[0001] Die Erfindung betrifft eine Ausziehführung für eine Schublade mit einer am Möbelkorpus
zu befestigenden Korpusschiene und wenigstens einer relativ zur Korpusschiene verfahrbaren
Ausziehschiene, umfassend ein Halteelement mit einem Verbindungselement, mit dem die
Schublade einstellbar mit der Ausziehschiene verbindbar ist, wobei das Halteelement
mit der Ausziehschiene verbunden oder verbindbar ist und wobei das Verbindungselement
relativ zum Haltelement beweglich gelagert ist, wobei eine Verstelleinrichtung zur
horizontalen Bewegung des Verbindungselementes am Halteelement angeordnet ist
[0002] Aus der
EP 1 147 725 B1 der Anmelderin ist eine gattungsgemäße Schubladenausziehführung bekannt geworden,
wobei das rückwärtige Ende einer Schublade über ein an der Ausziehschiene gelagertes
Lagerteil in Form einer Haltenase werkzeuglos mit der Schubladenausziehführung verbindbar
ist. Die Haltenase ist am korpusinneren Ende der Ausziehschiene gelagert und verläuft
im Wesentlichen parallel beabstandet zur Oberseite derselben. Die Montage und Demontage
des rückwärtigen Schubladenendes relativ zur Ausziehschiene erfolgt durch Aufschieben
bzw. Zurückziehen der Schublade auf die bzw. von der Haltenase. Nach erfolgter Montage
durch Aufschieben auf die Haltenase ist die Schublade in ihrem hinteren Endbereich
gegen ein Abheben und seitliches Verschieben gesichert. Um die Neigung der Frontblende
einer bereits montierten Schublade ohne wesentliche Veränderung von deren Höhenlage
relativ zum Korpus zu ermöglichen, wurde in der
EP 1 147 725 B1 vorgeschlagen, die Haltenase in Höhenrichtung verstellbar auszubilden.
[0003] Die
AT 9 114 U1 zeigt eine Touch-Latch-Ausziehführung, bei der ein Betätigungselement mit einem Exzenterstellrad
zur Tiefenverstellung der Schublade im Möbelkorpus entlang der Längsrichtung der Ausziehschiene
dient. Eine Verstellung in seitlicher Richtung ist nicht gezeigt. Aufgrund der durch
den Touch-Latch-Mechanismus bedienten zeitweiligen Verbindung der Ausziehführung mit
der Verriegelungseinheit ist ein anders ausgebildetes bzw. anders platziertes Betätigungselement
nicht möglich.
[0004] Weitere Verstellmöglichkeiten von Schubladen bezüglich Ausziehschienen in seitlicher
Richtung sind in der
DE 21 23 397 A1,
DE 31 38 204 A1 und der
DE 24 22 408 A1 gezeigt, wobei durch Keilflächen zwischen Schublade und Ausziehführung eine derartige
Verstellung gewährleistet wird.
[0005] In der
DE 20 2006 003 035 U1 und in der
DE 20 2007 014 954 U1 ist die Maßnahme beschrieben, dass auch eine zusätzliche seitliche Verschiebung der
Schublade relativ zur Ausziehschiene herbeigeführt werden kann. Hierbei wird ein Aufnahmebauteil
an der Schubladenrückwand befestigt, welches eine schlitzförmige Öffnung zur Aufnahme
einer mit der Schubladenausziehführung verbundenen Platte aufweist. Die Platte ist
innerhalb der schlitzförmigen Öffnung um ein vorgegebenes Maß verschieblich, wodurch
auch eine seitliche Verschiebung des hinteren Endbereiches der Schublade möglich ist.
Eine weitere Möglichkeit zur seitlichen Verschiebung der Schublade relativ zur Ausziehschiene
ist in der österreichischen Patentanmeldung
A 895/2009 gezeigt, bei der ein Haltezapfen in eine vorgebohrte Bohrung der Schublade einsetzbar
ist. Das an der Ausziehschiene gelagerte Halteteil ist in den Haltezapfen einsetzbar
und in seitlicher Richtung innerhalb des Haltezapfens verschiebbar.
[0006] Eine ähnliche Vorrichtung zur Seitenverstellung einer Schublade ist in der
WO 2007/096156 gezeigt, wobei in diesem Fall ein Haltezapfen in einer schlitzförmigen Öffnung im
Halteteil verschiebbar gelagert ist.
[0007] Derartige Vorrichtungen zur Seiten- und Höhenverstellung der Schublade relativ zu
den Ausziehschienen sind nötig, um geringfügige Herstellungstoleranzen der Schubladen
bzw. der Ausziehführungen auszugleichen und um ein homogenes Fugenbild zu erzeugen,
insbesondere falls mehrere Schubladen in einen Möbelkorpus eingesetzt sind.
[0008] Den oben genannten Möglichkeiten zur seitlichen Verschiebung der Schublade relativ
zur Ausziehschiene fehlt die Möglichkeit einer sensiblen Verstelleinrichtung, die
aktiv betätigbar ist. In den obigen Vorrichtungen ist jeweils ein Zapfen in einer
geriffelten horizontalen Ausnehmung gehalten. Durch Klopfen auf die Schubladen oder
auf den Halteteil verschiebt sich der Zapfen in den Riffelungen und es kommt zu einer
seitlichen Verschiebung der Schublade relativ zur Ausziehschiene. Eine bewusste aktive
Verstellung der seitlichen Lage der Schublade ist damit aber nicht möglich, da die
nötige Kraft, mit der auf die Schublade oder den Halteteil eingewirkt werden muss,
um von einer Aussparung in der Riffelung in die nächste zu gelangen, nicht exakt applizierbar
ist. Die vorhandenen Vorrichtungen sind also unsensibel und ungenau zu bedienen.
[0009] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Nachteile des oben genannten Standes
der Technik zu vermeiden und eine Möglichkeit zur Verfügung zu stellen, mit der die
seitliche Position der Schublade relativ zu einer Ausziehschiene aktiv verstellt werden
kann, wobei das gewünschte Ausmaß der seitlichen Verstellung möglichst exakt eingehalten
werden kann.
[0010] Dies wird durch eine Ausziehführung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 erreicht.
[0011] Die erfindungsgemäße Ausziehführung umfasst somit ein Halteelement mit einem Verbindungselement,
mit dem die Schublade einstellbar mit der Ausziehschiene verbindbar ist. Das Halteelement
selbst ist mit einer Ausziehschiene der Ausziehführung verbunden oder verbindbar.
Die Ausziehschiene kann auch einstückig mit einem angeformten Haltelement ausgebildet
sein. Das Verbindungselement ist relativ zum Halteelement beweglich gelagert, sodass
eine Relativbewegung zwischen der Schublade und der Ausziehschiene ermöglicht wird,
falls das Verbindungselement mit der Schublade verbunden ist.
[0012] Erfindungsgemäß ist eine Verstelleinrichtung zur horizontalen Bewegung des Verbindungselements
am Halteelement angeordnet. Durch die mittelbare oder unmittelbare Verbindung des
Verbindungselements mit der Schublade wird die Bewegung des Verbindungselements auf
die Schublade übertragen. Die Verstelleinrichtung umfasst einen Verstellmechanismus,
mit dem das Ausmaß der horizontalen Bewegung einstellbar ist und somit die Schublade
relativ zur Ausziehschiene aktiv und sensibel verstellbar ist.
[0013] Das Verbindungselement kann zum Beispiel in der Schubladenrückwand oder auch in der
Schubladenseitenwand, beispielsweise in der korpusinneren Stirnseite derselben, angeordnet
werden. Die erfindungsgemäße Ausziehführung ermöglicht insbesondere die Montage und
Justierung einer aus einem Holzwerkstoff bestehenden Schublade, welche als gemeinsame
Baueinheit an der Ausziehführung lösbar, befestigbar, vorzugsweise werkzeuglos montierbar
und/oder werkzeuglos demontierbar ist.
