Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein Schienenbefestigungssystem zur Befestigung einer Schiene
auf einem Schienenuntergrund, vorzugsweise auf einer festen Fahrbahn. Das Schienenbefestigungssystem
weist eine Schienenunterlagsplatte, die zur Halterung der Schiene eingerichtet ist,
und eine Unterlagsplatte auf, die zur Befestigung der Schienenunterlagsplatte auf
dem Schienenuntergrund eingerichtet ist.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Für Hochgeschwindigkeitsstrecken und Strecken mit erhöhten Anforderungen an die Schallreduktion
und Erschütterungsdämpfung, beispielsweise in Tunneln oder für U-Bahnen, werden Bahngleise
und Weichen auf Schwellen oder einer sogenannten "festen Fahrbahn" verlegt. Die feste
Fahrbahn ist zumeist eine flächige durchgehende Betonplatte, die statt eines Oberbaus
aus Schotter als Untergrund für die Gleise dient. Zur Befestigung einer Bahnschiene
auf einer festen Fahrbahn werden Schienenunterlagsplatten und Zwischenplatten verwendet,
die zumindest teilweise flexibel sind. Bei der Überrollung durch ein Rad des Schienenfahrzeuges
federt die Fahr- oder Backenschiene aufgrund der flexiblen Lagerung ein, wodurch Schall
und Erschütterungen gedämpft werden.
[0003] Gemäß einer Bauweise werden hochelastische Kunststoffzwischenplatten zwischen der
Schienenunterlagsplatte und der Schwelle oder der festen Fahrbahn verwendet. So beschreibt
die
WO 2007/082553 A1 ein System zur Befestigung einer Schiene auf einem festen Untergrund. Das System
weist eine aus einem elastischen Material bestehende Zwischenlage auf, die im montierten
Zustand des Systems auf dem festen Untergrund aufliegt. Weitere bekannte Bauweisen
gehen aus der
WO 2005/017258 A1,
DE 101 39 198 A1 und
US 2013/0168460 A1 deutsch hervor.
[0004] Aufgrund der Vielfalt an unterschiedlichen Schienenunterlagsplatten, insbesondere
im Bereich einer Weiche (Gleitstuhl-, Rollen-, Rippen-, Radlenker- und Herzstückplatten),
ist es wünschenswert, Schienenbefestigungssysteme so zu gestalten, dass sie universell
anpassbar und einsetzbar sind. Insbesondere in diesem Fall ist die zuverlässige Übertragung
der Querkraft vom Rad des Schienenfahrzeuges in den Betonkörper mit technischen Problemen
verbunden.
[0005] Es ist bekannt, die Querkraftaufnahme durch speziell ausgeformte Schultern im Betonkörper
zu realisieren. Alternativ können mehrere, normalerweise zwei, Befestigungselemente
pro Seite verwendet werden. Allerdings ist es im letzteren Fall aufgrund von Bauteiltoleranzen
und Fertigungstoleranzen insbesondere des Betonkörpers unmöglich, die Querkraft gleichmäßig
auf die mehreren installierten Befestigungselemente zu verteilen. In diesem Sinne
ist das System technisch überbestimmt.
[0006] Die Befestigungsstruktur gemäß der
DE 101 39 198 A1 benötigt zwar nur ein Befestigungselement pro Seite und keine zusätzliche Betonschulter,
allerdings ist eine nennenswerte Höhenregulierung der Schiene, etwa durch Zwischenplatten
zwischen der Schwelle und der Schienenunterlagsplatte, nicht ohne weiteres möglich,
da ansonsten die Querkraftbelastung auf die Winkelführungsplatte zu groß werden würde.
[0007] Die
US 2013/0168460 A1 beschreibt eine Befestigungsstruktur, bei der Ersatzschultern verwendet werden, die
einteilig miteinander verbunden sind, um über je ein Befestigungselement pro Seite
die auftretenden Querkräfte abzuleiten. Unter realen Betriebsbedingungen ist die Belastung
aufgrund von Fertigungstoleranzen jedoch ungleichmäßig, d.h. die Querkräfte werden
hauptsächlich über ein Befestigungselement abgeleitet. Auch dieses System ist somit
überbestimmt. Zudem wird die Montage und Demontage des Systems durch die hohen Ersatzschultern
erschwert.
