[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verstellen eines ersten Teils relativ
zu einem zweiten Teil. Dabei weist der erste Teil ein Langloch auf, in welches eine
Exzenterschraube eingreift. Diese Exzenterschraube ist im zweiten Teil abgestützt,
so dass durch Verdrehen der Exzenterschraube der erste Teil verstellt wird.
[0002] Aus der gattungsgemäßen
DE 37 30 176 A1 ist eine Verstellvorrichtung für das Gelenk eines Lenkers einer Radaufhängung bekannt.
Diese Vorrichtung weist eine Lagerwange auf, in der eine Exzenterschraube verdrehbar
gehalten ist. In der Lagerwange ist ein Langloch vorgesehen, welches von der Exzenterschraube
durchsetzt ist. Damit wird beim Verdrehen der Exzenterschraube die Lagerwange entsprechend
verstellt.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Verstellvorrichtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, welche sich durch eine verbesserte Handhabbarkeit auszeichnet.
[0004] Diese Aufgabe wird mit den folgenden Merkmalen gelöst.
[0005] Eine erfindungsgemäße Verstellvorrichtung dient zum Verstellen eines ersten Teils
relativ zu einem zweiten Teil. Die Aufgabe und Funktion dieser beiden Teile ist grundsätzlich
beliebig. Die beiden Teile sollen nur korrekt aufeinander ausrichtbar sein. Dabei
geht es nicht nur um den Ausgleich von Fertigungstoleranzen der Teile selbst. Vielmehr
ist auch daran gedacht, die Ausrichtung des ersten Teils relativ zu einem Gesamtsystem,
welches u. a. auch den zweiten Teil umfasst, zu gewährleisten. Um diese Verstellbarkeit
zu realisieren, weist der erste Teil ein Langloch auf. In dieses Langloch greift eine
Exzenterschraube ein, welche entlang dieses Langlochs bewegbar ist. Dadurch übersetzt
das Langloch eine Drehbewegung der Exzenterschraube in eine Bewegung des ersten Teils
relativ zum zweiten Teil quer zur Längserstreckung des Langlochs. Das Langloch bildet
dabei eine Kulisse für die Exzenterschraube, die eine feinfühlige Umsetzung des Drehwinkels
der Exzenterschraube in eine Verstellbewegung des ersten Teils bewirkt. Um eine verbesserte
Handhabbarkeit der Teile zu realisieren, ist im Langloch mindestens ein Anschlag vorgesehen,
der eine Bewegung des ersten Teils relativ zum zweiten Teil verhindert. Dieser Anschlag
reduziert den Freiraum der Exzenterschraube derart, dass die beiden Teile gegeneinander
blockiert sind. Während der Montage der Teile sind diese folglich nicht mehr gegeneinander
verstellbar, was die Handhabung beträchtlich vereinfacht. Dies ist insbesondere dann
wichtig, wenn die Montage durch Roboter erfolgt, da die Handhabung von bewegbaren
Teilen durch Roboter eine äußerst diffizile und daher fehleranfällige Programmierung
erfordert. Durch das Blockieren der Teile gegeneinander verhalten sich die Teile wie
ein gemeinsamer, starrer Körper, was die Handhabung erheblich vereinfacht. Dieser
Anschlag ist in Richtung des zweiten Teils drückbar, so dass er außer Eingriff mit
dem Langloch gerät. Damit wird die Verstellvorrichtung aktiviert, so dass eine Verstellung
des ersten Teils relativ zum zweiten Teil problemlos möglich ist. Außerdem ist auf
diese Weise gewährleistet, dass durch den Druck der Exzenterschraube der Anschlag
zu einem späteren Zeitpunkt nicht wieder in Eingriff mit dem Langloch gerät und die
Verstellbarkeit beider Teile gegeneinander blockiert. Damit ist zwar die Handhabbarkeit
der Teile erheblich vereinfacht, die gewünschte Verstellung der Teile gegeneinander
bleibt jedoch trotzdem erhalten. Um die Verstellung des mindestens einen Anschlags
außer Eingriff zum Langloch zu vereinfachen, ist es vorteilhaft, wenn der mindestens
eine Anschlag an der dem zweiten Teil abgewandten Seite mindestens eine Keilfläche
aufweist. Diese Keilfläche verläuft zum Ende des Langlochs hin zum zweiten Teil hin.
