[0001] Die Erfindung betrifft eine Streckwerkeinheit für ein Streckwerk einer Spinnmaschine,
insbesondere für eine Luftspinnmaschine, wobei die Streckwerkeinheit entlang einer
Faserbandtransportrichtung eine erste Oberwalze und eine dazu beabstandete zweite
Oberwalze aufweist, die zum Verstrecken eines von der ersten zu der zweiten Oberwalze
transportierten Faserbands im Zusammenwirken mit entsprechend zugeordneten Unterwalzen
vorgesehen sind, wobei sich die jeweilige Rotationsachse der ersten und zweiten Oberwalze
quer zu der Faserbandtransportrichtung erstreckt. Ferner betrifft die vorliegende
Erfindung ein solches Streckwerk.
[0002] Üblicherweise ermöglicht ein Streckwerk beim Spinnprozess bspw. mittels einer Ringspinnmaschine
oder einer Luftspinnmaschine mit definierten Produktionsgeschwindigkeiten ein Faserband
zu erzeugen, welches auf Endfeinheit verzogen ist. Bei dem Luftspinnen handelt es
sich um ein mittlerweile neben den bekannten Spinnverfahren, wie das Ringspinnen,
Verdichtungsspinnen und Rotorspinnen etabliertes Spinnverfahren, bei dem durch den
kontrollierten Einsatz von Luftströmung in einer Luftspinneinheit ein Garn gesponnen
werden kann. Das Streckwerk ist bei der Spinnmaschine im Allgemeinen der Spinneinheit,
beispielsweise bei der Luftspinnmaschine der Luftspinneinheit, in Fasertransportrichtung
vorgeschaltet. Ein solches Streckwerk ist beispielsweise aus dem Dokument
EP 2 865 792 A1 bekannt. An dem durch ein Ausgangswalzenpaar gebildeten Ende des Streckwerks gelangt
das verzogene Faserband bei der Luftspinnmaschine durch einen Düsenblock der nachgeordneten
Luftspinneinheit zu einer Einlassöffnung einer, der Luftspinneinheit zugeordneten
hohlen Spinnspindel. Die freien Enden des Faserbandes werden beim Eintritt in die
Spinnspindel durch einen gerichteten, um einen kegelig ausgebildeten Spindelkopf umlaufenden
Luftstrom geschlungen und wickeln sich dabei während des Einziehens des Fadens in
die Spindel spiralförmig um die Kernfasern. Die Kernfasern bilden gemeinsam mit den
sogenannten Umwindefasern, die spiralförmig um die Kernfasern herumgewickelt sind,
das luftgesponnene Garn.
[0003] Wesentlich für die Qualität des so gewonnenen Garns ist eine Gleichmäßigkeit des
zur Herstellung des Garns verwendeten Faserbandes. Von besonderer Bedeutung ist dabei
eine zuverlässige Parallelisierung der Fasern des Faserbandes. Die üblicherweise in
einem Streckwerk vorhandenen, hintereinanderliegend angeordneten mehreren Walzenpaare,
jeweils bestehend aus einer Unterwalze und einer Oberwalze, dienen zum Verstrecken
sowie zum Transport des Faserbandes in Richtung der Einlassöffnung der hohlen Spinnspindel,
wobei die Umfangsgeschwindigkeit der Walzenpaare in Transportrichtung des Faserbands
zunimmt, um einen definierten Verzug zu erreichen. Insbesondere die hohen Rotationsgeschwindigkeiten
des Ausgangswalzenpaares des Streckwerks erzeugen, wie in Fig. 1 schematisch beispielhaft
gezeigt, im Zwickelbereich des Ausgangswalzenpaares, das durch eine in eine Rotationsrichtung
OR rotierbare Oberwalze 4 und eine in eine dazu gegenläufige Rotationsrichtung UR
rotierbare Unterwalze 5 zum Faserbandtransport in Faserbandtransportrichtung R ausgebildet
ist, Luftströmungen wie Schleppströmungen S und aus dem Zwickelbereich seitlich herausführende
Strömungen HS. Solche Strömungen S, HS können zur Folge haben, dass einzelne verstreckte
Fasern aus dem Faserband abgelenkt oder teilweise sogar aus dem Faserband herausgelöst
werden, was in der Folge die Faserbandqualität und damit auch die Garngleichmäßigkeit,
im Allgemeinen die Garnqualität negativ beeinträchtigt. Der Einfluss der Luftströmungen
auf die Qualität nimmt dabei mit steigernder Rotationsgeschwindigkeit des Ausgangswalzenpaares
4, 5 und damit auch ausgeprägteren Luftströmungen S, HS zu.