[0014] Die Verstelleinrichtung kann dabei selbsthemmend ausgebildet sein, sodass nach einer
aktiven Verstellung der Schublade relativ zur Ausziehschiene in seitlicher Richtung
eine selbsttätige weitere Verschiebung verhindert wird. Diese Selbsthemmung kann beispielsweise
auf einem Reibschluss der Bauteile der Verstelleinrichtung basieren.
[0015] Bevorzugt ist vorgesehen, das Halteelement mit der Schublade am hinteren Bereich,
beispielsweise an der Schubladenrückwand mit der Schublade zu verbinden. Das Halteelement
kann dazu am rückwärtigen Ende der Ausziehführung bzw. der ausziehbaren Schiene einer
Ausziehführung angeordnet sein.
[0016] Die Verstelleinrichtung umfasst eine rotatorisch bewegbare Übertragungseinrichtung,
mit der eine rotatorische Bewegungskomponente auf eine translatorische Bewegung des
Verbindungselementes übertragbar ist. Die Rotation der rotatorisch bewegbaren Übertragungseinrichtung
erfolgt dabei um eine zur Längsachse der Ausziehschiene im Wesentlichen parallel angeordnete
Achse, das heißt um die Längsrichtung der Ausziehschiene. Die Übertragungseinrichtung
kann beispielsweise als Stellhebel ausgebildet sein oder einen Stellhebel umfassen.
Mit der Verstelleinrichtung kann eine kontinuierliche Vorstellung der Schublade relativ
zur Ausziehschiene in seitlicher Richtung ermöglicht werden. Es sind aber auch Mittel
denkbar, mit denen eine diskrete Verstellung erfolgen kann.
[0017] Weitere vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
definiert.
[0018] In einer Ausführungsform der Erfindung umfasst die Ausziehführung eine zwischen der
Ausziehschiene und der Korpusschiene angeordnete und relativ zu diesen bewegbare Mittelschiene.
Eine derartige Ausziehführung ermöglicht einen Vollauszug der Schublade.
[0019] Die Übertragungseinrichtung kann dabei am Halteteil oder an einem Befestigungsteil,
der an der Schublade montiert wird, verschwenkbar oder drehbar gelagert sein. Eine
seitliche Verschiebung der Schublade relativ zur Ausziehschiene impliziert stets eine
translatorische Bewegung. Eine Übertragungseinrichtung, mit der eine rotatorische
Bewegungskomponente in eine translatorische Bewegungskomponente umwandelbar ist, bietet
den Vorteil, dass Hebelwirkungen ausnützbar sind, sodass eine sensible Verschiebung
in aktiver Weise möglich ist. Die Verstelleinrichtung kann dabei derart ausgebildet
sein, dass eine kontinuierliche oder eine stufenweise Verstellung der seitlichen Position
der Schublade relativ zur Ausziehschiene ermöglicht ist.
[0020] In einer Ausführungsform ist die Übertragungseinrichtung mit einem Handgriff zur
werkzeuglosen Betätigung der Verstelleinrichtung ausgebildet. Damit ist in einfacher
Weise die seitliche Position der Schublade relativ zur Ausziehschiene einstellbar.
[0021] Es kann aber zusätzlich oder alternativ auch vorgesehen sein, die Übertragungseinrichtung
mit einer Schraube zu versehen, wobei durch eine Drehung der Schraube die Übertragungseinrichtung
betätigbar ist.
[0022] Um die Verstellung zu erleichtern, kann es weiters vorgesehen sein, dass die Übertragungseinrichtung
zumindest teilweise hebelförmig oder exzentrisch ausgebildet ist, sodass manuell nur
geringe Kräfte nötig sind, um auch schwere und große Schubladen zu verschieben.
[0023] Die Übertragungseinrichtung kann auch ein Stellrad, das eine Verzahnung aufweist,
oder ein zusätzliches Zahnrad umfassen, welches mit einer horizontal angeordneten
Verzahnung, beispielsweise einer Zahnstange zur seitlichen Verschiebung der Schublade
in Eingriff ist.
[0024] In einer Ausführungsform der Erfindung ist das Halteelement fix mit der Ausziehschiene
verbunden. Zu diesem Zweck können am Halteelement Anschlagflächen oder Stützelemente
angeformt sein, die in korrespondierende Ausnehmungen in der Ausziehschiene in Eingriff
sind oder mit den Ausziehschienen verschweißt sind. Es ist aber auch eine lösbare
Verbindung des Halteelements mit der Ausziehschiene möglich.
[0025] Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass am Halteelement eine Führungsvorrichtung
angeordnet ist, von welcher das Verbindungselement am Halteelement verschiebbar geführt
ist.
[0026] Diese Führungsvorrichtung kann dabei eine im Halteelement gelagerte Führungsschiene
aufweisen, wobei am Verbindungselement oder an der Übertragungseinrichtung eine die
Führungsschiene zumindest teilweise umgreifende und entlang der Führungsschiene verschiebbar
gelagerte Führungshülse der Führungsnut angeordnet ist. Die Profilform der Führungsschiene
ist dabei prinzipiell beliebig. In einfacher Weise ist die Führungsschiene als Führungsstift
ausgebildet. Durch eine derartige Führung ist eine korrekte und stabile Verschiebung
in seitlicher Richtung gewährleistet.
[0027] Die Führungsvorrichtung kann weiters ein im Halteelement angeordnetes Langloch oder
eine im Halteelement angeordnete Kulissenführung aufweisen, in die ein Führungszapfen
oder ein Führungsstift des Verbindungselements eingreift, wobei der Führungszapfen
oder der Führungsstift im Langloch oder in der Kulisse verschiebbar gelagert ist.
[0028] Das Halteelement kann weiters einen an der Schublade zu befestigenden Befestigungsteil
aufweisen. In diesem Fall können die oben angeführte Führungsschiene sowie das oben
angeführte Langloch oder die Kulissenführung auch in diesem Befestigungsteil angeordnet
sein. Das Befestigungsteil kann in Form einer Montageplatte ausgebildet sein.
[0029] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung umfasst das Verbindungselement eine
hakenförmige Haltenase, die im Montagezustand, in dem das Halteelement mit der Schublade
verbunden ist, in Ausnehmungen der Schublade eingreift. Die Ausnehmungen können dabei
vorgebohrte Bohrungen sein. Die Haltenase kann im Montagezustand innerhalb der Ausnehmungen
mit Presssitz oder mit Schiebesitz gehalten sein. Die Haltenase kann zylinderförmig
ausgebildet sein oder auch zusätzliche Rastelemente für eine stabilere Verbindung
aufweisen.
[0030] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung umfasst das Verschiebungselement
eine an der Schublade befestigbare Montageplatte, an der die Verstelleinrichtung gelagert
ist. Umfasst die Verstelleinrichtung eine rotatorisch bewegbare Übertragungseinrichtung,
so kann vorgesehen sein, dass diese Übertragungseinrichtung an der Montageplatte verdrehbar
oder verschwenkbar gelagert ist. Zusätzlich können in dieser Montageplatte Führungseinrichtungen
zur Bewegungsführung des Verschiebungselements angeordnet sein.
[0031] Die Ausziehführung kann in einer Ausführungsform der Erfindung eine Arretiervorrichtung
umfassen, mittels der die Verstelleinrichtung lösbar arretierbar ist, sodass ein weiteres
seitliches Verschieben der Schublade relativ zur Ausziehschiene verhindert wird.
[0032] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist am Halteelement eine weitere
Verstelleinrichtung angeordnet, mit der die Schublade relativ zur Ausziehschiene in
vertikaler Richtung verschiebbar ist. Dabei ist vorgesehen, dass die weitere Verstelleinrichtung
unabhängig von der Verstelleinrichtung für die seitliche Verschiebung der Schublade
betätigbar ist. Die Seitenverstellung und die Höhenverstellung sind somit entkoppelt,
wodurch eine möglichst hohe Einstellungsvielfältigkeit gegeben ist.
