[0001] Die Erfindung betrifft einen Lagerkopf, wie er auf einer Vertikalstütze zum Abstützen
eines Deckenschalungspaneels zu Betonierzwecken zum Einsatz kommt. Die Erfindung betrifft
auch ein Deckenschalungssystem aus Deckenschalungspaneel, Lagerkopf und Vertikalstütze
mit Abspannelement im Verbund.
[0002] Deckenschalungssysteme werden im Allgemeinen bei der Errichtung von Betondecken für
Gebäude eingesetzt, mit denen ein Aufnahmebereich für den Fließbeton geschaffen wird.
Dieser soll nach einem Aushärten die jeweils gewünschte Deckenstruktur bilden. Nun
ist es bei Deckenschalungssystemen mit auf Vertikalstützen gelagerten Schalungselementen
oder -paneelen problematisch, dass auf die Vertikalstützen oder die Schalungselemente
horizontal gerichtete Kräfte wirken können, was zu einer Schiefstellung des gesamten
Deckenschalungssystems und im ungünstigsten Fall gar zum Umkippen desselben führen
kann.
[0003] Um dieser Problematik entgegenzuwirken, ist es bekannt, Spannverbindungen für die
Deckenschalung zwischen dem Deckenschalungspaneel und dem bestehenden Bauwerk vorzusehen.
In der Regel werden diese horizontalen Lasten in Schalungsebene über schräg verlaufende
Zugglieder abgeleitet, die beispielsweise am Boden verankert werden. An ihrem gegenüberliegenden
Ende sind sie an der Vertikalstütze, bzw. dem Lagerkopf fixiert, auf der das Deckenschalungspaneel
abgestützt ist. Ein Abspannsystem für Deckenschalungspaneele nach diesem Vorbild ist
beispielsweise anhand der
DE 10 2007 008 209 A aufgezeigt und erläutert.
[0004] Durch diese Konstruktion ergibt sich aber auch zwangsläufig eine punktuelle Belastung
am Schalungspaneel, nämlich dort wo die Vertikalstütze am Paneel angreift, welche
Beanspruchung bei der Bemessung der Schalung berücksichtigt werden muss. Auch lassen
die bisher bekannten Abspannmöglichkeiten nur relativ kleine Kräfte zu.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt nun darin, ein Deckenschalungssystem
zu verbessern, um mit möglichst geringem baulichen Aufwand möglichst große Kräfte
auf ein Paneel zum Abtragen von Horizontallasten aufbringen zu können.
[0006] Der Kerngedanke der Erfindung liegt darin, horizontal auftretende Lasten zu sammeln
und gesammelt abzuleiten.
[0007] In vorrichtungstechnischer Hinsicht ist mit der Erfindung ein Lagerkopf konzipiert,
wie er für eine Vertikalstütze zum Abstützen eines Deckenschalungspaneels genutzt
werden kann, der jedoch gegenüber dem Stand der Technik eine Abspanntraverse aufweist,
die im montierten Zustand auf der Vertikalstütze quer zu dieser ausgerichtet ist.
Die Länge der Abspanntraverse entspricht mindestens einer Seitenlänge des abzustützenden
Deckenschalungspaneels. Damit kann die Abspanntraverse mit deren jeweiligen Enden
an beiden Seitenrändern des Deckenschalungspaneels angreifen, womit die Abspanntraverse
also gleichzeitig an zwei beabstandeten Punkten angreift, um das Deckenschalungspaneel
zu stützen und abzuspannen. Mit anderen Worten lassen sich mit dem erfindungsgemäßen
Lagerkopf horizontale Lasten über die besagte Seitenlänge des Deckenschalungspaneels
- also in dessen Quer- oder Längsrichtung - sammeln, um sie dann
in toto über die Abspanntraverse abzuleiten. Dadurch sind gegenüber bestehenden Lösungen
auch größere horizontale Lasten abtragbar.
[0008] Indem für eine einzelne Abspanntraverse auch nur ein einzelnes Abspannelement, wie
beispielsweise eine Abspannkette oder ein Abspannriemen benötigt wird, werden im Vergleich
zum Stand der Technik auch weniger Abspannelemente bei gleicher Zahl von Schalungspaneelen
benötigt. Denn wenn im Stand der Technik an zwei Punkten jeweilig abgespannt wurde,
kann mittels einer einzelnen Abspanntraverse gemäß der Erfindung gleichzeitig an diesen
zwei Punkten über ein einzelnes Abspannelement abgespannt werden. Überdies ergibt
die erfindungsgemäße Lösung des neuen Lagerkopfs mit Abspanntraverse auch eine schnellere
Montage, da nicht mehr an jedem Stützpunkt einzeln abgespannt werden muss.
