[0001] Die Erfindung betrifft eine Verbundpackung, insbesondere parallelepipede Karton/Kunststoff-Verbundpackung
für fließfähige Produkte, mit einem im Giebel der Verbundpackung vorgesehenen und
ellipsenartigen überbeschichteten Loch mit einer Ellipsenhauptachse und einer Ellipsennebenachse,
sowie einem Ausgießelement, welches einen Grundkörper, ein im Grundkörper bewegbar
geführtes, hohlzylinderförmiges Schneidelement mit einem Zylinderaußendurchmesser
und eine wiederverschließbare Schraubkappe umfasst, wobei die Schraubkappe beim erstmaligen
Öffnen der Verbundpackung zum Antreiben des Schneidelements, welches so im Bereich
des überbeschichteten Lochs eine Ausgießöffnung bildet, dient und wobei am Schneidelement
ausgebildete erste Führungsmittel mit am Grundkörper ausgebildeten zweiten Führungsmitteln
korrespondierend zusammenwirken. Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Karton/Kunststoff-Verbundmaterial
und einen Zuschnitt daraus, sowie ein Ausgießelement zur Verwendung mit einer solchen
Verbundpackung.
[0002] Verbundpackungen, bestehend aus einer Karton/Kunststoff-Verbundpackung (hiernach
Packung) und einem Ausgießelement, sind aus der Praxis in unterschiedlichsten Variationen
bekannt. Der genaue Schichtaufbau des Verbundmaterials kann je nach Anforderungen
variieren, besteht aber zumindest aus einer Trägerschicht aus Karton und Deckschichten
aus Kunststoff. Zusätzlich kann eine Barriereschicht (z.B. Aluminium, Polyamid oder
Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer) notwendig sein, um bei aseptischen Füllgütern eine
erhöhte Barrierewirkung gegen Gase und im Falle von Aluminium auch Licht zu gewährleisten.
[0003] Eine solche Packung wird normalerweise in einer von zwei Arten von Verpackungsmaschinen
hergestellt. In der ersten Alternative wird eine Endlosbahn von sterilisiertem Verbundmaterial
zu einer Röhre geformt und versiegelt, wonach sie mit dem ebenfalls sterilisierten
Füllgut gefüllt und in gleichmäßigen Abständen quer dazu versiegelt und geschnitten
wird. Die so entstehenden "Packungskissen" werden dann entlang der vorgefalzten Kanten
zu parallelepipeden Packungen geformt. Die beim Quersiegeln im Giebelbereich entstandene
Siegelnaht wird üblicherweise als Giebelnaht bezeichnet. Die andere Variante nimmt
Zuschnitte aus Verbundmaterial, welche zunächst durch Versiegeln der Längsnaht zu
Packungsmänteln geformt werden und danach auf Dornen zu einseitig offenen Packungshalbzeugen
geformt, danach sterilisiert, gefüllt, sowie zuletzt versiegelt und endgeformt werden.
[0004] Zur vereinfachten Handhabung beim Ausgießen und der Möglichkeit des Wiederverschließens
werden auch Ausgießelemente auf den Giebel der Verbundpackung appliziert. Die gängigsten
dieser Ausgießelemente sind dreiteilig und bestehen aus einem Grundkörper, der auf
der Außenseite des Verbundmaterials haftet, einer Schraubkappe und einem hohlzylinderförmigen
Schneidelement, welches die zuvor gasdichte Packung erstmalig öffnet und so eine Ausgießöffnung
bildet. Diese Ausgießelemente werden durch meist separate Maschinen appliziert, dies
entweder mithilfe von Schmelzklebstoffen oder durch Verschweißen des Grundkörpers
mit der äußeren Kunststoffdeckschicht.
