[0001] Die vorliegende Offenbarung betrifft eine Wasser-Abrasiv-Suspensions-Schneidanlage
mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen und ein Verfahren zum
Wasser-Abrasiv-Suspensions-Schneiden Eine derartige Anlage gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 ist aus dem Dokument
EP 1 208 944 A bekannt, sowie ein Verfahren zum Wasser-Abrasiv-Suspensions-Schneiden mit den Schritten:
Bereitstellen von Wasser unter Hochdruck in einer Hochdruckleitung mittels einer Hochdruckquelle,
Bereitstellen einer unter Hochdruck stehenden Abrasivmittelsuspension in einem Druckbehälter,
Schneiden eines Materials mittels eines Hochdruckstrahls, der zumindest teilweise
die Abrasivmittelsuspension enthält, unter Entnahme der Abrasivmittelsuspension aus
dem Druckbehälter.
[0002] Wasser-Abrasiv-Suspensions-Schneidanlagen werden zum Schneiden von Materialien mittels
eines Hochdruck-Wasserstrahls verwendet, welchem ein Abrasivmittel zugesetzt ist.
Wasser-Abrasiv-Suspensions-Schneidanlagen sind zu unterscheiden von Wasser-Abrasiv-Injektions-Schneidanlagen,
bei denen das Abrasivmittel erst in oder an einer Austrittsdüse in das bereits sehr
stark beschleunigte Wasser eingeführt wird. Bei Wasser-Abrasiv-Suspensions-Schneidanlagen
wird zunächst das unter Hochdruck stehende Wasser mit dem Abrasivmittel gemischt und
dann die Wasser-Abrasivmittel-Suspension in der Austrittsdüse beschleunigt. Bei Wasser-Abrasiv-Injektions-Schneidanlagen
besteht zwar nicht das Problem, das Abrasivmittel unter Hochdruck mit dem Wasser zu
mischen, da das Abrasivmittel erst an der Austrittsdüse zugeführt wird, allerdings
ist das Abrasivmittel-Wasser-Verhältnis bei Wasser-Abrasiv-Injektions-Schneidanlagen
stark beschränkt und damit dessen Schneidkraft. Außerdem führen Lufteinschlüsse bei
Wasser-Abrasiv-Injektions-Schneidanlagen zur Schneidleistungsminderung durch uneffektives
Beschleunigen der Abrasivmittelpartikel beim Einsaugen in den Wasserstrahl sowie hohe
Luftanteile im Schneidstrahl. Bei Wasser-Abrasiv-Suspensions-Schneidanlagen hingegen
kann das Abrasivmittel-Wasser-Verhältnis höher gewählt und eine höhere Schneidkraft
erzielt werden, da das Wasser unter Hochdruck stromaufwärts der Austrittsdrüse ohne
Lufteinschlüsse mit dem Abrasivmittel gesteuert gemischt wird. So kann beispielsweise
ein Teil des Wasserstroms durch einen Abrasivmittelbehälter geführt werden, welcher
als Druckbehälter ausgebildet ist. Eine solche Anlage ist z. B. aus der
EP 1 199 136 bekannt. Eine technische Herausforderung bei diesen Anlagen ist das Nachfüllen des
Abrasivmittels, da dazu die Anlage außer Betrieb genommen werden muss, der Abrasivmittelbehälter
in einen drucklosen Zustand gebracht werden muss und erst dann befüllt werden kann.
Bei industriellen Anwendungen ist jedoch oft ein kontiniuierliches Schneiden erwünscht,
bei dem die Anlage für das Befüllen des Abrasivmittels nicht außer Betrieb genommen
werden muss.
[0003] Die
EP 2 755 802 B1 und
WO 2015/149867 A1 beschreiben Schleusenlösungen, um einen kontinuierlichen Betrieb der Anlage sicherzustellen.
Wegen der besonders hohen Drücke von teilweise über 2.000 bar ist das zyklische Be-
und Entdrucken einer Schleusenkammer allerdings eine technische Herausforderung. Das
Befüllen der Schleusenkammer führt nämlich in den bisher bekannten Anlagen und bei
den bisher bekannten Verfahren zu Verstopfungen und zeitintensiven Befüllungszyklen.
[0004] Die hierin offenbarte Wasser-Abrasiv-Suspensions-Schneidanlage gemäß Anspruch 1 und
das hierin offenbarte Wasser-Abrasiv-Suspensions-Schneidverfahren gemäß Anspruch 10
haben gegenüber den vorgenannten Lösungen den Vorteil, dass die Befüllung der Schleusenkammer
schneller abläuft und das Risiko von Verstopfungen minimiert ist. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Offenbarung sind in den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und den
Zeichnungen angegeben.
[0005] Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird eine Wasser-Abrasiv-Suspensions-Schneidanlage
bereitgestellt mit
- einer Hochdruckquelle zum Bereitstellen von Wasser unter Hochdruck,
- einer mit der Hochdruckquelle verbundenen Hochdruckleitung,
- einem Druckbehälter zum Bereitstellen einer unter Hochdruck stehenden Wasser-Abrasivmittel-Suspension,
- einer Schleusenkammer, die dazu ausgestaltet ist, zeitweise unter Hochdruck und zeitweise
unter Niederdruck zu stehen, und
- einem Befüllventil zum Befüllen der Schleusenkammer, wenn
diese unter Niederdruck steht, dadurch gekennzeichnet, dass eine Pumpe saugseitig
mit der Schleusenkammer derart absperrbar fluidverbunden ist, dass die Pumpe bei Hochdruck
in der Schleusenkammer von dieser abgesperrt ist und bei Niederdruck in der Schleusenkammer
in der Lage ist, eine Abrasivmittelsuspension durch das Befüllventil in die Schleusenkammer
zu saugen.
[0006] Hierin soll "Hochdruck" ein Druck über 100 bar bedeuten und "Niederdruck" ein Druck
unterhalb von 100 bar. Vorzugsweise ist der Niederdruck der Umgebungsluftdruck. Die
absperrbare Pumpe ist vorzugsweise nicht dem Hochdruck ausgesetzt und kann daher in
Form einer Membranpumpe für Niederdruck ausgelegt sein. Wenngleich die Pumpe möglichst
mit einem Bereich der Scheusenkammer fluidverbunden ist, in dem sich weniger Abrasivmittel
befindet, beispielsweise einem seitlichen oberen Bereich der Scheusenkammer, kann
das gepumpte Wasser Abrasivmittel enthalten, was den Pumpenverschleiß fördert. Wäre
die Pumpe dem Hochdruck ausgesetzt, wäre dieser Pumpenverschleiß um ein Vielfaches
höher.
[0007] Optional ist zwischen der Pumpe und der Schleusenkammer ein Pumpenabsperrventil angeordnet,
das vorzugsweise ein Nadelventil ist, das in bevorzugter Weise spülbar ausgestaltet
ist. Das Nadelventil kann pneumatisch über einen Anpressteller absperrbar sein. Die
Nadel kann dabei koaxial zu einem Hochdruckeingang und diesem gegenüberliegend angeordnet
sein, um auf einen Ventilsitz am Hochdruckeingang dichtend zu drücken. Ein Spüleinlass
kann einem Niederdruckausgang gegenüberliegend seitlich zum Ventilsitz führen, sodass
ein Spülmittelfluss vom Spüleinlass über den Ventilsitz zum Niederdruckausgang verlaufen
kann, um so den Ventilsitz und die Nadelspitze von Abrasivmittelresten, vorzugsweise
vor einem Schließen des Ventils, zu reinigen.
[0008] Um einen Kreislauf herzustellen, kann die Pumpe optional druckseitig mit einem Nachfülltrichter
verbunden sein, der ausgangsseitig mit einer Eingangsseite des Befüllventils fluidverbunden
ist. Dabei ist der Nachfülltrichter vorzugsweise oberhalb des Befüllventils angeordnet,
sodass Abrasivmittel schwerkraftunterstützt durch das Befüllventil in die Schleusenkammer
sinken kann. Die Pumpe kann diesen vertikalen Abrasivmittelfluss durch einen von ihr
zumindest zeitweise in der Schleusenkammer erzeugten Unterdruck anschieben, unterstützen
und/oder beschleunigen. Das durch das Abrasivmittel verdrängte und von der Pumpe aus
der Schleusenkammer abgepumpte Wasser kann über den Kreislauf wieder dem Nachfülltrichter
zugeführt werden. Ist der Nachfülltrichter zumindest während des Befüllens der Schleusenkammer
geschlossen, kann die Pumpe mit dem ausgangsseitigen Druck einen entsprechenden Überdruck
im Nachfülltrichter erzeugen und so die Druckdifferenz zwischen dem Nachfülltrichter
und der Schleusenkammer erhöhen, was den Durchfluss durch das Befüllventil beschleunigen
kann.
[0009] Optional ist die Pumpe saugseitig mit einem oberen Bereich der Schleusenkammer absperrbar
fluidverbunden, um möglichst nur klares Wasser ohne Abrasivmittel zu fördern. Es kann
auch ein Filter oder Abscheider vorgesehen sein, um die Belastung der Pumpe mit Abrasivmittel
zu minimieren. Da sich das in der Schleusenkammer einfließende Abrasivmittel in Form
eines Kegels im unteren Bereich bis zu einer bestimmten Füllhöhe absetzt, ist ein
Anschluss zur Pumpe vorzugsweise seitlich oben angeordnet, wo sich möglichst wenig
Abrasivmittel befindet. Es können in der Schleusenkammer Blenden oder Prallbleche
vorgesehen sein, um ein Absaugen von Abrasivmittel zur Pumpe möglichst zu vermeiden.
Optional kann die Pumpe eine Membranpumpe sein, die lediglich für einen Betrieb im
Niederdruck ausgelegt sein muss.
[0010] Optional kann die Schleusenkammer über ein Druckablassventil in Form eines spülbaren
Nadelventils druckentlastbar sein. Ähnlich wie beim Pumpenabsperrventil verschleißt
das Druckablassventil weniger und schließt besser, wenn es spülbar ausgestaltet ist.
Im Unterschied zum Pumpenabsperrventil muss das Druckablassventil allerdings öffnen
während an einem Hochdruckeingang des Ventils Hochdruck herrscht. Daher ist es vorteilhaft,
wenn das Druckablassventil an einem Spüleinlass ein Rückschlagventil aufweist, damit
sich der Hochdruck nicht in den Spüleinlass entladen kann, sondern nur in einen Niederdruckausgang,
der mit einem Ablauf fluidverbunden sein kann.
[0011] Gemäß einem zweiten Aspekt dieser Erfindung wird ein Verfahren zum Wasser-Abrasiv-Suspensions-Schneiden
bereitgestellt mit den Schritten:
- Bereitstellen von Wasser unter Hochdruck in einer Hochdruckleitung mittels einer Hochdruckquelle,
- Bereitstellen einer unter Hochdruck stehenden Abrasivmittelsuspension in einem Druckbehälter,
- Schneiden eines Materials mittels eines Hochdruckstrahls, der zumindest teilweise
die Abrasivmittelsuspension enthält, unter Entnahme der Abrasivmittelsuspension aus
dem Druckbehälter,
- Befüllen einer unter Niederdruck stehenden Schleusenkammer mit Abrasivmittel unter
zumindest zeitweisem Ansaugen einer Abrasivmittelsuspension mittels einer von der
Schleusenkammer absperrbaren Pumpe in die Schleusenkammer,
- Absperren der Pumpe von der Schleusenkammer,
- Bedrucken der Schleusenkammer auf Hochdruck, und
- Nachfüllen des Druckbehälters mit Abrasivmittel aus der unter Hochdruck stehenden
Schleusenkammer in den Druckbehälter.
[0012] Optional erfolgt das Absperren der Pumpe von der Schleusenkammer durch ein Pumpenabsperrventil
in Form eines Nadelventils. Durch einen weiteren Schritt des Spülens dieses Pumpenabsperrventils,
der vorzugsweise bei geöffnetem Ventil kurz vor dem Absperren stattfindet, kann der
Ventilverschleiß und die Dichtigkeit des Ventils verbessert werden.
[0013] Um einen kontinuierlichen Schneidbetrieb der Anlage zu gewährleisten, können das
Befüllen, Absperren, Bedrucken und Nachfüllen nacheinander und zyklisch während des
kontinuierlichen Schneidens ablaufen.
[0014] Optional findet vorzugsweise nach dem Nachfüllen des Druckbehälters ein Druckentlasten
der Schleusenkammer vom Hochdruck auf Niederdruck statt. Dies erfolgt vorzugsweise
über ein Druckablassventil in Form eines spülbaren Nadelventils in einen Ablauf.
