[0001] Die Erfindung betrifft eine Aufzuganlage umfassend eine Mehrzahl von Fahrkörben,
ein einen Umlaufbetrieb der Fahrkörbe ermöglichendes Schachtsystem, wenigstens ein
Antriebssystem zum Verfahren der Fahrkörbe innerhalb des Schachtsystems sowie ein
Sicherheitssystem mit einer Mehrzahl von Sicherheitsknoten. Das Sicherheitssystem
der Aufzuganlage ist ausgebildet, bei Feststellung eines vom Normalbetrieb abweichenden
Betriebszustandes der Aufzuganlage die Aufzuganlage in einen sicheren Betriebszustand
zu überführen. Die Fahrkörbe der Aufzuganlage, das Schachtsystem der Aufzuganlage
und das wenigstens eine Antriebssystem der Aufzuganlage bilden jeweils wenigstens
eine funktionale Einheit.
[0002] Aufgrund dessen, dass bei einer solchen Aufzuganlage mehrere Fahrkörbe weitgehend
unabhängig voneinander in einem gemeinsamen Schacht des Schachtsystems verfahren werden
können, besteht bei solchen Aufzuganlagen das Problem, sicherzustellen, dass eine
Kollision zwischen benachbarten Fahrkörben zuverlässig verhindert wird.
[0003] Hierzu ist es üblicherweise erforderlich, dass eine Vielzahl von Betriebsparametern
einer Aufzuganlage erfasst und ausgewertet werden, insbesondere die aktuelle Position
von jedem Fahrkorb. Je mehr Fahrkörbe eine Aufzuganlage dabei umfasst, desto umfangreicher
wird dabei die zu verarbeitende und zu übertragende Datenmenge.
[0004] Aus der Druckschrift
EP 1 562 848 B1 ist eine Aufzuganlage mit mindestens einem Schacht, in dem zumindest zwei Fahrkörbe
entlang einer gemeinsamen Fahrbahn verfahren werden können, bekannt. Bei dieser Aufzuganlage
sind den Fahrkörben jeweils eine Steuereinheit, ein Antrieb und eine Bremse zugeordnet.
Um eine Kollision zwischen den Fahrkörben der Aufzuganlage zu verhindern, wird jeweils
der Abstand zwischen benachbarten Fahrkörben überwacht. Wird ein vorgegebener kritischer
Mindestabstand unterschritten, so ist vorgesehen, dass ein Nothalt des entsprechenden
Fahrkorbs ausgelöst wird.
[0005] Aus der Druckschrift
EP 0 769 468 B1 ist eine weitere Aufzuganlage bekannt, bei der mehrere Fahrkörbe gleichzeitig in
mindestens einem Schacht verfahren werden können. Bei dieser Aufzuganlage weist jeder
Fahrkorb einen eigenen Antrieb und ein eigenes Sicherheitsmodul auf. Die Sicherheitsmodule
sind dabei ausgebildet, das Bremssystem des jeweiligen Fahrkorbs sowie anderer Fahrkörbe
auszulösen. Hierzu ist vorgesehen, dass jeweils von einem Sicherheitsmodul erfasste
beziehungsweise ausgewertete Daten an alle anderen Sicherheitsmodule übertragen werden.
Ein aus der
EP 0 769 468 B1 bekanntes Problem hierbei ist, dass die zu übertragende Datenmenge derart groß ist,
dass eine laufende Übertragung und Verarbeitung dieser Daten durch die Sicherheitsmodule
zumindest mit vertretbarem technischen Aufwand nicht möglich ist, weshalb die
EP 0 769 468 B1 vorschlägt, mit einem dynamischen Aufzugmodell zu arbeiten.
[0006] Vor diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine eingangs
genannte Aufzuganlage zu verbessern. Insbesondere soll eine Aufzuganlage mit einem
verbesserten Sicherheitssystem bereitgestellt werden. Vorzugsweise soll die Aufzuganlage
ein Sicherheitskonzept ermöglichen, welches eine verteilte Systemarchitektur nutzt
und vorteilhafterweise kurze Reaktionszeiten ermöglicht. Dabei soll die für die Sicherstellung
eines sicheren Betriebs einer Aufzuganlage auftretende Kommunikationslast vorzugsweise
gegenüber bisher bekannten Aufzuganlagen verringert werden.
[0007] Zur Lösung der Aufgabe wir eine Aufzuganlage umfassend eine Mehrzahl von Fahrkörben,
ein einen Umlaufbetrieb der Fahrkörbe ermöglichendes Schachtsystem, wenigstens ein
Antriebssystem zum Verfahren der Fahrkörbe sowie ein Sicherheitssystem mit einer Mehrzahl
von Sicherheitsknoten, welches ausgebildet ist, bei Feststellung eines vom Normalbetrieb
abweichenden Betriebszustandes der Aufzuganlage die Aufzuganlage in einen sicheren
Betriebszustand zu überführen, vorgeschlagen. Die Fahrkörbe, das Schachtsystem und
das wenigstens eine Antriebssystem bilden dabei jeweils wenigstens eine funktionale
Einheit. Zumindest einer der Sicherheitsknoten ist dabei jeweils einer der funktionalen
Einheiten zugewiesen. Jede funktionale Einheit weist somit vorteilhafterweise wenigstens
einen Sicherheitsknoten auf. Über wenigstens eine Schnittstelle zum Übertragen von
Daten sind die Sicherheitsknoten jeweils mit wenigstens einem der weiteren Sicherheitsknoten
verbunden. Zudem umfassen die Sicherheitsknoten jeweils wenigstens einen Sensor zur
Erfassung eines Betriebsparameters der entsprechenden zugewiesenen funktionalen Einheit.
Des Weiteren umfassen die Sicherheitsknoten jeweils wenigstens eine Steuereinheit,
welche ausgebildet ist, den von dem wenigstens einen Sensor des jeweiligen Sicherheitsknotens
erfassten Betriebsparameter auszuwerten und unter Berücksichtigung, das heißt insbesondere
unter zusätzlicher Berücksichtigung, der von dem wenigstens einen weiteren Sicherheitsknoten
übertragenen Daten eine Feststellung hinsichtlich eines vom Normalbetrieb abweichenden
Betriebszustandes zu treffen. Von einem Sicherheitsknoten übertragene Daten sind dabei
insbesondere Betriebsparameter derjenigen funktionalen Einheit, die dem Sicherheitsknoten
zugewiesen ist, vorzugsweise bereits ausgewertete Betriebsparameter.
[0008] Vorteilhafterweise ermöglicht die erfindungsgemäße Aufzuganlage somit eine dezentrale
Überwachung von funktionalen Einheiten der Aufzuganlage. Hinsichtlich einer funktionalen
Einheit erfasste Betriebsparameter müssen dabei vorteilhafterweise nicht erst an eine
zentrale Steuereinheit übertragen werden, sondern können direkt von der Steuereinheit
des der funktionalen Einheit zugewiesenen Sicherheitsknotens ausgewertet werden. Hierdurch
reduziert sich vorteilhaferweise die zu übertragende Datenmenge und somit die Kommunikationslast.
[0009] Da die erfindungsgemäße Aufzuganlage zudem vorteilhafterweise ermöglicht, jeweils
an einem Sicherheitsknoten einen von einem Normalbetrieb abweichenden Betriebszustand
festzustellen, insbesondere wenn eine funktionale Einheit nicht wie vorgesehen funktioniert,
also beispielsweise ein Fahrkorb sich nicht verfahren lässt oder mit zu hoher Geschwindigkeit
verfahren wird, sind vorteilhafterweise kurze Reaktionszeiten ermöglicht. Hierdurch
wird die Sicherheit einer Aufzuganlage vorteilhafterweise weiter erhöht.
[0010] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Aufzuganlage ist vorgesehen,
dass das wenigstens eine Antriebssystem schachtabschnittsweise betreibbar ausgebildet
ist, vorteilhafterweise derart, dass die Fahrkörbe in definierten Abschnitten des
Schachtsystems unabhängig voneinander verfahren werden können, wobei vorzugsweise
jeder der definierten Abschnitte eine funktionale Einheit des Antriebssystems ist,
welcher jeweils wenigstens einer der Sicherheitsknoten zugewiesen ist. Das Antriebssystem
umfasst vorzugsweise wenigstens einen Linearmotor. Vorzugsweise weist die Aufzuganlage
hierzu als Teil des Linearantriebs Schienen auf, entlang welcher die Fahrkörbe separat
verfahren werden können. Die Schienen sind dabei vorteilhafterweise abschnittsweise
bestrombar, sodass das Antriebssystem schachtabschnittsweise betreibbar ausgebildet
ist. Durch die abschnittsweise bestrombaren Schienen sind die Fahrkörbe der Aufzuganlage
vorteilhafterweise unabhängig voneinander verfahrbar. In diesem Fall ist insbesondere
ein solcher bestrombarer Schienenabschnitt ein definiertet Abschnitt des Schachtsystems
der als solcher jeweils eine funktionale Einheit des Antriebssystems bildet. Das Antriebssystem
als funktionale Einheit weist somit vorteilhafterweise selbst wiederum eine Vielzahl
von funktionalen Einheiten auf, denen vorteilhafterweise jeweils ein Sicherheitsknoten
zugewiesen ist.
[0011] Insbesondere ist vorgesehen, dass ein solcher bestrombarer Schienenabschnitt des
Linearantriebs jeweils eine funktionale Einheit bildet. Vorteilhafterweise ist jedem
bestrombaren Schienenabschnitt oder einer Gruppe von bestrombaren Schienenabschnitten
jeweils als funktionale Einheit ein Sicherheitsknoten zugewiesen. Sensoren dieses
Sicherheitsknotens überprüfen dabei vorteilhafterweise für die Schienenabschnitte
relevante Betriebsparameter, insbesondere ob ein Schienenabschnitt ordnungsgemäß funktioniert
und/oder ob ein Fahrkorb der Aufzuganlage entlang eines Schienenabschnitts verfahren
wird.
[0012] Die Steuereinheit eines solchen Sicherheitsknotens ist dabei vorteilhafterweise ausgebildet,
abhängig von den aktuellen Positionen der Fahrkörbe der Aufzuganlage unterschiedliche
Linearmotorensegmente, insbesondere vorgenannte Schienenabschnitte des Linearantriebs,
abzuschalten, insbesondere um mögliche Fehlerquellen zu eliminieren und bei Bedarf
die Aufzuganlage beziehungsweise die entsprechende funktionale Einheit des Antriebssystems
in einen sicheren Betriebszustand zu überführen.
[0013] Insbesondere ist als weitere vorteilhafte Ausgestaltung vorgesehen, dass die Steuereinheit
eines einer funktionalen Einheit des Antriebssystems zugewiesenen Sicherheitsknotens
Einfluss auf die Steuerung der Linearmotorensegmente nehmen kann. Dabei ist insbesondere
vorgesehen, dass ein an einem Linearmotorensegment verfahrener Fahrkorb abgebremst
werden kann, wenn dem diesem Linearmotorensegment zugewiesenen Sicherheitsknoten von
dem diesem Fahrkorb zugewiesenen Sicherheitsknoten eine Kollisionsgefahr signalisiert
wird. Um einen solchen Datenaustausch zu ermöglichen, sind die Sicherheitsknoten vorteilhafterweise
über eine Kommunikationsschnittstelle miteinander verknüpft, beispielsweise über einen
Kommunikationsbus oder eine Luftschnittstelle, insbesondere unter Nutzung von WLAN
(WLAN: Wireless Local Area Network).