[0005] Da das Verbundmaterial dank des stabilen Schichtaufbaus äußerst schwer aufzutrennen
ist, wird die Verbundpackung üblicherweise entsprechend angepasst. Das Ausgießelement
mit seinem Schneidelement könnte stabil genug ausgeführt sein, dass es problemlos
durch das gesamte Verbundmaterial schneidet. Dies ist allerdings aus Kostengründen
zumeist uninteressant. Daher ist es üblich, den Öffnungsbereich so zu präparieren,
dass dort ein geschwächter Bereich entsteht, welcher vorwiegend in zwei verschiedenen
Ausführungen bekannt ist. Zum einen werden sogenannte Schwächungslinien in die äußeren
Schichten des Verbundmaterials eingebracht, welche abgestimmt auf die Geometrie und
Größe des zu verwendenden Schneidelements, eine leichtere Trennung ermöglichen. Zum
anderen kann der geschwächte Bereich als sog. "überbeschichtetes Loch" ausgeführt
sein. Die ersten beiden Möglichkeiten haben den Nachteil, dass jeweils offene Kartonkanten
entstehen, welche beim Ausgießen in direkten Kontakt mit dem Füllgut kommen. Dies
kann zu Kartonfasern im Produkt sowie auch zu Geschmacksveränderungen desselben führen.
Daher wird für gewöhnlich ein überbeschichtetes Loch als Lösung bevorzugt.
[0006] Ein überbeschichtetes Loch, wie dies in der
EP 2 528 731 A1 der Anmelderin näher beschrieben ist, wird noch während der Verbundmaterialherstellung
gebildet. Dabei wird in der Kartonträgerschicht ein Loch ausgestanzt, so dass nach
ihrer Beschichtung mit den Kunststoffdeckschichten eine lokale Schwächung im Verbundmaterial
entsteht. Es besteht also aus allen gewöhnlichen Schichten des Verbundmaterials ohne
ausgestanzte Kartonträgerschicht: Die Kunststoffdeckschichten, gegebenenfalls eine
Barriereschicht und falls benötigt weitere Laminier- und Haftvermittlerschichten.
Im Sinne dieser Erfindung soll die Größe des überbeschichteten Lochs als diejenige
des ausgestanzten Lochs aus der Kartonträgerschicht, nicht etwa dem Punkt an dem die
übrigen Schichten zusammentreffen, definiert sein.
[0007] In der Praxis hat sich gezeigt, dass diese Art von Packstoffschwächung nicht zu nahe
an Packungskanten oder der Giebelnaht platziert sein kann. Im Besonderen führen die
sehr hohen Bahngeschwindigkeiten beim Laminieren des Verbundmaterials zu solchen Einschränkungen.
Je nach Abmessungen des Giebelbereichs der Packung gibt es also eine gewisse Größe
des überbeschichteten Lochs, die nicht überschritten werden kann. Beschränkend ist
hier zumeist die Breite des Packungsgiebels, also der Abstand zwischen der Giebelnaht
und der parallel dazu liegenden Packungskante. Andererseits liegt die spätere Giebelnaht
während des Laminierungsprozesses entlang der Laufrichtung, was wiederum mit erhöhten
Toleranzen des Lochs in dieser Längenausdehnung in Verbindung steht. Da die Breite
des Packungsgiebels allerdings quer zur Laufrichtung liegt, wird das Loch in Laufrichtung
- wo es nicht durch zu nahe Kanten beschränkt ist und höhere Toleranzen aufweist -
länger ausgeführt als quer dazu. Dies führt zu einer ungefähr elliptischen Lochform
mit der Ellipsenhauptachse entlang der Laufrichtung und der Ellipsennebenachse quer
dazu. Eine solche ellipsenartige Lochform kann auch als Langloch ausgeführt sein.
[0008] In anderen Produktionssystemen liegt die spätere Giebelnaht allerdings quer zur Laufrichtung,
was die obengenannte Ausführung verhindert und zu einer runden Lochform mit einem
Radius führt, der ebenso durch die Breite des Giebels beschränkt ist wie die Nebenachse
der Ellipse im ersten Beispiel.