[0009] Die sich bei einem schrägen Abspannen eines Deckenschalungspaneels daraus ergebende
Vertikalkraft wird von einer den Lagerkopf tragenden Vertikalstütze aufgenommen. Damit
ist ein Eintrag von Vertikallasten in das Deckenschalungssystem vollends kompensiert.
Die von der Abspanntraverse an zwei Punkten des Deckenschalungspaneels gesammelten
Kräfte werden am Abspannpunkt, d.h. dem Verbindungspunkt zwischen Lagerkopf und Vertikalstütze
gemeinsam aufgenommen und abgetragen, womit die gesamte vertikale Last über die Vertikalstütze
direkt am Entstehungspunkt abgetragen wird. Damit kann eine einzelne Abstützung des
Deckenschalungspaneels an dessen zwei Eckpunkten entfallen und durch die alleinige
Unterstützung mittels einer einzelnen Vertikalstütze mittig zur Abspanntraverse ersetzt
werden.
[0010] Das erfindungsgemäße Deckenschalungssystem umfasst damit mindestens ein Schalungspaneel,
mit mindestens einer das Schalungspaneel abstützenden Vertikalstütze, sowie mit einem
oben beschriebenen Lagerkopf und Mitteln zum Fixieren des Abspannelementes. Zur Aufnahme
der Abspanntraverse, d.h. zur Fixierung der beiden Enden der Abspanntraverse an dem
Schalungspaneel weist das Schalungspaneel jeweilige Rastaufnahmen auf, so dass bei
im Schalungspaneel aufgenommener Abspanntraverse eine Zugspannung mittels dem Abspannelement
über die Traverse auf das Schalungspaneel aufgebracht werden kann, um so die Auflast
in Schalungsebene zumindest teilweise horizontal abzuleiten.
[0011] Die Länge der Abspanntraverse des Lagerkopfes ist auf eine Seitenlänge des Schalungspaneels
bezüglich dessen Länge oder dessen Breite adaptiert. Die Abspanntraverse ist mittig
am Lagerkopf aufgenommen, wobei gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform das Abspannelement
in Form einer Kette oder eines Bandes, etc. gleichermaßen mittig an der Abspanntraverse
angreift, so dass der Lagerkopf die Mittel zum Fixieren des Abspannelementes aufweist.
[0012] Der Lagerkopf ist sodann in einer vorteilhaften Ausführungsform über einen Flansch
an der Vertikalstütze fixierbar und von dieser getragen. Um eine Ausrichtung zwischen
einerseits dem Lagerkopf und der Vertikalstütze zu erleichtern und diese mittels Flanschverbindung
zu fixieren, kann der Lagerkopf ein Ausrichtelement in Form eines Bolzens aufweisen,
der zum Ausrichten in ein hohles Ende der Vertikalstütze einragen kann.
[0013] Bezüglich der Fixierung der Abspanntraverse am Schalungspaneel weist das Schalungspaneel
in einer vorteilhaften Ausführungsform einen umlaufenden Rahmen auf, in dem Rastaufnahmen
als Öffnungen auf gegenüberliegenden Seiten zur Aufnahme der Traversenenden vorgesehen
sind. Da die Abspanntraverse zum sicheren Halten des Schalungspaneels geringfügig
länger sein muss als die exakte Seitenlänge des Paneels, besteht die genannte Öffnung
als Rastaufnahme in Form eines Langlochs, so dass die Abspanntraverse zunächst von
unterhalb des Schalungspaneels in die eine Rastöffnung eingeschoben wird, sodann die
Abspanntraverse in einer parallelen Ebene zum Schalungspaneel abgewinkelt werden kann,
um das zweite Ende der Abspanntraverse in die zweite Rastaufnahmen-Öffnung einzuführen.
Mit einem Abspannen der Abspanntraverse wird diese sodann in eine Anschlags-Position
in den Rastaufnahme-Öffnungen gebracht.
[0014] Um eine Verschiebung der Abspanntraverse entlang ihrer Längsachse nachfolgend einer
Aufnahme in den Rastaufnahme-Öffnungen zu unterbinden, weist die Abspanntraverse in
einer vorteilhaften Ausführungsform zwei rechtwinklig zur Traversenlängsachse abragende
Rastbügel auf.
