[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Leuchtdioden-Lichtband (im Folgenden "LED-Lichtband")
und ein Leuchtsystem umfassend ein solches LED-Lichtband.
[0002] Herkömmliche LED-Lichtbänder bestehen gewöhnlich aus Segmenten, die typischerweise
jeweils eine Länge von etwa 50 mm aufweisen. Diese Segmente werden parallel zueinander
geschaltet und gewöhnlich mit einer konstanten Gleichspannung von 12 V oder 24 V betrieben.
Jedes dieser Segmente weist gewöhnlich 6 oder 7 LEDs auf.
[0003] Im Allgemeinen sind zwei Varianten für ein elektronisches Design solcher LED-Lichtbänder
bekannt. Gemäß einer ersten Variante wird ein Leuchtdiodenstrom eines Segments mittels
eines Stromreglers konstant auf einem vorbestimmten Wert gehalten. Derartige LED-Lichtbänder
sind jedoch verhältnismäßig aufwändig und dementsprechend teuer. Gemäß einer zweiten
Variante wird der Leuchtdiodenstrom eines Segments mittels einem elektrischen Widerstand
bestimmt. Derartige LED-Lichtbänder sind einfach und kostengünstig herstellbar. Ein
Lichtstrom eines solchen LED-Lichtbands fällt jedoch graduell über die Länge des LED-Lichtbands
ab, da gemäß dieser Variante kein Stromregler vorgesehen ist. In beiden Varianten
treten nicht unerhebliche elektrische Verluste auf, die eine Effizienz der LED-Lichtbänder
beeinträchtigen.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein LED-Lichtband und ein Leuchtsystem
zu beschreiben, die die oben genannten Nachteile herkömmlicher LED-Lichtbänder beheben
oder mindern.
[0005] Diese Aufgabe wird durch ein LED-Lichtband und ein Leuchtsystem gemäß der unabhängigen
Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
Der Offenbarungsgehalt der Patentansprüche wird hiermit vollständig durch Rückbezug
in die vorliegende Beschreibung aufgenommen.
[0006] Bei einer Ausführungsform des LED-Lichtbandes umfasst dieses eine Leiterplatte. Auf
einer ersten Seite der Leiterplatte ist wenigstens eine Leuchtdiode, LED, angeordnet.
Des Weiteren sind auf der ersten Seite der Leiterplatte je LED zwei elektrisch leitende
Kontaktflächen angeordnet. Auf einer zweiten Seite der Leiterplatte sind zwei Leiterbahnen
angeordnet. Jeweils zwei der elektrisch leitfähigen Kontaktflächen sind mit einer
LED elektrisch verschaltet. Von den Kontaktflächen, die mit derselben LED elektrisch
verschaltet sind, bildet jeweils eine Kontaktfläche mit jeweils einer der zwei Leiterbahnen
je einen Koppelkondensator. Die Koppelkondensatoren sind dazu eingerichtet, basierend
auf einer an die Leiterbahnen angelegten hochfrequenten Wechselspannung in den Kontaktflächen
einen Verschiebungsstrom zur Bestromung der mit den Kontaktflächen elektrisch verschalteten
LED zu erzeugen.
[0007] Unter Leuchtdioden werden vorliegend sowohl Leuchtdiodenchips als auch LED-Bauteile
mit einem solchen Leuchtdiodenchip verstanden. Zum Beispiel sind die Leuchtdioden
oberflächenmontierbar. Ein Leuchtdiodenchip kann einen optoelektronischen Halbleiterkörper
oder eine organische Schichtenfolge umfassen. Anders ausgedrückt kann es sich bei
den Leuchtdiodenchips um Halbleiterchips oder OLED-Chips handeln. Die Leuchtdioden
emittieren im bestimmungsgemäßen Betrieb bevorzugt Licht im sichtbaren Spektralbereich
oder im UV-Bereich oder im IR-Bereich.