[0009] Die
EP 1 088 765 A1 beschreibt ein Ausgießelement und damit einhergehend eine gattungsgemäße Verbundpackung.
Grundkörper, Schraubkappe und Schneidelement bilden zusammen ein Ausgießelement, welches
bei erstmaliger Betätigung das überbeschichtete Loch in einem großen Bereich auftrennt
und den nicht-durchtrennten Teil desselben zur Seite drängt, um eine Ausgießöffnung
zu erstellen. Dabei ist das Schneidelement in seiner Bewegung über ein Gewinde an
seiner Außenseite im Grundkörper geführt und wird von der Schraubkappe angetrieben.
[0010] Prinzipiell gilt, dass ein größeres Schneidelement stets erwünscht ist, da dies beim
Ausgießen einen größeren Volumenstrom erlaubt, welcher wiederum zu mehr Geschwindigkeit
und Kontrolle, insbesondere der Vermeidung von "Gluckern", führt. Selbstverständlich
gibt es aber eine Vielzahl an diversen Produkten und Anwendungsfällen. Dies führt
dazu, dass eine weite Auswahl von verschiedenen Ausgießelementen in diversen Größen
angeboten wird. Die für den Konsumenten unsichtbare Schnittstelle in Form des überbeschichteten
Lochs ist bei dieser Auswahl nur insoweit relevant, dass das Schneidelement dieses
leicht auftrennen kann während der Grundkörper immer noch sauber außerhalb davon appliziert
ist. Eine neue Ausführung des überbeschichteten Lochs bedeutet stets auch Investitionskosten
in Form von neuen Stanzwerkzeugen und Druckzylindern mit angepassten Druckbildern,
ebenso wie potentiell erhöhte Produktionskosten während des erneuten Kalibrierens
der Produktionsprozesse.
[0011] Davon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, die eingangs
genannte und zuvor näher beschriebene Verbundpackung so auszugestalten und weiterzubilden,
dass unter Beibehaltung einer bereits bestehenden Variante eines überbeschichteten
Lochs ein möglichst großer Ausflussdurchmesser geschaffen werden kann, oder dass das
Systems von überbeschichtetem Loch und Schneidelement über seine normalen Grenzen
hinaus optimiert wird.
[0012] Gelöst wird diese Aufgabe bei einer Verbundpackung mit den Merkmalen des Oberbegriffs
von Patentanspruch 1 dadurch, dass der Zylinderaußendurchmesser wenigstens so gross
ist wie die Länge der Ellipsennebenachse. Dies führt dazu, dass die Schnittlinie des
Schneidelements entlang oder sogar außerhalb des Randes des überbeschichteten Lochs
verläuft und daher mit der Seitenwand des hohlzylinderförmigen Schneidelements das
überbeschichtete Loch zumindest abschnittweise ausgedehnt wird. Somit wird ein relativ
zum überbeschichteten Loch in seiner Größe optimierter Ausflussdurchmesser erstellt.
[0013] Ebenfalls gelöst wird diese Aufgabe durch ein Karton/Kunststoff-Verbundmaterial,
einen Zuschnitt daraus und ein Ausgießelement, welche jeweils ein Teil einer solchen
Verbundpackung darstellen.
[0014] Eine weitere Lehre der Erfindung sieht vor, dass sich die Längen der Ellipsenhauptachse
und der Ellipsennebenachse entsprechen und das überbeschichtete Loch somit kreisförmig
ausgeführt ist.
[0015] In weiteren vorteilhaften Ausführungen ist das Schneidelement zum erstmaligen Öffnen
der Verbundpackung auf einer schraubgewindeförmigen Bahn oder einer Bahn mit unterschiedlichen
Steigungen bewegbar ausgeführt. So kann das Schneidelement möglichst einfach auf einem
Gewinde geführt sein oder aber in veränderten Varianten auch auf mehreren aufeinanderfolgenden
Abschnitten. Dabei können einzelne Abschnitte das Schneidelement rein axial abwärts,
rein horizontal oder mit beliebigen Steigungen ihrer schraubenförmigen Bahnen führen.