[0015] Gemäß einem (hierin nicht beanspruchten) unabhängigen dritten Aspekt der Offenbarung
wird eine Wasser-Abrasiv-Suspensions-Schneidanlage bereitgestellt mit einer Hochdruckquelle
zum Bereitstellen von Wasser unter hohem Druck, einer mit der Hochdruckquelle verbundenen
Hochdruckleitung, einem Druckbehälter zum Bereitstellen einer unter Druck stehenden
Wasser-Abrasivmittel-Suspension, einer Schleusenkammer mit einem Bedruckungseingang,
und einem Befüllventil zum Nachfüllen von Abrasivmittel über die Schleusenkammer in
den Druckbehälter. Die Anlage weist ferner einen Druckspeicher auf, der mit dem Bedruckungseingang
der Schleusenkammer absperrbar verbunden ist, wobei der Druckspeicher dazu ausgestaltet
ist, sich in die Schleusenkammer zu druckentladen.
[0016] Damit muss keine separate Hochdruckquelle für das Bedrucken der Schleusenkammer vorgesehen
werden. Stattdessen kann die Energieentnahme aus der Hochdruckleitung zeitlich gestreckt
werden, ohne dabei den Bedruckungsvorgang für die Schleusenkammer zu verlängern. Die
zur Bedruckung der Schleusenkammer benötigte Energie kann beispielsweise während eines
Befüllens der drucklosen Schleusenkammer mit Abrasivmittel bzw. Wasser-Abrasivmittel-Suspension
und/oder eines Nachfüllens des Druckbehälters aus der bedruckten Schleusenkammer durch
relativ langsames Druckbeladen des Druckspeichers über eine Drossel der Hochdruckleitung
entnommen werden. Die Amplitude des Druckabfalls in der Hochdruckleitung kann somit
auf ein Maß reduziert werden, bei dem die Schneidleistung im Wesentlichen unbeeinträchtigt
bleibt.
[0017] Das Bedrucken der Schleusenkammer muss nicht vollständig durch Druckentladen des
Druckspeichers erfolgen, sondern kann beispielsweise mittels eines anfänglichen Druckimpulses
aus dem Druckspeicher in die Schleusenkammer nur zu 40% oder 50% zur Bedruckung beitragen.
Die restliche Bedruckung kann gedrosselt gleichzeitig oder zeitlich versetzt über
die Hochdruckleitung erfolgen. Der Druckspeicher kann eine Druckspeichereinheit oder
mehrere Druckspeichereinheiten aufweisen, die parallel oder in Serie geschaltet sind.
[0018] Optional kann der Druckspeicher über mindestens eine Drossel mit der Hochdruckleitung
verbunden sein und über die mindestens eine Drossel druckbeladen werden. Das Druckbeladen
kann sich direkt an das Bedrucken der Schleusenkammer anschließen oder zeitversetzt
dazu erfolgen. Beispielsweise kann ein Absperrventil vorgesehen sein, um den Druckspeicher
nach dem Druckentladen abzusperren, damit zunächst die Schleusenkammer eine restliche
Bedruckung aus der Hochdruckleitung erfahren kann, ohne die Hochdruckleitung gleichzeitig
mit dem Druckbeladen des Druckspeichers zu belasten. Damit wird die Amplitude des
Druckabfalls in der Hochdruckleitung weiter reduziert.
[0019] Optional kann der Bedruckungseingang an einem unteren Bereich der Schleusenkammer
angeordnet sein. Dadurch liegt der Bedruckungseingang unterhalb des Abrasivmittelspiegels,
wenn die Schleusenkammer mit Abrasivmittel befüllt ist. Ein durch den Bedruckungseingang
eingeleiteter Druckstoß, der vorzugsweise durch die Druckentladung des Druckspeichers
erzeugt wird, kann somit in der Schleusenkammer befindliches Abrasivmittel auflockern
und aufwirbeln. Ein anschließendes Nachfüllen des Druckbehälters aus der Schleusenkammer
mit Abrasivmittel erfolgt nach derartiger Auflockerung bzw. Aufwirbelung schneller.
[0020] Optional kann der Bedruckungseingang über mindestens eine Drossel absperrbar mit
der Hochdruckleitung verbunden sein. Damit kann zumindest teilweise die Schleusenkammer
über die Hochdruckleitung bedruckt werden, um den Druckspeicher nicht zu groß bzw.
mit zu vielen Druckspeichereinheiten ausgestalten zu müssen. In gewissem Maß kann
nämlich durchaus ein Druckabfall in der Hochdruckleitung toleriert werden, ohne dass
dabei die Schneidleistung signifikant beeinträchtigt wird. Über die mindestens eine
Drossel wird die Energieentnahme aus der Hochdruckleitung verlangsamt und gewährleistet,
dass die Amplitude des Druckabfalls ein gewisses Maß nicht überschreitet. Hierbei
wird vorzugsweise ein Interessenausgleich zwischen der Geschwindigkeit der Bedruckung
und dem maximalen Druckabfall in der Hochdruckleitung getroffen, wobei sich herausgestellt
hat, dass es vorteilhaft ist, etwa 40% des Drucks in der Schleusenkammer schnell aus
der Druckentladung des Druckspeicher zu erzeugen und den Rest langsam aus der Hochdruckleitung.
Insgesamt kann der Bedruckungsprozess zur vollen Druckhöhe in der Schleusenkammer
dann beispielsweise 5 bis 10 Sekunden dauern.
[0021] Optional, kann die Schleusenkammer während eines ersten Zeitfensters durch Druckentladen
des Druckspeichers bedruckt werden und während eines zweiten Zeitfensters über mindestens
eine Drossel aus der Hochdruckleitung, wobei sich das erste und das zweite Zeitfenster
zumindest teilweise überschneiden. Vorzugsweise fangen beide Zeitfenster zeitgleich
an, indem ein erstes Absperrventil stromabwärts vom Druckspeicher und von der Hochdruckleitung
und stromaufwärts vom Bedruckungseingang geöffnet wird. Stromabwärts von der mindestens
einen Drossel können die Hochdruckleitung und ein Ausgang des Druckspeichers zusammengeführt
sein, sodass sowohl der Druckspeicher als auch die Hochdruckleitung bei geöffnetem
erstem Absperrventil die Schleusenkammer bedrucken können. Wegen der stromaufwärtigen
Drossel ist das erste Zeitfenster allerdings signifikant kürzer als das zweite Zeitfenster.
Es kann also durch das Druckentladen des Druckspeichers ein Druckimpuls zum Auflockern
des Abrasivmittels in die Schleusenkammer eingeleitet werden, ohne in der Hochdruckleitung
einen die Schneidleistung beeinträchtigenden Druckabfall zu erzeugen.
[0022] Optional kann ein zweites Absperrventil zwischen einem Ausgang des Druckspeichers
und der Hochdruckleitung stromabwärts von der mindestens einen Drossel angeordnet
sein. Mit diesem zweiten Absperrventil kann die Druckbeladung des Druckspeichers nach
einem Druckentladevorgang verzögert werden, um die Hochdruckleitung nicht während
der restlichen Bedruckung der Schleusenkammer zu belasten. Alternativ könnte die Druckbeladung
des Druckspeichers sofort an einem Umkehrpunkt beginnen, zu dem ein Beladedruck gerade
den Entladedruck übersteigt.
[0023] Optional kann der Druckspeicher ein Federspeicher oder Blasenspeicher sein.
[0024] Gemäß einem (hierin nicht beanspruchten) unabhängigen vierten Aspekt der Offenbarung
wird ein Wasser-Abrasiv-Suspensions-Schneidverfahren bereitgestellt mit den Schritten:
- Bereitstellen von Wasser unter hohem Druck in einer Hochdruckleitung mittels einer
Hochdruckquelle,
- Bereitstellen einer unter Druck stehenden Abrasivmittelsuspension in einem Druckbehälter,
- Schneiden eines Materials mittels eines Hochdruckstrahls, der zumindest teilweise
die Abrasivmittelsuspension enthält, unter Entnahme der Abrasivmittelsuspension aus
dem Druckbehälter,
- Befüllen einer unbedruckten Schleusenkammer mit Abrasivmittel oder einer Wasser-Abrasivmittel-Suspension,
- zumindest teilweises Bedrucken der Schleusenkammer durch Druckentladen eines Druckspeichers,
und
- Nachfüllen des Druckbehälters mit Abrasivmittel oder einer Abrasivmittelsuspension
über ein Befüllventil aus der bedruckten Schleusenkammer in den Druckbehälter.
[0025] Optional kann das Verfahren einen weiteren Schritt eines Druckbeladens des Druckspeichers
über mindestens eine Drossel aus der Hochdruckleitung aufweisen. Damit kann auf eine
zusätzliche Hochdruckquelle verzichtet werden.
[0026] Optional kann das Verfahren ein zumindest teilweises Bedrucken der Schleusenkammer
über mindestens eine Drossel aus der Hochdruckleitung aufweisen. Dieser Schritt kann
sich zumindest teilweise mit dem Schritt des zumindest teilweisen Bedruckens der Schleusenkammer
durch Druckentladen des Druckspeichers überlappen, und vorzugsweise zeitgleich mit
diesem beginnen, aber vorzugsweise später als dieser enden. Wie oben bereits beschrieben,
kann somit der Druckspeicher kleiner oder mit weniger Druckspeichereinheiten ausgelegt
werden als wenn der gesamte Druck der Schleusenkammer aus dem Druckspeicher gespeist
würde.
[0027] Optional kann das Bedrucken der Schleusenkammer durch Druckentladen des Druckspeichers
und/oder ein zumindest teilweises Bedrucken der Schleusenkammer über mindestens eine
Drossel aus der Hochdruckleitung derart erfolgen, dass in der Schleusenkammer befindliches
Abrasivmittel durch einen Druckstoß aufgelockert wird. Dadurch kann der nachfolgende
Schritt des Nachfüllens des Druckbehälters mit Abrasivmittel aus der Schleusenkammer
schneller erfolgen.
[0028] Optional kann das Bedrucken der Schleusenkammer durch Druckentladen des Druckspeichers
und/oder das Bedrucken der Schleusenkammer aus der Hochdruckleitung in einen unteren
Bereich der Schleusenkammer erfolgen. Da das Abrasivmittel schwerkraftbedingt in den
unteren Bereich der Schleusenkammer absinkt, ist damit sichergestellt, dass das Abrasivmittel
durch einen Druckstoß aufgelockert wird. Außerdem ist die Verklumpungsgefahr am größten
im vorzugsweise verengten unteren Bereich der Schleusenkammer, der zum vorzugsweise
darunter angeordneten Nachfüllventil führt.
[0029] Optional kann das Bedrucken der Schleusenkammer durch Druckentladen eines Druckspeichers
während eines ersten Zeitfensters und das Bedrucken der Schleusenkammer aus der Hochdruckleitung
während eines zweiten Zeitfensters erfolgen, wobei sich das erste und das zweite Zeitfenster
zumindest teilweise überschneiden.
[0030] Optional kann die Schleusenkammer vom Druckspeicher und/oder der mindestens einen
Hochdruckleitung während des Befüllens und des Nachfüllens abgesperrt sein. Diese
Zeit kann insbesondere zum Druckbeladen des Druckspeichers genutzt werden. Das Druckbeladen
des Druckspeichers kann über mindestens eine Drossel mindestens so schnell erfolgen,
dass der Druckspeicher vor dem nächsten Bedruckungsschritt wieder druckbeladen ist,
und mindestens so langsam, dass die Amplitude des durch das Druckbeladen verursachten
Druckabfalls in der Hochdruckleitung die Schneidleistung nicht signifikant beeinträchtigt.
[0031] Optional kann während des Druckbeladens des Druckspeichers Energie über eine Feder-
oder Fluidkompression im Druckspeicher gespeichert werden.
[0032] Optional können das Befüllen, das Bedrucken und das Nachfüllen zyklisch ablaufen
während das Schneiden kontinuierlich durchgeführt werden kann.
[0033] Optional kann der Druckspeicher nach dem Bedrucken der Schleusenkammer durch Druckentladen
des Druckspeichers von der Hochdruckleitung zunächst abgesperrt werden, wobei der
Druckspeicher aus der Hochdruckleitung erst wieder druckbeladen wird, wenn die Schleusenkammer
zumindest teilweise über mindestens eine Drossel aus der Hochdruckleitung bedruckt
wurde.
