Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung geht von der grundlegenden Digitalisierung aus, welche
zunehmend auch die Druckindustrie erfasst. Mit dem Thema "Industrie 4.0" sind in der
Druckindustrie die Begriffe wie z.B. "Print 4.0" oder "Web to Print" verbunden, welche
auf Produktionsmaschinen hinweisen wollen, durch welche eine Auflagengrösse = 1 ohne
Qualitätseinbussen verarbeitet werden können. Damit solche Produktionsmaschinen diese
Anforderungen erfüllen können, ist es nötig, dass Kommunikationsflüsse zu übergeordneten
Systemen bestehen, welche die nötigen Steuerungs-/Regelungs-Daten kontinuierlich zur
Verfügung stellen. Damit muss zugrunde gelegt werden, dass diese Produktionsmaschinen
so ausgelegt sind, dass die nötigen Einstellungen «On-the-Fly» zu jedem Produktionstakt
greifen müssen.
[0002] Die vorliegende Erfindung betrifft sonach eine Anlage, vorzugsweise als einen Sammelhefter
ausgebildet, welcher im Wesentlichen aus einer Transportkette besteht, welche im oberen
Bereich dachförmig ausgebildet ist, entlang welcher ein oder mehrere vorzugsweise
als Falzbogen ausgebildeten Druckprodukte rittlings transportierbar sind, gesammelt,
und vorzugweise als Broschüre in einer intermediären Heftstation geheftet werden,
gemäss Oberbegriff des Anspruchs 1. Diese Transportweise lässt sich auch auf nicht
geheftete zusammengetragene Druckprodukte einsetzen, wobei diese auch in Form eines
Zusammenschlusses von Falzbogen vorliegen können. Diese Falzbogen werden allgemein
entlang der als Sammelkette ausgebildeten Transportkette bis zu einer Anschlagsstelle
transportiert, und diese Falzbogen werden dann von dort aus über mindestens eine Zuführungseinrichtung,
auch "Auslage" genannt, weiter zu einem Schneidapparat geleitet, in welchem die Falzbogen
resp. die daraus konfektionierte Broschüre auf Format geschnitten werden.
[0003] Dabei verfolgt die Erfindung einerseits die synchrone Übergabe eines Druckprodukts
an die Auslage, welche gleichzeitig auf die unterschiedlichen Dicken eines solchen
Druckprodukts ebenfalls im Takt geregelt wird, so dass sowohl die Übernahme und Weitertransport
des Druckprodukts individuell ausgerichtet ist.
Definitionsliste
[0004] Hier die wichtigsten Begriffe, welche in der Anmeldung zum Tragen kommen:
Falzbogen (Bogen): Ein Falzbogen, Teilprodukt des Druckbogens (beidseitig bedrucktes Papier) bestehend
aus mehreren Bogenteilen.
Broschüre: Druckerzeugnis bestehend aus mindestens einem oder mehreren Falzbogen.
Heftklammer: Bestehend aus Draht, welcher in einem ersten Schritt diese Form erlangt

, und dass durch die Broschüre gestossen und anschliessend umgebogen wird

.
Heftkopf: Schneidet und positioniert den Heftdraht und formt den Heftdraht zu einer Heftklammer.
Heftvorgang: Vorgang bei dem mindestens eine Heftklammer durch die Broschüre gestossen und am
anderen Ende geschlossen wird.
Heftschlitten: Teil der Heftstation, auf welchem die Heftköpfe montiert sind.
Heftstation: Heftet ein Produkt mittels einer Heftklammer, während der Heftschlitten sich im Gleichlauf
mit der Transportkette, befindet.
Produkt: Besteht aus mindestens einem Falzbogen, der zu einer Broschüre konfektioniert wird.
Dickenvariabel: Aufnahme von Broschüren und / oder Bogenteile mit unterschiedlichen Dicken.
Schneidapparat: Schneidsystem, welches über ein Vordermesser und zwei Seitenmesser verfügt und den
Schnittprozess bestehend aus Frontschnitt und Kopf-Fussschnitt als Folgeschnitt ausführt.
Sammelhefter: In einem Sammelhefter werden, meist mehrere Falzbogen auf einer Transportkette gesammelt,
in der Heftstation geheftet und im Schneidapparat auf drei Seiten geschnitten.
Sammelkette: Die Sammelkette besitzt eine Führungseinrichtung, deren oberer Abschnitt schneideförmig
ausgebildet ist und deren Gratlinie die Transport- und Heftlinie festlegt, und eine
im Wesentlichen dachförmige Auflage, auf der die Bogenteile rittlings transportiert
werden.
Auslage: Maschinenkomponente, welche die Produkte nach der Heftstation, in die Zuführung zum
Schneidapparat, transportiert. In der Auslage findet ein Transport-Richtungswechsel
um 90° statt, in Abhängigkeit des Standortes des Schneidapparates, nach vorne oder
hinten.
Produkt-Zuführung: Transportband, welches Produkte nach der Auslage in den Schneideapparat überführt.
Das Transportband weist mechanische Anschläge auf, welche taktsynchron sich mit dem
Schneideapparat bewegen.
Auswurfphase, auswerfen: Mittels einer Vorrichtung, genannt Auswerfer, wird das Produkt soweit von der Sammelkette
angehoben bis es von den Transportbändern in der Auslage erfasst und in derselben
weitertransportiert wird.
On-the-fly: Änderungen z.B. von Einstellungen, Positionen von Vorrichtungen etc. während des
Betriebs möglich.
MIS: In Zusammenhang mit dem Begriff "Industrie 4.0" sind in der Druckindustrie Begriffe
wie z.B. "Finishing 4.0", "Print 4.0" oder "Web to Print" bekannt. Grundsätzlich ist
die digitale Transformation vom IT-Bereich und Produktionstechnologie gemeint. Um
diese Aufgaben zu lösen sind Management-Information-Systeme erforderlich.
Stand der Technik
[0005] Bei bestehenden Lösungen erfolgt bei den Druckprodukten keine Dickeneinstellung.
Die Produktdicke wird über flexible Bänder, im Sinne einer Abfederung, aufgefangen.
Der Nachteil dabei ist, dass sich die von der Auslage eingeleitete Übernahmeposition
mit unterschiedlichen Produktdicken verändert. Somit wird demzufolge ein dickeres
Druckprodukt früher erfasst und gegenüber einem schmaleren Druckprodukt später erfasst.
Dadurch wiederum verändert sich die horizontale Position in Sammelkettenrichtung je
nach Druckproduktdicke.
[0006] Eine andere bekannt gewordene Lösung besteht darin, dass eine erste Einlaufrolle
fix eingestellt ist, während eine zweite Einlaufrolle über einen Schwenkarm zu- und
weggestellt werden kann, womit an sich eine rudimentäre Anpassung an die jeweilige
Druckproduktdicke bewerkstelligt werden kann. Bei Staus oder anderen Havarien besteht
hier die Flexibilität lediglich darin, dass bei «On-the-fly» Betrieb die zweite Rolle
vollständig geöffnet werden kann. Der Nachteil dieser Lösung ist darin zu sehen, dass
sich die Mitte des Einlaufkeils verschiebt. Das heisst, dass dessen Mitte des nicht
immer der Mitte der Sammelkette, resp. des Auswerferschwertes entspricht. Dadurch
muss sich das mit der Auslage in Wirkverbindung stehende Auswerferschwert in der horizontalen
Position (senkrecht zur Sammelkettenrichtung) ergeben können. Dies ergibt wiederum
den weiteren Nachteil, dass die Vorder- und Rückseite des Druckprodukts nicht gleichzeitig
in den Transportbändern der Auslage eingreifen können.
[0007] Aus
US4164159 A ist eine Anlage bekannt geworden, bei welcher die Überführungsanordnung 26 (Fig.
3) ein Hubschwert 36 enthält, welches von einer zurückgezogenen Position (Fig. 5)
innerhalb des Sattels 18 in eine ausgefahrene Position (Fig. 3) bewegt wird. Wenn
sich das Hubschwert nach oben in die ausgefahrene Position bewegt, wie dies in Figur
3 gezeigt, hebt es den gefalteten Kantenabschnitt eines Druckprodukts 40 nach oben
in einen Spalt 42, der zwischen einer Vielzahl von zylindrischen Zuführrollen 44 und
einer Vielzahl von drehbaren Rollensegmenten 46 ausgebildet ist (siehe Figuren 2 und
3). Diese Rollensegmente 46 wirken mit der Zuführrolle 44 zusammen, um eine Klemmkraft
auf die gegenüberliegenden Seiten des Druckprodukts auszuüben, um dieses dann fest
zu ergreifen und es nach oben zu einem zweiten Spalt 50 zu bewegen, der zwischen einer
Mehrzahl von Druckrollen 52 und den Zuführrollen 44 ausgebildet ist. Die Andruckrollen
52 und die Zuführrollen 44 sind dahingehend wirksam, um eine Klemmkraft auf die gegenüberliegenden
Seiten der Signatur auszuüben, um das Druckprodukt zu ergreifen, wenn es sich von
dem Sattel 18 nach oben bewegt.
Darstellung der Erfindung
[0008] Hier will die Erfindung gesamthaft Abhilfe schaffen. Der Erfindung, wie sie in den
Ansprüchen gekennzeichnet ist, liegt die Aufgabe zugrunde, folgende anlagespezifische
Kriterien zu erfüllen, welche wiederum im Zusammenhang mit dem eigentlichen Kern der
vorliegenden Erfindung stehen, nämlich:
- 1) Positionierung: Das Druckprodukt wird eindeutig in einer horizontalen Position,
in Bezug auf die Transportrichtung (Sammelkette), definiert.
- 2) Stoppen des Druckprodukts: Bei einer eventuell immer noch bestehenden kinetischen
Energie (Remanenz-Geschwindigkeit) in Transportrichtung wird diese in unmittelbarem
Bereich eines Anschlags vollständig neutralisiert.
- 3) Stabilisation: Das Druckprodukt wird während der von einem unter Auswurfphase in
die Auslage stabilisiert, d.h., ein mögliches Verkanten und/oder Kippmoment wird durch
die eingenommene Stellung des Anschlags damit aufgefangen resp. unterdrückt.
[0009] Kern der vorliegenden Erfindung ist es nun, ebenfalls jene Aufgabenstellung zugrunde
zu legen, welche darin besteht, die Einlaufrollen der Auslage in Abhängigkeit der
jeweils gemessenen Dicke des Druckprodukts, nach Bedarf auch bei jedem Produktionstakt,
zu verstellen.
[0010] Damit wird erreicht,
- a) Dass sich die Bewegung der Einlaufrollen symmetrisch verhält;
- b) Dass die Verstellung so automatisiert wird, dass kein manuelles Eingreifen mehr
nötig ist;
- c) Dass die Steuerung entsprechende Signale an Aktoren absetzt, welche die Einlaufrollen
satt an die Dicke des jeweils vorliegenden Druckprodukts einstellt. Diese Aktoren
können als Elektromotoren, Servomotoren, hydraulisch oder pneumatisch betriebene Antriebe,
etc., ausgebildet sein, wobei die Vorkehrungen zur Erfassung der Dickenvariabilität
für jedes einzelne Druckprodukt (Takt zu Takt) umgesetzt werden, und wobei diese Erfassung
auch Korrekturen einschliesst, welche «On-the-fly» einfliessen.
[0011] Dabei erstrecken sich alle zugrundeliegenden Kriterien der Aufgabe auf den ganzen
operativen Geschwindigkeitsbereich der Anlage, auf alle Formatgrössen und Dicken der
Druckprodukte, und auf das Verhalten des jeweiligen Papiermaterials, aus welchem die
einzelnen Falzbogen bestehen.