[0033] Mit einer derartigen weiteren Verstelleinrichtung ist somit sowohl eine Höhenverschiebung
als auch eine davon unabhängige Seitenverschiebung der Schublade relativ zur Ausziehschiene
möglich.
[0034] Zu diesem Zweck kann vorgesehen sein, dass am Halteelement wenigstens ein Auflagebügel
angeordnet ist, auf dem die Schublade bzw. der Schubladenboden im Montagezustand zumindest
teilweise aufliegt. Der wenigstens eine Auflagebügel ist von der weiteren Verstelleinrichtung
relativ zur Ausziehschiene vertikal bewegbar. Der wenigstens eine Auflagebügel kann
Teil des Verbindungselements sein, sodass das Verbindungselement auch in vertikaler
Richtung bewegbar ist, wobei die vertikale Bewegung unabhängig von der horizontalen
Bewegung am Halteelement durchführbar ist. Der wenigstens eine Auflagebügel kann aber
auch an einem Halteteil angeordnet sein, wobei der Halteteil am Halteelement vertikal
bewegbar gelagert ist. Eine Betätigung der weiteren Verstelleinrichtung bewirkt in
diesem Fall die vertikale Bewegung des Halteteils. Der Halteteil und das Verbindungselement,
mit dem die Schublade in seitliche Richtung bewegbar ist, sind unabhängig voneinander
durch Betätigung der weiteren Verstelleinrichtung bzw. der Verstelleinrichtung bewegbar.
[0035] Die weitere Verstelleinrichtung kann dabei prinzipiell ähnlich zur Verstelleinrichtung
aufgebaut sein, sodass sich auch für die weitere Verstelleinrichtung die oben angeführten
Vorteile ergeben können. Damit ist eine Positionseinstellung der Schublade sowohl
in vertikaler als auch in seitlicher Richtung aktiv und mit hoher Genauigkeit möglich.
[0036] Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die weitere Verstelleinrichtung eine rotatorisch
bewegbare weitere Übertragungseinrichtung umfasst, mit der eine rotatorische Bewegungskomponente
auf eine translatorische Bewegung des Verbindungselements oder des Halteteils und
somit des wenigstens einen Auflagebügels übertragbar ist. Eine auf dem Auflagebügel
aufliegende Schublade kann dadurch vertikal bewegt werden.
[0037] Die Erfindung umfasst weiters eine Ausziehführungsgarnitur für eine Schublade mit
zwei an gegenüberliegenden Seiten einer Schublade anzuordnenden Ausziehführungen.
Die Ausziehführungsgarnitur umfasst dabei eine wie oben beschriebene Ausziehführung,
die an einer ersten Seite der Schublade anzuordnen ist. Eine zweite, an der gegenüberliegenden
Seite der Schublade anzuordnende Ausziehführung umfasst ein zweites Halteelement mit
einem zweiten Verbindungselement. Das zweite Halteelement ist mit der zweiten Ausziehschiene
verbunden oder verbindbar. Mit dem zweiten Verbindungselement ist die Schublade mit
der Ausziehschiene der zweiten Ausziehführung verbindbar.
[0038] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das zweite Verbindungselement zur Anpassung
an die relative Positionsverschiebung des Halteelements und des Verbindungselements
der ersten Ausziehführung bei montierter Schublade relativ zueinander beweglich gelagert
sind. Das zweite Verbindungselement ist am zweiten Halteelement schwimmend gelagert
und kann der relativen Verschiebung des Verbindungselements am Halteelement der ersten
Ausziehführung der Ausziehführung folgen, falls eine Schublade mit dem Verbindungselement
und dem zweiten Verbindungselement mit den Ausziehschienen der ersten und zweiten
Ausziehführung verbunden ist. Die schwimmende Lagerung ist dabei vorzugsweise auf
die horizontale Bewegung des zweiten Verbindungselements beschränkt, d.h. in horizontaler
Richtung ist das zweite Verbindungselement schwimmend gelagert, während in vertikaler
Richtung eine Fixierung des zweiten Verbindungselements vorgesehen sein kann. Denkbar
ist aber auch eine schwimmende Lagerung sowohl in horizontaler als auch in vertikaler
Richtung.
[0039] Durch diese Maßnahme muss nur ein Halteelement eine wie oben beschriebene Verstelleinrichtung
aufweisen, wodurch Kosten gespart werden können.
[0040] Besonders bevorzugt ist dabei vorgesehen, dass am zweiten Halteelement eine zweite
Führungsvorrichtung angeordnet ist, von welcher das zweite Verbindungselement zur
Verschiebung am zweiten Halteelement verschiebbar geführt ist.
[0041] In einer weiteren Ausführungsform umfasst das zweite Halteelement eine Arretiervorrichtung,
durch die das zweite Verschiebeelement lösbar arretierbar ist. Es kann dabei vorgesehen
sein, dass nur am zweiten Halteelement eine Arretiervorrichtung angeordnet ist, wodurch
auch die horizontale Bewegung des Verbindungselements am Halteelement der ersten Ausziehführung
blockiert wird und daher insgesamt eine seitliche Verschiebung der Schublade relativ
zur Ausziehschiene verhindert wird.
[0042] Wie oben angeführt, kann sich die eine der Verschiebung des Verbindungselements am
Halteelement nachfolgende Bewegung des zweiten Verbindungselements ermöglichende schwimmende
Lagerung des zweiten Verbindungselements am zweiten Halteelement auf die horizontale
Bewegbarkeit beschränken. Insbesondere in diesem Fall ist in einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung vorgesehen, dass am zweiten Halteelement eine weitere Verstelleinrichtung
zur vertikalen Verschiebung der Schublade angeordnet ist. Diese weitere Verstelleinrichtung
kann gleich wie die weitere Verstelleinrichtung am Halteelement der ersten Ausziehführung
ausgebildet sein. Falls die schwimmende Lagerung sich nur auf die horizontale Richtung
bezieht, ist die vertikale Lage des zweiten Verbindungselements am zweiten Halteelement
zwar nicht schwimmend aber verschiebbar gelagert, wobei zur Verschiebung die weitere
Verstelleinrichtung vorgesehen ist. Sowohl für die weitere Verstelleinrichtung am
zweiten Halteelement als auch für die weitere Verstelleinrichtung am Halteelement
kann vorgesehen sein, dass diese selbsthemmend ausgebildet sind, sodass die eingestellte
Position nicht selbsttätig verstellbar ist. Durch eine weitere Verstelleinrichtung
auch am zweiten Halteelement sind beide Seitenwände der montierten Schublade im gleichen
Ausmaß vertikal verstellbar.
[0043] Die Erfindung betrifft weiters eine Ausziehführungsgarnitur für eine Schublade, umfassend
eine erste Ausziehführung mit einem ersten Befestigungselement und eine zweite Ausziehführung
mit einem zweiten Befestigungselement. Mit dem ersten Befestigungselement ist die
erste Ausziehführung mit der Schublade verbindbar. Mit dem zweiten Befestigungselement
ist die zweite Ausziehführung mit der Schublade verbindbar. Die zwei Ausziehführungen
sind an gegenüberliegenden Seiten eines Möbelkorpus angeordnet. In bzw. an einem an
der ersten Ausziehführung angeordneten Stellelement ist ein erstes Befestigungselement
bewegbar gelagert, wobei dieses Stellelement zur Verschiebung der Schublade relativ
zur ersten Ausziehführung in seitlicher Richtung dient, d.h. eine Bewegung des Stellelements
überträgt sich auf eine Relativbewegung der Schublade bezüglich der ersten Ausziehführung
in seitlicher Richtung und umgekehrt. Die Bewegung des Stellelements kann dabei eine
Drehbewegung oder eine Verschwenkbewegung um eine Vertikalachse umfassen. Natürlich
sind auch andere Bewegungsformen denkbar.