[0014] Eine weitere besonders vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Aufzuganlage
sieht vor, dass das Schachtsystem der Aufzuganlage wenigstens zwei sich vertikal erstreckende
Transportwege, entlang welcher die Fahrkörbe vertikal verfahren werden können, sowie
wenigstens zwei Umsetzeinrichtungen zum Umsetzen der Fahrkörbe zwischen den Transportwegen
umfasst. Jede der Umsetzeinrichtungen ist dabei vorteilhafterweise eine funktionale
Einheit des Schachtsystems, welcher jeweils ein Sicherheitsknoten zugewiesen ist.
Mittels der Umsetzeinrichtungen können die Fahrkörbe vorteilhafterweise insbesondere
zwischen Schächten des Schachtsystems der Aufzuganlage verfahren werden. Ein Schacht
kann dabei jeweils einen Transportweg darstellen. Ein Schacht kann gemäß einer Ausgestaltungsvariante
aber auch mehrere Transportwege umfassen, vorzugsweise derart, dass in dem Schacht
mehrere Fahrkörbe gleichzeitig nebeneinander und hintereinander verfahren werden können.
[0015] Insbesondere ist durch die Umsetzeinrichtung eine Möglichkeit für einen Umlaufbetrieb
der Fahrkörbe der Aufzuganlage bereitgestellt. Ein solcher Umlaufbetrieb sieht dabei
insbesondere vor, dass die Fahrkörbe entlang wenigstens eines Transportweges des Schachtsystems
ausschließlich in eine Richtung, beispielsweise aufwärts verfahren werden, und entlang
wenigstens eines weiteren Transportweges des Schachtsystems ausschließlich in eine
andere Richtung, beispielsweise abwärts verfahren werden.
[0016] Dadurch, dass gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen ist,
dass den einzelnen Umsetzeinrichtungen oder einer Gruppe von Umsetzeinrichtungen jeweils
ein Sicherheitsknoten zugewiesen ist, ist vorteilhafterweise eine Überwachung der
ordnungsgemäßen Funktion der Umsetzeinrichtungen direkt an den Umsetzeinrichtungen
gegeben. Hierdurch ist vorteilhafterweise die Menge von zu übertragenden Daten weiter
reduziert. Liegt ein Fehler an einer Umsetzeinrichtung vor, sodass diese nicht mehr
im Normalbetrieb betrieben werden kann, sondern in einen sicheren Betriebszustand
überführt wird, wird dies vorteilhafterweise an weitere anderen funktionalen Einheiten
zugewiesene Sicherheitsknoten kommuniziert. Die Aufzuganlage ist dabei vorteilhaferweise
derart ausgebildet, dass die Aufzuganlage dabei weiterhin betrieben werden kann, wobei
der defekte beziehungsweise nicht betriebsbereite Umsetzer hierbei nicht mehr von
den Fahrkörben angefahren wird.
[0017] Als eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Aufzuganlage ist
vorgesehen, dass die Transportwege des Schachtsystems Schienen sind, entlang welcher
die Fahrkörbe mittels wenigstens eines Linearantriebs als Antriebssystem verfahrbar
sind. Jede Schiene ist dabei vorteilhafterweise mit wenigstens einem zu dem vertikalen
Transportweg verdrehbaren Segment als Umsetzeinrichtung ausgebildet, wobei diese verdrehbaren
Segmente derart zueinander ausgerichtet werden können, dass ein Fahrkorb der Aufzuganlage
entlang der Segmente zwischen den Schienen verfahren werden kann.
[0018] Gemäß einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Aufzuganlage weisen die funktionalen Einheiten der Aufzuganlage jeweils wenigstens
eine Sicherungseinrichtung auf. Diese wenigstens eine Sicherungseinrichtung kann durch
ein Auslösen die jeweilige funktionale Einheit vorteilhafterweise in einen sicheren
Betriebszustand überführen. Ferner ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass die wenigstens
eine Sicherungseinrichtung direkt von der Steuereinheit des der jeweiligen funktionalen
Einheit zugewiesenen Sicherungsknotens zur Auslösung angesteuert werden kann. Als
Sicherungseinrichtung eines Fahrkorbs ist dabei insbesondere eine Bremse oder eine
Fangvorrichtung vorgesehen. Als Sicherungseinrichtung einer funktionalen Einheit des
Antriebssystems ist insbesondere eine Schalteinheit vorgesehen, beispielsweise eine
Schützschaltung, welche die funktionale Einheit stromlos setzen kann. Als Sicherungseinrichtung
eines Umsetzers als funktionale Einheit des Schachtsystems ist insbesondere ein Verriegelungsmechanismus
vorgesehen, welcher die Umsetzeinrichtung in einer definierten Stellung fixieren kann.
[0019] Vorteilhafterweise sind die Sicherheitsknoten an den funktionalen Einheiten angeordnet,
vorzugsweise derart, dass die Steuereinheit, der wenigstens eine Sensor und die wenigstens
eine Sicherungseinrichtung zusammen an einer funktionalen Einheit angeordnet sind.
Hierdurch können Entscheidungen, eine funktionale Einheit und somit die Aufzuganlage
in einen sicheren Betriebszustand zu überführen, vorteilhafterweise lokal und dezentral
getroffen werden. Dies führt vorteilhafterweise zu einer erhöhten Robustheit des Sicherheitssystems.
Zudem können sicherheitsrelevante Entscheidungen vorteilhafterweise zeitgleich getroffen
werden. Beispielsweise kann ein Fahrkorb durch Auslösen der Bremse des Fahrkorbs zum
Stehen gebracht werden und zeitgleich die entsprechende funktionale Einheit des Antriebssystems,
die für ein Verfahren dieses Fahrkorbs zuständig war, deaktiviert werden. Zudem wird
durch die vorgeschlagene Aufzuganlage eine hohe Skalierbarkeit des Systems erzielt.
Anpassungen des Sicherheitssystems, beispielsweise an eine größere Anzahl von Fahrkörben,
fallen dabei vorteilhafterweise vergleichsweise gering aus.
[0020] Eine weitere besonders vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Aufzuganlage
sieht vor, dass für das Schachtsystem der Aufzuganlage eine Mehrzahl von Überwachungsräumen
definiert ist, wobei jedem Überwachungsraum eine Mehrzahl von funktionalen Einheiten
zugeordnet ist, wobei die Sicherheitsknoten der in einem Überwachungsraum befindlichen
funktionalen Einheiten über wenigstens eine Schnittstelle zum Übertragen von Daten
verbunden sind. Die Überwachungsräume sind dabei keine baulich oder konstruktiv voneinander
getrennten Bereiche sondern vielmehr bezüglich des Sicherheitssystems festgelegte
Raumsegmente, die insbesondere auch überlappen können. Durch die Definition dieser
Überwachungsräume wird die Aufzuganlage bezüglich der Überwachung des Normalbetriebs
der Aufzuganlage vorteilhafterweise in Subsysteme unterteilt, wobei jedes Subsystem
vorteilhafterweise hinsichtlich eines vom Normalbetrieb abweichenden Betriebszustandes
überwacht wird. Einem Überwachungsraum ist dabei vorteilhafterweise wenigstens ein
Fahrkorb, wenigstens eine funktionale Einheit des Schachtsystems und wenigstens eine
funktionale Einheit des Antriebssystems zugeordnet. Besonders bevorzugt sind einem
Überwachungsraum zudem die zu einem Fahrkorb unmittelbar benachbarten Fahrkörbe zugeordnet,
insbesondere ein vorausfahrender Fahrkorb und ein nachfolgender Fahrkorb. Ein Fahrkorb
ist dabei vorteilhafterweise jeweils wenigstens zwei Überwachungsräumen zugeordnet,
nämlich einmal als Fahrkorb, welcher von zwei benachbarten Fahrkörben umgeben ist
und einmal als zu einem Fahrkorb benachbarter Fahrkorb.
[0021] Eine vorteilhafte Ausgestaltungsvariante der Erfindung sieht vor, dass die Überwachungsräume
räumlich fest zugeordnet sind, vorzugsweise über räumliche Koordinaten, die Positionen
innerhalb des Schachtsystems der Aufzuganlage repräsentieren. Hierzu kann insbesondere
das Schachtsystem durch ein fest zugewiesenes Raster repräsentiert werden. Ein grundsätzlich
hierfür geeignetes Raster ist beispielsweise aus der Druckschrift
EP 1 719 727 B1 bekannt.
[0022] Als weitere vorteilhafte Ausgestaltungsvariante ist vorgesehen, dass jeweils ein
bestimmter einen Fahrkorb beinhaltender Bereich als Überwachungsraum definiert ist,
sodass dieser Überwachungsraum zusammen mit dem Fahrkorb quasi verfahren wird. Wird
ein weitere Fahrkorb in diesen Überwachungsraum verfahren, wird dieser vorteilhafterweise
hinsichtlich eines Abweichens von einem Normalbetrieb mit überwacht. Insbesondere
ist vorgesehen, dass dem Überwachungsraum auch bei dieser Ausgestaltung stets wenigstens
eine funktionale Einheit des Schachtsystems und wenigstens eine funktionale Einheit
des Antriebssystems zugeordnet sind, wobei die zugeordneten Funktionseinheiten beim
Verfahren des Fahrkorbs wechseln können.
[0023] Insbesondere ist jeder von einem der Fahrkörbe der Aufzuganlage anfahrbarer Schachtbereich
des Schachtsystems wenigstens einem Überwachungsraum zugewiesen.
[0024] Vorteilhafterweise erfolgt ausschließlich innerhalb des jeweiligen Überwachungsraums
ein Austausch von Betriebsparametern zwischen Sicherheitsknoten, die für eine Feststellung
eines von einem Normalbetriebs abweichenden Betriebszustandes der Aufzuganlage erforderlich
sind. Lediglich wenn ein von einem Normalbetrieb abweichender Betriebszustand festgestellt
wird, wird diese Information vorteilhafterweise auch über den Überwachungsraum hinaus
an weitere Sicherheitsknoten übertragen.
[0025] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Aufzuganlage
partiell deaktivierbar ausgebildet ist, insbesondere derart dass einzelne funktionale
Einheiten oder Gruppen von funktionalen Einheiten, insbesondere einzelne Fahrkörbe
und/oder funktionale Einheiten des Antriebssystems, deaktivierbar sind, wobei die
Aufzuganlage weiter ausgebildet ist, mit nicht deaktivierten funktionalen Einheiten
weiter betrieben zu werden.
[0026] Vorteilhafterweise ist ferner vorgesehen, dass jeweils ein wenigstens eine Schachttür
aufweisender Abschnitt des Schachtsystems eine funktionale Einheit ist, welcher wenigstens
ein Sicherheitsknoten zugewiesen ist. Der Sicherheitsknoten ist dabei vorteilhafterweise
ausgebildet, zu überwachen, ob diese funktionale Einheit fehlerfrei funktioniert.
Dazu weist der Sicherheitsknoten vorteilhafterweise Sensoren zur Erfassung von Betriebsparametern
dieser funktionalen Einheit auf. Ferner ist insbesondere vorgesehen, dass der Sicherheitsknoten
einer Steuereinheit zur Auswertung der Betriebsparameter sowie zur Auswertung von
von Sicherheitsknoten anderer funktionaler Einheiten empfangener Daten, beispielsweise
von Betriebsparametern eines Fahrkorbs, ausgebildet ist.
[0027] Gemäß einem weiteren vorteilhaften Aspekt der Erfindung weist der dem wenigstens
eine Schachttür aufweisenden Abschnitt des Schachtsystems als funktionaler Einheit
zugewiesene Sicherheitsknoten wenigstens einen Sensor auf, welcher ausgebildet ist,
einen vom Normalbetrieb abweichenden Betriebszustand dieser funktionalen Einheit zu
erfassen. Vorteilhafterweise ist die Aufzuganlage, vorzugsweise das Sicherheitssystem
der Aufzuganlage, insbesondere der dieser funktionalen Einheit zugeordnete Sicherheitsknoten
des Sicherheitssystems, ausgebildet, beim Erfassen eines solchen vom Normalbetrieb
abweichenden Betriebszustands diese funktionale Einheit zu deaktivieren. Die Aufzuganlage,
vorzugsweise das Sicherheitssystem der Aufzuganlage, ist dabei vorteilhafterweise
weiter ausgebildet, die Fahrkörbe der Aufzuganlage ausschließlich außerhalb dieses
die wenigstens eine Schachttür aufweisenden Abschnitts des Schachtsystems zu verfahren.