[0004] Mit der vorliegenden Erfindung soll insbesondere eine Streckwerkeinheit für ein Streckwerk
einer Spinnmaschine, beispielsweise einer Luftspinnmaschine, bereitgestellt werden,
mittels welcher eine aufgrund einer rotationsbedingten Luftströmung eines Walzenpaares
verursachte Faserablenkung aus dem Faserband minimierbar ist.
[0005] Die vorliegende Erfindung schlägt dazu eine Streckwerkseinheit vor, welche entlang
einer Faserbandtransportrichtung eine erste Oberwalze und eine dazu beabstandete zweite
Oberwalze aufweist, die zum Verstrecken eines von der ersten zu der zweiten Oberwalze
transportierten Faserbands im Zusammenwirken mit entsprechend zugeordneten Unterwalzen
vorgesehen sind, wobei sich die jeweilige Rotationsachse der ersten und zweiten Oberwalze
quer zu der Faserbandtransportrichtung erstreckt.
[0006] Die vorliegende Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass ein mit Unterdruck beaufschlagbarer
Riemchenkäfig zwischen der ersten Oberwalze und der zweiten Oberwalze zum umlaufenden
Führen eines luftdurchlässigen Riemchens gemeinsam um den Riemchenkäfig und eine Riemchenoberwalze
angeordnet ist. Die Riemchenoberwalze kann dabei durch die erste Oberwalze oder eine
dem Riemchenkäfig zugeordnete dritte Oberwalze ausgebildet sein, die hinsichtlich
des zu transportierenden Faserbandes auf derselben Seite wie die erste und zweite
Oberwalze angeordnet ist. Der Riemchenkäfig weist wenigstens eine mit Unterdruck beaufschlagbare
Durchgangsöffnung zum Saugluftbeaufschlagen des zwischen der ersten und zweiten Oberwalze
verlaufenden Faserbandes über das luftdurchlässige Riemchen auf.
[0007] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0008] Mit der vorgeschlagenen Erfindung kann auf einfache Weise sichergestellt werden,
dass die ansonsten im Zwickelbereich wegen der Schleppströmungen und/oder herausführenden
Strömungen aus dem Faserband heraustretenden Fasern im Faserband verbleiben und mit
dem Faserband in Faserbandtransportrichtung mitgeführt werden können. Dadurch kann
eine besonders hohe Qualität des Faserbandes, eine verbesserte Garngleichmäßigkeit
und damit die Möglichkeit zur Herstellung eines qualitativ verbesserten Garns gewährleistet
werden.
[0009] Nach einer bevorzugten Ausführungsform weist die Durchgangsöffnung entlang der Faserbandtransportrichtung
einen geringeren Abstand zu der zweiten Oberwalze als zu der Riemchenoberwalze auf.
Die der zweiten Oberwalze nahe Anordnung begünstigt den Effekt des Zusammenhaltes
der Fasern im Faserband im Zwickelbereich des nachgeschalten Walzenpaares.
[0010] In weiter bevorzugter Ausführung ist die Durchgangsöffnung nahe oder in einen Zwickelbereich
zwischen der Oberwalze und dem Faserband anzuordnen, um den Schleppströmungen und
den herausführenden Strömungen unmittelbar mit einer durch Saugluftbeaufschlagung
bewirkten Gegenkraft entgegenwirken zu können. Diese bevorzugte Anordnung wirkt sich
weiter vorteilhaft auf den Zusammenhalt der Fasern im Faserband im Zwickelbereich
aus.
[0011] Vorzugsweise ist die Durchgangsöffnung an einem der zweiten Oberwalze gegenüberliegenden
Ende des Riemchenkäfigs ausgebildet. Dadurch kann eine der zweiten Oberwalze naheste
Anordnung ermöglicht werden.
[0012] Weiterhin bevorzugt ist die Durchgangsöffnung als ein sich quer zu der Faserbandtransportrichtung
erstreckendes Langloch ausgebildet. Der mit Saugluft beaufschlagbare Bereich des Faserbandes
kann in einer quer zu der Faserbandtransportrichtung verlaufenden Richtung vergrößert
werden, wodurch ein weiter verbesserter Zusammenhalt der Fasern im Faserband im Zwickelbereich
erreicht werden kann.
