[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Starten eines Verbrennungsmotors in einem
handgeführten, tragbaren Arbeitsgerät, wobei ein Werkzeug des Arbeitsgerätes über
eine Fliehkraftkupplung mit der Kurbelwelle des Verbrennungsmotors antriebsverbunden
ist. Die Fliehkraftkupplung treibt das Werkzeug an, wenn die Drehzahl des Verbrennungsmotors
eine Einkuppeldrehzahl der Fliehkraftkupplung überschreitet. Zur Steuerung der Drehzahl
des Verbrennungsmotors ist eine Steuereinheit vorgesehen, die abhängig von der festgestellten
Drehzahl des Verbrennungsmotors in die Zündung eingreift.
[0002] Verbrennungsmotoren in handgeführten, tragbaren Arbeitsgeräten werden meist handgestartet,
z. B. über einen Seilzugstarter. Beim Start ist es vorteilhaft, wenn die Fliehkraftkupplung
nicht unkontrolliert schließt, so dass das Werkzeug während des Startvorgangs von
der antreibenden Kurbelwelle des Verbrennungsmotors getrennt ist.
[0003] Darüber hinaus können beispielsweise durch Defekte an der Gemischbildungseinrichtung
ungewünschte Betriebszustände des Verbrennungsmotors auftreten, die beim Start eine
überhöhte Drehzahl des Verbrennungsmotors zur Folge haben können.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Starten eines Verbrennungsmotors
anzugeben, mit welchem unerwünschte Betriebszustände des Verbrennungsmotors erkannt
werden, um einen zuverlässigen Start des Verbrennungsmotors zu gewährleisten.
[0005] Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass beim Start eine Startdrehzahlbegrenzung aktiv
wird und in die Zündung des Verbrennungsmotors eingreift, wenn die Drehzahl des Verbrennungsmotors
eine oberhalb der Einkuppeldrehzahl der Fliehkraftkupplung liegende Aktivierungsdrehzahl
überschreitet.
[0006] Steigt beim Starten und Anlaufen des Verbrennungsmotors die Drehzahl nicht über die
Aktivierungsdrehzahl an, bleibt die Startdrehzahlbegrenzung ausgeschaltet oder verharrt
in einem 'Stand by' Modus, in dem sie nicht in den Betrieb des Verbrennungsmotors
eingreift. Die Startdrehzahlbegrenzung bleibt inaktiv.
[0007] Wird die Aktivierungsdrehzahl überschritten, greift die Startdrehzahlbegrenzung für
zumindest ein Arbeitsspiel des Verbrennungsmotors derart in die Zündung ein, dass
die Drehzahl des Verbrennungsmotors abfällt. Nach Abfall der Drehzahl des Verbrennungsmotors
unter eine untere Eingriffsdrehzahl wird erneut derart in die Zündung eingegriffen,
dass die Drehzahl des Verbrennungsmotors wieder ansteigt. Die untere Eingriffsdrehzahl
liegt mit einem Drehzahlabstand unterhalb einer oberen Eingriffsdrehzahl. Vorzugsweise
kann die obere Eingriffsdrehzahl gleich oder kleiner als die Aktivierungsdrehzahl
sein. Sobald die ansteigende Drehzahl des Verbrennungsmotors die obere Eingriffsdrehzahl
überschreitet, wird von der Startdrehzahlbegrenzung wieder derart in die Zündung eingegriffen,
dass die Drehzahl wieder abfällt. Die Startdrehzahlbegrenzung kann die Drehzahl des
Verbrennungsmotors innerhalb des Drehzahlkorridors zwischen der oberen Eingriffsdrehzahl
und der unteren Eingriffsdrehzahl einstellen. Dabei ist vorteilhaft vorgesehen, dass
mit steigender Anzahl aufeinander folgender Arbeitsspiele die obere Eingriffsdrehzahl
und/oder die untere Eingriffsdrehzahl verändert wird.