[0044] Ein derartiges Stellelement erlaubt in einfacher Weise eine Seitenverschiebung der
Schublade relativ zur ersten Ausziehführung, beispielsweise um die Einbaulage einer
leicht schräg eingebauten Schublade zu korrigieren. Eine einseitige Relativverschiebung
kann aber dazu führen, dass die Schublade im Möbelkorpus verklemmt wird und eine Ausziehbewegung
überhaupt nicht mehr möglich ist.
[0045] Um diesem Problem zu entgehen, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass an der zweiten
Ausziehführung ein Lagerteil angeordnet ist, in dem das zweite Befestigungselement
zur Anpassung an die Verschiebung der Schublade relativ zur ersten Ausziehführung
bewegbar gelagert ist. Somit ist die Schublade in seitlicher Richtung nicht nur relativ
zur ersten Ausziehführung sondern auch zur zweiten Ausziehführung bewegbar. Das zweite
Befestigungselement ist dabei im Lagerteil schwimmend gelagert, sodass die Schublade
der Verstellbewegung mittels des Stellelements auch an der Seite der zweiten Ausziehführung
nachfolgen kann.
[0046] Bevorzugt ist dabei vorgesehen, dass das erste Befestigungselement in der vorderen
Hälfte der ersten Ausziehführung, insbesondere der Ausziehschiene der ersten Ausziehführung
angeordnet ist. Zusätzlich oder alternativ kann vorgesehen sein, das zweite Befestigungselement
in der vorderen Hälfte der zweiten Ausziehführung, insbesondere der Ausziehschiene
der zweiten Ausziehführung anzuordnen. Die vordere Hälfte der Ausziehführung bezieht
sich dabei auf den Bereich von der Frontblende der Schublade in Richtung der Schubladenrückwand.
[0047] Die erste und die zweite Ausziehführung weisen dabei jeweils eine Korpus- und eine
Ausziehschiene auf. Zwischen der Korpusschiene und der Ausziehschiene kann eine Mittelschiene
angeordnet sein, mit der ein Vollauszug der Schublade realisierbar ist. Das erste
und das zweite Befestigungselement können dabei an den Ausziehschienen der ersten
und zweiten Ausziehführung angeordnet sein.
[0048] Neben dem ersten und zweiten Befestigungselement mit dem Stelleelement und dem Lagerteil
kann auch vorgesehen sein, im hinteren Bereich der Schublade ein Halteelement und
ein zweites Halteelement, die wie oben beschrieben ebenso zur seitlichen Verschiebung
der Schublade relativ zu den Ausziehführungen bzw. zum Nachfolgen dieser Bewegung
ausgebildet sind, ist es möglich, die gesamte Schublade möglichst parallel, also im
vorderen und im hinteren Bereich in seitlicher Richtung zu verschieben, wodurch eine
etwaige Verklemmgefahr durch eine schräge Schublade weiter minimiert wird.
[0049] Um eine möglichst einfache Verbindungsart der Schublade mit der ersten und zweiten
Ausziehführung zu ermöglichen, ist in einer Ausführungsform der Erfindung vorgesehen,
dass das erste Befestigungselement und zusätzlich oder alternativ das zweite Befestigungselement
einen Steckzapfen umfasst, der in Ausnehmungen im Schubladenboden oder in den Seitenwänden
der Schublade eingesetzt wird. Der Steckzapfen kann dabei Rastelemente aufweisen,
mit denen die Verbindung mit der Schublade verbessert wird.
[0050] In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass das erste Stellelement eine
Rastvorrichtung umfasst, mit der das erste Befestigungselement verrastend in Eingriff
ist. Dadurch wird ein selbsttätiges Zurückstellen nach einer Seitenverschiebung der
Schublade durch den verrastenden Eingriff verhindert. Das Stellelement kann aber auch
eine auf einem Reibschluss basierende Selbsthemmung zur Verhinderung einer selbsttätigen
Rückstellung aufweisen. Weiters kann dadurch eine diskrete Seitenverschiebung ermöglicht
werden.
[0051] Die Erfindung betrifft weiters eine Schublade mit wenigstens einer wie oben beschriebenen
Ausziehführung oder einer wie oben beschriebenen Ausziehführungsgarnitur.
[0052] Die Erfindung betrifft weiters ein Möbel mit wenigstens einer derartigen Schublade.
[0053] Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der Figurenbeschreibung
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen im Folgenden näher erläutert. Darin zeigt:
- Fig. 1
- eine teilweise aufgebrochene perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Möbels,
- Fig. 2a bis 2c
- eine Draufsicht auf eine Schublade mit einer Ausziehführungsgarnitur sowie zwei Detailansichten,
- Fig. 3a bis 3c
- eine Vorderansicht auf eine Schublade mit einer erfindungsgemäßen Ausziehführungsgarnitur
sowie zwei Detailansichten,
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht einer Ausziehführung mit einem erfindungsgemäßen Halteelement,
- Fig. 5a und 5b
- eine Explosionsdarstellung sowie eine perspektivische Ansicht eines Abschnitts der
Ausziehschiene mit dem Halteelement,
- Fig. 6a bis 6c
- perspektivische Ansichten eines Ausschnitts der Ausziehschiene mit dem Halteelement
und dem Verbindungselement in verschiedenen eingestellten Positionen,
- Fig. 7a bis 7c
- Vorderansichten der Fig. 6a bis 6c,
- Fig. 8a und 8b
- eine perspektivische Ansicht und eine Explosionsdarstellung einer weiteren Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Halteelements,
- Fig. 9a und 9b
- eine perspektivische Ansicht und eine Explosionsdarstellung eines zweiten Halteelements,
- Fig. 10a und 10b
- eine perspektivische Detailansicht eines Teils einer erfindungsgemäßen Ausziehführung
sowie eine Detailansicht,
- Fig. 11a und 11b
- eine perspektivische Ansicht eines Teils einer Ausziehführung mit einem zweiten Halteelement
sowie eine Detailansicht,
- Fig. 12a und 12b
- eine Darstellung der Befestigung eines Halteelements und eines zweiten Halteelements
in einer Schubladenrückwand,
- Fig. 13a bis 13c
- eine perspektivische Ansicht einer Schublade mit einer Ausziehführungsgarnitur mit
weiteren Ausführungsformen eines Halteelements und eines zweiten Halteelements sowie
Detailansichten dazu,
- Fig. 14a bis 14e
- verschiedene Ansichten sowie eine Explosionsdarstellung von Teilen der weiteren Ausführungsform
des Halteelements,
- Fig. 15a bis 15e
- verschiedene Ansichten sowie eine Explosionsdarstellung von Teilen der weiteren Ausführungsform
des zweiten Halteelements,
- Fig. 16a und 16b
- eine Ansicht einer ersten Ausziehführung einer erfindungsgemäßen Ausziehführungsgarnitur
von unten sowie eine Detailansicht,
- Fig. 17a und 17b
- eine Vorderansicht einer ersten Ausziehführung der Ausziehführungsgarnitur mit einem
ersten Befestigungselement in zwei Stellungen,
- Fig. 18a bis 18c
- eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Ausziehführungsgarnitur mit verbundener Schublade
von unten sowie zwei Detailansichten, und
- Fig. 19a bis 19d
- eine Draufsicht der zweiten Ausziehführung sowie drei Detailansichten.
[0054] Die teilweise aufgebrochene perspektivische Ansicht der Fig. 1 zeigt ein Möbel 1
mit mehreren in einem Möbelkorpus 4 angeordneten, ausziehbaren Schubladen 2, die über
jeweils zwei, an gegenüberliegenden Seiten des Möbelkorpus 4 angeordneten Ausziehführungen
3, 3' im Möbelkorpus 4 montiert sind. Die Ausziehführungen 3, 3' sind auf gegenüberliegenden
Seitenwänden 2c der Schublade 2 angeordnet. Die Schublade 2 weist an ihrer Vorderseite
eine Frontblende 2a und an ihrer Rückseite eine Schubladenrückwand 2d auf. Dazwischen
ist der Schubladenboden 2b angeordnet.
