[0001] Die Erfindung betrifft ein Haushaltskältegerät mit einem drehzahlgeregelten Lüfter
und ein Verfahren zum Betreiben eines Haushaltskältegerätes mit einem drehzahlgeregelten
Lüfter.
[0002] Haushaltskältegeräte umfassen einen wärmeisolierten Korpus mit einem Innenbehälter,
der einen zum Lagern von Lebensmitteln vorgesehenen kühlbaren Innenraum begrenzt,
und einen Kältemittelkreislauf zum Kühlen des kühlbaren Innenraums. Haushaltskältegeräte
können auch einen drehzahlgeregelten Lüfter umfassen.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Möglichkeit anzugeben, sodass mittels
eines drehzahlgeregelten Lüfters ein abnormaler Betriebszustand des drehzahlgeregelten
Lüfters erkannt werden kann.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung wird gelöst durch ein Verfahren zum Betreiben eines Haushaltskältegerätes,
das einen wärmeisolierten Korpus mit einem Innenbehälter, der einen zum Lagern von
Lebensmitteln vorgesehenen kühlbaren Innenraum begrenzt, einen Kältemittelkreislauf
zum Kühlen des kühlbaren Innenraums, und wenigstens einen Lüfter umfasst, aufweisend
folgende Verfahrensschritte:
- während des bestimmungsgemäßen Betriebs des Haushaltskältegerätes, drehzahlgeregeltes
Betreiben des Lüfters entsprechend einer zumindest indirekt vorgegebenen Soll-Drehzahl
des Lüfters, und
- während eines Überprüfungsmodus, ungeregeltes Betreiben des Lüfters, Ermitteln der
Ist-Drehzahl des Lüfters und Auswerten der Ist-Drehzahl insbesondere mittels einer
elektronischen Steuervorrichtung des Haushaltskältegerätes, um einen abnormalen Betriebszustand
des Lüfters zu erkennen.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung wird auch gelöst durch ein Haushaltskältegerät, aufweisend
einen wärmeisolierten Korpus mit einem Innenbehälter, der einen zum Lagern von Lebensmitteln
vorgesehenen kühlbaren Innenraum begrenzt, einen Kältemittelkreislauf zum Kühlen des
kühlbaren Innenraums, und wenigstens einen Lüfter, wobei das Haushaltskältegerät eingerichtet
ist, das erfindungsgemäße Verfahren durchzuführen. Das erfindungsgemäße Haushaltskältegerät
ist somit insbesondere eingerichtet, während seines bestimmungsgemäßen Betriebs den
Lüfter gesteuert durch die elektronische Steuervorrichtung drehzahlgeregelt zu betreiben
und während eines Überprüfungsmodus den Lüfter ungeregelt zu betreiben, die Ist-Drehzahl
des Lüfters z.B. mittels eines Tachos bzw. dessen Tachosignals zu ermitteln und mittels
der elektronischen Steuervorrichtung die Ist-Drehzahl auszuwerten, um einen abnormalen
Betriebszustand des Lüfters zu erkennen.
[0006] Das Haushaltskältegerät umfasst den wärmeisolierten Korpus mit dem Innenbehälter,
der den zum Lagern von Lebensmitteln vorgesehenen kühlbaren Innenraum begrenzt, sowie
den Kältemittelkreislauf. Der Kältemittelkreislauf ist vorzugsweise derart ausgeführt,
dass er den kühlbaren Innenraum zumindest in etwa auf eine vorgegebene Temperatur
kühlt.
[0007] Kältemittelkreisläufe als solche sind dem Fachmann im Prinzip bekannt und umfassen
insbesondere einen Verdampfer, der vorgesehen ist, die Luft für den kühlbaren Innenraum
zu kühlen, einen Verdichter und einen Verflüssiger.
[0008] Das erfindungsgemäße Haushaltskältegerät kann z.B. ein Haushaltskühlgerät sein. In
diesem Fall wird der kühlbare Innenraum auf Temperaturen größer als 0°C gekühlt. Das
erfindungsgemäße Haushaltskältegerät kann aber auch ein Haushaltsgefriergerät oder
eine Gefrier-Kühlkombination sein. Das erfindungsgemäße Haushaltskältegerät kann genau
einen kühlbaren Innenraum, aber auch mehrere kühlbare Innenräume aufweisen.
[0009] Das erfindungsgemäße Haushaltskältegerät kann auch als ein Weinkühlschrank ausgebildet
sein, der vorgesehen ist, mit trinkbarer Flüssigkeit, insbesondere Wein, gefüllte
Flaschen zu lagern.