[0008] Die obere Eingriffsdrehzahl ist eine Grenzdrehzahl. Die obere Eingriffsdrehzahl kann
auch als obere Drehzahlschwelle bezeichnet werden, bei deren Überschreiten die Zündung
zur Drehzahlabsenkung verändert wird. Entsprechend ist die untere Eingriffsdrehzahl
eine Grenzdrehzahl. Die untere Eingriffsdrehzahl kann auch als untere Drehzahlschwelle
bezeichnet werden, bei deren Unterschreiten die Zündung zur Drehzahlanhebung verändert
wird.
[0009] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist ein zuverlässiger Start des Verbrennungsmotors
unter Vermeidung unerwünschter Betriebszustände möglich.
[0010] Vorteilhaft werden nach dem Anlaufen des Verbrennungsmotors die obere Eingriffsdrehzahl
und/oder die untere Eingriffsdrehzahl abgesenkt. Insbesondere wird die obere Eingriffsdrehzahl
unter die Einkuppeldrehzahl abgesenkt. Dadurch kann nach dem Starten und dem verbrennungsmotorischen
Anlaufen des Verbrennungsmotors sichergestellt werden, dass die Drehzahl des Verbrennungsmotors
unter die Einkuppeldrehzahl geführt wird. Nach Absenkung der oberen Eingriffsdrehzahl
ist ein Betrieb des Verbrennungsmotors mit einem sicheren Drehzahlabstand unterhalb
der Einkuppeldrehzahl gewährleistet.
[0011] Die Veränderung der Zündung kann durch Verstellen des Zündzeitpunktes erfolgen. Vorteilhaft
erfolgt die Veränderung der Zündung durch Ausschalten und Einschalten der Zündung.
[0012] In Weiterbildung der Erfindung kann die obere Eingriffsdrehzahl eine Austaktdrehzahl
sein, die vorteilhaft eine obere Drehzahlschwelle bildet. Mit Überschreiten der Austaktdrehzahl
wird die Zündung ausgeschaltet.
[0013] Vorteilhaft kann die untere Eingriffsdrehzahl eine Eintaktdrehzahl sein, die vorteilhaft
eine untere Drehzahlschwelle bildet. Mit Unterschreiten der Eintaktdrehzahl wird die
Zündung eingeschaltet.
[0014] Vorteilhaft ist die obere Eingriffsdrehzahl als Kennlinie über aufeinander folgende
Arbeitsspiele abgebildet. In gleicher Weise kann die untere Eingriffsdrehzahl als
Kennlinie über aufeinander folgende Arbeitsspiele gestaltet sein.
[0015] Unter Kennlinie wird nicht nur eine abgespeicherte Kennlinie verstanden, sondern
auch ein in einem Speicher abgelegtes Kennlinienfeld und/oder durch Algorithmen vorgegebene
oder erzeugte Kennlinien. So kann durch Eingabe z. B. der ermittelten Drehzahl in
einen vorgegebenen Algorithmus überprüft werden, ob in Abhängigkeit einer Variablen
wie der gezählten Anzahl der Arbeitsspiele nach dem Start und Anlaufen des Verbrennungsmotors
eine Grenzdrehzahl wie eine obere und/oder eine untere Eingriffsdrehzahl überschritten
oder unterschritten ist.
[0016] Nach einem erfolgreichen Start und Anlaufen des Verbrennungsmotors verlaufen nach
einer vorgegebenen Anzahl von Arbeitsspielen die Kennlinien der oberen Eingriffsdrehzahl
und der unteren Eingriffsdrehzahl zumindest abschnittsweise zueinander parallel, insbesondere
weitgehend parallel. Vorteilhaft ist vorgesehen, mit der Anzahl der fortlaufenden
Arbeitsspiele die Kennlinien der oberen Eingriffsdrehzahl und/oder der unteren Eingriffsdrehzahl
zu verändern. Zweckmäßig werden die Kennlinien der oberen Eingriffsdrehzahl und der
unteren Eingriffsdrehzahl um einen gleichen Betrag abgesenkt. Die Veränderung der
Kennlinien erfolgt vorzugsweise gemeinsam. Es kann vorteilhaft sein, die Kennlinien
der oberen Eingriffsdrehzahl und der unteren Eingriffsdrehzahl um einen unterschiedlichen
Betrag abzusenken. Insbesondere ist vorgesehen, dass nach einer vorgegebenen Anzahl
von Arbeitsspielen die obere Eingriffsdrehzahl mit einem sicheren Drehzahlabstand
unterhalb der Einkuppeldrehzahl der Fliehkraftkupplung liegt.