[0008] Ein Vorteil des hier gezeigten LED-Lichtbands ist es, dass die an der ersten Seite
der Leiterplatte angeordneten LEDs unabhängig voneinander kontaktlos über die auf
der zweiten Seite der Leiterplatte angeordneten Leiterbahnen mit Energie versorgt
werden. Kontaktlos in diesem Zusammenhang beschreibt das Fehlen eines elektrischen
Kontakts zwischen den elektrisch leitfähigen Kontaktflächen und den Leiterbahnen.
Ein physikalischer Kontakt zwischen den elektrisch leitfähigen Kontaktflächen und
den Leiterbahnen besteht über die Leiterplatte.
[0009] Ein weiterer Vorteil ist es, dass die einzelnen LEDs isoliert voneinander auf der
Leiterplatte montiert sind. Die LEDs sind untereinander nicht elektrisch verschaltet.
Das Fehlen der elektrischen Verschaltung zwischen den LEDs, wie es bei herkömmlichen
LED-Lichtbändern üblich ist, bedingt einen einfacheren und kostensparenden Aufbau
des LED-Lichtbands. Außerdem ermöglicht dies ein Trennen des LED-Lichtbands zwischen
jeder beliebigen LED. Dies ist in herkömmlichen Lichtbändern ebenfalls aufgrund der
Verschaltung der LEDs untereinander nicht möglich. Ferner werden für das hier gezeigte
LED-Lichtband keine Durchkontaktierungen durch die Leiterplatte benötigt, was ebenfalls
einen Herstellungsprozess eines solchen Lichtbands vereinfacht und zu einer Kostensenkung
des Lichtbands beiträgt.
[0010] Die Kopplungskondensatoren bilden mit den Induktivitäten der Leiterbahnen einen Kopplungsschwingkreis.
Die hochfrequente Wechselspannung, die an die Leiterbahnen angelegt wird, kann beispielsweise
eine Frequenz entsprechend einer Resonanzfrequenz dieses Kopplungsschwingkreises aufweisen
oder von dieser Resonanzfrequenz abweichen.
[0011] Bei einer Ausführungsform des LED-Lichtbands ist an der ersten Seite der Leiterplatte
je LED eine Gleichrichterschaltung angeordnet. Mittels einer solchen Gleichrichterschaltung
wird der in den Kontaktflächen erzeugte Verschiebungsstrom in einen Gleichstrom zum
Betreiben der jeweiligen LEDs umgewandelt. In einer alternativen Ausgestaltung werden
statt einer Gleichrichterschaltung sogenannte Wechselstrom-LEDs, d.h. antiparallelgeschaltete
LEDs, als LED verwendet. Hierbei wird je eine der antiparallelgeschalteten LEDs mit
je einer Halbwelle des Verschiebungsstroms betrieben.
[0012] Bei einer Ausführungsform des LED-Lichtbands ist die Leiterplatte zumindest teilweise
aus einem Kunststoffwerkstoff gefertigt. Die Leiterplatte bildet ein Dielektrikum
der Koppelkondensatoren. Beispielsweise eignen sich als Material für die Leiterplatte
Polyimide oder polyimidhaltige Stoffe. In einer alternativen Ausgestaltung besteht
ein Werkstoff der Leiterplatte zumindest teilweise aus Polyethylenterephthalat, PET.
[0013] Bei einer Ausführungsform des LED-Lichtbands ist die Leiterplatte elastisch verformbar.
Insbesondere ist auch das gesamte LED-Lichtband elastisch verformbar. Dies ermöglicht
eine flexible und vielseitige Verwendung des LED-Lichtbands in unterschiedlichsten
Anwendungsbereichen.
[0014] Bei einer Ausführungsform des LED-Lichtbands ist wenigstens eine weitere LED auf
der ersten Seite der Leiterplatte angeordnet. Die mit der wenigstens einen LED elektrisch
verschalteten Kontaktflächen weisen eine andere flächige Ausdehnung auf als die mit
der wenigstens einen weiteren LED elektrisch verschalteten Kontaktflächen.