[0034] Die Offenbarung ist nachfolgend anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein schematisches Schaltbild eines ersten Ausführungsbeispiels der hierein
offenbarten Wasser-Abrasiv-Suspensions-Schneidanlage;
Fig. 2 ein schematisches Schaltbild eines zweiten Ausführungsbeispiels der hierein
offenbarten Wasser-Abrasiv-Suspensions-Schneidanlage;
Fig. 3 ein schematisches Schaltbild eines dritten Ausführungsbeispiels der hierein
offenbarten Wasser-Abrasiv-Suspensions-Schneidanlage;
Fig. 4 ein schematisches Schaltbild eines vierten Ausführungsbeispiels der hierein
offenbarten Wasser-Abrasiv-Suspensions-Schneidanlage;
Fig. 5 ein schematisches Schaltbild eines fünften Ausführungsbeispiels der hierein
offenbarten Wasser-Abrasiv-Suspensions-Schneidanlage;
Fig. 6a-c schematische Teilschaltbilder dreier unterschiedlicher Ausführungsformen
einer Förderhilfe der hierein offenbarten Wasser-Abrasiv-Suspensions-Schneidanlage;
Fig. 7a-c schematische Teilschaltbilder dreier unterschiedlicher Ausführungsformen
einer Abrasivmittelstromsteuerung der hierein offenbarten Wasser-Abrasiv-Suspensions-Schneidanlage;
Fig. 8-12 schematische Schaltbilder fünf unterschiedlicher Ausführungsformen einer
Abrasivmittelnachfuhreinrichtung der hierein offenbarten Wasser-Abrasiv-Suspensions-Schneidanlage;
Fig. 13 ein schematisches Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels des hierein offenbarten
Verfahrens zum Wasser-Abrasiv-Suspensions-Schneiden;
Fig. 14 Druck-Zeit-Diagramme in einer Schleusenkammer, in einem Druckspeicher und
in einer Hochdruckleitung gemäß einem Ausführungsbeispiel der hierein offenbarten
Wasser-Abrasiv-Suspensions-Schneidanlage;
Fig. 15a-b Querschnitte in einer xz-Ebene durch ein Nachfüllventil in zwei verschiedenen
Öffnungsstellungen gemäß einem Ausführungsbeispiel der hierein offenbarten Wasser-Abrasiv-Suspensions-Schneidanlage;
Fig. 16a-b Querschnitte in einer xz-Ebene durch ein Nachfüllventil in zwei verschiedenen
Schließstellungen gemäß einem Ausführungsbeispiel der hierein offenbarten Wasser-Abrasiv-Suspensions-Schneidanlage;
Fig. 17a-b Querschnitte in einer yz-Ebene durch ein Nachfüllventil in Schließstellung
gemäß zweier unterschiedlicher Ausführungsbeispiele der hierein offenbarten Wasser-Abrasiv-Suspensions-Schneidanlage;
Fig. 18a-b perspektivische Ansichten auf ein Nachfüllventil gemäß einem Ausführungsbeispiel
der hierein offenbarten Wasser-Abrasiv-Suspensions-Schneidanlage; und
Fig. 19a-b Querschnitte durch ein Absperrventil in Form eines Nadelventils gemäß zwei
verschiedener Ausführungsbeispiele der hierein offenbarten Wasser-Abrasiv-Suspensions-Schneidanlage
in einer Öffnungsstellung.
[0035] Die in Fig. 1 gezeigte Wasser-Abrasiv-Suspensions-Schneidanlage 1 weist eine Hochdruckquelle
3 auf, die in einer Hochdruckleitung 5 Wasser unter einem Hochdruck po von etwa 1.500
bis 4.000 bar zur Verfügung stellt. Die Hochdruckleitung 5 ist mit einer Austrittsdüse
7 verbunden, aus der das unter Hochdruck stehende Wasser mit sehr hoher Geschwindigkeit
in einem Strahl 9 austritt. Damit der Strahl 9 effektiv als Schneidstrahl zum Schneiden
von Material verwendet werden kann, ist die Hochdruckleitung 5 derart verzweigt, dass
zumindest ein Teil des Durchflusses durch die Hochdruckleitung 5 durch einen Druckbehälter
11 geführt wird, in dem sich eine Wasser-Abrasivmittel-Suspension 13 befindet. Über
ein Absperrventil 15 kann das Zuführen der Wasser-Abrasivmittel-Suspension 13 zur
Austrittsdüse ein- und ausgeschaltet werden. Der Anteil der Wasser-Abrasivmittel-Suspension
13 im Strahl 9 kann über eine Drossel 17 eingestellt werden, indem die Durchflussmenge
in dem durch den Druckbehälter 11 geführten Nebenstrang der Hochdruckleitung 5 gedrosselt
wird. Die Drossel 17 kann statisch beispielsweise in Form einer Lochblende oder einstellbar
bzw. regelbar ausgestaltet sein. Vorzugsweise ist die Drossel 17 einstellbar, sodass
die Drossel 17 ggf. auch vollständig den Zufluss in den Druckbehälter 11 absperren
kann, sodass auf das Absperrventil 15 verzichtet werden kann. Die Drossel 17 ist vorzugsweise
regelbar, wobei ein für den Abrasivmittelentnahmestrom charakteristisches Signal,
das aus einem Sensor oder einem zur Verfügung stehenden Betriebsparameter gewonnen
werden kann, als Regelgröße zur Regelung der Öffnung der Drossel 17 verwendet wird
(siehe Fig. 7a-c).
[0036] Beim Schneiden wird dem Druckbehälter 11 Wasser-Abrasivmittel-Suspension 13 entnommen
und Wasser unter Hochdruck zugeführt, wobei also das im Druckbehälter 11 befindliche
Abrasivmittel verbraucht wird. Es muss daher der Druckbehälter 11 kontinuierlich oder
sequenziell mit Abrasivmittel nachgefüllt werden. Dazu ist oberhalb des Druckbehälters
11 ein Nachfüllventil 19 in Form eines Kugelhahns angeordnet. Das Nachfüllventil 19
verbindet eine über dem Nachfüllventil 19 angeordnete Schleusenkammer 21 mit dem Druckbehälter
11. Über der Schleusenkammer 21 ist wiederum ein Befüllventil 23 angeordnet, das einen
über der Schleusenkammer 21 angeordneten Nachfülltrichter 25 mit der Schleusenkammer
21 verbindet. Das Befüllventil 23 kann im Wesentlichen baugleich zum Nachfüllventil
19 in Form eines Kugelhahns ausgestaltet sein.
[0037] Der Nachfülltrichter 25 steht nicht unter Druck, sodass von oben trockenes, feuchtes
oder nasses Abrasivmittel oder eine Wasser-Abrasivmittel-Suspension eingefüllt werden
kann (siehe Figuren 8-12). Dies kann zumindest teilweise ein aus dem Schneidstrahl
9 wiederaufbereitetes Abrasivmittel sein, das über eine Fördereinrichtung (siehe Figuren
8-12) in trockener, nasser, gefrorener, pelletierter oder suspendierter Form von oben
in den Nachfülltrichter 25 eingefüllt werden kann. Wenn das Nachfüllventil 19 geschlossen
ist, kann die Schleusenkammer 21 zeitweise drucklos sein. Beispielsweise kann ein
Druck in der Schleusenkammer 21 über ein Druckablassventil 27 in Form eines Nadelventils
in einen Ablauf 29 abgelassen werden. Bei druckloser Schleusenkammer 21 kann das Befüllventil
23 geöffnet sein, sodass Abrasivmittel aus dem Nachfülltrichter 25 in die Schleusenkammer
21 fällt. Dieses schwerkraftbedingte Füllen der Schleusenkammer 21 mit Abrasivmittel
kann unterstützt und beschleunigt werden durch eine Pumpe 31. Die Pumpe 31 kann saugseitig
mit der Schleusenkammer 21 verbunden sein und druckseitig mit dem Nachfülltrichter
25. Damit kann die Pumpe 31 Abrasivmittel in die Schleusenkammer 21 saugen. Dies ist
vor allem dann besonders sinnvoll, wenn Abrasivmittel im verjüngten unteren Bereich
des Nachfülltrichters 25 bzw. am Befüllventil 23 verstopft. Durch ein Absaugen des
Abrasivmittels nach unten durch die Pumpe 31 kann eine Verstopfung aufgelöst oder
das Entstehen einer Verstopfung verhindert werden. Damit die Pumpe 31 nicht für Hochdruck
ausgelegt werden muss, ist es vorteilhaft, wenn die Pumpe 31 mittels eines Pumpenabsperrventils
33 in Form eines Nadelventils von der Schleusenkammer 21 absperrbar ist. Das Pumpenabsperrventil
33 kann dabei durchspülbar ausgestaltet sein, um den Ventilsitz und den Ventilkörper,
z.B. in Form einer Ventilnadel, von Abrasivmittel freizuspülen (siehe Figuren 19a-b).
Dadurch wird zum einen ein dichtes Schließen des Pumpenabsperrventils 33 gewährleistet
und der Materialverschleiß im Ventil verringert. Die Pumpe 31 kann mittels eines vorgelagerten
Filters und/oder Abscheiders (beides nicht gezeigt) vor Abrasivmittel weitestgehend
geschützt werden.
[0038] Das Pumpenabsperrventil 33 wird lediglich dann geöffnet, wenn die Schleusenkammer
21 bereits drucklos ist. Daher kann für das Pumpenabsperrventil 33 eine erste Ausführungsform
des Nadelventils gemäß Fig. 19a verwendet werden, bei der ein seitlicher Spüleinlass
und ein gegenüberliegender seitlicher Spülauslass vorgesehen ist. Für das Druckablassventil
27 hingegen ist die zweite Ausführungsform des Nadelventils gemäß Fig. 19b vorteilhafter,
bei der ein Rückschlagventil am Spüleinlass vorgesehen ist. Da das Druckablassventil
27 bei Hochdruck geöffnet wird, verhindert das Rückschlagventil einen Druckablass
in Richtung des Spüleinlasses. Der Spülauslass kann in den Ablauf 29 münden, sodass
sowohl der Druckablass als auch der Spülmittelablass ausschließlich zum Ablauf 29
hin stattfindet und nicht zum Spüleinlass.
[0039] Sobald die Schleusenkammer 21 nun beispielsweise mit 1kg Abrasivmittel gefüllt ist,
kann das Befüllventil 23 geschlossen werden. Außerdem werden nun das Druckablassventil
27 und das Pumpenabsperrventil 33 geschlossen. Die Schleusenkammer 21 weist in einem
unteren Bereich einen Bedruckungseingang 35 auf, über den die Schleusenkammer 21 bedruckbar
ist. Der Bedruckungseingang 35 ist in dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 über ein
Bedruckungsventil 37 in Form eines Nadelventils absperrbar mit einem Druckspeicher
39 und über Drosseln 41, 42 mit der Hochdruckleitung 5 verbunden. Der Druckspeicher
39 weist zwei Druckspeichereinheiten in Form von Federspeichern auf, die parallel
mit dem Eingang des Bedruckungsventils 37 verbunden sind. Der Druckspeicher 39 ist
über die Drossel 41 mit der Hochdruckleitung 5 verbunden. Die Drosseln 41, 42 können
statisch, beispielsweise in Form von Lochblenden, oder einstellbar bzw. regelbar ausgestaltet
sein. Sind die Drosseln 41, 42 einstellbar bis zu einem Grad, bei dem die Verbindung
zwischen der Hochdruckleitung 5 und dem Bedruckungseingang 35 vollständig abgesperrt
werden kann, kann ggf. auf das Bedruckungsventil 37 verzichtet werden. Der Druckspeicher
39 ist voll druckbeladen, bevor die Schleusenkammer 21 bedruckt wird. Sobald das Bedruckungsventil
37 geöffnet wird, druckentlädt sich der Druckspeicher 39 in die Schleusenkammer 21
und bedruckt diese somit schnell auf etwa 40% des Hochdrucks po, der in der Hochdruckleitung
5 als nomineller Hochdruck von der Hochdruckquelle 3 bereitgestellt wird. Durch diese
schnelle Teilbedruckung wird ein Druckimpuls von unten in die Schleusenkammer 21 eingeleitet,
der das Abrasivmittel auflockert. Dies ist für das spätere Ablassen des Abrasivmittels
in den Druckbehälter 11 vorteilhaft. Da auch die Hochdruckleitung 5 über die Drossel
41 mit der Schleusenkammer 21 verbunden ist, findet mit der Öffnung des Bedruckungsventils
37 parallel auch eine gedrosselte, d.h. langsamere, Bedruckung durch die Hochdruckleitung
5 statt. Sobald der Druckspeicher 39 druckentladen ist, wird der restliche benötigte
Druck in der Schleusenkammer 21 von etwa 60% des nominellen Hochdrucks po ausschließlich
über die gedrosselte, d.h. langsamere, Bedruckung aus der Hochdruckleitung 5 aufgebaut.
Damit wird die Amplitude des Druckabfalls in der Hochdruckleitung 5 auf ein Minimum
beschränkt.
[0040] In der in Fig. 1 gezeigten ersten Ausführungsform wird der Druckspeicher 39 sofort
ab dem Moment wieder druckbeladen, in dem er sich druckentladen hat. In diesem Fall
bedruckt die Hochdruckleitung 5 sowohl die Schleusenkammer 21 mit dem Restdruck als
auch den Druckspeicher 39. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn das Druckbeladen
des Druckspeichers 39 so zeitintensiv ist, dass die Nachfülldurchgangrate von der
Druckladezeit des Druckspeichers 39 abhängt.