[0028] Insbesondere ist als ein solcher vom Normalbetrieb abweichender Betriebszustand ein
vom Normalbetrieb abweichendes Öffnen der Schachttüren vorgesehen. Um dies zu überwachen,
ist insbesondere ein das Öffnen und Schließen der Schachttüren überwachender Sensor
vorgesehen. Da beispielsweise ein Verfahren eines Fahrkorbs in einem Schachtabschnitt
bei geöffneten Schachttüren ein Gefährdungspotential für die Nutzer des Fahrkorbes
darstellt, wird dieser Abschnitt vorteilhafterweise deaktiviert. Die Aufzuganlage
ist dabei vorteilhafterweise ausgebildet, die Fahrkörbe nicht mehr innerhalb dieses
Schachtabschnitts zu verfahren, sondern die Fahrkörbe maximal bis an diesen Schachtabschnitt
heranzufahren.
[0029] Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Aufzuganlage
ist die Steuereinheit eines einem Fahrkorb als funktionaler Einheit zugewiesenen Sicherheitsknotens
ausgebildet, für eine erste Fahrtrichtung des Fahrkorbs laufend einen ersten Stoppunkt
zu prädizieren und/oder für eine zweite Fahrtrichtung des Fahrkorbs laufend einen
zweiten Stoppunkt zu prädizieren. Der jeweilige Stoppunkt gibt dabei diejenige Position
an, an der der Fahrkorb in der jeweiligen Fahrtrichtung bei Bedarf stoppen, das heißt
anhalten, kann. Die Stoppunkte werden dabei durch Auswertung von mittels der Sensoren
erfassten Betriebsparametern prädiziert. Die Prädiktion basiert dabei vorteilhafterweise
auf einem mittels einer Recheneinheit, insbesondere einer Recheneinheit der Steuereinheit,
ausgeführten Prädiktormodells. Vorzugsweise werden von dem Sensor erfasste Betriebsparameter
ausgewertet, der zu demselben Sicherheitsknoten gehört. Zudem ist insbesondere vorgesehen,
dass an den Sicherheitsknoten übertragene Betriebsparameter ebenfalls bei der Auswertung
berücksichtigt werden. Bei der Auswertung berücksichtigte Betriebsparameter sind dabei
insbesondere die Geschwindigkeit des Fahrkorbs, die Position des Fahrkorbs im Schachtsystem,
die Beschleunigung des Fahrkorbs, die Zuladung des Fahrkorbs und der Zustand der Bremsen
des Fahrkorbs. Vorzugsweise werden diese Betriebsparameter sowie die daraus prädizierten
Stoppunkte in vordefinierten diskreten Zeitintervallen von beispielsweise 5 ms bis
50 ms (ms: Millisekunden) ermittelt. Hierdurch ist quasi eine laufende Prädiktion
der Stoppunkte ermöglicht.
[0030] Vorteilhafterweise ist somit der einem Fahrknoten zugewiesene Sicherheitsknoten ausgebildet,
für diesen Fahrkorb laufend, das heißt im Wesentlichen kontinuierlich, den Stoppunkt
für die erste Fahrtrichtung und den Stoppunkt für die zweite Fahrtrichtung zu berechnen.
Dieser Stoppunkt gibt insbesondere Auskunft darüber, wo dieser Fahrkorb bei einem
Abbremsen, insbesondere einer Notbremsung, zum Stoppen beziehungsweise zum Anhalten
käme. Betriebsparameter der andern Fahrkörbe, insbesondere Fahrparameter der anderen
Fahrkörbe brauchen bei dieser Bestimmung der Stoppunkte vorteilhafterweise nicht berücksichtigt
zu werden. Hierdurch ist vorteilhafterweise die Kommunikationslast weiter reduziert.
[0031] Als besonders vorteilhafte Weiterbildung der Aufzuganlage ist vorgesehen, dass der
einem Fahrkorb als funktionaler Einheit zugewiesene Sicherheitsknoten ferner ausgebildet
ist, die prädizierten ersten Stoppunkte über die Schnittstelle jeweils zumindest an
den Sicherheitsknoten zu übertragen, der dem in der ersten Fahrtrichtung benachbarten
Fahrkorb zugewiesen ist, und die prädizierten zweiten Stoppunkte über die Schnittstelle
jeweils zumindest an den Sicherheitsknoten zu übertragen, der dem in der zweiten Fahrtrichtung
benachbarten Fahrkorb zugewiesen ist. Somit kennt der einem Fahrkorb zugewiesene Sicherheitsknoten
zu einem Zeitpunkt vorteilhafterweise neben den Stoppunkten dieses Fahrkorbs zudem
die in der jeweiligen Fahrtrichtung dieses Fahrkorbs liegenden Stoppunkte der zu diesem
Fahrkorb benachbarten Fahrkörbe.
[0032] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Aufzuganlage ist vorgesehen,
dass die Steuereinheit eines einem Fahrkorb als funktionaler Einheit zugewiesenen
Sicherheitsknotens ausgebildet ist, den Abstand von dem erstem Stoppunkt dieses Fahrkorbs
zu dem zweiten Stoppunkt des in der ersten Fahrtrichtung benachbarten Fahrkorbs zu
ermitteln. Ferner ist diese Steuereinheit vorteilhafterweise ausgebildet, den Abstand
von dem zweiten Stoppunkt dieses Fahrkorbs zu dem ersten Stoppunkt des in der zweiten
Fahrtrichtung benachbarten Fahrkorbs zu ermitteln. Das Sicherheitssystem der Aufzuganlage
ist dabei vorteilhafterweise ausgebildet, die Aufzuganlage bei einem ermittelten negativen
Abstand in einen sicheren Betriebszustand zu überführen.
[0033] Durch den Abgleich eines Stoppunktes eines Fahrkorbs für eine Fahrtrichtung mit dem
Stoppunkt eines benachbarten Fahrkorbs lässt sich dabei vorteilhafterweise eine Kollisionsgefahr
zuverlässig erkennen. Bei dieser Ausgestaltung werden somit vorteilhafterweise lediglich
Stoppunkte übertragen und insbesondere keine weiteren Fahrkorb bezogenen Betriebsparameter,
sodass die zu übertragende Datenmenge vorteilhafterweise gering ist. Da insbesondere
vorgesehen ist, dass lediglich die Stoppunkte benachbarter Fahrkörbe miteinander abgeglichen
werden, ist vorteilhafterweise die zu übertragende Datenmenge weiter reduziert.
[0034] Ein aktueller Stoppunkt für eine Fahrtrichtung eines Fahrkorbs ist dabei ausgehend
von der aktuellen Position des Fahrkorbs insbesondere die Distanz, die der Fahrkorb
in diese Fahrtrichtung zum Stoppen benötigt. Vorzugsweise wird die Distanz dabei um
einen Sicherheitsabstand, vorzugsweise einen fixen Sicherheitsabstand beaufschlagt,
sodass der Stoppunkt entsprechend weiter von dem Fahrkorb entfernt liegt. In Abhängigkeit
von den aktuellen Betriebsparametern eines Fahrkorbs der Aufzuganlage ändert sich
somit auch jeweils für jede Fahrtrichtung die Distanz zwischen dem Fahrkorb und dem
Stoppunkt. Insbesondere vergrößert sich mit der Geschwindigkeit, mit der ein Fahrkorb
verfahren wird, auch die Distanz des entsprechenden Stoppunktes zu dem Fahrkorb.
[0035] Der minimale Abstand, den zwei benachbarte Fahrkörbe zueinander einnehmen können
ist dabei abhängig von mehreren Betriebsparametern, insbesondere der aktuellen Position
der Fahrkörbe im Schachtsystem, der Geschwindigkeiten der Fahrkörbe, der Beschleunigungen
der Fahrkörbe, der Zuladungen der Fahrkörbe und/oder der Zustände der Bremsen der
Fahrkörbe. Vorzugsweise werden diese Betriebsparameter dabei jeweils nur für jeden
Fahrkorb einzeln erfasst, um aus diesen Betriebsparametern für jeden Fahrkorb für
die wenigstens eine Fahrtrichtung den jeweiligen Stoppunkt zu ermitteln. Durch den
Abgleich der Stoppunkte benachbarter Fahrkörbe wird dabei vorteilhafterweise überprüft,
dass ein minimaler Abstand zwischen den Fahrkörben eingehalten wird, wobei dieser
minimale Abstand vorteilhafterweise durch die laufenden Ermittlungen der Stoppunkte
und deren Abgleich dynamisch angepasst wird.
[0036] Wird beim Ermitteln der Abstände der prädizierten Stoppunkte benachbarter Fahrkörbe
ein negativer Abstand ermittelt, das heißt, ist der Stoppunkt eines Fahrkorbes weiter
von diesem Fahrkorb entfernt als der Stoppunkt eines benachbarten Fahrkorbes, so wird
die Aufzuganlage vorteilhafterweise in einen Sicherheitsmodus überführt, insbesondere
in dem die entsprechenden benachbarten Fahrkörbe, deren Stoppunkte einen negativen
Abstand aufweisen, abgebremst und somit zum Stoppen gebracht werden, insbesondere
durch ein Auslösen von Sicherheitseinrichtungen dieser Fahrkörbe. Es sei darauf hingewiesen,
dass die Bezeichnung "negativer Abstand" den Fall bezeichnet, dass der Stoppunkt eines
betrachteten Fahrkorbes weiter von diesem betrachteten Fahrkorb entfernt ist als der
Stoppunkt eines benachbarten Fahrkorbes, insbesondere eines vorausfahrenden oder nachfolgenden
Fahrkorbs. Ob der Abstand dabei tatsächlich negativ im Sinne einer negativen Zahl
ist, hängt dabei von dem verwendeten Bezugssystem ab. So kann ein "negativer Abstand"
bei einem entsprechenden Bezugssystem insbesondere auch durch eine positive Zahl ausgedrückt
werden.
[0037] Vorteilhafterweise können sowohl horizontale als auch vertikale Bewegungen der Fahrkörbe
berücksichtigt und entsprechende Stoppunkte prädiziert werden. Vorteilhafterweise
ist eine schnelle Erkennung möglicher Kollisionen bereitgestellt.
[0038] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
der Stoppunkt von jedem Fahrkorb jeweils unter Annahme des bei einem Eingreifen wenigstens
einer Sicherheitseinrichtung der Aufzuganlage spätestens erfolgenden Stopps des jeweiligen
Fahrkorbs prädiziert wird. Hierbei ist somit vorteilhafterweise die Prädiktion konservativ
ausgebildet. Der Abstand zwischen benachbarten Fahrkörben ist hierdurch zwar mitunter
größer als unbedingt notwendig, dafür wird zuverlässig eine Kollision benachbarter
Fahrkörbe verhindert. Sicherheitseinrichtungen der Aufzuganlage sind dabei insbesondere
Bremsvorrichtungen, wie beispielsweise Fangvorrichtungen der Fahrkörbe und/oder seitens
des Antriebssystems bereitgestellte Bremsvorrichtungen. Umfasst das Antriebssystem
der Aufzuganlage wenigstens einen Linearantrieb ist insbesondere auch das abschnittsweise
Abschalten eines Stranges des Linearantriebs als Eingreifen wenigstens einer Sicherheitseinrichtung
vorgesehen.