[0015] Als flächige Ausdehnung der Kontaktflächen wird hier eine Ausdehnung parallel zu
einer Haupterstreckungsebene der Leiterplatte angesehen. Ein Vorteil dieser Ausführungsform
ist es, dass die unterschiedlich dimensionierten Kontaktflächen unterschiedlich dimensionierte
Koppelkondensatoren aus Kontaktfläche und Leiterband zur Folge haben. Die Koppelkondensatoren
verschiedener LEDs weisen somit unterschiedliche Kapazitäten auf. Daraus folgen unterschiedliche
Resonanzfrequenzen für die Kopplungsschwingkreise verschiedener LEDs. In Abhängigkeit
einer Frequenz der angelegten Wechselspannung können somit bestimmte LEDs mit einer
Resonanzfrequenz ihres zugehörigen Schwingkreises betrieben werden, während andere
LEDs bei dieser Frequenz außerhalb der Resonanzfrequenz ihrer zugehörigen Schwingkreise
betrieben werden. Dies ermöglicht einen selektiv kontrollierbaren Lumenausstoß einzelner
LEDs oder einzelner Gruppen von LEDs an dem LED-Lichtband.
[0016] Die selektive Kontrollierbarkeit des Lumenausstoßes unterschiedlicher LEDs oder LED-Gruppen
ermöglicht insbesondere ein sogenanntes Human Centric Lighting, HCL, oder eine sogenannte
hortikulturelle Beleuchtung, bei denen eine tageslichtähnliche Beleuchtung für Menschen
oder Pflanzen und Tiere erzeugt wird. Hierfür werden in dem hierin beschriebenen LED-Lichtband
LEDs bzw. LED-Gruppen mit verschiedenen Farbtemperaturen mit unterschiedlich dimensionierten
Koppelkondensatoren versehen. Beispielsweise werden die Koppelkondensatoren von LEDs
mit einer höheren Farbtemperatur größer dimensioniert als die Koppelkondensatoren
von LEDs mit niedrigerer Farbtemperatur. Durch eine entsprechende Verschiebung der
Frequenz der angelegten Wechselspannung entsprechend einer Tageszeit oder, beispielsweise,
entsprechend einer gemessenen Farbtemperatur eines aktuellen Tageslichts, können so
tageslichtähnliche Beleuchtungen durch unterschiedlich starkes Dimmen der LEDs bzw.
LED-Gruppen mit unterschiedlichen Farbtemperaturen generiert werden.
[0017] Bei einer Ausführungsform des Leuchtsystems umfasst das Leuchtsystem ein oben beschriebenes
LED-Lichtband. Des Weiteren umfasst das Leuchtsystem eine Einspeisevorrichtung, die
dazu eingerichtet ist, eine hochfrequente Wechselspannung an die zwei Leiterbahnen
des LED-Lichtbands anzulegen.
[0018] Bei einer Ausführungsform des Leuchtsystems ist die Einspeisevorrichtung dazu eingerichtet,
eine hochfrequente Wechselspannung mit einer Frequenz in einem Bereich von 1 MHz bis
10 MHz an die zwei Leiterbahnen anzulegen. Selbstverständlich können auch Wechselspannungen
mit anderen Frequenzen zum Betreiben des LED-Lichtbands verwendet werden.
[0019] Bei einer Ausführungsform des Leuchtsystems umfasst die Einspeisevorrichtung einen
seriellen Resonanzwandler, insbesondere einen seriellen Resonanzwandler mit einer
Vollbrückenschaltung. Eine derartige Einspeisevorrichtung ist insbesondere vorteilhaft,
da mit ihr eine annähernd sinusförmige Ausgangsspannung erzeugt werden kann, wodurch
eine effiziente kapazitive Kopplung in den Kopplungskondensatoren erzeugt wird.