[0041] In der in Fig. 2 gezeigten zweiten Ausführungsform ist der Druckspeicher 39 mit einem
Druckspeicherventil 43 in Form eines Nadelventils absperrbar. In dem Moment, in dem
sich der Druckspeicher 39 druckentladen hat, kann das Druckspeicherventil 43 abgesperrt
werden, um die Hochdruckleitung 5 während der Bedruckung der Schleusenkammer 21 nicht
zusätzlich mit dem Druckbeladen des Druckspeichers 39 zu belasten. Eine solche Belastung
könnte einen Druckabfall in der Hochdruckleitung 5 verursachen, der negativen Einfluss
auf die Schneidleistung an der Austrittsdüse 7 haben könnte. Es ist daher vorteilhaft,
das Druckspeicherventil 43 erst dann zu öffnen, wenn die Schleusenkammer 21 vollständig
bedruckt ist und das Bedruckungsventil 37 geschlossen, damit der Druckspeicher 39
über die Drossel 41 aus der Hochdruckleitung 5 druckbeladen werden kann. Dies ist
insbesondere dann vorteilhaft, wenn das Druckbeladen des Druckspeichers 39 nicht so
zeitintensiv ist, dass die Nachfülldurchgangrate von der Druckladezeit des Druckspeichers
39 abhängt. Das Befüllen der Schleusenkammer 21 und das Nachfüllen des Druckbehälters
11 können zumeist länger dauern als das Druckbeladen des Druckspeichers 39. Die Drossel
41 kann so eingestellt sein, dass das Bedrucken des Druckspeichers 39 möglichst langsam
abläuft, aber noch schnell genug, damit vor dem nächsten Durchgang zur Bedruckung
der Schleusenkammer 21 der Druckspeicher 39 vollständig druckbeladen ist.
[0042] In einer dritten Ausführungsform gemäß Fig. 3 wird ganz auf den Druckspeicher 39
verzichtet und die Schleusenkammer 21 ausschließlich über die Drossel 41 aus der Hochdruckleitung
5 bedruckt. Dies ist dann vorteilhaft, wenn die Hochdruckquelle 3 beispielsweise über
eine Servopumpensteuerung so schnell auf einen anfänglichen Druckabfall reagieren
und die Pumpenleistung entsprechend schnell anpassen kann, dass es gar nicht erst
zu einer großen Amplitude eines Druckabfalls kommt. Über Drucksensoren kann der Hochdruckquelle
3 ein anfänglicher Druckabfall mitgeteilt werden, sodass die Hochdruckquelle 3 mit
einer Leistungssteigerung bzw. Drehzahlerhöhung einem weiteren Druckabfall schnell
gegensteuern kann. Über die Drossel 41 kann bereits der anfängliche Druckabfall abgemildert
werden, sodass es zu keinem Zeitpunkt zu einem Druckabfall kommt, der die Schneidleistung
signifikant beeinträchtigt.
[0043] Sobald nun die Schleusenkammer 21 vollständig bedruckt ist, kann das Nachfüllventil
19 geöffnet werden, damit schwerkraftbedingt oder -unterstützt Abrasivmittel aus der
Schleusenkammer 21 durch das Nachfüllventil 19 in den Druckbehälter 11 strömen kann,
um diesen nachzufüllen. Vorzugsweise ist eine Förderhilfe 45, beispielsweise in Form
einer Pumpe, vorgesehen, die saugseitig mit dem Druckbehälter 11 und druckseitig mit
der Schleusenkammer 21 verbunden ist. Die Förderhilfe 45 unterstützt bzw. erzeugt
den Abrasivmittelstrom aus der Schleusenkammer 21 nach unten in den Druckbehälter
11. Sie kann Verstopfungen von Abrasivmittel verhindern oder lösen und den schwerkraftbedingten
bzw. - unterstützten Nachfüllvorgang beschleunigen. Im Unterschied zur Pumpe 31 am
Nachfülltrichter 25 arbeitet die Förderhilfe 45 am Druckbehälter 11 mit Wasser unter
dem nominellen Hochdruck po. Sie muss daher für den Hochdruckbetrieb ausgelegt sein.
Beispielsweise kann sie, wie in Fig. 6b gezeigt, lediglich ein induktiv angetriebenes
Schaufelrad im Hochdruck aufweisen, sodass die Anzahl der beweglichen Teile, die unter
Hochdruck stehen, minimiert ist. Ein Förderhilfeabsperrventil 47 ist zwischen der
Förderhilfe 45 und der Schleusenkammer 21 angeordnet, wobei das Förderhilfeabsperrventil
47 in Form eines Nadelventils die Pumpe 47 gegenüber der Schleusenkammer 21 absperren
kann, wenn die Schleusenkammer 21 nicht oder nicht vollständig bedruckt ist. Vorzugsweise
ist das Förderhilfeabsperrventil 47 ein spülbares Nadelventil gemäß Fig. 19b mit einem
Rückschlagventil am Spüleinlass, da es unter Hochdruck betätigt wird.
[0044] Fig. 6a-c zeigen verschiedene alternative Ausführungsformen für die Förderhilfe 45.
Die Förderhilfe 45 kann beispielsweise einen über eine Welle von außen angetriebenen
Impeller aufweisen (siehe Fig. 6a) oder einen induktiv angetriebenen Impeller (siehe
Fig. 6b). Die Förderhilfe 45 kann auch über einen Kolbenhub das Nachfüllen von Abrasivmittel
in den Druckbehälter 11 unterstützen (siehe Fig. 6c). Die Förderhilfe 45 kann kontinuierlich
pumpen bzw. fördern oder zeitlich begrenzt bzw. gepulst. Es kann ggf. ausreichen,
wenn der Abrasivmittelfluss in den Druckbehälter 11 nur anfänglich unterstützt wird
und dann schwerkraftunterstützt allein schnell genug weiterläuft. Alternativ oder
zusätzlich kann der Abrasivmittelfluss in den Druckbehälter 11 kontinuierlich unterstützt
bzw. erzeugt werden.
[0045] Das Nachfüllventil 19 weist neben einem oberen Ventileingang 49 und einem unteren
Ventilausgang 51 auch einen seitlichen Druckeinlass 53 auf. Über den Druckeinlass
53 kann ein Ventilraum, in dem sich ein beweglicher Ventilkörper befindet, bedruckt
werden. Ohne Bedruckung des Ventilraums kann es nämlich sein, dass bei Inbetriebnahme
der Anlage die sehr hohen Drücke auf den Ventileingang 49 und den Ventilausgang 51
den Ventilkörper so stark in den Ventilsitz pressen, dass sich der Ventilkörper nicht
mehr bewegen lässt. Über den seitlichen Druckeinlass 53 kann ein Druckausgleich im
Nachfüllventil 19 hergestellt werden, sodass der Ventilkörper nach Inbetriebnahme
beweglich ist.
[0046] In dem in Fig. 4 und 5 gezeigten vierten bzw. fünften Ausführungsbeispiel ist eine
Spülung für das Nachfüllventil 19 vorgesehen. Dazu kann eine Spülquelle 55 absperrbar
mit dem Druckeinlass 53 verbunden sein (siehe Fig. 4). Vorzugsweise sind drei Spülventile
57, 59, 61 dazu vorgesehen, die Spülung ein- und ausschalten zu können bzw. vom Hochdruck
zu trennen. Ein erstes Spülventil 57 in Form eines Nadelventils ist zwischen der Förderhilfe
45 und dem Druckeinlass 53 angeordnet. Ein zweites Spülventil 59, hier auch als Spülauslassventil
59 bezeichnet, ist in Form eines Nadelventils zwischen einem seitlichen Spülauslass
63 und einem Ablauf 65 angeordnet. Ein drittes Spülventil 61 in Form eines Nadelventils
ist zwischen der Spülquelle 55 und dem Druckeinlass 53 angeordnet.
[0047] Um nun das Nachfüllventil 19 mit Wasser oder einer Wasser-Spülmittel-Mischung durchzuspülen,
damit ein Ventilraum des Nachfüllventils 19 von Abrasivmittelresten befreit werden
kann, ist das Nachfüllventil 19 vorzugsweise geschlossen. Das erste Spülventil 57
wird ebenfalls geschlossen, damit vom Druckeinlass 53 Druck abgelassen werden kann,
ohne den Druck an der Förderhilfe 45 abzulassen. Das zweite Spülventil 59 wird zum
Ablauf 65 hin geöffnet, sodass der ggf. bestehende Hochdruck aus dem Ventilraum abgelassen
werden kann. Wird nun das dritte Spülventil 61 geöffnet, so fließt Wasser bzw. eine
Wasser-Spülmittel-Mischung durch den Ventilraum zum Ablauf 65 und spült diesen somit
von Abrasivmittelresten frei. Vorzugsweise wird das Spülen des Nachfüllventils 19
bei vollständig druckloser Anlage 1 als Serviceprozedur durchgeführt, um den Ventilraum
vollständig ausspülen zu können und ggf. den Ventilkörper dabei bewegen zu können.
[0048] Alternativ zur vierten Ausführungsform gemäß Fig. 4 kann in einer fünften Ausführungsform
nach Fig. 5 ein Spüleinlass 66 separat vom Druckeinlass 53 vorgesehen (siehe auch
Fig. 15a-b und 17a-b). Der Druckeinlass 53 kann koaxial zu einer Servomotorwelle 86
und dieser gegenüberliegend angeordnet sein, wobei der Spüleinlass 66 und der Spülauslass
63 quer zur Servomotorwelle 86 koaxial zueinander und an sich jeweils gegenüberliegenden
Seiten angeordnet sein können.
[0049] Das Spülen wird durch Schließen der drei Spülventile 57, 59, 61 in umgekehrter Reihenfolge
wieder beendet, d.h. das dritte Spülventil 61 wird zunächst geschlossen, sodass der
Spülfluss gestoppt wird. Dann wird das zweite Spülventil 59 geschlossen, um den Ventilraum
gegenüber dem Ablauf 65 abzuschließen. Schließlich kann das erste Spülventil 57 geöffnet
werden, damit der Ventilraum mit Hochdruck bedruckt wird. Das Bedrucken des Ventilraums
ist vorteilhaft, da ein Ventilkörper im Nachfüllventil 19 durch die hohe Druckdifferenz
zwischen dem Ventilausgang 51 oder Ventileingang 49 und dem Ventilraum so stark in
einen Ventilsitz gepresst werden kann, dass sich dieser nicht mehr bewegen lässt.
Das Bedrucken des Ventilraums schafft dagegen einen Druckausgleich, sodass der Ventilkörper
im Nachfüllventil 19 beweglich bleibt.
[0050] In den Teilschaltbildern gemäß Fig. 7a-c wird eine bevorzugte Regelung des Abrasivmittelentnahmeflusses
verdeutlicht. Zur Beimengung von Abrasivmittel in den Schneidstrahl 9 ist eine Abzweigung
der Hochdruckleitung 5 durch den mit Abrasivmittelsuspension 13 gefüllten Druckbehälter
11 geführt. Eine im unteren Bereich des Druckbehälters 11 angeordnete Entnahmestelle
68 ist über eine Abrasivmittelleitung 70 mit der Austrittsdüse 7 verbunden, und eine
Abzweigung der Hochdruckleitung 5 ist über ein Regelventil bzw. regelbare Drossel
17 in einen oberen Bereich des Druckbehälters 11 geführt. Stromabwärts vom Druckbehälter
11 wird die Abrasivmittelleitung vor der Austrittsdüse 7 wieder mit der Hochdruckleitung
5 zusammengeführt, sodass der Schneidstrahl beispielsweise in einem Mischungsverhältnis
von 1:9 Abrasivmittelsuspension und Wasser enthält. Das Mischungsverhältnis ist dabei
über das eingangsseitig mit dem Druckbehälter 11 verbundene Drossel bzw. Regelventil
17 regelbar. Bei maximaler Öffnungsstellung des Regelventils 17 ist der Abrasivmittelentnahmefluss
maximal und das Mischungsverhältnis maximal. Bei minimaler Öffnungsstellung bzw. Schließstellung
(siehe Fig. 7b oder 7c) des Regelventils 17 ist der Abrasivmittelentnahmefluss minimal
bzw. null und das Mischungsverhältnis entsprechend gering bzw. enthält der Schneidstrahl
9 dann ausschließlich Wasser.