Auf diese Weise ist gewährleistet, dass das Ende des Anschlags relativ leicht unter
das erste Teil geführt werden kann. Dies reicht aus, um die Exzenterschraube zu verstellen,
wodurch dann der Anschlag unter dem Druck der Exzenterschraube zwischen den ersten
und zweiten Teil gedrückt wird.
[0006] Da die Keilfläche nur benötigt wird, um den mindestens einen Anschlag leicht zwischen
den ersten und zweiten Teil zu drücken, ist es vorteilhaft, wenn sich die mindestens
eine Keilfläche nur über einen Teilbereich des mindestens einen Anschlags erstreckt.
[0007] Zur optimalen Sicherung der Exzenterschraube ist es außerdem günstig, wenn der mindestens
eine Anschlag mindestens eine Bohrung aufweist, welche von der Exzenterschraube durchsetzt
ist. Dies verhindert insbesondere ein versehentliches Lösen des Anschlags während
der Montage der Teile.
[0008] Es ist außerdem günstig, wenn der mindestens eine Anschlag federelastisch ausgebildet
ist. Damit drückt der mindestens eine Anschlag immer gegen den ersten Teil, wodurch
die Verstellvorrichtung absolut spielfrei wird. Dies erleichtert das Einstellen des
ersten Teils relativ zum zweiten Teil mit hoher Präzision.
[0009] Bevorzugt ist das Langloch nierenförmig ausgebildet. Auf diese Weise kann sehr einfach
eine Winkelverstellung des ersten Teils relativ zum zweiten Teil realisiert werden.
Winkelverstellungen sind in der Praxis wesentlich wichtiger als Verschiebungen, da
insbesondere bei langen Kragarmen selbst bei kleinen Winkelfehlern erhebliche Verstellwege
zustande kommen.
[0010] Schließlich ist es vorteilhaft, wenn der mindestens eine erste Teil ein Schutzbügelhalter
eines Rückhaltesystems eines Gabelstaplers ist. Der zweite Teil ist in diesem Fall
ein fahrzeugfestes Befestigungsteil, welches vorzugsweise an einer Säule des Gabelstaplers
festgelegt ist. Die Rollen des ersten und zweiten Teils sind dabei austauschbar. Auf
diese Weise kann der Schutzbügel in seiner Winkelausrichtung exakt zur Fahrzeugkabine
ausgerichtet werden. Dies ist wichtig, um eine ausreichende Schutzwirkung des Schutzbügels
zu erzielen.
[0011] Die einzige Figur zeigt eine räumliche Darstellung einer Verstellvorrichtung 1. Diese
besteht aus einem ersten Teil 2 und einem zweiten Teil 3. Die Teile 2, 3 sollen gegeneinander
verschwenkbar sein. Zu diesem Zweck weist der erste Teil 2 ein Langloch 4 auf, in
das eine Exzenterschraube 5 eingreift. Diese Exzenterschraube 5 ist in einer Gewindebohrung
6 des zweiten Teils 3 gehalten. Durch Verdrehen der Exzenterschraube 5 kann nun der
erste Teil 2 relativ zum zweiten Teil 3 in die Verstellrichtung 7 verschwenkt werden.
Senkrecht dazu ist die Exzenterverstellwirkung aufhehoben, da diese Bewegungskomponente
der Exzenterschraube 5 entlang des Langlochs 4 verläuft und folglich keine Wirkung
auf den ersten Teil 2 ausüben kann.
[0012] Um die Handhabung der Teile 2, 3 zu verbessern, ist es wünschenswert, dass während
der Montage der Teile 2, 3 die Verstellbarkeit beider Teile 2, 3 gegeneinander aufgehoben
ist. Zu diesem Zweck ist ein Anschlag 8 vorgesehen, der eine zentrale Bohrung 9 aufweist.
