[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Blisterverpackungen für
medizinische Produkte, insbesondere Tabletten, Kapseln oder Dragees, und eine entsprechende
Blisterverpackung.
[0002] Üblicherweise werden Blisterverpackungen für medizinische Produkte hergestellt, indem
in eine Bodenfolie eine Mehrzahl von Blisternäpfen eingeformt wird, die anschließend
mit den medizinischen Produkten befüllt werden. Daraufhin wird eine Deckfolie auf
die Bodenfolie aufgesiegelt, so dass eine versiegelte Blisterbahn gebildet wird, und
schließlich werden einzelne Blisterverpackungen aus der Blisterbahn ausgestanzt.
[0003] Bei bestimmten medizinischen Produkten kann es notwendig sein, im Bereich des Blisternapfes
zusätzlich eine Einlage aus Aktivmaterial vorzusehen, die beispielsweise der Trocknung
der im versiegelten Napf befindlichen Luft dient, um die Integrität des medizinischen
Produkts zu gewährleisten. Üblicherweise werden dazu Einlagen aus Aktivmaterial in
eine mit dem Blisternapf verbundene Kammer eingelegt, bevor der Blisternapf mit der
Deckfolie versiegelt wird.
[0004] Die mit den bekannten Verfahren hergestellten Blisterverpackungen haben allerdings
aufgrund der zusätzlichen Einlage aus Aktivmaterial einen erhöhten Platzbedarf. Außerdem
müssen die Einlagen aus Aktivmaterial in relativ komplex geformte Kammern der Blisternäpfe
eingebracht werden, damit sie beim Ausdrücken des Blisternapfes durch den Nutzer nicht
aus dem Blisternapf fallen und versehentlich mit eingenommen werden können. Dadurch
wird der Herstellprozess erschwert.
[0005] Es ist somit die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein möglichst einfaches Verfahren
zur Herstellung von Blisterverpackungen für medizinische Produkte mit einem Aktivmaterial
im Bereich der Näpfe der Blisterverpackungen zu schaffen, so dass die Blisterverpackungen
wenig Platz beanspruchen und sicher in der Handhabung sind, und eine entsprechende
Blisterverpackung zu schaffen.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 9 gelöst.
[0007] Erfindungsgemäß umfasst das Verfahren zur Herstellung von Blisterverpackungen für
medizinische Produkte, insbesondere Tabletten, Kapseln oder Dragees folgende Schritte:
- Bereitstellen einer Bodenfolie und Formen einer Mehrzahl von Blisternäpfen in die
Bodenfolie, wobei jeder Blisternapf eine mindestens zweistufige Form aufweist derart,
dass er eine erste Ausnehmung aufweist, die eine erste Stufe des Blisternapfes definiert,
und eine zweite Ausnehmung aufweist, die in einem Teilabschnitt eines von der ersten
Ausnehmung überspannten Flächenbereichs angeordnet ist und tiefer liegt als die erste
Ausnehmung;
- Befüllen der zweiten Ausnehmungen der Blisternäpfe mit den medizinischen Produkten;
- Bereitstellen von Streifen aus Aktivmaterial und Ablegen jeweils eines Streifens aus
Aktivmaterial in die erste Ausnehmung jedes Blisternapfes oberhalb des medizinischen
Produkts, wobei der Streifen aus Aktivmaterial auf mindestens einer, bevorzugt mindestens
zwei Auflageflächen der ersten Ausnehmung aufliegt, die neben der zweiten Ausnehmung
angeordnet ist oder sind;
- Bereitstellen einer Deckfolie und gleichzeitiges Siegeln der Deckfolie an Stege der
Bodenfolie, die um die Blisternäpfe herum angeordnet sind, sowie an die Streifen aus
Aktivmaterial und dadurch Bilden einer versiegelten Blisterbahn; und
- Ausstanzen einzelner Blisterverpackungen aus der Blisterbahn.
[0008] Durch die gleichzeitige Versiegelung der Deckfolie an die Stege der Bodenfolie und
an die Streifen aus Aktivmaterial werden auf einfache Weise Blisterverpackungen hergestellt,
die einen relativ geringen Platzbedarf haben und bei denen sichergestellt ist, dass
beim Ausdrücken der medizinischen Produkte das Aktivmaterial an der Deckfolie haften
bleibt.
[0009] Vorzugsweise erfolgt das Bereitstellen der Streifen aus Aktivmaterial durch Bereitstellen
einer zu einer Rolle aufgewickelten Bahn aus Aktivmaterial und Ausstanzen der Streifen
aus Aktivmaterial aus der abgewickelten Bahn. Hierdurch wird das Bereitstellen der
Streifen aus Aktivmaterial in großen Stückzahlen ermöglicht.
[0010] Vorzugsweise sind die Streifen aus Aktivmaterial Folienabschnitte. Dadurch sind die
Streifen aus Aktivmaterial besonders einfach mit der Deckfolie zu versiegeln und benötigen
in der Höhe lediglich einen geringen Platzbedarf.
[0011] Dabei ist es besonders bevorzugt, wenn die Streifen aus Aktivmaterial eine Dicke
von 0,2 mm bis 2 mm, mehr bevorzugt 0,3 mm bis 1,2 mm aufweisen. Die angegebene Dicke
der Streifen aus Aktivmaterial erlaubt eine sichere Handhabung und reduziert den Platzbedarf.
[0012] Das Aktivmaterial weist vorzugsweise aufgrund seiner Materialeigenschaften eine Aufnahmefunktion
zur Aufnahme mindestens einer Substanz oder eine Abgabefunktion zur Abgabe mindestens
einer Substanz auf. Dadurch kann, je nach gewünschter Anforderung, die Integrität
der in den Näpfen befindlichen medizinischen Produkte auch über einen längeren Zeitraum
sichergestellt werden.