[0020] Sämtliche oben beschriebenen Ausgestaltungen eines LED-Lichtbands bzw. eines Leuchtsystems
sind entsprechend untereinander bedarfsgemäß kombinierbar.
[0021] Das LED-Lichtband und das Leuchtsystem werden im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen
in Verbindung mit den Figuren 1 bis 3 näher erläutert. In den Figuren werden für Elemente
mit im Wesentlichen gleicher Funktion gleiche Bezugszeichen verwendet, diese Elemente
müssen jedoch nicht in allen Einzelheiten identisch sein. Die Figuren sind grundsätzlich
nicht maßstabsgetreu. Die Größenverhältnisse der verschiedenen Bestandteile untereinander
entsprechen nicht der Wirklichkeit. Beispielsweise können vergleichsweise kleine Elemente
zur besseren Veranschaulichung übertrieben groß dargestellt sein und umgekehrt.
[0022] In den Figuren zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Darstellung eines LED-Lichtbands gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
- Figur 2
- eine dreidimensionale Schnittzeichnung eines Ausschnitts des LED-Lichtbands gemäß
Figur 1, und
- Figur 3
- ein Schaltbild eines Lichtsystems gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
[0023] Bei dem in den Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel eines LED-Lichtbands
1 umfasst das LED-Lichtband 1 eine langgestreckte flexible bandförmige Leiterplatte
2. Die Leiterplatte weist eine Breite b1 von etwa 10 mm und eine Höhe h1 von etwa
100 µm auf, wobei ein Basismaterial der Leiterplatte aus einem Polyimid mit einer
Höhe von 50 µm besteht. An einer ersten Seite A der Leiterplatte 2 ist eine Mehrzahl
von LEDs 3 montiert. Die LEDs 3 sind in einer Reihe entlang einer Haupterstreckungsrichtung
des LED-Lichtbands 1 angeordnet. Selbstverständlich können die LEDs 3 auch anderweitig
auf der Leiterplatte 2 montiert sein. Ferner sind selbstverständlich auch andere Formen
der Leiterplatte 2 als die hier gezeigte langgestreckte bandförmige Leiterplatte 2
möglich.
[0024] Figur 2 zeigt einen Ausschnitt des LED-Lichtbands 2 gemäß Figur 1, in dem eine LED
3 der Mehrzahl der LEDs 3 gemäß Figur 1 zu sehen ist.
[0025] Bei den LEDs 3 handelt es sich beispielsweise jeweils um einen mit einer leadframebasierten
Kunststoffumhüllung versehenen LED-Chip, beispielsweise um PLCC2 SMD LEDs, PLCC4 SMD
LEDs oder PLCC6 SMD LEDs, High-Power SMD LEDs und/oder LED-Chip-Arrays in SMD-Gehäusen
(sogenannten CAS-LEDs), die in Oberflächen(SMD)-Montagetechnologie auf der Leiterplatte
2 montiert sind.
[0026] Bei einer alternativen Ausführungsform (nicht gezeigt) handelt es sich bei den LEDs
3 um LED-Chips, die in Chip-onboard (COB)-Technologie auf der Leiterplatte 2 montiert
sind.
[0027] Die LEDs 3 sind in diesem Ausführungsbeispiel mittig zwischen zwei Seitenkanten der
Leiterplatte 2 auf der ersten Seite A der Leiterplatte 2 montiert. Neben den LEDs
3 ist zwischen jeder LED 3 und jeweils einer Seitenkante der Leiterplatte 2 je eine
elektrisch leitfähige Kontaktfläche 4 auf der ersten Seite A der Leiterplatte 2 angeordnet.
Die Kontaktflächen 4 sind in diesem Ausführungsbeispiel rechteckige Kupferinseln,
die sich parallel zu einer Haupterstreckungsebene der Leiterplatte 2 erstrecken. Die
Kontaktflächen 4 weisen in diesem Ausführungsbeispiel eine Höhe h2 von etwa 36 µm
und eine flächige Ausdehnung von etwa 32 mm
2, bei einer Breite b2 von etwa 4 mm und einer Länge 12 von etwa 8 mm, auf. Die Kontaktflächen
4 verschiedener LEDs 3 können jedoch auch unterschiedliche flächige Ausdehnungen aufweisen.