[0012] Die Aufgabe der Erfindung wird gelöst, indem eine Anzahl Aggregate dieser Anlage
interdependent zueinander agieren, nämlich:
[0013] Die mit einer Anzahl Falzbogen ausgebildeten Druckprodukte bzw. die daraus gebildete
Broschüre (siehe Definitionsliste) liegen auf einer sattelförmigen Sammelkette (siehe
Definitionsliste) auf, und sie werden in Richtung Anschlag transportiert. Zwischen
Heftmaschine und Auslage (siehe Definitionsliste), vor Erreichen des Anschlags, klappen
die in die Sammelkette integrierten Mitnehmer, welche an der Hinterkante der Falzbogen
wirken und in Wirkverbindung mit der Sammelkette den gezielten Transport der Falzbogen
sicherstellen, nach hinten ein, so dass sie dann durch den Fortlauf der Sammelkette
unter den Falzbogen weiter gleiten können.
[0014] Damit wird erreicht, dass das so gebildete Druckprodukt in seiner Transportendphase
nicht mehr von dem Mitnehmer mitgeführt wird, sondern allein durch die von der sattelförmigen
Sammelkette indizierte Reibung resp. verharrende Kraft bis zum Anschlag weitertransportiert
werden kann. Wichtig dabei ist es auch, dass sich das Druckprodukt durch die ausgelöste
Kinematik in dieser Endphase, also zwischen Heftmaschine und Auslage, spreizend öffnet,
so dass der umgeklappte Mitnehmer unter demselben problemlos hindurchfahren kann,
dies insbesondere auch in jenen Fällen, bei welchen das Druckprodukt während der Auslageoperation
eine Verzögerung erfahren sollte.
[0015] A. Betreffend Anschlag: Zunächst wird mit einem automatisiert, verstellbarem Anschlag
operiert. Dieser Anschlag wird mit einem Elektromotor (typischerweise einem Servomotor)
horizontal und vorzugsweise parallel zur Transportrichtung entsprechend positioniert.
Diese Position wird von den in die Hauptsteuerung implementierten Steuerungsprofilen
definiert, wobei eine solche Position auch bei jedem herangeführten verschiedenartig
gestalteten Druckprodukt entsprechend verändert werden kann. Dabei ist eine solche
Positionierung des Anschlags von wichtigen Parametern abhängig, welche laufend der
Hauptsteuerung übermittelt werden, nämlich mindestens die folgenden:
- a) Formatgrösse der Falzbogen resp. des Druckprodukts;
- b) Maschinen-Geschwindigkeit(en);
- c) Mögliche, manuell eingegebene Offsets.
[0016] Des Weiteren werden vorzugsweise in unmittelbarem Umfeld dieses Anschlags, oder auch
darin integriert, Sensoren eingebaut, welche in der Lage sind, einen Papierstau sofort
zu erkennen, und entsprechende entlastende Vorkehrungen auszulösen, welche auch dem
Maschinenschutz dienen. Vorzugsweise werden zu diesem Zweck Stauschalter, Kamerasysteme,
Photozellen, etc., eingebaut. Darüber hinaus sind auch Sensoren vorgesehen, welche
als Rückmeldung für die Positionskontrolle des Druckprodukts dienen, vorzugsweise
in Form von Photozellen, Kamerasysteme, etc.
[0017] Dabei weist dieser Anschlag betreffend die Endpositionierung des Falzbogens resp.
der Broschüre oder allgemein des Druckprodukts eine mehrfache Funktion auf, nämlich,
dass dieser zwar an sich eine bestimmte nominale feste Anschlagposition gegenüber
dem transportierten Druckprodukt als Endort ausübt, dies aber nicht ausschliesslich
in herkömmlicher Weise als feste Anschlagstation. Das heisst, das Druckprodukt wird
in horizontaler Transportbewegung nicht bis zur festen Wand des Anschlags transportiert,
um dort dann vollständig abgebremst zu werden, sondern dieser Anschlag erfüllt gleichzeitig
die Funktion, die vordere Kante des Druckprodukts während der weiteren dynamischen
Überführung in die Auslage als Ausrichtungshilfe gegen ein Verkanten oder Kippen desselben
zu dienen. Damit erfüllt der Anschlag durch seine spezielle Ausbildung und in Wirkverbindung
mit dem gesteuerten Transport des Druckprodukts eine doppelte Funktion, welche im
unmittelbaren Bereich des Anschlags durch horizontal/vertikal überlagerte Bewegungen
dieses Druckprodukts charakterisiert ist.
[0018] Diese überlagerten Bewegungen sind wie folgt zu verstehen: Zum einen liegt eine horizontale
von der Sammelkette vorgegebene Bewegung des Druckprodukts (Falzbogen oder Broschüre)
vor, dessen kinematische Energie nunmehr nicht durch den Anschlag vollständig und
abrupt vernichtet wird, sondern das Druckprodukt wird kurz vor seinem anschlägmässigen
Auftreffen durch die örtlich wirkenden Hilfsmittel der Auslage und eines in Wirkverbindung
stehenden Auswerfers erfasst und weg von der Sammelkette abgehoben.
[0019] Während dieses gegen Null strebenden Zeitintervalls weist das in horizontaler Richtung
weiter beförderte Druckprodukt noch eine minimierte Remanenz-Geschwindigkeit in horizontaler
Richtung auf, welche ein sattes Endanschmiegen und darauffolgendes Gleitens der vorderen
Kante des ausgeworfenen Druckprodukts entlang der Wand des Anschlags bewirkt. Von
daher ist diese eingenommene, auch dynamisch anpassbare Positionierung des Anschlags
gegenüber dem jeweils herangeführten Druckprodukt auch Geschwindigkeitsabhängig bedingt.
[0020] Dieses Entlanggleiten der vorderen Kante eines Falzbogens oder der Broschüre während
der operativen durch die Dynamik der durch die Auslage bedingte Überführung des Druckprodukts
sorgt dafür, dass ein nicht auszuschliessendes Verkanten desselben unterbleibt, so
dass dieses bei der nachfolgenden Beschneidung eine perfekte formatmässige Ausrichtung
aufweist.
[0021] Somit bestehen in der Endphase der Positionierung des Druckprodukts eine abgestimmte
steuerungsgeführte Interdependenz zwischen der horizontalen Bewegung dieses Druckprodukts
und dessen vertikale Überführung, wobei der Anschlag dann, wie bereits dargelegt,
eine doppelte Funktion ausübt, nämlich einerseits die Endposition des herangeführten
Druckprodukts sicherzustellen, und andererseits bei diesem ein mögliches Verkanten
während der vertikalen Bewegung zu unterbinden. Sonach nimmt der Anschlag Gegenbewegungen
auf, welche zu einem auf das Druckprodukt wirkenden Kippmoment führen könnten, durch
welchen das Druckprodukt sich schräg stellen könnte. Diese Abläufe stehen in Wirkverbindung
mit einem Schwert als Bestandteil eines unterseitig der Sammelkette angeordneten Auswerfers,
auf welchen Bestandteile weiter unten näher eingegangen wird.
[0022] Der Ablauf eines Takts gestaltet sich sonach wie folgt:
- a) Bei der Jobeinrichtung wird der Anschlag, in Abhängigkeit verschiedener Parameter
wie Formatgrösse, Geschwindigkeit etc., auf die richtige Position gefahren.
- b) Eine solche Positionseinnahme des Anschlags kann auch während des Ausförderns fortlaufend
vorgenommen werden.
- c) Während des Betriebs wird der Anschlag mit Sensoren (wie Photozellen, Kamerasysteme
etc.) überwacht und wenn nötig "On-the-fly" (siehe Definitionsliste) via Steuerung
nachjustiert.
[0023] Die positionsgemässe Einstellung des Anschlags und die fortlaufende Überwachung des
Prozesses werden vorzugsweise durch abgelegte Steuerungsprofile durchgeführt, wobei
die Hauptsteuerung in der Lage ist, eine Regelung nach adaptiven Prinzipien zu führen.
Des Weiteren ist die Hauptsteuerung auch in der Lage, eine prädiktive/antizipierende
Regelung beizustellen, welche für alle Aggregate der Anlage greifen.
[0024] Die Vorteile eines solchen Anschlags sind die folgenden:
- a) Insbesondere durch den Eigenantrieb (Servomotor) des Anschlags lässt sich für jedes
Druckprodukt durch den "On-the-fly" Betrieb die perfekte Einstellung (siehe Definitionsliste)
erstellen.
- b) Die eingenommene operative Position des Anschlags ist im Wesentlichen von dem Format
des herangeführten Falzbogens oder der Broschüre und von der Geschwindigkeit der Sammelkette
abhängig. Diese eingenommene operative Position des Anschlags lässt sich, wie oben
erwähnt, nach abgelegten Steuerungsprofilen steuerbar oder fortlaufend regelbar erstellen.
- c) Aus fortlaufenden Rückmeldungen von Sensoren wie Photozellen, Kamerasysteme, etc.,
lässt sich die Position des Anschlags, darüber hinaus, im "On-the-fly"-Betrieb, fortlaufend
verstellen.
- d) Der Anschlag nimmt Gegenbewegungen des Druckprodukts auf, welche zu einem Kippmoment
desselben führen könnten, womit sichergestellt wird, dass sich der Falzbogen, die
Broschüre, oder das Druckprodukt allgemein, während des durch die Auslage durchgeführten
Ausförderns eine maximierte formatabhängige und gezielte Lage einnehmen kann.
- e) Der Anschlag definiert grundsätzlich die horizontale Endposition des Produkts hinsichtlich
des durch die Auslage injizierten Ausförderns (auch Auswerfens genannt), wobei diese
Position immer streng danach gerichtet ist, dass unabhängig der Formatgrösse (Minimum/Maximum-Format)
des Falzbogens das Ausfördern immer ein mittiges Auswerfen gegenüber den operierenden
Hilfsmitteln der Auslage, in unserem Fall vorzugsweise durch Transportbänder gebildet,
sicherstellt.
- f) Der Anschlag ist direkt oder indirekt zusätzlich mit entsprechenden Sensoren ausgestattet,
welche auf Staukontrolle ausgerichtet sind, eine solche frühzeitig erkennen und durch
interponierende regelnde Eingriffe auch entgegenwirken können, womit eine Beschädigung
der Anlage verhindert oder die Zeit zur Pannenbehebung nachhaltig reduziert werden
kann.
[0025] B. Betreffend Auswerfer: Ein zweites Aggregat betrifft einen Auswerfer, der das Ausfördern
des Falzbogens/der Broschüre, allgemein des Druckprodukts, über ein dort integriertes
Schwert nach den folgenden Kriterien durchgeführt wird:
Phase I.: Zunächst verharrt das vorzugsweise direkt oder indirekt motorbetriebene
Schwert unterhalb der Auslage in einer neutralen Position ("Pos. Null"). Hier wartet
das Schwert als Bestandteil des Auswerfers auf das Eintreffen des Befehls, "Trigger",
zur Auslösung der Bewegungskinematik. Der Auswerfer startet sonach seine Bewegung
an der "Trigger"-Position, um das Druckprodukt möglichst gleichbleibend in die Auslage
zu schieben. Dieser Auslösepunkt ist von dem Produktformat, von der Geschwindigkeit
der Sammelkette, und einer allfälligen manuellen Korrektur abhängig, insoweit als
eine definierte oder laufend frei definierbare Geschwindigkeitsschwelle über- oder
unterschritten wird, dazu führt, ob die nachfolgenden Phase II. oder III. eingeleitet
werden.
Phase II.: Oberhalb der Geschwindigkeitsschwelle richtet sich die Geschwindigkeit
des Auswerfers an jene der Sammelkette, respektive der zu der Auslage gehörenden Transportbänder
der Auslage. D.h., wird die Geschwindigkeit der Sammelkette erhöht, bewegt sich der
Auswerfer (das Schwert) entsprechende schneller nach oben. Bei Reduktion der Geschwindigkeit
der Sammelkette bewegt sicher der Auswerfer entsprechend langsamer.
Phase III.: Unterhalb der Geschwindigkeitsschwelle ist das Bewegungsprofil gleichbleibend.
Damit wird eine Mindestgeschwindigkeit des Auswerfers definiert, um die Übergabe des
Druckprodukts an die Transportbänder der Auslage sicherzustellen.