[0013] Es ist bevorzugt, dass das Ablegen der Streifen aus Aktivmaterial mittels einer Pick
& Place-Vorrichtung durchgeführt wird. Hierdurch wird die erforderliche Genauigkeit
bei der Ablage der Streifen aus Aktivmaterial gewährleistet und ein hoher Durchsatz
erzielt.
[0014] Vorzugsweise stehen nach dem Ablegen der Streifen aus Aktivmaterial auf den Auflageflächen
der ersten Ausnehmung die Streifen aus Aktivmaterial um 0,05 mm bis 0,5 mm, mehr bevorzugt
um 0,08 mm bis 0,2 mm, über die Stege der Bodenfolie vor. Dadurch wird sichergestellt,
dass beim nachfolgenden Versiegeln der Deckfolie die Deckfolie auch an die Streifen
aus Aktivmaterial gesiegelt wird, während aufgrund des lediglich geringen Überstands
der Streifen aus Aktivmaterial über die Stege der Bodenfolie und der Komprimierbarkeit
der Streifen aus Aktivmaterial auch ein Versiegeln der Deckfolie mit den Stegen der
Bodenfolie im selben Arbeitsgang stattfindet.
[0015] In einer bevorzugten Ausgestaltung werden beim Formen der Mehrzahl von Blisternäpfen
in die Bodenfolie auch jeweils eine um die zweite Ausnehmung herum verlaufende, nach
oben abragende Rippe oder jeweils mindestens zwei voneinander beabstandete, nach oben
abragende Noppen in einem Bodenbereich der ersten Ausnehmung geformt, die die Auflagefläche
oder Auflageflächen für den jeweiligen Streifen aus Aktivmaterial bildet oder bilden.
Auf diese Weise wird zum einen ein Abstand zwischen den medizinischen Produkten und
den Streifen aus Aktivmaterial hergestellt, und zum anderen wird durch den Gegendruck
der Rippe oder der mindestens zwei nach oben abragenden Noppen die Siegelqualität
zwischen Deckfolie und den Streifen aus Aktivmaterial an diesen Stellen erhöht.
[0016] Die erfindungsgemäß hergestellte Blisterverpackung für medizinische Produkte, insbesondere
Tabletten, Kapseln oder Dragees, umfasst eine Bodenfolie, in die mindestens ein Blisternapf
eingeformt ist, der von Stegen der Bodenfolie umgeben ist, wobei der mindestens eine
Blisternapf eine mindestens zweistufige Form aufweist derart, dass er eine erste Ausnehmung
aufweist, die eine erste Stufe des Blisternapfes definiert, und eine zweite Ausnehmung
aufweist, die in einem Teilabschnitt eines von der ersten Ausnehmung überspannten
Flächenbereichs angeordnet ist und tiefer liegt als die erste Ausnehmung. Die Blisterverpackung
weist außerdem eine Deckfolie auf, die den mindestens einen Blisternapf überdeckt
und an die Stege der Bodenfolie gesiegelt ist, sowie einen Streifen aus Aktivmaterial,
der im mindestens einen Blisternapf angeordnet ist und an die Deckfolie gesiegelt
ist. Das medizinische Produkt ist in der zweiten Ausnehmung aufgenommen, und der Streifen
aus Aktivmaterial ist in der ersten Ausnehmung aufgenommen, wobei der Streifen aus
Aktivmaterial auf mindestens einer, bevorzugt mindestens zwei Auflageflächen in einem
Bodenbereich der ersten Ausnehmung aufliegt, die neben der zweiten Ausnehmung angeordnet
ist oder sind.
[0017] Mit dieser Ausgestaltung wird gewährleistet, dass das Aktivmaterial und die medizinischen
Produkte innerhalb jedes Napfes voneinander getrennt sind und gleichzeitig das Aktivmaterial
beim Ausdrücken der medizinischen Produkte an der Deckfolie haften bleibt. Außerdem
ist bei dieser Anordnung der Platzbedarf jedes Blisternapfes minimiert.
[0018] Weitere Merkmale, Vorteile und Eigenschaft der vorliegenden Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen.