Dies ist weiter unten mit Bezug auf Figur 3 genauer beschrieben. Die Kontaktflächen
4 werden beispielsweise durch Ätzen einer kupferbeschichteten Leiterplatte hergestellt.
[0028] An einer der ersten Seite A gegenüberliegenden zweiten Seite B der Leiterplatte 2
sind zwei elektrisch leitfähige Leiterbahnen 5 angeordnet. Die Leiterbahnen 5 bestehen
wie die Kontaktflächen 4 aus Kupfer und erstrecken sich parallel zueinander entlang
einer Längsrichtung der bandförmigen Leiterplatte 2. Die Leiterbahnen 5 weisen jeweils
eine Höhe h3 von etwa 36 µm und eine Breite b3 von etwas weniger als 5 mm auf. Die
Leiterbahnen 5 sind ebenfalls, wie die Kontaktflächen 4, aus einer Kupferbeschichtung
herausgeätzt.
[0029] Zu jeder LED 3 gehören zwei Kontaktflächen 4, d.h. jede LED 3 ist mit zwei Kontaktflächen
4 elektrisch verschaltet. Die Kontaktflächen 4 und die Leiterbahnen 5 sind so an der
Leiterplatte 2 angeordnet, dass je eine der beiden mit derselben LED 3 verschalteten
Kontaktflächen 4 jeweils einer der zwei Leiterbahnen 5 gegenüberliegen. Insbesondere
überlappt jeweils ein möglichst großer Teil einer Ausdehnungsfläche der Kontaktfläche
4 oder jeweils die gesamte Ausdehnungsfläche der Kontaktfläche 4 mit einer Ausdehnungsfläche
der gegenüberliegenden Leiterbahn 5. Jede Kontaktfläche 4 bildet mit der ihr gegenüberliegenden
Leiterbahn 5 einen Koppelkondensator. Die Kontaktflächen 4 stellen jeweils eine erste
Elektrode, die Leiterbahnen 5 jeweils eine zweite Elektrode und die dazwischenliegende
Leiterplatte 2 ein Dielektrikum dieser Koppelkondensatoren dar.
[0030] Wird eine hochfrequente Wechselspannung an die Leiterbahnen 5 angelegt, so wird mittels
kapazitiver Kopplung ein Verschiebungsstrom in den Kontaktflächen 4 erzeugt. Eine
der Leiterbahnen 5 stellt hierbei eine Hinleitung, die andere eine Masserückleitung
für das Anlegen der hochfrequenten Wechselspannung dar. Beispielsweise an einem Ende
des LED-Lichtbands 1 befinden sich Lötstellen oder andere Anschlussstellen, um die
Leiterbahnen 5 mit einer Einspeisevorrichtung zum Anlegen der hochfrequenten Wechselspannung
zu verbinden (hier nicht gezeigt).
[0031] In einem Bereich jeder LED 3 ist ferner jeweils eine Gleichrichterschaltung 6 an
der ersten Seite A der Leiterplatte 2 montiert, um die LEDs 3 mit einem Gleichstrom
zu betreiben. Die Gleichrichterschaltungen 6 weisen Dioden und Kondensatoren zum gleichrichten
und glätten der Verschiebungsströme auf, die in den Kontaktflächen 4 erzeugt werden.
Die Gleichrichterschaltungen 6 werden genauer mit Bezug auf Figur 3 beschrieben.
