masthubstufen und die Freihubstufe gleichzeitig eingefahren und/oder ausgefahren
werden. Durch die synchrone Betätigung der Masthubstufen und der Freihubstufe kann
die Hebe- und die Senkzeit des Lastaufnahmemittels deutlich reduziert werden.
[0006] Es ist bei einem solchen Flurförderzeug möglich, dass, wenn das Lastaufnahmemittel
nicht bis in die untere Endposition abgesenkt wird, weil zum Beispiel eine Last transportiert
werden soll, der Hubmast des Flurförderzeugs über die eigentliche Bauhöhe des Hubgerüsts
hinausragt und so die Durchfahrtshöhe des Flurförderzeugs einschränkt.
[0007] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Flurförderzeug mit einem Hubmast mit zumindest
einer Masthubstufe und einer Freihubstufe, die von einem hydraulischen System betätigt
werden, sowie ein Verfahren zum Betreiben eines hydraulischen Systems eines Flurförderzeugs
mit einem solchen Hubmast anzugeben, wobei das Flurförderzeug und das Verfahren im
Hinblick auf die im Stand der Technik vorhandenen technischen Nachteile verbessert
sein sollen.
[0008] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Flurförderzeug mit einem Hubmast mit zumindest
einer von zumindest einem Masthubzylinder angetriebenen Masthubstufe und mit einer
von zumindest einem Freihubzylinder angetriebenen Freihubstufe, mit der ein Lastaufnahmemittel
entlang des Hubmasts verfahrbar ist, umfassend ein hydraulisches System zum Versorgen
des zumindest einen Masthubzylinders und des zumindest einen Freihubzylinders mit
einer Hydraulikflüssigkeit, wobei dieses Flurförderzeug dadurch fortgebildet ist,
dass das hydraulische System zum zumindest zeitweise gleichzeitigen Betätigen des
zumindest einen Masthubzylinders und des zumindest einen Freihubzylinders im Lasthubbetrieb
und/oder im Lastsenkbetrieb eingerichtet ist, wobei das hydraulische System zum Entlasten
des zumindest einen Masthubzylinders und des zumindest einen Freihubzylinders im Lastsenkbetrieb
eine erste hydraulische Rückleitung und eine zweite hydraulische Rückleitung umfasst
und die erste und die zweite hydraulische Rückleitung über eine dritte Verbindungsleitung,
in die ein drittes Senkventil integriert ist, fluidisch aneinander gekoppelt sind.
[0009] Vorteilhaft wird bei einem solchen Flurförderzeug das bekannte Problem beseitigt,
dass die Masthubstufe(n) nach dem Senkvorgang noch ausgefahren ist/sind, während sich
das Lastaufnahmemittel bereits im Bereich des Freihubs befindet. Es wird die Möglichkeit
geschaffen, die ursprüngliche Reihenfolge von Freihub und Masthub, also eine Hubfolge,
wieder herzustellen. Somit kann einerseits durch synchrones Absenken der Masthubstufen
und der Freihubstufe eine Reduzierung der Senkzeit erreicht und somit die Umschlagleistung
des Flurförderzeugs erhöht werden. Andererseits wird die Durchfahrtshöhe des Flurförderzeugs
nicht unnötig eingeschränkt. Wird nämlich, wie bereits weiter oben erwähnt, der Absenkprozess
nicht vollständig beendet, d.h. nicht bis zur unteren Endposition des Lastaufnahmemittels
durchgeführt, weil z. B. eine Last transportiert werden soll, so besteht die Möglichkeit,
dass der Hubmast noch über die Bauhöhe des Hubgerüsts hinausragt und somit unnötig
die Durchfahrtshöhe des Flurförderzeugs einschränkt. Dieser Nachteil wird durch die
Wiederherstellung der ursprünglichen Hubfolge beseitigt.
[0010] Unter dem Begriff "fluidisch gekoppelt" wird im Kontext der vorliegenden Beschreibung
eine hydraulisch wirksame Verbindung zwischen den miteinander fluidisch gekoppelten
Elementen verstanden. Beispielsweise ist vorgesehen, dass die dritte Verbindungsleitung
die erste und die zweite hydraulische Rückleitung miteinander verbindet. Dabei muss
keine direkte Verbindung vorliegen. Es reicht eine hydraulisch wirksame Verbindung
dieser beiden Rückleitungen.
[0011] Es ist insbesondere vorgesehen, dass eine hydraulische Verbindungsleitung, über die
die erste hydraulische Rückleitung mit der dritten Verbindungsleitung und dem dritten
Senkventil fluidisch gekoppelt ist, und eine weitere hydraulische Verbindungsleitung,
über die die zweite hydraulische Rückleitung mit der dritten Verbindungsleitung und
dem dritten Senkventil fluidisch gekoppelt ist, einbaufrei sind.
[0012] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist das Flurförderzeug dadurch fortgebildet,
dass eine Steuerung umfasst ist, die dazu eingerichtet ist, das dritte Senkventil
zu betätigen, so dass bei geöffnetem dritten Senkventil eine Hubfolge zwischen der
zumindest einen von dem zumindest einen Masthubzylinder angetriebenen Masthubstufe
und dem von der zumindest einen Freihubzylinder angetriebenen Freihubstufe wieder
hergestellt werden kann.
[0013] Wie bereits eingangs erwähnt, ist es wünschenswert, wenn bei Flurförderzeugen die
Masthub- und die Freihubstufe(n) in der gewünschten Reihenfolge einfahren, also die
Masthubstufen seriell nacheinander abgesenkt werden und zuletzt, nachdem die Masthubstufen
vollständig eingefahren sind, die Freihubstufe einfährt und das Lastaufnahmemittel
bis in eine untere Endposition absenkt. Dieses Grundprinzip wird gemäß Aspekten der
Erfindung durchbrochen, der zumindest eine Masthubzylinder und der zumindest eine
Freihubzylinder werden im Lastsenkbetrieb gleichzeitig betätigt. So ist es möglich,
die Masthubstufen und die Freihubstufe gleichzeitig einzufahren, wodurch die Senkzeit
des Lastaufnahmemittels deutlich reduziert wird. Durch Betätigung des dritten Senkventils
kann die grundsätzlich gewünschte Hubfolge wieder hergestellt werden, so dass einerseits
ein schneller Senkvorgang möglich ist und andererseits die Maststufen nicht unnötig
hoch über das Flurförderzeug hinausragen.
[0014] Durch Öffnen des dritten Senkventils kann die zumindest eine Masthubstufe eingefahren
werden, und die Durchfahrtshöhe des Flurförderzeugs beträgt wieder die durch die Bauhöhe
des Hubgerüsts vorgegebene Höhe. Mit anderen Worten ist also die Durchfahrtshöhe des
Flurförderzeugs nicht mehr unnötig höher als sie bauartbeding vorliegt.