Darstellung der Erfindung
[0008] Eine Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein verbessertes Schienenbefestigungssystem
zur Befestigung einer Schiene auf einem Schienenuntergrund, vorzugsweise einer festen
Fahrbahn, bereitzustellen.
[0009] Gelöst wird die Aufgabe mit einem Schienenbefestigungssystem mit den Merkmalen des
Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen folgen aus den Unteransprüchen, der folgenden
Darstellung der Erfindung sowie der Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele.
[0010] Das Schienenbefestigungssystem gemäß der Erfindung dient zum lösbaren Befestigen
einer Schiene auf einem Schienenuntergrund. Der Schienenuntergrund ist vorzugsweise
eine feste Fahrbahn, etwa eine Unterlage aus Beton, kann jedoch auch eine Bahnschwelle
oder ein anderer geeigneter Schienenuntergrund sein. Das Schienenbefestigungssystem
weist eine Schienenunterlagsplatte auf, die zur Halterung der Schiene eingerichtet
ist, wobei die Schiene zu diesem Zweck im montierten Zustand mit der Schienenunterlagsplatte
in Kontakt steht und mittels einer Schienenhalterung darauf befestigt ist. Die Schienenunterlagsplatte
ist beispielsweise ein Formteil aus Stahl. Das Schienenbefestigungssystem weist ferner
eine Unterlagsplatte auf, die zur Befestigung der Schienenunterlagsplatte auf dem
Schienenuntergrund eingerichtet ist, wobei die Schienenunterlagsplatte im montierten
Zustand über ein oder mehrere, vorzugsweise zwei, Halteglieder auf der Unterlagsplatte
befestigt ist und die Unterlagsplatte mit dem Schienenuntergrund in Kontakt steht.
Vorzugsweise ist ein Halteglied pro Seite vorgesehen. Die Schienenunterlagsplatte
und die Unterlagsplatte müssen hierbei nicht unbedingt direkt miteinander in Kontakt
stehen, da zwischen den beiden Platten beispielsweise eine oder mehrere Distanzplatten
(weiter unten im Detail beschrieben) und/oder eine oder mehrere flexible Zwischenplatten
(ebenfalls weiter unten im Detail beschrieben) vorgesehen sein können. Die Unterlagsplatte
stellt die Verbindung des Schienenbefestigungssystems mit dem Schienenuntergrund sicher.
[0011] Erfindungsgemäß ist die Unterlagsplatte mehrteilig, vorzugsweise zweiteilig, ausgebildet,
so dass diese auf verschiedene Abmessungen der Schienenunterlagsplatte einstellbar
ist. Die Teilung der Unterlagsplatte ist hierbei vorzugsweise so vorgesehen, dass
eine Einstellbarkeit entlang der Querrichtung realisiert wird. Die "Querrichtung"
bezeichnet hierbei jene Richtung, die senkrecht auf der Eben, die durch die Längserstreckungsrichtung
der Schiene sowie der Schwerkraftrichtung gebildet wird, steht. Die Querrichtung entspricht
somit der Haupterstreckungsrichtung einer Schwelle im montierten Zustand. Es sei darauf
hingewiesen, dass die Bezeichnungen "oben", "unten", "vertikal", "senkrecht", "quer",
"längs" usw. hierin klar sind, da die Schiene und das Schienenbefestigungssystem im
montierten Zustand in einer eindeutigen Lage zur Anwendung kommen.
[0012] Da die Unterlagsplatte mehrteilig ausgebildet ist, beispielsweise mit einem ersten
Unterlagsplattenabschnitt und einem relativ dazu verstellbaren zweiten Unterlagsplattenabschnitt,
kann die Unterlagsplatte an unterschiedliche Schienenunterlagsplatten angepasst werden,
beispielsweise im Zungen-, Zwischenschienen- und Herzstückbereich einer Weiche. Das
Schienenbefestigungssystem ist somit universell anpassbar und gewährleistet gleichzeitig
eine zuverlässige Kraftübertragung, insbesondere der Querkraft, vom Rad eines Schienenfahrzeuges
in den Schienenuntergrund.