[0017] Die Aktivierungsdrehzahl, die insbesondere als über fortlaufende Arbeitsspiele aufgetragene
Kennlinie ausgebildet sein kann, kann gleich oder größer der oberen Eingriffsdrehzahl
sein. Vorzugsweise ist die Kennlinie konstant und verläuft insbesondere horizontal
zur X-Achse. Die Aktivierungsdrehzahl bildet vorzugsweise eine unveränderliche Aktivierungsschwelle.
Die Aktivierungsdrehzahl wird während dem Ablauf des Verfahrens vorzugsweise nicht
geändert. Die Aktivierungsdrehzahl ist ein fester Drehzahlwert. Es kann zweckmäßig
sein, über die Arbeitsspiele eine veränderliche Aktivierungsdrehzahl vorzusehen. Vorteilhaft
liegt die Aktivierungsdrehzahl nicht unterhalb der oberen Eingriffsdrehzahl.
[0018] In einer Ausführungsform der Erfindung kann nach Ablauf eines ersten Zeitfensters
nach dem Start des Verbrennungsmotors ein Überschreiten der oberen Eingriffsdrehzahl
zugelassen werden, wenn die Bedingung erfüllt wurde, dass während der gesamten Dauer
des ersten Zeitfensters die Drehzahl des Verbrennungsmotors unterhalb der oberen Eingriffsdrehzahl
liegt. Das erste Zeitfenster startet bevorzugt mit den ersten Kurbelwellenumdrehungen
bei Start des Verbrennungsmotors, insbesondere mit der ersten Kurbelwellenumdrehung.
Der Start des ersten Zeitfensters erfolgt bei Anliegen einer ersten Spannung eines
von der Kurbelwelle angetriebenen Generators. Vorteilhaft kann die Startdrehzahlbegrenzung
dann ausgeschaltet werden, wenn zur Abschaltung der Startdrehzahlbegrenzung einzelne
oder mehrere Betriebsparameter erfüllt sind, z.B. in Abhängigkeit eines Betriebsänderungssignals
des Verbrennungsmotors oder dessen Zündsteuerung, wie es in der Patentanmeldung
DE 10 2011 010 069 A1 der Anmelderin beschrieben ist, auf deren Offenbarung hier Bezug genommen wird.
[0019] Überschreitet insbesondere während der Dauer des ersten Zeitfensters die Drehzahl
des Verbrennungsmotors die Aktivierungsdrehzahl, wird ein zweites Zeitfenster gestartet.
Der Verbrennungsmotor wird dann ausgeschaltet, wenn die Drehzahl des Verbrennungsmotors
für die Dauer eines dritten Zeitfensters nicht sicher unterhalb der oberen Eingriffsdrehzahl
liegt.
[0020] Zur Abstimmung des Verfahrens ist es zweckmäßig, wenn die Dauer des zweiten Zeitfensters
vorteilhaft länger ist als die Dauer des ersten Zeitfensters und/oder die Dauer des
dritten Zeitfensters. Insbesondere ist die Dauer des zweiten Zeitfensters um mindestens
ein Vielfaches länger als die Dauer des dritten Zeitfensters. Insbesondere ist die
Dauer des ersten Zeitfensters länger als die Dauer des dritten Zeitfensters.
[0021] Im Betrieb der Startdrehzahlbegrenzung wird mit jedem Unterschreiten der unteren
Eingriffsdrehzahl und einem Eingriff in die Zündung das dritte Zeitfenster neu gestartet.
Ein Überschreiten der oberen Eingriffsdrehzahl kann dann zugelassen werden, wenn während
der Dauer des dritten Zeitfensters kein erneuter Eingriff in die Zündung zur Absenkung
der Drehzahl erfolgt.
[0022] Das erfindungsgemäße Verfahren ist insbesondere bei über einen Seilzugstarter zu
startenden Verbrennungsmotoren vorteilhaft.