[0039] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Stoppunkte
jeweils unter der Annahme eines Worst Case-Szenarios prädiziert werden, um eine Kollision
benachbarter Fahrkörbe in jedem Fall zuverlässig zu verhindern. Insbesondere ist vorgesehen,
dass der Stoppunkt von jedem Fahrkorb unter der zusätzlichen Annahme prädiziert wird,
dass der jeweilige Fahrkorb vor dem Eingreifen der wenigstens einen Sicherheitseinrichtung
der Aufzuganlage mit der seitens der Aufzuganlage maximal möglichen Beschleunigung
beschleunigt wird. Für einen haltenden Fahrkorb, der in einem Schacht nach oben und
nach unten verfahren werden kann, wird somit vorteilhafter der Stoppunkt in die Fahrtrichtung
"oben" unter der Annahme prädiziert, dass der Fahrkorb zunächst maximal in Fahrtrichtung
"oben" beschleunigt wird und dann durch ein Eingreifen wenigstens einer Sicherheitseinrichtung
zum Stoppen gebracht wird. In die Fahrtrichtung "unten" wird vorteilhafterweise der
Stoppunkt in die Fahrtrichtung "unten" unter der Annahme prädiziert, dass der Fahrkorb
zunächst maximal in Fahrtrichtung "unten" beschleunigt wird und dann durch ein Eingreifen
wenigstens einer Sicherheitseinrichtung zum Stoppen gebracht wird. Aufgrund der auf
den Fahrkorb einwirkenden Schwerkraft, welcher vorteilhafterweise bei der Prädiktion
der Stoppunkte berücksichtigt wird, ist die Distanz des Stoppunktes in Fahrtrichtung
"oben" zu dem oberen Fahrkorbende dabei geringer als die Distanz des Stoppunktes in
Fahrtrichtung "unten" zu dem unteren Fahrkorbende.
[0040] Insbesondere ist vorgesehen, dass in einem senkrecht verlaufenden Schacht des Schachtsystems
der Aufzuganlage, in dem wenigstens drei Fahrkörbe verfahren werden, für jeden Fahrkorb
laufend ein oberer Stoppunkt und ein unterer Stoppunkt prädiziert werden. Außer dem
in dem Schacht am weitesten oben befindlichen Fahrkorb und dem in dem Schacht am weitesten
unten befindlichen Fahrkorb weisen somit sämtliche Fahrkörbe einen oberen benachbarten
Fahrkorb und einen untern benachbarten Fahrkorb auf. Hierbei ist vorteilhafterweise
vorgesehen, dass jeweils der Abstand des oberen Stoppunktes eines Fahrkorbs zu dem
unteren Stoppunkt des oberen benachbarten Fahrkorbs ermittelt wird. Vorteilhafterweise
wird ferner der Abstand des unteren Stoppunktes eines Fahrkorbs zu dem oberen Stoppunkt
des unteren benachbarten Fahrkorbs ermittelt.
[0041] Die Stoppunkte werden vorteilhafterweise über ein dem Schachtsystem fest zugewiesenes
Raster definiert. Ein grundsätzlich hierfür geeignetes Raster ist beispielsweise aus
der Druckschrift
EP 1 719 727 B1 bekannt.
[0042] Bei einem solchen fixen Raster, wird dem niedrigsten Punkt, den ein Fahrkorb über
das Schachtsystem anfahren kann, vorzugsweise der Wert 0 zugeordnet. Dem höchsten
Punkt, den ein Fahrkorb über das Schachtsystem anfahren kann, wird vorzugsweise ein
entsprechender Höchstwert zugeordnet. Sind die Fahrkörbe auch seitlich verfahrbar
können die Stoppunkte insbesondere als Koordinaten (x, y) bzw. (x, y, z) repräsentiert
werden. Dabei wird vorzugsweise für eine aktuelle Fahrtrichtung nur die entsprechende
Koordinate berücksichtigt, beispielsweise für Fahrtrichtung x nur die Koordinate x.
Insbesondere in den Bereichen, in denen die Fahrtrichtung wechselt, beispielsweise
von Fahrtrichtung x in Fahrtrichtung y, ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass hier
jeweils für einen entsprechenden, den Übergangsbereich umfassenden Abschnitt mehr
als eine Koordinate berücksichtigt wird, also in Bezug auf das zuvor angeführte Beispiel
die Koordinaten (x, y).
[0043] Bei einer solchen Festlegung eines fixen Rasters besteht Kollisionsgefahr, wenn der
obere Stoppunkt eines Fahrkorbs größer ist als der untere Stoppunkt des oberhalb dieses
Fahrkorbs fahrenden Fahrkorbs. Die Aufzuganlage wird in diesem Fall in einen Sicherheitsmodus
überführt, insbesondere indem zumindest einer der beiden Fahrkörbe zum Stoppen gebracht
wird. Gleiches gilt entsprechend wenn der untere Stoppunkt eines Fahrkorbs kleiner
ist, als der obere Stoppunkt des unterhalb dieses Fahrkorbs fahrenden Fahrkorbs.
[0044] Mögliche Kollisionsgefahren eines Fahrkorbs mit einem oberen benachbarten Fahrkorb
und/oder einem unteren benachbarten Fahrkorb werden somit zuverlässig erkannt, nämlich
indem überprüft wird, ob ein ermittelter Abstand negativ ist, also die miteinander
verglichenen Stoppunkte einen Überschneidungsbereich aufweisen. Wenn ein negativer
Abstand ermittelt wird, wird vorteilhafterweise die Aufzuganlage von dem Normalbetrieb
in einen Sicherheitsmodus überführt, insbesondere indem die betroffenen Fahrkörbe
gestoppt werden. Die anderen Fahrkörbe werden vorteilhafterweise in eingeschränktem
Betrieb weiter Verfahren, wobei die gestoppten Fahrkörbe einen Sperrbereich definieren,
dem sich die weiter betriebenen Fahrkörbe nur bis zu einem vordefinierten Abstand
annähern dürfen. Vorzugsweise erhalten die im Rahmen der Überführung der Aufzuganlage
in einen Sicherheitsmodus gestoppten Fahrkörbe fix zugewiesene Stoppunkte, sodass
insbesondere eine Kollision von Fahrkörben mit den gestoppten Fahrkörben mit der Anwendung
des gleichen Verfahrens weiterhin verhindert wird.
[0045] Jede einem Fahrkorb zugeordnete Steuereinheit berechnet vorteilhafterweise die Stoppunkte
für die wenigstens eine Fahrtrichtung dieses Fahrkorbs, insbesondere einen oberen
und einen unteren Stoppunkt, und tauscht diese mit den von den Steuereinheiten der
benachbarten Fahrkörbe aus. Anstatt die Abstände zwischen benachbarten Fahrkörben
zu berechnen, werden vorteilhafterweise die Stoppunkte miteinander verglichen, wie
bereits oben stehend erläutert. Solange die Stoppunkte sich nicht überlappen, das
heißt negativer Abstand ermittelt wird, besteht keine Kollisionsgefahr.
[0046] Vorzugsweise löst die Steuereinheit eines Fahrkorbs bei Ermittlung eines negativen
Abstands der Stoppunkte eine Sicherungseinrichtung dieses Fahrkorbs aus, wobei insbesondere
vorgesehen ist, dass ein Auslösen der Sicherungseinrichtung den Fahrkorb zum Stoppen
bringt. Insbesondere ist das Betätigen einer Bremse des Fahrkorbs als Auslösen einer
Sicherungseinrichtung des Fahrkorbs vorgesehen. Vorteilhafterweise ist die einem Fahrkorb
zugeordnete Steuereinrichtung dabei hinsichtlich des Auslösens von Sicherungseinrichtungen
nur für die Sicherungseinrichtung dieses Fahrkorbs zuständig und muss vorteilhafterweise
nicht auch noch andere Fahrkörbe abbremsen. Hierdurch ist die zu übertragende Datenmenge
vorteilhafterweise weiter reduziert.
[0047] Insbesondere ist vorgesehen, dass die Stoppunkte jeweils aus aktuellen Betriebsparametern
des jeweiligen Fahrkorbs prädiziert werden. Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsvariante
ist vorgesehen, dass zu sämtlichen gequantelten Kombinationen von Betriebsparametern
jeweils Stoppunkte vordefiniert sind. Eine Zuordnung der Stoppunkte zu einer solchen
Kombination von Betriebsparametern erfolgt dabei gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung
über Lookup-Table. Insbesondere ist gemäße einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsvariante
eine solche Zuordnung als Plausibilisierung von durch Echtzeitberechnungen prädizierten
Stoppunkten vorgesehen. Vorteilhafterweise wird die Aufzuganlage bei Feststellung
einer vordefinierten Abweichung von zugeordneten Stoppunkten und prädizierten Stoppunkten
ebenfalls in einen Sicherheitsmodus überführt.
[0048] Insbesondere ist die erfindungsgemäße Aufzuganlage, insbesondere die jeweiligen Komponenten
der Aufzuganlage, ausgebildet, im Zusammenhang mit der Erfindung beschriebene Verfahrensschritte
auszuführen.
[0049] Weitere Vorteile, Merkmale und Ausgestaltungsdetails der Erfindung werden im Zusammenhang
mit den in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Dabei
zeigt:
- Fig. 1
- in einer vereinfachten schematischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel für eine
erfindungsgemäße Aufzuganlage;
- Fig. 2
- in einer vereinfachten schematischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel für eine
Zuordnung von Sicherheitsknoten zu den funktionalen Einheiten bei einer Ausgestaltungsvariante
einer erfindungsgemäßen Aufzuganlage;
- Fig. 3
- in einer vereinfachten schematischen Darstellung einen Ausschnitt eines Ausführungsbeispiels
für eine erfindungsgemäße Aufzuganlage;
- Fig. 4
- in einer vereinfachten schematischen Darstellung ein weiteres Ausführungsbeispiel
für eine erfindungsgemäße Aufzuganlage; und
- Fig. 5
- in einer vereinfachten schematischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel für einen
Fahrkorb zur Verwendung in einer in Fig. 4 dargestellten Aufzuganlage, mit beispielhaft
dargestellten Stoppunkten.
[0050] In Fig. 1 ist eine Aufzuganlage 1 mit einer Mehrzahl von Fahrkörben 2 und einem Schachtsystem
3 vereinfacht dargestellt. Die Fahrkörbe 2 können separat voneinander in einer erste
Fahrtrichtung 6 (symbolisch durch einen Einfachpfeil 6 dargestellt) und in eine zweite
Fahrtrichtung 7 (symbolisch durch einen Doppelpfeil 7 dargestellt) verfahren werden,
also weitgehend unabhängig voneinander. Die Fahrkörbe 2 bilden dabei jeweils eine
funktionale Einheit der Aufzuganlage 1. Das Schachtsystem 3 der Aufzuganlage 1 ist
derart ausgebildet, dass ein Umlaufbetrieb der Fahrkörbe 2 ermöglicht ist. Das heißt,
dass die Fahrkörbe 2 insbesondere sämtlich in die erste Fahrtrichtung 6 oder sämtlich
in die zweite Fahrtrichtung 7 verfahren werden können.
[0051] Die in Fig. 1 dargestellte Aufzuganlage 1 weist zum Verfahren der Fahrkörbe 2 einen
Linearantrieb mit einer Mehrzahl von Linearmotorsegmenten 4 auf, wobei die Linearmotorsegmente
4 jeweils eine funktionale Einheit des Antriebssystems der Aufzuganlage 1 sind. Durch
diese Linearmotorsegmente 4, welche einzeln aktivierbar und deaktivierbar ausgebildet
sind, ist das Antriebssystem der Aufzuganlage 1 vorteilhafterweise schachtabschnittsweise
betreibbar ausgebildet, insbesondere derart, dass die Fahrkörbe 2 in definierten Abschnitten
des Schachtsystems unabhängig voneinander verfahren werden können, wobei jeder der
Linearmotorsegmente 4 einen solchen definierten Abschnitt bildet und dabei jeweils
eine funktionale Einheit des Antriebssystems ist.