[0032] Figur 3 zeigt ein Schaltbild eines Leuchtsystems 7 gemäß einer Ausgestaltung der
Erfindung. Das Schaltbild des Leuchtsystems 7 zeigt eine Schaltung eines LED-Lichtbands
1, beispielsweise des LED-Lichtbands 1 gemäß der Figuren 1 und 2, von dem der Einfachheit
halber hier nur die Verschaltung eine einzelnen LED 3 gezeigt ist. Außerdem zeigt
das Schaltbild des Lichtsystems 7 gemäß Figur 3 eine Schaltung einer Einspeisevorrichtung
8 zum Anlegen einer hochfrequenten Wechselspannung an die Leiterbahnen 5.
[0033] In der Schaltung des LED-Lichtbands 1 sind zwei Induktivitäten 9 mit jeweils einem
in Reihe dazu geschalteten Kondensator 10 gezeigt. Die Induktivitäten 9 stellen die
Selbstinduktivitäten der gemäß den Figuren 1 und 2 beschriebenen Leiterbahnen 5 dar.
Die Kondensatoren 10 stellen die jeweils zu einer LED 3 gehörenden Koppelkondensatoren
aus je einer Kontaktfläche 4 und der gegenüberliegenden Leiterbahn 5 dar.
[0034] Die Einspeisevorrichtung 8 weist einen seriellen Resonanzwandler auf, der mittels
einer Vollbrückenschaltung über die Induktivitäten 9 eine nahezu sinusförmige, hochfrequente
Wechselspannung an die Kondensatoren 10 anlegt. Zur Erzeugung der hochfrequenten Wechselspannung
liegt an einem ersten Terminal 13 der Einspeisevorrichtung 8 eine Spannung von +5
V an, ein zweites Terminal 14 der Einspeisevorrichtung 8 ist mit einem Massepotenzial
GND verbunden. Die Einspeisevorrichtung 8 weist ferner Transistoren 15 auf, die derart
geschaltet werden, dass eine vorbestimmte Frequenz der hochfrequenten Wechselspannung
erzeugt wird.
[0035] Zwischen den Kondensatoren 10 und der LED 3 ist eine Gleichrichterschaltung 6, beispielsweise
die mit Bezug auf die Figuren 1 und 2 erwähnte Gleichrichterschaltung 6, angeordnet.
Die Gleichrichterschaltung 6 weist zwei Dioden 11 zur Gleichrichtung der in den Kontaktflächen
4 erzeugten Verschiebungsströme auf. Die Dioden 11 sind beispielsweise in einem Bauteil
als sogenannte Doppeldiode zusammengefasst. In einer Ausgestaltung kann eine Doppeldiode
mit einer periodischen Spitzenspannung von 100 V, einem Durchlassstrom von 125 mA
und einer Schaltzeit von maximal 4 ns verwendet werden.
[0036] Die Gleichrichterschaltung weist ferner zwei Siebkondensatoren 12 auf, die eine Restwelligkeit
der gleichgerichteten Spannung vermindern. Eine Mitte zwischen den beiden Siebkondensatoren
12 bildet ein Referenzpotential. Auf diese Weise wird eine möglichst konstante Spannung
zum Betreiben der LED 3 erzeugt. In einer alternativen Ausführung können statt der
Siebkondensatoren 12 auch induktive Elemente, wie beispielsweise Spulen, zur Glättung
verwendet werden.
[0037] In einem ersten Betriebsmodus des Leuchtsystems 7 werden die Transistoren 15 derart
geschaltet, dass die vorbestimmte Frequenz der hochfrequenten Wechselspannung, die
an den Leiterbahnen 5 anliegt, einer Resonanzfrequenz des Schwingkreises, umfassend
die Induktivitäten 9 und die Kondensatoren 10, entspricht. In einem zweiten Betriebsmodus
des Leuchtsystems 7 werden die Transistoren 15 derart geschaltet, dass die vorbestimmte
Frequenz der hochfrequenten Wechselspannung von der Resonanzfrequenz des Schwingkreises
abweicht. Je stärker diese Abweichung ist, desto schwächer ist die resonante Kopplung
über die Kondensatoren 10 und dementsprechend schwächer ist der Strom, der durch die
LED 3 fließt. Auf diese Weise wird ein Lumenausstoß der LED 3 reduziert. Ein Lichtstrom
der LED 3 ist somit in dem ersten Betriebsmodus größer als in dem zweiten Betriebsmodus.