[0013] Vorzugsweise weist das Schienenbefestigungssystem ferner zumindest eine Zwischenplatte
aus einem flexiblen Material auf, die im montierten Zustand zwischen der Unterlagsplatte
und der Schienenunterlagsplatte angeordnet ist. Die Zwischenplatte verbessert die
Lagerung der Schienenunterlagsplatte und dient der Stoß- und Schallentkopplung zwischen
der Schiene und dem Schienenuntergrund. Das Material der Zwischenplatte weist vorzugsweise
eine statische Steifigkeit von etwa 200 kN/mm oder weniger auf. Die Zwischenplatte
kann ebenfalls mehrteilig ausgebildet sein, um die Anpassbarkeit des Schienenbefestigungssystems
weiter zu verbessern.
[0014] Vorzugsweise weist das Schienenbefestigungssystem ferner zumindest eine Distanzplatte
auf, die im montierten Zustand zwischen der Unterlagsplatte und der Schienenunterlagsplatte
angeordnet ist. Durch die Distanzplatte lassen sich eventuell vorliegende Höhentoleranzen
des Schienenuntergrunds auszugleichen. Die Distanzplatte ist beispielsweise aus einem
Metall oder einem Kunststoff gefertigt. Vorzugsweise ist die Distanzplatte mehrteilig,
etwa zweiteilig, ausgebildet, so dass diese auf unterschiedliche Abmessungen der Schienenunterlagsplatte
einstellbar ist. Auf diese Weise kann die Anpassbarkeit des Schienenbefestigungssystems
weiter verbessert werden.
[0015] Vorzugsweise weisen die Halteglieder jeweils eine oder mehrere Spannklemmen auf,
die eingerichtet sind, um die Schienenunterlagsplatte mit einer definierten Kraft
gegen die Unterlagsplatte zu drücken. Zu diesem Zweck können die Halteglieder so ausgebildet
sein, dass deren Spannklemmen die Enden der Schienenunterlagsplatte übergreifen und
diese auf die Unterlagsplatte drücken. Auf diese Weise wird die Schienenunterlagsplatte
in der Hochrichtung gehalten.
[0016] Die Spannklemmen sind vorzugsweise mit einer hohen vertikalen Dauerfestigkeit ausgebildet,
wobei die genaue Form, Materialstärke und Federkonstante je nach Anwendung variieren
können.
[0017] Vorzugsweise weisen die Halteglieder jeweils eine Winkelführungsplatte auf, die zur
definierten Festlegung der Lage und Position, sowie zur Abstützung einer zugehörigen
Spannklemme eingerichtet sind. Auf diese Weise lassen sich die gewünschten Haltekräfte
zuverlässig und dauerhaft realisieren.
[0018] Vorzugsweise sind die Halteglieder, beispielsweise deren Winkelführungsplatten, so
eingerichtet, dass diese im montierten Zustand in der Querrichtung jeweils stoßbündig
in Kontakt mit einer Stirnseite der Schienenunterlagsplatte positioniert sind, wobei
die in Kontakt stehenden Stirnseiten der Schienenunterlagsplatte und der Halteglieder
so eingerichtet sind, dass sie eine formschlüssige Verbindung eingehen. Beispielsweise
sind die Winkelführungsplatten zu diesem Zweck T-förmig ausgebildet, so dass ein Vorsprung
derselben im montierten Zustand in eine entsprechende Aussparung an der Stirnseite
der Schienenunterlagsplatte eingreift, wodurch die in Kontakt stehenden Stirnseiten
der Schienenunterlagsplatte und der Winkelführungsplatte eine formschlüssige Verbindung
eingehen. Auf diese Weise wird ein Längswandern der Schienenunterlagsplatte auf baulich
einfache Weise unterbunden.
[0019] Vorzugsweise weisen die Halteglieder jeweils einen Dübel und ein schraubenförmiges
Befestigungselement, das mittels des Dübels im Schienenuntergrund verankert wird,
auf. Besonders bevorzugt sind die Halteglieder so eingerichtet, dass die Dübel bei
montierter Unterlagsplatte von oben aus dem Schienenuntergrund herausdrehbar sind.