[0051] Es ist nun aus verschiedenen Gründen vorteilhaft, den tatsächlichen Abrasivmittelentnahmefluss
zu messen und zu regeln. Zum einen kann für das Schneiden bestimmter Materialien,
Werkstücke oder Werkstückabschnitte ein bestimmtes Mischungsverhältnis optimal sein,
bei dem nur so viel Abrasivmittel zum Erzielen der Schneidleistung wie nötig entnommen
wird. Bei inhomogenen Werkstücken kann die Schneidleistung über das Mischungsverhältnis
während des Schneidens angepasst werden. Zum anderen kann das Nachfüllen des Druckbehälters
11 mit Abrasivmittel entsprechend dem Abrasivmittelentnahmefluss so gesteuert werden,
dass ständig genügend Abrasivmittelsuspension 13 im Druckbehälter 11 für ein kontinuierliches
Schneiden vorhanden ist. In Fig. 7a-c sind jeweils vier verschiedene Füllstände des
Abrasivmittels im Druckbehälter 11 durch gestrichelte Kegel angedeutet. Zwischen einem
maximalen Füllstandskegel F
max und einem minimalen Füllstandskegel F
min sind zwei weitere Füllstandskegel F
1 und F
2 gezeigt, wobei F
max>F
1>F
2>F
min. Es sei an dieser Stelle noch einmal darauf hingewiesen, dass die gesamte Anlage
1 und insbesondere der Druckbehälter 11 vollständig luftfrei sind. Das heißt, dass
sich die Füllstandskegel in hochbedrucktem Wasser befinden. Der maximale Füllstandskegel
F
max ist dadurch definiert, dass sich bei weiterer Nachfüllung mit Abrasivmittel in den
Druckbehälter 11 ein Rückstau in das Nachfüllventil 19 ergeben würde. Der minimale
Füllstandskegel F
min ist dadurch definiert, dass sich bei weiterer Abrasivmittelentnahme der Abrasivmittelanteil
der Abrasivmittelsuspension in der ausgangsseitigen Abrasivmittelleitung 70 abnehmen
würde.
[0052] Wie in Fig. 7a und 7b gezeigt, können Füllstandssensoren 72, 74, 76 am Druckbehälter
11 angeordnet sein, um das Erreichen eines Füllstandskegels zu signalisieren. Die
Füllstandssensoren 72, 74, 76 können beispielsweise Ultraschallsensoren, optische
Sensoren bzw. Schranken, elektro-magnetische Sensoren oder Sensoren anderer Art sein.
Hier sind die Füllstandssensoren 72, 74, 76 Ultraschallsensoren, die ein Erreichen
eines Füllstandskegels über eine Veränderung des Körperschalls signalisieren können.
Ein oberer Füllstandssensor 72 kann beispielsweise das Erreichen des Füllstandskegels
F
1 signalisieren und einen Zeitnehmer starten bzw. einen Zeitpunkt t
1 definieren. Ein unterer Füllstandssensor 74 kann beispielsweise das Erreichen des
Füllstandskegels F
2 signalisieren und einen Zeitnehmer nach Δt stoppen bzw. einen Zeitpunkt t
2 definieren. Über die bekannte Geometrie des Druckbehälters 11 und den vertikalen
Abstand der Füllstandssensoren 72, 74 kann ein mittlerer Abrasivmittelentnahmefluss
ermittelt werden als ΔV/Δt bzw. ΔV/(t
2-t
1). Der dritte unterste Füllstandssensor 76 kann den minimalen Füllstandskegel F
min signalisieren und sofort eine Absperrung des Absperrventils 15 bewirken, um ein Leersaugen
des Druckbehälters 11 zu verhindern. Gemäß Fig. 7b können auch andere Betriebsparameter
wie etwa die Pumpendrehzahl der Hochdruckquelle 3 zur Bestimmung des Abrasivmittelentnahmeflusses
und dessen Regelung als Regelgröße für das Regelventil 17 herangezogen werden. Wie
in Fig. 7c gezeigt, kann der Abrasivmitteldurchfluss bzw. das Mischungsverhältnis
mittels eines entsprechenden Sensors 79 auch an der Abrasivmittelleitung 70 bzw. vor
der Austrittsdüse 7 bestimmt und als Regelgröße für das Regelventil 17 benutzt werden.
[0053] Die Füllstandssensoren 72, 74 können auch dazu genutzt werden, die Nachfüllzyklen
zu steuern bzw. zu takten. Beispielsweise kann über dem oberen Füllstandssensor 72
zwischen dem Füllstandskegel F
1 und dem maximalen Füllstandskegel F
max eine Füllung der Schleusenkammer 21 passen. Sinkt der Füllstandskegel unter F
1, kann der obere Füllstandssensor 72 ein Befüllen der Schleusenkammer 21 auslösen,
damit diese vollständig befüllt ist, wenn der untere Füllstandssensor 74 den Füllstandskegel
F
2 signalisiert und damit ein Nachfüllen aus der befüllten Schleusenkammer 21 in den
Druckbehälter 11 auslösen kann. Damit wird verhindert, dass der Füllstandskegel bis
auf den minimalen Füllstandskegel F
min absinkt. Zwischen dem minimalen Füllstandskegel F
min und dem Füllstandskegel F
2 kann ebenfalls mindestens eine Füllung der Schleusenkammer 21 als Puffer passen.
Alternativ zu einem Auslösen des Befüllens der Schleusenkammer 21 bei einem bestimmten
Füllstand kann die Schleusenkammer 21 automatisch immer sofort wieder befüllt werden
sobald das Nachfüllen des Druckbehälters 11 beendet ist. Dann braucht nur bei dem
Füllstandskegel F
2 das Nachfüllen aus der Schleusenkammer 21 ausgelöst werden. Der vertikale Abstand
zwischen dem oberen Füllstandssensor 72 und dem unteren Füllstandssensor 74 kann relativ
kurz gewählt werden, beispielsweise so kurz, dass ein Absinken zwischen F
1 und F
2 kürzer dauert als ein Befüllvorgang der Schleusenkammer 21. Mit einem kürzeren vertikalen
Abstand kann der mittlere Abrasivmittelentnahmefluss ΔV/Δt bzw. ΔV/(t
2-t
1) häufiger ermittelt werden und damit genauer den aktuellen Abrasivmittelentnahmefluss
dV/dt wiedergeben.
[0054] Fig. 8 bis 12 zeigen verschiedene Möglichkeiten, Abrasivmittel in trockener, nasser,
feuchter, suspendierter, gefrorener, pelletierter oder anderer Form in den Nachfülltrichter
25 bzw. direkt in das Befüllventil 23 zu geben. In Fig. 8 ist ein Vorladebehälter
78 vorgesehen, aus dem mittels einer Pumpe 80 Abrasivmittelsuspension in den Nachfülltrichter
25 gefördert wird. Über einen Überlauf 82 am Nachfülltrichter kann beim Beladen des
Nachfülltrichters 25 Wasser ablaufen, das durch das absinkende Abrasivmittel verdrängt
wird.
[0055] In Fig. 9 ist ein Vorladebehälter 78 vorgesehen, aus dem mittels einer Förderschnecke
84 und/oder eines Förderbands 85 trockenes pulverförmiges oder feuchtes klumpiges
Abrasivmittel in den Nachfülltrichter 25 gefördert wird. Über den Überlauf 82 am Nachfülltrichter
25 kann auch hier beim Beladen des Nachfülltrichters 25 Wasser ablaufen, das durch
das absinkende Abrasivmittel verdrängt wird. Das Abrasivmittel kann beispielsweise
nach einem Schneidprozess aus dem Abwasser des Schneidstrahls 9 wiedergewonnen und
aufbereitet sein, sodass es für einen weiteren Schneidprozess benutzbar ist. Der Vorteil
dieser Anlage gegenüber bekannten Wasser-Abrasiv-Injektions-Schneidanlagen ist, dass
solch ein wiederaufbereitetes Abrasivmittel nicht getrocknet werden muss und in feucht-klumpiger
oder beliebiger Form in die Anlage gefüllt werden kann.
[0056] In Fig. 10 ist kein Überlauf 82 vorgesehen, sondern ein Kreislauf zwischen dem Nachfülltrichter
25 und dem Vorladebehälter 78, wobei die Pumpe 80 ausgangsseitig vom Nachfülltrichter
25 den Kreislauf zur Befüllung des Nachfülltrichter 25 mit Abrasivmittel antreibt.
Der Nachfülltrichter 25 ist in diesem Fall vorzugsweise geschlossen, sodass die Pumpe
80 Abrasivmittelsuspension aus dem Vorladebehälter 78 saugen kann. Vorteilhaft ist
hierbei, dass die Pumpe 80 relativ sauberes Wasser fördert und keine gesättigte Abrasivmittelsuspension
wie in Fig. 8. Dadurch wird der Verschleiß in der Pumpe 80 reduziert. Außerdem ist
ein Ansaugen der Abrasivmittelsuspension weniger verstopfungsanfällig als ein Drücken.
Wie in Fig. 11 gezeigt, kann allerdings auch eine Förderschnecke 84 eingangsseitig
zum Nachfülltrichter 25 angeordnet sein, um Abrasivmittel in den Nachfülltrichter
25 zu fördern. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn keine Abrasivmittelsuspension
im Vorladebehälter 78 ist, sondern Abrasivmittel als trockenes Pulver oder in feucht-klumpiger
Form.
[0057] Es kann sogar vollständig auf den Nachfülltrichter 25 verzichtet werden (siehe Fig.
12), wenn das Fördern über eine Förderschnecke 84 oder eine Pumpe 80 schnell genug
und kontrolliert direkt in das Befüllventil 23 stattfindet. Über das Pumpenabsperrventil
33 kann das beim Befüllen der Schleusenkammer 21 durch das Abrasivmittel verdrängte
Wasser aus der Schleusenkammer 21 in den Nachfülltrichter 25 zurückgeführt werden.
Dies kann auch gemäß der beanspruchten Erfindung mit einer Pumpe 31 gemäß Fig. 1 bis
5 unterstützt werden, um Abrasivmittel zusätzlich aktiv in die Schleusenkammer 21
zu saugen.
[0058] Das Nachfüllen des Abrasivmittels in den Druckbehälter 11 erfolgt gemäß einem Ausführungsbeispiel
des hierin offenbarten Verfahrens zum Wasser-Abrasiv-Suspensions-Schneiden portioniert
und zyklisch während ein zu bearbeitendes Werkstück kontinuierlich mit dem Schneidstrahl
9 geschnitten werden kann. Fig. 13 illustriert die Verfahrensschritte im zeitlichen
Ablauf. In einem ersten Schritt 301 wird Wasser unter hohem Druck in der Hochdruckleitung
5 mittels der Hochdruckquelle 3 bereitgestellt. Damit wird dann auch eine unter Druck
stehende Abrasivmittelsuspension in dem Druckbehälter 11 bereitgestellt 303. Damit
kann dann bereits ein Werkstück mittels des Hochdruckstrahls 9, der zumindest teilweise
die Abrasivmittelsuspension enthält, unter Entnahme der Abrasivmittelsuspension aus
dem Druckbehälter 11 geschnitten werden 305. Die Schritte 307 bis 311 dienen dem portionierten
und zyklischen Nachfüllen des Druckbehälters 11 mit Abrasivmittel während des kontinuierlichen
Scheidens 305. Zunächst wird die unbedruckte Schleusenkammer 21 mit Abrasivmittel
oder einer Abrasivmittelsuspension befüllt 307. Während des Befüllens ist die Förderhilfe
45 durch das Förderhilfeabsperrventil 47 von der unbedruckten Schleusenkammer 21 abgesperrt.
Sodann wird die Pumpe 31 von der Schleusenkammer 21 abgesperrt 308. Danach wird die
Schleusenkammer zumindest teilweise durch Druckentladen des Druckspeichers 39 bedruckt
309, und schließlich der Druckbehälter 11 mit Abrasivmittel oder einer Abrasivmittelsuspension
über das Nachfüllventil 19 aus der bedruckten Schleusenkammer 21 nachgefüllt 311.
Beim Nachfüllen 311 ist die Förderhilfe 45 über das geöffnete Förderhilfeabsperrventil
47 mit der bedruckten Schleusenkammer 21 fluidverbunden. Nach dem Nachfüllen 311 werden
das Förderhilfeabsperrventil 47 sowie das Bedruckungsventil 37 und das Nachfüllventil
19 abgesperrt, um die Schleusenkammer 21 über das Druckablassventil 27 in den Ablauf
29 für den nächsten Befüllschritt druckentlasten zu können.
[0059] Während des Befüllens 307 der Schleusenkammer 21 oder während des Nachfüllens 311
des Druckbehälters 11 kann der Druckspeicher über die Drossel 41 aus der Hochdruckleitung
5 druckbeladen werden 313. Zeitgleich startend mit dem Bedrucken 309 der Schleusenkammer
21 aus dem Druckspeicher 39 kann die Schleusenkammer 21 zumindest teilweise über die
Drossel 41 aus der Hochdruckleitung 5 bedruckt werden 315. Dieses langsame gedrosselte
Bedrucken 315 aus der Hochdruckleitung 5 kann länger andauern als das schnelle Bedrucken
309 durch das Druckentladen des Druckspeichers 39. Mit anderen Worten kann das Bedrucken
309 der Schleusenkammer 21 durch Druckentladen eines Druckspeichers 39 während eines
ersten Zeitfensters A und das Bedrucken 315 der Schleusenkammer 21 der Hochdruckleitung
5 während eines zweiten Zeitfensters B erfolgen, wobei sich das erste Zeitfenster
A und das zweite Zeitfenster B zumindest teilweise überschneiden, vorzugsweise an
ihrem Beginn.