[0023] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen, der Beschreibung
und der Zeichnung, in der nachfolgend ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Verfahrens beschrieben ist. Es zeigen:
- Fig. 1
- in schematischer Darstellung ein handgeführtes, tragbares Arbeitsgerät am Beispiel
eines Freischneiders,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung der Kennlinien einer Aktivierungsdrehzahl, einer Austaktdrehzahl
als obere Eingriffsdrehzahl und einer Eintaktdrehzahl als untere Eingriffsdrehzahl,
aufgetragen über aufeinanderfolgende Arbeitsspiele nach dem Start und Anlaufen des
Verbrennungsmotors,
- Fig. 3
- ein schematisches Ablaufdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Starten des
Verbrennungsmotors in einem handgeführten, tragbaren Arbeitsgerät,
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung eines zugelassenen Drehzahlverlaufs zwischen der Austaktdrehzahl
als obere Eingriffsdrehzahl und der Eintaktdrehzahl als untere Eingriffsdrehzahl beim
Start eines Verbrennungsmotors,
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung eines Drehzahlverlaufs zwischen der Austaktdrehzahl
als obere Eingriffsdrehzahl und der Eintaktdrehzahl als untere Eingriffsdrehzahl ähnlich
Fig. 4 mit wiederholtem Überschreiten der Austaktdrehzahl und Unterschreiten der Eintaktdrehzahl,
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung eines Drehzahlverlaufs zwischen der Austaktdrehzahl
als obere Eingriffsdrehzahl und der Eintaktdrehzahl als untere Eingriffsdrehzahl ähnlich
Fig. 5 mit wenigen Überschreitungen der Austaktdrehzahl und Unterschreiten der Eintaktdrehzahl.
[0024] Das in Fig. 1 schematisch dargestellte Arbeitsgerät weist ein Gehäuse 2 mit einem
darin angeordneten Verbrennungsmotor 3 auf. Das beispielhaft dargestellte Arbeitsgerät
1 ist ein Freischneider, der über eine in einem Führungsrohr 4 gelagerte Antriebswelle
5 ein nicht näher dargestelltes Werkzeug 6 antreibt. Die Antriebswelle 5 des Werkzeugs
6 ist über eine Fliehkraftkupplung 7 mit der Kurbelwelle 8 des Verbrennungsmotors
3 antriebsverbunden. Die Kurbelwelle 8 rotiert um eine Rotationsachse 9 mit einer
Drehzahl n. Die Drehzahl n entspricht der Drehzahl des Verbrennungsmotors 3. Gestartet
wird der Verbrennungsmotor 3 vorteilhaft durch einen Seilzugstarter 19, durch einen
Federstarter oder durch einen elektrischen Startermotor.
[0025] Andere handgeführte, insbesondere tragbare handgeführte Arbeitsgeräte können Motorkettensägen,
Heckenscheren, Hochentaster, Blasgeräte, Bohrgeräte, Sprühgeräte oder dgl. sein.
[0026] Übersteigt die Drehzahl n des Verbrennungsmotors 3 eine Einkuppeldrehzahl EKD (Fig.
2), so stellt die Fliehkraftkupplung 7 eine drehmomentübertragende Verbindung zwischen
der Kurbelwelle 8 und der Antriebswelle 5 des Werkzeugs 6 her und treibt das Werkzeug
6 an.
[0027] Der Verbrennungsmotor 3 weist eine Steuereinheit 10 zur Steuerung der Drehzahl n
des Verbrennungsmotors 3 auf, wobei die Steuereinheit 10 zur Einstellung der Drehzahl
n die Zündung 11 des Verbrennungsmotors 3 steuert. Abhängig von der Drehzahl n des
Verbrennungsmotors 3 wird die Zündung 11 verändert. Überschreitet die Drehzahl n eine
vorgegebene obere Eingriffsdrehzahl 49 (Fig. 2), greift die Steuereinheit 10 derart
in die Zündung 11 ein, dass die Drehzahl abfällt. Fällt die Drehzahl n unter eine
untere Eingriffsdrehzahl 47 (Fig. 2), wird derart in die Zündung 11 eingegriffen,
dass die Drehzahl n wieder ansteigt.