- Fig. 1
- ist eine Perspektivansicht eines Ausschnitts aus einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Blisterverpackung, bei der die Deckfolie zum Zwecke der besseren Übersichtlichkeit
weggelassen ist;
- Fig. 2
- ist eine Draufsicht auf einen Blisternapf aus der Blisterverpackung aus Fig. 1, wobei
die Deckfolie zum Zwecke der Übersichtlichkeit weggelassen ist;
- Fig. 3
- ist eine Querschnittsansicht eines Napfes der Blisterverpackung aus Fig. 1;
- Fig. 4
- ist eine Perspektivansicht eines Ausschnitts aus einer weiteren Ausführungs-form einer
erfindungsgemäßen Blisterverpackung, bei der die Deckfolie zum Zwecke der Übersichtlichkeit
weggelassen ist;
- Fig. 5
- ist eine Draufsicht auf einen Blisternapf der Blisterverpackung aus Fig. 4, wobei
die Deckfolie zum Zwecke der Übersichtlichkeit weggelassen ist;
- Fig. 6
- ist eine Querschnittsansicht eines Blisternapfes der Blisterverpackung aus Fig. 4
mit aufgesiegelter Deckfolie in einer ersten Schnittrichtung;
- Fig. 7
- ist eine Querschnittsansicht eines Blisternapfes der Blisterverpackung aus Fig. 4
mit aufgesiegelter Deckfolie in einer zweiten Schnittrichtung senkrecht zur Schnittrichtung
aus Fig. 6;
- Fig. 8
- ist eine Perspektivansicht eines Ausschnitts aus einer weiteren Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Blisterverpackung, bei der die Deckfolie zum Zwecke der Übersichtlichkeit
weggelassen ist;
- Fig. 9
- ist eine Draufsicht auf einen Blisternapf der Blisterverpackung aus Fig. 8, wobei
die Deckfolie zum Zwecke der Übersichtlichkeit weggelassen ist;
- Fig. 10
- ist eine Querschnittsansicht eines Blisternapfes der Blisterverpackung aus Fig. 8
mit aufgesiegelter Deckfolie, in einer ersten Schnittrichtung;
- Fig. 11
- ist eine Querschnittsansicht eines Blisternapfes der Blisterverpackung aus Fig. 8
mit aufgesiegelter Deckfolie in einer zweiten Schnittrichtung senkrecht zur Schnittrichtung
aus Fig. 10;
- Fig. 12
- ist eine schematische Ansicht einer Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Herstellung von Blisterverpackungen;
- Fig. 13
- ist eine schematische Querschnittsansicht einer Formvorrichtung, die beim erfindungsgemäßen
Verfahren zur Herstellung von Blisterverpackungen verwendet werden kann;
- Fig. 14
- ist eine Draufsicht auf die Ausnehmung im unteren Formwerkzeug aus Fig. 13;
- Fig. 15
- ist eine schematische Schnittansicht einer Siegelvorrichtung, die beim erfindungsgemäßen
Verfahren zur Herstellung von Blisterverpackungen verwendet werden kann, in einer
geöffneten Position;
- Fig. 16
- ist eine schematische Schnittansicht der Siegelvorrichtung aus Fig. 15 in einer geschlossenen
Siegelposition;
- Fig. 17
- ist eine Perspektivansicht eines Ausschnitts aus einer weiteren Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Blisterverpackung, bei der die Deckfolie zum Zwecke der Übersichtlichkeit
weggelassen ist;
- Fig. 18
- ist eine Draufsicht auf einen Blisternapf der Blisterverpackung aus Fig. 17, wobei
die Deckfolie zum Zwecke der Übersichtlichkeit weggelassen ist;
- Fig. 19
- ist eine Querschnittsansicht eines Blisternapfes der Blisterverpackung aus Fig. 17
mit aufgesiegelter Deckfolie;
- Fig. 20
- ist eine Perspektivansicht eines Ausschnitts aus einer weiteren Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Blisterverpackung, bei der die Deckfolie zum Zwecke der Übersichtlichkeit
weggelassen ist;
- Fig. 21
- ist eine Draufsicht auf einen Blisternapf der Blisterverpackung aus Fig. 20, wobei
die Deckfolie zum Zwecke der Übersichtlichkeit weggelassen ist;
- Fig. 22
- ist eine Querschnittsansicht eines Blisternapfes der Blisterverpackung aus Fig. 20
mit aufgesiegelter Deckfolie;
- Fig. 23
- ist eine Perspektivansicht eines Ausschnitts aus einer weiteren Ausführungs-form einer
erfindungsgemäßen Blisterverpackung, bei der die Deckfolie zum Zwecke der Übersichtlichkeit
weggelassen ist;
- Fig. 24
- ist eine Draufsicht auf einen Blisternapf der Blisterverpackung aus Fig. 23, wobei
die Deckfolie zum Zwecke der Übersichtlichkeit weggelassen ist;
- Fig. 25
- ist eine Querschnittsansicht eines Blisternapfes der Blisterverpackung aus Fig. 23
mit aufgesiegelter Deckfolie;
- Fig. 26
- ist eine schematische Querschnittsansicht einer weiteren Formvorrichtung, die beim
erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung von Blisterverpackungen verwendet werden
kann;
- Fig. 27
- ist eine Draufsicht auf die Ausnehmung im unteren Formwerkzeug aus Fig. 26;
- Fig. 28
- ist eine schematische Schnittansicht einer weiteren Siegelvorrichtung, die beim erfindungsgemäßen
Verfahren zur Herstellung von Blisterverpackungen verwendet werden kann, in einer
geöffneten Position;
- Fig. 29
- ist eine schematische Schnittansicht der Siegelvorrichtung aus Fig. 28 in einer geschlossenen
Siegelposition;
- Fig. 30
- ist eine schematische Schnittansicht einer weiteren Siegelvorrichtung, die beim erfindungsgemäßen
Verfahren zur Herstellung von Blisterverpackungen verwendet werden kann, in einer
geöffneten Position;
- Fig. 31
- ist eine schematische Schnittansicht der Siegelvorrichtung aus Fig. 30 in einer geschlossenen
Siegelposition;
- Fig. 32
- ist eine Querschnittsansicht eines Blisternapfes einer weiteren Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Blisterverpackung mit aufgesiegelter Deckfolie;
- Fig. 33
- ist eine schematische Querschnittsansicht einer weiteren Formvorrichtung, die beim
erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung von Blisterverpackungen verwendet werden
kann;
- Fig. 34
- ist eine schematische Schnittansicht einer weiteren Siegelvorrichtung, die beim erfindungsgemäßen
Verfahren zur Herstellung von Blisterverpackungen verwendet werden kann, in einer
geöffneten Position; und
- Fig. 35
- ist eine schematische Schnittansicht einer weiteren Siegelvorrichtung, die beim erfindungsgemäßen
Verfahren zur Herstellung von Blisterverpackungen verwendet werden kann, in einer
geöffneten Position.
[0019] In Fig. 1 bis 3 ist eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Blisterverpackung
2 für medizinische Produkte 4, insbesondere Tabletten, Kapseln oder Dragees dargestellt.