Alle Komponenten sind somit auf einfache Weise auswechselbar. Dies gilt insbesondere
auch dann, wenn die Dübel in einem Schienenuntergrund aus Beton eingebettet sind.
Die Wartung des Schienenbefestigungssystems, der Austausch von Komponenten usw. können
ohne Zerstörung oder Beschädigung des Schienenuntergrunds durchgeführt werden.
[0020] Vorzugsweise weist die Unterlagsplatte an den beiden Endabschnitten in Querrichtung
Ersatzschultern auf, die eingerichtet sind, um die Schienenunterlagsplatte in Querrichtung
zu stabilisieren. Auf diese Weise können die Querkräfte zuverlässiger in den Schienenuntergrund
abgeleitet werden.
[0021] Vorzugsweise weist die Unterseite der Unterlagsplatte eine Struktur aus Erhöhungen
und Vertiefungen, etwa eine Kammerstruktur, auf, die eingerichtet ist, um sich mit
dem Schienenuntergrund zu verzahnen, wodurch die Unterlagsplatte auf dem Schienenuntergrund
weiter stabilisiert wird.
[0022] Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung
bevorzugter Ausführungsbeispiele ersichtlich. Die dort beschriebenen Merkmale können
alleinstehend oder in Kombination mit einem oder mehreren der oben dargelegten Merkmale
umgesetzt werden, insofern sich die Merkmale nicht widersprechen. Die folgende Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsbeispiele erfolgt dabei unter Bezugnahme auf die begleitenden
Zeichnungen.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0023]
Die Figur 1 ist eine perspektivische, auseinandergezogene Ansicht, die ein Schienenbefestigungssystem
und eine damit auf einer festen Fahrbahn zu befestigende Schiene zeigt.
Die Figur 2 ist eine schematische Querschnittsansicht des Schienenbefestigungssystems.
Die Figur 3 zeigt das Schienenbefestigungssystem im montierten Zustand von schräg
unten.
Detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführunasbeispiele
[0024] Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele anhand der Figuren beschrieben.
Dabei sind gleiche, ähnliche oder gleichwirkende Elemente in den Figuren mit identischen
Bezugszeichen versehen, und auf eine wiederholende Beschreibung dieser Elemente wird
teilweise verzichtet, um Redundanzen zu vermeiden.
[0025] Das Schienenbefestigungssystem, dargestellt in den Figuren 1 bis 3, weist eine Schienenunterlagsplatte
1 zur Halterung einer darauf anzubringenden Schiene 2 auf. Die Schienenunterlagsplatte
1 ist beispielsweise ein Formteil aus Stahl.
[0026] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel befindet sich die Schiene 2 im Bereich einer
Weiche. Aus diesem Grund ist in den Figuren 1 bis 3 ein weiterer Schienenabschnitt
2' gezeigt. Der Schienenabschnitt 2' liegt auf einem entsprechenden Abschnitt der
Schienenunterlagsplatte 1 auf und ist in Querrichtung (der Links-/Rechtsrichtung in
der Darstellung der Figur 2) verstellbar. Es sei darauf hingewiesen, dass das Schienenbefestigungssystem
auch außerhalb einer Weiche, im normalen Gleisbereich einsetzbar ist. Die genaue Formgebung
der Schienenunterlagsplatte 1 kann hierbei an die jeweilige Anwendungsumgebung angepasst
sein.
[0027] Die Schienenunterlagsplatte 1 weist einen Schienenhalteabschnitt 1a auf, der die
Position der Schiene 2 auf der Schienenunterlagsplatte bestimmt und zur Halterung
der Schiene 2 beiträgt. Die Schiene 2 wird ferner durch eine oder mehrere Schienenspannklemmen
1b und/oder Schienenspannbügel 1c gegen die Schienenunterlagsplatte 1 verspannt. Der
Schienenhalteabschnitt 1a, die Schienenspannklemme 1b und der Schienenspannbügel 1c
bilden eine beispielhafte Realisierung für eine Schienenhalterung, die zur Befestigung
der Schiene 2 auf der Schienenunterlagsplatte 1 eingerichtet ist.