[0028] In der Steuereinheit 10 ist eine Startdrehzahlbegrenzung 12 ausgebildet. Die Startdrehzahlbegrenzung
12 kann auch als getrennte Einheit vorgesehen sein. Die Startdrehzahlbegrenzung 12
wird in Abhängigkeit einer Aktivierungsdrehzahl ADZ in die Zündung eingreifen. Die
Startdrehzahlbegrenzung steht beim Start des Verbrennungsmotors auf "Stand by", greift
aber erst dann in die Zündung 11 ein, wenn die Drehzahl n des Verbrennungsmotors 3
die Aktivierungsdrehzahl ADZ überschreitet. Hat die Drehzahl n des Verbrennungsmotors
3 die Aktivierungsdrehzahl ADZ einmal überschritten, ist die Startdrehzahlbegrenzung
12 aktiv. Die Drehzahlbegrenzung greift in die Zündung ein. Bei aktiver Startdrehzahlbegrenzung
12 wird die Drehzahl n des Verbrennungsmotors 3 nach vorgegebenen Kriterien des erfindungsgemäßen
Verfahrens gesteuert, das nachstehend im Einzelnen beschrieben ist.
[0029] Im erfindungsgemäßen Verfahren wird die Startdrehzahlbegrenzung 12 in die Zündung
11 eingreifen, wenn die Drehzahl n des Verbrennungsmotors 3 eine oberhalb der Einkuppeldrehzahl
EKD liegende Aktivierungsdrehzahl ADZ überschreitet. Nach der Aktivierung die Startdrehzahlbegrenzung
12 greift für zumindest ein Arbeitsspiel ASP des Verbrennungsmotors 3 die Startdrehzahlbegrenzung
12 derart in die Zündung 11 des Verbrennungsmotors 3 ein, dass die Drehzahl n des
Verbrennungsmotors 3 abfällt. Unterschreitet die Drehzahl n des Verbrennungsmotors
3 die untere Eingriffsdrehzahl 47, wird derart in die Zündung 11 eingegriffen, dass
die Drehzahl n wieder ansteigt. Überschreitet die Drehzahl n des Verbrennungsmotors
3 die obere Eingriffsdrehzahl 49, wird zur Senkung der Drehzahl n wieder derart in
die Zündung 1 eingegriffen, dass die Drehzahl n wieder abfällt. Mit steigender Anzahl
aufeinander folgender Arbeitsspiele ASP wird die obere Eingriffsdrehzahl 49 und/oder
die untere Eingriffsdrehzahl 47 verändert (Fig. 2).
[0030] Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren anhand einer Austaktdrehzahl ATD
und einer Eintaktdrehzahl ETD beschrieben, die insbesondere als Kennlinien ausgebildet
sind. Die Kennlinien können abgespeicherte Kennlinien oder Kennlinienfelder sein oder
auch durch einen Algorithmus dargestellt sein. Die Austaktdrehzahl ATD bildet die
obere Eingriffsdrehzahl. Die Eintaktdrehzahl bildet die untere Eingriffsdrehzahl.
[0031] Im Diagramms nach Fig. 2 ist auf der Y-Achse die Drehzahl n [1/min] des Verbrennungsmotors
3 aufgetragen. Auf der X-Achse ist die Anzahl der aufeinander folgenden Arbeitsspiele
ASP nach dem Start und dem Anlaufen des Verbrennungsmotors 3 aufgetragen. Ein Arbeitsspiel
ASP bei einem Zweitaktmotor entspricht einer Kurbelwellendrehung von 360°kW. Bei einem
Viertaktmotor entspricht ein Arbeitsspiel ASP zwei Kurbelwellendrehungen, also 720°kW.
[0032] Läuft der Verbrennungsmotor 3 beim Starten insbesondere durch einen manuellen Seilzugstarter
19 an, so kann die Drehzahl n innerhalb der ersten Arbeitsspiele ASP stark ansteigen
und die Aktivierungsdrehzahl ADZ überschreiten. Überschreitet die Drehzahl n des Verbrennungsmotors
3 die Aktivierungsdrehzahl ADZ, so wird die Startdrehzahlbegrenzung 12 aktiv und greift
zur Drehzahlabsenkung in die Zündung ein.