[0016] Eine weitere Ausbildung der Erfindung sieht vor, dass die ersten Führungsmittel in
einem dem überbeschichteten Loch zugewandten unteren Bereich mit einer geringeren
Höhe ausgebildet sind als im restlichen Bereich. Besonders bei der vorliegenden Erfindung
wirken sehr hohe Kräfte auf die Führungsmittel, wenn das Schneidelement in die Packung
eintaucht. Im Gegensatz zu bekannten Systemen in denen nur im Bereich des überbeschichteten
Lochs geschnitten wird, wird hierbei das Schneidelement immer mindestens in einem
gewissen Bereich mit der Kartonträgerschicht in Berührung geraten oder diese sogar
verdrängen. Je weiter das Schneidelement also bereits durch das überbeschichtete Loch
hindurch eingetaucht ist, desto kleiner sind die restlichen Bereiche, in denen die
ersten und zweiten Führungsmittel noch ineinandergreifen. In der Endposition sind
das nur noch der obere Bereich des Schneidelements und korrespondierend der untere
Bereich des Grundkörpers beziehungsweise deren Führungsmittel. Die ersten Führungsmittel
sollten also in jenem oberen Bereich möglichst stark ausgebildet bleiben, während
im unteren Bereich möglichst wenig Reibung beim Eintauchen durch das überbeschichtete
Loch und somit entlang der Kartonträgerschichtkante erzeugt werden soll. Der untere
Bereich der ersten Führungsmittel sollte also mit möglichst geringer Höhe ausgeführt
sein.
[0017] Gemäß einer weiteren Lehre der Erfindung soll sich der untere Bereich bei geöffneter
Verbundpackung unterhalb des überbeschichteten Lochs und somit innerhalb der Verbundpackung
befinden. Dies beschreibt die Position des Schneidelements im Vergleich zur Packung
in seiner Endposition am Ende des Öffnungsvorgangs der Verbundpackung.
[0018] Bei einer weiteren zweckmäßigen Ausführungsform sind die ersten und zweiten Führungsmittel
als eine Kombination von einzelnen Leitwänden und/oder einzelnen Nocken ausgebildet.
Dies ermöglicht beliebige Kombinationen von Abschnitten, die verschiedene Steigungen
des Weges des Schneidelements vorgeben. Sobald das Schneidelement von der Schraubkappe
in Bewegung versetzt wird, können die Nocken entlang der Leitwände geführt werden
und so das Schneidelement entlang des vorgegebenen Pfades lenken. Hier sind verschiedene
Ausführungsformen denkbar, wie zum Beispiel Leitwände an Schneidelement und Grundkörper
oder auch Nocken an einem der beiden Bauteile kombiniert mit Leitwänden am jeweils
Anderen.
[0019] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die ersten Führungsmittel als
ein erstes Gewinde und die zweiten Führungsmittel als ein zweites Gewinde ausgebildet
sind. Diese Lösung ist vor allem dann angebracht, wenn eine einzelne schraubenlinienförmige
Bewegung ausgeführt werden soll. Ein Gewindepaar bietet auch den Vorteil, dass die
beiden zusammenwirkenden Teile über einen ausgedehnten Bereich miteinander in Kontakt
stehen und so wiederum einen erhöhten Halt gegenüber den beim Öffnungsvorgang auftretenden
Kräften bieten.
[0020] Eine andere Lehre der Erfindung sieht vor, dass das erste Gewinde im unteren Bereich
unterbrochen ausgebildet ist. Durch Unterbrechungen im Gewinde können die Widerstandskräfte,
die beim Eintauchen durch das überbeschichtete Loch auftreten, verringert werden.