[0015] Im Kontext der vorliegenden Beschreibung wird unter einem Betätigen des dritten Senkventils
verstanden, dass dieses geöffnet oder geschlossen und ggf. auch die Durchflussmenge
gesteuert oder geregelt wird. Es handelt sich mit anderen Worten bei dem dritten Senkventil
beispielsweise um ein S/W-Ventil, also ein binär wirkendes Schaltventil, welches nur
die Schaltstellungen offen oder geschlossen bereitstellt, oder alternativ um ein Proportionalventil.
[0016] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass in die erste
Rückleitung ein erstes Senkventil integriert ist und in die zweite Rückleitung ein
zweites Senkventil integriert ist, wobei die Steuerung ferner dazu eingerichtet ist,
das erste bis dritte Senkventil derart anzusteuern, dass das erste und das zweite
Senkventil geschlossen gehalten werden, wenn das dritte Senkventil betätigt wird.
[0017] Es ist ferner beispielhaft so, dass die erste hydraulische Rückleitung zwischen dem
zumindest einen Freihubzylinder und einem Vorratsbehälter für die Hydraulikflüssigkeit
verläuft und die zweite hydraulische Rückleitung zwischen dem zumindest einen Masthubzylinder
und diesem Vorratsbehälter verläuft. Bei den Senkventilen handelt es sich beispielsweise
um Proportionalventile.
[0018] Vorteilhaft erfolgt bei einem solchen Flurförderzeug eine fluidische Verbindung zwischen
der zumindest einen Masthubstufe und der Freihubstufe unabhängig vom Senkvorgang des
Lastaufnahmemittels.
[0019] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Steuerung ferner
dazu eingerichtet ist, während eines Absenkvorgangs des Lastaufnahmemittels das erste
Senkventil und das zweite Senkventil derart anzusteuern, dass die Masthubstufe und
die Freihubstufe gleichzeig eingefahren und das Lastaufnahmemittel abgesenkt wird,
am Ende dieses Absenkvorgangs des Lastaufnahmemittels das erste und das zweite Senkventil
zu schließen und anschließend das dritte Senkventil zu öffnen, so dass die Hubfolge
zwischen der zumindest einen Masthubstufe und der Freihubstufe wieder hergestellt
werden kann, wobei insbesondere sich das Lastaufnahmemittel am Ende des Absenkvorgangs
oberhalb einer unteren Endposition befindet.
[0020] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Freihubzylinder
einen ersten Querschnitt und der Masthubzylinder einen zweiten Querschnitt aufweisen,
wobei der erste und der zweite Querschnitt derart gewählt sind, dass bei geöffnetem
dritten Senkventil die von dem Masthubzylinder angetriebene Masthubstufe mit zumindest
näherungsweise gleicher Geschwindigkeit einfährt, mit der die von dem zumindest einen
Freihubzylinder angetriebene Freihubstufe ausfährt, so dass das Lastaufnahmemittel
zumindest näherungsweise auf gleicher Höhe verbleibt.
[0021] Üblicherweise herrscht im Masthubzylinder ein höheres Druckniveau als im Freihubzylinder.
Durch die Öffnung des dritten Senkventils kann solange Hydraulikflüssigkeit von dem
Masthubzylinder in den Freihubzylinder strömen, bis der Masthub vollständig eingefahren
ist. Werden die hydraulisch wirksamen Querschnitte der Hubzylinder wie angegeben gewählt,
was sich durch einfache praktische Versuche erreichen lässt, so fährt der Masthub
mit gleicher Geschwindigkeit ein, wie der Freihub ausfährt. So summieren sich diese
beiden Geschwindigkeiten am Lastaufnahmemittel zu Null, was bedeutet, dass das Lastaufnahmemittel
seine Höhe nicht verändert. Im Ergebnis kann so der Masthub vollständig eingefahren
werden, während das Lastaufnahmemittel seine Höhe nicht verändert.
[0022] Es ist insbesondere vorgesehen, dass ein Überströmen von Hydraulikflüssigkeit zwischen
dem Masthub und dem Freihub, d.h. eine Betätigung des dritten Senkventils durch die
Steuerung, lediglich dann vorgesehen ist, wenn das Lastaufnahmemittel nicht vollständig
eingefahren ist, sich also nicht in seiner unteren Endposition befindet. Ferner ist
eine entsprechende Ansteuerung nur dann vorgesehen, wenn die Masthubstufe(n) nicht
vollständig eingefahren ist/sind.
[0023] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Freihubzylinder einen
ersten Querschnitt und der Masthubzylinder einen zweiten Querschnitt aufweisen, wobei
das dritte Senkventil ein Proportionalventil ist und die Steuerung dazu eingerichtet
ist, eine Hydraulikpumpe derart in Abhängigkeit einer Stellung des dritten Senkventils
anzusteuern, dass durch von der Hydraulikpumpe dem hydraulischen System zugeführte
zusätzliche Hydraulikflüssigkeit die von dem zumindest einen Freihubzylinder angetriebene
Freihubstufe mit zumindest näherungsweise gleicher Geschwindigkeit ausfährt mit der
die von dem zumindest einen Masthubzylinder angetriebene Masthubstufe einfährt, so
dass das Lastaufnahmemittel zumindest näherungsweise auf gleicher Höhe verbleibt.
[0024] Mit anderen Worten wird also die Hydraulikpumpe in Abhängigkeit von der Stellung
des Proportionalventils gesteuert oder geregelt. Die Hydraulikpumpe fördert die benötigte
Menge an Hydraulikflüssigkeit nach, um die Hubfolge der Maststufen kontrolliert wieder
herzustellen.
[0025] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist ferner vorgesehen, dass der Freihubzylinder
einen ersten Querschnitt und der Masthubzylinder einen zweiten Querschnitt aufweisen,
wobei das dritte Senkventil ein Proportionalventil ist und die Steuerung dazu eingerichtet
ist, in Abhängigkeit einer erfassten Position des Lastaufnahmemittels anzusteuern,
dass durch von der Hydraulikpumpe zugeführte zusätzliche Hydraulikflüssigkeit die
von dem zumindest einen Freihubzylinder angetriebene Freihubstufe mit zumindest näherungsweise
gleicher Geschwindigkeit ausfährt, mit der die von dem zumindest einen Masthubzylinder
angetriebene Masthubstufe einfährt, so dass das Lastaufnahmemittel zumindest näherungsweise
auf gleicher Höhe verbleibt.
[0026] Gemäß dieser Ausführungsform wird die Hydraulikpumpe abhängig von einer mit Hilfe
eines Sensors erfassten Position des Lastaufnahmemittels gesteuert oder geregelt.
[0027] Der erste und der zweite Querschnitt sind insbesondere verschieden groß.