[0010] Das Haushaltskältegerät kann ein Kanalsystem umfassen, welches z.B. innerhalb des
wärmeisolierten Korpus verläuft und insbesondere über eine Öffnung mit dem kühlbaren
Innenraum gekoppelt ist. Im Kanalsystem kann der Verdampfer und der Lüfter angeordnet
sein, sodass der Lüfter von dem Verdampfer gekühlte Luft in den kühlbaren Innenraum
zu fördern vermag.
[0011] Der Lüfter umfasst insbesondere einen elektrischen Motor und ein drehbar gelagertes
Lüfterrad, das mittels des Motors in Drehung versetzt werden kann.
[0012] Der Lüfter ist drehzahlgeregelt, d.h. das Haushaltskältegerät umfasst eine Regelung
(Englisch: feedback control) zur Drehzahlregelung des Lüfters, sodass sich der Lüfter
bzw. dessen Lüfterrad während des bestimmungsgemäßen Betriebs mit einer vorgegebenen
Drehzahl drehzahlgeregelt dreht.
[0013] Während des bestimmungsgemäßen Betrieb des Haushaltskältegerätes kann der Verdampfer
vereisen, indem sich insbesondere Eis auf dessen Oberfläche bildet. Um insbesondere
das Eis zu entfernen, kann es vorgesehen sein, den Verdampfer insbesondere gesteuert
durch die elektronische Steuervorrichtung zu enteisen, indem er z.B. mittels einer
mit der elektronischen Steuervorrichtung steuerbaren Heizvorrichtung erwärmt wird.
Gemäß einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. des erfindungsgemäßen
Haushaltskältegerätes ist der abnormale Betriebszustand des Lüfters eine Vereisung
des im Kanalsystem angeordneten Verdampfers.
[0014] Das Haushaltskältegerät ist insbesondere eingerichtet, im Überprüfungsmodus den abnormalen
Betriebszustand des Lüfters, insbesondere eine potenzielle Vereisung des Verdampfers
durch das Auswerten der Ist-Drehzahl des Lüfters zu erkennen. Für das Ermitteln der
Ist-Drehzahl umfasst der Lüfter z.B. einen mit der elektronischen Steuervorrichtung
verbundenen Tacho.
[0015] Der abnormale Betriebszustand des Lüfters kann auch ein Ausfall des Lüfter sein.
[0016] Der Lüfter kann vorgesehen sein, von dem Verflüssiger erwärmte Luft in die Umgebung
des Haushaltskältegerätes zu fördern. Dann kann es vorgesehen sein, dass aufgrund
eines erkannten Ausfalls dieses Lüfters der Verdichter, gesteuert durch die elektronische
Steuervorrichtung, in einem schonenderen Betriebsmodus betrieben wird. Der Verdichter
ist z.B. ein drehzahlgeregelter Verdichter. Ein schonenderer Betriebsmodus ist z.B.
ein Betreiben des Verdichters mit einer geringeren Drehzahl.
[0017] Der Verflüssiger kann z.B. während des Betriebs verschmutzen. Ein verschmutzter Verflüssiger
kann einen abnormalen Betriebszustand des dem Verflüssiger zugeordneten Lüfters sein.
Insbesondere wenn der Verflüssiger als ein Roll- oder Lamellenverflüssiger ausgeführt
ist, kann dies den Betrieb des dem Verflüssiger zugeordneten Lüfters beeinträchtigen,
was durch Auswerten der Ist-Drehzahl des Lüfters während des Überprüfungsmodus erkannt
werden kann. Bei erkannter Verschmutzung des Verflüssigers kann es dann vorgesehen
sein, gesteuert durch die elektronische Steuervorrichtung, den Verdichter in einem
schonenderen Betriebsmodus zu betreiben.
[0018] Durch die Auswertung der Ist-Drehzahl des Lüfters während des Überprüfungsmodus kann
auch eine Funktionserkennung des Lüfters erfolgen.
[0019] Der Lüfter kann durch externe oder interne Einflüsse eine Veränderung seiner Belastung
erfahren, was sich auf seine Drehzahl im ungeregelten Zustand (Überprüfungsmodus)
auswirken kann. Beispielsweise durch eine Änderung der erkannten Drehzahl wird z.B.
ein Fehlerfall am Lüfter oder vorzugsweise eine Vereisung des Verdampfers erkannt.