[0013] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann der Riemchenkäfig mehr als
eine Durchgangsöffnung aufweisen. So können die Durchgangsöffnungen in ihrer jeweiligen
Dimension sowie dem Faserband gegenüberliegenden Anordnung bedarfsgerecht ausgewählt
und vorgesehen sein, um eine weitere Verbesserung des Zusammenhalts der Fasern im
Faserband im Zwickelbereich zu gewährleisten.
[0014] In bevorzugter Weise ist die Durchgangsöffnung angeordnet, dem Faserband zwischen
seinen gegenüberliegenden Randseiten gegenüberzuliegen. Dadurch kann ein zu der Faserbandmitte
gerichteter Saugstrom über das luftdurchlässige Riemchen auf das Faserband einwirken,
wodurch der Zusammenhalt der Fasern, insbesondere der randseitigen Fasern, im Faserband
im Zwickelbereich weiter verbessert werden kann.
[0015] Die Durchgangsöffnung kann unmittelbar oder mittelbar mit dem Riemchenkäfig gekoppelt
sein. Eine unmittelbare Kopplung liegt vor, wenn die Durchgangsöffnung beispielsweise
in dem Riemchenkäfig ausgebildet ist. Eine mittelbare Kopplung ist gegeben, wenn die
Durchgangsöffnung durch ein Mittel ausgebildet ist, welches an den Riemchenkäfig anbindbar
und mit Unterdruck über den Riemchenkäfig oder direkt beaufschlagbar ist.
[0016] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform bildet die zweite Oberwalze eine
Ausgangsoberwalze für das die Streckwerkeinheit umfassende Streckwerk aus. Der mit
Unterdruck beaufschlagbare Riemchenkäfig gelangt folglich in einem Hauptverzugsfeld
des Streckwerkes zur Anordnung. Dadurch kann der Zusammenhalt der Fasern im Faserband
unmittelbar vor dem Austritt des Faserbandes aus dem Streckwerk und dem Übergang beispielsweise
in eine entlang der Fasertransportrichtung nachgeschaltete Spinneinheit zuverlässig
gewährleistet werden.
[0017] Alternativ oder zusätzlich ist es denkbar, dass der mit Unterdruck beaufschlagbare
Riemchenkäfig in einem Vorverzugsfeld, welches dem Hauptverzugsfeld in Faserbandtransportrichtung
vorgeschaltet ist, angeordnet wird, um bereits an dieser Stelle den Zusammenhalt der
Fasern im Faserband im Zwickelbereich eines in Faserbandtransportrichtung dem Ausgangswalzenpaar
vorgeschalteten Walzenpaares sicherzustellen. Bereits die bevorzugte alternative Anordnung
begünstigt eine Verbesserung der Qualität des Faserbands im Vergleich zu einem vorbekannten
Streckwerk. Die zusätzliche Anordnung wirkt sich weiterhin vorteilhaft dadurch aus,
dass entlang der Faserbandtransportrichtung annähernd über die gesamte Länge des Streckwerkes
ein Zusammenhalt der Fasern im Faserband in jeweiligen Zwickelbereichen von dem Streckwerk
zugehörigen Walzenpaaren ermöglicht wird.
[0018] Nach einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Streckwerk für eine
Spinnmaschine, insbesondere eine Luftspinnmaschine, bereitgestellt, welches ein erstes
Walzenpaar umfassend eine erste Oberwalze und eine erste Unterwalze und ein zweites
Walzenpaar ausgebildet durch eine zweite Oberwalze und eine zweite Unterwalze aufweist.
Das erste und zweite Walzenpaar sind entlang einer Faserbandtransportrichtung zueinander
beabstandet und zum Verstrecken eines von dem ersten zu dem zweiten Walzenpaar transportierten
Faserbandes vorgesehen. Die jeweiligen Rotationsachsen des ersten und zweiten Walzenpaares,
also die Rotationsachsen der zugeordneten Unter- und Oberwalzen, erstrecken sich quer
zu der Faserbandtransportrichtung.