[0028] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist das Flurförderzeug dadurch fortgebildet,
dass das hydraulische System derart eingerichtet ist, dass das dritte Senkventil im
Lasthubbetrieb als Hubventil und im Lastsenkbetrieb als Senkventil wirkt. Vorteilhaft
hat das dritte Senkventil somit eine Doppelfunktion. Das hydraulische System kann
konstruktiv vereinfacht werden, es kann beispielsweise auf ein Hubventil verzichtet
werden, da im Hubbetrieb das dritte Senkventil diese Funktion übernimmt.
[0029] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist das Flurförderzeug dadurch
fortgebildet, dass das hydraulische System zum Versorgen des zumindest einen Masthubzylinders
und des zumindest einen Freihubzylinders mit Hydraulikflüssigkeit eine Hydraulikpumpe
umfasst, die dazu eingerichtet ist, den Freihubzylinder über einen ersten Versorgungsast
und den Masthubzylinder über einen zweiten Versorgungsast mit unter Druck stehender
Hydraulikflüssigkeit zu beaufschlagen, wobei das dritte Senkventil in den ersten oder
den zweiten Versorgungsast integriert ist, und insbesondere in einer Verbindungsleitung
zwischen Hydraulikpumpe und dem dritten Senkventil ein Rückschlagventil vorhanden
ist. Es ist insbesondere lediglich ein Rückschlagventil auf der Druckseite der Hydraulikpumpe
vorgesehen. Insbesondere wird darauf verzichtet in jeden der beiden Versorgungsäste
jeweils ein Rückschlagventil zu integrieren. Die beiden Versorgungsäste münden in
eine gemeinsame Zuleitung, in welche die Hydraulikpumpe integriert ist. Das Rückschlagventil
ist insbesondere in dieser gemeinsamen Zuleitung vorhanden.
[0030] Die Aufgabe wird ferner gelöst durch ein Verfahren zum Betreiben eines hydraulischen
Systems eines Flurförderzeugs mit einem Hubmast mit zumindest einer Masthubstufe und
mit einer Freihubstufe, mit der ein Lastaufnahmemittel entlang des Hubmasts verfahrbar
ist, wobei das hydraulische System zumindest einen Masthubzylinder zum Antreiben der
zumindest einen Masthubstufe und zumindest einen Freihubzylinder zum Antreiben der
Freihubstufe umfasst, das dadurch fortgebildet ist, dass das hydraulische System im
Lasthubbetrieb und/oder im Lastsenkbetrieb zumindest zeitweise gleichzeitig den zumindest
einen Masthubzylinder und den zumindest einen Freihubzylinder betätigt, wobei das
hydraulische System zum Entlasten des zumindest einen Masthubzylinders und des zumindest
einen Freihubzylinders im Lastsenkbetrieb eine erste hydraulische Rückleitung und
eine zweite hydraulische Rückleitung umfasst, und wobei die erste und die zweite hydraulische
Rückleitung über ein drittes Senkventil fluidisch aneinander gekoppelt sind, wobei
das hydraulische System eine Steuerung umfasst, mit der das dritte Senkventil derart
betrieben wird, dass die erste und die zweite hydraulische Rückleitung über das dritte
Senkventil fluidisch aneinander gekoppelt werden.
[0031] Auf das Verfahren zum Betreiben eines hydraulischen Systems eines Flurförderzeugs
treffen gleiche oder ähnliche Vorteile zu, wie sie bereits im Hinblick auf das Flurförderzeug
selbst erwähnt wurden, so dass auf Wiederholungen verzichtet werden soll.
[0032] Das Verfahren ist insbesondere dadurch fortgebildet, dass das dritte Senkventil geöffnet
wird, um eine Hubfolge zwischen der von dem zumindest einen Masthubzylinder angetriebenen
Masthubstufe und der von dem zumindest einen Freihubzylinder angetriebenen Freihubstufe
wiederherzustellen.
[0033] Ferner ist vorteilhaft vorgesehen, dass in die erste Rückleitung ein erstes Senkventil
integriert ist und in die zweite Rückleitung ein zweites Senkventil integriert ist,
wobei die Steuerung das erste bis dritte Senkventil derart ansteuert, dass das erste
und das zweite Senkventil geschlossen gehalten werden, wenn das dritte Senkventil
betätigt wird.
[0034] Das Verfahren ist insbesondere ferner dadurch fortgebildet, dass die Steuerung während
eines Absenkvorgangs des Lastaufnahmemittels das erste Senkventil und das zweite Senkventil
derart ansteuert, dass die Masthubstufe und die Freihubstufe gleichzeig eingefahren
und das Lastaufnahmemittel abgesenkt werden, am Ende dieses Absenkvorgangs des Lastaufnahmemittels
das erste und das zweite Senkventil geschlossen werden und anschließend das dritte
Senkventil geöffnet wird, so dass die Hubfolge zwischen der zumindest einen Masthubstufe
und der Freihubstufe wieder hergestellt wird, wobei insbesondere sich das Lastaufnahmemittel
am Ende des Absenkvorgangs oberhalb einer unteren Endposition befindet.
[0035] Ferner ist das Verfahren vorteilhaft dadurch weitergebildet, dass bei geöffnetem
dritten Senkventil die von dem Masthubzylinder angetriebene Masthubstufe mit zumindest
näherungsweise gleicher Geschwindigkeit einfährt, mit der die von dem zumindest einen
Freihubzylinder angetriebene Freihubstufe ausfährt, so dass das Lastaufnahmemittel
zumindest näherungsweise auf gleicher Höhe verbleibt.
[0036] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Freihubzylinder einen
ersten Querschnitt und der Masthubzylinder einen zweiten Querschnitt aufweisen, das
dritte Senkventil ein Proportionalventil ist und die Steuerung eine Hydraulikpumpe
derart in Abhängigkeit einer Stellung des dritten Senkventils und/oder in Abhängigkeit
einer erfassten Position des Lastaufnahmemittels ansteuert, dass durch von der Hydraulikpumpe
dem hydraulischen System zugeführte zusätzliche Hydraulikflüssigkeit die von dem zumindest
einen Freihubzylinder angetriebene Freihubstufe mit zumindest näherungsweise gleicher
Geschwindigkeit ausfährt, mit der die von dem zumindest einen Masthubzylinder angetriebene
Masthubstufe einfährt, so dass das Lastaufnahmemittel zumindest näherungsweise auf
gleicher Höhe verbleibt.
[0037] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist das Verfahren dadurch fortgebildet,
dass das dritte Senkventil im Lasthubbetrieb als Hubventil und im Lastsenkbetrieb
als Senkventil wirkt. Vorteilhaft erfüllt das dritte Senkventil somit eine Doppelfunktion.
[0038] Weitere Merkmale der Erfindung werden aus der Beschreibung erfindungsgemäßer Ausführungsformen
zusammen mit den Ansprüchen und den beigefügten Zeichnungen ersichtlich. Erfindungsgemäße
Ausführungsformen können einzelne Merkmale oder eine Kombination mehrerer Merkmale
erfüllen.