Auch der Status des Lüfters selbst kann erkannt werden, um z.B. mit Hilfe dieser Informationen
das Geräteverhalten energetisch zu optimieren. Über eine Drehzahlmessung des Lüfters
kann somit auf dessen Zustand während des Überprüfungsmodus des Haushaltskältegerätes
geschlossen werden. Eine Veränderung am Haushaltskältegerät kann somit erkannt werden,
z.B. eine Vereisung des Verdampfers oder ein Schaden am Lüfter. Der Lüfter kann dadurch
insbesondere parallel zu seiner Lüfterfunktion als sensorische Einheit betrachtet
werden.
[0020] Eine Vereisung des Verdampfers bewirkt insbesondere eine Änderung des Strömungsverhaltens
des Kanalsystems und somit eine Änderung der Belastung des Lüfters. Wird der Lüfter
drehzahlgeregt betrieben, dann stellt sich im Wesentlichen unabhängig von der Belastung
des Lüfters die gewünschte Drehzahl ein. Erfindungsgemäß wird daher im Überprüfungsmodus
der Lüfter ungeregelt betrieben, d.h. die Drehzahlregelung des Lüfters ist während
des Überprüfungsmodus deaktiviert. Im ungeregelt betriebenen Überprüfungsmodus wirkt
sich somit eine z.B. durch die Vereisung des Verdampfers bedingte Änderung der Belastung
des Lüfters auf seine Ist-Drehzahl aus, wodurch eine Auswertung der Ist-Drehzahl während
des Überprüfungsmodus einen Rückschluss insbesondere auf den Vereisungszustand des
Verdampfers zulässt.
[0021] Das Haushaltskältegerät kann vorzugsweise einen zum Ansteuern des Lüfters vorgesehenen
Wechselrichter mit Pulsweitenmodulation umfassen. Der Wechselrichter wird insbesondere
während des Überprüfungsmodus mit einem dem Überprüfungsmodus zugeordneten, vorbestimmten
Tastgrad (Englisch: duty cycle) betrieben.
[0022] Eine für die Drehzahlregelung benötigte Regelung kann z.B. mit der elektronischen
Steuervorrichtung realisiert sein, welche dann z.B. den Wechselrichter direkt ansteuert.
[0023] Vorzugsweise kann das Haushaltskältegerät einen zum Ansteuern des Wechselrichters
und zum drehzahlgeregelten Betreiben des Lüfters vorgesehenen Regler umfassen, der
von der elektronischen Steuervorrichtung angesteuert wird. Somit ist es z.B. möglich,
den Lüfter, den Wechselrichter und den Regler zu einer Baugruppe zusammenzufassen.
Die elektronische Steuervorrichtung übergibt in diesem Fall z.B. dem Regler eine Information,
ob der Lüfter im drehzahlgeregelten Betrieb oder für den Überprüfungsmodus im ungeregelten
Betrieb betrieben werden soll.
[0024] Im drehzahlgeregelten Betrieb kann es auch vorgesehen sein, dass der Lüfter mit unterschiedlichen
Drehzahlen betrieben wird.
[0025] Vorzugsweise kann es vorgesehen sein, dass durch Vorgeben des dem Überprüfungsmodus
zugeordneten, vorbestimmten Tastgrads von der elektronischen Steuervorrichtung an
den Regler die durch den Regler durchführbare Drehzahlregelung des Lüfters deaktiviert
wird, damit der Lüfter während des Überprüfungsmodus ungeregelt durch den Wechselrichter
angesteuert wird. Somit ist der Regler, der z.B. als ein Mikrocontroller ausgeführt
ist, insbesondere derart ausgeführt, dass er für den dem Überprüfungsmodus zugeordneten,
vorbestimmten Tastgrad den Regler deaktiviert, um den Lüfter ungeregelt, also ohne
Drehzahlregelung, zu betreiben.
[0026] Der Überprüfungsmodus kann z.B. für eine vorgegebene Zeitdauer erfolgen.
[0027] Es kann vorgesehen sein, dass vor und/oder nach dem Überprüfungsmodus der Lüfter
drehzahlgeregelt betrieben wird.
[0028] Es kann auch vorgesehen sein, dass direkt nach einem Starten des Lüfters aus dem
Stillstand dieser zunächst für eine vorbestimmte Zeitdauer im Überprüfungsmodus ungeregelt
betrieben wird, und nach dem Ende der vorbestimmten Zeitdauer drehzahlgeregelt betrieben
wird. Gegebenenfalls kann dem Überprüfungsmodus noch eine Hochlaufphase des Lüfters
aus dem Stillstand direkt vorgelagert sein, welche ungeregelt oder drehzahlgeregelt
erfolgt.
[0029] Das Auswerten der Ist-Drehzahl während des Überprüfungsmodus kann z.B. durch ein
Vergleichen der Ist-Drehzahl mit einer zu erwartenden Drehzahl des Lüfters für einen
normalen Betriebszustand des Lüfters, insbesondere für einen nicht vereisten Verdampfer
erfolgen.