[0026] Was die Wegbewegungen des Auswerfers betrifft, sind folgende Positionierungen zu
unterscheiden:
- a) Zum einen bewegt sich der Auswerfer bis zu einem Punkt, der als "Pos. Oben" bezeichnet
wird. Diese "Pos. Oben" ist der obere Umkehrpunkt des Schwerts, von hier aus wird
mit einer definierten oder laufend frei definierbaren Geschwindigkeit die Position,
"Pos. Unten", angefahren.
- b) "Pos. Unten" ist der untere Umkehrpunkt des Schwerts, von hier aus wird mit einer
definierten oder laufend frei definierbaren Geschwindigkeit die Position 'Pos Null'
angefahren.
[0027] Sonach nimmt das Schwert als Bestandteil des Auswerfers drei fixe Positionen ein,
welche entweder vorweg definierte Lagen sind, oder laufend frei definiert werden.
D.h., "Pos. Oben" ist die höchste Position des Schwerts, und sie bildet gleichsam
dessen Umkehrpunkt, bei welchem die Übergabe des Falzbogens an die Transportbänder
der Auslage abgeschlossen ist. "Pos. Unten" ist die tiefste Position des Schwerts
als Umkehrpunkt; bis zu dieser Position taucht also das Schwert ab, um mit dem nachfolgenden
herangeführten Druckprodukt auf der Sammelkette nicht zu kollidieren. "Pos. Null"
stellt jene neutrale Position dar, von welcher aus das Schwert bei einem nächsten
Druckprodukt in Funktion tritt.
[0028] Die Vorteile der hier beschriebenen Betriebsweise von Schwert und Auswerfer, welche
auch einen integrierenden Bestandteil des Erfindungsgegenstandes bilden, lassen sich
im Wesentlichen wie folgt darlegen:
- a) Es wird mit einem dynamischen, variablen Auswerfzeitpunkt gearbeitet;
- b) Das dynamisch veränderbare Profil wird durch die Hauptsteuerung fortlaufend berechnet
oder durch vorgegebene Tabellen eingegeben, wobei diese Werte entweder durch abgelegte
Steuerungsprofile oder Algorithmen für eine dynamische Steuerung/Regelung abgestützt
sind;
- c) Es greift fortlaufend eine auf optischen Messungen abgestützt Regelung ein, welche
unmittelbar zu gezielten Korrekturen oder prädiktiven Steuerungen führt;
- d) Das Auswurf-Profil kann darüber hinaus durch "On-the-fly"-Dynamik veränderbar gestaltet
werden;
- e) Die Steuerung/Regelung des ganzen Prozesses über alle involvierten Aggregate geschieht
fortlaufend durch die Ermittlung von Dicken und Format der Druckbogen (Falzbogen)
sowie durch die fortlaufend ermittelten Geschwindigkeiten der Transportkette (Sammelkette);
- f) Nach Bedarf lässt sich ein frei wählbares Profil implementieren, das völlig unabhängig
anderer Parameter, wie z.B. Sammelkettengeschwindigkeit oder Auslage-Transportbändergeschwindigkeit,
betrieben wird;
- g) Start-/Stopprampen verhalten sich frei programmierbar, situativ anpass- und regulierbar;
- h) Die involvierten Aggregate der Anlage lassen zu, dass sie auf nicht-lineare Bewegungsabläufe
umprogrammiert werden können.
[0029] C. Betreffend nach der Dicke des Druckprodukts regelbare Vorrichtung: Erfindungsgemäss
wird die Auslage mit einer Vorrichtung erweitert, welche einen Mechanismus aufweist,
der sich auch bei jedem Takt jeweils auf die Dicke des ausgeförderten Druckprodukts
einstellt.
[0030] Ausgangspunkt bildet hier das Erfassen der Dicke des angelieferten, also des auszufördernden
Druckprodukts. Dabei ist die Steuerung so eingerichtet, dass diese Dicke potentiell
oder tatsächlich bei jedem Produktionstakt variieren oder verschieden sein kann. Demnach
werden auch laufend jene Dickenunterschiede innerhalb eines Jobs erfasst, welche relevant
für die Erfassung der Druckprodukte durch die Auslage sind. Eine vorgegebene Toleranz
wird durch die Steuerung berücksichtigt. Das Dickenspektrum lässt sich vorteilhaft
von einem MIS (siehe Definitionsliste) verwalten, wobei sich die Dicke des Druckprodukts
an sich auch durch die Anzahl Falzbogen und deren Dicke errechnen lässt.
[0031] Wenn eine direkte Dickenmessung des Druckprodukts vorgenommen wird, ist es vorteilhaft,
wenn eine solche Dickenmessung vor dem Heften stattfindet oder allenfalls dort schon
feststeht. Die Erfassung der Dicke des Druckprodukts steht also originär zugrunde,
wenn es darum geht, eine symmetrische Erfassung der jeweils gemessenen Dicke des Druckprodukts
einerseits gegenüber der Mitte der Sammelkette, und andererseits gegenüber der Mitte
des zum Auswerfer gehörenden Schwerts.
[0032] Der wesentliche erfindungsgemässe Aspekt betrifft also die symmetrische Ausrichtung
der Dicke des Druckprodukts einerseits gegenüber der Mitte der Sammelkette, und andererseits
gegenüber der Mitte des zum Auswerfer gehörenden Auswerferschwerts. Diese Verstellung
erfolgt laufend und wird vorzugsweise durch einen Elektromotor, typischerweise einen
Servomotor, bewerkstelligt, durch welchen die symmetrische Verstellung gegenüber der
gemessenen Dicke des Druckprodukts erfolgt. Dies geschieht, indem beidseitig des Einlaufbereichs
der Auslage je zwei symmetrisch gelagerte Schwenkarme in Verbund operieren, wobei
jedes Paar Schwenkarme gegenüber dem zu erfassenden Druckprodukt über eine "Doppelkurvenscheibe"
in Position gebracht werden, wenn es darum geht, eine druckproduktbezogene Öffnung
gemäss der gemessenen Dicke zu erstellen.
[0033] Diese Kurvenscheibe wird über ein Zahnriemengetriebe um einen bestimmten Winkel gedreht
wird, so dass die Kurvenscheibe durch die neue Winkelposition jene Öffnung einnimmt,
welche ursächlich für ein bestimmtes Öffnungsmass steht. Die paarweise angeordneten
Schwenkarme verlaufen im Normalzustand in der Vertikaler parallel zueinander, und
sie weisen endseitig gegenüberüberliegend dem Einlaufbereich der Auslage eine Lagerung
auf, welche auf aufeinanderstossende Rollen gebildet ist, dergestalt, dass daraus
eine Spreizung zur Erfassung der Dicke des ausgeförderten Druckprodukts winkelförmig
von oben nach unten entsteht, d.h., diese zu den beiden Schwenkarme gehörenden Rollen
erfüllen die Funktion eines Scharnierpunkts, wobei sich diese Rollen bei der Spreizung
ortsgebunden um einen bestimmten Winkelbetrag aneinander abwickeln. Die Spreizung
zur Erfassung der Dicke des ausgeförderten Druckprodukts lässt sich auch dergestalt
erzielen, dass die paarweise operierenden Schwenkarme nunmehr parallel zueinander
öffnen können; dies setzt dann aus Stabilitätsgründen voraus, dass beide Enden der
Schwenkarme vorzugsweise mit je einem Federelement verspannt sind.
[0034] Die eingestellte Öffnung der Schwenkarme zueinander, welche druckproduktseitig durch
die integrierten Einlaufrollen ergänzt sind, wird durch eine entsprechende Drehung
der genannten Kurvenscheibe vorgegeben, wobei diese Schwenkarme eine stabilisierte
Position einnehmen, indem endseitig im Bereich der Einlaufrollen eine Feder angeordnet
ist, deren Kraft auch auf die Kurvenscheibe wirkt. Damit ist erstellt, dass die jeweilige
druckproduktbezogene Öffnung der Schwenkarme stabilisiert vorliegt, dergestalt, dass
die Öffnung der Schwenkarme der freie Abstand zwischen den Schwenkrollen bildet, welcher
satt mit der gemessenen Dicke des Druckprodukts übereinstimmt, wobei gerade durch
diese satte Einstellung eine durch die Federkraft implementierte Kraftschlusswirkung
auf das erfasste Druckprodukt nach dem erfolgten Ausstoss aus dem Auswerfer entsteht.
Dabei ist zu berücksichtigen, dass diese satte freie Breite zwischen den auch in Verbund
über den ganzen Einlaufbereich der Auslage operierenden Einlaufrollen gegenüber der
effektiven Dicke des jeweiligen Druckprodukts zu keinem potentiellen übermässigen
Kraftschluss bei der Erfassung des Druckprodukts führen darf, denn ansonsten könnte
sogar die fliessende Erfassung des Druckproduktes durch die Einlaufrollen beim Ausstossprozess
aus dem Auswerfer gefährdet sein.
[0035] Eine weitere erfindungsgemässe Kinematik bei der Erfassung des Druckprodukts durch
die genannten Einlaufrollen besteht darin, dass die Schwenkarme bei jedem Takt über
die effektive Dicke des Druckprodukts spreizen können, und der Kraftschluss auf das
Druckprodukt dann durch die Feder ausgeübt wird, deren Weg durch die eingenommene
Stellung der Kurvenscheibe begrenzt ist. Damit liesse sich die Erfassung des Druckprodukts
aus dem Ausstossprozess nicht mehr durch die Überwindung einer satten Einstellung
hinsichtlich der freien Breite der Einlaufrollen zueinander, sondern jeweils durch
eine lateral angebrachte Federkraft erzielen.
[0036] Es soll vorzugsweise auf eine geschlossene Kurvenscheibe verzichtet werden, damit
z.B. bei einem Stau die Schwenkarme trotzdem auslenken könnten. Des Weiteren soll
die Anlage mit optischen Sensoren, wie Photozellen, Kamerasystem, etc., ausgerüstet
sein, so dass die Position des Druckprodukts in den Transportbändern der Auslage jederzeit
erfasst und auf dem Weg zum nachgeordneten Schneidapparat verfolgt und ausgewertet
werden kann. Dies lässt zu, dass permanent eine Korrektur auf die Stellung der Einlaufrollen
vorgenommen werden kann. Die Verstellung als solche sowie deren Grad lässt sich grundsätzlich
in «On-the-fly» Modus durchführen, wobei grenzgängig dann allenfalls nur die Geschwindigkeit
der Sammelkette sein könnte.
[0037] Auftragsdaten vom MIS (siehe Definitionsliste) oder auch von einem eigenen Auftragsdaten-System
beinhalten in der Regel: die Formatdaten der einzelnen Falzbogen, sowie Formatdaten
des Druckproduktes, wie geschnittene Breite und Länge, sowie extensiv alle anderen
Daten, welche zwingend oder situativ für einen bestimmten Auftrag notwendig sind.
Auch kann die Steuerung, wie bereits erwähnt, aus den Daten der einzelnen Falzbogen,
die Dicke des jeweiligen Druckprodukts berechnen. Die Hauptsteuerung ist ferner mit
jenen Algorithmen aufgeladen, mit welchen alle produktionsrelevanten Werte der Anlage
erfasst werden können. Insbesondere ist diese Hauptsteuerung in der Lage, jene Werte
zu berechnen, welche für die Steuerung der freien Breite der Einlaufrollen zueinander
zeichnet; dies erfolgt vorzugsweise durch einen Servomotor, welcher mechanisch auf
Kurvenscheibe(n) wirkt.
[0038] Demnach, Auftragsdaten vom einem MIS (siehe Definitionsliste) oder auch von einem
eigenen Datensystem führen vorzugsweise zur Aktivierung abgelegter Steuerungsprofile,
welche insbesondere die Formatdaten der einzelnen Falzbogen, jene der Broschüre, wie
geschnittene Breite und Länge und weitere Daten erfassen, welche für die qualitative
Umsetzung des Auftrags benötigt werden. Vorzugsweise beinhaltet die Hauptsteuerung
auch Algorithmen, welche aus der Produktion der einzelnen Falzbogen laufend die Dicke
der Broschüren berechnen.