[0039] Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens
anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben,
wobei bezüglich aller im Text nicht näher erläuterten erfindungsgemäßen Einzelheiten
ausdrücklich auf die Zeichnungen verwiesen wird. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Flurförderzeug in einer schematisch vereinfachten perspektivischen Darstellung,
- Fig. 2 bis 4
- je ein schematisch vereinfachtes Schaltbild eines hydraulischen Systems eines Flurförderzeugs,
- Fig. 5
- ein Flurförderzeug vor dem Absenken der Masthubstufen und
- Fig. 6
- dieses Flurförderzeug mit abgesenkten Masthubstufen.
[0040] In den Zeichnungen sind jeweils gleiche oder gleichartige Elemente und/oder Teile
mit denselben Bezugsziffern versehen, so dass von einer erneuten Vorstellung jeweils
abgesehen wird.
[0041] Fig. 1 zeigt ein Flurförderzeug 2, beispielhaft einen Gabelstapler, mit einem Hubmast
4, umfassend beispielhaft eine erste Masthubstufe 41, den Innenmast, und eine zweite
Masthubstufe 42, den Mittelmast. Der Hubmast 4 wird von einem in Fig. 1 nicht dargestellten
Masthubzylinder (ebenso können mehrere Masthubzylinder vorgesehen sein) angetrieben.
Der Hubmast 4 umfasst neben dem Innenmast (erste Masthubstufe 41) und dem Mittelmast
(zweite Masthubstufe 42) einen fest mit dem Fahrzeuggestell des Flurförderzeugs 2
verbundenen Standmast 54 (vgl. auch FIG. 4). Die maximale Höhe des Standmasts 54 limitiert
die bauartbedingte Durchfahrtshöhe des Flurförderzeugs 2.
[0042] Der Mittelmast, also die zweite Masthubstufe 42, wird beispielhaft von dem Masthubzylinder
angetrieben. Der Innenmast, also die erste Masthubstufe 41, ist ferner beispielhaft
über eine Kette mit dem Mittelmast gekoppelt, so dass diese beiden Ausfahrmasten gleichzeitig
ausfahren. Ferner umfasst das Flurförderzeug 2 eine Freihubstufe, mit der ein Lastaufnahmemittel
6, beispielhaft eine Lastaufnahmegabel, entlang des Innenmasts, also entlang der ersten
Masthubstufe 41, verfahrbar ist. Zu diesem Zweck umfasst die Freihubstufe einen Freihubzylinder
8.
[0043] Fig. 2 zeigt ein schematisches Schaltbild eines hydraulischen Systems 10, wie es
gemäß einem Ausführungsbeispiel in das Flurförderzeug 2 integriert ist. Das hydraulische
System 10 dient dazu, einen Masthubzylinder 12 und den Freihubzylinder 8, mit dem
das Lastaufnahmemittel 6 verfahren wird, mit einer Hydraulikflüssigkeit 14 zu versorgen.
Die Hydraulikflüssigkeit 14 wird einem Vorratsbehälter 16 entnommen und diesem auch
wieder zugeführt. Das hydraulische System 10 ist dazu eingerichtet, zumindest zeitweise
den Masthubzylinder 12 und den Freihubzylinder 8 im Lasthubbetrieb und/oder im Lastsenkbetrieb
gleichzeitig zu betreiben.
[0044] Das hydraulische System 10 umfasst separate hydraulische Rückleitungen, nämlich eine
erste hydraulische Rückleitung 181 und eine zweite hydraulische Rückleitung 182. Die
erste hydraulische Rückleitung 181 verläuft zwischen dem Freihubzylinder 8 und dem
Vorratsbehälter 16. Die zweite hydraulische Rückleitung 182 verläuft zwischen dem
Masthubzylinder 12 und dem Vorratsbehälter 16. Die erste und die zweite hydraulische
Rückleitung 181, 182 sind auf der Druckseite einer gemeinsamen hydraulischen Rückleitung
44 zusammengeführt. In die gemeinsame hydraulische Rückleitung 44 ist ein gemeinsames
Senkventil 46 integriert.
[0045] In die erste hydraulische Rückleitung 181 ist ein erstes Senkventil 21 und in die
zweite hydraulische Rückleitung 182 ist ein zweites Senkventil 22 integriert. Bei
den Senkventilen 21, 22 handelt es sich, ebenso wie bei dem gemeinsamen Senkventil
46, beispielsweise um Proportionalventile. Das erste und das zweite Senkventil 21,
22 sind zwischen einer ersten Schaltstellung 21a, 22a, in der die Senkventile 21,
22 als Rückschlagventile arbeiten, und einer zweiten Schaltstellung 21b, 22b, schaltbar.
In der zweiten Schaltstellung 21b, 22b sind die Senkventile 21, 22 dazu eingerichtet,
einen ersten Volumenstrom bzw. einen zweiten Volumenstrom zu steuern oder zu regeln.
So steuert oder regelt das erste Senkventil 21 einen ersten Volumenstrom durch die
erste hydraulische Rückleitung 181, während das zweite Senkventil 22 einen zweiten
Volumenstrom durch die zweite hydraulische Rückleitung 182 steuert oder regelt. Es
handelt sich also bei dem ersten und zweiten Senkventil 21, 22 jeweils um Proportionalventile.
Die Senkventile 21, 22 sind separat voneinander ansteuerbar. Zum Steuern und/oder
Regeln ist eine Steuerung 24 von dem hydraulischen System 10 umfasst, welche die beiden
Senkventile 21, 22 über lediglich aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellte
Verbindungsleitungen ansteuert.
[0046] Soll keine separate Steuerung des ersten und zweiten Volumenstroms durch das erste
bzw. zweite Senkventil 21, 22 erfolgen, so können die beiden Senkventile 21, 22 voll
geöffnet werden, und das Ablassen der Hydraulikflüssigkeit 14 durch die erste und
zweite Rückleitung 181, 182 erfolgt lediglich über das gemeinsame Senkventil 46. Auch
das gemeinsame Senkventil 46 umfasst eine erste Schaltstellung 46a, in der dieses
als Absperrventil wirkt, und eine zweite Schaltstellung 46b, in der das gemeinsame
Senkventil 46 dazu eingerichtet ist, einen dritten Volumenstrom zu steuern oder zu
regeln.
[0047] Die Steuerung 24 ist derart eingerichtet bzw. mit Softwaremitteln versehen, dass
in einem Lastsenkbetrieb, d.h. beim Absenken des Lastaufnahmemittels 6, die Senkventile
21, 22 gleichzeitig öffnen. So werden der Freihubzylinder 8 der Freihubstufe und der
Masthubzylinder der Masthubstufen 41, 42 gleichzeitig eingefahren. Folglich sinkt
das von der Freihubstufe betätigte Lastaufnahmemittel 6 entlang der ersten Masthubstufe
41 ab, während gleichzeitig der Hubmast 4, d.h. die erste und die zweite Masthubstufe
41, 42, einfahren. Mit anderen Worten erfolgt also ein synchrones Einfahren der beiden
Masthubstufen 41, 42 und Absenken des Lastaufnahmemittels 6.