[0038] Die Resonanzfrequenz des Schwingkreises wird unter anderem durch die Fläche der Koppelkondensatoren
beeinflusst. Es ist somit möglich, zwei LEDs mit unterschiedlich dimensionierten Kontaktflächen
zu verschalten, sodass die Resonanzfrequenzen der zu den LEDs gehörenden Schwingkreise
variieren. Auf diese Weise können hochfrequente Wechselspannungen mit unterschiedlichen
vorbestimmten Frequenzen in der Einspeisevorrichtung 8 erzeugt werden, die beispielsweise
entweder der Resonanzfrequenz des Schwingkreises der einen LED oder der anderen LED
entsprechen. So wird eine der beiden LEDs in dem ersten Betriebsmodus betrieben, während
die andere LED in dem zweiten Betriebsmodus betrieben wird.
[0039] Auch Zwischenzustände sind selbstverständlich möglich, in denen beispielsweise eine
vorbestimmte Frequenz gewählt wird, die beispielsweise um etwa 10 % von der Resonanzfrequenz
des Schwingkreises der einen LED und um etwa 5 % von der Resonanzfrequenz des Schwingkreises
der anderen LED abweicht. Ferner können so ganze Gruppen von LEDs mit unterschiedlich
dimensionierten Koppelkondensatoren verschaltet, oder beliebig viele verschieden dimensionierte
Koppelkondensatoren mit entsprechenden LEDs verschaltet sein, sodass Schwingkreise
mit beliebig vielen verschiedenen Resonanzfrequenzen vorhanden sind. Zusätzlich können
die LEDs, die mit unterschiedlich dimensionierten Koppelkondensatoren verschaltet
sind, unterschiedliche Farben oder Farbtemperaturen aufweisen. Auf diese Weise können
unterschiedlichste Dimmszenarien und Farbkonstellationen mit dem Leuchtsystem 7 erzeugt
werden.
[0040] Weitere Details und Ausgestaltungsmöglichkeiten eines hierin beschriebenen Leuchtsystems
7 und eines Verfahrens zum Betreiben eines solchen Leuchtsystems 7 sind in der zeitgleich
vom gleichen Anmelder beim Deutschen Patent- und Markenamt eingereichten Anmeldung
mit dem Titel "Leuchtsystem und Verfahren zum Betreiben eines Leuchtsystems" (Aktenzeichen:
DE 10 2018 121 444.8) beschrieben, deren Offenbarungsgehalt hiermit durch Rückbezug vollständig in diese
Anmeldung aufgenommen wird. Eine Abschrift der Anmeldung "Leuchtsystem und Verfahren
zum Betreiben eines Leuchtsystems" ist ferner dieser Anmeldung beigefügt.