[0039] Beim Einrichten eines neuen Auftrags und während des anschliessenden Betriebs wird
der durch die Einlaufrollen vorgegebene Einlauf der Auslage in Abhängigkeit der Druckproduktdicke
und dies bei jedem Produkttakt auf die richtige freie Breite eingestellt. Die Einstellposition
der zur Auslage gehörenden Einlaufrollen kann durch Sensoren wie Photozellen, Kamerasysteme
oder ähnliche Systeme überwacht und bei Abweichungen in "On-the-fly" Modus via Steuerung
nachjustiert werden. Wird ein Stau erkannt, so gehen die die Einlaufrollen möglichst
breit auf; stellt die Überwachung fest, dass Doppelabzug erfolgt ist, so öffnen die
Einlaufrollen moderat, um diese Dickenunterschiede aufzufangen; weist das Druckprodukt
gegenüber der falzgebende Symmetrie Dickenunterschiede von einem zur anderen Teil
des Druckprodukts auf, so öffnen die Einlaufrollen ebenfalls angemessen, um diese
neue Ausgangslage zu meistern. Wird ein unvollständiges Druckprodukt erkannt, wird
der Einlauf der Einlaufrollen gemäss der von der Dickenkontrolle gemessenen Wert eingestellt.
Wird ein unvollständiges Druckprodukt erkannt und es ist keine Dickenmessung vorhanden,
aber die Steuerung ist mit einem MIS verbunden, kann der Wert errechnet werden, anhand
der aus dem MIS bekannten Werte (Dicke der einzelnen Falzbogen) und so die richtige
Breite des Einlaufs (Druckproduktdicke) eingestellt werden.
[0040] Die wesentlichen Vorteile der beschriebenen Vorrichtung (Einlaufrollen mit Zugehör)
als Bestandteil der Auslage sind darin zu sehen, dass durch die Kombination zwischen
Kurvenscheibe und dem Typ des Eigenantriebes (Schritt- oder Servomotor) ist es möglich,
dass die Verstellung von einem Produktionstakt zum nächsten erfolgen kann, wobei selbstverständlich
den zeitkritischen Vorgang zu berücksichtigen ist. Die Dickeneinstellung wird symmetrisch
zur Sammelkette-Mitte eingestellt. Diese symmetrische Dickeneinstellung erfolgt über
je zwei unabhängig frei gelagerte Schwenkarme und einer doppelten Kurvenscheibe. Bei
Fehlabzügen von Falzbogen kann die Druckproduktdicke mittels der Dickenmessvorrichtung
ermittelt, oder wenn die fehlenden Falzbogen bekannt sind, die Dickenwerte aus dem
MIS bezogen werden und mit diesen Werten die Vorrichtung taktgenau eingestellt werden.
Es sind keine zusätzlichen Antriebe oder Pneumatik-Zylinder nötig, wie dies bei bekannten
Systemen der Fall ist. Ebenfalls kann bei Staus der Einlauf voll geöffnet werden,
ohne dass zusätzliche Antriebe oder Zylinder vonnöten wären. Was die Vorgehensweise
bei unsymmetrischen Dicken des Druckprodukts betrifft, wird auf die unmittelbar vorangehenden
Ausführungen verwiesen (siehe [0059]).
[0041] Zusammenfassend geht es bei der Erfindung um eine Anlage, welche vorzugsweise als
Sammelhefter ausgebildet ist. Dieser besteht im Wesentlichen aus einer Transportkette,
welche im oberen Bereich dachförmig ausgebildet ist. Entlang dieser Transportkette
werden ein oder mehrere vorzugsweise durch Falzbogen gebildete Druckprodukte rittlings
transportierbar, gesammelt, und optional in einer intermediären Heftstation geheftet,
wobei in Transportrichtung des Druckprodukts nach der optional operierenden Heftstation
entlang des Weiteren Verlaufs der Transportkette ein entsprechend dem Format des Druckprodukts
verstellbarer Anschlag angeordnet ist. Durch den Anschlag in Wirkverbindung mit zueinander
interdependent operierenden Mitteln wird ein taktgemässes und formatstabilisiertes
Ausfördern des Druckprodukts bewerkstelligt. Das erste Mittel für die taktgemässe
Übernahme bei dem Ausfördern des aus einem oder mehreren Falzbogen bestehenden Druckprodukts
besteht aus einer Auslage besteht, wobei die Auslage in ihrem Einlaufbereich eine
auf die erste Übernahme des ausgeförderten Druckprodukts ausgerichtete Vorrichtung
aufweist, welche auf die jeweilige gemessene Dicke dieses Druckprodukts einstellbar
ist.
[0042] Die Vorrichtung selbst weist beidseitig des Einlaufs der Auslage je zwei symmetrisch
gelagerte, zueinander beabstandete und paarweise operierende Schwenkarme auf, wobei
die paarweise Beabstandung der Schwenkarme zueinander durch eine intermediär angeordnete
und doppeltverlaufende Kurvenscheibe erfolgt, welche durch eine drehende Bewegung
eine Spreizung der Schwenkarme in Abhängigkeit der jeweils gemessenen Dicke des ausgeförderten
Druckprodukts implementiert. Die im Wesentlichen horizontal verlaufenden Schwenkarme
sind endseitig in Verbund zueinander über den ganzen Bereich des Einlaufs der Auslage
mit Einlaufrollen versehen, welche die Erfassung und Weitertransport des ausgeförderten
Druckprodukts bewerkstelligen. Die operierenden Einlaufrollen stehen über die Schwenkarme
ebenfalls in Wirkverbindung mit einem Federelement, durch welches die Einlaufrollen
zueinander im Rahmen der durch die Kurvenscheibe in Abhängigkeit der jeweils gemessenen
Dicke des ausgeförderten Druckprodukts vorgegebenen Spreizung verspannt sind. Diese
Spreizung der Schwenkarme steht also in Abhängigkeit der Dicke des ausgeförderten
Druckprodukts, wobei die Einlaufrollen durch das Federelement einen Kraftschluss auf
das Druckprodukt ausüben.
[0043] Die Spreizung zur Erfassung der Dicke des ausgeförderten Druckprodukts erfolgt durch
eine winkelförmige Öffnung von oben nach unten, d.h., als Scharnierpunkt wirken die
beiden zu den Schwenkarmen gehörenden Rollen, welche sich bei der Spreizung ortsgebunden
um einen bestimmten Winkelbetrag aneinander abwickeln. Die Spreizung zur Erfassung
der Dicke des ausgeförderten Druckprodukts lässt sich auch dergestalt erzielen, dass
die paarweise operierenden Schwenkarme auch parallel zueinander öffnen können; dies
setzt dann aus Stabilitätsgründen voraus, dass beide Enden der Schwenkarme vorzugsweise
mit je einem Federelement verspannt sind.
[0044] Die Vorrichtung selbst ist mit einem nicht näher dargestellten Aggregat versehen,
welches optional in Abhängigkeit der jeweiligen Dicken des ausgeförderten Druckprodukts
eine laterale Verstellung der Vorrichtung vornimmt, um eine anpassende Positionierung
der Vorrichtung gegenüber der Dickensymmetrie des ausgeförderten Druckprodukts zu
bewerkstelligen. Diese anpassende Verstellung kommt nur bei Bedarf zum Tragen, und
sie ist auch taktmässig gesteuert, vorzugsweise während der Kinematik der Schwenkarme
zur Erstellung der Dicke des Druckprodukts.
[0045] Das zweite Mittel für das taktgemässe Ausfördern des aus einem oder mehreren Falzbogen
bestehenden Druckprodukts besteht aus einem Auswerfer, wobei das dann formatstabilisierte
Druckprodukt über den weiteren Verlauf der Auslage nach deren Einlauf vorzugsweise
einem Schneidapparat zugeführt wird. Bei diesem Ausfördern des Druckprodukts findet
eine Richtungsänderung gegenüber der Transportrichtung der Transportkette um oder
annähernd 90° statt.
[0046] Der verstellbare Anschlag weist eine an die Transportrichtung der Transportstrecke
gerichtete Anschlagebene auf, welche gegenüber der vorderen Kante des aus einem oder
mehreren Falzbogen bestehenden Druckprodukts bei dessen Ausfördern eine abgestimmte
Anschlag- und Ausrichtungsfunktion ausübt, wobei die Sammelkette, um transportbedingten
Kollisionen zu verhindern, mit einklappbaren Transportfingern zur Mitförderung des
aus einem oder mehreren Falzbogen bestehenden Druckprodukts ausgerüstet ist.
[0047] Die Auslage weist eine Reihe nebengeordneter wirkender Transportbänder auf, welche
in Wirkverbindung mit einem unterseitig der First des Druckprodukts angeordneten Auswerfer
steht, und das Ausfördern dieses Druckprodukts bewerkstelligen. Der Auswerfer ist
mit einem vorstehenden Schwert ausgestattet, durch welches das Druckprodukt von unten
in die Auslage befördert wird.
[0048] Der interdependente Betrieb mindestens von Transportkette, Anschlag, Auslage, Auswerfer,
Schneidapparat, wird durch eine Hauptsteuerung gesteuert, wobei der interdependente
Betrieb mindestens der genannten Aggregate der Anlage durch abgelegte Steuerungsprofile
und/oder durch eine adaptive und/oder prädiktive Steuerung betrieben wird, und wobei
die Hauptsteuerung in Wirkverbindung mit mindestens einem Management-Information-System
(MIS) steht.
[0049] Die Prozesse für die dickenabhängige Erfassung des ausfördernden Druckprodukts laufen
wie folgt ab:
- a) In Abhängigkeit der jeweils gemessenen Dicke des ausfördernden Druckprodukts führt
die Vorrichtung optional eine laterale Verstellung aus, soweit, dass die Vorrichtung
nunmehr eine Positionierung in Relation zu der Dickensymmetrie des ausfördernden Druckprodukts
einnimmt;
- b) In Abhängigkeit der gemessenen Dicke des ausfördernden Druckprodukts werden die
Schwenkarme paarweise durch eine Verstellung der zugehörigen doppelverlaufenden Kurvenscheibe
gegeneinander gespreizt, insoweit, dass der neue freie Abstand zwischen den endseitig
der Schwenkarme angeordneten Einlaufrollen der Dicke des ausfördernden Druckprodukts
entspricht;
- c) Diese durch die doppelverlaufende Kurvenscheibe vorgegebene Stellung der Einlaufrollen
zueinander wird durch ein Federelement kraftschlüssig stabilisiert, indem das Federelement
indirekt eine Kraft auf die doppelverlaufende Kurvenscheibe ausübt;
- d) Die Einlaufrollen üben bei der Übernahme des ausfördernden Druckprodukts einen
durch die Stellung der doppelverlaufenden Kurvenscheibe gegenüber den Schwenkarmen
bedingten Kraftschluss aus, der sich durch Überwindung der Federkraft auf das ausfördernde
Druckprodukt erhöht.
[0050] Die Prozesse für die dickenanhängige Erfassung des ausfördernden Druckprodukts laufen
wie folgt ab:
- a) In Abhängigkeit der jeweils gemessenen Dicke des ausfördernden Druckprodukts führt
die Vorrichtung optional eine laterale Verstellung aus, soweit, dass die Vorrichtung
bedarfsmässig nunmehr eine Positionierung in Relation zu der Dickensymmetrie des ausfördernden
Druckprodukts einnimmt;
- b) In Abhängigkeit der festgestellten Dicke des ausfördernden Druckprodukts werden
die Schwenkarme paarweise durch eine Verstellung der zugehörigen doppelverlaufenden
Kurvenscheibe gegeneinander gespreizt, insoweit, dass der neue freie Abstand zwischen
den endseitig der Schwenkarme angeordneten Einlaufrollen der Dicke des ausfördernden
Druckprodukts entspricht;
- c) Diese durch die doppelverlaufende Kurvenscheibe vorgegebene Stellung der Einlaufrollen
zueinander wird durch ein Federelement kraftschlüssig stabilisiert, indem das Federelement
indirekt eine Kraft auf die doppelverlaufende Kurvenscheibe ausübt;
- d) Die Einlaufrollen üben bei der Übernahme des ausfördernden Druckprodukts einen
durch die Stellung der doppelverlaufenden Kurvenscheibe gegenüber den Schwenkarmen
bedingten Kraftschluss aus.