Die Blisterverpackung 2 umfasst eine Bodenfolie 6, in die mindestens ein Blisternapf
8 eingeformt ist, der von Stegen 10 der Bodenfolie 6 umgeben ist. Der in Fig. 1 dargestellte
Ausschnitt der Blisterverpackung 2 zeigt lediglich einen Blisternapf 8. In der Regel
weisen Blisterverpackungen 2 eine Mehrzahl von Blisternäpfen 8 auf, die üblicherweise
in einem regelmäßigen Muster über die Blisterverpackung 2 verteilt sind. Eine häufig
verwendete Anordnung der Blisternäpfe 8 in der Blisterverpackung 2 ist eine Matrix
aus Zeilen und Spalten.
[0020] Eine Deckfolie 12, die den mindestens einen Blisternapf 8 überdeckt, ist an die Stege
10 der Bodenfolie 6 gesiegelt und verschließt den mindestens einen Blisternapf 8.
Die Deckfolie 12 ist lediglich in Fig. 3 dargestellt, während sie in Fig. 1 und 2
aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit weggelassen wurde.
[0021] Als Material der Bodenfolie kommen insbesondere PVC, PVDC, Aclar, Aluminium, PETG
oder Verbundfolien in Frage. Als Material der Deckfolie kommen insbesondere Aluminium,
Polyethylen, Polypropylen, papierkaschierte und weitere Verbundfolien in Frage.
[0022] Ein Streifen 14 aus Aktivmaterial ist im mindestens einen Blisternapf 8 angeordnet
und an die Deckfolie 12 gesiegelt. Die Versiegelung mit der Deckfolie 12 kann vollflächig
sein, lediglich über gewisse Flächenbereiche des Streifens 14, entlang von Linien
oder auch nur punktuell.
[0023] Das Aktivmaterial weist allgemein aufgrund seiner Materialeigenschaften eine Aufnahmefunktion
zur Aufnahme mindestens einer Substanz oder eine Abgabefunktion zur Abgabe mindestens
einer Substanz auf. Der am weitesten verbreitete Einsatzzweck ist die Aufnahme von
Feuchtigkeit. Bei Streifen 14 mit Aufnahmefunktion können die Streifen 14 aus Aktivmaterial
aber beispielsweise auch Sauerstoff, CO
2, reaktive Verunreinigungen oder Gerüche aufnehmen. Bei Streifen 14 mit Abgabefunktion
können die Streifen 14 aus Aktivmaterial beispielsweise Stickstoff oder Kohlendioxid
freisetzen.
[0024] Ein Streifen 14 aus Aktivmaterial weist vorzugsweise eine Dicke von 0,2 mm bis 2
mm, mehr bevorzugt von 0,3 mm bis 1,2 mm auf. Das Material des Streifens 14 ist vorzugsweise
zumindest ein wenig biegesteif, um die Handhabung zu vereinfachen. Das Material des
Streifens 14 ist vorzugsweise eine Folie, mehr bevorzugt ein Polymer, besonders bevorzugt
ein Dreiphasen-Polymer. Die Folie kann beispielsweise durch Extrusion hergestellt
werden, wobei die aktiven Partikel dem Polymer beigefügt werde. Kanäle innerhalb des
Polymers ermöglichen eine Bewegung von Gasen. Vorzugsweise liegen die aktiven Partikel
als Sphären im Streifen 14 aus Aktivmaterial vor.
[0025] In der Ausführungsform gemäß Fig. 1 bis 3 ist das Produkt 4 als Oblong ausgebildet
und der Streifen 14 aus Aktivmaterial weist eine im Wesentlichen rechteckige Grundfläche
auf. Der Streifen 14 ist quer zum Produkt 4 angeordnet, bevorzugt unter einem Winkel
von ca. 45°. Übliche Abmessungen des Streifens 14 in Längs- und Querrichtung sind
ca. 5 mm bis 50 mm.
[0026] Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, umfasst jeder Blisternapf 8 eine zweistufige Form,
bei der eine erste Ausnehmung 16 eine erste Stufe des Blisternapfes 8 definiert. Eine
zweite Ausnehmung 18 ist in einem Teilabschnitt des von der ersten Ausnehmung 16 überspannten
Flächenbereichs angeordnet und liegt tiefer als die erste Ausnehmung 16. Das medizinische
Produkt 4 ist in der zweiten Ausnehmung 18 aufgenommen, während der Streifen 14 aus
Aktivmaterial in der ersten Ausnehmung 16 aufgenommen ist. Der Streifen 14 aus Aktivmaterial
liegt dabei auf Auflageflächen 20 der ersten Ausnehmung 16 auf, die neben der zweiten
Ausnehmung 18 angeordnet sind. Der Streifen 14 und das Produkt 4 sind somit vorzugsweise
voneinander in vertikaler Richtung beabstandet.
[0027] Die beiden Auflageflächen 20 für den Streifen 14 aus Aktivmaterial liegen sich auf
zwei Seiten der zweiten Ausnehmung 18 diametral gegenüber. Der Streifen 14 aus Aktivmaterial
überdeckt somit einen Großteil der zweiten Ausnehmung 18 und liegt mit zwei gegenüberliegenden
Eckbereichen auf den Auflageflächen 20 auf.
[0028] Die in Fig. 4 bis 7 dargestellte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Blisterverpackung
2 ist ähnlich aufgebaut wie die in Fig. 1 bis 3 dargestellte und zuvor beschriebene
Ausführungsform. Identische Elemente sind mit denselben Bezugszeichen versehen. Im
Unterschied zu der Ausführungsform aus Fig. 1 bis 3 weist das medizinische Produkt
4 eine kreisförmige Grundfläche auf. Der Streifen 14 aus Aktivmaterial besitzt wiederum
eine im Wesentlichen rechteckige Grundfläche und liegt mit seinen zwei schmaleren
Randbereichen auf den Auflageflächen 20 auf, die an gegenüberliegenden Seiten der
zweiten Ausnehmung 18 angeordnet sind. Der Streifen 14 aus Aktivmaterial überdeckt
somit wesentliche Teile des Produkts 4.