[0060] Das Bedrucken 309 der Schleusenkammer 21 durch Druckentladen des Druckspeichers kann
derart schnell erfolgen, dass in der Schleusenkammer 21 befindliches Abrasivmittel
durch einen Druckstoß aufgelockert wird. Dabei erfolgt das Bedrucken 309 der Schleusenkammer
durch Druckentladen des Druckspeichers 39 vorzugsweise in einen unteren Bereich der
Schleusenkammer 21, da etwaige Verstopfungen von Abrasivmittel in einem unteren Bereich
wahrscheinlicher sind als in einem oberen Bereich.
[0061] Optional ist der Bedruckungseingang 35 der Schleusenkammer 21 vom Druckspeicher 39
und/oder der Hochdruckleitung 5 während des Befüllens 307 und des Nachfüllens 311
abgesperrt. Das Druckbeladen 313 der Druckspeicher 39 kann somit während des Befüllens
307 und/oder des Nachfüllens 311 erfolgen. Dabei kann Energie über eine Feder- oder
Fluidkompression im Druckspeicher 39 gespeichert werden, der beispielsweise als Feder-
oder Blasenspeicher ausgestaltet sein kann. Das Befüllen 307, das Bedrucken 309 und
das Nachfüllen 311 können zyklisch ablaufen während das Schneiden 305 kontinuierlich
durchgeführt werden kann.
[0062] Optional kann der Druckspeicher 39 nach dem Bedrucken 309 der Schleusenkammer 21
durch Druckentladen des Druckspeichers 39 von der Hochdruckleitung 5 zunächst mittels
des Druckspeicherventils 43 abgesperrt werden. Das Druckspeicherventil 43 kann vorzugsweise
erst dann zum Druckbeladen des Druckspeichers 39 wieder geöffnet werden, wenn die
Schleusenkammer 21 über die Drossel 41 aus der Hochdruckleitung 5 bedruckt wurde.
[0063] Fig. 14 verdeutlicht einen beispielhaften Verlauf des Drucks p über die Zeit t in
der Schleusenkammer 21 (oben), im Druckspeicher 39 (mittig) und in der Hochdruckleitung
5 (unten). Der Druck in der unbedruckten Schleusenkammer 21 ist zunächst der Umgebungsdruck,
der hier auf der Nulllinie liegt. Die Schleusenkammer 21 kann in dieser unbedruckten
Phase vor dem Start des Bedruckens 309 zum Zeitpunkt to befüllt werden 307.
[0064] Das Bedrucken 309, 315 beginnt zum Zeitpunkt to. Während des ersten kurzen Zeitfensters
A=t
1-t
0 wird nun die Schleusenkammer 21 auf bis zu 40% des nominellen Hochdrucks po aus der
Druckentladung des Druckspeichers 39 bedruckt 309. Der Druckspeicher 39 ist dann bei
t
1 bis auf ein Minimum entladen und wird danach über das Druckspeicherventil 43 gemäß
dem zweitem Ausführungsbeispiel in Fig. 2 abgesperrt. Die Schleusenkammer 21 wird
allerdings langsam innerhalb des zweiten längeren Zeitfensters B=t
2-t
0 weiter über die Drossel 41 aus der Hochdruckleitung 5 bedruckt 315 bis der nominelle
Hochdruck po bei t
2 erreicht ist. Das Bedrucken 309, 315 der Schleusenkammer 21 kann 5 bis 10 Sekunden
dauern. Sobald der nominelle Hochdruck po in der Schleusenkammer 21 bei t
2 erreicht ist, kann das Nachfüllen 311 beginnen und der Druckbehälter 39 gleichzeitig
wieder druckbeladen 313 werden. In der Ausführungsform gemäß Fig. 3 ohne Druckspeicher
39 wird die Schleusenkammer 21 komplett über die Drossel 41 über das Zeitfenster B
hinweg aus der Hochdruckleitung 5 bedruckt.
[0065] Zwischen t
2 und t
3 ist das Nachfüllventil 19 geöffnet, sodass Abrasivmittel in den Druckbehälter 11
strömen kann. Zum Zeitpunkt t
3 ist das Abrasivmittel vollständig aus der Schleusenkammer 21 in den Druckbehälter
11 geströmt und der Nachfüllschritt 311 abgeschlossen. Zum Befüllen 307 kann der Druck
aus der Schleusenkammer 21 relativ schnell über das Druckablassventil 27 in den Ablauf
29 abgelassen werden bis bei t
4 wieder Niederdruck in der Schleusenkammer 21 herrscht. Dann kann ein neuer Nachfüllzyklus
beginnend mit dem Befüllen 307 der Schleusenkammer 21 starten. Der Druckspeicher 39
wird vorzugsweise möglichst langsam und gedrosselt von t
2 an aus der Hochdruckleitung 5 wieder druckbeladen, um bei t
0 wieder für das Bedrucken 309 voll druckgeladen zu sein. Der untere Graph zeigt den
Druckabfall in der Hochdruckleitung 5 beim Öffnen des Bedruckungsventils 37 bei t
0 bzw. des Druckspeicherventils 43 bei t
2. Die Amplitude des Druckabfalls ist jeweils über die Drossel 41 auf ein Maß reduziert,
bei dem die Schneidleistung des Schneidstrahls 9 nicht signifikant beeinträchtigt
ist.
[0066] In Figuren 15a und 15b ist das Nachfüllventil 19 im Querschnitt detaillierter in
jeweils unterschiedlichen Öffnungsstellungen gezeigt. Da das Nachfüllventil 19 unter
Hochdruck auf dem Ventileingang 49 und dem Ventilausgang 51 betätigt werden muss,
ist das störungsfreie Betätigen des Nachfüllventils 19 eine technische Herausforderung.
Das zuverlässige Öffnen und Schließen des Nachfüllventils 19 wird nun durch vier Unteraspekte
gewährleistet, die jeder für sich allein oder in beliebiger Kombination von zwei,
drei oder allen vier Unteraspekten dazu beitragen, dass das Nachfüllventil 19 nicht
verstopft oder durch das Abrasivmittel blockiert.
[0067] Das Nachfüllventil 19, das vorzugsweise als Kugelhahn ausgebildet ist, hat eine vertikale
Durchflussrichtung D von oben nach unten und weist einen zentral angeordneten und
um eine zur Durchflussrichtung D senkrechte Drehachse R drehbaren Ventilkörper 67
mit sphärischen Außenflächen auf. Der Ventilkörper 67 weist eine zentrische Durchbrechung
69 auf, die in den in Fig. 15a und Fig. 15b gezeigten Öffnungsstellungen parallel
zur Durchflussrichtung D und senkrecht zur Drehachse R verläuft. Die erste Öffnungsstellung
gemäß Fig. 15a unterscheidet sich von der zweiten Öffnungsstellung gemäß Fig. 15b
dadurch, dass der Ventilkörper 67 um 180° bezüglich der Drehachse R gedreht ist. Der
Ventilkörper 67 sitzt in einem Ventilraum 71 zwischen einem oberen Ventilsitz 73 und
einem unteren Ventilsitz 75. Der obere Ventilsitz 73 bildet den Ventileingang 49 und
der untere Ventilsitz 75 den Ventilausgang 51. Der obere Ventilsitz 73 und der untere
Ventilsitz 75 sind koaxial zueinander und zur vertikalen Durchflussrichtung D angeordnet.
Der Ventilraum 71 ist über den lateralen Spüleinlass 66 und über den diametral dem
Spüleinlass 66 gegenüberliegenden Spülauslass 63, vorzugsweise bei vollständig drucklosem
Nachfüllventil 19, durchspülbar.
[0068] Gemäß dem ersten Unteraspekt ist das Nachfüllventil 19 dazu in der Lage, eine erste
Schließstellung (Fig. 16a), eine erste Öffnungsstellung (Fig. 15a) und eine zweite
Öffnungsstellung (Fig. 15b) einzunehmen, wobei in der ersten Schließstellung (Fig.
16a) die Schleusenkammer 21 vom Druckbehälter 11 fluidgetrennt ist und in der ersten
sowie der zweiten Öffnungsstellung (Fig. 15a-b) die Schleusenkammer 21 mit dem Druckbehälter
11 fluidverbunden ist. Die erste Öffnungsstellung und die zweite Öffnungsstellung
sind wegen der Symmetrie des Ventilkörpers 67 im Wesentlichen kaum unterscheidbar.
Der Ventilkörper 67 kann beliebig weit in eine Richtung um die Drehachse R gedreht
werden, sodass eine Umkehr der Drehrichtung prinzipiell nicht nötig ist und der Ventilkörper
67 ausschließlich in eine Drehrichtung betätigt werden kann, sofern das dafür benötigte
Drehmoment einen bestimmten Schwellenwert nicht überschreitet. Die erste Schließstellung
aus Fig. 16a liegt hier bei 90° zwischen der ersten Öffnungsstellung und der zweiten
Öffnungsstellung. In diesem Fall gibt es auch eine zweite Schließstellung (siehe Fig.
16b), die gegenüber der ersten Schließstellung um 180° um die Drehachse R gedreht
ist. Die Durchbrechung 69 verläuft in den in Fig. 16a und Fig. 16b gezeigten Schließstellungen
sowohl senkrecht zur Durchflussrichtung D als auch senkrecht zur Drehachse R, sodass
der Ventilkörper 67 den Ventileingang 49 am oberen Ventilsitz 73 abdichtet und den
Ventilausgang 51 am unteren Ventilsitz 75. Hier sind der optionale Spüleinlass 66
und Spülauslass 63 nicht gezeigt, können aber vorgesehen sein. Damit bestehen also
für den Ventilkörper 67 immer zwei Möglichkeiten zur Bewegungsrichtung, das Nachfüllventil
19 entweder zur ersten Öffnungsstellung/Schließstellung oder zur zweiten Öffnungsstellung/Schließstellung
hin zu öffnen bzw. zu schließen, falls eine Bewegungsrichtung momentan ein zu hohes
Drehmoment erfordert. Ist also eine Bewegungsrichtung verstopft oder blockiert, so
kann der Ventilkörper 67 in die andere Bewegungsrichtung bewegt werden und das Ventil
19 in die andere Öffnungsstellung/Schließstellung gebracht werden. Dabei kann durch
die Umkehrung als positiver Nebeneffekt die Verstopfung bzw. Blockade aufgelöst werden,
sodass bei der nächsten Betätigung die zuvor blockierte Bewegungsrichtung wieder frei
ist. Das Nachfüllventil 19 kann auch durch mehrmaliges Hin- und Herdrehen freigerüttelt
werden, beispielsweise falls der Ventilkörper 67 in beide Bewegungsrichtungen nur
schwer zu betätigen ist.
[0069] Gemäß dem zweiten Unteraspekt ist der Ventilraum 71 in einer Schließstellung des
Ventilkörpers 67 bedruckbar. Gemäß Fig. 17a-b weist der Ventilraum 71 dazu den Druckeinlass
53 auf, über den der Ventilraum 71 in einer Schließstellung des Ventilkörpers 67 bedruckbar
ist. Der Druckeinlass 53 ist hier in der yz-Ebene koaxial zu einer Servomotorwelle
86 dieser gegenüberliegend angeordnet. Alternativ dazu kann der Druckeinlass 53 auch
in der dazu senkrechten xz-Ebene liegen und ggf. je nach Bedarf als Spüleinlass 66
verwendet werden. Über die Servomotorwelle 86 wird der Ventilkörper 67 um die Drehachse
R gedreht. Bei Inbetriebnahme bzw. Wiederinbetriebnahme der zunächst drucklosen Anlage
1 ist der Ventilraum 71 anfänglich drucklos. Wird der Druckbehälter 11 und die Schleusenkammer
21 dann auf etwa 2.000 bar bedruckt, kann der Ventilkörper 67 von den Ventilsitzen
73, 75 wegen des eingangsseitigen sowie ausgangsseitigen Hochdrucks bei gleichzeitigem
Niederdruck im Ventilraum 71 eingeklemmt werden und nur schwer oder gar nicht mehr
beweglich sein. Mittels des Druckeinlasses 53 kann die Druckdifferenz zwischen dem
Ventilraum 71 und dem Ventileingang 49 bzw. dem Ventilausgang 51 bei Inbetriebnahme
weitgehend reduziert werden, sodass der Ventilkörper 67 nicht durch den hohen Druck
eingeklemmt wird. In Fig. 17b ist der obere Ventilsitz 73 gemäß dem vierten Unteraspekt
über eine Einstellvorrichtung einstellbar gezeigt. Der obere Ventilsitz 73 ist dabei
über ein Außengewinde mittels einer Drehung um die Durchflussrichtung D in z-Richtung
positionierbar. Die Drehung kann durch von außen in Angriffsflächen 77 angreifende
Hebel 88 manuell oder motorgetrieben durchgeführt werden.