Besonders auch bei einem mehrgängigen Gewinde können diese so ausgebildet werden,
dass bei einer gegebenen Eintauchtiefe jeweils zumindest ein Teil der Gewindegänge
unterbrochen ist. Durch Unterbrechungen auf unterschiedlichen Höhen in den jeweiligen
Gewindegängen könnte so beispielsweise der durchschnittliche Außendurchmesser im unteren
Bereich des Schneidelements verringert werden, ohne eine allzu große Varianz desselben
herbeizuführen. Dies ermöglicht ein leichteres und gleichmäßiges Eintauchen durch
das überbeschichtete Loch.
[0021] Nach einer besonderen Ausführungsart sind die Höhen der Gewindeabschnitte im unteren
Bereich des Schneidelements in Drehrichtung vorne abgeschrägt ausgebildet. Während
des schraubenlinienförmigen Eintauchens ist der in Drehrichtung vorne liegende Teil
eines jeweiligen Gewindeabschnittes die erste Partie, welche mit der Oberfläche der
Packung in Berührung kommt. Es dient daher einem einfacheren Eintauchen, wenn diese
Partie unter einem möglichst flachen Winkel abgeschrägt ist, um ein stetiges Eindrehen
dieser Gewindeabschnitte zu ermöglichen.
[0022] Nach einer weiteren Lehre der Erfindung ist das zweite Gewinde als Gewindeabschnitte
und/oder Nocken ausgeführt. Einerseits sollte es, wenn möglich, Ziel sein Material
in solchen Verbrauchsartikeln einzusparen und schon bloß daher eignet sich eine solche
Ausbildung des zweiten Gewindes. Andererseits ist es bei mehr als einem Gewindegang
oft nötig die Gewinde zu unterbrechen, damit die Produktionswerkzeuge möglichst einfach
und kostengünstig gestaltet werden können. Zuletzt kann dies auch so ausgeführt sein,
wie es in der
EP 1 931 571 B1 der Anmelderin beschrieben ist, um eine simple und direkte Montage der verschiedenen
Einzelteile des Ausgießelements zu ermöglichen. Diese vereinfachte Montage funktioniert
besonders in Kombination mit den Unterbrechungen im ersten Gewinde.
[0023] Gemäß einer weiteren Lehre der Erfindung sind das Ausgießelement und das überbeschichtete
Loch exzentrisch angeordnet, so dass selbst, wenn der Zylinderaußendurchmesser genau
der Länge der Ellipsennebenachse entspricht, das Schneidelement beim erstmaligen Öffnen
zumindest teilweise außerhalb des überbeschichteten Lochs liegt. Diese exzentrische
Anordnung kommt oft zustande, wenn die Ausgießelemente von einer entsprechenden Applikationseinrichtung
auf die Packungen appliziert werden. Solche Einrichtungen werden immer eine gewisse
Toleranz aufweisen, welche es in vielen Fällen verunmöglicht, dass die entsprechenden
Teile exakt aufeinander zu liegen kommen. Im Stand der Technik führt dies dazu, dass
die Schnittbahn des Schneidelements etwas näher an den Rand des überbeschichteten
Lochs zu liegen kommt, allerdings nicht außerhalb davon. Die spezifische Ausführungsform
der Verbundpackung ermöglicht es in dieser Hinsicht also auch die Applikationseinrichtungen
mit höheren Toleranzen und damit einhergehend auch höheren Geschwindigkeiten laufen
zu lassen.
[0024] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das Schneidelement aus schlagzähmodifiziertem
Polystyrol gefertigt. Im Gegensatz zu den normalerweise für Schneidelemente verwendeten
Polypropylen und Polyethylen, sorgt ein schlagzähmodifiziertes Polystyrol für ein
stabileres Bauteil.