[0033] Die Aktivierungsdrehzahl ADZ ist in Fig. 2 dargestellt und liegt oberhalb der Einkuppeldrehzahl
EKD.
[0034] In Fig. 2 ist ferner die Austaktdrehzahl ATD als Kennlinie 14 über aufeinander folgende
Arbeitsspiele ASP abgebildet. Die Eintaktdrehzahl ETD ist als Kennlinie 16 über aufeinander
folgende Arbeitsspiele ASP dargestellt. Wie Fig. 2 zeigt, fallen die Kennlinien 14
und 16 von Austaktdrehzahl ATD und Eintaktdrehzahl ETD nach dem Start des Verbrennungsmotors
3 ab. Mit fortlaufenden Arbeitsspielen ASP verändern sich die Kennlinien 14 und 16
von Austaktdrehzahl ATD und Eintaktdrehzahl ETD und sinken ab. Vorteilhaft sinken
die Kennlinien um einen etwa gleichen Betrag ab. Die über die Arbeitsspiele ASP aufgetragene
Kennlinie 15 der Aktivierungsdrehzahl ADZ kann über die Arbeitsspiele ASP vorteilhaft
gleich bleiben. Vorteilhaft wird über die Arbeitsspiele ASP auch die Aktivierungsdrehzahl
ADZ verändert, insbesondere abgesenkt.
[0035] Überschreitet die Drehzahl n des Verbrennungsmotors 3 in den ersten Arbeitsspielen
ASP die Aktivierungsdrehzahl ADZ, so wird einerseits die Startdrehzahlbegrenzung 12
aktiviert und andererseits die Zündung 11 für zumindest ein Arbeitsspiel ASP des Verbrennungsmotors
3 verändert. In bevorzugter Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Zündung
11 ausgeschaltet. Die Zündung 11 wird dann wieder verändert, vorzugsweise eingeschaltet,
wenn die Drehzahl n des Verbrennungsmotors 3 die Kennlinie 16 der Eintaktdrehzahl
ETD unterschreitet.
[0036] Die Kennlinie 14 der Austaktdrehzahl ATD und die Kennlinie 16 der Eintaktdrehzahl
ETD liegen mit einem Drehzahlabstand 13 zueinander. Mit steigender Anzahl der Arbeitsspiele
ASP fällt die Kennlinie 14 der Austaktdrehzahl ATD und die Kennlinie 16 der Eintaktdrehzahl
ETD ab. Nach einer vorgegebenen Anzahl von aufeinander folgenden Arbeitsspielen, verlaufen
die Kennlinien 14, 16 zumindest über einen Kennlinienabschnitt vorteilhaft zueinander
parallel. Vorteilhaft ist zwischen den Kennlinien 14, 16 ein sich über die Arbeitsspiele
erstreckender Drehzahlkorridor 17 ausgebildet. Die Kennlinien 14 und 16 begrenzen
den Drehzahlkorridor 17. Der Drehzahlkorridor 17 wird vorteilhaft mit steigender Anzahl
aufeinander folgender Arbeitsspiele ASP schmaler. Über die ersten Arbeitsspiele wird
der Drehzahlabstand halbiert. Die genannten Drehzahlwerte sind beispielhaft angegeben.
[0037] Der Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens ist im schematischen Ablaufdiagramm in
Fig. 3 dargestellt. Beim Starten des Verbrennungsmotors im Startfeld 20 ist die Startdrehzahlbegrenzung
12 im 'Stand by-Modus' wie im Feld 21 angegeben. Im folgenden Feld wird ein Zähler
I initialisiert, wodurch ein erstes Zeitfenster 40 mit der Dauer T1 gestartet ist.