[0055] Fig. 2a zeigt eine Draufsicht auf eine Schublade 2 mit je einer Ausziehführung 3,
3' an gegenüberliegenden Seitenwänden 2c. Die Ausziehführungen 3, 3' sind im Möbelkorpus
4 befestigt, wobei der Möbelkorpus 4 aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt
ist. An einer Seitenwand 2c angeordneten Ausziehschiene 3a einer ersten Ausziehführung
3 ist am hinteren Ende ein Halteelement 5 angeordnet, das an der Schubladenrückwand
2b befestigt ist. Am hinteren Ende der Ausziehschiene 3d der gegenüberliegenden Ausziehführung
3' ist ein zweites Halteelement 6 angeordnet, welches ebenfalls an der Schubladenrückwand
2b befestigt ist.
[0056] Fig. 2b zeigt den in Fig. 2a mit A markierten Ausschnitt in einer Detailansicht.
Fig. 2c zeigt den in Fig. 2a mit B markierten Ausschnitt in einer Detailansicht. Zu
erkennen ist, dass das Halteelement 5 mit der Ausziehschiene 3a der Ausziehführung
und das zweite Halteelement 6 mit der Ausziehschiene 3d der Ausziehführung 3' verbunden
sind. Die Haltelemente 5, 6 sind auch mit der Schubladenrückwand 2b verbunden.
[0057] Fig. 3a bis 3c zeigt die Anordnung der Fig. 2a bis 2c in einer Vorderansicht, wobei
aus Gründen der Erkennbarkeit die Schublade 2 nicht dargestellt ist. In Fig. 3a ist
dabei erkennbar, dass das Halteelement 5 und das zweite Halteelement 6 jeweils im
unteren Bereich der Schubladenrückwand 2b angeordnet sind. In diesem Bild ist der
Möbelkorpus 4 dargestellt, wobei im dargestellten Fall im Möbelkorpus 4 nur eine ausziehbare
Schublade 2 angeordnet ist.
[0058] Fig. 3b zeigt eine Vorderansicht eines zweiten Halteelements 6, das an einer Ausziehschiene
3d einer Ausziehführung 3' angeordnet ist. Das zweite Halteelement 6 kann beispielsweise
an die Ausziehschiene 3d angeschweißt sein. Die Ausziehführung 3' weist weiters eine
Korpusschiene 3f auf, die am Möbelkorpus 4 befestigt ist. Zwischen der Korpusschiene
3f und der Ausziehschiene 3d ist eine Mittelschiene 3e angeordnet, wodurch ein Vollauszug
der Schublade 2 ermöglicht wird.
[0059] Eine weitere Verstellvorrichtung 11, die über einen Handgriff werkzeuglos betätigbar
ist, dient zur vertikalen Bewegung der Schublade 2 relativ zur Ausziehführung 3'.
Die weitere Verstelleinrichtung 11 ist dabei in einem Langloch 12 mittels eines Bolzens
13 verschwenkbar gelagert. Ein zweites Verbindungselement 8, das in dieser Figur aus
Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt ist und mittels dem das zweite Halteelement
6 mit der Schublade 2 verbunden ist, ist in seitlicher Richtung schwimmend auf den
Führungsstiften gelagert und dadurch in vertikaler Richtung fixiert. Damit kann den
seitlichen Bewegungen des an der gegenüberliegenden Seite angebrachten Verbindungselements
7 nachgefolgt werden. Das zweite Verbindungselement 8 ist im Wesentlichen wie das
Verbindungselement 7 aufgebaut.
[0060] Fig. 3c zeigt das Halteelement 5 in einer Vorderansicht. Von den Führungsstiften
14 wird das Verbindungselement 7 verschiebbar geführt, d.h. das Verbindungselement
7 kann sich mittels Führungsnuten entlang der Führungsstifte 14 relativ zum Halteelement
5 bewegen. Über das Verbindungselement 7 ist das Halteelement 5 mit der Schublade
2 verbunden. Diese Verbindung ist in dieser Figur nicht erkennbar. Durch ein Stellrad
9 der Verstelleinrichtung ist die Position des Verbindungselements 7 in seitlicher
Richtung aktiv einstellbar, sodass sich die mit dem Verbindungselement 7 verbundene
Schublade 2 relativ zur Ausziehschiene 3a in seitlicher Richtung verschieben lässt.
Statt des werkzeuglos zu betätigenden Stellrads 9 ist die Verstelleinrichtung auch
mit einer Stellschraube 10 betätigbar, die somit ebenfalls zur Bewegung des Verbindungselements
7 entlang der Führungsstifte 14 dient. Eine im Wesentlichen gleich wie beim zweiten
Halteelement 6 aufgebaute weitere Verstelleinrichtung 11 dient zur vertikalen Verschiebung
der Schublade 2.
[0061] Während durch die Schwimmlagerung des zweiten Halteelements 6 in horizontaler Richtung
nur eine Verstelleinrichtung zur seitlichen Verschiebung der Schublade nötig ist,
sind in dieser Ausführungsform auf beiden Seiten der Schublade, d.h. am Halteelement
5 und am zweiten Halteelement 6 weitere Verstelleinrichtungen 11 zur Vertikalverschiebung
der Schublade 2 angeordnet.
[0062] In der perspektivischen Ansicht der Fig. 4 ist eine weitere Ausführungsform eines
Halteelementes 5 dargestellt, das an einer Ausziehschiene 3a einer Ausziehführung
3, die neben der Ausziehschiene 3a eine Mittelschiene 3b und eine Korpusschiene 3c
umfasst, befestigt ist. Eine am Verbindungselement 7 angeordnete Haltenase 15 ist
in vorgefertigten Bohrungen der Schubladenrückwand einsetzbar. Durch eine Betätigung
des Stellhebels 18 verschiebt sich das Verbindungselement 7 und die Haltenase 15 mit
der daran befestigten Schublade 2 entlang der Führungsstifte 14 in seitlicher Richtung.
Der Schubladenboden 2b liegt im Montagezustand auf Auflagebügeln 16a und 16b auf,
die auf einem im Halteelement 5 in vertikaler Richtung bewegbar gelagerten Halteteil
19 angeordnet sind. Durch eine Betätigung der weiteren Verstelleinrichtung 11 können
die in Ausnehmungen 20a, 20b der Ausziehschiene 3a angeordneten Auflagebügel 16a,
16b und die sich darauf befindliche Schublade 2 in vertikaler Richtung relativ zur
Ausziehführung 3 verstellt werden. Stützelemente 17 des Halteelements 5 sind fest,
beispielsweise durch Verschweißen, mit der Ausziehschiene 3a verbunden und dienen
zur Abstützung, insbesondere dieser Vertikalbewegung.
[0063] Fig. 5a zeigt eine Explosionsdarstellung des Halteelements 5 der Fig. 4. Die Ausziehschiene
3a ist allerdings nur abschnittsweise dargestellt. Das Stützelement 17 ist mit der
Ausziehschiene 3a verbunden. Im Stützelement 17 ist ein Halteteil 19 senkrecht zur
Längsrichtung der Ausziehschiene 3a in vertikaler Richtung verschiebbar gelagert.
Damit diese vertikale Bewegungsrichtung ermöglicht ist, sind in der Ausziehschiene
3a Ausnehmungen 20a und 20b angeordnet, in welche die Auflagebügel 16a, 16b verfahrbar
sind. In einem Langloch 12 und einem Durchgangsloch 21 ist die weitere Verstelleinrichtung
11, die in Form eines Stellhebels ausgebildet ist, mittels eines zweiteiligen Lagerzapfens
13a, 13b verschwenkbar gelagert. Die Rastelemente 24 sind mit einer Kulisse 23 in
Eingriff, sodass sich eine Verschwenkbewegung der weiteren Verstelleinrichtung 11
in einer Vertikalbewegung des Halteteils 19 relativ zur Ausziehschiene 3a und zum
Stützelement 17 auswirkt. Die rotatorische Bewegung des Stellhebels der weiteren Verstelleinrichtung,
der Teil einer Übertragungseinrichtung ist, wird auf die vertikale Bewegung des Halteteils
19 übertragen. Da der Schubladenboden 2b auf den Auflagebügel 16a, 16b zumindest teilweise
aufliegt, wenn die Schublade im montierten Zustand ist, wird die Vertikalbewegung
des Halteteils 19 auf die Schublade 2 übertragen.