[0029] Die in Fig. 8 bis 11 dargestellte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Blisterverpackung
2 ist wiederum im Wesentlichen identisch zur Ausführungsform gemäß Fig. 1 bis 3. Identische
Elemente sind mit identischen Bezugszeichen versehen. Das medizinische Produkt 4 ist
als Kugel ausgebildet. Im Gegensatz zu den zuvor beschriebenen Ausführungsformen besitzt
der Streifen 14 aus Aktivmaterial eine Aussparung 22, die über dem medizinischen Produkt
4 angeordnet ist. Das medizinische Produkt 4 kann somit beim Ausdrücken durch die
Aussparung 22 des Streifens 14 aus Aktivmaterial hindurchtreten. Der mit dem Streifen
14 aus Aktivmaterial versiegelte Bereich der Deckfolie 12 wird somit beim Ausdrücken
des Produkts 4 nicht durchbrochen, sondern lediglich der Bereich der Deckfolie 12
oberhalb der Aussparung 22.
[0030] Die Form der Blisternäpfe 8 kann von den bislang beschriebenen Ausgestaltungen abweichen.
Denkbar ist jede geometrische Ausgestaltung, sofern der Blisternapf 8 eine mindestens
zweistufige Gestalt besitzt. Die Gestalt der zweiten Ausnehmung 18 richtet sich dabei
vorzugsweise nach der Form des zu verpackenden Produkts 4, das alle möglichen geometrischen
Formen besitzen kann. Neben der bislang dargestellten Oblong-Form, Drageeform oder
Kugelform kommen auch dreieckige oder mehreckige Formen der medizinischen Produkte
4 in Frage.
[0031] Schließlich kann auch die Form des Streifens 14 aus Aktivmaterial von den bislang
dargestellten Ausführungsbeispielen abweichen. Die Streifen 14 können neben der dargestellten
rechteckigen Grundfläche beispielsweise auch runde, ovale, dreieckige Grundflächen
aufweisen. In jeder dieser Ausgestaltungen ist es möglich, eine Aussparung 22 in dem
Streifen vorzusehen. Die Streifen 14 sind in der Regel Zuschnitte.
[0032] Die Auflageflächen 20 für die Streifen 14 aus Aktivmaterial können auf zwei gegenüberliegenden
Seiten der zweiten Ausnehmung 18 angeordnet sein, wie in den bisherigen Ausführungsbeispielen
dargestellt. Ebenso ist es aber möglich, dass mehr als zwei Auflageflächen 20 um die
zweite Ausnehmung 18 herum angeordnet sind oder dass eine einzige durchgängige Auflagefläche
20, die um die zweite Ausnehmung 18 herum verläuft, vorgesehen ist.
[0033] Bezugnehmend auf Fig. 12 wird nun ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung
von Blisterverpackungen 2 beschrieben. Zunächst wird eine Bodenfolie 6 in Form einer
Rolle bereitgestellt und abgewickelt. In die abgewickelte Bodenfolie 6 werden in einer
Formstation 24 die Blisternäpfe 8 geformt, wobei jeder Blisternapf 8 die zuvor beschriebene,
mindestens zweistufige Form aufweist. Anschließend werden in einer Füllstation 26
die zweiten Ausnehmungen 18 der Blisternäpfe 8 mit den medizinischen Produkten 4 befüllt.
[0034] In einer Zuführstation 28 werden anschließend Streifen 14 aus Aktivmaterial bereitgestellt
und jeweils ein Streifen 14 aus Aktivmaterial wird in die erste Ausnehmung 16 jedes
Blisternapfes 8 oberhalb des medizinischen Produkts 4 auf der mindestens einen Auflagefläche
20 der ersten Ausnehmung 16 abgelegt. Der Streifen 14 aus Aktivmaterial ist somit
vorzugsweise oberhalb vom medizinischen Produkt 4 angeordnet, vorzugsweise in einem
geringen Abstand davon. Bevorzugt erfolgt das Bereitstellen der Streifen 14 aus Aktivmaterial
durch Bereitstellen einer zu einer Rolle aufgewickelten Bahn aus Aktivmaterial und
Ausstanzen der Streifen 14 aus Aktivmaterial aus der abgewickelten Bahn. Das Ablegen
der Streifen 14 aus Aktivmaterial erfolgt vorzugsweise mittels einer Pick & Place-Vorrichtung.
Es ist aber auch möglich, andere Übergabeformen für die Streifen 14 aus Aktivmaterial
vorzusehen.
[0035] In einer nachfolgenden Siegelstation 30 wird die Deckfolie 12 bereitgestellt und
an Stege 10 der Bodenfolie 6 angesiegelt. Gleichzeitig wird die Deckfolie 12 auch
an die Streifen 14 aus Aktivmaterial angesiegelt. Insgesamt wird auf diese Weise eine
versiegelte Blisterbahn gebildet. Schließlich erfolgt in einer nachgelagerten Stanzstation
32 das Ausstanzen einzelner Blisterverpackungen 2 aus der Blisterbahn. Die einzelnen
Blisterverpackungen 2 werden dann weiteren Bearbeitungsmaßnahmen zugeführt.
[0036] In Fig. 13 sind ein erstes Formwerkzeug 34 und ein zweites Formwerkzeug 36 skizziert,
die in der Formstation 24 zusammenwirken, um die Blisternäpfe 8 in die Bodenfolie
6 zu formen. Die beiden Formwerkzeuge 34, 36 sind zwischen einer geöffneten Position
und einer geschlossenen Formposition relativ zueinander bewegbar. Hierzu muss zumindest
eines der beiden Formwerkzeuge 34, 36 bewegbar sein, vorzugsweise beide. In der geschlossenen
Formposition klemmen die beiden Formwerkzeuge 34, 36 die Bodenfolie 6 zum Formvorgang
zwischen sich ein. Am zweiten Formwerkzeug 36 ist eine Druckluftquelle 38 angeschlossen,
die für die Ausformung der Blisternäpfe 8 in der festgeklemmten Bodenfolie 6 sorgt.