[0048] Um das Lastaufnahmemittel 6 im Lasthubbetrieb anheben zu können, umfasst das hydraulische
System 10 des Flurförderzeugs 2 eine Hydraulikpumpe 26. Diese entnimmt über eine hydraulische
Zuleitung 28 Hydraulikflüssigkeit 14 aus dem Vorratsbehälter 16. Die Hydraulikpumpe
26 ist in die hydraulische Zuleitung 28 integriert. Im Lasthubbetrieb dient die Hydraulikpumpe
26 zum Beaufschlagen des Masthubzylinders 12 und des Freihubzylinders 8 mit unter
Druck stehender Hydraulikflüssigkeit 14.
[0049] Die hydraulische Zuleitung 28 gabelt sich zwischen der Hydraulikpumpe 26, dem Freihubzylinder
8 und dem Masthubzylinder 12 in einen ersten Versorgungsast 31 und in einen zweiten
Versorgungsast 32. Der erste Versorgungsast 31 führt zu dem Freihubzylinder 8, der
zweite Versorgungsast 32 führt zu dem Masthubzylinder 12. In den ersten Versorgungsast
31 ist ein Hubventil 34 integriert, welches als Proportionalventil ausgestaltet sein
kann. Das Hubventil 34 kann, ebenso wie die Hydraulikpumpe 26, über die Steuerung
24 gesteuert oder geregelt werden. Das Hubventil 34 umfasst eine erste Schaltstellung
34a, in der das Hubventil 34 als Absperrventil wirkt, und eine zweite Schaltstellung
34b, in der das Hubventil 34 als Proportionalventil arbeitet.
[0050] Die erste hydraulische Rückleitung 181 und die zweite hydraulische Rückleitung 182
sind über eine dritte Verbindungsleitung 48, in die ein drittes Senkventil 50 integriert
ist, fluidisch aneinander gekoppelt. Gemäß dem in Fig. 2 gezeigten Schaltbild befindet
sich die dritte Verbindungsleitung 48 zwischen dem ersten Versorgungsast 31 und dem
zweiten Versorgungsast 32 der Zuleitung 28. Der erste und der zweite Versorgungsast
31, 32 sind jedoch an den ersten und zweiten Knotenpunkten 52a, 52b mit der ersten
hydraulischen Rückleitung 181 bzw. der zweiten hydraulischen Rückleitung 182 verbunden.
Insofern ist die gezeigte Verbindung hydraulisch gleichwertig mit einer direkten Verbindung
der ersten und zweiten hydraulischen Rückleitung 181, 182 durch die dritte Verbindungsleitung
48.
[0051] Die Steuerung 24 ist dazu eingerichtet, das dritte Senkventil 50 des hydraulischen
Systems 10 zu betätigen, d.h. zu öffnen, zu schließen oder einen Durchfluss zu steuern
oder zu regeln. Es kann sich mit anderen Worten bei dem dritten Senkventil 50 beispielsweise
um ein binär wirkendes Schaltventil, welches nur die Schaltstellungen offen oder geschlossen
bereitstellt, oder alternativ um ein Proportionalventil handeln. Lediglich beispielhaft
ist in Fig. 2 ein Proportionalventil dargestellt.
[0052] So kann eine fluidische Verbindung zwischen dem Masthubzylinder 12 und dem Freihubzylinder
8 hergestellt werden. Typischerweise herrscht im Masthubzylinder 12 ein höheres Druckniveau,
nämlich der Druck P2, als im Freihubzylinder 8, in dem das Druckniveau P1 vorliegen
soll. Es gilt also P2 größer P1.
[0053] Die Steuerung 24 ist ferner dazu eingerichtet, das erste und zweite Senkventil 21,
22 geschlossen zu halten, wenn das dritte Senkventil 50 betätigt wird. Ein Zurückfließen
der Hydraulikflüssigkeit wird außerdem durch die in dem ersten und zweiten Versorgungsast
31, 32 vorhandenen Rückschlagventile 36 verhindert.
[0054] Das dritte Senkventil 50 umfasst, ebenso wie das Hubventil 34, eine erste Schaltstellung
50a, in der das dritte Senkventil 50 als Absperrventil wirkt, und eine zweite Schaltstellung
50b, in der das dritte Senkventil 50 als Proportionalventil arbeitet.
[0055] Fig. 3 zeigt ein schematisches Schaltbild eines hydraulischen Systems 10, wie es
gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel in das Flurförderzeug 2 integriert ist. Das
hydraulische System 10 ist ähnlich zu dem in Fig. 2 gezeigten hydraulischen System
10 aufgebaut, es sollen lediglich die vorhandenen konstruktiven Unterschiede erläutert
werden.
[0056] Das hydraulische System 10 umfasst wie auch das zuvor erläuterte System separate
hydraulische Rückleitungen, nämlich eine erste hydraulische Rückleitung 181 und eine
zweite hydraulische Rückleitung 182. Die hydraulischen Rückleitungen 181, 182 sind
auf der Druckseite in eine gemeinsame hydraulische Rückleitung 44 zusammengeführt,
die direkt in den Vorratsbehälter 16 der Hydraulikflüssigkeit 14 mündet.
[0057] In die erste hydraulische Rückleitung 181 ist ein erstes Senkventil 21 und in die
zweite hydraulische Rückleitung 182 ist ein zweites Senkventil 22 integriert. Es erfolgt
eine separate Steuerung des durch die erste hydraulische Rückleitung 181 strömenden
ersten und des durch die zweite hydraulische Rückleitung 182 strömenden zweiten Volumenstroms
durch das erste bzw. zweite Senkventil 21, 22. Eine Steuerung, bei der beide Senkventile
21, 22 voll geöffnet werden und das Ablassen der Hydraulikflüssigkeit 14 durch ein
gemeinsames Senkventil erfolgt, ist nicht vorgesehen, da im Vergleich zu dem in Fig.
2 gezeigten Ausführungsbeispiel auf dieses gemeinsame Senkventil verzichtet wird.
[0058] Die Steuerung 24 ist ebenfalls derart eingerichtet bzw. mit Softwaremitteln versehen,
dass in einem Lastsenkbetrieb, d.h. beim Absenken des Lastaufnahmemittels 6, die Senkventile
21, 22 gleichzeitig öffnen. So werden der Freihubzylinder 8 der Freihubstufe und der
Masthubzylinder der Masthubstufen 41, 42 gleichzeitig eingefahren.