[0070] Gemäß dem dritten Unteraspekt ist der Ventilraum wie beispielsweise in Fig. 15a-b
gezeigt durchspülbar. Dabei weist das Nachfüllventil den Spüleinlass 66 und den Spülauslass
63 auf, über welche der Ventilraum 71 durchspülbar ist. Der Druckeinlass 53 kann dabei
wahlweise als Spüleinlass 66 dienen. Dies ist besonders vorteilhaft in Kombination
mit dem zweiten Unteraspekt eines Druckeinlasses 53, da ein Spüldurchgang bei drucklosem
Ventilraum 71 bzw. vollständig druckloser Anlage 1 durchgeführt werden kann und danach
bei Wiederinbetriebnahme der Anlage 1 der Ventilraum 71 über den Druckeinlass 53 wieder
bedruckt werden kann, damit der Ventilkörper 67 vom hohem Druck nicht eingeklemmt
wird.
[0071] Gemäß dem vierten Unteraspekt weist das Nachfüllventil den eingangsseitigen oberen
Ventilsitz 73 und den ausgangsseitigen unteren Ventilsitz 75 auf, wobei mindestens
einer der Ventilsitze 73, 75 verstellbar ist, sodass der Abstand der Ventilsitze 73,
75 zueinander einstellbar ist. Somit kann das Nachfüllventil 19 optimal eingestellt
werden, um einerseits dicht zu sein und andererseits nicht zu blockieren. Es kann
bei Inbetriebnahme der Anlage, bei Temperaturschwankungen, einer hartnäckigen Blockade
durch Abrasivmittel und/oder materialverschleißbedingt ein Nachjustieren des Abstands
der Ventilsitze 73, 75 zueinander vorteilhaft sein. Um dafür die Anlage nicht abschalten
und auseinander bauen zu müssen, kann wie in Fig. 18a gezeigt eine Werkzeugöffnung
90 vorgesehen sein, durch die ein Werkzeug in Form eines Hebels 88 greifen kann, um
den mindestens einen verstellbaren Ventilsitz 73 einzustellen. Vorzugsweise wird allerdings
das Einstellen des Ventilsitzes 73 in einer Serviceprozedur bei druckloser Anlage
1 durchgeführt. In diesem Beispiel ist der obere eingangsseitige Ventilsitz 73 über
ein Außengewinde axial entlang der Durchflussrichtung D verstellbar. Hebel 88 können
von außen an umfangseitig angeordnete Angriffsflächen 77 (siehe Fig. 18b) angesetzt
werden, um den Ventilsitz 73 zu drehen. Das Nachfüllventil 19 muss also nicht von
der Anlage 1 getrennt oder abgebaut werden. Die bedienende Person kann somit manuell
sofort eingreifen, um einen kontinuierlichen Betrieb sicherzustellen, oder die Anlage
1 abschalten und entdrucken, um das Einstellen des Ventilsitzes 73 als Serviceprozedur
durchzuführen. Alternativ oder zusätzlich kann das Nachjustieren auch automatisch
gesteuert und/oder geregelt über einen Motor erfolgen.
[0072] Der Ventilkörper 67 wird vorzugsweise über einen nicht gezeigten Servomotor kontrolliert
um die Drehachse R gedreht. Dabei kann das ggf. gemessene Drehmoment oder die Leistungsaufnahme
des Motors überwacht werden, sodass bei Überschreitung eines Schwellenwertes die Drehrichtung
zur anderen Öffnungsstellung oder Schließstellung hin umgestellt werden kann. Alternativ
oder zusätzlich können Drehmoment- oder Leistungsspitzen über einen bestimmten Zeitraum
aufgezeichnet werden und basierend auf dieser Aufzeichnung ein Fehler- oder Wartungsfall
signalisiert werden. Beispielsweise kann der Bedarf für ein Nachjustieren des Ventilsitzes
73 angezeigt werden.
[0073] Fig. 19a-b zeigen zwei Ausführungsformen von spülbaren Nadelventilen, die beispielsweise
als eines oder mehrere der Absperrventile 15, 27, 33, 37, 47 oder an anderer Stelle
in der Anlage 1 verwendet werden können. Das Nadelventil gemäß Fig. 19a wird vorzugsweise
dort eingesetzt, wo das Nadelventil nicht unter Hochdruck öffnen oder schließen muss,
z.B. als Pumpenabsperrventil 33 im Kreislauf zur Unterstützung der Befüllung der Schleusenkammer
21. Das Pumpenabsperrventil 33 weist dabei einen Hochdruckeingang 92 auf, der mit
einer zum Hochdruckeingang 92 koaxial angeordneten und axial positionierbaren Nadel
94 bezüglich eines Niederdruckausgangs 95 absperrbar ist. Die Nadel 94 weist an einem
dem Hochdruckeingang 92 zugewandten Ende eine konische Schließfläche 96 auf, die zum
Absperren gegen einen Ventilsitz 98 gedrückt werden kann. Sobald der Hochdruckeingang
92 abgesperrt ist, kann auf den Hochdruckeingang 92 Hochdruck gegeben werden, ohne
dass dieser über den Niederdruckausgang 95 entweicht. Wenn kein Hochdruck am Hochdruckeingang
92 herrscht, kann das Pumpenabsperrventil 33 geöffnet werden, um einen Durchfluss
bei Niederdruck vom Hochdruckeingang 92 zum Niederdruckausgang 95 zuzulassen.
[0074] Das Nadelventil gemäß Fig. 19a-b weist auch einen Spüleinlass 100 auf, über den das
geöffnete Nadelventil durchgespült werden kann, wobei Spülflüssigkeit, d.h. Wasser
oder Wasser mit Reinigungszusätzen, über den Niederdruckausgang 95 ausfließen kann.
Durch diesen Durchfluss von Spülflüssigkeit kann insbesondere der Ventilsitz 98 und
die Schließfläche 96 von Abrasivmittelresten befreit werden, um ein sauberes Schließen
unter möglichst wenig Materialverschleiß zu gewährleisten. Vorzugsweise kann das Nadelventil
kurz vor einem Schließvorgang des Nachfüllventils 19 gespült werden. Fig. 19b zeigt
ein Nadelventil mit einem Rückschlagventil 102 am Spüleinlass 100. Das Rückschlagventil
102 verhindert einen Rückfluss in den Spüleinlass 100 und lässt nur einen Durchfluss
von Spülflüssigkeit in Richtung des Nadelventils zu. Dies ist dann sinnvoll, wenn
das Nadelventil beispielsweise als eines oder mehrere der Absperrventile 15, 27, 37,
47 verwendet wird, da dort das Ventil geöffnet wird, wenn am Hochdruckeingang 92 Hochdruck
herrscht. Dieser Hochdruck würde sich ohne das Rückschlagventil 102 zumindest teilweise
in den Spüleinlass 100 entladen und zu einem Rückfluss in den Spüleinlass 100 führen.
Dies verhindert das Rückschlagventil 102 und ermöglicht somit einen sauberen Druckablass
über den Niederdruckausgang 95. Der Niederdruckausgang 95 kann in diesem Fall auch
ein Hochdruckausgang 95 sein. Beispielsweise ist der Niederdruckausgang 95 im Falle
des Druckablassventils 27 mit einem Ablauf 29 verbunden. Im Falle des Bedruckungsventils
37 ist der Hochdruckausgang 95 jedoch mit dem Bedruckungseingang 35 der Schleusenkammer
21 verbunden, um diese mit Hochdruck zu beaufschlagen.
[0075] Vorzugsweise sind die Nadelventile pneumatisch über einen Anpressteller (nicht gezeigt)
betrieben. Um dem auf die Nadelspitze in Form der konischen Schließfläche 96 wirkenden
Hochdruck entgegenzuwirken, kann ein Luftdruck auf den sehr viel größeren Anpressteller
gegeben werden, sodass mit wenigen bar Luftdruck das Nadelventil geschlossen und gegen
einen Hochdruck von 1.500 bar und mehr dicht gehalten werden kann.
[0076] Die nummerierten Bezeichnungen der Bauteile oder Bewegungsrichtungen als "erste",
"zweite", "dritte" usw. sind hierin rein willkürlich zur Unterscheidung der Bauteile
oder Bewegungsrichtungen untereinander gewählt und können beliebig anders gewählt
werden. Es ist damit kein Bedeutungsrang verbunden.
Bezugszeichenliste
[0077]
- 1 -
- Wasser-Abrasiv-Suspensions-Schneidanlage
- 3 -
- Hochdruckquelle
- 5 -
- Hochdruckleitung
- 7 -
- Austrittsdüse
- 9 -
- Schneidstrahl
- 11 -
- Druckbehälter
- 13 -
- Wasser-Abrasivmittel-Suspension
- 15 -
- Absperrventil
- 17 -
- Drossel
- 19 -
- Nachfüllventil
- 21 -
- Schleusenkammer
- 23 -
- Befüllventil
- 25 -
- Nachfülltrichter
- 27 -
- Druckablassventil
- 29 -
- Ablauf
- 31 -
- Pumpe
- 33 -
- Pumpenabsperrventil
- 35 -
- Bedruckungseingang
- 37 -
- Bedruckungsventil
- 39 -
- Druckspeicher
- 41 -
- Drossel
- 42 -
- Drossel
- 43 -
- Druckspeicherventil
- 45 -
- Förderhilfe
- 47 -
- Förderhilfeabsperrventil
- 49 -
- Ventileingang
- 51 -
- Ventilausgang
- 53 -
- Druckeinlass
- 55 -
- Spülquelle
- 57 -
- erstes Spülventil
- 59 -
- zweites Spülventil bzw. Spülauslassventil
- 61 -
- drittes Spülventil
- 63 -
- Spülauslass
- 65 -
- Ablauf
- 66 -
- Spüleinlass
- 67 -
- Ventilkörper
- 68 -
- Entnahmestelle
- 69 -
- Durchbrechung
- 70 -
- Abrasivmittelleitung
- 71 -
- Ventilraum
- 72 -
- Füllstandssensor
- 73 -
- eingangsseitiger Ventilsitz
- 74 -
- Füllstandssensor
- 75 -
- ausgangsseitiger Ventilsitz
- 76 -
- Füllstandssensor
- 77 -
- Angriffsflächen
- 78 -
- Vorladebehälter
- 80 -
- Pumpe
- 82 -
- Überlauf
- 84 -
- Förderschnecke
- 85 -
- Förderband
- 86 -
- Servomotorwelle
- 88 -
- Hebel
- 90 -
- Werkzeugöffnung
- 92 -
- Hochdruckeingang
- 94 -
- Nadel
- 95 -
- Niederdruckausgang/Hochdruckausgang
- 96 -
- konische Schließfläche
- 98 -
- Ventilsitz
- 100 -
- Spüleinlass
- 102 -
- Rückschlagventil
- 301 -
- Bereitstellen von Wasser unter hohem Druck in der Hochdruckleitung
- 303 -
- Bereitstellen einer unter Druck stehenden Abrasivmittelsuspension in dem Druckbehälter
- 305 -
- Schneiden eines Materials mittels eines Hochdruckstrahls
- 307 -
- Befüllen einer unbedruckten Schleusenkammer mit Abrasivmittel oder einer Wasser-Abrasivmittel-Suspension
- 308 -
- Absperren der Pumpe von der Schleusenkammer
- 309 -
- Bedrucken der Schleusenkammer durch Druckentladen des Druckspeichers
- 311 -
- Nachfüllen des Druckbehälters mit Abrasivmittel
- 313 -
- Druckbeladen des Druckspeichers
- 315 -
- Bedrucken der Schleusenkammer über die Drossel aus der Hochdruckleitung
- A -
- erstes Zeitfenster
- B -
- zweites Zeitfenster
- R -
- Drehachse
- D -
- Durchflussrichtung
- F1 -
- Füllstandskegel
- F2 -
- Füllstandskegel
- Fmax -
- maximaler Füllstandskegel
- Fmin -
- minimaler Füllstandskegel
1. Wasser-Abrasiv-Suspensions-Schneidanlage (1) mit
- einer Hochdruckquelle (3) zum Bereitstellen (301) von Wasser unter Hochdruck,
- einer mit der Hochdruckquelle (3) verbundenen Hochdruckleitung (5),
- einem Druckbehälter (11) zum Bereitstellen (303) einer unter Hochdruck stehenden
Abrasivmittelsuspension (13),
- einer Schleusenkammer (21), die dazu ausgestaltet ist, zeitweise unter Hochdruck
und zeitweise unter Niederdruck zu stehen, und
- einem Befüllventil (23) zum Befüllen (311) der Schleusenkammer (21), wenn diese
unter Niederdruck steht, dadurch gekennzeichnet, dass
eine Pumpe (31) saugseitig mit der Schleusenkammer (21) derart absperrbar fluidverbunden
ist, dass die Pumpe (31) bei Hochdruck in der Schleusenkammer (21) von dieser abgesperrt
ist und bei Niederdruck in der Schleusenkammer (21) in der Lage ist, eine Abrasivmittelsuspension
durch das Befüllventil (23) in die Schleusenkammer (21) zu saugen.