[0064] Im Halteteil 19 sind Führungsstifte 14 gelagert. Von diesen Führungsstiften 14 ist
das Verbindungselement 7 über im Verbindungselement 7 angeordnetete Führungsnuten
und als Durchgangslöcher ausgebildete Führungshülsen verschiebbar geführt. In einem
Durchgangsloch 22 ist der Stellhebel 18 verschwenkbar gelagert. Das Verbindungselement
7 weist eine Haltenase 15 auf, mittels der die Schublade 2 mit dem Verbindungselement
7 und in weiterer Folge über das Halteelement 5 mit der Ausziehschiene 3a verbunden
ist. Eine Verschwenkbewegung des Stellhebels 18 überträgt sich auf seitliche Anschlagflächen
am Halteelement, sodass das Verbindungselement 7 entlang der Führungsstäbe 14 verschoben
wird. Dadurch bewegt sich die Schublade 2 im Montagezustand relativ zur Ausziehschiene
3a in seitlicher Richtung. Der Stellhebel 18 ist Teil einer rotatorischen Übertragungseinrichtung,
deren Bewegungskomponente auf eine seitliche, translatorische Bewegung der Schublade
übertragen wird.
[0065] Fig. 5b zeigt die Anordnung der Fig. 5a in zusammengesetztem Zustand.
[0066] Die Fig. 6a bis 6c zeigen dieselbe Anordnung wie in Fig. 5b. Die Fig. 6a bis 6c unterscheiden
sich dabei hinsichtlich der Lage des Verbindungselements 7 und des Stellhebels 18
am Halteelement 5. Wie anhand der Vorderansicht der Fig. 7a erkennbar ist, befindet
sich das Verbindungselement 7 und der Stellhebel 18 in Fig. 6a in einer Position,
die von vorne gesehen leicht rechts der Mitte der Ausziehschiene 3a ist.
[0067] Wird der Stellhebel 18 in Richtung des Pfeils R verschwenkt, bewegt sich das Verbindungselement
7 von vorne gesehen weiter nach rechts. Dies ist in den Fig. 6b und 7b dargestellt.
Wird der Stellhebel 18 in Richtung des Pfeils S verschwenkt, bewegt sich das Verbindungselement
7 von vorne gesehen nach links, also in die entgegengesetzte Richtung. Dies ist in
den Fig. 6c und 7c dargestellt.
[0068] Die in den Figuren 2a bis 2c und 3a bis 3c dargestellte Ausführungsform des Halteelements
5 ist in der perspektivischen Ansicht der Fig. 8a sowie in der zugehörigen Explosionsdarstellung
der Fig. 8b zu sehen. Die einzige wesentliche Änderung gegenüber den Ausführungsformen
der Figuren 4, 5a und 5b, sowie 6a bis 6c und 7a bis 7c bezieht sich auf die Verstelleinrichtung,
von der das Verbindungselement 7 im Halteelement 5 horizontal bewegbar ist. Ein Stellrad
9 ist mit einem Zahnrad 25 in Eingriff. Das Stellrad 9 ist in einem Durchgangsloch
22a drehbar gelagert. Das Zahnrad 25 ist im Durchgangsloch 22 drehbar gelagert und
weist Ausnehmungen auf, wodurch eine Betätigung des Zahnrads 25 mit einem Schraubendreher
möglich ist. Eine Leiste 26 weist Rastelemente 27 auf, die mit weiteren hier nicht
dargestellten Ausnehmungen am Zahnrad 25 in Eingriff stehen. Eine Drehung des Stellrads
9 überträgt sich zunächst auf eine Drehung des Zahnrads 25. Dessen Drehungen werden
durch die Rastelemente 27, die in Form der Verzahnung einer Zahnstange angeordnet
sind, auf eine Translationsbewegung des Verbindungselements 7 entlang der Führungsstifte
14 übertragen. Die Leiste 26 ist im Halteteil 19 gelagert.
[0069] Fig. 9a zeigt in einer perspektivischen Ansicht das zweite Halteelement 6, in der
in den Figuren 2a bis 2c und 3a bis 3c dargestellten Ausführungsform. Das zweite Halteelement
ist dabei bis auf die Verstelleinrichtung zur horizontalen Bewegung des Verbindungselements
7 gleich aufgebaut ist wie das Halteelement 5 der Fig. 8a und 8b. Das zweite Verbindungselement
8 ist dabei auf den Führungsstiften 14 schwimmend gelagert und kann daher einer Verstellung
der seitlichen Position des Verbindungselements 7 folgen. Eine schwimmende Lagerung
in einer dazu senkrechten Richtung ist nicht vorgesehen. Eine weitere Verstelleinrichtung
11 zur vertikalen Verstellung der Schublade 2 ist auch im zweiten Halteelement 6 angeordnet.
[0070] Fig. 10a zeigt in einer perspektivischen Ansicht das Halteelement 5 der Fig. 8a an
einer Ausziehführung 3, die aus einer Ausziehschiene 3a, einer Mittelschiene 3b und
einer Korpusschiene 3c besteht.
[0071] Der mit E markierte Ausschnitt in Fig. 10a ist in einer Detailansicht in Fig. 10b
dargestellt. Die Ausziehführung 3 ist auf einer ersten Seite einer Schublade 2 anzuordnen.
Auf der gegenüberliegenden Seite ist ein zweites Halteelement 6 auf einer zweiten
Ausziehführung 3', die ebenfalls eine Ausziehschiene 3d, eine Mittelschiene 3e und
eine Korpusschiene 3f umfasst, anzuordnen. Dies ist in Fig. 11a in einer perspektivischen
Ansicht dargestellt. Das zweite Halteelement 6 entspricht dabei jenem der Fig. 9a.
[0072] Fig. 11b zeigt den mit F markierten Ausschnitt der Fig. 11a in einer Detailansicht.
[0073] Fig. 12a zeigt, wie die Haltenase 15 des Verbindungselements 7 mit der Schubladenrückwand
2d in Eingriff ist. Die Haltenase 15 wird dabei derart in die Schubladenrückwand 2d
eingesetzt, dass die Schublade 2 fest mit dem Halteelement 5 verbunden ist. Die Haltenase
15 ist gestrichelt dargestellt und weist zweckmäßige geometrische Halteflächen auf.
[0074] In Fig. 12b ist zu sehen, wie auf im Bereich der gegenüberliegenden Seite der Schublade
2 die Haltenase 15 des zweiten Verbindungselements 8 mit der Schubladenrückwand 2d
in Eingriff ist.
[0075] Fig. 13a zeigt in einer perspektivischen Ansicht eine zweite Ausführungsform eines
Halteelements 5 und eines zweiten Halteelements 6, die an Ausziehschienen 3a bzw.
3d einer Ausziehführung 3 bzw. 3' an gegenüberliegenden Seiten einer Schublade 2 an
deren Schubladenrückwand 2d angeordnet sind.
[0076] Fig. 13b zeigt den mit G markierten Ausschnitt der Fig. 13a in einer Detailansicht.
Das Stützelement 17 sowie die weitere Verstelleinrichtung 11 und das Halteteil 19
sind dabei im Wesentlichen wie in den vorigen Ausführungsbeispielen ausgebildet, wobei
am Halteteil 19 eine Haltenase 15' angeordnet ist, die fix mit dem Halteteil 19 verbunden
ist.