[0041] Die Erläuterung der Erfindung anhand der Ausführungsbeispiele ist nicht als Einschränkung
der Erfindung auf diese zu verstehen. Vielmehr können die oben allgemein beschriebenen
Elemente und die in den Ausführungsbeispielen beschriebenen Elemente je nach Anforderungsprofil
für ein LED-Lichtband bzw. Leuchtsystem unterschiedlich miteinander kombiniert werden
und jedes einzelne Element trägt für sich alleine an den der Erfindung zugrundeliegenden
eingangs geschilderten Gedanken bei.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 1
- LED-Lichtband
- 2
- Leiterplatte
- 3
- Leuchtdiode, LED
- 4
- Kontaktfläche
- 5
- Leiterbahn
- 6
- Gleichrichterschaltung
- 7
- Leuchtsystem
- 8
- Einspeisevorrichtung
- 9
- Induktivität
- 10
- Kondensator
- 11
- Diode
- 12
- Siebkondensator
- 13
- erstes Terminal
- 14
- zweites Terminal
- 15
- Transistor
- GND
- Massepotenzial
- A
- erste Seite der Leiterplatte
- B
- zweite Seite der Leiterplatte
- b1
- Breite der Leiterplatte
- h1
- Höhe der Leiterplatte
- b2
- Breite der Kontaktfläche
- h2
- Höhe der Kontaktfläche
- 12
- Länge der Kontaktfläche
- b3
- Breite der Leiterbahn
- h3
- Höhe der Leiterbahn
1. LED-Lichtband (1), umfassend:
- eine Leiterplatte (2),
- wenigstens eine auf einer ersten Seite (A) der Leiterplatte (2) angeordnete Leuchtdiode,
LED, (3),
- je LED (3) zwei auf der ersten Seite (A) der Leiterplatte (2) angeordnete elektrisch
leitfähige Kontaktflächen (4), und
- zwei auf einer zweiten Seite (B) der Leiterplatte (2) angeordnete Leiterbahnen (5),
wobei
- jeweils zwei der elektrisch leitfähigen Kontaktflächen (4) mit einer LED (3) elektrisch
verschaltet sind und von den Kontaktflächen (4), die mit derselben LED (3) verschaltet
sind, jeweils eine Kontaktfläche (4) mit jeweils einer der zwei Leiterbahnen (5) je
einen Koppelkondensator bildet, wobei die Koppelkondensatoren dazu eingerichtet sind,
basierend auf einer an die Leiterbahnen (5) angelegten hochfrequenten Wechselspannung
in den Kontaktflächen (4) einen Verschiebungsstrom zur Bestromung der mit den Kontaktflächen
(4) elektrisch verschalteten LED (3) zu erzeugen.
2. LED-Lichtband (1) gemäß Anspruch 1, wobei an der ersten Seite (A) der Leiterplatte
(2) je LED (3) eine Gleichrichterschaltung (6) angeordnet ist, wobei die Gleichrichterschaltung
(6) dazu eingerichtet ist, den in den Kontaktflächen (4) erzeugten Verschiebungsstrom
gleichzurichten und an die jeweilige LED (3) anzulegen.
3. LED-Lichtband (1) gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei die Leiterplatte (2) zumindest
teilweise aus einem Kunststoffwerkstoff gefertigt ist und wobei die Leiterplatte (2)
ein Dielektrikum der Koppelkondensatoren bildet.
4. LED-Lichtband (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Leiterplatte (2) elastisch
verformbar ist.
5. LED-Lichtband (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die elektrisch leitfähigen
Kontaktflächen (4) eine flächige Ausdehnung parallel zu der Leiterplatte (2) in einem
Bereich von 1 Quadratmillimeter bis 100 Quadratmillimetern aufweisen.
6. LED-Lichtband (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei wenigstens eine weitere
LED (3) auf der ersten Seite (A) der Leiterplatte (2) angeordnet ist und die mit der
wenigstens einen LED (3) elektrisch verschalteten Kontaktflächen (4) eine andere flächige
Ausdehnung aufweisen als die mit der wenigstens einen weiteren LED (3) elektrisch
verschalteten Kontaktflächen (4).
7. Leuchtsystem (7), umfassend ein LED-Lichtband (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis
6 und eine Einspeisevorrichtung (8), die dazu eingerichtet ist, eine hochfrequente
Wechselspannung an die zwei Leiterbahnen (5) des LED-Lichtbands (1) anzulegen.
8. Leuchtsystem (7) gemäß Anspruch 7, wobei die Einspeisevorrichtung (8) dazu eingerichtet
ist, eine hochfrequente Wechselspannung mit einer Frequenz in einem Bereich von 1
Megahertz bis 10 Megahertz an die wenigstens zwei Leiterbahnen (5) anzulegen.
9. Leuchtsystem (7) gemäß einem der Ansprüche 7 oder 8, wobei die Einspeisevorrichtung
(8) einen seriellen Resonanzwandler umfasst.