[0052] Das Schachtsystem 3 der Aufzuganlage 1 umfasst eine Mehrzahl von Schachttüren 5,
wobei die eine Schachttür 5 umfassenden Abschnitte des Schachtsystems 3 jeweils eine
funktionale Einheit der Aufzuganlage 1 bilden.
[0053] Die in Fig. 1 dargestellte Aufzuganlage 1 umfasst ferner ein Sicherheitssystem (in
Fig. 1 nicht explizit dargestellt) mit einer Mehrzahl von Sicherheitsknoten (in Fig.
1 nicht explizit dargestellt). Zumindest einer der Sicherheitsknoten ist dabei jeweils
einer der funktionalen Einheiten, also insbesondere jeweils einem Fahrkorb 2, wenigstens
einem Linearmotorsegment 4 und einem wenigstens eine Schachttür 5 umfassenden Schachtabschnitt,
zugewiesen. Die Sicherheitsknoten sind dabei vorteilhafterweise jeweils mit wenigstens
einem der weiteren Sicherheitsknoten über wenigstens eine Schnittstelle zum Übertragen
von Daten verbunden, beispielsweise einem Kommunikationsbus oder drahtlos über einer
Luftschnittstelle. Die Sicherheitsknoten umfassen jeweils wenigstens einen Sensor
(in Fig. 1 nicht explizit dargestellt) zur Erfassung eines Betriebsparameters der
entsprechenden zugewiesenen funktionalen Einheit. Beispielsweise ist vorgesehen, dass
die Position, die Geschwindigkeit, die Beschleunigung und die Zuladung eines Fahrkorbs
als Betriebsparameter erfasst werden.
[0054] Des Weiteren ist vorgesehen, dass die Sicherheitsknoten jeweils wenigstens eine Steuereinheit
(in Fig. 1 nicht explizit dargestellt) umfassen, welche ausgebildet ist, den von dem
wenigstens einen Sensor des jeweiligen Sicherheitsknotens erfassten Betriebsparameter
auszuwerten. Die Steuereinheit ist vorteilhafterweise weiter ausgebildet, unter Berücksichtigung
dieser Auswertung und der von dem wenigstens einen weiteren Sicherheitsknoten übertragenen
Daten, eine Feststellung hinsichtlich eines vom Normalbetrieb abweichenden Betriebszustandes
zu treffen.
[0055] Damit ist das Sicherheitssystem der Aufzuganlage 1 vorteilhafterweise ausgebildet,
bei Feststellung eines vom Normalbetrieb abweichenden Betriebszustandes der Aufzuganlage
1 die Aufzuganlage in einen sicheren Betriebszustand zu überführen. Der Normalbetrieb
ist dabei insbesondere ein fehlerfreier Betrieb. Ein sicherer Betriebszustand der
Aufzuganlage 1 ist ein Betriebszustand, in den die Aufzuganlage 1 im Fehler- und/oder
Gefahrenfall überführt wird. Insbesondere ist in einem solchen sicheren Betriebszustand
vorgesehen, dass wenigstens eine der funktionalen Einheiten der Aufzuganlage 1 deaktiviert
ist. Beispielsweise kann wenigstens ein Linearmotorsegment 4 hierbei abgeschaltet
sein und/oder wenigstens ein Fahrkorb 2 durch Auslösen einer Notbremsung gestoppt
sein und/oder ein wenigstens eine Schachttür 5 umfassender Schachtabschnitt des Schachtsystems
3 nicht mehr von den Fahrkörben 2 angefahren werden.
[0056] Unter Bezugnahme auf Fig. 2 wird das Sicherheitssystem einer erfindungsgemäß ausgebildeten
Aufzuganlage näher erläutert. Dazu sind in Fig. 2 schematisch eine Mehrzahl von Fahrkörben
2 als funktionale Einheiten der Aufzuganlage, eine Mehrzahl von Schachtabschnitten
8, die jeweils eine funktionale Einheit des Schachtsystems bilden, und eine Mehrzahl
von Umsetzeinrichtungen 9, welche zum Umsetzen von Fahrkörben 2 zwischen verschiedenen
Transportwegen, insbesondere verschiedenen Schächten des Schachtsystems, ausgebildet
sind, als weitere funktionale Einheiten des Schachtsystems dargestellt.
[0057] Die funktionalen Einheiten 2, 8, 9 weisen dabei jeweils einen Sicherheitsknoten 10,
10', 10" auf, wobei diese Sicherheitsknoten 10, 10', 10" Teil des Sicherheitssystems
der Aufzuganlage sind. Die Sicherheitsknoten 10, 10', 10" sind dabei zur Übertragung
von Daten (in Fig. 2 symbolisch durch Pfeile 26 dargestellt) über eine Schnittstelle
11 miteinander verbunden, wobei für die Übertragung 26 vorzugsweise ein Sicherheitsprotokoll
vorgesehen ist.
[0058] Die Sicherheitsknoten 10, 10', 10" umfassen jeweils Sensoren zur Erfassung von Betriebsparametern
der jeweiligen funktionalen Einheit. Von den Sensoren 12, 13, 14, 15, 19, 20, 21 eines
Sicherheitsknotens 10, 10', 10" erfasste Betriebsparameter sowie von anderen Sicherheitsknoten
an einen Sicherheitsknoten übertragene Daten werden dabei an eine Steuereinheit (in
Fig. 2 nicht explizit dargestellt) des Sicherheitsknotens übertragen. Die Steuereinheit,
beispielsweise eine entsprechend programmierte Mikrocontrollerschaltung, wertet dabei
die Daten aus. Ferner ist die Steuereinheit ausgebildet, eine der jeweiligen funktionalen
Einheit 2, 8, 9 zugeordnete Sicherheitseinrichtung auszulösen, und somit die Aufzuganlage
in einen sicheren Betriebszustand zu überführen. Die bei einer funktionalen Einheit
2, 8, 9 erfolgende Übertragung von Daten ist in Fig. 2 symbolisch durch die Pfeile
27 dargestellt. Eine Datenübertragung kann dabei auch bidirektional erfolgen, also
auch entgegen der Pfeilrichtung der Pfeile 27.
[0059] Vorteilhafterweise sind die Sicherheitskomponenten, insbesondere Sicherheitseinrichtungen
sowie die die Sicherheitseinrichtungen auslösenden Steuereinheiten, lokal an den funktionalen
Einheiten 2, 8, 9, vorzugsweise direkt an den Aktoren und Sensoren platziert. Hierdurch
ist vorteilhafterweise eine Echtzeitkommunikation über lange Strecken vermieden.
[0060] Vorteilhafterweise sind insbesondere Sicherheitsknoten in vertikalen und horizontalen
Schächten des Schachtsystems einer Aufzuganlage verteilt. Diese erfassen dabei vorteilhafterweise
die Zustände der Schachtkomponenten. In Bezug auf die funktionale Einheit Schachtabschnitt
8, welcher jeweils ein Sicherheitsknoten 10' zugewiesen ist, werden beispielsweise
mittels Sensoren 15 die Zustände der Schachttüren erfasst.
[0061] Die Sicherheitsknoten sind vorteilhafterweise ausgebildet über entsprechende Steuereinheiten
und Sicherheitseinrichtungen funktionale Einheiten der Aufzuganlage zu deaktivieren,
insbesondere Antriebe abzuschalten. Dies kann beispielsweise in Bezug auf die funktionale
Einheit Schachtabschnitt 8 über das Auslösen von Sicherheitseinrichtungen 18, 18'
erfolgen. Die Sicherheitseinrichtungen 18 stellen dabei eine sogenannte "Safe Toque
Off" (STO) Funktionalität bereit, die den Antrieb kraftlos schaltet. Die Sicherheitseinrichtungen
18' stellen vorteilhafterweise eine Funktionalität bereit, die den Antrieb durch einen
Motorschutz abschaltet.
[0062] Funktionalen Einheiten des Schachtsystem zugewiesene Sicherheitsknoten sind dabei
vorzugsweise direkt mit den Schachtkomponenten verdrahtet.
[0063] Für das horizontale Umsetzen eines Fahrkorbs von einem Schacht zu einem anderen Schacht
ist insbesondere eine Umsetzeinrichtung 9 vorgesehen. Eine solche Umsetzeinrichtung
9 wird vorteilhafterweise durch einen der jeweiligen Umsetzeinrichtung 9 zugewiesenen
Sicherheitsknoten 10" überwacht. Positionsendschalter 19, Vorrichtungen zur Erfassung
des Zustandes eines Verriegelungsmechanismus 20 und ein absoluter Positionssensor
21 erfassen dabei in dem Ausführungsbeispiel als Sensoren des Sicherheitsknotens laufend
Betriebsparameter der Umsetzeinrichtung 9. Wird ein vom Normalbetrieb abweichender
Betriebszustand seitens des Sicherheitsknotens 10" beziehungsweise einer Steuereinheit
des Sicherheitsknotens 10" festgestellt, wird vorteilhafterweise eine der der Umsetzeinrichtung
9zugeordneten Sicherheitseinrichtungen ausgelöst, vorzugsweise eine Betriebsbremse
17 mit einer gekoppelten Antriebsabschaltung 17', die insbesondere als "Safe Toque
Off" (STO) Funktionalität realisiert sein kann.
[0064] Die den Fahrkörben 2 zugeordneten Sicherheitsknoten 10 umfassen insbesondere Sensoren
12, 13, 14 zum Erfassen von Betriebsparametern hinsichtlich des jeweiligen Fahrkorbs
2, insbesondere einen Sensor 12 zur Erfassung der Position des Fahrkorbs, einen Sensor
13 zur Erfassung der Zustands der Fahrkorbtüren, insbesondere der Zustände "geschlossen"
/ "offen", einen Sensor 14 zur Erfassung der Zuladung des Fahrkorbs 2. Weitere Betriebsparameter
werden vorteilhafterweise von weiteren Sicherheitsknoten an den jeweiligen Sicherheitsknoten
10 eines Fahrkorbs übertragen. Durch Auswertung der Betriebsparameter trifft der Sicherheitsknoten
10 dabei eine Feststellung hinsichtlich eines vom Normalbetrieb abweichenden Betriebszustandes.
Wird ein vom Normalbetrieb abweichender Betriebszustand festgestellt, so werden vorteilhafterweise
durch den Sicherheitsknoten 10 beziehungsweise die Steuereinheit dieses Sicherheitsknotens
10 Sicherungseinrichtungen 16, 16' des Fahrkorbs 2 ausgelöst. Hierdurch wird die Aufzuganlage
in einen sicheren Betriebszustand überführt. Als Sicherungseinheiten des Fahrkorbs
sind dabei insbesondere eine Betriebsbremse 16 sowie eine redundante Fangvorrichtung
16' vorgesehen.
[0065] Um die Rechenlast pro Sicherheitsknoten weiter zu reduzieren, ist insbesondere vorgesehen,
mehrfach gleiche Berechnungen und mehrfach gleiche Entscheidungen innerhalb des Sicherheitssystems
der Aufzuganlage zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren. Daher sind die Sicherheitsknoten
10, 10', 10" vorteilhafterweise ausgebildet, Entscheidungen, insbesondere Entscheidungen
hinsichtlich des Auslösens einer Sicherheitseinrichtung, lokal zu treffen und die
entsprechenden Ergebnisse, Zustände und/oder Entscheidungen an die anderen Sicherheitsknoten
zu übertragen.