[0077] Das Verbindungselement 7 umfasst eine Montageplatte 29, die an der Schubladenrückwand
2d montiert ist. Langlöcher 30 dienen zur verschiebbaren Führung eines Schiebeelements
31, das eine Ausnehmung zur Aufnahme der Haltenase 15' aufweist. Über diese Ausnehmung
ist das Halteelement 5 mit dem Verbindungselement 7 und über die Montageplatte 29
mit der Schublade 2 verbunden. Ein verschwenkbar an der Montageplatte 29 gelagerter
Hebel 32, der Teil einer rotatorisch bewegbaren Übertragungseinrichtung ist, ist mit
einem Langloch 33 des Schiebeelements 31 in Eingriff. Durch eine Verschwenkbewegung
des Hebels 32 wird das Schiebeelement 31 in den Langlöchern 30 verschoben, sodass
sich die Position der Schublade 2 relativ zur Ausziehschiene 3a in seitlicher Richtung
verschiebt, da das Schiebeelement 31 durch die Verbindung mit der Haltenase 15' in
Bezug auf die seitliche Richtung fixiert wird.
[0078] Stattdessen wäre es auch möglich das Verbindungselement 7 mit der Haltenase 15' in
gleicher Weise wie in den bisherigen Ausführungsbeispielen am Haltelement 5 in seitlicher
Richtung verschiebbar zu lagern, und dafür das Schiebeelement 31 in den Langlöchern
30 unverschiebbar zu lagern.
[0079] Wird die weitere Verstelleinrichtung 11 betätigt, bewegt sich die Haltenase 15' und
damit auch das Schiebeelement 31 in vertikaler Richtung. Da die Löcher 30 eine Relativbewegung
des Schiebeelements 31 in vertikaler Richtung nicht ermöglichen, wird die Vertikalbewegung
auf die Schublade 2 übertragen.
[0080] Fig. 13c zeigt den mit H markierten Ausschnitt der Fig. 13a in einer Detailansicht.
Die hier dargestellte weitere Ausführungsform des zweiten Halteelements 6 ist im Wesentlichen
gleich aufgebaut wie das Halteelement 5. Es fehlt lediglich der Hebel 32 zur Verstellung
der seitlichen Position der Schublade 2. Durch das Fehlen des Hebels 32 ist das Schiebeelement
31 in den Langlöchern 30 schwimmend gelagert, sodass im Falle einer Betätigung des
Hebels 32 am Halteelement 5 eine Verschiebung des Schiebeelements 31 in den Langlöchern
30 des Halteelements 6 erfolgt, falls die Schublade mit beiden Halteelementen 5, 6
verbunden ist.
[0081] Wie für den Fall des Halteelements 5 wäre es auch möglich das zweite Verbindungselement
8 mit der Haltenase 15' in gleicher Weise wie in den bisherigen Ausführungsbeispielen
am zweiten Haltelement 6 in seitlicher Richtung verschiebbar zu lagern, und dafür
das Schiebeelement 31 in den Langlöchern 30 unverschiebbar zu lagern.
[0082] Die Fig. 14a bis 14d zeigen das Halteelement 5 in der Ausführungsform der Fig. 13b
in verschiedenen Ansichten. In der Explosionsdarstellung der Fig. 14e sind die Montageplatte
29, das Schiebeelement 31 und der Hebel 32 dargestellt.
[0083] In Fig. 15a bis 15d sind verschiedene Ansichten des zweiten Halteelements 6 in der
Ausführungsform der Fig. 13c dargestellt. Die Explosionsdarstellung der Fig. 15e zeigt
die Montageplatte 29 und das Schiebeelement 31. Die restlichen Bauteile des Halteelements
5 und des zweiten Halteelements 6, die, bis auf die verschiebbare Lage der Haltenasen
15, 15' des Verbindungselementes 7 bzw. des zweiten Verbindungselementes 8 am Halteelement
5 bzw. am zweiten Halteelement 6, im Wesentlichen gleich wie in den vorher beschriebenen
Ausführungsbeispielen ausgebildet sind, sind in den Fig. 14a bis 14e und 15a bis 15e
nicht dargestellt.
[0084] Fig. 16a zeigt eine Ansicht einer ersten Ausziehführung 3 einer weiteren erfindungsgemäßen
Ausziehführung 3 mit einer Korpusschiene 3c und einer Ausziehschiene 3a. Im vorderen
Bereich der Ausziehschiene 3a ist ein Befestigungselement 34 angeordnet, das über
ein drehbar an der ersten Ausziehführung 3 gelagertes Stellelement 35 relativ zur
Ausziehführung 3 in seitlicher Richtung verschiebbar ist. Das Stellelement 35 ist
auch von einer Schraube 36 betätigbar. Fig. 16b zeigt den in Fig. 16a mit I markierten
Ausschnitt in einer Detailansicht.
[0085] Fig. 17a zeigt eine Vorderansicht der ersten Ausziehführung 3. Erkennbar ist, dass
am hinteren Bereich der Ausziehschiene 3a ein Halteelement 5 mit einem Verbindungselement
7, das am Halteelement 5 in seitlicher Richtung bewegbar ist, angeordnet ist. Im vorderen
Bereich der Ausziehschiene 3a ist ein erstes Befestigungselement das einen Befestigungszapfen
34 umfasst, angeordnet. Dieser Befestigungszapfen 34 wird in Ausnehmungen im Schubladenboden
2b oder in einer ersten Seitenwand 2c einer Schublade 2 eingesetzt. Die Schublade
2 ist damit mit der Ausziehschiene 3a verbunden. Der Befestigungszapfen 34 ist mit
dem Stellelement 35 verbunden bzw. an diesem bewegbar gelagert, wobei eine Bewegung
des Stellelements 35 eine seitliche Bewegung des Befestigungszapfens 34 relativ zur
ersten Ausziehführung 3 bewirkt und umgekehrt. Die Bewegungen des ersten Befestigungselements
und des Stellelements 35 sind also gekoppelt. Durch die Verbindung des Befestigungszapfens
34 mit der Schublade 2 kann somit die seitliche Position der Schublade 2 über das
Stellelement 35 relativ zur ersten Ausziehführung 3 verändert werden. Die Kopplung
zwischen erstem Befestigungselement und Stellelement 35 kann dabei in Form einer Exzenterschraube,
einer Spiralscheibe mit zugehöriger Verzahnung oder mit Gelenkhebeln realisiert werden.
[0086] Fig. 17b zeigt die erste Ausziehführung 3 der Fig. 17a, wobei sowohl der das erste
Befestigungselement als auch das Verbindungselement 7 des Halteelements 5 seitlich
in Richtung des Pfeils T verschoben worden sind. Dadurch, dass im vorderen Bereich
der Ausziehschiene 3a das erste Befestigungselement vorgesehen ist und im hinteren
Bereich der Ausziehschiene 3a das Verbindungselement 7 mit Halteelement 5, kann die
Seitenwand 2c der Schublade 2 parallel zur Ausziehschiene 3a seitlich verschoben werden.
[0087] Fig. 18a zeigt eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Ausziehführungsgarnitur mit verbundener
Schublade von unten. Im hinteren Bereich der ersten und zweiten Ausziehführung 3,
3' sind ein erstes und zweites Halteelement 5, 6 mit erstem und zweitem Verbindungselement
7, 8 angeordnet. Da diese an der Oberseite der Ausziehführungen, 3, 3' angeordnet
sind, sind sie in dieser Figur nicht erkennbar. An der ersten Ausziehführung 3 ist
ein erstes Befestigungselement mit einem Stellelement 35 verbunden bzw. an diesem
bewegbar gelagert. An der zweiten Ausziehführung 3' ist ein zweites Befestigungselement,
das ebenfalls einen Befestigungszapfen 37 umfasst, mit einem Lagerteil 39 verbunden
bzw. an diesem bewegbar gelagert. Das Lagerteil 39 ist dabei derart ausgebildet, dass
eine aktive Einstellung der relativen Position der Schublade 2 zur zweiten Ausziehführung
3' nicht möglich ist. Einer Verstellung der relativen Position der Schublade 2 zur
ersten Ausziehführung 3 mittels des Stellelements 35 kann aber nachgefolgt werden,
sodass es zu keiner Schrägstellung der Schublade 2 kommen kann.