[0015] Diese sind vorteilhaft beide am selben Ende der Abspanntraverse mit einem Abstand
zueinander vorgesehen, so dass zwischen ihnen eine Aufnahme eines Rahmenabschnittes
des Schalungspaneels möglich ist, wobei die Form und das Maß des außenseitigen Rastbügels
so gewählt sind, dass er lediglich in einer speziellen Position relativ zur in Form
und Maß komplementären Rastaufnahme durch diese hindurchführbar ist. Wird die Abspanntraverse
nun an diesem Ende mit dem Rastbügel durch die Rastaufnahme hindurchgesteckt, so kommt
es beim Verdrehen der Abspanntraverse um ihre Längsachse dazu, dass dieser äußere
Rastbügel mitverdreht wird, womit er nicht mehr durch die Rastöffnung zurückgeführt
werden kann und der Rastbügel damit einen Anschlag gegen das Rahmenelement bildet.
Damit ist eine translatorische Verschiebung der Abspanntraverse entlang ihrer Längsachse,
und zwar zur Innenseite des Paneels hin nicht mehr möglich.
[0016] Der zweite Rastbügel, der an der Innenseite des Rahmenabschnittes des Rahmens des
Schalungspaneels anschlägt, bildet eine Hemmung der translatorischen Verschiebung
der Abspanntraverse entlang ihrer Längsachse in entgegengesetzter Richtung. Der zweite,
innenliegende Rastbügel kann in seiner Form und Abmessung beliebig sein, da er ohnehin
nicht durch die Rastaufnahme-Öffnung hindurchgeführt werden muss.
[0017] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform sind die Rastbügel jedoch baugleich ausgestaltet,
wobei sie quer zur Längsachse der Abspanntraverse an deren Außenumfang versetzt angeordnet
sind. Das hat zur Folge, dass die Abspanntraverse bei geeigneter Drehung um ihre Längsachse
mit beiden Rastbügeln durch ein und dieselbe Rastaufnahme-Öffnung hindurchgeschoben
werden kann. Das kann eine Einführung des gegenüberliegenden Endes der Abspanntraverse
in die komplementäre Rastaufnahme-Öffnung erleichtern. Dies gilt umso mehr, je größer
die Länge der Abspanntraverse relativ zur betreffenden Seitenlänge des Schalungspaneels
ist.
[0018] Wie das oben bereits angedeutet wurde, ist der Lagerkopf in einer vorteilhaften Ausführungsform
mittels eines Flansches an der Vertikalstütze festlegbar.
[0019] Schließlich weist das Deckenschalungssystem gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform
ein Spannschloss am Abspannelement auf, um eine Zugspannung durch das Abspannelement
zwischen Verankerungsstelle und Lagerkopf aufzubauen und einzustellen.
[0020] Insofern ein Schalungspaneel der obigen Art derart konfiguriert ist, dass es mit
weiteren Schalungspaneelen über deren Stirnseiten miteinander koppelbar ist, ist eine
Abspannung einer Mehrzahl von Schalungspaneelen mit einem einzelnen Lagerkopf und
einer damit verbundenen Abspanntraverse möglich, so dass die über ein Abspannelement
eines einzelnen Schalungspaneels aufgebrachte Abspannkraft auf die in Kraftrichtung
vorliegenden Schalungspaneele übertragbar ist.
[0021] Zusätzliche Einzelheiten und weitere Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand
eines Ausführungsbeispiels, auf das die vorliegende Erfindung jedoch nicht beschränkend
zu lesen ist, so wie in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungsfiguren beschrieben.
[0022] In diesen zeigen
- - Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Lagerkopfes;
- - Fig. 2
- eine Frontansicht und Draufsicht auf den Lagerkopf aus Fig. 1;
- - Fig. 3
- eine jeweilige perspektivische Ansicht von oben und von unten auf das erfindungsgemäße
Deckenschalungssystem;
- - Fig. 4
- Details des Deckenschalungssystems aus Fig. 3; und
- - Fig. 5
- Phasen einer Montage des Lagerkopfes am Schalungs-Paneel.
[0023] Fig. 1 zeigt den erfindungsgemäßen Lagerkopf 14 in perspektivischer Ansicht. Er weist
eine Abspanntraverse 16 auf, deren Länge grob einer Seitenlänge eines Schalungspaneels
10 entspricht, d.h. etwas darüber hinaus abragt, um die Enden der Abspanntraverse
an einem Rahmen 22 (siehe Fig. 4) des Paneels sicher zu fixieren. Normalerweise handelt
es sich um einen umlaufenden Rahmen des Paneels.