[0025] Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer lediglich ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1A und 1B
- eine erfindungsgemäße Verbundpackung mit und ohne appliziertem Ausgießelement in perspektivischer
Ansicht,
- Fig. 2A bis 2E
- eine Draufsicht auf das überbeschichtete Loch einer Verbundpackung gemäß Fig. 1B mit
eingezeichneter Schnittlinie in verschiedenen Ausführungen,
- Fig. 3
- ein erfindungsgemäßes appliziertes Ausgießelement aus Fig. 1A im Vertikalschnitt,
- Fig. 4
- ein erfindungsgemäßes Schneidelement eines Ausgießelementes in perspektivischer Ansicht
und
- Fig. 5
- eine erfindungsgemäße Verbundpackung mit appliziertem Ausgießelement nach dem erstmaligen
Öffnen und Wiederverschließen der Schraubkappe, zur besseren Darstellung in aufgeschnittener
perspektivischer Ansicht.
[0026] In Fig. 1A ist eine Verbundpackung 1 gezeigt, wie sie als parallelepipede Karton/Kunststoff-Verbundpackung
für fließfähige Produkte für sich schon lange bekannt ist. Im Bereich einer späteren
Öffnung angeordnet ist ein Ausgießelement 2 dargestellt, welches bei erstmaliger Betätigung
die Verbundpackung 1 öffnet. Fig. 1B zeigt zusätzlich ein überbeschichtetes Loch 3,
welches die vereinfachte Öffnung der Verbundpackung 1 ermöglicht.
[0027] Aus der Vergrößerung des Öffnungsbereichs in Fig. 2A geht deutlich hervor, wie die
Schnittlinie 4 eines Schneidmittels im Vergleich zum Rand 5 des überbeschichteten
Lochs 3 zu liegen kommt. Hier ist eine erfindungsgemäße Ausführung mit einem ellipsenartigen
überbeschichteten Loch 3 mit Ellipsenhauptachse H und Ellipsennebenachse N gezeigt
zusammen mit der Schnittlinie 4, welche dem Zylinderaußendurchmesser D entspricht.
Der Randbereich des überbeschichteten Lochs 3 wird während des Öffnungsvorgangs also
ausgeweitet. Fig. 2B zeigt einen Öffnungsbereich, wie er aus dem Stand der Technik
bekannt ist. In Fig. 2C ist eine weitere erfindungsgemäße Variante illustriert, wobei
hier das überbeschichtete Loch 3 kreisförmig ausgeführt ist. In Fig. 2D ist eine erfindungsgemäße
Ausführung dargestellt, in der die Schnittlinie 4 genau auf den Rand 5 zu liegen kommt.
Zuletzt ist in Fig. 2E nochmals dieselbe Variante wie in Fig. 2D gezeigt, allerdings
mit einem exzentrisch applizierten Ausgießelement 2. Dabei wird das überbeschichtete
Loch 3 während des Öffnungsvorgangs einseitig stärker ausgeweitet.
[0028] Fig. 3 zeigt zunächst den Öffnungsbereich einer Verbundpackung 1 im Vertikalschnitt.
Das Ausgießelement 2 ist hierbei mit einem Flansch 6 seines Grundkörpers 7 um das
überbeschichtete Loch 3 herum appliziert. Der Grundkörper 7 weist neben dem Flansch
6 noch einen Tubus 8 auf. Eine Schraubkappe 9, die dem erstmaligen Öffnen und späteren
Wiederverschließen der Verbundpackung 1 dient, ist zusätzlich mit einem Manipulationssicherungsring
10 versehen, welcher sich bei der erstmaligen Betätigung der Schraubkappe 9 von dieser
wegbricht und im unteren Bereich des Grundkörpers 7 verbleibt. Das Schneidelement
11 ist über seine ersten Führungsmittel 12 mit den zweiten Führungsmitteln 13 des
Grundkörpers verbunden und darin geführt, wobei diese im dargestellten und insoweit
bevorzugten Ausführungsbeispiel als Gewindepaar mit Unterbrechungen ausgeführt sind.