[0030] Aufgrund der ausgewerteten Ist-Drehzahl des Lüfters während des Überprüfungsmodus
kann ein Initiieren einer Enteisung des Verdampfers erfolgen, indem z.B. die elektronische
Steuervorrichtung nach der aktuellen Kühlphase eine Heizvorrichtung zum Enteisen des
Verdampfers einschaltet.
[0031] Aufgrund eines vereisten Verdampfers kann es sein, dass sich die Belastung des Lüfters
verringert. Das Initiieren der Enteisung des Verdampfers kann dann z.B. erfolgen,
wenn die Ist-Drehzahl während des Überprüfungsmodus einen vorgegebenen Schwellwert
überschreitet.
[0032] Aufgrund des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. des erfindungsgemäßen Haushaltskältegerätes
ist es möglich, die Funktion und den Zustand des Lüfters z.B. über ein Tachosignal
trotz interner Drehzahlregelung des Lüfters zu erkennen.
[0033] Dies wird insbesondere durch eine Deaktivierung der Drehzahlregelung (Closed Loop
Funktion) z.B. bei einem bestimmten Taktgrad (Duty Cycle) oder für eine gewisse Zeit
nach dem Start des Lüfters erreicht, wodurch die Belastung für einen Lüfter trotz
der Möglichkeit einer Drehzahlregelung über das Tachosignal detektiert wird.
[0034] Eine Belastungsänderung für den Lüfter kann unterschiedliche Ursachen haben. Beispiele
dafür sind Luft mit hohem Feuchtigkeitsgehalt oder Vereisung des Verdampfers mit resultierender
Querschnittsveränderung des Kanalsystems.
[0035] Durch die Erkennung der Lüfterbelastung kann das Haushaltskältegerät z.B. besser
kontrolliert werden (Bsp.: Einleitung einer Abtauphase bzw. eines Enteisens des Verdampfers).
[0036] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind exemplarisch in den beigefügten schematischen
Zeichnungen dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1
- in einer perspektivischen Darstellung ein Haushaltskältegerät,
- Fig. 2
- ein Kanalsystem des Haushaltskältegerätes,
- Fig. 3
- einen drehzahlgeregelten Lüfter des Haushaltskältegerätes,
- Fig. 4
- ein den Betrieb des Lüfters veranschaulichendes Diagramm,
- Fig. 5
- ein den Betrieb des Lüfters veranschaulichendes weiteres Diagramm, und
- Fig. 6
- einen Verdichter eines Kältemittelkreislaufs des Haushaltskältegerätes.
[0037] Die Fig. 1 zeigt in einer perspektivischen Darstellung ein Haushaltskältegerät 1,
das einen wärmeisolierten Korpus 2 mit einem Innenbehälter 3 umfasst, der einen kühlbaren
Innenraum 4 begrenzt. Der kühlbare Innenraum 4 ist zum Lagern von nicht dargestellten
Lebensmitteln vorgesehen.
[0038] Das Haushaltskältegerät 1 umfasst im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels
ein Türblatt 10, welches insbesondere bezüglich einer vertikal verlaufenden Achse
schwenkbar am Korpus 2 gelagert ist. Bei geöffnetem Türblatt 10 ist der kühlbare Innenraum
4 zugänglich und bei geschlossenem Türblatt 10 ist der kühlbare Innenraum 4 verschlossen.
[0039] An der in Richtung kühlbaren Innenraum 4 gerichteten Seite des Türblatts 10 sind
im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels mehrere Türabsteller 6 zum Lagern von
Lebensmitteln angeordnet. Im kühlbaren Innenraum 4 sind insbesondere mehrere Fachböden
7 zum Lagern von Lebensmitteln angeordnet und im unteren Bereich des kühlbaren Innenraums
4 ist insbesondere eine Schublade 8 angeordnet, in der ebenfalls Lebensmittel gelagert
werden können. Oberhalb der Schublade 8 ist eine der Fachböden 7 angeordnet, welcher
die nach oben gerichtete Öffnung der Schublade 8 abdeckt.
[0040] Das Haushaltskältegerät 1 umfasst einen dem Fachmann im Prinzip bekannten Kältemittelkreislauf
5 zum Kühlen des kühlbaren Innenraums 4. Der Kältemittelkreislauf 5 umfasst u.a. einen
in der Fig. 2 gezeigten Verdampfer 20.