[0059] Um das Lastaufnahmemittel 6 im Lasthubbetrieb anheben zu können, umfasst das hydraulische
System 10 die Hydraulikpumpe 26. Diese entnimmt über eine hydraulische Zuleitung 28
Hydraulikflüssigkeit 14 aus dem Vorratsbehälter 16. Die Hydraulikpumpe 26 ist in die
hydraulische Zuleitung 28 integriert. Im Lasthubbetrieb dient die Hydraulikpumpe 26
zum Beaufschlagen des Masthubzylinders 12 und des Freihubzylinders 8 mit unter Druck
stehender Hydraulikflüssigkeit 14.
[0060] Die hydraulische Zuleitung 28 gabelt sich an einem dritten Knotenpunkt 52c in einen
ersten Versorgungsast 31 und in einen zweiten Versorgungsast 32. Der erste Versorgungsast
31 führt zu dem Freihubzylinder 8, der zweite Versorgungsast 32 führt zu dem Masthubzylinder
12. Zwischen der Hydraulikpumpe 26 und dem dritten Knotenpunkt 52c ist ein Rückschlagventil
36 vorhanden.
[0061] Im Masthubbetrieb wirkt das beispielhaft in den ersten Versorgungsast 31 integrierte
dritte Senkventil 50 als Hubventil und ist in seiner Funktion mit dem in Fig. 2 gezeigten
Hubventil 34 vergleichbar. Das als Hubventil wirkende dritte Senkventil 50 kann, ebenso
wie die Hydraulikpumpe 26, über die Steuerung 24 gesteuert oder geregelt werden. Es
umfasst eine erste Schaltstellung 50a, in der es als Absperrventil wirkt, und eine
zweite Schaltstellung 50b, in der es als Proportionalventil arbeitet.
[0062] Die Verbindung des ersten Versorgungsasts 31 und des zweiten Versorgungsasts 32 an
dem dritten Knotenpunkt 52c gemeinsam mit der Anordnung des Rückschlagventils 36 zwischen
diesem Knotenpunkt 52c und der Hydraulikpumpe 26 führt dazu, dass Abschnitte der jeweiligen
Versorgungsäste als dritte Verbindungsleitung 48 wirken. Konkret wird die dritte Verbindungsleitung
48 durch den Abschnitt des ersten Versorgungsasts 31 zwischen dem ersten Knotenpunkt
52a und dem dritten Knotenpunkt 52c und dem Abschnitt des zweiten Versorgungsasts
32 zwischen dem dritten Knotenpunkt 52c und dem zweiten Knotenpunkt 52b gebildet.
In diese dritte Verbindungsleitung 48 ist das dritte Senkventil 50 integriert. Die
dritte Verbindungsleitung 48 koppelt die hydraulischen Rückleitungen 181, 182 fluidisch
aneinander.
[0063] Wie bereits im Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiel in Fig. 2 erwähnt, ist die
Steuerung 24 dazu eingerichtet, das dritte Senkventil 50 des hydraulischen Systems
10 zu betätigen, d.h. zu öffnen, zu schließen oder einen Durchfluss zu steuern oder
zu regeln. Es handelt sich bei dem dritten Senkventil 50 also beispielsweise um ein
binär wirkendes Schaltventil, welches nur die Schaltstellungen offen oder geschlossen
bereitstellt, oder alternativ um ein Proportionalventil. Lediglich beispielhaft ist
ein Proportionalventil dargestellt. Das dritte Senkventil 50 umfasst beispielhaft
eine erste Schaltstellung 50a, in der es als Absperrventil wirkt, und eine zweite
Schaltstellung 50b, in der es als Proportionalventil arbeitet.
[0064] Die Steuerung 24 ist ferner dazu eingerichtet, das erste und zweite Senkventil 21,
22 geschlossen zu halten, wenn das dritte Senkventil 50 betätigt wird. Ein Zurückfließen
der Hydraulikflüssigkeit wird durch das Rückschlagventil 36 verhindert.
[0065] Fig. 4 zeigt ein weiteres hydraulisches System 10, welches sich von dem in Fig. 3
gezeigten hydraulischen System 10 lediglich dadurch unterscheidet, dass die zweite
Schaltstellung 50b des dritten Senkventils 50 so ausgestaltet ist, dass das Ventil
in dieser Stellung in beiden Richtungen durchströmt werden kann.
[0066] Fig. 5 zeigt ein Flurförderzeug 2 nach einem Absenkvorgang seines Lastaufnahmemittels
6, währenddessen das erste Senkventil 21 und das zweite Senkventil 22 derart angesteuert
wurden, dass die erste und zweite Masthubstufe 41, 42 sowie die Freihubstufe gleichzeitig
eingefahren wurden. Das Lastaufnahmemittel 6 ist abgesenkt, befindet sich jedoch am
Ende des Absenkvorgangs nicht in seiner unteren Endposition, sondern oberhalb von
dieser.
[0067] Die Steuerung 24 schließt nun das erste und zweite Senkventil 21, 22 und öffnet anschließend
das dritte Senkventil 50, so dass eine fluidische Verbindung zwischen dem Masthubzylinder
12 und dem Freihubzylinder 8 hergestellt wird. Dabei ist beispielsweise vorgesehen,
dass der hydraulisch wirksame erste Querschnitt des Freihubzylinders 8 und der hydraulisch
wirksame zweite Querschnitt des Masthubzylinders 12 so dimensioniert sind, dass bei
geöffnetem dritten Senkventil 50 ein Druckausgleich zwischen dem Masthubzylinder 12
und dem Freihubzylinder 8 derart erfolgt, dass die von dem Masthubzylinder 12 angetriebenen
Masthubstufen 41, 42 mit zumindest näherungsweise der gleichen Geschwindigkeit einfahren,
mit der die von dem Freihubzylinder 8 angetriebene Freihubstufe ausfährt. Dieses hat
zur Folge, dass bei dem gesamten Vorgang das Lastaufnahmemittel 6 zumindest näherungsweise
auf gleicher Höhe verbleibt.
[0068] Weisen der Freihubzylinder 8 und der Masthubzylinder 12 keine derart angepassten
hydraulisch wirksamen Querschnitte auf, wird die Hydraulikpumpe 26 von der Steuerung
24 derart angesteuert, dass dem hydraulischen System 10 zusätzliche Hydraulikflüssigkeit
aus dem Vorratsbehälter 16 zugeführt wird. Dies erfolgt derart, dass die von dem zumindest
einen Freihubzylinder 8 angetriebene Freihubstufe mit zumindest näherungsweise gleicher
Geschwindigkeit ausfährt, mit der die von dem zumindest einen Masthubzylinder 12 angetriebene
Masthubstufe 41, 42 einfährt. Auf diese Weise wird erreicht, dass das Lastaufnahmemittel
6 zumindest näherungsweise auf gleicher Höhe verbleibt. Die Steuerung oder Regelung
der Hydraulikpumpe 26 erfolgt beispielsweise in Abhängigkeit einer Stellung des dritten
Senkventils 50 oder auch in Abhängigkeit einer erfassten Position des Lastaufnahmemittels
6. Hierzu ist ein nicht dargestellter Sensor vorhanden, der die Position des Lastaufnahmemittels
6 erfasst und den erfassten Messwert der Steuerung 24 bereitstellt. Die Hydraulikpumpe
26 fördert also die benötigte Menge an Hydraulikflüssigkeit nach, um die Hubfolge
der Maststufen 41, 42 kontrolliert wieder herzustellen.