[0024] Im vorliegenden Fall besteht die Abspanntraverse aus einem Rundrohr, das aus Stabilitätsgründen
in einem Rechteckrohr aufgenommen und mit diesem fest verbunden ist, beispielsweise
mittels Verschweissung. Damit ist die Abspanntraverse optimal verbindungssteif. Dies
stellt eine Ausführungsvariante dar. Ganz natürlich versteht der Fachmann, dass die
Abspanntraverse insgesamt auch aus einem einzelnen Rechteckrohr-Rahmen oder alternativ
aus einem Rundrohr bestehen kann, oder dass an einem mittigen Rechteckrohr an dessen
beiden Seiten ein Rundrohr jeweils fixiert, z.B. angeschweißt sein kann.
[0025] Quer zur Abspanntraverse 16 ragt ein Element des Lagerkopfs nach unten ab, nämlich
eine Befestigungsstütze, mit der der Lagerkopf 14 auf einer Vertikalstütze 12 (siehe
Figuren 3 und 4) aufsetzbar und über einen Flansch 32 fixierbar ist. Mittels der Befestigungsstütze
und einem Ausrichtelement 28 lässt sich die Abspanntraverse 16 um ihre Längsachse
manuell gut verdrehen (siehe hierzu Details in der Beschreibung zu Fig. 5). Das unterhalb
des Flansches erkennbare Ausrichtelement 28 dient zum erleichterten Fixieren des Lagerkopfes
in einem Hohlabschnitt der Vertikalstütze.
[0026] Auf der Abspanntraverse 16 sitzen ferner Mittel 20 zum Abspannen des Lagerkopfs,
die auch u.a. als Abspannauge bezeichnet werden. Diese Mittel, d.h. das Abspannauge,
zeigen zwei parallel zueinander ausgerichtete und auf dem Vierkantrohrrahmen aufsitzende
Plattenelemente, die durch einen Bolzen verbunden sind. An diesem Bolzen kann das
Abspannelement 18 (siehe beispielsweise Fig. 3 oder 4) eingehängt werden. Die Mittel
20, besser gesagt die parallelen Plattenelemente lassen sich um die Längsachse der
Abspanntraverse relativ zu dieser verdrehen, so dass ein beliebiger Winkel des Abspannelements
18 relativ zur Abspanntraverse nachfolgend einer Fixierung am Bolzen eingenommen werden
kann ohne dass mit Mittel 20 ein Drehmoment auf den Vierkantrohrrahmen aufbringen.
[0027] An einem Ende der Abspanntraverse 16 sind zwei Rastbügel 26 erkennbar, die jeweils
einen Anschlag im Zusammenwirken mit dem Rahmen des Schalungspaneels 10 (siehe z.B.
Fig. 3) bilden, um eine translatorische Verschiebung der Abspanntraverse 16 nachfolgend
einer Montage am Schalungspaneel zu hemmen (siehe hierzu Details in der Beschreibung
zu Figuren 4 und 5).
[0028] Fig. 2 zeigt den Lagerkopf aus Fig. 1 jeweils in einer Vorderansicht und einer Draufsicht
mit jeweiligem Schnitt A-A. Wie das in der Vorderansicht zu erkennen ist, ragt die
Befestigungsstütze rechtwinklig von der Abspanntraverse 16 nach unten ab, wobei unterhalb
des Flansches 32 das Ausrichtelement 28 abragt. Die in der Schnittansicht A-A der
Vorderansicht gezeigten Rastbügel 26 sind gestrichelt dargestellt, weil sie vor der
Schnittebene liegen.
[0029] Fig. 3 zeigt das erfindungsgemäße Deckenschalungssystem aus Schalungspaneel 10 -
genauer gesagt sind drei Schalungspaneele 10 gezeigt - eine das mittige Schalungspaneel
abstützende Vertikalstütze 12 und einen Lagerkopf 14 mit Abspanntraverse 16 in einem
im mittleren Schalungspaneel montierten Zustand. Auch ist das Abspannelement 18 in
Form einer Abspannkette zu erkennen. Letztere ist am Boden mittels eines Fixierankers
verankert (der Boden ist nicht zeichnerisch dargestellt), und am anderen Ende ist
die Abspannkette an dem Bolzen der Abspannmittel 20 eingehängt. Zum Spannen der Abspannkette
18 ist in dieser ein Spannschloss 30 eingesetzt, mit dem die Länge der Abspannkette
variiert werden kann, so dass eine Abspannkraft in Form einer Zugspannung auf den
Lagerkopf 14 mit Abspanntraverse 16 aufgebracht werden kann.