[0037] Das erste Formwerkzeug 34 umfasst mindestens eine, vorzugsweise eine Mehrzahl von
Mulden 40 zur Bildung mindestens eines Blisternapfes 8 in der Bodenfolie 6. Die mindestens
eine Mulde 40 weist eine mindestens zweistufige Form auf. Eine erste Ausnehmung 42
der Mulde 40 definiert eine erste Stufe der Mulde 40. Eine zweite Ausnehmung 44 der
Mulde 40 ist in einem Teilabschnitt eines von der ersten Ausnehmung 42 überspannten
Flächenbereichs angeordnet und liegt tiefer als die erste Ausnehmung 42. Die Form
der Mulde 40 entspricht der Form der zu bildenden Blisternäpfe 8. Die in Fig. 14 dargestellte
Form der Mulde 40 entspricht beispielsweise der Form der Blisternäpfe 8 der Blisterverpackung
2 aus Fig. 1 bis 3.
[0038] In Fig. 15 und 16 sind ein erstes Siegelwerkzeug 54 und ein zweites Siegelwerkzeug
56 skizziert, die in der Siegelstation 30 zusammenwirken, um die Deckfolie 12 an die
Stege 10 der Bodenfolie 6 und an die Streifen 14 aus Aktivmaterial zu siegeln. Die
beiden Siegelwerkzeuge 54, 56 sind zwischen einer geöffneten Position (Fig. 15) und
einer geschlossenen Siegelposition (Fig. 16) relativ zueinander bewegbar. Hierzu muss
zumindest eines der beiden Siegelwerkzeuge 54, 56 bewegbar sein, vorzugsweise beide.
In der geschlossenen Siegelposition pressen die beiden Siegelwerkzeuge 54, 56 die
Deckfolie 12 an die Stege 10 der Bodenfolie 6 und an die Streifen 14 aus Aktivmaterial.
Das zweite Siegelwerkzeug 56 weist mindestens ein Heizmittel 58 auf. Das erste Siegelwerkzeug
54 kann ein Kühlmittel (nicht dargestellt) aufweisen.
[0039] Das erste Siegelwerkzeug 34 umfasst mindestens eine, vorzugsweise eine Mehrzahl von
Mulden 60 zur Aufnahme mindestens eines Blisternapfes 8 der Bodenfolie 6. Die mindestens
eine Mulde 60 weist eine mindestens zweistufige Form auf. Eine erste Ausnehmung 62
der Mulde 60 definiert eine erste Stufe der Mulde 60. Eine zweite Ausnehmung 64 der
Mulde 60 ist in einem Teilabschnitt eines von der ersten Ausnehmung 62 überspannten
Flächenbereichs angeordnet und liegt tiefer als die erste Ausnehmung 62. Die Form
der Mulde 60 entspricht im Wesentlichen der Form der zuvor in der Formstation 24 gebildeten
Blisternäpfe 8. Im konkreten Beispiel entspricht die Form der Mulde 60 der Blisterverpackung
aus Fig. 1 bis 3.
[0040] Beim Ablegen der Streifen 14 aus Aktivmaterial auf der mindestens einen Auflagefläche
20 der ersten Ausnehmung 16 ist es vorteilhaft, dass die Streifen 14 aus Aktivmaterial
um 0,05 mm bis 0,5 mm, mehr bevorzugt um 0,08 mm bis 0,2 mm über die Stege 10 der
Bodenfolie nach oben vorstehen. Die Geometrie der Blisternäpfe 8 sowie der ersten
Ausnehmung 62 im ersten Siegelwerkzeug 54 ist dementsprechend auf die Dicke des Streifens
14 aus Aktivmaterial anzupassen, so dass dieser Überstand vor dem Siegelvorgang in
der Siegelstation 30 vorliegt. Durch diesen Überstand der Streifen 14 wird sichergestellt,
dass die Deckfolie 12 nicht nur an die Stege 10 der Bodenfolie 6 gesiegelt wird, sondern
auch an die Streifen 14 aus Aktivmaterial.
[0041] In Fig. 17 bis 19 ist eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Blisterverpackung
2 dargestellt. Diese Ausführungsform entspricht in wesentlichen Teilen der Ausführungsform
aus Fig. 1 bis 3. Fig. 17 entspricht hierbei der Darstellung aus Fig. 1, Fig. 18 entspricht
der Darstellung aus Fig. 2 und Fig. 19 entspricht der Darstellung aus Fig. 3. Insofern
ist für die vorliegende Ausführungsform die Beschreibung zu Fig. 1 bis 3 einschlägig,
sofern nicht anders angegeben. Identische Elemente sind mit identischen Bezugszeichen
versehen.
[0042] Abweichend von der Ausführungsform aus Fig. 1 bis 3 sind die Auflageflächen 20 für
den Streifen 14 aus Aktivmaterial durch zwei nach oben abragende Noppen 50 in der
Bodenfolie 6 im Bereich der ersten Ausnehmung 16 gebildet. Die beiden Noppen 50 sind
lediglich in der Querschnittsansicht gemäß Fig. 19 zu erkennen, weil sie in den anderen
beiden Ansichten durch den Streifen 14 überdeckt sind.
[0043] In Fig. 26 und 27 ist eine weitere mögliche Ausgestaltung der Formwerkzeuge 34, 36
dargestellt. Diese Ausgestaltung entspricht in wesentlichen Teilen der Ausführungsform
aus Fig. 13 und 14. Fig. 26 entspricht hierbei der Darstellung aus Fig. 13 und Fig.