[0019] Das Streckwerk zeichnet sich dadurch aus, dass ein mit Unterdruck beaufschlagbarer
Riemchenkäfig zwischen dem ersten Walzenpaar und dem zweiten Walzenpaar zum umlaufenden
Führen eines luftdurchlässigen Riemchens gemeinsam um den Riemchenkäfig und eine Riemchenoberwalze
angeordnet ist, wobei die Riemchenoberwalze durch die erste Oberwalze des in Faserbandtransportrichtung
stromaufwärts angeordneten, also vorgeschalteten, ersten Walzenpaares oder eine dem
Riemchenkäfig zugeordnete dritte Oberwalze ausgebildet ist, welche hinsichtlich des
zu transportierenden Faserbands auf derselben Seite wie die erste und zweite Oberwalze
zwischen denselbigen angeordnet ist. Der Riemchenkäfig weist wenigstens eine mit Unterdruck
beaufschlagbare Durchgangsöffnung zum Saugluftbeaufschlagen des zwischen dem ersten
Walzenpaar und dem zweiten Walzenpaar verlaufenden Faserbandes über das luftdurchlässige
Riemchen auf.
[0020] Nach einer bevorzugten Ausführungsform bilden die Riemchenoberwalze, die erste und
zweite Oberwalze sowie der Riemchenkäfig eine Streckwerkeinheit nach einer der vorstehend
beschriebenen Ausführungsformen aus.
[0021] Mit solch einem Streckwerk lassen sich die selben, wie vorstehend bereits ausgeführten
Vorteile erreichen.
[0022] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, eine Faserband-Verdichtungseinrichtung
zu verwenden, welche zum Verdichten eines eine Ausgangsoberwalze eines Streckwerks
passierenden, verstreckten Faserbandes in einem Streckwerk vorgesehen ist, wobei die
Faserband-Verdichtungseinrichtung ein mit Unterdruck beaufschlagbaren Riemchenkäfig
zum umlaufenden Führen eines luftdurchlässigen Riemchens gemeinsam um eine Riemchenoberwalze
und den Riemchenkäfig aufweist, welcher wenigstens eine mit Unterdruck beaufschlagbare
Durchgangsöffnung hat.
[0023] Die Verwendung zeichnet sich dadurch aus, dass die Faserband-Verdichtungseinrichtung
zwischen einem ersten Walzenpaar und einem zweiten Walzenpaar des Streckwerks derart
angeordnet ist, dass der Riemchenkäfig das luftdurchlässige Riemchen gemeinsam um
die Riemchenoberwalze und den Riemchenkäfig führt, wobei die Riemchenoberwalze durch
die erste Oberwalze des in Fasertransportrichtung stromaufwärts angeordneten ersten
Walzenpaares oder eine dem Riemchenkäfig zugeordnete dritte Oberwalze ausgebildet
ist, welche hinsichtlich des zu transportierenden Faserbands auf derselben Seite wie
die Oberwalzen des ersten und zweiten Walzenpaares angeordnet ist. Die Durchgangsöffnung
ist zum Saugluftbeaufschlagen eines zwischen den zwei zueinander beabstandeten Walzenpaaren
verlaufenden Faserbandes über das luftdurchlässige Riemchen angeordnet.
[0024] Nach einer bevorzugten Ausführungsform bilden die Riemchenoberwalze, die erste und
zweite Oberwalze sowie der Riemchenkäfig eine Streckwerkeinheit nach einer der vorstehend
beschriebenen Ausführungsformen aus.
[0025] Mit solch einer Verwendung einer Faserband-Verdichtungseinrichtung lassen sich die
selben, wie vorstehend bereits ausgeführten Vorteile erreichen.
[0026] Die vorstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen sind insbesondere für
eine Luftspinnmaschine vorteilhaft. Die vorstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen
können jedenfalls auch in anderen Spinnmaschinentypen wie bspw. Ringspinnmaschinen,
Flyer, Kompaktspinnmaschinen, Sirospinnmaschinen und andere eingesetzt werden.
[0027] Die Erfindung wird nachfolgend anhand in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsbeispiele
näher erläutert.
[0028] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung von auftretenden Luftströmungen eines rotierenden Walzenpaares
nach dem Stand der Technik;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer Streckwerkeinheit nach einem ersten Ausführungsbeispiel;
und
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung eines Streckwerks umfassend eine in Figur 1 gezeigte
Streckwerkeinheit.