[0041] Das Haushaltskältegerät 1 umfasst im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels
eine elektronische Steuervorrichtung 9, welche eingerichtet ist, den Kältemittelkreislauf
5 in für den Fachmann in allgemein bekannter Weise derart anzusteuern, dass der kühlbare
Innenraum 4 zumindest in etwa eine vorgegebene oder vorgebbare Soll-Temperatur aufweist.
Die elektronische Steuervorrichtung 9 ist vorzugsweise derart eingerichtet, dass sie
die Temperatur des kühlbaren Innenraums 4 regelt. Um gegebenenfalls die Ist-Temperatur
des kühlbaren Innenraums 4 zu erhalten, kann das Haushaltskältegerät 1 wenigstens
einen nicht näher dargestellten und mit der elektronischen Steuervorrichtung 9 verbundenen
Temperatursensor aufweisen.
[0042] Das Haushaltskältegerät 1 umfasst ein Kanalsystem 21, das insbesondere innerhalb
des wärmeisolierten Korpus 2 angeordnete ist und über eine Öffnung 11 mit dem kühlbaren
Innenraum 4 gekoppelt ist. Der Verdampfer 20 ist im Kanalsystem 21 angeordnet.
[0043] Das Haushaltskältegerät 1 umfasst einen im Kanalsystem 21 angeordneten Lüfter 22,
welcher vorgesehen ist, im eingeschalteten Zustand von dem Verdampfer 20 gekühlte
Luft über das Kanalsystem 21 und über die Öffnung 11 in den kühlbaren Innenraum 4
zu fördern.
[0044] Der Lüfter 22 umfasst einen elektrischen Motor 23 und ein mittels des Motors 23 drehbares
Lüfterrad 24.
[0045] Das Haushaltskältegerät 1 ist eingerichtet, während seines bestimmungsgemäßen Betriebs
den Lüfter 22 drehzahlgeregelt entsprechend einer zumindest indirekt von der elektronischen
Steuervorrichtung 9 vorgegebenen Soll-Drehzahl n
soll zu betreiben, und während eines Überprüfungsmodus den Lüfter ungeregelt zu betreiben,
die Ist-Drehzahl n
ist des Lüfters 22 zu ermitteln und die Ist-Drehzahl mittels der elektronischen Steuervorrichtung
9 auszuwerten, um einen abnormalen Betriebszustand des Lüfters 22, insbesondere eine
Vereisung des Verdampfers 20 zu erkennen.
[0046] Zum Ermitteln der Ist-Drehzahl n
ist des Lüfters 22 umfasst im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels das Haushaltskältegerät
1 einen Tacho 33, welcher die Ist-Drehzahl n
ist des Lüfters 22 bzw. dessen Lüfterrades 24 misst. Das Ausganssignal des Tachos 33,
welches eine Information über die Ist-Drehzahl umfasst, wird u.a. zur Auswertung der
elektronischen Steuervorrichtung 9 zugeführt.
[0047] Das Haushaltskältegerät 1 umfasst im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels
einen zum Ansteuern des Lüfters 22 vorgesehenen Wechselrichter 31 mit Pulsweitenmodulation.
Der Wechselrichter 31 wird insbesondere während des Überprüfungsmodus mit einem dem
Überprüfungsmodus zugeordneten, vorbestimmten Tastgrad betrieben.
[0048] Das Haushaltskältegerät 1 umfasst im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels
einen zum Ansteuern des Wechselrichters 31 und zum drehzahlgeregelten Betreiben des
Lüfters 22 vorgesehenen Regler 32, der von der elektronischen Steuervorrichtung 9
angesteuert wird. Die elektronische Steuervorrichtung 9 übergibt z.B. dem Regler 32
eine Information, ob der Lüfter 22 im drehzahlgeregelten Betrieb oder für den Überprüfungsmodus
im ungeregelten Betrieb betrieben werden soll, und eine Information über die Soll-Drehzahl
n
soll des Lüfters 22.
[0049] Das Auswerten der Ist-Drehzahl n
ist während des Überprüfungsmodus erfolgt im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels
durch ein Vergleichen der Ist-Drehzahl mit einer zu erwartenden Drehzahl des Lüfters
22 für den nicht vereisten Verdampfer 20 und/oder für einen nicht defekten Lüfter
22, allgemein für einen normalen Betriebszustand des Lüfters 22. Aufgrund der ausgewerteten
Ist-Drehzahl des Lüfters 22 während des Überprüfungsmodus erfolgt insbesondere ein
Initiieren einer Enteisung des Verdampfers 20, indem z.B. die elektronische Steuervorrichtung
9 nach der aktuellen Kühlphase eine nicht näher dargestellte Heizvorrichtung zum Enteisen
des Verdampfers 20 einschaltet. Das Initiieren der Enteisung des Verdampfers 20 kann
dann z.B. erfolgen, wenn die Ist-Drehzahl während des Überprüfungsmodus einen vorgegebenen
Schwellwert überschreitet.