27 entspricht der Darstellung aus Fig. 14. Insofern ist für die vorliegende Ausgestaltung
die Beschreibung zu Fig. 13 und 14 einschlägig, sofern nicht anders angegeben. Identische
Elemente sind mit identischen Bezugszeichen versehen.
[0044] Abweichend von der Ausführungsform aus Fig. 13 und 14 umfasst das erste Formwerkzeug
34 im Bereich der ersten Ausnehmung 42 der Mulde 40 zwei abragende Vorsprünge 46,
die neben der zweiten Ausnehmung 44 angeordnet sind. Dadurch werden beim Formen der
Blisternäpfe 8 in die Bodenfolie 6 zwei nach oben abragende Noppen 50 in die Bodenfolie
6 eingeformt, die die Auflageflächen für die Streifen 14 aus Aktivmaterial bilden.
In Fig. 27 sind die beiden Vorsprünge 46 nochmals in Draufsicht erkennbar. Mit dem
hier dargestellten Formwerkzeug 34 wird die Blisterverpackung 2 aus Fig. 1 bis 3 geformt.
[0045] In Fig. 28 und 29 ist eine weitere mögliche Ausgestaltung der Siegelwerkzeuge 54,
56 dargestellt. Diese Ausgestaltung entspricht in wesentlichen Teilen der Ausführungsform
aus Fig. 15 und 16. Fig. 28 entspricht hierbei der Darstellung aus Fig. 15 und Fig.
29 entspricht der Darstellung aus Fig. 16. Insofern ist für die vorliegende Ausgestaltung
die Beschreibung zu Fig. 15 und 16 einschlägig, sofern nicht anders angegeben. Identische
Elemente sind mit identischen Bezugszeichen versehen.
[0046] In Abwandlung zu den Siegelwerkzeugen aus Fig. 15 und 16 weist das erste Siegelwerkzeug
54 hier zwei nach oben abragende Vorsprünge 66 auf, die der Form der in die Bodenfolie
6 geformten Noppen 50 entsprechen und an einer solchen Stelle angeordnet sind, dass
die Noppen 50 während des Siegelprozesses auf den Vorsprüngen 66 zu liegen kommen.
Die Vorsprünge 66 dienen zur Stützung der Noppen 50 der Bodenfolie 6 während des Siegelvorgangs.
[0047] Die in Fig. 30 und 31 dargestellten Siegelwerkzeuge 54, 56 entsprechen im Wesentlichen
den in Fig. 28 und 29 dargestellten Siegelwerkzeugen 54, 56. Identische Elemente sind
mit identischen Bezugszeichen versehen. In Abwandlung zur Ausführungsform der Fig.
28 und 29 sind die Vorsprünge 66 im ersten Siegelwerkzeug 54 durch Stifte 68 ersetzt,
die nach oben über den Bodenbereich der ersten Ausnehmung 62 der Mulde 60 vorragen.
Die Stifte 68 dienen zur Stützung der Noppen 50 der Bodenfolie 6 während des Siegelvorgangs.
Die Stifte 68 können wie dargestellt federgelagert sein. Die Stifte 68 können ausfahrbar
im ersten Siegelwerkzeug 54 angeordnet sein.
[0048] Die Noppen 50 in der Bodenfolie 6 weisen vorzugsweise eine Höhe von zwischen 0,5
mm und 5 mm, bevorzugt zwischen 1 mm und 3 mm auf. Dementsprechend weisen auch die
Vorsprünge 46 im ersten Formwerkzeug 34 und gegebenenfalls die Vorsprünge 66 im ersten
Siegelwerkzeug 54 eine Höhe von zwischen 0,5 mm und 5 mm, bevorzugt zwischen 1 mm
und 3 mm auf. Wenn Stifte 68 verwendet werden, stehen diese vorzugsweise über eine
Höhe von zwischen 0,5 mm und 5 mm, bevorzugt zwischen 1 mm und 3 mm, über den Bodenbereich
der ersten Ausnehmung 62 der Mulde 60 vor oder sind bis dahin ausgefahren.
[0049] In den dargestellten Ausführungsformen sind die Noppen 50 als abgerundete Erhebungen
dargestellt. Ebenso sind andere Formen der Noppen 50 denkbar, beispielsweise Noppen
50 mit einer dreieckigen Querschnittsform mit abgerundeter Spitze oder mit einer ebenen
oberen Plateaufläche, auf der der Streifen 14 aus Aktivmaterial aufliegt. Die Noppen
50 können sich auch als längliche Objekte entlang einer Linie (gerade, gekrümmt) erstrecken.
Die Form der Vorsprünge 46, 66 und/oder der Spitzen der Stifte 68 entspricht vorzugsweise
jeweils der Form der Noppen 50 in der Bodenfolie 6.
[0050] Es ist auch möglich, anstelle von mehreren Noppen 50 eine umlaufende Rippe auszubilden.
Dies ist insbesondere bei der Ausführungsform gemäß Fig. 8 bis 11 denkbar. Fig. 32
zeigt diese Abwandlung in der Querschnittsansicht. Die umlaufende Rippe 70 kann in
Draufsicht eine beliebige Ringform aufweisen, z.B. in Form eines Kreisrings, eines
ovalen Rings, eines eckigen Rings etc.
[0051] Zur Herstellung von Blisterverpackungen wie in Fig. 32 wird im ersten Formwerkzeug
34 lediglich ein umlaufender Vorsprung 76 in derselben Form wie die Rippe 70 ausgebildet
sein. Fig. 33 zeigt eine Querschnittsansicht einer solchen Ausgestaltung.
[0052] Ebenso wird vorzugsweise lediglich ein ebenso geformter, umlaufender Vorsprung 86
im ersten Siegelwerkzeug 54 ausgebildet sein, wie aus der Querschnittsansicht aus
Fig. 34 hervorgeht.