[0029] In der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen werden für die in den
verschiedenen Figuren dargestellten und ähnlich wirkenden Elemente gleiche oder ähnliche
Bezugszeichen verwendet, wobei auf eine wiederholte Beschreibung dieser Elemente verzichtet
wird.
[0030] Fig. 2 zeigt eine schematische seitliche Darstellung einer Streckwerkeinheit 1 nach
einem Ausführungsbeispiel. Die Streckwerkeinheit 1 weist entlang einer Faserbandtransportrichtung
R eine erste Oberwalze 2 und eine dazu beabstandete zweite Oberwalze 4 auf. Die erste
2 und zweite Oberwalze 4 sind zum Verstrecken eines von der ersten zu der zweiten
Oberwalze in Faserbandtransportrichtung R transportierten Faserbands im Zusammenwirken
mit entsprechend zugeordneten Unterwalzen 3, 5 vorgesehen (Fig. 3). Die jeweilige
Rotationsachse 2R, 4R der beiden Oberwalzen 2, 4 erstreckt sich quer zu der Faserbandtransportrichtung
R. Eine Ausbildung und Anordnung solcher sogenannten Streckwerkoberwalzen ist üblich
und bildet nicht den Kern dieser Erfindung, weswegen auf eine detaillierte Beschreibung
verzichtet wird.
[0031] Zwischen der ersten Oberwalze 2 und der zweiten Oberwalze 4 ist ein mit Unterdruck
beaufschlagbarer Riemchenkäfig 8 zum umlaufenden Führen eines luftdurchlässigen Riemchens
10 gemeinsam um den Riemchenkäfig 8 und eine Riemchenoberwalze 6 angeordnet, die durch
eine dem Riemchenkäfig 8 zugeordnete, nach diesem Ausführungsbeispiel in dem Riemchenkäfig
8 angeordnete dritte Oberwalze 6 ausgebildet ist. Die Riemchenoberwalze 6 ist hinsichtlich
des in Faserbandtransportrichtung zu transportierenden Faserbands auf derselben Seite
wie die erste 2 und zweite Oberwalze 4 angeordnet. Alternativ dazu kann die Riemchenoberwalze
nach einem Ausführungsbeispiel durch die erste Oberwalze 2 ausgebildet sein, womit
das luftdurchlässige Riemchen 10 somit die erste Oberwalze 2 umläuft.
[0032] Der Riemchenkäfig 8 weist wenigstens eine mit Unterdruck beaufschlagbare Durchgangsöffnung
12 zum Saugluftbeaufschlagen des zwischen der ersten 2 und zweiten Oberwalze 4 verlaufenden
Faserbandes über das luftdurchlässige Riemchen 10 auf. Die Durchgangsöffnung 12 ist
dem Faserband gegenüberliegend an dem Riemchenkäfig 8 angeordnet und an eine nicht
dargestellte Unterdruckquelle mittelbar über den Riemchenkäfig 8 oder unmittelbar
angeschlossen. Dazu kann die Durchgangsöffnung 12 mit einem mit dem Riemchenkäfig
8 ausgebildeten Unterdrucckanal oder mit einem externen, zu der Durchgangsöffnung
12 führenden Unterdruckkanal gekoppelt sein. Die Durchgangsöffnung 12 kann eine zum
Saugluftbeaufschlagen des Faserbands über das luftdurchlässige Riemchen 10 bedarfsgerecht
gewählte Gestalt aufweisen.
[0033] Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung eines Streckwerks 20 umfassend eine in
Fig. 1 gezeigte Streckwerkeinheit 1 jeweils in einem Faserverzugs- bzw. Faserverstreckungsbereich
VZ, HZ.
[0034] Das Streckwerk 20 weist ein erstes Walzenpaar 2, 3 auf, welches durch die erste Oberwalze
2 und eine damit zusammenwirkende erste Unterwalze 3 ausgebildet wird. Die erste Oberwalze
2 und die erste Unterwalze 3 sind derart angeordnet, dass zwischen ihnen eine Klemmlinie
zum Klemmen des zwischen der ersten Oberwalze 2 und der ersten Unterwalze 3 hindurchgeführten
Faserbandes ausgebildet wird. Das erste Walzenpaar 2, 3 rotiert während eines Betriebes
des Streckwerkes 20 mit einer definierten ersten Rotationsgeschwindigkeit in eine
das Faserband in Faserbandtransportrichtung R transportierenden Weise.