[0066] Vorteilhafterweise werden dazu den Sicherheitsknoten 10, 10', 10" der funktionalen
Einheiten 2, 8, 9 jeweils zumindest die nachfolgend angeführten Informationen beziehungsweise
Betriebsparameter bereitgestellt.
[0067] Der Sicherheitsknoten 10 des Fahrkorbs 2 hat dabei vorteilhafterweise Zugriff auf
die folgenden Betriebsparameter:
- X, Y, Z-Position, Geschwindigkeit und Beschleunigung des Fahrkorbs;
- Zuladung des Fahrkorbs;
- Zustand der Fahrkorbtür;
- Zustand Aktorik beziehungsweise Sicherheitseinrichtung, insbesondere Betriebsbremse
und Fangvorrichtung;
wobei diese vorstehenden Informationen beziehungsweise Betriebsparameter vorteilhafterweise
durch die Sensoren des Sicherheitsknotens bereitgestellt werden;
- Zustand der Schachttüren;
wobei diese Information vorzugsweise durch den Sicherheitsknoten 10' der funktionalen
Einheit 8 des Schachtsystems bereitgestellt wird;
- Informationen über eine mögliche Kollision anderer Fahrkörbe 2;
wobei zur Generierung dieser Information vorteilhafterweise dem Sicherheitsknoten
10 Betriebsparameter von Sicherheitsknoten 10 benachbarter Fahrkörbe 2 bereitgestellt
werden, vorzugsweise Stoppunkte (wie obenstehend und nachfolgend unter Bezugnahme
auf Fig. 4 und Fig. 5 erläutert); und
- Zustand der Umsetzeinrichtung 9;
wobei diese Information vorzugsweise von dem der Umsetzeinrichtung 9 zugewiesenen
Sicherheitsknoten 10" bereitgestellt wird.
[0068] Die Interaktion von Sicherheitsknoten, insbesondere von Sicherheitsknoten innerhalb
eines definierten Überwachungsraums (wie obenstehend erläutert), wird nachfolgend
anhand zweier Beispiele näher erläutert. Zum besseren Verständnis wird dabei auf in
Fig. 1 und Fig. 2 dargestellte Elemente Bezug genommen.
[0069] Erstes Beispiel - Nothalt des Fahrkorbs bei Erkennung einer Kollisionsgefahr:
Jeder Sicherheitsknoten 10, der einem Fahrkorb 2 als funktionaler Einheit zugewiesen
ist, erstellt auf der Grundlage eigener Sensoren 12, 13, 14 Informationen hinsichtlich
einer möglichen Kollision und verteilt diese Informationen über die Schnittstelle
11 an alle andere Sicherheitsknoten, die einem Fahrkorb als funktionale Einheit zugewiesen
sind.
Jeder Sicherheitsknoten 10, der einem Fahrkorb 2 als funktionaler Einheit zugewiesen
ist, prüft die Kollisionsgefahr anhand der empfangenen Informationen von anderen Sicherheitsknoten,
die einem Fahrkorb 2 als funktionaler Einheit zugewiesen sind. Wenn eine mögliche
Kollision erkannt wird, wird - vorteilhafterweise ausgelöst durch die Steuereinheit
des entsprechenden Sicherheitsknotens 10 - ein sicherer Zustand des Fahrkorbs 2 eingeleitet.
Solange kein sicherer Zustand erreicht werden soll beziehungsweise muss, erteilt der
Sicherheitsknoten 10, der einem Fahrkorb 2 als funktionaler Einheit zugewiesen ist,
allen Sicherheitsknoten, die einer funktionalen Einheit 4 des Antriebssystem zugewiesen
sind, die Erlaubnis, die entsprechenden funktionalen Einheiten 4 des Antriebssystems
zu aktivieren. Ein Aktivieren von funktionalen Einheiten 4 des Antriebssystems kann
bei einem Linearantrieb als Antriebssystem beispielsweise ein Bestromen der entsprechenden
Linearmotorsegmente sein.
Soll der Fahrkorb 2 in einen sicheren Betriebszustand überführt werden, so teilt der
diesem Fahrkorb 2 zugewiesene Sicherheitsknoten 10 vorteilhafterweise allen Sicherheitsknoten,
die funktionalen Einheiten 4 des Antriebssystems zugeordnet sind, mit, dass die für
diesen Fahrkorb 2 zuständigen funktionalen Einheiten 4 des Antriebssystems zu deaktivieren
sind, also beispielsweise bei einem Linearantrieb als Antriebssystem die entsprechenden
Linearmotorsegmente abzuschalten sind.
Alle Sicherheitsknoten, die funktionalen Einheiten 4 des Antriebssystems zugewiesen
sind, prüfen anhand der von dem Sicherheitsknoten 10, der dem Fahrkorb 2 zugewiesen
ist, über die Schnittstelle 11 übertragenen Informationen ihre Zuständigkeit für diesen
Fahrkorb 2. Abhängig von dem Ergebnis dieser Überprüfung deaktivieren oder aktivieren
sie die entsprechenden funktionalen Einheiten 4 des Antriebssystems.
[0070] Zweites Beispiel - Einfahrt eines Fahrkorbes in eine Umsetzeinrichtung:
Jeder Sicherheitsknoten 10", der einer Umsetzeinrichtung 9 als funktionaler Einheit
des Schachtsystems zugewiesen ist, erstellt auf der Grundlage eigener Sensoren 19,
20, 21 die Information über den aktuellen Zustand der Umsetzeinrichtung 9 und übermittelt
diese an alle andere Sicherheitsknoten 10, die einem Fahrkorb 2 als funktionale Einheit
zugewiesen sind.
Jeder Sicherheitsknoten 10, der einem Fahrkorb 2 als funktionale Einheit zugewiesen
ist, prüft die Kollisionsgefahr mit einer Umsetzeinrichtung 9 anhand der empfangenen
Informationen von den Sicherheitsknoten 10", die den jeweiligen Umsetzeinrichtungen
9 zugewiesen sind. Wenn eine mögliche Kollision erkannt wird, wird der Fahrkorb 2
in einen sicheren Betriebszustand überführt.
Solange eine Überführung in einen sicheren Betriebszustand nicht erforderlich ist,
erteilt der dem Fahrkorb 2 zugewiesene Sicherheitsknoten 10 allen Sicherheitsknoten,
die einer funktionalen Einheit 4 des Antriebssystems zugeordnet sind, die Erlaubnis,
die entsprechenden funktionalen Einheiten 4 des Antriebssystems zu aktivieren, also
beispielsweise bei einem Linearantrieb als Antriebseinheit die Erlaubnis, die Linearmotorsegmente
bestromen zu können.
Soll der Fahrkorb 2 in einen sicheren Zustand überführt werden, so überträgt der dem
Fahrkorb 2 zugewiesene Sicherheitsknoten 10 an alle Sicherheitsknoten, die einer funktionalen
Einheit 4 des Antriebssystems zugewiesen sind, die Information, die für diesen Fahrkorb
2 zuständigen funktionalen Einheiten 4 des Antriebssystems zu deaktivieren. Bei einem
Linearantrieb als Antriebseinheit wird somit beispielsweise die Information übertragen,
die Linearmotorsegmente abzuschalten.
Alle Sicherheitsknoten, die einer funktionalen Einheit 4 des Antriebssystems zugewiesen
sind, prüfen anhand der Informationen ihre Zuständigkeit für diesen Fahrkorb 2 und
deaktivieren die entsprechende funktionale Einheit 4 des Antriebssystems, also beispielsweise
das Linearmotorsegment, oder erlauben es, die entsprechende funktionale Einheit 4
des Antriebssystems, also beispielsweise das Linearmotorsegment, zu aktivieren. Sollte
eine Änderung des Zustandes einer Umsetzeinrichtung 9 eine Gefahr für den Fahrkorb
2 beziehungsweise die mit diesem Fahrkorb beförderten Personen darstellen, so erlaubt
der Sicherheitsknoten 10", der dieser Umsetzeinrichtung 9 zugewiesen ist, keine Zustandsänderung
der Umsetzeinrichtung 9. Vorzugsweise wird eine Sicherheitseinrichtung 17, 17' aktiviert,
die eine Zustandsänderung der Umsetzeinrichtung 9 verhindert. Eine solche Sicherheitseinrichtung
17' ist insbesondere ein Verriegelungsmechanismus.
[0071] Bei der in Fig. 3 ausschnittsweise dargestellten Aufzuganlage 1 ist ein Teil des
Schachtsystems 3, in dem Fahrkörbe 2 separat, das heißt im Wesentlichen unabhängig
voneinander, verfahren werden können zusammen mit zwei Fahrkörben 2 gezeigt. Das Schachtsystem
3 weist dabei einen eine Schachttür 5 aufweisenden Abschnitt 8 des Schachtsystems
3 als funktionale Einheit auf. Diesem Schachtabschnitt 8 ist dabei ein Sicherheitsknoten
(in Fig. 3 nicht explizit dargestellt) zugewiesen. Dieser Sicherheitsknoten umfasst
einen Sensor (in Fig. 3 nicht explizit dargestellt), welcher ausgebildet ist einen
vom Normalbetrieb abweichenden Betriebszustand dieser funktionalen Einheit 8 zu erfassen,
wobei die Aufzuganlage 1 ausgebildet ist, beim Erfassen eines solchen vom Normalbetrieb
abweichenden Betriebszustands diese funktionale Einheit 8 zu deaktivieren und die
Fahrkörbe 2 der Aufzuganlage 1 vorteilhafterweise ausschließlich außerhalb dieses
die wenigstens eine Schachttür 5 aufweisenden Abschnitts 8 des Schachtsystems 3 zu
verfahren.
[0072] In dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel überwacht ein Sensor bezüglicher
des Schachtabschnittes 8 insbesondere das ordnungsgemäße Öffnen und Schließen der
Schachttüren. Wird, wie beispielhaft in Fig. 3 gezeigt, von dem Sensor als Betriebsparameter
ein nicht erfolgendes Schließen der Schachttür 5 an den Sicherheitsknoten beziehungsweise
an die Steuereinheit des Sicherheitsknotens des Schachtabschnitts 8 erfasst, so deaktiviert
die Steuereinheit vorteilhafterweise diesen Schachtabschnitt 8. Dies hat zur Folge,
dass dieser Schachtabschnitt 8 nicht mehr von den Fahrkörben 2 angefahren werden kann.
Diese Information wird dabei spätestens beim Einfahren der Fahrkörbe 2 in den definierten
Überwachungsraum 28 an die Signalknoten (in Fig. 3 nicht explizit dargestellt) der
Fahrkörbe 2 übertragen. Die Aufzuganlage 1 beziehungsweise das Sicherheitssystem der
Aufzuganlage 1 ist nämlich vorteilhafterweise derart eingerichtet, dass in einem definierten
Überwachungsraum sämtliche darin befindlichen Sicherheitsknoten Informationen miteinander
austauschen. Vorteilhafterweise sind für das gesamte Schachtsystem 3 entsprechende
Überwachungsräume definiert.
[0073] Durch die Deaktivierung des Schachtabschnittes 8 kann der in die aufwärts gerichtete
Fahrtrichtung 6 fahrende Fahrkorb 2 maximal bis an den durch die Linie 29 gekennzeichneten
unteren Grenzbereich des Abschnitts 8 heranfahren. Der in die abwärts gerichtete Fahrtrichtung
7 fahrende Fahrkorb 2 kann maximal bis an den durch die Linie 29' gekennzeichneten
oberen Grenzbereich des Abschnitts 8 heranfahren. Ansonsten ist die Aufzuganlage 1
vorteilhafterweise weiter betriebsbereit.