[0050] Gemäß einer in der Fig. 4 veranschaulichten Ausführungsform ist es vorgesehen, dass
durch Vorgeben des dem Überprüfungsmodus zugeordneten, vorbestimmten Tastgrads TG
von der elektronischen Steuervorrichtung 9 an den Regler 32 die durch den Regler 32
durchführbare Drehzahlregelung des Lüfters 22 deaktiviert wird, damit der Lüfter 22
während des Überprüfungsmodus ungeregelt durch den Wechselrichter 31 angesteuert wird.
Der aktuelle Tastgrad TG des Wechselrichters 31 ist dann der dem Überprüfungsmodus
zugeordnete, vorbestimmte Tastgrad. Für den drehzahlgeregelten Betrieb des Lüfters
22 übergibt im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels die elektronische Steuervorrichtung
9 dem Regler 32 einen von dem dem Überprüfungsmodus zugeordneten, vorbestimmten Tastgrad
verschiedenen Tastgrad, welcher eine Information über die Soll-Drehzahl des Lüfters
22 während des drehzahlgeregelten Betrieb umfasst.
[0051] Zum Zeitpunkt t
0 wird im Falle dieses Ausführungsbeispiels eine Versorgungsspannung V für den Wechselrichter
31 eingeschaltet.
[0052] Zum Zeitpunkt t
1 bis zum Zeitpunkt t
2 wird der Lüfter 22 aus dem Stillstand während einer Hochlaufphase angefahren. Während
dieses Anfahrens kann der Lüfter 22 drehzahlgeregelt oder ungeregelt betrieben werden.
[0053] Ab dem Zeitpunkt t
2 übergibt die elektronische Steuervorrichtung 9 dem Regler 32 den dem Überprüfungsmodus
zugeordneten, vorbestimmten Tastgrad von z.B. 50%. Daraufhin wird der Regler 32 bzw.
die Closed Loop Funktion der Regelung deaktiviert, sodass der Lüfter 22 ungeregelt
angesteuert wird.
[0054] Solange der dem Überprüfungsmodus zugeordnete, vorbestimmte Tastgrad am Regler 32
anliegt, wird die Drehzahl des Lüfters 22 nicht geregelt und kann nach einer relativ
kurzen Einschwingzeit mit der Soll-Drehzahl, die dem nicht vereisten Verdampfer 20
zugeordnet ist, verglichen werden. Ist die Analyse der Ist-Drehzahl und somit des
Lüfters 22 zum Zeitpunkt t
3 abgeschlossen, übermittelt die elektronische Steuervorrichtung 9 dem Regler 32 einen
Tastgrad TG, welcher sich von dem dem Überprüfungsmodus zugeordneten, vorbestimmten
Tastgrad unterscheidet, wodurch der Lüfter 22 drehzahlgeregelt mit einer dem gewählten
Tastgrad zugeordneten Drehzahl betrieben wird.
[0055] Zum Zeitpunkt t
4 wird im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels der Tastgrad auf 0% gesetzt,
um den Lüfter 22 bis zum Stillstand abzubremsen. Zum Zeitpunkt t
5 wird die Versorgungsspannung V des Wechselrichters abgeschaltet.
[0056] Gemäß einer in der Fig. 5 gezeigten Ausführungsform ist es vorgesehen, dass der Lüfter
22 direkt nach einem Starten des Lüfters 22 aus dem Stillstand zunächst für eine vorbestimmte
Zeitdauer T
v im Überprüfungsmodus ungeregelt und nach dem Ende der vorbestimmten Zeitdauer T
v drehzahlgeregelt betrieben wird. Gegebenenfalls kann dem Überprüfungsmodus noch eine
Hochlaufphase des Lüfters 22 aus dem Stillstand direkt vorgelagert sein, welche ungeregelt
oder drehzahlgeregelt erfolgt.
[0057] Zum Zeitpunkt t
0 wird im Falle dieses Ausführungsbeispiels die Versorgungsspannung V für den Wechselrichter
31 eingeschaltet.
[0058] Zum Zeitpunkt t
1 beginnt die Anlaufphase des Lüfters 22, die bis zum Zeitpunkt t
2 dauert. Die Dauer der Anlaufphase kann z.B. fest vorgegeben sein oder beim Erreichen
einer vorbestimmten Ist-Drehzahl des Lüfters 22 beendet sein.