[0035] Des Weiteren ist ein zweites Walzenpaar 4, 5 vorgesehen, welches durch die zweite
Oberwalze 4 und eine damit zusammenwirkende zweite Unterwalze 5 in einer zu dem ersten
Walzenpaar 2, 3 äquivalenten Art ausgebildet ist. Das zweite Walzenpaar 4, 5 rotiert
während des Betriebes des Streckwerkes 20 mit einer zu dem ersten Walzenpaar 2, 3
höheren Geschwindigkeit. Das zweite Walzenpaar 4, 5 bildet bei diesem Ausführungsbeispiel
das Ausgangswalzenpaar des Streckwerkes 20. Durch die zueinander unterschiedliche
Rotationsgeschwindigkeit des ersten 2, 3 und zweiten Walzenpaares 4, 5 erfolgt ein
Verzug des von dem ersten Walzenpaar 2, 3 und dem zweiten Walzenpaar 4, 5 in klemmender
Weise transportierten Faserbandes. Der zwischen den Klemmlinien des ersten 2, 3 und
zweiten Walzenpaares 4, 5 ausgebildete Bereich bildet bei diesem Ausführungsbeispiel
ein sogenanntes Hauptverzugsfeld HZ. Ein Antrieb des ersten 2, 3 und zweiten Walzenpaares
4, 5 kann in üblicher Weise, bspw. mittels eines Einzelantriebs der zugehörigen Ober-
oder Unterwalze oder mittels eines gemeinsamen Antriebs, der mehrere oder eine gemeinsame
Unterwalze von in Maschinenlängsrichtung angeordneten Streckwerken antreibt, erfolgen.
[0036] Das Streckwerk 20 weist ferner ein drittes Walzenpaar 14, 15 auf, welches in äquivalenter
Weise zu dem ersten 2, 3 und zweiten Walzenpaar 4, 5 durch eine vierte Oberwalze 14
und eine damit zusammenwirkende vierte Unterwalze 15 ausgebildet ist. Das dritte Walzenpaar
14, 15 bildet bei diesem Ausführungsbeispiel für das Streckwerk 20 das Eingangswalzenpaar
aus, über welchen das Faserband in das Streckwerk 20 eingeführt wird. Das dritte Walzenpaar
14, 15 rotiert während eines Betriebs des Streckwerkes 20 mit einer zu dem ersten
Walzenpaar 2, 3 geringeren Geschwindigkeit. Dadurch wird zwischen dem ersten Walzenpaar
2, 3 und dem Eingangswalzenpaar 14, 15 ein weiterer Verstreckungsbereich, ein sogenanntes
Vorverzugsfeld, ausgebildet, in welchem der Faserband eine erste Verstreckung erfährt,
die geringer als die im Hauptverzugsfeld ist.
[0037] Sowohl im Vorverzugsfeld VZ als auch im Hauptverzugsfeld HZ ist nach diesem Ausführungsbeispiel
jeweils ein Riemchenkäfig 8 mit einer Riemchenoberwalze 6 und einem den Riemchenkäfig
8 und die Riemchenoberwalze 6 gemeinsam umlaufenden luftdurchlässigen Riemchen 10
angeordnet. Der Riemchenkäfig 8 ist an eine nicht dargestellte Unterdruckquelle angeschlossen
und weist einen zu einer Durchgangsöffnung 12 führenden Unterdruckkanal auf. Die Durchgangsöffnung
12 ist bei dem jeweiligen Riemchenkäfig 8 nahe des in Faserbandtransportrichtung R
nachgeschalteten ersten 2, 3 bzw. zweiten Walzenpaares 4,5 dem zu transportierenden
Faserband gegenüberliegend vorgesehen, um das Faserband über das luftdurchlässige
Riemchen 10 mit Saugluft zu beaufschlagen. In vorteilhafter Weise kann die Durchgangsöffnung
12 an der dem nachgeschalteten ersten 2, 3 bzw. zweiten Walzenpaar 4, 5 gegenüberliegenden
Kante des Riemchenkäfigs 8 ausgebildet sein, um die Saugluftbeaufschlagung des Faserbands
über das luftdurchlässige Riemchen 10 möglichst nahe oder im Zwickelbereich des entsprechenden
nachgeschalteten ersten 2, 3 bzw. zweiten Walzenpaares 4, 5 zu ermöglichen.