[0030] Ein jeweiliges Decken-Schalungselement verfügt über insgesamt acht Rastaufnahmen
24, d.h. jeweils zwei Rastaufnahmen an einer jeden Seitenlänge des Schalungspaneels.
Damit lässt sich eine Abspanntraverse an jeweils den kurzen Seiten über die Breitenrichtung
des Schalungspaneels montieren, sowie eine längere Abspanntraverse an den Längsseiten
des Paneels. Mit anderen Worten lässt sich ein jedes Schalungspaneel in dessen Breiten-
und/oder in dessen Längsrichtung abspannen. Besagte Rastaufnahme-Öffnungen 24 sind
im Rahmen 22 des Schalungspaneels vorgesehen, welcher Rahmen am Umfangsrand des Schalungspaneels
verläuft. In Fig. 3 ist eine Abspanntraverse über die Breite des mittleren Schalungspaneels
abgespannt.
[0031] Aus Fig. 4 sind nun Montagedetails der Abspanntraverse am Schalungspaneel, d.h. an
dessen Rahmen 22 zu erkennen. Wie gezeigt, ist der Lagerkopf 14 mit Abspanntraverse
16 vollständig am Rahmen 22 des Schalungspaneels 10 aufgenommen und mittels der Rastbügel
26 so fixiert, dass eine translatorische Verschiebung der Abspanntraverse 16 entlang
ihrer Längsachse im umlaufenden Rahmen 22 gehemmt ist. Die jeweilige Rastaufnahme
24 ist durch eine dreiecksförmige Langloch-Öffnung gebildet. Dadurch wird das Einführen
der Abspanntraverse 16 am jeweiligen Ende erleichtert. Mit anderen Worten kann die
Abspanntraverse in einer Ebene parallel zur Schalungsebene des Paneels verschwenkt
werden, wobei durch die Dimensionierung der Rastaufnahme-Öffnung 24 ein Einschieben
der Abspanntraverse 16 von innerhalb des Rahmens 22 nach wie vor leicht möglich ist.
[0032] Das Detail A zeigt ganz deutlich den Anschlag des äußeren Rastbügels 26 an der Außenfläche
des Rahmens 22 des Schalungspaneels 10. Unter Zuhilfenahme der Konfiguration beider
Rastbügel 26 (siehe Fig. 1) lässt sich entnehmen, dass der innere Rastbügel 26 an
der Innenseite, d.h. an der Innenfläche des Rahmens 22 anliegt und die Abspanntraverse
16 durch diesen Anschlag so gehalten ist, dass sie nicht nach außen durch die im Detail
A gezeigte Rastaufnahme-Öffnung 24 verschoben werden kann. Dadurch kann die Abspanntraverse
16 insgesamt auch nicht durch die gegenüberliegende Öffnung, wie sie in Detail B gezeigt
ist, verschoben werden.
[0033] In Fig. 5 sind nun die Phasen 1-6 einer Montage des Lagerkopfs mit Abspanntraverse
am Rahmen eines Schalungspaneels aufgezeigt. Der Lagerkopf 14 wird zunächst zum Ausrichten
des äußeren Rastbügels um die Längsachse der Abspanntraverse 16 derart verkippt, dass
der äußere Rastbügel 26 von der Innenseite des Rahmens 22 durch die diesbezügliche
Rastaufnahme-Öffnung 24 hindurchgeschoben werden kann (siehe auch Phasen 2 und 3).
In Phase 4 wird nun nachfolgend der Lagerkopf 14 wieder nach unten verschwenkt, wodurch
der äußere Rastbügel 26 derart mitverdreht wird, dass er nicht mehr durch die Rastaufnahme-Öffnung
24 zurück geschoben werden kann. Überdies bildet der andere, d.h. der innere Rastbügel
einen Anschlag auf der Innenseite der Rahmenfläche sodass die Abspanntraverse 16 in
der Rastaufnahme-Öffnung 24 insgesamt nicht mehr translatorisch entlang ihrer Längsachse
verschoben werden kann.