[0074] Die in Fig. 4 dargestellte Aufzuganlage 41, welche aus Gründen der besseren Übersicht
nicht maßstabsgerecht dargestellt ist, umfasst ein Schachtsystem 42 mit zwei senkrechten
Schächten 412 und zwei Verbindungsschächten 413. Des Weiteren umfasst die Aufzuganlage
41 eine Mehrzahl von Fahrkörben 43 (in Fig. 4 beispielhaft acht Fahrkörbe), welche
in dem Schachtsystem 42 in einem Folgebetrieb separat verfahren werden können, das
heißt, dass mehrere Fahrkörbe 43 in einem Schacht 412 oder einem Schacht 413 verfahren
werden können.
[0075] Die Fahrkörbe 43 können dabei in den Schächten 412 in eine erste Fahrtrichtung 44
nach oben verfahren werden (in Fig. 4 durch den Pfeil 44 symbolisch dargestellt) und
in eine zweite Fahrtrichtung 45 nach unten verfahren werden (in Fig. 4 durch den Pfeil
45 symbolisch dargestellt). In den Verbindungsschächten 413, über welche die Fahrkörbe
43 zwischen den Schächten 412 wechseln können, sind die Fahrkörbe zudem seitlich in
eine dritte Fahrtrichtung 410 (in Fig. 4 durch den Pfeil 410 symbolisch dargestellt)
und in eine vierte Fahrtrichtung 411 (in Fig. 4 durch den Pfeil 411 symbolisch dargestellt)
verfahrbar.
[0076] Insbesondere ist vorgesehen, dass die Aufzuganlage als Antriebssystem wenigstens
einen Linearmotor umfasst (in Fig. 4 nicht explizit dargestellt), mittels dem die
Fahrkörbe 43 innerhalb des Schachtsystems 42 verfahren werden.
[0077] Die in Fig. 4 dargestellte Aufzuganlage 41 wird dabei derart betrieben, dass für
jeden Fahrkorb 43 laufend für die erste mögliche Fahrtrichtung ein erster Stoppunkt
46 und für die zweite mögliche Fahrtrichtung ein zweiter Stoppunkt 47 prädiziert wird.
Somit wird für jeden Fahrkorb 43 wenigstens für eine Fahrtrichtung laufend ein Stoppunkt
prädiziert. So wird für in den senkrechten Schächten 412 befindliche Fahrkörbe 43
als erster Stoppunkt 46 ein oberer Stoppunkt prädiziert und als zweiter Stoppunkt
47 ein unterer Stoppunkt prädiziert. In den Verbindungsschächten 413 wird als Stoppunkt
46' ein in Fahrtrichtung des jeweiligen Fahrkorbs 43 befindlicher Stoppunkt und als
Stoppunkt 47' ein zweiter gegen Fahrtrichtung des jeweiligen Fahrkorbs 43 befindlicher
Stoppunkt prädiziert.
[0078] Die Stoppunkte können insbesondere über Koordinaten (x, y) definiert werden, wobei
über die x-Koordinaten seitliche Stoppunkte und über die y-Koordinaten senkrecht liegende
Stoppunkte definiert werden. Dem Punkt A in Fig. 4 kann dabei beispielhaft die Koordinate
(0, 0) zugewiesen sein.
[0079] Die beiden Stoppunkte 46, 47 beziehungsweise 46', 47' geben dabei ausgehend von der
aktuellen Position des jeweiligen Fahrkorbs 43 für jede der möglichen Fahrtrichtungen
44, 45 beziehungsweise 410, 411 jeweils den Punkt an, an dem der Fahrkorb 43 unter
Annahme eines Worst-Case-Szenarios spätestens stoppen kann. Insbesondere wird für
einen aufwärtsfahrenden Fahrkorb 43' unter Berücksichtigung aktueller Betriebsparameter,
wie beispielsweise Fahrtrichtung, Geschwindigkeit und Zuladung des Fahrkorbs 43',
ein oberer Stoppunkt 46 prädiziert, also vorherbestimmt, wo der Fahrkorb 43' stoppen
würde, wenn der Fahrkorb 43' in Fahrtrichtung maximal beschleunigen würde und dann
abgebremst würde. Als unterer Stoppunkt 47 des Fahrkorbs 43' wird unter der Worst-Case-Annahme
prädiziert, dass der Antrieb ausfällt, der Fahrkorb 43' aufgrund dessen absackt und
der Fahrkorb 43' erst dann abgebremst würde.
[0080] Entsprechende Prädiktionen werden für die weiteren Fahrkörbe 43 der Aufzuganlage
laufend durchgeführt. Vorteilhafterweise weisen die Fahrkörbe 43 hierzu jeweils einer
Steuereinheit, beispielsweise eine als Steuereinheit ausgebildete Mikrocontrollerschaltung,
auf (in Fig. 4 nicht explizit dargestellt).
[0081] Für jeden Fahrkorb 43, welcher in einer ersten Fahrtrichtung einen benachbarten ersten
Fahrkorb aufweist, wird der Abstand von dem ersten Stoppunkt 6 dieses Fahrkorbs zu
dem zweiten Stoppunkt 47 des zweiten Fahrkorbs ermittelt. Zudem wird für jeden Fahrkorb
43, welche in der zweiten Fahrtrichtung einen benachbarten zweiten Fahrkorb aufweist,
der Abstand von dem zweiten Stoppunkt 47 dieses Fahrkorbs zu dem ersten Stoppunkt
46 des zweiten Fahrkorbs ermittelt.
[0082] Beispielsweise wird also für den Fahrkorb 43', welcher in Fahrtrichtung 44 einen
benachbarten Fahrkorb 43" aufweist, der Abstand 48 von dem oberen Stoppunkt 46 des
Fahrkorbs 43' zu dem unteren Stoppunkt 47 des Fahrkorbs 43" ermittelt. Dazu wird vorteilhafterweise
der untere Stoppunkt 47 des Fahrkorbs 43" an eine Steuereinheit (in Fig. 4 nicht explizit
dargestellt) des Fahrkorbs 43' übertragen. Der ermittelte Abstand 48 ist in diesem
Beispiel positiv. Bezüglich der Fahrkörbe 43' und 43" besteht somit keine Kollisionsgefahr.
[0083] Der Fahrkorb 43' weist zudem in der weiteren Fahrtrichtung 45 einen benachbarten
Fahrkorb 43"' auf. Daher wird für den Fahrkorb 43' zudem der Abstand 49 von dem unteren
Stoppunkt 47 des Fahrkorbs 43' zu dem oberen Stoppunkt 46 des Fahrkorbs 43"' ermittelt.
Dazu wird vorteilhafterweise der obere Stoppunkt 46 des Fahrkorbs 43'" an eine Steuereinheit
(in Fig. 4 nicht explizit dargestellt) des Fahrkorbs 43' übertragen. Der ermittelte
Abstand 49 ist in diesem Beispiel negativ, das heißt der obere Stoppunkt 46 des Fahrkorbs
43'" liegt über dem unteren Stoppunkt 47 des Fahrkorbs 43'. Bezüglich der Fahrkörbe
43' und 43'" besteht somit eine Kollisionsgefahr. Aufgrund des negativen Abstands
49 des unteren Stoppunktes 46 des Fahrkorbs 43' und des oberen Stoppunktes 47 des
Fahrkorbs 43'" wird die Aufzuganlage in einen Sicherheitsmodus überführt, insbesondere
indem fahrkorbseitige Bremsen dieser Fahrkörbe aktiviert werden, vorzugsweise ausgelöst
von den jeweiligen Fahrkörbe 43' und 43'" zugeordneten Steuereinheiten.
[0084] Da an einen Fahrkorb 43 von den beiden benachbarten Fahrkörben jeweils nur ein Stoppunkt
übertragen wird, ist die Kommunikationslast bei dem angewandten Verfahren vorteilhafterweise
gering.
[0085] Zur weiteren Erläuterung der Stoppunkte, die für einen Fahrkorb 43 gemäß einem erfindungsgemäßen
Verfahren prädiziert werden, wird auf Fig. 5 Bezug genommen. In Fig. 5 ist dabei ein
Fahrkorb 43 mit einer Fahrkorbgesamthöhe 417 und einer Eintrittsschwelle 420 dargestellt.
[0086] Für den in Fahrtrichtung 44 und in Fahrtrichtung 45 (in Fig. 5 ist die Fahrtrichtung
jeweils durch Pfeile 44, 45 symbolisch dargestellt) verfahrbaren Fahrkorb 43 ist für
jede Fahrtrichtung 44, 45 jeweils beispielhaft ein prädizierter Stoppunkt 46, 47 dargestellt.
Für die Fahrtrichtung 44 ist dabei der obere Stoppunkt 46 dargestellt und für die
Fahrtrichtung 45 der untere Stoppunkt 47.
[0087] Der obere Stoppunkt 46 gibt dabei den Punkt an, wo der Fahrkorb 43 mit dem oberen
Fahrkorbende 421 ausgehend von aktuellen Betriebsparametern und unter Annahme eines
Worst-Case-Szenarios spätestens in Fahrtrichtung 44 stoppen kann. Der Abstand zwischen
dem Stoppunkt 46 und dem oberen Fahrkorbende 421 ergibt sich dabei in dem dargestellten
Ausführungsbeispiel aus der Summe von einem optional festlegbaren Mindestabstand 415
zum Fahrkorb 43, der nicht unterschritten werden darf, und einem aus den aktuellen
Fahrparametern unter Annahme eines Worst-Case-Szenarios berechneten Bremswegs 418.
Die Berechnung der Stoppunkte erfolgt beispielsweise mittels eines entsprechend konfigurierten
Prädiktormodells.
[0088] Der untere Stoppunkt 47 gibt dagegen den Punkt an, wo der Fahrkorb 43 mit dem unteren
Fahrkorbende 422 ausgehend von aktuellen Betriebsparametern und unter Annahme eines
Worst-Case-Szenarios spätestens in Fahrtrichtung 45 stoppen kann. Der Abstand zwischen
dem Stoppunkt 47 und dem unteren Fahrkorbende 422 ergibt sich dabei in dem dargestellten
Ausführungsbeispiel aus der Summe von einem optional vorgebbaren Mindestabstand 416
zum unteren Fahrkorbende 422, der nicht unterschritten werden darf, und einem aus
den aktuellen Fahrparametern unter Annahme eines Worst-Case-Szenarios prädizierten
Bremswegs 419.
[0089] Die Positionen der Stoppunkte variieren dabei in Abhängigkeit von den jeweils aktuellen
Fahrparametern. Steht der Fahrkorb, werden die Stoppunkte näher an den Fahrkorb rücken.
Fährt der Fahrkorb mit hoher Geschwindigkeit aufwärts, also in Fahrtrichtung 44, wird
der obere Stopppunkt weiter oben liegen. Dabei kann insbesondere auch bei sehr hoher
Geschwindigkeit der Fall auftreten, dass der untere Stoppunkt 47 an der Position 414
liegend bestimmt wird, da hierbei eine Bewegung in Fahrrichtung 45 selbst im Worst
Case-Szenario ausgeschlossen sein kann.
[0090] Für jeden solchen in Fig. 5 dargestellten Fahrkorb 43 wird jeweils ein solcher oberer
Stoppunkt und ein unterer Stoppunkt prädiziert. Dabei wird jeweils der Abstand zwischen
dem oberen Stoppunkt 46 eines Fahrkorbs und dem unteren Stoppunkt 47' beziehungsweise
47" eines oberhalb dieses Fahrkorbs benachbarten Fahrkorbs und der Abstand zwischen
dem unteren Stoppunkt 47 dieses Fahrkorbs und dem oberen Stoppunkt 46' beziehungswiese
46" eines unterhalb dieses Fahrkorbs benachbarten Fahrkorbs ermittelt. Bei einem unkritischen
Betrieb sind die Abstände 48 positiv, da 47" größer 46 beziehungsweise 47 größer 46".