2. Wasser-Abrasiv-Suspensions-Schneidanlage (1) nach Anspruch 1, wobei zwischen der Pumpe
(31) und der Schleusenkammer (21) ein Pumpenabsperrventil (33) angeordnet ist.
3. Wasser-Abrasiv-Suspensions-Schneidanlage (1) nach Anspruch 2, wobei das Pumpenabsperrventil
(33) ein Nadelventil ist.
4. Wasser-Abrasiv-Suspensions-Schneidanlage (1) nach Anspruch 2 oder 3, wobei das Pumpenabsperrventil
(33) spülbar ist.
5. Wasser-Abrasiv-Suspensions-Schneidanlage (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Pumpe (31) druckseitig mit einem Nachfülltrichter (25) verbunden ist, der
ausgangsseitig mit einer Eingangsseite des Befüllventils (23) fluidverbunden ist.
6. Wasser-Abrasiv-Suspensions-Schneidanlage (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Pumpe (31) saugseitig mit einem oberen Bereich der Schleusenkammer (21)
absperrbar fluidverbunden ist.
7. Wasser-Abrasiv-Suspensions-Schneidanlage (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Pumpe (31) eine Membranpumpe ist.
8. Wasser-Abrasiv-Suspensions-Schneidanlage (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Schleusenkammer (21) über ein Druckablassventil (27) in Form eines spülbaren
Nadelventils druckentlastbar ist.
9. Wasser-Abrasiv-Suspensions-Schneidanlage (1) nach Anspruch 8, wobei das Druckablassventil
(27) an einem Spüleinlass (100) ein Rückschlagventil (102) aufweist.
10. Verfahren zum Wasser-Abrasiv-Suspensions-Schneiden mit den Schritten:
- Bereitstellen (301) von Wasser unter Hochdruck in einer Hochdruckleitung (5) mittels
einer Hochdruckquelle (3),
- Bereitstellen (303) einer unter Hochdruck stehenden Abrasivmittelsuspension (13)
in einem Druckbehälter (11),
- Schneiden (305) eines Materials mittels eines Hochdruckstrahls (9), der zumindest
teilweise die Abrasivmittelsuspension enthält, unter Entnahme der Abrasivmittelsuspension
(13) aus dem Druckbehälter (11),
- Befüllen (307) einer unter Niederdruck stehenden Schleusenkammer (21) mit Abrasivmittel
unter zumindest zeitweisem Ansaugen einer Abrasivmittelsuspension mittels einer von
der Schleusenkammer (21) absperrbaren Pumpe (31) in die Schleusenkammer (21),
- Absperren (308) der Pumpe (31) von der Schleusenkammer (21),
- Bedrucken (309) der Schleusenkammer (21) auf Hochdruck, und
- Nachfüllen (311) des Druckbehälters (11) mit Abrasivmittel aus der unter Hochdruck
stehenden Schleusenkammer (21) in den Druckbehälter (11).
11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei das Absperren (308) der Pumpe (33) von der Schleusenkammer
(21) durch ein Pumpenabsperrventil (33) in Form eines Nadelventils erfolgt.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, ferner aufweisend ein Spülen eines zwischen der
Pumpe (31) und der Schleusenkammer (21) angeordneten Pumpenabsperrventils (33).
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, wobei das Befüllen (307), Absperren
(308), Bedrucken (309) und Nachfüllen (311) nacheinander und zyklisch während des
Schneidens (305) ablaufen.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, ferner aufweisend ein Druckentlasten
der Schleusenkammer (21) vom Hochdruck auf Niederdruck nach dem Nachfüllen des Druckbehälters
(11).
15. Verfahren nach einem Anspruch 14, wobei das Druckentlasten über ein Druckablassventil
(27) in Form eines spülbaren Nadelventils in einen Ablauf (29) erfolgt.
1. A water-abrasive suspension cutting facility (1), with
- a high-pressure source (3) for providing (301) water at a high pressure,
- a high-pressure conduit (5) which is connected to the high-pressure source (3),
- a pressure tank (11) for providing (303) an abrasive agent suspension (13) which
is at a high pressure,
- a lock chamber (21) which is designed to temporarily be at a high pressure and temporarily
at a low pressure, and
- a filling valve (23) for filling (311) the lock chamber (21) when this is at a low
pressure, characterised in that
a pump (31) at the suction side is fluid-connected to the lock chamber (21) in a manner
capable of being shut off, in a manner such that given high pressure in the lock chamber
(21) the pump (31) is shut off from this and given low pressure in the lock chamber
(21) the pump is in the position of sucking an abrasive agent suspension through the
filling valve (23) into the lock chamber (21).
2. A water-abrasive suspension cutting facility (1) according to claim 1, wherein a pump
shut-off valve (33) is arranged between the pump (31) and the lock chamber (21).
3. A water-abrasive suspension cutting facility (1) according to claim 2, wherein the
pump shut-off valve (33) is a needle valve.
4. A water-abrasive suspension cutting facility (1) according to claim 2 or 3, wherein
the pump shut-off valve (33) can be purged.
5. A water-abrasive suspension cutting facility (1) according to one of the preceding
claims, wherein the pump (31) is connected at the delivery side to a refilling funnel
(25) which at the exit side is fluid-connected to the entry side of the filling valve
(23).
6. A water-abrasive suspension cutting facility (1) according to one of the preceding
claims, wherein the pump (31) at the suction side is fluid-connected to an upper region
of the lock chamber (21) in a manner capable of being shut off.
7. A water-abrasive suspension cutting facility (1) according to one of the preceding
claims, wherein the pump (31) is a membrane pump.
8. A water-abrasive suspension cutting facility (1) according to one of the preceding
claims, wherein the lock chamber (21) can be relieved of pressure via a pressure relief
valve (27) in the form of a purgable needle valve.
9. A water-abrasive suspension cutting facility (1) according to claim (8), wherein the
pressure relief valve (27) comprises a check valve (102) at a purge inlet (100).
10. A method for the water-abrasive suspension cutting, with the steps:
- providing (301) water at a high pressure in a high-pressure conduit (5) by way of
a high-pressure source (3),
- providing (303) an abrasive agent suspension (13) which is at a high pressure in
a pressure tank (11),
- cutting (305) a material by way of a high-pressure jet (9) which at least partly
comprises the abrasive agent suspension, amid the removal of the abrasive agent suspension
(13) from the pressure tank (11),
- filling (307) a lock chamber (21) which is at a low pressure with abrasive agent
amid at least temporal sucking of an abrasive agent suspension into the lock chamber
(21) by way of a pump (31) which can be shut off from the lock chamber (21),
- shutting off (308) the pump (31) from the lock chamber (21),
- pressurising (309) the lock chamber (21) to a high pressure, and
- refilling (311) the pressure tank (11) with abrasive agent from the lock chamber
(21) which is at high pressure, into the pressure tank (11).
11. A method according to claim 10, wherein the shutting-off (308) of the pump (33) from
the lock chamber (21) is effected by a pump shut-off valve (33) in the form of a needle
valve.
12. A method according to claim 10 or 11, further comprising a purging of a pump shut-off
valve (33) which is arranged between the pump (31) and the lock chamber (21).
13. A method according to one of the claims 10 to 12, wherein the filling (307), shutting-off
(308), pressurising (309) and refilling (311) take their course successively and cyclically
during the cutting (305).
14. A method according to one of the claims 10 to 13, further comprising a pressure relief
of the lock chamber (21) from high pressure to low pressure after the refilling of
the pressure tank (11).
15. A method according to claim 14, wherein the pressure relief is effected into a discharge
(29) via a pressure relief valve (27) in the form of a purgable needle valve.
1. Installation de découpe par jet d'eau chargée d'abrasif en suspension (1) comprenant
:
- une source haute pression (3) destinée à fournir (301) de l'eau sous haute pression,
- un conduit haute pression (5) relié à la source haute pression (3),
- un réservoir sous pression (11) destiné à fournir (303) une suspension de moyen
abrasif (13) sous pression,
- une chambre de sas (21) configurée pour être temporairement sous haute pression
et temporairement sous basse pression, et
- une soupape de remplissage (23) destinée à remplir (311) la chambre de sas (21)
lorsque celle-ci est sous basse pression, caractérisée en ce
qu'une pompe (31) est reliée fluidiquement, côté aspiration, à la chambre de sas (21)
de manière verrouillable de sorte que la pompe (31), en cas de haute pression dans
la chambre de sas (21), est verrouillée vis à vis de celle-ci et, en cas de basse
pression dans la chambre de sas (21), est en mesure d'aspirer une suspension de moyen
abrasif par la soupape de remplissage (23) dans la chambre de sas (21).
2. Installation de découpe par jet d'eau chargée d'abrasif en suspension (1) selon la
revendication 1, une soupape d'arrêt de pompe (33) étant disposée entre la pompe (31)
et la chambre de sas (21).
3. Installation de découpe par jet d'eau chargée d'abrasif en suspension (1) selon la
revendication 2, la soupape d'arrêt de pompe (33) étant une soupape à pointeau.
4. Installation de découpe par jet d'eau chargée d'abrasif en suspension (1) selon la
revendication 2 ou 3, la soupape d'arrêt de pompe (33) pouvant être rincée.
5. Installation de découpe par jet d'eau chargée d'abrasif en suspension (1) selon l'une
des revendications précédentes, la pompe (31) étant reliée, côté refoulement, à un
entonnoir de remplissage (25), lequel est relié fluidiquement, côté sortie, à un côté
entrée de la soupape de remplissage (23).
6. Installation de découpe par jet d'eau chargée d'abrasif en suspension (1) selon l'une
des revendications précédentes, la pompe (31) étant reliée fluidiquement, côté aspiration,
de manière verrouillable à une région supérieure de la chambre de sas (21).
7. Installation de découpe par jet d'eau chargée d'abrasif en suspension (1) selon l'une
des revendications précédentes, la pompe (31) étant une pompe à membrane.
8. Installation de découpe par jet d'eau chargée d'abrasif en suspension (1) selon l'une
des revendications précédentes, la chambre de sas (21) pouvant être détendue par l'intermédiaire
d'une soupape de décharge (27) ayant la forme d'une soupape à pointeau apte à être
rincée.
9. Installation de découpe par jet d'eau chargée d'abrasif en suspension (1) selon la
revendication 8, la soupape de décharge (27) comportant, à une admission de rinçage
(100), un clapet anti-retour (102) .
10. Procédé de découpe par jet d'eau chargée d'abrasif en suspension, comprenant les étapes
suivantes :
- mettre à disposition (301) de l'eau sous haute pression dans un conduit haute pression
(5) au moyen d'une source haute pression (3),
- mettre à disposition (303) une suspension de moyen abrasif (13) sous pression dans
un réservoir sous pression (11),
- découper (305) un matériau à l'aide d'un jet haute pression (9) contenant au moins
en partie la suspension de moyen abrasif, en prélevant la suspension de moyen abrasif
(13) du réservoir sous pression (11),
- remplir (307) une chambre de sas (21) sous basse pression avec un moyen abrasif
par aspiration au moins temporaire d'une suspension de moyen abrasif dans la chambre
de sas (21) à l'aide d'une pompe (31) verrouillable vis à vis de la chambre de sas
(21),
- verrouiller (308) la pompe (31) vis à vis de la chambre de sas (21),
- mettre sous haute pression (309) la chambre de sas (21), et
- recharger (311) le réservoir sous pression (11) en moyen abrasif à partir de la
chambre de sas (21) sous haute pression, dans le réservoir sous pression (11).
11. Procédé selon la revendication 10, le verrouillage (308) de la pompe (33) vis à vis
de la chambre de sas étant réalisé par une soupape d'arrêt de pompe (33) ayant la
forme d'une soupape à pointeau.
12. Procédé selon la revendication 10 ou 11, comprenant, en outre, un rinçage d'une soupape
d'arrêt de pompe (33) disposée entre la pompe (31) et la chambre de sas (21).
13. Procédé selon l'une des revendications 10 à 12, le remplissage (307), le verrouillage
(308), la mise en pression (309) et le remplissage (311) se déroulant successivement
et de manière cyclique pendant la découpe (305).
14. Procédé selon l'une des revendications 10 à 13, comprenant, en outre, une décharge
de la chambre de sas (21) de la haute pression à la basse pression après le remplissage
du réservoir sous pression (11).
15. Procédé selon la revendication 14, la décharge s'effectuant par l'intermédiaire d'une
soupape de décharge (27) ayant la forme d'une soupape à pointeau apte à être rincée,
dans un écoulement (29).