[0034] Nachfolgend können sodann das Abspannelement 18 in Form einer Abspannkette an den
Mitteln zum Abspannen eingehängt und eine Vertikalstütze über die Flanschverbindung
32 am Lagerkopf montiert werden. Die Abspannkette kann sodann mittels eines Bodenankers
dort fixiert und abgespannt werden, womit im Ergebnis im abgespannten Zustand des
Deckenschalungspaneels Horizontallasten auf das bestehende Bauwerk abgetragen sind.
Bezugszeichen liste:
[0035]
- 10
- Schalungspaneel
- 12
- Vertikalstütze
- 14
- Lagerkopf
- 16
- Abspanntraverse
- 18
- Abspannelement
- 20
- Mittel zum Abspannen
- 22
- Rahmen
- 24
- Rastaufnahme
- 26
- Rastbügel
- 28
- Ausrichtelement
- 30
- Spannschloss
- 32
- Flansch
1. Lagerkopf (14) für eine Vertikalstütze zum Abstützen eines Deckenschalungspaneels,
dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerkopf (14) im montierten Zustand auf der Vertikalstütze eine quer zu dieser
ausgerichtete Abspanntraverse (16) aufweist, deren Länge zumindest einer Seitenlänge
des abzustützenden Deckenschalungspaneels entspricht, womit die Abspanntraverse (16)
mit deren Enden jeweilig an Seitenrändern des Deckenschalungspaneels fixierbar ist.
2. Deckenschalungssystem
- mit mindestens einem Schalungspaneel (10),
- mit mindestens einer das Schalungspaneel abstützenden Vertikalstütze (12),
- mit einem Lagerkopf (14) nach Anspruch 1, und mit
- Mitteln zum Fixieren eines Abspannelementes (18),
wobei das Schalungspaneel zur Aufnahme eines jeweiligen Traversen-Endes eine jeweilige
Rastaufnahme (24) aufweist, sodass bei im Schalungspaneel aufgenommener Abspanntraverse
über das Abspannelement (18) eine Zugspannung über die Traverse (16) auf das mindestens
eine Schalungspaneel aufbringbar ist, um eine Auflast in Schalungsebene zumindest
teilweise horizontal abzuleiten.
3. Deckenschalungssystem nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zum Fixieren des Abspannelements (18) am Lagerkopf (14) vorgesehen sind.
4. Deckenschalungssystem nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass das Schalungspaneel einen umlaufenden Rahmen (22) aufweist, in dem die Rastaufnahmen
(24) als Öffnungen auf gegenüberliegenden Seiten eines Paneelrahmens zur Aufnahme
der TraversenEnden vorgesehen sind.
5. Deckenschalungssystem nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Abspanntraverse (16) zwei rechtwinklig zur Traversenlängsachse abragende Rastbügel
(26) aufweist, mit denen die Abspanntraverse am Rahmen (22) in den Rastaufnahmen (25)
verrastbar ist, derart, dass im verrasteten Zustand eine translatorische Verschiebung
der Abspanntraverse (16) entlang ihrer Längsachse gehemmt ist.
6. Deckenschalungssystem nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass beide Rastbügel (26) am selben Ende der Abspanntraverse mit einem Abstand zueinander
vorgesehen sind, in dem eine Aufnahme eines Rahmenabschnittes möglich ist, wobei die
Form und das Maß zumindest des außenseitigen Rastbügels (26) so gewählt sind, dass
er in einer speziellen Position relativ zur in Form und Maß komplementären Rastaufnahme
durch diese hindurchführbar ist, und beim Verdrehen der Traverse (16) um ihre Längsachse
dieser Rastbügel (26) derart mitverdreht wird, dass er sodann einen Anschlag gegen
das Rahmenelement bildet, um die translatorische Verschiebung der Abspanntraverse
(16) entlang ihrer Längsachse zu hemmen.
7. Deckenschalungssystem nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass beide Rastbügel in ihren Maßen baugleich sind, wobei sie quer zur Längsachse der
Abspanntraverse an deren Außenumfang versetzt angeordnet sind.
8. Deckenschalungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche 2 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerkopf (14) über einen Flansch (32) an der Vertikalstütze (12) festlegbar
ist.
9. Deckenschalungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche 2 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass das Abspannelement (18) ein Spannschloss (30) umfasst.
10. Deckenschalungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche 2 bis 9,
gekennzeichnet durch eine Mehrzahl von Schalungspaneelen (10), die an ihren Stirnseiten miteinander koppelbar
sind, sodass die über ein Abspannelement (18) eines Schalungspaneels (10) aufgebrachte
Kraft auf die in Kraftrichtung vorliegenden Schalungspaneele übertragbar ist.