In diese Bohrung greift die Exzenterschraube 5 ein. Der Anschlag 8 weist außerdem
zwei Fortsätze 10 auf, die an das Langloch 4 angepasst sind. Dieser Anschlag wird
in das Langloch 4 platziert, wodurch die Verstellbewegung der Teile 2, 3 gegeneinander
unterbunden wird.
[0013] Die beiden Fortsätze 10 sind mit Keilflächen 11 versehen, die zum freien Ende hin
zum zweiten Teil 3 verlaufen. Durch Drücken des Anschlags 8 zum zweiten Teil 3 hin
geraten die freien Enden der Fortsätze 10 außer Eingriff mit dem Langloch 4, was durch
die Keilflächen 11 erheblich unterstützt wird. Damit kann die Exzenterschraube 5 verdreht
werden, wodurch sich der Anschlag 8 getrieben durch die Keilflächen 11 zunehmend gegen
den zweiten Teil 3 drückt und damit das Langloch 4 verlässt. Auf diese Weise wird
die sperrende Wirkung des Anschlags 8 aufgehoben und die Verstellung der Teile 2,
3 gegeneinander aufgrund der Exzenterschraube 5 freigegeben.
[0014] Der Anschlag 8 besteht aus einem elastisch federnden Material, vorzugsweise Federstahl,
um dauerhaft die Teile 2, 3 mit Vorspannung auseinander zu drücken. Damit wirken die
Keilflächen 11 des Anschlags 8 wie eine Justierhilfe, die im Bereich der Neutralstellung
ein Kräfteminimum erzeugt. Auf diese Weise wird erreicht, dass sich die Einstellung
der Teile 2, 3 zueinander erheblich vereinfacht.
Bezugszeichenliste
[0015]
- 1
- Verstellvorrichtung
- 2
- Erster Teil
- 3
- Zweiter Teil
- 4
- Langloch
- 5
- Exzenterschraube
- 6
- Gewindebohrung
- 7
- Verstellrichtung
- 8
- Anschlag
- 9
- Bohrung
- 10
- Fortsatz
- 11
- Keilfläche
1. Verstellvorrichtung zum Verstellen eines ersten Teils (2) relativ zu einem zweiten
Teil (3), wobei der erste Teil (2) ein Langloch (4) aufweist, in welches eine Exzenterschraube
(5) eingreift, welche im zweiten Teil (2) abgestützt ist, so dass durch Verdrehen
der Exzenterschraube (5) der erste Teil (2) verstellt wird und im Langloch (4) mindestens
ein Anschlag (8) vorgesehen ist, der eine Bewegung des ersten Teils (2) relativ zum
zweiten Teil (3) verhindert, wobei der mindestens eine Anschlag (8) in Richtung des
zweiten Teils (3) drückbar ist, wodurch der mindestens eine Anschlag (8) außer Eingriff
mit dem Langloch (4) gerät und der erste Teil (2) relativ zum zweiten Teil (3) verstellbar
wird, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Anschlag (8) zumindest an der dem zweiten Teil (3) zugewandten
Seite mindestens eine Keilfläche (11) aufweist, welche zum Ende des Langlochs (4)
hin zum zweiten Teil (3) hin verläuft.
2. Verstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die mindestens eine Keilfläche (11) nur in einem Teilbereich des mindestens
einen Anschlags (8) befindet.
3. Verstellvorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Anschlag (8) mindestens eine Bohrung (9) aufweist, welche von
der Exzenterschraube (5) durchsetzt ist.
4. Verstellvorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Anschlag (8) federelastisch ausgebildet ist.
5. Verstellvorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Langloch (4) nierenförmig ist.
6. Verstellvorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Teil (2) ein Schutzbügelhalter eines Rückhaltesystems eines Gabelstaplers
und der zweite Teil (3) ein fahrzeugfestes Befestigungsteil für den Schutzbügelhalter
ist oder umgekehrt.