[0059] Zum Zeitpunkt t
2 ist die Anlaufphase beendet und der Überprüfungsmodus beginnt automatisch für die
vorbestimmte Zeitdauer T
v, die zum Zeitpunkt t
3 endet. Während des Überprüfungsmodus ist die Drehzahlregelung deaktiviert, sodass
nach einer Einschwingzeit ein Abgleich der Ist- und Soll-Drehzahl des Lüfters 22 durchgeführt
wird. Nach der vorgegebenen Zeitdauer T
V ist die Analyse der Ist-Drehzahl n
ist und somit des Lüfters 22 abgeschlossen und die Drehzahlregelung wird zum Zeitpunkt
t
3 wieder aktiviert. Zum Zeitpunkt t
4 wird im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels die Soll-Drehzahl auf 0 gesetzt,
um den Lüfter 22 z.B. drehzahlgeregelt bis zum Stillstand abzubremsen. Zum Zeitpunkt
t
5 wird die Versorgungsspannung V des Wechselrichters abgeschaltet.
[0060] Der Kältemittelkreislauf des Haushaltskältegerätes 1 umfasst einen in der Fig. 6
gezeigten Verdichter 60 und einen Verflüssiger 62, die z.B. in einem hinter der Schublade
8 befindlichen Maschinenraum 61 angeordnet sind.
[0061] Der abnormale Betriebszustand des Lüfters 22 kann auch ein Ausfall des Lüfters 22
sein.
[0062] Der Lüfter 22 kann z.B. vorgesehen sein, von dem Verflüssiger 62 erwärmte Luft in
die Umgebung des Haushaltskältegerätes 1 zu fördern. Dann kann es vorgesehen sein,
dass aufgrund eines erkannten Ausfalls dieses Lüfters 22 der Verdichter 60 in einem
schonenderen Betriebsmodus betrieben wird. Der Verdichter 60 ist z.B. ein drehzahlgeregelter
Verdichter. Ein schonenderer Betriebsmodus ist z.B. ein Betreiben des Verdichters
60 mit einer geringeren Drehzahl.
[0063] Der Verflüssiger, der insbesondere als ein Roll- oder Lamellenverflüssiger ausgeführt
ist, kann z.B. während des Betriebs verschmutzen. Dies kann im Falle des vorliegenden
Ausführungsbeispiels durch Auswerten der Ist-Drehzahl des Lüfters 22 während des Überprüfungsmodus
erkannt werden kann. Bei erkannter Verschmutzung des Verflüssigers kann es dann vorgesehen
sein, gesteuert durch die elektronische Steuervorrichtung 9, den Verdichter 60 im
schonenderen Betriebsmodus zu betreiben.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0064]
- 1
- Haushaltskältegerät
- 2
- Korpus
- 3
- Innenbehälter
- 4
- kühlbarer Innenraum
- 5
- Kältemittelkreislauf
- 6
- Türabsteller
- 7
- Fachböden
- 8
- Schublade
- 9
- elektronische Steuervorrichtung
- 10
- Türblatt
- 11
- Öffnung
- 20
- Verdampfer
- 21
- Kanalsystem
- 22
- Lüfter
- 23
- Motor
- 24
- Lüfter
- 31
- Wechselrichter
- 32
- Regler
- 33
- Tacho
- 60
- Verdichter
- 61
- Maschinenraum
- 62
- Verflüssiger
- nist
- Ist-Drehzahl
- nsoll
- Soll-Drehzahl
- TG
- Tastgrad
- Tv
- vorbestimmte Zeitdauer
- V
- Versorgungsspannung
- t1-t5
- Zeitpunkt
1. Verfahren zum Betreiben eines Haushaltskältegerätes (1), das einen wärmeisolierten
Korpus (2) mit einem Innenbehälter (3), der einen zum Lagern von Lebensmitteln vorgesehenen
kühlbaren Innenraum (4) begrenzt, einen Kältemittelkreislauf (5) zum Kühlen des kühlbaren
Innenraums (4), und wenigstens einen Lüfter (22) umfasst, aufweisend folgende Verfahrensschritte:
- während des bestimmungsgemäßen Betriebs des Haushaltskältegerätes (1), drehzahlgeregeltes
Betreiben des Lüfters (22) entsprechend einer zumindest indirekt vorgegebenen Soll-Drehzahl
des Lüfters (22), und
- während eines Überprüfungsmodus, ungeregeltes Betreiben des Lüfters (22), Ermitteln
der Ist-Drehzahl des Lüfters (22) und Auswerten der Ist-Drehzahl insbesondere mittels
einer elektronischen Steuervorrichtung (9) des Haushaltskältegerätes (1), um einen
abnormalen Betriebszustand des Lüfters (22) zu erkennen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, aufweisend Auswerten der Ist-Drehzahl (nist) durch Vergleichen der Ist-Drehzahl (nist) mit einer zu erwartenden Drehzahl des Lüfters (22) für einen normalen Betriebszustand
des Lüfters (22).