- e) Nach jedem Takt öffnen die Schwenkarme und mit ihnen auch die Einlaufrollen, um
beim nächsten ausfördernden Druckprodukt auf die vorangegangene oder auf eine neue
Position zu gehen, dies in Abhängigkeit der gemessenen Dicke des ausfördernden Druckprodukts.
[0051] Die operative Wirkverbindung zwischen Anschlag und Auslage ist durch folgende Kriterien
charakterisiert:
- a) Durch einen Eigenantrieb lässt sich der Anschlag für jedes Druckprodukt bezogen
auf dessen Endstellung in Transportrichtung individuell positionieren;
- b) Die eingenommene Endposition des Anschlags steht mindestens in Abhängigkeit des
Formats des herangeführten Druckprodukts und unter Berücksichtigung der Geschwindigkeit
der Transportkette;
- c) Der Anschlag definiert die horizontale Endposition des Druckprodukts hinsichtlich
des durch die operativen Hilfsmittel der Auslage injizierten Ausförderns, wobei die
eingenommene Endposition des Anschlags so eingestellt wird, dass das Druckprodukt
unabhängig dessen Formatgrösse beim Ausfördern eine mittige Position gegenüber der
Anordnung der Hilfsmittel der Auslage einnimmt, wobei die operativen Hilfsmittel der
Auslage bestehen aus Transportbändern (131), welche das Druckprodukt zu Beginn falzseitig
erfasst und formatkonform weiter transportiert.
- d) Die einzunehmende operative Endposition des Anschlags wird mindestens durch abgelegte
Steuerungsprofile gesteuert oder fortlaufend durch Sensoren, wie Photozellen, Kamerasysteme,
geregelt;
- e) Die eine druckproduktbezogene vordere Wand des Anschlags wirkt stabilisierend gegen
einen Kippmoment und/oder Schrägstellung des Druckprodukts während des durch die operativen
Hilfsmittel der Auslage durchgeführten Ausförderns.
Der Anschlag ist mit einem Eigenantrieb gekoppelt, wobei der Anschlag für jedes Druckprodukt
durch einen "On-the-fly" Betrieb eine punktgenaue Positionierung sicherstellt. Der
Anschlag ist direkt der indirekt mit entsprechenden Sensoren ausgestattet, welche
auf eine Staukontrolle im Fluss der herangeführten Druckprodukte ansprechen, und solche
Informationen werden dann an die Hauptsteuerung weitergeleitet.
[0052] Die operativen Prozessabläufe des Auswerfers zur Ausfördern des Druckprodukts werden
nach den folgenden Kriterien durchgeführt:
- a) Ein Schwert als Bestandteil eines unterhalb der Auslage angeordneten und mit vorzugsweise
einem eigenen Antrieb ausgestatteten Auswerfers verharrt in einer neutralen Position
("Pos. Null"), bis zum Eintreffen eines von der Hauptsteuerung übermittelten Befehls,
der die Auslösung ("Trigger") des Ausförderns einleitet;
- b) Der Auswerfer startet die Bewegung seiner operativen Teile von dieser "Trigger"-Position
aus, um das Druckprodukt gleichbleibend in die Auslage zu überführen, wobei diese
Auslösung zeitlich von der Geschwindigkeit der Transportkette, dem Format des Druckprodukts,
und einer allfälligen manuellen Korrektur abhängig ist, und wobei die Geschwindigkeit
der Transportkette eine definierte oder laufend frei definierbare Geschwindigkeitsschwelle
aufweist;
- c) Oberhalb der Geschwindigkeitsschwelle richtet sich die Geschwindigkeit des Auswerfers
an jene der Transportkette und/oder an jene zu der Auslage gehörende Transportbänder,
dergestalt, dass bei Zunahme der Geschwindigkeit der Transportkette, erhöht sich die
vertikale Bewegung des Auswerfers nach oben, und wobei bei Reduktion der Geschwindigkeit
der Transportkette nimmt die vertikale Bewegung des Auswerfers nach oben entsprechend
ab;
- d) Unterhalb der Geschwindigkeitsschwelle ist das Bewegungsprofil des Auswerfers durch
eine Mindestgeschwindigkeit gleichbleibend definiert, um die Übergabe des Druckprodukts
an die Transportbänder der Auslage sicherzustellen.
[0053] Das zum Auswerfer gehörende Schwert bewegt sich bei dem Ausfördern des Druckprodukts
bis zu einem oberen Umkehrpunkt (Pos. Oben), während sich das Schwert nach Beendigung
des Ausförderns des Druckprodukts bis zu einem unteren Umkehrpunkt (Pos. Unten) bewegt
und schliesslich bewegt sich das Schwert nach Beendigung des Ausförderns des Druckprodukts
bis zu einem unteren Umkehrpunkt (Pos. Unten). Das Schwert nimmt dann von einem unteren
Umkehrpunkt (Pos. Unten) aus, eine neutrale Position (Pos. Null) ein.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0054] Nachstehend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung, auf die hinsichtlich
aller erfindungswesentlichen und in der Beschreibung nicht näher herausgestellten
Einzelheiten ausdrücklich Bezug genommen wird, erläutert. Alle für das unmittelbare
Verständnis der Erfindung nicht wesentlichen Elemente sind fortgelassen worden, Gleiche
Elemente sind in den verschiedenen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
In der Zeichnung zeigt:
- Figur 1
- eine Gesamtansicht eines Sammelhefters, hervorhebend einen Anschlag;
- Figur 2
- eine Gesamtansicht einer Auslage mit einem angetriebenen Anschlag;
- Figur 3
- eine Gesamtansicht eines Sammelhefters, mit Steuerung-/Regelungs-Funktionen, hervorhebend
den Anschlag;
- Figur 4
- einen Auswerfer in Wirkverbindung mit einer Auslage;
- Figur 5
- eine Gesamtansicht eines Sammelhefters, mit Steuerung-/Regelungs-Funktionen, hervorhebend
eine regelbare Vorrichtung nach der Dicke des Druckprodukts;
- Figur 6
- eine Gesamtansicht eines Sammelhefters, hervorhebend die Auslage;
- Figur 7
- Auslage und Auswerfer zusammengebaut, unter Einschluss der Vorrichtung;
- Figur 8
- Auslage mit den Bestandteilen der Vorrichtung;
- Figur 9
- Betriebsweise der Schwenkarme.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0055] Figur 1 zeigt eine Gesamtansicht eines Sammelhefters 100. Im Wesentlichen besteht
ein solcher Sammelhefter aus einer zentral operierenden Sammelkette 110, welche den
Transport der Falzbogen 200 resp. der Broschüre 600 übernimmt. Eine solche Sammelkette
110 besitzt eine Führungseinrichtung mit einem oberen Abschnitt, welcher spitzförmig,
also dachförmig, ausgebildet ist und dessen Gratlinie die Transport- und Heftlinie
festlegt, auf welcher die Falzbogen 200 rittlings transportiert werden. Die einzelnen
Falzbogen werden in einer Heftmaschine 120 zu einer Broschüre konfektioniert. Die
Falzbogen liegen auf der sattelförmigen Sammelkette auf, und sie werden von dieser
Richtung Anschlag 160 transportiert. Zwischen Heftmaschine 120 und einer nachgeschalteten
Auslage 130, vor Erreichen des Anschlags 160, klappen die in die Sammelkette integrierten
Mitnehmer (in der Zeichnung nicht näher gezeigt), welche an der Hinterkante der Falzbogen
wirken und in Wirkverbindung mit der Sammelkette den gezielten Transport der Falzbogen
sicherstellen, nach hinten ein, so dass sie dann mit der Fortbewegung der Sammelkette
unter dem Falzbogen gleiten können.
[0056] Damit wird erreicht, dass die zu einer Broschüre zusammengefassten Falzbogen in der
Transportendphase nicht mehr unmittelbar von dem Mitnehmer tangiert wird, sondern
allein durch die von der sattelförmigen Sammelkette indizierte Reibung resp. verharrende
Kraft bis zum Anschlag weitertransportiert wird. Wichtig dabei ist auch die ausgelöste
Kinematik auf den einzelnen Falzbogen oder allgemein auf die Broschüre in dieser Endphase,
nämlich dahingehend, dass sich das Druckprodukt zwischen Heftmaschine und Auslage
öffnet, so dass der umgeklappte Mitnehmer unter dem Druckprodukt problemlos hindurchfahren
kann, dies kommt auch in jenen Fällen insbesondere zum Tragen, wenn dieses Druckprodukt
bei der Auswerfer-Operation verzögert werden sollte.
[0057] Die nicht näher gezeigte Heftmaschine selbst, welche zum Stand der Technik gehört,
weist eine aus Draht bestehende Heftklammer, wobei der Draht in einem ersten Schritt
auf eine nach unten wirkende U-Form umgebogen wird, welche sich bestens eignet, um
durch die Broschüre gestossen und anschliessend umgebogen zu werden. Dieser Vorgang
wird durch mindestens einen Heftkopf bewerkstelligt, der den Heftdraht schneidet und
positioniert und ihn zu einer Heftklammer formt. Beim Heftvorgang selbst geht es darum,
mindestens eine Heftklammer durch die Broschüre zu stossen und am anderen Ende zu
schliessen. Bestandteil der Heftmaschine bildet des Weiteren einen Heftschlitten,
auf welchem der Heftkopf montiert ist, wobei innerhalb dieser Heftstation wird das
Druckprodukt mittels der bereits erwähnten Heftklammer geheftet, während der Heftschlitten
fährt.
[0058] Der Anschlag 160 mit seiner vorgegebenen Anschlagebene 170 bildet für Falzbogen 200
oder Broschüre 600 die Endlage des Transports auf der Sammelkette, bevor das genannte
Druckprodukt der Auslage 130 übergeben wird, und dieses wird dann von hier aus über
eine Produktzuführung 140 zu einem Schneidapparat 150 überführt. Dieser Schneidapparat
150 funktioniert als Schneidsystem, welches vorzugsweise über ein Vordermesser und
zwei Seitenmesser verfügt und den Schnittprozess bestehend aus Frontschnitt und Kopf-/Fussschnitt
als Folgeschnitt ausführt.
[0059] Der vorzugsweise durch einen Servomotor 161 betriebene Anschlag 160 erfüllt betreffend
Endpositionierung der Broschüre 600 eine mehrfache Funktion, nämlich, dass dieser
Anschlag zwar an sich eine feste Anschlagposition gegenüber der transportierten Broschüre
im allerletzten Endzustand ausübt, dies aber nicht ausschliesslich in herkömmlicher
Weise als feste Anschlagstation. Das heisst, die Broschüre wird in horizontaler Transportbewegung
nicht bis zur vorderen Wand des Anschlags transportiert, um dort vollständig abgebremst
zu werden, wie das nach dem Stand der Technik der Fall ist, sondern dieser Anschlag
erfüllt gleichzeitig die Funktion, die in Transportrichtung vordere Kante der Broschüre
während der weiteren dynamischen Überführung der Broschüre in die Auslage als Ausrichtungshilfe
gegen ein Verkanten oder Kippen derselben zu dienen. Damit erfüllt der Anschlag durch
seine spezielle Ausbildung und in Wirkverbindung mit dem gesteuerten Transport der
Broschüre eine doppelte Funktion, welche durch überlagerte horizontal/vertikal Bewegungen
der Broschüre im Bereich des Anschlags charakterisiert sind.
[0060] Diese überlagerten Bewegungen sind wie folgt zu verstehen: Zum einen liegt eine horizontale
von der Sammelkette vorgegebene Bewegung der Broschüre vor, deren kinematische Energie
nunmehr nicht durch den Anschlag vollständig und abrupt vernichtet wird, sondern die
Broschüre wird infinitesimal kurz vor ihrem anschlagmässigen Auftreffen durch den
Auswerfer von der Sammelkette ausgestossen und durch die örtlich wirkenden Hilfsmittel
der Auslage erfasst.