[0038] Die beschriebenen und in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele sind nur beispielhaft
gewählt. Unterschiedliche Ausführungsbeispiele können vollständig oder in Bezug auf
einzelne Merkmale miteinander kombiniert werden. Auch kann ein Ausführungsbeispiel
durch Merkmale eines weiteren Ausführungsbeispiels ergänzt werden.
[0039] Umfasst ein Ausführungsbeispiel eine "und/oder" Verknüpfung zwischen einem ersten
Merkmal und einem zweiten Merkmal, so ist dies so zu verstehen, dass das Ausführungsbeispiel
gemäß einer Ausführungsform sowohl das erste Merkmal als auch das zweite Merkmal und
gemäß einer weiteren Ausführungsform entweder nur das erste Merkmal oder nur das zweite
Merkmal aufweist.
Bezugszeichenliste
[0040]
- 1
- Streckwerkeinheit
- 2
- erste Oberwalze
- 2R
- Rotationsachse der ersten Oberwalze
- 3
- erste Unterwalze
- 4
- zweite Oberwalze
- 4R
- Rotationsachse der zweiten Oberwalze
- 5
- zweite Unterwalze
- 6
- dritte Oberwalze
- 7
- dritte Unterwalze
- 8
- Riemchenkäfig
- 10
- luftdurchlässiges Riemchen
- 12
- Durchgangsöffnung
- 20
- Streckwerk
- HS
- herausführende Strömung
- OR
- Rotationsrichtung Oberwalze
- R
- Faserbandtransportrichtung
- S
- Schleppströmung
- UR
- Rotationsrichtung Unterwalze
- VZ
- Vorverzugsfeld
- HZ
- Hauptverzugsfeld
1. Streckwerkeinheit (1) für ein Streckwerk (20) einer Spinnmaschine, wobei die Streckwerkeinheit
(1) entlang einer Faserbandtransportrichtung (R) eine erste Oberwalze (2) und eine
dazu beabstandete zweite Oberwalze (4) aufweist, die zum Verstrecken eines von der
ersten (2) zu der zweiten Oberwalze (4) transportierten Faserbands im Zusammenwirken
mit entsprechend zugeordneten Unterwalzen (3, 5) vorgesehen sind, wobei sich die jeweilige
Rotationsachse der ersten (2) und zweiten Oberwalze (4) quer zu der Faserbandtransportrichtung
(R) erstreckt,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein mit Unterdruck beaufschlagbarer Riemchenkäfig (8) zwischen der ersten Oberwalze
(2) und der zweiten Oberwalze (4) zum umlaufenden Führen eines luftdurchlässigen Riemchens
(10) gemeinsam um den Riemchenkäfig (8) und eine Riemchenoberwalze (2, 6) angeordnet
ist, wobei die Riemchenoberwalze (2, 6) durch die erste Oberwalze (2) oder eine dem
Riemchenkäfig (8) zugeordnete dritte Oberwalze (6) ausgebildet ist, welche hinsichtlich
des zu transportierenden Faserbands auf derselben Seite wie die erste (2) und zweite
Oberwalze (4) angeordnet ist, und wobei der Riemchenkäfig (8) wenigstens eine mit
Unterdruck beaufschlagbare Durchgangsöffnung (12) zum Saugluftbeaufschlagen des zwischen
der ersten (2) und zweiten Oberwalze (4) verlaufenden Faserbandes über das luftdurchlässige
Riemchen (10) aufweist.
2. Streckwerkeinheit (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchgangsöffnung (12) entlang der Faserbandtransportrichtung (R) einen geringeren
Abstand zu der zweiten Oberwalze (4) als zu der Riemchenoberwalze (2, 6) aufweist.
3. Streckwerkeinheit (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchgangsöffnung (12) an einem der zweiten Oberwalze (4) gegenüberliegenden
Ende des Riemchenkäfigs ausgebildet ist.
4. Streckwerkeinheit (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchgangsöffnung (12) als ein sich quer zu der Faserbandtransportrichtung (R)
erstreckendes Langloch ausgebildet ist.
5. Streckwerkeinheit (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchgangsöffnung (12) angeordnet ist, dem Faserband zwischen seinen Randseiten
gegenüberzuliegen.
6. Streckwerkeinheit (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Oberwalze (4) eine Ausgangsoberwalze für das die Streckwerkeinheit (1)
umfassende Streckwerk (20) ausbildet.