In seiner Bewegungsbahn geführt, wird das Schneidelement 11 durch ein Antriebselement
14 der Schraubkappe 9 beim erstmaligen Öffnen angetrieben und schraubenförmig abwärts
bewegt. Während dieser Bewegung wird die Verbundpackung 1 im Bereich des überbeschichteten
Lochs 3 aufgetrennt und der Randbereich ausgeweitet. Im Schnittbild gut ersichtlich
sind ebenfalls die geringere Höhe H2 des ersten Gewindes im unteren Bereich des Schneidelements,
wie auch die normale Höhe H1 im restlichen Bereich.
[0029] Das Karton/Kunststoff-Verbundmaterial besteht aus einer Kartonträgerschicht 15, einer
Aluminiumschicht 16 und inneren und äußeren Kunststoffdeckschichten 17. Besonders
gut zu erkennen ist auch der ausgestanzte Rand 5 der Kartonträgerschicht 15, der die
äußere Begrenzung des überbeschichteten Lochs 3 definiert. Ebenfalls ersichtlich ist
damit auch das Überlappen des Schneidelements 11 mit diesem Bereich.
[0030] In Fig. 4 ist das Schneidelement 11 einzeln dargestellt. Hier sind insbesondere die
ersten Führungsmittel 12 zu sehen, welche als ein Außengewinde mit Unterbrechungen
18 ausgeführt sind. Diese Unterbrechungen 18 im Gewinde ermöglichen eine vereinfachte
Montage des dreiteiligen Ausgießelements und auch gewisse Materialeinsparungen. Überdies
ist, wie in Fig. 3A deutlicher erkennbar, das Gewinde zusätzlich im unteren Bereich
mit einer geringeren Höhe ausgebildet, was zusammen mit den Unterbrechungen 18 das
Eintauchen in das Verbundmaterial erleichtert. Das Schneidelement 11 verfügt außerdem
über zwei im bevorzugten Ausführungsbeispiel ungefähr gegenüberliegende Schneidzähne
19, um das Verbundmaterial zu perforieren und aufzutrennen.
[0031] Die geöffnete Verbundpackung ist in der aufgeschnittenen Ansicht der Fig. 5 von innen
zu sehen, wobei vor allem eine Lasche 20 auffällt. Diese entsteht, da beim Auftrennvorgang
das überbeschichtete Loch 3 seine Spannung verliert, bevor das Schneidelement 11 einen
kompletten Kreis schneiden könnte. Die Lasche 20, welche ungefähr dem aufgetrennten
überbeschichteten Loch 3 entspricht, hält dann nur noch an einem einzelnen Segment,
wird durch die weitere Bewegung des Schneidelements 11 zur Seite gedrückt und gibt
damit die Ausgießöffnung frei. Dieses Segment reicht aus, die Lasche 20 bei geöffneter
Verbundpackung 1 in ihrem "aufgeklappten" Zustand zu halten, um ein ungewolltes Abreißen
der Lasche 20 zuverlässig zu vermeiden. Da das Schneidelement 11 das komplette überbeschichtete
Loch 3 ausfüllt, ist im Gegensatz zu üblichen Ausführungen kein restlicher Randbereich
des überbeschichteten Lochs 3 um das Schneidelement 11 herum zu sehen.
1. Verbundpackung, insbesondere parallelepipede Karton/Kunststoff-Verbundpackung für
fließfähige Produkte, mit einem im Giebel der Verbundpackung (1) vorgesehenen und
ellipsenartigen überbeschichteten Loch (3) mit einer Ellipsenhauptachse (H) und einer
Ellipsennebenachse (N), sowie einem Ausgießelement (2), welches einen Grundkörper
(7), ein im Grundkörper (7) bewegbar geführtes, hohlzylinderförmiges Schneidelement
(11) mit einem Zylinderaußendurchmesser (D) und eine wiederverschließbare Schraubkappe
(9) umfasst, wobei die Schraubkappe (9) beim erstmaligen Öffnen der Verbundpackung
(1) zum Antreiben des Schneidelements (11), welches so im Bereich des überbeschichteten
Loches (3) eine Ausgießöffnung bildet, dient und wobei am Schneidelement (11) ausgebildete
erste Führungsmittel mit am Grundkörper ausgebildeten zweiten Führungsmitteln korrespondierend
zusammenwirken,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Zylinderaußendurchmesser (D) wenigstens so groß ist wie die Länge der Ellipsennebenachse
(N).