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem das Haushaltskältegerät (1) einen zum Ansteuern
des Lüfters (22) vorgesehenen Wechselrichter (31) mit Pulsweitenmodulation umfasst,
der insbesondere während des Überprüfungsmodus mit einem dem Überprüfungsmodus zugeordneten,
vorbestimmten Tastgrad betrieben wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem das Haushaltskältegerät (1) einen zum Ansteuern
des Wechselrichters (31) und zum drehzahlgeregelten Betreiben des Lüfters (22) vorgesehenen
Regler (32) umfasst, der von der elektronischen Steuervorrichtung (9) angesteuert
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, bei dem durch Vorgeben des dem Überprüfungsmodus zugeordneten,
vorbestimmten Tastgrads von der elektronischen Steuervorrichtung (9) an den Regler
(32) die durch den Regler (32) durchführbare Drehzahlregelung des Lüfters (22) deaktiviert
wird, damit der Lüfter (22) während des Überprüfungsmodus ungeregelt durch den Wechselrichter
(31) angesteuert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, aufweisend Betreiben des Lüfters (22)
im Überprüfungsmodus für eine vorbestimmte Zeitdauer (Tv) direkt nach einem Starten des Lüfters (22) aus dem Stillstand, und drehzahlgeregeltes
Betreiben des Lüfters (22) nach dem Ende der vorbestimmten Zeitdauer (Tv).
7. Verfahren nach Anspruch 6, aufweisend Hochfahren des Lüfters (22) aus dem Stillstand
während einer dem Überprüfungsmodus direkt vorgelagerten Hochlaufphase des Lüfters
(22) aus dem Stillstand des Lüfters (22).
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei dem das Haushaltskältegerät (1) ein
Kanalsystem (21) umfasst, in dem ein Verdampfer (20) des Kältemittelkreislaufs (5)
und der Lüfter (22) angeordnet sind und welches mit dem kühlbaren Innenraum (4) gekoppelt
ist, wobei der im Kanalsystem (21) angeordnete Lüfter (22) eingerichtet ist, mittels
des Verdampfers (20) gekühlte Luft in den kühlbaren Innenraum (4) zu fördern, und
der abnormale Betriebszustand des Lüfters (22) eine Vereisung des Verdampfers (20)
darstellt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, aufweisend Auswerten der Ist-Drehzahl (nist) durch Vergleichen der Ist-Drehzahl (nist) mit einer zu erwartenden Drehzahl des Lüfters (22) für einen nicht vereisten Verdampfer
(20) und/oder Initiieren einer Enteisung des Verdampfers (20) aufgrund der ausgewerteten
Ist-Drehzahl (nist) des Lüfters (22) während des Überprüfungsmodus insbesondere dann, wenn die Ist-Drehzahl
(nist) während des Überprüfungsmodus einen vorgegebenen Schwellwert überschreitet.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, bei dem der Kältemittelkreislauf (5) einen
Verdichter (60) und eine Verflüssiger (62) aufweist, und der Lüfter (22) vorgesehen
ist, von dem Verflüssiger (62) erwärmte Luft in die Umgebung des Haushaltskältegerätes
(1) zu fördern, und der abnormale Betriebszustand eine Verschmutzung des Verflüssigers
(62) und/oder ein Ausfall des Lüfters (22) darstellt, aufweisend
- Erkennen einer Verschmutzung des Verflüssigers (62) und/oder Erkennen eines Ausfalls
des Lüfters (22) aufgrund des Auswertens der Ist-Drehzahl des Lüfters (22) während
des Überprüfungsmodus, und
- aufgrund der erkannten Verschmutzung des Verflüssigers (62) und/oder des Ausfalls
des Lüfters (22), Betreiben des Verdichters (60) in einem schonenderen Betriebsmodus.
11. Haushaltskältegerät, aufweisend einen wärmeisolierten Korpus (2) mit einem Innenbehälter
(3), der einen zum Lagern von Lebensmitteln vorgesehenen kühlbaren Innenraum (4) begrenzt,
einen Kältemittelkreislauf (5) zum Kühlen des kühlbaren Innenraums (4), und wenigstens
einen Lüfter (22), dadurch gekennzeichnet, dass das Haushaltskältegerät (1) eingerichtet ist, das Verfahren nach einem der Ansprüche
1 bis 10 durchzuführen.