[0053] Alternativ könnte im ersten Siegelwerkzeug 54 auch ein umlaufendes, ausfahrbares
Stützelement 78 verwendet werden, dessen Scheitel der Form der Rippe 70 entspricht.
Fig. 35 zeigt eine solche Gestaltung im Querschnitt. Das Stützelement 78 ist vorzugsweise
federgelagert.
[0054] Für die Querschnittsform der Rippe 70, des Vorsprungs 76, des Vorsprungs 86 oder
des Scheitels des Stützelements 78 gilt dann Entsprechendes wie für die Querschnittsform
der Noppen 50.
1. Verfahren zur Herstellung von Blisterverpackungen (2) für medizinische Produkte (4),
insbesondere Tabletten, Kapseln oder Dragees, mit folgenden Schritten:
Bereitstellen einer Bodenfolie (6) und Formen einer Mehrzahl von Blisternäpfen (8)
in die Bodenfolie (6), wobei jeder Blisternapf (8) eine mindestens zweistufige Form
aufweist derart, dass er eine erste Ausnehmung (16) aufweist, die eine erste Stufe
des Blisternapfes (8) definiert, und eine zweite Ausnehmung (18) aufweist, die in
einem Teilabschnitt eines von der ersten Ausnehmung (16) überspannten Flächenbereichs
angeordnet ist und tiefer liegt als die erste Ausnehmung (16);
Befüllen der zweiten Ausnehmungen (18) der Blisternäpfe (8) mit den medizinischen
Produkten (4);
Bereitstellen von Streifen (14) aus Aktivmaterial und Ablegen jeweils eines Streifens
(14) aus Aktivmaterial in die erste Ausnehmung (16) jedes Blisternapfes (8) oberhalb
des medizinischen Produkts (4), wobei der Streifen (14) aus Aktivmaterial auf mindestens
einer Auflagefläche (20) der ersten Ausnehmung (16) aufliegt, die neben der zweiten
Ausnehmung (18) angeordnet ist;
Bereitstellen einer Deckfolie (12) und gleichzeitiges Siegeln der Deckfolie (12) an
Stege (10) der Bodenfolie (6), die um die Blisternäpfe (8) herum angeordnet sind,
sowie an die Streifen (14) aus Aktivmaterial und dadurch Bilden einer versiegelten
Blisterbahn; und
Ausstanzen einzelner Blisterverpackungen (2) aus der Blisterbahn.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bereitstellen der Streifen (14) aus Aktivmaterial durch Bereitstellen einer zu
einer Rolle aufgewickelten Bahn aus Aktivmaterial und Ausstanzen der Streifen (14)
aus Aktivmaterial aus der abgewickelten Bahn erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Streifen (14) aus Aktivmaterial Folienabschnitte sind.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Streifen (14) aus Aktivmaterial eine Dicke von 0,2 mm bis 2 mm, bevorzugt 0,3
mm bis 1,2 mm aufweisen.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Aktivmaterial aufgrund seiner Materialeigenschaften eine Aufnahmefunktion zur
Aufnahme mindestens einer Substanz oder eine Abgabefunktion zur Abgabe mindestens
einer Substanz aufweist.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Ablegen der Streifen (14) aus Aktivmaterial mittels einer Pick & Place-Vorrichtung
durchgeführt wird.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Ablegen der Streifen (14) aus Aktivmaterial auf der mindestens einen Auflagefläche
(20) der ersten Ausnehmung (16) die Streifen (14) aus Aktivmaterial um 0,05 mm bis
0,5 mm, bevorzugt um 0,08 mm bis 0,2 mm, über die Stege (10) der Bodenfolie (6) vorstehen.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass beim Formen der Mehrzahl von Blisternäpfen (8) in die Bodenfolie (6) jeweils eine
um die zweite Ausnehmung (18) herum verlaufende, nach oben abragende Rippe (70) oder
jeweils mindestens zwei voneinander beabstandete, nach oben abragende Noppen (50)
in die Bodenfolie (6) im Bereich der ersten Ausnehmung (16) geformt werden, die die
Auflagefläche oder Auflageflächen (20) für den Streifen (14) aus Aktivmaterial bildet
oder bilden.
9. Blisterverpackung (2) für medizinische Produkte (4), insbesondere Tabletten, Kapseln
oder Dragees, mit
einer Bodenfolie (6), in die mindestens ein Blisternapf (8) eingeformt ist, der von
Stegen (10) der Bodenfolie (6) umgeben ist, wobei der mindestens eine Blisternapf
(8) eine mindestens zweistufige Form aufweist derart, dass er eine erste Ausnehmung
(16) aufweist, die eine erste Stufe des Blisternapfes (8) definiert, und eine zweite
Ausnehmung (18) aufweist, die in einem Teilabschnitt eines von der ersten Ausnehmung
(16) überspannten Flächenbereichs angeordnet ist und tiefer liegt als die erste Ausnehmung
(16);
einer Deckfolie (12), die den mindestens einen Blisternapf (8) überdeckt und an Stege
(10) der Bodenfolie (6) gesiegelt ist;
einem Streifen (14) aus Aktivmaterial, der im mindestens einen Blisternapf (8) angeordnet
ist und an die Deckfolie (12) gesiegelt ist;
wobei das medizinische Produkt (4) in der zweiten Ausnehmung (18) aufgenommen ist
und der Streifen (14) aus Aktivmaterial in der ersten Ausnehmung (16) aufgenommen
ist, wobei der Streifen (14) aus Aktivmaterial auf mindestens einer Auflagefläche
(20) in einem Bodenbereich der ersten Ausnehmung (16) aufliegt, die neben der zweiten
Ausnehmung (18) angeordnet ist.