Bei einem negativen Abstand besteht dagegen ein Kollisionsrisiko. Ein solcher negativer
Abstand ergibt sich, wenn 46 größer 47' beziehungsweise 46' größer 47. Wird ein solcher
negativer Abstand ermittelt, wird die Aufzuganlage in eine sicheren Betriebszustand
überführt, insbesondere in einen Sicherheitsmodus.
[0091] Die in den Figuren dargestellten und im Zusammenhang mit diesen erläuterten Ausführungsbeispiele
dienen der Erläuterung der Erfindung und sind für diese nicht beschränkend. Die erläuterten
Ausführungsbeispiele sind in den Figuren aus Gründen der besseren Übersicht nicht
maßstabsgetreu wiedergegeben.
Bezugszeichen:
[0092]
- 1
- Aufzuganlage
- 2
- Fahrkorb
- 3
- Schachtsystem
- 4
- Antriebssystem
- 5
- Schachttür
- 6
- erste Fahrtrichtung (symbolisiert durch Einfachpfeil)
- 7
- zweite Fahrtrichtung (symbolisiert durch Doppelpfeil)
- 8
- wenigstens eine Schachttür umfassender Schachtabschnitt als funktionale Einheit des
Schachtsystems
- 9
- Umsetzeinrichtung als funktionale Einheit des Schachtsystems
- 10
- Sicherheitsknoten
- 10'
- Sicherheitsknoten
- 10"
- Sicherheitsknoten
- 11
- Schnittstelle
- 12
- Sensor
- 13
- Sensor
- 14
- Sensor
- 15
- Sensor zur Erfassung des Zustands der Schachttür
- 16
- Sicherheitseinrichtung
- 16'
- Sicherheitseinrichtung
- 17
- Sicherheitseinrichtung
- 17'
- Sicherheitseinrichtung
- 18
- Sicherheitseinrichtung
- 18'
- Sicherheitseinrichtung
- 19
- Sensor
- 20
- Sensor
- 21
- Sensor
- 26
- Übertragung von Daten zwischen den Sicherheitsknoten
- 27
- interne Übertragung von Daten bei einem Sicherheitsknoten
- 28
- Überwachungsraum
- 29
- unterer Grenzbereich eines Schachtabschnitts (8) (symbolisch durch eine Linie dargestellt)
- 29'
- oberer Grenzbereich eines Schachtabschnitts (8) (symbolisch durch eine Linie dargestellt)
- 41
- Aufzuganlage
- 42
- Schachtsystem
- 43
- Fahrkorb
- 43'
- Fahrkorb
- 43"
- Fahrkorb 43"' Fahrkorb
- 44
- erste Fahrtrichtung
- 45
- zweite Fahrtrichtung
- 46
- erster Stoppunkt
- 46'
- erster Stoppunkt
- 46"
- erster Stoppunkt
- 47
- zweiter Stoppunkt
- 47'
- erster Stoppunkt
- 47"
- erster Stoppunkt
- 48
- positiver Abstand prädizierter Stoppunkte
- 49
- negativer Abstand prädizierter Stoppunkte
- 410
- dritte Fahrtrichtung
- 411
- vierte Fahrtrichtung
- 412
- senkrechter Schacht
- 413
- Verbindungsschacht
- 414
- Extremposition für einen möglichen Stoppunkt
- 415
- von der Kabine aus einzuhaltender Mindestabstand
- 416
- von der Kabine aus einzuhaltender Mindestabstand
- 417
- Fahrkorbhöhe
- 418
- prädizierter Bremsweg
- 419
- prädizierter Bremsweg
- 420
- Eintrittsschwelle
- 421
- oberes Ende des Fahrkorbs
- 422
- unteres Ende des Fahrkorbs
1. Aufzuganlage (1) umfassend eine Mehrzahl von Fahrkörben (2), ein einen Umlaufbetrieb
der Fahrkörbe (2) ermöglichendes Schachtsystem (3), wenigstens ein Antriebssystem
zum Verfahren der Fahrkörbe (2) innerhalb des Schachtsystems (3) sowie ein Sicherheitssystem
mit einer Mehrzahl von Sicherheitsknoten (10), welches ausgebildet ist, bei Feststellung
eines vom Normalbetrieb abweichenden Betriebszustandes der Aufzuganlage (1) die Aufzuganlage
(1) in einen sicheren Betriebszustand zu überführen, wobei die Fahrkörbe (2), das
Schachtsystem (3) und das wenigstens eine Antriebssystem jeweils wenigstens eine funktionale
Einheit bilden, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einer der Sicherheitsknoten (10) jeweils einer der funktionalen Einheiten
(2, 8, 9) zugewiesen ist, wobei die Sicherheitsknoten (10) jeweils mit wenigstens
einem der weiteren Sicherheitsknoten über wenigstens eine Schnittstelle (11) zum Übertragen
von Daten verbunden sind, die Sicherheitsknoten (10) jeweils wenigstens einen Sensor
(12, 15, 19) zur Erfassung eines Betriebsparameters der entsprechenden zugewiesenen
funktionalen Einheit (2, 8, 9) umfassen, die Sicherheitsknoten (10) jeweils wenigstens
eine Steuereinheit umfassen, welche ausgebildet ist, den von dem wenigstens einen
Sensor (12, 15, 19) des jeweiligen Sicherheitsknotens (10) erfassten Betriebsparameter
auszuwerten und unter Berücksichtigung der von dem wenigstens einen weiteren Sicherheitsknoten
(10) übertragenen Daten eine Feststellung hinsichtlich eines vom Normalbetrieb abweichenden
Betriebszustandes zu treffen.
2. Aufzuganlage (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Antriebssystem schachtabschnittsweise betreibbar ausgebildet
ist, derart, dass die Fahrkörbe (2) in definierten Abschnitten des Schachtsystems
(3) unabhängig voneinander verfahren werden können, wobei jeder der definierten Abschnitte
eine funktionale Einheit (4) des Antriebssystems ist, welcher jeweils wenigstens einer
der Sicherheitsknoten (10) zugewiesen ist.
3. Aufzuganlage (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schachtsystem (3) wenigstens zwei sich vertikal erstreckende Transportwege, entlang
welcher die Fahrkörbe (2) vertikal verfahren werden können, sowie wenigstens zwei
Umsetzeinrichtungen (9) zum Umsetzen der Fahrkörbe (2) zwischen den Transportwegen
umfasst, wobei jede der Umsetzeinrichtungen (9) eine funktionale Einheit des Schachtsystems
(3) ist, welcher jeweils wenigstens einer der Sicherheitsknoten (10) zugewiesen ist.
4. Aufzuganlage (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportwege Schienen sind, entlang welcher die Fahrkörbe (2) mittels wenigstens
eines Linearantriebs als Antriebssystem verfahrbar sind, und jede Schiene mit wenigstens
einem zu dem vertikalen Transportweg verdrehbaren Segment als Umsetzeinrichtung (9)
ausgebildet ist, wobei diese verdrehbaren Segmente derart zueinander ausgerichtet
werden können, dass ein Fahrkorb (2) der Aufzuganlage (1) entlang der Segmente zwischen
den Schienen verfahren werden kann.
5. Aufzuganlage (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die funktionalen Einheiten (2, 8, 9) jeweils wenigstens eine Sicherungseinrichtung
(16, 17, 18) aufweisen, welche durch ein Auslösen die jeweilige funktionale Einheit
(2, 8, 9) in einen sicheren Betriebszustand überführen kann und direkt von der Steuereinheit
des der jeweiligen funktionalen Einheit (2, 8, 9) zugewiesenen Sicherungsknotens (10)
zur Auslösung angesteuert werden kann.
6. Aufzuganlage (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für das Schachtsystem (3) eine Mehrzahl von Überwachungsräumen (28) definiert ist,
wobei jedem Überwachungsraum (28) eine Mehrzahl von funktionalen Einheiten (2, 8,
9) zugeordnet ist, wobei die Sicherheitsknoten (10) der in einem Überwachungsraum
(28) befindlichen funktionalen Einheiten (2, 8, 9) über wenigstens eine Schnittstelle
(11) zum Übertragen von Daten verbunden sind.
7. Aufzuganlage (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufzuganlage (1) partiell deaktivierbar ausgebildet ist, derart, dass einzelne
funktionale Einheiten (2, 8, 9) oder Gruppen von funktionalen Einheiten (2, 8, 9)
deaktivierbar sind, wobei die Aufzuganlage (1) weiter ausgebildet ist, mit nicht deaktivierten
funktionalen Einheiten (2, 8, 9) weiter betrieben zu werden.
8. Aufzuganlage (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils ein wenigstens eine Schachttür (5) aufweisender Abschnitt des Schachtsystems
(3) eine funktionale Einheit (8) ist, welcher ein Sicherheitsknoten (10') zugewiesen
ist.
9. Aufzuganlage (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der dem wenigstens eine Schachttür (5) aufweisenden Abschnitt des Schachtsystems
(3) als funktionaler Einheit (8) zugewiesene Sicherheitsknoten (10') wenigstens einen
Sensor (15) aufweist, welcher ausgebildet ist, einen vom Normalbetrieb abweichenden
Betriebszustand dieser funktionalen Einheit (8) zu erfassen, wobei das Sicherheitssystem
der Aufzuganlage (1) ausgebildet ist, beim Erfassen eines solchen vom Normalbetrieb
abweichenden Betriebszustands diese funktionale Einheit (8) zu deaktivieren, und die
Fahrkörbe (2) der Aufzuganlage (1) ausschließlich außerhalb dieses die wenigstens
eine Schachttür (5) aufweisenden Abschnitts des Schachtsystems (3) zu verfahren.
10. Aufzuganlage (41) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit eines einem Fahrkorb (43) als funktionaler Einheit zugewiesenen
Sicherheitsknotens (10) ausgebildet ist, für eine erste Fahrtrichtung (44) des Fahrkorbs
(43) laufend einen ersten Stoppunkt (46) zu prädizieren und für eine zweite Fahrtrichtung
(45) des Fahrkorbs (43) laufend einen zweiten Stoppunkt (47) zu prädizieren, wobei
der jeweilige Stoppunkt (46, 47) diejenige Position angibt, an der der Fahrkorb (43)
in der jeweiligen Fahrtrichtung (44, 45) bei Bedarf stoppen kann.
11. Aufzuganlage (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der einem Fahrkorb (43') als funktionaler Einheit zugewiesene Sicherheitsknoten (10)
ausgebildet ist, die prädizierten ersten Stoppunkte (46) über die Schnittstelle (11)
jeweils zumindest an den Sicherheitsknoten (10) zu übertragen, der dem in der ersten
Fahrtrichtung (44) benachbarten Fahrkorb (43") zugewiesen ist, und die prädizierten
zweiten Stoppunkte (47) über die Schnittstelle (11) jeweils zumindest an den Sicherheitsknoten
(10) zu übertragen, der dem in der zweiten Fahrtrichtung (45) benachbarten Fahrkorb
(43"') zugewiesen ist.
12. Aufzuganlage (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit eines einem Fahrkorb (43') als funktionaler Einheit zugewiesenen
Sicherheitsknotens (10) ausgebildet ist, den Abstand (48, 49) von dem erstem Stoppunkt
(46) dieses Fahrkorbs (43') zu dem zweiten Stoppunkt (47) des in der ersten Fahrtrichtung
(44) benachbarten Fahrkorbs (43") zu ermitteln und den Abstand (48, 49) von dem zweiten
Stoppunkt (47) dieses Fahrkorbs (43') zu dem ersten Stoppunkt (46') des in der zweiten
Fahrtrichtung (45) benachbarten Fahrkorbs (43"') zu ermitteln, wobei das Sicherheitssystem
die Aufzuganlage (1) bei einem ermittelten negativen Abstand (49) in einen sicheren
Betriebszustand überführt.