[0061] Während dieses gegen Null strebenden Zeitintervalls weist die in horizontaler Richtung
beförderte Broschüre noch eine minimierte Remanenz-Geschwindigkeit auf, welche ein
sattes Endanschmiegen und ein darauffolgendes Gleitens der vorderen Kante der Broschüre
entlang der Wand des Anschlags bewirkt. Von daher ist diese eingenommene, auch dynamisch
anpassbare Positionierung des Anschlags gegenüber dem jeweils herangeführten Falzbogens
auch Geschwindigkeitsabhängig bedingt.
[0062] Diese in vertikaler Richtung gleitende Bewegung der vorderen Kante der Broschüre
entlang der Wand des Anschlags während der Überführung der Broschüre in die Auslage
sorgt dafür, dass ein nicht auszuschliessendes Verkanten der Broschüre unterbleibt,
so dass die Broschüre bei der nachfolgenden Beschneidung eine perfekte Format-Ausrichtung
aufweist.
[0063] Somit besteht in der Endphase bei der Positionierung der Broschüre eine abgestimmte
steuerungsgeführte Interdependenz zwischen der horizontalen Transportbewegung der
Broschüre und deren vertikale Überführung, wobei der Anschlag dann, wie bereits dargelegt,
jene doppelte Funktion ausübt, nämlich einerseits die Endposition der Broschüre sicherzustellen,
und andererseits ein mögliches Verkanten während des vertikalen Ausförderns derselben
aufzufangen. Demnach nimmt der Anschlag darüber hinaus jene Gegenbewegungen auf, welche
zu einem Kippmoment der Broschüre führen könnten, womit sich diese dann nicht mehr
schräg stellen kann. Diese Abläufe stehen in Wirkverbindung mit einem Schwert als
Bestandteil eines unterseitig der Sammelkette angeordneten Auswerfers, auf welchen
weiter unten näher eingegangen wird.
[0064] Aus Figur 2 geht die Auslage 130 in Wirkverbindung mit dem bereits erläuterten motorangetriebenen
161 Anschlag 160 hervor. Diese Auslage ist als Maschinenkomponente ausgebildet, welche
den Falzbogen, die Broschüre oder allgemein die Druckprodukte nach der Heftstation
in die Produktzuführung (siehe Figur 1, Pos. 140) zum Schneidapparat (siehe Figur
1, Pos. 150) transportiert. In der Auslage selbst findet über die Transportbänder
131 ein Transport-Richtungswechsel um vorzugsweise 90° statt, dies in Abhängigkeit
des Standortes des Schneidapparates. Der operierende Anschlag 160 definiert grundsätzlich
die horizontale Endposition der Broschüre hinsichtlich des durch die Auslage umgesetzten
Ausförderns, wobei die Auslage in Wirkverbindung mit einem Auswerfer steht (siehe
Figur 4), wobei diese Position immer streng danach gerichtet ist, dass unabhängig
der Kleinformatgrösse 202 resp. der Grossformatgrösse 201 der Broschüre das Ausfördern
immer ein mittiges Auswerfen gegenüber den operierenden Hilfsmittel der Auslage, also
der nebeneinander angeordneten Transportbänder 131 sicherstellt.
[0065] Die Figur 3 zeigt im Wesentlichen denselben Sammelhefter wie aus Figur 1. Ergänzt
ist diese Anlage mit wesentlichen Kontrollsystemen, deren Daten einer zentralen Steuerung
400 übermittelt werden, welche wiederum wechselseitig 401 mit einem MIS System 410
kommuniziert. Diese Steuerung verarbeitet alle eingehenden Daten aus allen mit der
Verarbeitung der Druckprodukte involvierten Aggregaten inkl. die Geschwindigkeit der
Sammelkette 110 und sorgt dann für die gezielte Regelung aller Aggregate, insbesondere
was den Betrieb der Transportkette, Anschlag, Auslage, Auswerfer, in Abhängigkeit
zu der Formatgrösse des jeweiligen Druckprodukts betrifft. Die hier gezeigten Flüsse
bei der Erhebung der betrieblichen Daten für die Steuerung 400 sind nicht als numerus
clausus zu verstehen. Zunächst handelt es sich um ein optisches Kontrollsystem 310
im Bereich der Anschlagebene 320 des Anschlags 160, welches die gewonnenen Informationen
311 an die Steuerung 400 weitergibt.
[0066] Danach erfolgt eine fortlaufende Abfragung des Auswerfers 500, dessen Informationen
501 auch an die Steuerung 400 weitergeleitet werden. Ferner erfolgt durch Gerät 300
die fortlaufende Dickenmessung 301 der Falzbogen. Weitere Erfassung der betrieblichen
Daten können beispielsweise für die Heftmaschine 120 erfolgen. Darüber hinaus steht
die Steuerung 400 in wechselseitiger Datenflusssystem 401 mit einem MIS (Management-Information-System)
410 in Wirkverbindung, welches System 410 in Zusammenhang mit dem Begriff "Industrie
4.0" in der Druckindustrie unter den Bezeichnungen wie z.B. "Finishing 4.0", "Print
4.0" oder "Web to Print" bekannt geworden sind. Grundsätzlich ist damit die digitale
Transformation vom IT-Bereich und Produktionstechnologie gemeint. Um diese Aufgaben
zu lösen, wird insbesondere das MIS System 410 eingesetzt.
[0067] Aus diesen erhobenen Daten und der fortlaufenden Überwachung des Prozesses wird die
positionsgemässe Einstellung und Betriebsweise der für den Prozess des Sammelhefters
partizipierenden Aggregate sichergestellt. Die integrale Regelung als solche kann
durch abgelegte Steuerungsprofile aufrechterhalten werden. Die Hauptsteuerung ist
auch in der Lage, eine Regelung nach adaptiven Prinzipien umzusetzen; des Weiteren
ist die Hauptsteuerung auch in der Lage, eine prädiktve/antizipierende Regelung beizustellen.
[0068] Aus Figur 4 geht einen Auswerfer 500 hervor, welche in Wirkverbindung mit der bereits
beschriebenen Auslage 130 steht. Die Funktionsweise dieses Auswerfers 500 ist die
folgende:
[0069] Zunächst verharrt ein Schwert 503 unterhalb der Auslage 130 in einer neutralen Position
("Pos. Null"). Hier wartet das Schwert 503, welches mit einem Auswerferstössel 502
gekoppelt ist und vordergründig die Bestandteile des Auswerfers bildet. Der Auswerferstössel
502 weist vorzugsweise einen eigenen Antrieb auf, und beim Eintreffen des Befehls,
"Trigger" wird die Auslösung der Bewegungskinematik gestartet. Der Auswerfer 500 als
Gesamtaggregat betrachtet startet sonach seine Bewegung an der Trigger-Position, um
das Druckprodukt allgemein möglichst gleichbleibend in die Auslage zu transferieren.
Dieser "Trigger"-Punkt ist hauptsächlich von der Geschwindigkeit der Sammelkette,
des Produktformats und einer allfälligen manuellen Korrektur abhängig, dergestalt,
dass die nachfolgenden Phasen eingeleitet werden, dies in Abhängigkeit, ob eine definierte
oder laufend frei definierbare Geschwindigkeitsschwelle über- oder unterschritten
wird.
[0070] Oberhalb der Geschwindigkeitsschwelle richtet sich die Geschwindigkeit der operativen
Teile 502, 503 des Auswerfers 500 an jene der Sammelkette, respektive der zu der Auslage
gehörenden Transportbänder. D.h., wird die Geschwindigkeit der Sammelkette erhöht,
bewegt sich der Auswerfer entsprechende schneller nach oben. Bei Reduktion der Geschwindigkeit
der Sammelkette bewegt sicher der Auswerfer entsprechend langsamer.
[0071] Unterhalb der Geschwindigkeitsschwelle ist das Bewegungsprofil gleichbleibend. Damit
wird eine Mindestgeschwindigkeit des Auswerfers definiert, um die Übergabe des Falzbogens
an die Transportbänder der Auslage auf jeden Fall sicherzustellen.
[0072] Was die Wegbewegungen des Auswerfers betrifft, sind folgende Positionierungen zu
unterscheiden:
[0073] Zum einen bewegt sich der Auswerfer bis zu einem Punkt, der als "Pos. Oben" bezeichnet
wird. Diese "Pos. Oben" ist der obere Umkehrpunkt des Schwerts 503, von hier aus wird
mit einer definierten oder laufend frei definierbaren Geschwindigkeit die Position,
"Pos. Unten", angefahren.
[0074] "Pos. Unten" ist der untere Umkehrpunkt des Schwerts, von hier aus wird mit einer
definierten oder laufend frei definierbaren Geschwindigkeit die Position 'Pos Null'
angefahren.
[0075] Sonach nimmt das Schwert 503 resp. dessen Stössel 502 des Auswerfers 500 drei fixe
Positionen ein, welche entweder vorweg definierte Lagen sind, oder laufend frei definiert
werden. D.h., "Pos. Oben" ist die höchste Position des Schwerts, und sie bildet gleichsam
dessen Umkehrpunkt, bei welchem die Übergabe des Falzbogens an die Transportbänder
der Auslage abgeschlossen ist. "Pos. Unten" ist die tiefste Position des Schwerts
als Umkehrpunkt; bis zu dieser Position taucht also das Schwert ab, um mit dem nachfolgenden
herangeführten Falzbogen auf der Sammelkette nicht zu kollidieren. "Pos. Null" stellt
jene neutrale Position dar, von welcher aus das Schwert bei einem nächsten Falzbogen
in Funktion tritt.
[0076] Figur 5 zeigt im Wesentlichen dieselben Elemente wie in Figur 1, unter Hervorhebung
der erfinderischen Weiterbildung durch eine auf die Dicken der ausfördernden Druckprodukte
regelbare Vorrichtung 700, welche durch einen Motor 800 betrieben, welcher datenverbunden
701 mit Hauptsteuerung 400 wirkt. Ansonsten gelten die Ausführungen unter Figur 3.
[0077] Figur 6 zeigt im Wesentlichen die Figur 1, wobei aus der Figur 6 die Lage der Auslage
130 hervorgeht, welche die erfindungsgemässe Vorrichtung 700 beinhaltet.
[0078] Figur 7 zeigt die zusammengebauten Auslage 130 und Auswerfer 500, welche operativ
miteinander in Wirkverbindung stehen. Nähere Einzelheiten zum Aufbau der Auslage gehen
aus Figur 2 und deren Beschreibung hervor, während der Aufbau des Auswerfers 500 in
Figur 4 und deren Beschreibung dargelegt ist. Aus dieser Figur 6 geht des Weiteren
hervor, dass die Auslage 130 durch seitlich angeordnete Platten 710, 711, welche für
die Lagerung der Querwellen 722, 732. Diese Querwellen überspannen den ganzen Einzugsbereich
der Auslage. Weitere Einzelheiten gehen aus Figur 8 hervor.
[0079] Figur 8 und 9 zeigen den effektiven Aufbau der Vorrichtung 700. Ausgangspunkt bildet
hier das Erfassen der Dicke (601) des ausfördernden Druckprodukts. Dabei ist die Steuerung
(Siehe Figur 5) so eingerichtet, dass diese Dicke potentiell oder tatsächlich bei
jedem Produktionstakt variieren oder verschieden sein kann. Demnach werden auch laufend
jene Dickenunterschiede innerhalb eines Jobs erfasst, welche relevant für die Erfassung
der Druckprodukte durch die Auslage 130 sind. Eine vorgegebene Toleranz wird durch
die Steuerung berücksichtigt. Das Dickenspektrum lässt sich vorteilhaft von einem
MIS (siehe Definitionsliste) verwalten, wobei sich die Dicke des Druckprodukts an
sich auch durch die Anzahl Falzbogen und deren Dicke errechnen lässt.