[0028] Zwischen der Schienenunterlagsplatte 1 und einer Unterlagsplatte 3 (weiter unten
im Detail beschrieben) kann eine Zwischenplatte 4, die Teil des Schienenbefestigungssystems
ist, aus einem flexiblen Material angeordnet sein. Die Zwischenplatte 4 ist beispielsweise
eine hochelastische Platte aus einem Elastomer und weist vorzugsweise eine statische
Steifigkeit von etwa 200 kN/mm oder weniger auf. Die Zwischenplatte 4 garantiert eine
optimale Lagerung der Schienenunterlagsplatte 1 und dient der Stoß- und Schallentkopplung
zwischen der Schiene 2 und einem Schienenuntergrund, der in den Figuren 1 bis 3 nicht
gezeigt ist.
[0029] Ferner kann das Schienenbefestigungssystem eine Distanzplatte 5 aufweisen, die sich
unter der Zwischenplatte 4 befindet, um eventuell vorliegende Höhentoleranzen des
Schienenuntergrunds auszugleichen. Die Distanzplatte 5 kann aus einem Metall oder
einem Kunststoff gefertigt sein. Gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die
Distanzplatte 5 ebenfalls zweiteilig ausgebildet, mit einem ersten Distanzplattenabschnitt
5a und einem zweiten Distanzplattenabschnitt 5b.
[0030] Das Schienenbefestigungssystem weist ferner eine Unterlagsplatte 3 auf, auf der die
Schienenunterlagsplatte 1, die optionale Zwischenplatte 4 sowie die optionale Distanzplatte
5 befestigt sind. Die Unterlagsplatte 3 stellt die Verbindung des Schienenbefestigungssystems
mit dem Schienenuntergrund sicher. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel hat die Unterlagsplatte
3 an den beiden Endabschnitten in Querrichtung Ersatzschultern 3e, die eingerichtet
sind, um die Schienenunterlagsplatte 1 in der Querrichtung zu stabilisieren.
[0031] Die Unterlagsplatte 3 ist mehrteilig ausgebildet, im vorliegenden Ausführungsbeispiel
zweiteilig, mit einem ersten Unterlagsplattenabschnitt 3a und einem zweiten Unterlagsplattenabschnitt
3b. Auf diese Weise kann die Unterlagsplatte 3 an unterschiedliche Schienenunterlagsplatten
1 angepasst werden, beispielsweise im Zungen-, Zwischenschienen- und Herzstückbereich
einer Weiche.
[0032] Die Schienenunterlagsplatte 1 wird über zwei Halteglieder 6 in ihrer Position auf
der Unterlagsplatte 3 fixiert. Auf jeder Seite in Querrichtung ist jeweils eines der
Halteglieder 6 (genauer gesagt, deren weiter unten beschriebene Winkelführungsplatten
8) stoßbündig vor einer Stirnseite der Schienenunterlagsplatte 1 positioniert. Die
in Kontakt stehenden Stirnseiten der Schienenunterlagsplatte 1 und der Halteglieder
6 können korrespondierende Formen (Vorsprünge, Vertiefungen usw.) aufweisen, um eine
formschlüssige Verbindung zu realisieren. Auf diese Weise wird ein Längswandern der
Schienenunterlagsplatte 1 unterbunden. Die Halteglieder 6 und/oder die Schienenunterlagsplatte
1 können andere oder weitere Mittel zur formschlüssigen und/oder kraftschlüssigen
Verbindung aufweisen, um eine sichere Halterung der Schienenunterlagsplatte auf der
Unterlagsplatte 3 zu gewährleisten.
[0033] Die Halteglieder 6 weisen jeweils eine Spannklemme 7 auf, welche die Enden der Schienenunterlagsplatte
1 übergreifen und diese mit einer definierten Kraft gegen die Unterlagsplatte 3 drücken.
Auf diese Weise wird die Schienenunterlagsplatte 1 in der Hochrichtung gehalten. Die
Spannklemmen 7 sind mit optimaler Spannkraft und einer hohen vertikalen Dauerfestigkeit
ausgebildet, wobei die genaue Form, Materialstärke und Federkonstante je nach Anwendung
variieren können.