[0088] Fig. 18b zeigt den mit J in Fig. 18a markierten Ausschnitt der zweiten Ausziehführung
3' in einer Detailansicht.
[0089] Fig. 18c zeigt den mit K markierten Ausschnitt der Fig. 18a der ersten Ausziehführung
3 in einer Detailansicht.
[0090] Fig. 19a zeigt eine Draufsicht einer zweiten Ausziehführung 3'. In diesem Beispiel
ist im hinteren Bereich der Ausziehschiene 3d kein zweites Halteelement 6 angeordnet.
Im vorderen Teil der Ausziehschiene 3d ist ein Lagerteil 39 in Form einer Welle angeordnet.
An dieser Welle ist ein Gelenkhebel 38, der Teil des zweiten Befestigungselements
ist, drehbar gelagert. Der Gelenkhebel 38 ist überdies am Befestigungszapfen 37, vorzugsweise
drehbar gelagert, der in dafür vorgesehene Ausnehmungen der Schublade 2 eingesetzt
wird. Die Lagerung des Gelenkhebels 38 am Lagerteil 39 ist nicht selbsthemmend, sodass
einer Verstellung der seitlichen Position der Schublade 2 relativ zur ersten Ausziehführung
3 nachgefolgt werden kann. In den Figuren 19b bis d ist der mit L markierte Ausschnitt
der Fig. 19a dargestellt, wobei sich die Position des Gelenkhebels 38 und somit des
zweiten Befestigungselements 37 relativ zur zweiten Ausziehführung 3' unterscheidet.
[0091] Die Oberseite der gegenüberliegenden ersten Ausziehführung 3 kann in diesem Bereich
ähnlich aufgebaut sein, d.h. das erste Befestigungselement umfasst einen Befestigungszapfen
34 und einen Gelenkhebel 38. Die Lagerung des Gelenkhebels an der Ausziehschiene 3a
ist allerdings nicht lose sondern selbsthemmend und gegebenenfalls mit Rastelementen
versehen, sodass sich eine seitliche Verstellung der Schublade 2 relativ zur ersten
Ausziehführung 3 durch eine Verdrehung des Gelenkhebels nicht selbsttätig zurückstellt.
1. Ausziehführung für eine Schublade mit einer am Möbelkorpus zu befestigenden Korpusschiene
und wenigstens einer relativ zur Korpusschiene verfahrbaren Ausziehschiene, umfassend
ein Halteelement mit einem Verbindungselement, mit dem die Schublade einstellbar mit
der Ausziehschiene verbindbar ist, wobei das Halteelement mit der Ausziehschiene verbunden
oder verbindbar ist und wobei das Verbindungselement relativ zum Haltelement beweglich
gelagert ist, wobei eine Verstelleinrichtung zur horizontalen Bewegung des Verbindungselementes
(7) am Halteelement (5) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung eine um eine zur Längsachse der Ausziehschiene (3a) im Wesentlichen
parallel angeordnete Achse rotatorisch bewegbare Übertragungseinrichtung (9, 18, 32)
umfasst, mit der eine rotatorische Bewegungskomponente auf eine translatorische Bewegung
des Verbindungselementes (7) übertragbar ist.
2. Ausziehführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die, vorzugsweise einen Hebel (18, 23) umfassende, Übertragungseinrichtung (9, 18,
32) einen Handgriff zur werkzeuglosen Betätigung aufweist und/oder von einer Schraube
(10) betätigbar ist.
3. Ausziehführung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungseinrichtung (9, 18, 32) zumindest teilweise exzentrisch ausgebildet
ist.
4. Ausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass am Halteelement (5) eine Führungsvorrichtung angeordnet ist, von welcher das Verbindungselement
(7) zur Bewegung am Halteelement (5) verschiebbar geführt ist.
5. Ausziehführung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsvorrichtung wenigstens eine im Halteelement gelagerte Führungsschiene
(14) aufweist, wobei am Verbindungselement (7) oder an der Übertragungs-einrichtung
(9, 18, 32) eine die Führungsschiene (14) zumindest teilweise umgreifende und entlang
der Führungsschiene (14) verschiebbar gelagerte Führungshülse oder Führungsnut angeordnet
ist.
6. Ausziehführung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsvorrichtung mindestens ein im Haltelement (5) angeordnetes Langloch oder
eine im Haltelement (5) angeordnete Kulissenführung aufweist, in dem oder in der ein
Führungszapfen oder Führungsstift des Verbindungselements (7) bewegbar gelagert ist.
7. Ausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (7) eine hakenförmige Haltenase (15, 15') umfasst, die in
mit der Schublade (2) verbundenem Zustand in Ausnehmungen der Schublade (2) eingreift.
8. Ausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (7) eine an der Schublade (2) befestigbare Montageplatte (29)
umfasst, an der die Verstelleinrichtung gelagert ist.
9. Ausziehführung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung eine rotatorisch bewegbare Übertragungseinrichtung (9, 18,
32) umfasst, die an der Montageplatte (29) verdrehbar oder verschwenkbar gelagert
ist.
10. Ausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass am Halteelement (5) eine weitere Verstelleinrichtung (11) zur vertikalen Verschiebung
der Schublade (2) angeordnet ist, wobei die weitere Verstelleinrichtung (11) unabhängig
von der Verstelleinrichtung betätigbar ist und/oder das Halteelement (5) eine Arretiervorrichtung
aufweist, durch die die Verstelleinrichtung lösbar arretierbar ist.
11. Ausziehführung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass am Halteelement (5) wenigstens ein Auflagebügel (16a, 16b) angeordnet ist, auf dem
die Schublade (2) im Montagezustand aufliegt und der relativ zur Ausziehschiene (3a)
von der weiteren Verstelleinrichtung (11) vertikal bewegbar ist, und wobei die weitere
Verstelleinrichtung (11) eine rotatorisch bewegbare weitere Übertragungseinrichtung
umfasst, mit der eine rotatorische Bewegungskomponente auf eine translatorische Bewegung
des Verbindungselementes (7) oder des wenigstens einem Auflagebügels (16a, 16b) übertragbar
ist.
12. Ausziehführungsgarnitur für eine Schublade (2) mit zwei an gegenüberliegenden Seiten
einer Schublade anzuordnenden Ausziehführungen (3, 3') umfassend:
- eine Ausziehführung (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, die an einer ersten Seite
der Schublade (2) anzuordnen ist, und
- eine zweite, an der zweiten Seite der Schublade (2) anzuordnende Ausziehführung
(3'), wobei
die zweite Ausziehführung (3') ein zweites Halteelement (6) mit einem zweiten Verbindungselement
(8) aufweist, mit dem die Schublade (2) mit der Ausziehschiene (3d) der zweiten Ausziehführung
(3') verbindbar ist, wobei das zweite Halteelement (6) mit der Ausziehschiene (3d)
der zweiten Ausziehführung (3') verbunden oder verbindbar ist und wobei das zweite
Verbindungselement (8) zur Anpassung an die Bewegung des Verbindungselements (7) am
Halteelement (5) der Ausziehführung (3) am zweiten Halteelement (6) beweglich gelagert
ist.
13. Ausziehführungsgarnitur nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Halteelement (6) eine Arretiervorrichtung aufweist, durch die das zweite
Verbindungselement (8) lösbar arretierbar ist, und/oder am zweiten Halteelement (6)
eine weitere Verstelleinrichtung (11) zur vertikalen Verschiebung der Schublade (2)
angeordnet ist.
14. Schublade mit wenigstens einer Ausziehführung (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 11
oder einer Ausziehführungsgarnitur nach einem der Ansprüche 12 oder 13.
15. Möbel mit wenigstens einer Schublade (2) nach Anspruch 14.