[0069] Diese Situation zeigt Fig. 6, die das Flurförderzeug 2 am Ende dieses Vorgangs zwischen
dem Masthubzylinder 12 und dem Freihubzylinder 8 zeigt. Die beiden Masthubstufen 41,
42 sind eingefahren, das Lastaufnahmemittel 6 befindet sich nach wie vor auf zumindest
näherungsweise der gleichen Höhe. Die Durchfahrtshöhe des Flurförderzeugs 2 wird lediglich
durch die Höhe des Standmasts 54 des Flurförderzeugs 2 bestimmt.
[0070] Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein zu entnehmenden sowie auch
einzelne Merkmale, die in Kombination mit anderen Merkmalen offenbart sind, werden
allein und in Kombination als erfindungswesentlich angesehen. Erfindungsgemäße Ausführungsformen
können durch einzelne Merkmale oder eine Kombination mehrerer Merkmale erfüllt sein.
Im Rahmen der Erfindung sind Merkmale, die mit "insbesondere" oder "vorzugsweise"
gekennzeichnet sind, als fakultative Merkmale zu verstehen.
Bezugszeichenliste
[0071]
- 2
- Flurförderzeug
- 4
- Hubmast
- 6
- Lastaufnahmemittel
- 8
- Freihubzylinder
- 10
- hydraulisches System
- 12
- Masthubzylinder
- 14
- Hydraulikflüssigkeit
- 16
- Vorratsbehälter
- 21
- erstes Senkventil
- 22
- zweites Senkventil
- 21a, 22a, 34a, 46a, 50a
- erste Schaltstellung
- 21b, 22b, 34b, 46b, 50b
- zweite Schaltstellung
- 24
- Steuerung
- 26
- Hydraulikpumpe
- 28
- Zuleitung
- 31
- erster Versorgungsast
- 32
- zweiter Versorgungsast
- 34
- Hubventil
- 36
- Rückschlagventil
- 41
- erste Masthubstufe
- 42
- zweite Masthubstufe
- 44
- gemeinsame hydraulische Rückleitung
- 46
- gemeinsames Senkventil
- 48
- dritte Verbindungsleitung
- 50
- drittes Senkventil
- 52a
- erster Knotenpunkt
- 52b
- zweiter Knotenpunkt
- 52c
- dritter Knotenpunkt
- 54
- Standmast
- 181
- erste hydraulische Rückleitung
- 182
- zweite hydraulische Rückleitung
1. Flurförderzeug (2) mit einem Hubmast (4) mit zumindest einer von zumindest einem Masthubzylinder
(12) angetriebenen Masthubstufe (41, 42) und mit einer von zumindest einem Freihubzylinder
(8) angetriebenen Freihubstufe, mit der ein Lastaufnahmemittel (6) entlang des Hubmasts
(4) verfahrbar ist, umfassend ein hydraulisches System (10) zum Versorgen des zumindest
einen Masthubzylinders (12) und des zumindest einen Freihubzylinders (8) mit einer
Hydraulikflüssigkeit (14), dadurch gekennzeichnet, dass das hydraulische System (10) zum zumindest zeitweise gleichzeitigen Betätigen des
zumindest einen Masthubzylinders (12) und des zumindest einen Freihubzylinders (8)
im Lasthubbetrieb und/oder im Lastsenkbetrieb eingerichtet ist, wobei das hydraulische
System (10) zum Entlasten des zumindest einen Masthubzylinders (12) und des zumindest
einen Freihubzylinders (8) im Lastsenkbetrieb eine erste hydraulische Rückleitung
(181) und eine zweite hydraulische Rückleitung (182) umfasst und die erste und die
zweite hydraulische Rückleitung (181, 182) über eine dritte Verbindungsleitung (48),
in die ein drittes Senkventil (50) integriert ist, fluidisch aneinander gekoppelt
sind.
2. Flurförderzeug (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuerung (24) umfasst ist, die dazu eingerichtet ist, das dritte Senkventil
(50) zu betätigen, so dass bei geöffnetem dritten Senkventil (50) eine Hubfolge zwischen
der zumindest einen von dem zumindest einen Masthubzylinder (12) angetriebenen Masthubstufe
(41, 42) und dem von der zumindest einen Freihubzylinder (8) angetriebenen Freihubstufe
wieder hergestellt werden kann.
3. Flurförderzeug (2) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in die erste Rückleitung (181) ein erstes Senkventil (21) integriert ist und in die
zweite Rückleitung (182) ein zweites Senkventil (22) integriert ist, wobei die Steuerung
(24) ferner dazu eingerichtet ist, das erste bis dritte Senkventil (21, 22, 50) derart
anzusteuern, dass das erste und das zweite Senkventil (21, 22) geschlossen gehalten
werden, wenn das dritte Senkventil (50) betätigt wird.
4. Flurförderzeug (2) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (24) ferner dazu eingerichtet ist, während eines Absenkvorgangs des
Lastaufnahmemittels (6) das erste Senkventil (21) und das zweite Senkventil (22) derart
anzusteuern, dass die Masthubstufe (41, 42) und die Freihubstufe gleichzeig eingefahren
und das Lastaufnahmemittel (6) abgesenkt wird, am Ende dieses Absenkvorgangs des Lastaufnahmemittels
(6) das erste und das zweite Senkventil (21, 22) zu schließen und anschließend das
dritte Senkventil (50) zu öffnen, so dass die Hubfolge zwischen der zumindest einen
Masthubstufe (41, 42) und der Freihubstufe wieder hergestellt werden kann, wobei insbesondere
sich das Lastaufnahmemittel (6) am Ende des Absenkvorgangs oberhalb einer unteren
Endposition befindet.
5. Flurförderzeug (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Freihubzylinder (8) einen ersten Querschnitt und der Masthubzylinder (12) einen
zweiten Querschnitt aufweisen, wobei der erste und der zweite Querschnitt derart gewählt
sind, dass bei geöffnetem dritten Senkventil (50) die von dem Masthubzylinder (12)
angetriebene Masthubstufe (41, 42) mit zumindest näherungsweise gleicher Geschwindigkeit
einfährt, mit der die von dem zumindest einen Freihubzylinder (8) angetriebene Freihubstufe
ausfährt, so dass das Lastaufnahmemittel (6) zumindest näherungsweise auf gleicher
Höhe verbleibt.