2. Verbundpackung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich die Längen der Ellipsenhauptachse (H) und der Ellipsennebenachse (N) entsprechen
und das überbeschichtete Loch (3) somit kreisförmig ausgeführt ist.
3. Verbundpackung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Schneidelement (11) zum erstmaligen Öffnen der Verbundpackung (1) auf einer schraubgewindeförmigen
Bahn bewegbar ausgeführt ist.
4. Verbundpackung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Schneidelement (11) zum erstmaligen Öffnen der Verbundpackung (1) auf einer Bahn
mit unterschiedlichen Steigungen bewegbar ausgeführt ist.
5. Verbundpackung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die ersten Führungsmittel in einem dem überbeschichteten Loch (3) zugewandten unteren
Bereich mit einer geringeren Höhe (H2) ausgebildet sind als im restlichen Bereich.
6. Verbundpackung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich der untere Bereich bei geöffneter Verbundpackung (1) unterhalb des überbeschichteten
Loches (3) und somit innerhalb der Verbundpackung (1) befindet.
7. Verbundpackung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die ersten und zweiten Führungsmittel als eine Kombination von einzelnen Leitwänden
und/oder einzelnen Nocken ausgebildet sind.
8. Verbundpackung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die ersten Führungsmittel als ein erstes Gewinde (12) und die zweiten Führungsmittel
als ein zweites Gewinde (13) ausgebildet sind.
9. Verbundpackung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
das erste Gewinde (12) im unteren Bereich unterbrochen ausgebildet ist.
10. Verbundpackung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Höhe der Gewindeabschnitte im unteren Bereich des Schneidelements (11) in Drehrichtung
vorne abgeschrägt ausgebildet sind.
11. Verbundpackung nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
das zweite Gewinde (13) als Gewindeabschnitte und/oder Nocken ausgeführt ist.
12. Verbundpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Ausgießelement (2) und das überbeschichtete Loch (3) exzentrisch angeordnet sind,
so dass selbst, wenn der Zylinderaußendurchmesser (D) genau der Länge der Ellipsennebenachse
(N) entspricht, das Schneidelement (11) beim erstmaligen Öffnen zumindest teilweise
außerhalb des überbeschichteten Loches (3) liegt.
13. Verbundpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Schneidelement (11) aus schlagzähmodifiziertem Polystyrol gefertigt ist.
14. Karton/Kunststoff-Verbundmaterial mit zumindest einer Kartonträgerschicht (15) und
zumindest einer Kunststoffdeckschicht (17), mit darin eingearbeiteten Rillungen zur
Ausbildung von Packungskanten, zur Herstellung von Karton/Kunststoff-Verbundpackungen
als Teil von Verbundpackungen nach einem der Ansprüche 1 bis 13.
15. Zuschnitt aus Karton/Kunststoff-Verbundmaterial mit in das Material eingearbeiteten
Rillungen zur Ausbildung von Packungskanten, wobei der Zuschnitt in der Größe einer
Verbundpackung ausgebildet ist, zur Herstellung einer Karton/Kunststoff-Verbundpackung
als Teil einer Verbundpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 13.
16. Ausgießelement (2) mit einem Grundkörper (7), einem darin bewegbar geführten Schneidelement
(11) und einer Schraubkappe (9), zur Verwendung als Teil einer Verbundpackung (1)
nach einem der Ansprüche 1 bis 13.