[0080] Diese Vorrichtung 700 weist beidseitig des Einlaufbereichs 790 der Auslage 130 je
zwei symmetrisch gelagerte, zueinander beabstandete und paarweise operierende Schwenkarme
720, 730; 721, 731 auf, wobei die paarweise Beabstandung der Schwenkarme zueinander
durch eine intermediär angeordnete und doppeltverlaufende Kurvenscheibe 750 erfolgt,
welche eine Spreizung der Schwenkarme in Abhängigkeit der jeweils gemessenen Dicke
(601) des ausförderten Druckprodukts implementiert. Die im Wesentlichen horizontal
verlaufenden Schwenkarme in Verbund zueinander tragen endseitig über den ganzen Einlaufbereich
790 der Auslage 130 Einlaufrollen 760n, 770n, welche die Erfassung und Weitertransport
des ausgeförderten Druckprodukts, unabhängig dessen Formatgrösse, bewerkstelligen.
Die operierenden Einlaufrollen 760n, 770n decken also den ganzen Einlaufbereich der
Auslage und sind je auf einer Verbindungswelle 761,762 zwischen gegenüberliegenden
Schwenkarmen, nämlich 720 zu 721 und 730 zu 731, gelagert, womit die Einlaufrollen
indirekt auch in Wirkverbindung mit einem endseitig der Schwenkarme platzierten Federelement
780 stehen, dergestalt, dass die Einlaufrollen zueinander im Rahmen der durch die
Kurvenscheibe 750 in Abhängigkeit der jeweils gemessenen Dicke des ausgeförderten
Druckprodukts eine vorgegebene unter Federkraft stehende Spreizung aufweisen, und
so einen Kraftschluss auf das auszufördernde Druckprodukt ausgeübt wird.
[0081] Diese Spreizung der Schwenkarme 720, 730; 721, 731 geschieht auf beiden Seiten des
operativen Einzugsbreite der Auslage 130, dies jeweils in Abhängigkeit der Dicke des
ausgeförderten Druckprodukts, wobei die Einlaufrollen 760n, 770n durch ihre Wirkverbindung
mit dem Federelement 780 einen Kraftschluss auf das Druckprodukt ausüben. Die Figur
9 zeigt ein Paar Schwenkarme auf der einen Seite der Auslage, wobei schematisch auch
noch weitere Rollen und zugehörige Transportbänder 132 der Auslage 130, welche zusammen
den Weitertransport des Druckprodukts sicherstellen. Gezeigt werden hier die einzelnen
Einlaufrollen 760, 770.
[0082] Die Spreizung zur Erfassung der Dicke des ausgeförderten Druckprodukts erfolgt winkelförmig
von oben nach unten, d.h., als Scharnierpunkt 740 wirken die beiden zu den Schwenkarmen
720, 730 gehörenden Rollen 741, 742, welche sich bei der Spreizung ortsgebunden um
einen bestimmten Winkelbetrag aneinander abwickeln. Die Spreizung zur Erfassung der
Dicke des ausgeförderten Druckprodukts lässt sich auch dergestalt erzielen, dass die
paarweise operierenden Schwenkarme auch parallel zueinander öffnen können. Aus Figur
9 geht, bezogen auf die dort gezeigte doppelverlaufende gezeigte Kurvenscheibe 750,
hervor, welche Verspannungsprozedur hier vorzugsweise zum Tragen kommt: Jeder Schwenkarm
720, 730 trägt vorzugsweise in der Symmetrieebene der Kurvenscheibe auf jeder Seite
je einen Widerbolzen 751, 752, welche durch die Drehung der Kurvenscheibe entlang
deren Profil eine kraftabgestützte Spreizung der Schwenkarme bewirken.
Bezeichnungsliste
[0083]
- 100
- Anlage, Sammelhefter
- 110
- Sammelkette, Transportkette
- 120
- Heftmaschine
- 130
- Auslage
- 131
- Transportbänder, Hilfsmittel
- 132
- Weiterer Verlauf der Auslage zum Weitertransport des Druckprodukts allg.
- 140
- Produktzuführung zum Schneidapparat
- 150
- Schneidapparat
- 160
- Anschlag, Gesamtaufbau der Vorrichtung
- 161
- Motor, Servomotor
- 170
- Produktbezogene Anschlagebene
- 200
- Falzbogen, allgemein Druckprodukt
- 201
- Falzbogen, Broschüre, Grossformat
- 202
- Falzbogen, Broschüre, Kleinformat
- 300
- Dickenmessgerät
- 301
- Daten aus dem Dickenmessgerät für die Steuerung
- 310
- Kontrollsysteme
- 311
- Daten aus den Kontrollsystemen für die Steuerung
- 320
- Anschlagebene des Anschlags
- 400
- Steuerung, Hauptsteuerung
- 401
- Datenaustausch Steuerung/MIS
- 410
- MIS (Management-Information-Systeme)
- 500
- Auswerfer, Auswerfervorrichtung
- 501
- Daten aus dem Auswerfer für die Steuerung
- 502
- Auswerferstössel
- 503
- Schwert
- 600
- Broschüre, allgemein Druckprodukt
- 601
- Dicke des Druckprodukts
- 700
- Vorrichtung, verstellbar
- 710
- Seitliche Platte für die Lagerung der Querwelle und Schwenkarm
- 711
- Seitliche Platte für die Lagerung der Querwelle und Schwenkarm
- 720
- Schwenkarm zur nebengeordneten Schwenkarm 730
- 721
- Schwenkarm zur nebengeordneten Schwenkarm 731
- 722
- Querwelle
- 730
- Schwenkarm zur nebengeordneten Schwenkarm 720
- 731
- Schwenkarm zur nebengeordneten Schwenkarm 720
- 732
- Querwelle
- 740
- Scharnierpunkt allgemein
- 741
- Rolle
- 742
- Rolle
- 750
- Kurvenscheibe
- 751
- Widerbolzen gegenüber der Kinematik der Kurvenscheibe
- 752
- Widerbolzen gegenüber der Kinematik der Kurvenscheibe
- 760
- Einzelne Einlaufrolle
- 760n
- Verbund von Einlaufrollen entlang des Einlaufbereichs der Auslage
- 761
- Verbindungswelle zur Aufnahme der Einlaufrollen
- 762
- Verbindungswelle zur Aufnahme der Einlaufrollen
- 770
- Einzelne Einlaufrolle
- 770n
- Verbund von Einlaufrollen entlang des Einlaufbereichs der Auslage
- 780
- Federelement
- 790
- Einlaufbereich
- 800
- Motor zum Betrieb der Vorrichtung 700
1. Anlage (100) vorzugsweise als Sammelhefter ausgebildet, im Wesentlichen bestehend
aus einer Transportkette, welche im oberen Bereich dachförmig ausgebildet ist, entlang
welcher ein oder mehrere vorzugsweise durch Falzbogen gebildete Druckprodukte rittlings
transportierbar sind, gesammelt und optional in einer intermediären Heftstation geheftet
werden, wobei in Transportrichtung des Druckprodukts (200, 600) nach der Heftstation
entlang des weiteren Verlaufs der Transportkette (110) ein entsprechend dem Format
des aus einem oder mehreren Falzbogen bestehenden Druckprodukts verstellbarer Anschlag
(160) angeordnet ist, der mit dem Ort des Ausförderns dieses Druckprodukts aus der
Sammelkette übereinstimmt, dadurch gekennzeichnet, dass die taktgemässe Übernahme des Druckprodukts bei dem Ausfördern durch eine Auslage
(130) erfolgt, welche Auslage (130) im Einlaufbereich (790) eine auf die Übernahme
des ausgeförderten Druckprodukts gebildete Vorrichtung (700) aufweist, welche Vorrichtung
(700) im Wesentlichen aus beweglichen Mitteln (720, 730; 721, 731) besteht, die entsprechend
der gemessenen Dicke (601) des ausgeförderten Druckprodukts (200, 600) steuerbar sind.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beweglichen Mittel der Vorrichtung (700) vorzugsweise paarweise und beidseitig
des Einlaufbereichs (790) der Auslage (130) angeordnet sind, dass jedes Paar aus je
zwei im Wesentlichen vertikal verlaufenden und zueinander beabstandeten Schwenkarmen
(720, 730; 721, 731) bestehen, dass jedes Paar der Schwenkarme mit einer doppelverlaufenden
Kurvenscheibe (750) in Wirkverbindung steht, welche Kurvenscheibe (750) durch eine
drehende Bewegung eine Spreizung dieser Schwenkarme und gleichzeitig eine Veränderung
des Abstands der mit den Schwenkarmen in Wirkverbindung stehenden Einlaufrollen (760n,
770n) zueinander in Abhängigkeit der jeweils gemessenen Dicke (601) des ausgeförderten
Druckprodukts implementiert.
3. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkarme (720, 730; 721, 731) in Verbund zueinander endseitig über den ganzen
Einlaufbereich (790) der Auslage (130) eine Anzahl nebengeordneter operierender Einlaufrollen
(760n, 770n), welche auf zwischen den einzelnen Schwenkarmen gespannten Verbindungswellen
(761, 762) gelagert sind, und welche die integrale Erfassung und Weitertransport des
ausgeförderten Druckprodukts bewerkstelligen.
4. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Spreizung der Schwenkarme (720, 730; 721, 731) unter Einschluss der quer zum
Einlauf der Auslage angeordneten Einlaufrollen (760n, 770n) zur Erfassung der Dicke
(601) des ausgeförderten Druckprodukts durch eine winkelförmige Öffnung dieser Schwenkarme
(720, 730; 721, 731) von oben nach unten erfolgt.
5. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkarme (720, 730; 721, 731) unter Einschluss der quer zum Einlauf der Auslage
angeordneten Einlaufrollen (760n, 770n) zur Beistellung der Dicke (601) des ausgeförderten
Druckprodukts in Wirkverbindung mit einem Federelement (780) stehen, durch welches
die von der Kurvenscheibe (750) vorgegebene Spreizung der Schwenkarme zueinander und
mit ihnen gleichzeitig die entsprechenden Einlaufrollen einer Federkraft unterliegen.
6. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die unter einer Federkraft stehende Spreizung der Schwenkarme (720, 730; 721, 731)
unter Einschluss der quer zum Einlauf der Auslage angeordneten Einlaufrollen (760n,
770n) in Abhängigkeit der jeweils gemessenen Dicke (601) des ausgeförderten Druckprodukts
erfolgt, und dass diese durch ein Federelement (780) ausgeübte Federkraft einen Kraftschluss
der Einlaufrollen (760n, 770n) auf das ausgeförderte Druckprodukt ausübt.
7. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Spreizung zur Erfassung der Dicke (601) des ausgeförderten Druckprodukts dergestalt
erfolgt, dass die paarweise operierenden Schwenkarme (720, 730; 721, 731) unter Einschluss
der quer zum Einlauf der Auslage angeordneten Einlaufrollen (760n, 770n) parallel
zueinander öffnen, und dass beide Enden der Schwenkarme mit einem Federelement (780)
zueinander verspannt sind.
8. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Stau der geförderten Druckprodukte die Schwenkarme (720, 730; 721, 731)
unter Einschluss der quer zum Einlauf der Auslage angeordneten Einlaufrollen (760n,
770n) maximal oder quasi-maximal öffnen, dass bei einem Doppelabzug von Falzbogen
die Schwenkarme (720, 730; 721, 731) unter Einschluss der quer zum Einlauf der Auslage
angeordneten Einlaufrollen (760n, 770n) moderat entsprechend der Dickenunterschiede
öffnen, dass von dem Falzverlauf ausgehende Dickenunterschiede des ausgeförderten
Druckprodukts die Schwenkarme (720, 730; 721, 731) unter Einschluss der quer zum Einlauf
der Auslage angeordneten Einlaufrollen (760n, 770n) moderat öffnen.
9. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag in Wirkverbindung mit zueinander interdependent operierenden Mitteln
(130, 500) ein taktgemässes und formatstabilisiertes Ausfördern des Druckprodukts
bewerkstelligen.
10. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (700) mit einem Aggregat ausgerüstet ist, welches optional in Abhängigkeit
der gemessenen Dicke (601) des ausgeförderten Druckprodukts eine laterale Verstellung
der Vorrichtung vornimmt, und eine anpassende Positionierung der Vorrichtung gegenüber
der Dickensymmetrie des ausgeförderten Druckprodukts bewerkstelligt.
11. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein zweites Mittel, das in Wirkverbindung mit der Auslage (130) steht, und für das
taktgemässe Ausfördern des aus einem oder mehreren Falzbogen bestehenden Druckprodukts
aus einem Auswerfer (500) besteht.
12. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das über den Anschlag (160) formatstabilisierte Druckprodukt nach der Auslage (130)
vorzugsweise einem Schneidapparat (150) zuführbar ist.
13. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beim Ausfördern des Druckprodukts im Bereich der Auslage (130) eine Richtungsänderung
gegenüber der Transportrichtung der Transportkette um oder annähernd 90° stattfindet.
14. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der verstellbare Anschlag (160) eine an die Transportrichtung des aus einem oder
mehreren Falzbogen bestehenden Druckprodukts gerichtete Anschlagebene (170) aufweist,
welche gegenüber der vorderen Kante des ausgeförderten Druckprodukts bei dessen Ausfördern
eine abgestimmte Anschlag- und Ausrichtungsfunktion ausübt.
15. Anlage nach Anspruch 1, dass die Transportstrecke eine Sammelkette (110) ist, welche
mit einklappbaren Transportfingern zur Mitförderung des aus einem oder mehreren Falzbogen
bestehenden Druckprodukts ausgerüstet ist.
16. Anlage nach den Ansprüchen 1 und 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslage (130) eine Reihe nebengeordneter wirkender Transportbänder (131) aufweist,
welche in Wirkverbindung mit einem unterseitig der First des Druckprodukts angeordneten
Auswerfer (500) stehen, welche Transportbänder das weitere Ausfördern dieses Druckprodukts
bewerkstelligen.
17. Anlage nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Auswerfer (500) mit einem vorstehenden Schwert (503) ausgestattet ist, durch
welches das Druckprodukt von unten ausförderbar und in die Auslage (130) förderbar
ist.
18. Verfahren zum Betrieb der Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, dass der interdependente Betrieb mindestens von Transportkette (110), Anschlag (160),
Auslage (130), Auswerfer (500), Schneidapparat (150), durch eine Hauptsteuerung (400)
gesteuert wird.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass der interdependente Betrieb mindestens der genannten Aggregate der Anlage durch abgelegte
Steuerungsprofile und/oder durch eine adaptive und/oder prädiktive Steuerung betrieben
wird.
20. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Hauptsteuerung (400) in Wirkverbindung mit mindestens einem Management-Information-System
(410) steht.
21. Verfahren zum Betrieb einer Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die vorrichtungsbezogenen Prozesse für die dickenabhängige Erfassung des auszufördernden
Druckprodukts wie folgt ablaufen:
a) In Abhängigkeit der jeweils gemessenen Dicke (601) des auszufördernden Druckprodukts
führt die Vorrichtung optional eine laterale Verstellung aus, soweit, dass die Vorrichtung
nunmehr eine Positionierung in Relation zu der Dickensymmetrie des auszufördernden
Druckprodukts einnimmt;
b) In Abhängigkeit zur gemessenen Dicke des auszufördernden Druckprodukts werden die
Schwenkarme paarweise durch eine Verstellung einer zugehörigen doppelverlaufenden
Kurvenscheibe (750) gegeneinander gespreizt, soweit, dass der neue freie Abstand zwischen
endseitig der Schwenkarme angeordneten Einlaufrollen (760n, 770n) der Dicke des auszufördernden
Druckprodukts entspricht;
c) Diese durch die doppelverlaufende Kurvenscheibe vorgegebene Stellung der Einlaufrollen
(760n, 770n) zueinander wird durch ein Federelement (780) kraftschlüssig stabilisiert,
indem das Federelement indirekt eine Andruckkraft auf die doppelverlaufende Kurvenscheibe
ausübt;
d) Die Einlaufrollen üben bei der Übernahme des auszufördernden Druckprodukts einen
durch die Stellung der doppelverlaufenden Kurvenscheibe und in Wirkverbindung mit
dem Federelement einen Kraftschluss auf das Druckprodukt aus.
22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass der ultimative Kraftschluss auf das auszufördernde Druckprodukt durch die aus dem
Federelement resultierende Federkraft entsteht.
23. Verfahren zum Betrieb einer Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die vorrichtungsbezogenen Prozesse für die dickenabhängige Erfassung des auszufördernden
Druckprodukts wie folgt ablaufen:
a) In Abhängigkeit der jeweils gemessenen Dicke des auszufördernden Druckprodukts
führt die Vorrichtung optional eine laterale Verstellung aus, soweit, dass die Vorrichtung
nunmehr eine Positionierung in Relation zu der Dickensymmetrie des auszufördernden
Druckprodukts einnimmt;
b) In Abhängigkeit zur festgestellten Dicke des auszufördernden Druckprodukts werden
die Schwenkarme paarweise durch eine Verstellung einer zugehörigen doppelverlaufenden
Kurvenscheibe (750) gegeneinander gespreizt, insoweit, dass der neue freie Abstand
zwischen endseitig der Schwenkarme angeordneten Einlaufrollen (760n, 770n) der Dicke
des auszufördernden Druckprodukts entspricht;
c) Diese durch die doppelverlaufende Kurvenscheibe vorgegebene Stellung der Einlaufrollen
zueinander wird durch ein Federelement (780) kraftschlüssig stabilisiert, indem das
Federelement indirekt eine Kraft auf die doppelverlaufende Kurvenscheibe ausübt;
d) Die Einlaufrollen üben bei der Übernahme des auszufördernden Druckprodukts einen
durch die Stellung der doppelverlaufenden Kurvenscheibe gegenüber den Schwenkarmen
bedingten Kraftschluss aus.
e) Nach jedem Takt öffnen die Schwenkarme und mit ihnen auch die Einlaufrollen kurzfristig
über die vorgegebene oder gesamte Dicke des auszufördernden Druckprodukts, dass danach
die Einlaufrollen bei der neuen Erfassung des auszufördernden Druckprodukts wieder
auf die vorangegangene oder auf eine neue Position gehen, dies in Abhängigkeit der
vorliegenden Dicke des auszufördernden Druckprodukts.
24. Verfahren nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem festgestellten Stau der geförderten Druckprodukte die Schwenkarme (720,
730; 721, 731) unter Einschluss der quer zum Einlauf der Auslage angeordneten Einlaufrollen
(760n, 770n) maximal oder quasi-maximal geöffnet werden, dass bei einem Doppelabzug
von Falzbogen die Schwenkarme (720, 730; 721, 731) unter Einschluss der quer zum Einlauf
der Auslage angeordneten Einlaufrollen (760n, 770n) moderat entsprechend der Dickenunterschiede
geöffnet werden, dass vom Falzverlauf ausgehende Dickenunterschiede des auszufördernden
Druckprodukts die Schwenkarme (720, 730; 721, 731) unter Einschluss der quer zum Einlauf
der Auslage angeordneten Einlaufrollen (760n, 770n) moderat geöffnet werden.
25. Verfahren zum Betrieb einer Anlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die operative Wirkverbindung zwischen Anschlag (160) und Auslage (130) nach den folgenden
Kriterien gegeben ist:
a) Durch einen Eigenantrieb lässt sich der Anschlag für jedes Druckprodukt bezogen
auf dessen Endstellung in Transportrichtung individuell positionieren;
b) Die eingenommene Endposition des Anschlags (160) steht mindestens in Abhängigkeit
des Formats (201, 202) des herangeführten Druckprodukts und unter Berücksichtigung
der Geschwindigkeit der Transportkette;
c) Der Anschlag definiert die horizontale Endposition des Druckprodukts hinsichtlich
des durch operative Hilfsmittel (131) der Auslage (130) injizierten Ausförderns, wobei
die eingenommene Endposition des Anschlags (160) so eingestellt wird, dass das Druckprodukt
unabhängig dessen Formatgrösse beim Ausfördern eine mittige Position gegenüber der
Anordnung der Hilfsmittel (131) der Auslage (130) einnimmt;
d) Die einzunehmende operative Endposition des Anschlags wird mindestens durch abgelegte
Steuerungsprofile gesteuert oder fortlaufend durch Sensoren, wie Photozellen, Kamerasysteme,
geregelt;
e) Eine druckproduktbezogene vordere Wand (170) des Anschlags (160) wirkt stabilisierend
gegen einen Kippmoment und/oder Schrägstellung des Druckprodukts während des durch
die operativen Hilfsmittel (131) der Auslage (130) durchgeführten Ausförderns.
26. Verfahren nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (160) mit einem Eigenantrieb gekoppelt ist, und dass der Anschlag für
jedes Druckprodukt durch einen "On-the-fly" Betrieb eine punktgenaue Positionierung
sicherstellt.
27. Verfahren nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass die operativen Hilfsmittel der Auslage (130) aus Transportbändern (131) bestehen,
welche das Druckprodukt zu Beginn vorzugsweise beidseits falzseitig erfasst und formatkonform
weiter transportiert.
28. Verfahren nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (160) direkt der indirekt mit entsprechenden Sensoren ausgestattet ist,
welche auf eine Staukontrolle oder auf unsymmetrische druckproduktbezogene Dickenunterschiede
im Fluss der herangeführten Druckprodukte ansprechen, und solche Informationen an
die Hauptsteuerung weitergeleitet werden.
29. Verfahren zum Betrieb einer Anlage nach den Ansprüchen 1 und 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die operativen Prozessabläufe des Auswerfers (500) zur Ausfördern des Druckprodukts
nach den folgenden Kriterien durchgeführt werden:
a) Ein Schwert (503) als Bestandteil eines unterhalb der Auslage (130) angeordneten
und mit vorzugsweise einem eigenen Antrieb ausgestatteten Auswerfers (500) verharrt
in einer neutralen Position ("Pos. Null"), bis zum Eintreffen eines von der Hauptsteuerung
übermittelten Befehls, der die Auslösung ("Trigger") des Ausförderns einleitet;
b) Der Auswerfer (500) startet die Bewegung seiner operativen Teile (502, 503) von
dieser "Trigger"-Position aus, um das Druckprodukt gleichbleibend in die Auslage zu
überführen, wobei diese Auslösung zeitlich von der Geschwindigkeit der Transportkette,
dem Format des Druckprodukts, und einer allfälligen manuellen Korrektur abhängig ist,
und wobei die Geschwindigkeit der Transportkette eine definierte oder laufend frei
definierbare Geschwindigkeitsschwelle aufweist;
c) Oberhalb der Geschwindigkeitsschwelle richtet sich die Geschwindigkeit des Auswerfers
an jene der Transportkette und/oder an jene zu der Auslage gehörende Transportbänder,
dergestalt, dass bei Zunahme der Geschwindigkeit der Transportkette, erhöht sich die
vertikale Bewegung des Auswerfers nach oben, und wobei bei Reduktion der Geschwindigkeit
der Transportkette nimmt die vertikale Bewegung des Auswerfers nach oben entsprechend
ab;
d) Unterhalb der Geschwindigkeitsschwelle ist das Bewegungsprofil des Auswerfers durch
eine Mindestgeschwindigkeit gleichbleibend definiert, um die Übergabe des Druckprodukts
an die Transportbänder (131) der Auslage (130) sicherzustellen.
30. Verfahren nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, dass sich das zum Auswerfer (500) gehörende Schwert (503) bei dem Ausfördern des Druckprodukts
bis zu einem oberen Umkehrpunkt (Pos. Oben) bewegt.
31. Verfahren nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, dass sich das zum Auswerfer (500) gehörende Schwert (503) nach Beendigung des Ausförderns
des Druckprodukts bis zu einem unteren Umkehrpunkt (Pos. Unten) bewegt.
32. Verfahren nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, dass sich das zum Auswerfer (500) gehörende Schwert (503) von einem unteren Umkehrpunkt
(Pos. Unten) aus die neutrale Position (Pos. Null) einnimmt.