6. Flurförderzeug (2) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Freihubzylinder (8) einen ersten Querschnitt und der Masthubzylinder (12) einen
zweiten Querschnitt aufweisen, wobei das dritte Senkventil (50) ein Proportionalventil
ist und die Steuerung (24) dazu eingerichtet ist, eine Hydraulikpumpe (26) derart
in Abhängigkeit einer Stellung des dritten Senkventils (50) und/oder in Abhängigkeit
einer erfassten Position des Lastaufnahmemittels (6) anzusteuern, dass durch von der
Hydraulikpumpe (26) dem hydraulischen System (10) zugeführte zusätzliche Hydraulikflüssigkeit
die von dem zumindest einen Freihubzylinder (8) angetriebene Freihubstufe mit zumindest
näherungsweise gleicher Geschwindigkeit ausfährt, mit der die von dem zumindest einen
Masthubzylinder (12) angetriebene Masthubstufe (41, 42) einfährt, so dass das Lastaufnahmemittel
(6) zumindest näherungsweise auf gleicher Höhe verbleibt.
7. Flurförderzeug (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das hydraulische System (10) derart eingerichtet ist, dass das dritte Senkventil
(50) im Lasthubbetrieb als Hubventil (34) und im Lastsenkbetrieb als Senkventil (50)
wirkt.
8. Flurförderzeug (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das hydraulische System (10) zum Versorgen des zumindest einen Masthubzylinders (12)
und des zumindest einen Freihubzylinders (8) mit Hydraulikflüssigkeit (14) eine Hydraulikpumpe
(26) umfasst, die dazu eingerichtet ist den Freihubzylinder (8) über einen ersten
Versorgungsast (31) und den Masthubzylinder (12) über einen zweiten Versorgungsast
(32) mit unter Druck stehender Hydraulikflüssigkeit zu beaufschlagen, wobei das dritte
Senkventil (50) in den ersten oder den zweiten Versorgungsast (31, 32) integriert
ist und insbesondere in einer Verbindungsleitung zwischen Hydraulikpumpe (26) und
dem dritten Senkventil (50) ein Rückschlagventil vorhanden ist.
9. Verfahren zum Betreiben eines hydraulischen Systems (10) eines Flurförderzeugs (2)
mit einem Hubmast (4) mit zumindest einer Masthubstufe (41, 42) und mit einer Freihubstufe,
mit der ein Lastaufnahmemittel (6) entlang des Hubmasts (4) verfahrbar ist, wobei
das hydraulische System (10) zumindest einen Masthubzylinder (12) zum Antreiben der
zumindest einen Masthubstufe (41, 42) und zumindest einen Freihubzylinder (8) zum
Antreiben der Freihubstufe umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass das hydraulische System (10) im Lasthubbetrieb und/oder im Lastsenkbetrieb zumindest
zeitweise gleichzeitig den zumindest einen Masthubzylinder (12) und den zumindest
einen Freihubzylinder (8) betätigt, wobei das hydraulische System (10) zum Entlasten
des zumindest einen Masthubzylinders (12) und des zumindest einen Freihubzylinders
(8) im Lastsenkbetrieb eine erste hydraulische Rückleitung (181) und eine zweite hydraulische
Rückleitung (182) umfasst, und wobei die erste und die zweite hydraulische Rückleitung
(181, 182) über ein drittes Senkventil (50) fluidisch aneinander gekoppelt sind, wobei
das hydraulische System (10) eine Steuerung (24) umfasst, mit der das dritte Senkventil
(50) derart betrieben wird, dass die erste und die zweite hydraulische Rückleitung
(181, 182) über das dritte Senkventil (50) fluidisch aneinander gekoppelt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das dritte Senkventil (50) geöffnet wird, um eine Hubfolge zwischen der von dem zumindest
einen Masthubzylinder (12) angetriebenen Masthubstufe (41, 42) und der von dem zumindest
einen Freihubzylinder (8) angetriebenen Freihubstufe wiederherzustellen.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass in die erste Rückleitung (181) ein erstes Senkventil (21) integriert ist und in die
zweite Rückleitung (182) ein zweites Senkventil (22) integriert ist, wobei die Steuerung
(24) das erste bis dritte Senkventil (21, 22, 50) derart ansteuert, dass das erste
und das zweite Senkventil (21, 22) geschlossen gehalten werden, wenn das dritte Senkventil
(50) betätigt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (24) während eines Absenkvorgangs des Lastaufnahmemittels (6) das erste
Senkventil (21) und das zweite Senkventil (22) derart ansteuert, dass die Masthubstufe
(41, 42) und die Freihubstufe gleichzeig eingefahren und das Lastaufnahmemittel (6)
abgesenkt werden, am Ende dieses Absenkvorgangs des Lastaufnahmemittels (6) das erste
und das zweite Senkventil (21, 22) geschlossen werden und anschließend das dritte
Senkventil (50) geöffnet wird, so dass die Hubfolge zwischen der zumindest einen Masthubstufe
(41, 42) und der Freihubstufe wieder hergestellt wird, wobei insbesondere sich das
Lastaufnahmemittel (6) am Ende des Absenkvorgangs oberhalb einer unteren Endposition
befindet.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass bei geöffnetem dritten Senkventil (50) die von dem Masthubzylinder (12) angetriebene
Masthubstufe (41, 42) mit zumindest näherungsweise gleicher Geschwindigkeit einfährt,
mit der die von dem zumindest einen Freihubzylinder (8) angetriebene Freihubstufe
ausfährt, so dass das Lastaufnahmemittel (6) zumindest näherungsweise auf gleicher
Höhe verbleibt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Freihubzylinder (8) einen ersten Querschnitt und der Masthubzylinder (12) einen
zweiten Querschnitt aufweisen, das dritte Senkventil (50) ein Proportionalventil ist
und die Steuerung (24) eine Hydraulikpumpe (26) derart in Abhängigkeit einer Stellung
des dritten Senkventils (50) und/oder in Abhängigkeit einer erfassten Position des
Lastaufnahmemittels (6) ansteuert, dass durch von der Hydraulikpumpe (26) dem hydraulischen
System (10) zugeführte zusätzliche Hydraulikflüssigkeit die von dem zumindest einen
Freihubzylinder (8) angetriebene Freihubstufe mit zumindest näherungsweise gleieher
Geschwindigkeit ausfährt, mit der die von dem zumindest einen Masthubzylinder (12)
angetriebene Masthubstufe (41, 42) einfährt, so dass das Lastaufnahmemittel (6) zumindest
näherungsweise auf gleicher Höhe verbleibt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das dritte Senkventil (50) im Lasthubbetrieb als Hubventil (34) und im Lastsenkbetrieb
als Senkventil (50) wirkt.