7. Streckwerk (20) für eine Spinnmaschine, aufweisend ein erstes Walzenpaar (2, 3) umfassend
eine erste Oberwalze (2) und eine erste Unterwalze (3) und ein zweites Walzenpaar
(4, 5) ausgebildet durch eine zweite Oberwalze (4) und eine zweite Unterwalze (5),
wobei das erste (2, 3) und zweite (4, 5) Walzenpaar entlang einer Faserbandtransportrichtung
(R) zueinander beabstandet und zum Verstrecken eines von dem ersten (2, 3) zu dem
zweiten Walzenpaar (4, 5) transportierten Faserbandes vorgesehen sind, wobei sich
die jeweiligen Rotationsachsen des ersten (2, 3) und zweiten Walzenpaares (4, 5) quer
zu der Faserbandtransportrichtung (R) erstrecken,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein mit Unterdruck beaufschlagbarer Riemchenkäfig (8) zwischen dem ersten Walzenpaar
(2, 3) und dem zweiten Walzenpaar (4, 5) zum umlaufenden Führen eines luftdurchlässigen
Riemchens (10) gemeinsam um den Riemchenkäfig und eine Riemchenoberwalze (2, 6) angeordnet
ist, wobei die Riemchenoberwalze (2, 6) durch die erste Oberwalze (2) des in Faserbandtransportrichtung
stromaufwärts angeordneten ersten Walzenpaares (2, 3) oder eine dem Riemchenkäfig
(8) zugeordnete dritte Oberwalze (6) ausgebildet ist, welche hinsichtlich des zu transportierenden
Faserbands auf derselben Seite wie die erste (2) und zweite Oberwalze (4) angeordnet
ist, und wobei der Riemchenkäfig (8) wenigstens eine mit Unterdruck beaufschlagbare
Durchgangsöffnung (12) zum Saugluftbeaufschlagen des zwischen dem ersten Walzenpaar
(2, 3) und dem zweiten Walzenpaar (4, 5) verlaufenden Faserbandes über das luftdurchlässige
Riemchen (10) aufweist.
8. Streckwerk für eine Spinnmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Riemchenoberwalze (2, 6), die erste (2) und zweite Oberwalze (4) sowie der Riemchenkäfig
(8) eine Streckwerkeinheit (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6 ausbilden.
9. Verwendung einer Faserband-Verdichtungseinrichtung zum Verdichten eines eine Ausgangsoberwalze
(4) eines Streckwerks (20) passierenden, verstreckten Faserbandes in einem Streckwerk
(20), wobei die Faserband-Verdichtungseinrichtung ein mit Unterdruck beaufschlagbaren
Riemchenkäfig (8) zum umlaufenden Führen eines luftdurchlässigen Riemchens (10) um
eine Riemchenoberwalze (2; 6) und den Riemchenkäfig (8) aufweist, welcher wenigstens
eine mit Unterdruck beaufschlagbare Durchgangsöffnung (12) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass
die Faserband-Verdichtungseinrichtung zwischen einem ersten Walzenpaar (2, 3) und
einem zweiten Walzenpaar (4, 5) des Streckwerks (20) derart angeordnet ist, dass der
Riemchenkäfig (8) das luftdurchlässige Riemchen (10) gemeinsam um die Riemchenoberwalze
(2, 6) und den Riemchenkäfig (8) führt, wobei die Riemchenoberwalze (2, 6) durch die
erste Oberwalze (2) des in Fasertransportrichtung stromaufwärts angeordneten ersten
Walzenpaares (2, 3) oder eine dem Riemchenkäfig (8) zugeordnete dritte Oberwalze (6)
ausgebildet ist, welche hinsichtlich des zu transportierenden Faserbands auf derselben
Seite wie die Oberwalzen (2, 4) des ersten (2, 3) und zweiten Walzenpaares (4, 5)
angeordnet ist, und die Durchgangsöffnung (12) zum Saugluftbeaufschlagen des zwischen
den zwei zueinander beabstandeten Walzenpaaren (2, 3; 4, 5) verlaufenden Faserbandes
über das luftdurchlässige Riemchen (10) angeordnet ist.
10. Verwendung einer Faserband-Verdichtungseinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Riemchenoberwalze (2, 6), die erste (2) und zweite Oberwalze (4) sowie der Riemchenkäfig
(8) eine Streckwerkeinheit (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6 ausbilden.