[0034] Die Halteglieder 6 weisen ferner jeweils eine Winkelführungsplatte 8 auf, deren Unterseiten
als definierte Druckflächen 8a zur Auflage auf der Unterlagsplatte 3 ausgebildet sind.
Die Winkelführungsplatten 8 sind vorzugsweise T-förmig ausgebildet, um die oben dargelegte
formschlüssige Halterung der Halteglieder 6 zu realisieren. Die Winkelführungsplatten
8 dienen der definierten Führung und Abstützung der Spannklemmen 7.
[0035] Die Winkelführungsplatten 8 haben jeweils eine Durchgangsöffnung 8b, die von einem
Befestigungselement 9 durchgriffen wird. Das Befestigungselement 9 ist im vorliegenden
Ausführungsbeispiel als Schraube ausgebildet, die über einen Dübel 10 im Schienenuntergrund
verankert wird. Die Distanzplatte 5 sowie die Unterlagsplatte 3 weisen zu diesem Zweck
ebenfalls Durchgangsöffnungen 5c, 3c auf, so dass alle Komponenten des Schienenbefestigungssystems
durch Festziehen der schraubenförmigen Befestigungselemente 9 sowohl gegeneinander
verspannt als auch auf dem Schienenuntergrund befestigt werden können.
[0036] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel steht die Winkelführungsplatte 8 direkt mit der
Schienenunterlagsplatte 1 in Kontakt. Alternativ kann die Winkelführungsplatte 8 in
einen dafür vorgesehenen Rahmen (nicht gezeigt) eingesetzt werden, beispielsweise
um das Schienenbefestigungssystem auf diese Weise modulartig mit unterschiedlichen
Typen von Winkelführungsplatten 8 ausstatten zu können.
[0037] Die Unterseite 3d der Unterlagsplatte ist, wie aus der Figur 3 hervorgeht, vorzugsweise
kammerartig strukturiert, wodurch diese sich mit dem Schienenuntergrund verzahnt.
Auf diese Weise können auftretende Radkräfte besonders zuverlässig in den Schienenuntergrund
abgeleitet werden.
[0038] Das oben dargelegte Schienenbefestigungssystem ist besonders zur Montage auf einer
aus Beton ausgebildeten festen Fahrbahn geeignet, wobei die Dübel 10 im Beton eingebettet
sind und jederzeit nach dem Einbau ohne Demontage der Unterlagsplatte 3 aus dieser
nach oben herausgedreht und ausgewechselt werden können. Alle Komponenten sind somit
auf einfache Weise auswechselbar. Soweit anwendbar, können alle einzelnen Merkmale,
die in den Ausführungsbeispielen dargestellt sind, miteinander kombiniert und/oder
ausgetauscht werden, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen.
Bezuqszeichenliste
[0039]
- 1
- Schienenunterlagsplatte
- 1a
- Schienenhalteabschnitt
- 1b
- Schienenspannklemme
- 1c
- Schienenspannbügel
- 2
- Schiene
- 2'
- Schienenabschnitt
- 3
- Unterlagsplatte
- 3a
- Erster Unterlagsplattenabschnitt
- 3b
- Zweiter Unterlagsplattenabschnitt
- 3c
- Durchgangsöffnung
- 3d
- Unterseite
- 3e
- Ersatzschulter
- 4
- Zwischenplatte
- 5
- Distanzplatte
- 5a
- Erster Distanzplattenabschnitt
- 5b
- Zweiter Distanzplattenabschnitt
- 5c
- Durchgangsöffnung
- 6
- Halteglied
- 7
- Spannklemme
- 8
- Winkelführungsplatte
- 8a
- Druckfläche
- 8b
- Durchgangsöffnung
- 9
- Befestigungselement
- 10
- Dübel
1. Schienenbefestigungssystem zur Befestigung mindestens einer Schiene (2) auf einem
Schienenuntergrund, vorzugsweise einer festen Fahrbahn, das aufweist:
eine Schienenunterlagsplatte (1), die zur Halterung der Schiene (2) eingerichtet ist,
wobei die Schiene (2) im montierten Zustand mit der Schienenunterlagsplatte in Kontakt
steht und mittels einer Schienenhalterung (1a, 1b, 1c) darauf befestigt ist;
eine Unterlagsplatte (3), die zur Befestigung der Schienenunterlagsplatte (1) auf
dem Schienenuntergrund eingerichtet ist, wobei die Schienenunterlagsplatte (1) im
montierten Zustand über ein oder mehrere, vorzugsweise zwei, Halteglieder (6) auf
der Unterlagsplatte (3) befestigt ist und die Unterlagsplatte (3) mit dem Schienenuntergrund
in Kontakt steht; wobei
die Unterlagsplatte (3) mehrteilig, vorzugsweise zweiteilig, ausgebildet ist, so dass
diese auf unterschiedliche Abmessungen der Schienenunterlagsplatte (1) einstellbar
ist.
2. Schienenbefestigungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dieses ferner zumindest eine Zwischenplatte (4) aus einem flexiblen Material, vorzugsweise
mit einer statischen Steifigkeit von etwa 200 kN/mm oder weniger, aufweist, wobei
die Zwischenplatte (4) im montierten Zustand zwischen der Unterlagsplatte (3) und
der Schienenunterlagsplatte (1) angeordnet ist.
3. Schienenbefestigungssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass dieses ferner zumindest eine Distanzplatte (5) aufweist, die im montierten Zustand
zwischen der Unterlagsplatte (3) und der Schienenunterlagsplatte (1) angeordnet ist,
wobei die Distanzplatte (5) vorzugsweise mehrteilig ausgebildet ist, so dass diese
auf unterschiedliche Abmessungen der Schienenunterlagsplatte (1) einstellbar ist.
4. Schienenbefestigungssystem nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteglieder (6) jeweils eine oder mehrere Spannklemmen (7) aufweisen, die eingerichtet
sind, um die Schienenunterlagsplatte (1) mit einer definierten Kraft auf die Unterlagsplatte
(3) zu drücken.
5. Schienenbefestigungssystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteglieder (6) jeweils eine Winkelführungsplatte (8) aufweisen, die zur definierten
Festlegung der Lage und Position, sowie zur Abstützung einer zugehörigen Spannklemme
(7) eingerichtet ist.
6. Schienenbefestigungssystem nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteglieder (6) so eingerichtet sind, dass sie im montierten Zustand in der
Querrichtung jeweils stoßbündig in Kontakt mit einer Stirnseite der Schienenunterlagsplatte
(1) positioniert sind, wobei die in Kontakt stehenden Stirnseiten der Schienenunterlagsplatte
(1) und der Halteglieder (6) so eingerichtet sind, dass sie eine formschlüssige Verbindung
eingehen.
7. Schienenbefestigungssystem nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Winkelführungsplatten (8) T-förmig ausgebildet sind, so dass ein Vorsprung derselben
im montierten Zustand in eine entsprechende Aussparung an der Stirnseite der Schienenunterlagsplatte
(1) eingreift, wodurch die in Kontakt stehenden Stirnseiten der Schienenunterlagsplatte
(1) und der Winkelführungsplatten (8) eine formschlüssige Verbindung eingehen.
8. Schienenbefestigungssystem nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteglieder (6) jeweils einen Dübel (10) und ein schraubenförmiges Befestigungselement
(9), das mittels des Dübels (10) im Schienenuntergrund verankert wird, aufweisen.
9. Schienenbefestigungssystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteglieder (6) so eingerichtet sind, dass die Dübel (10) bei montierter Unterlagsplatte
(3) von oben aus dem Schienenuntergrund herausdrehbar sind.
10. Schienenbefestigungssystem nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterlagsplatte (3) an den beiden Endabschnitten in Querrichtung Ersatzschultern
(3e) aufweist, die eingerichtet sind, um die Schienenunterlagsplatte (1) in Querrichtung
zu stabilisieren.
11. Schienenbefestigungssystem nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterseite (3d) der Unterlagsplatte (3) eine Struktur aus Erhöhungen und Vertiefungen,
vorzugsweise eine Kammerstruktur, aufweist, die eingerichtet ist, um sich mit dem
Schienenuntergrund zu verzahnen.