Das Zeitfenster 40 wird mit dem Start des Verbrennungsmotors 3 gestartet. Mit der
Initialisierung wird der Zähler I auf "Null" gesetzt. In der Entscheidungsraute 23
wird der aktuelle Zählerstand des Zähler I abgefragt. Die Dauer T1 des Zeitfensters
40 ist durch einen vorgegebenen Zielwert des Zählers I bestimmt. Ist die Dauer T1
des Zeitfensters 40 noch nicht abgelaufen, hat der Zähler I seinen Zielwert noch nicht
erreicht. Die Entscheidungsraute 23 verzweigt auf den NEIN-Zweig, und der Zählerstand
des Zählers I wird um den Wert "1" inkrementiert (Feld 24). Der Zählerstand wird um
ein Inkrement erhöht. Danach wird in der Entscheidungsraute 25 abgefragt, ob die Aktivierungsdrehzahl
ADZ überschritten ist. Ist dies nicht der Fall, führt die Entscheidungsraute 25 über
den NEIN-Zweig 26 zurück zur Abfrage des aktuellen Zählerstandes des Zählers I. Liegt
während der gesamten Dauer T1 des Zeitfensters 40 (Fig. 4) die Drehzahl n des Verbrennungsmotors
3 unterhalb der Austaktdrehzahl ATD, wird der Zähler I um ein Inkrement erhöht, bis
der Zähler I seinen vorgegebenen Zielwert erreicht hat. Ist der Zielwert im Zähler
I erreicht, wird ein ordnungsgemäßer Betrieb des Verbrennungsmotors 3 angenommen.
Die Entscheidungsraute 23 verzweigt über den Zweig 27 (JA-Zweig) zum Feld 28. Feld
28 lässt eine Erhöhung der Drehzahl n des Verbrennungsmotors 3 über die Austaktdrehzahl
(obere Eingriffsdrehzahl) zu, so dass der Verbrennungsmotor in den regulären Betrieb
geht. Im regulären Betrieb kann der Benutzer über den Gashebel die Drehzahl n des
Verbrennungsmotors über die obere Eingriffsdrehzahl und die Einkuppeldrehzahl EKD
hinaus erhöhen, um mit dem Arbeitsgerät 1 bestimmungsgemäß zu arbeiten.
[0038] Dieser Ablauf des Verfahrens nach dem Start des Verbrennungsmotors ist auch in Fig.
4 wiedergegeben. Der Zähler I, der mit seinem vorgegebenen Zielwert das Zeitfenster
40 der Dauer T1 bestimmt, kann ungestört ablaufen, da die Drehzahl n gemäß der eingezeichneten
Drehzahlkurve 41 im Bereich des Drehzahlkorridors 17 zwischen der Austaktdrehzahl
ATD und der Eintaktdrehzahl ETD liegt.
[0039] Wird beispielsweise während der Dauer T1 des Zeitfensters 40 in der Entscheidungsraute
25 (Fig. 3) festgestellt, dass die Aktivierungsdrehzahl ADZ überschritten wurde, verzweigt
die Entscheidungsraute 25 zu einem weiteren Zähler II. Ein für den Zähler II vorgegebener
Zielwert bestimmt die Dauer T2 eines zweiten Zeitfensters 42 (Fig. 5, 6). Der Zähler
II im Feld 29 wird bei Überschreiten der Aktivierungsdrehzahl ADZ initialisiert. Mit
der Initialisierung wird der Zählerstand auf "Null" gesetzt. Der Zählerstand des Zählers
II wird in der Entscheidungsraute 30 abgefragt. Ist die Dauer T2 des Zeitfensters
42 abgelaufen, hat der Zähler II seinen vorgegebenen Zielwert erreicht. Hat der Zählerstand
des Zählers II den Zielwert erreicht, verzweigt die Entscheidungsraute 30 über den
JA-Zweig zum Feld 18 "Motorstopp". Ist dies der Fall, wird der Verbrennungsmotor 3
ausgeschaltet. Es kann eine unerwünschte Funktion vorliegen, die einen ordnungsgemäßen
Betrieb des Verbrennungsmotors 3 stören kann.
[0040] Das Erreichen des vorgegebenen Zielwertes im Zähler II ist in der Darstellung nach
Fig. 5 gezeigt. Der vorgegebene Zielwert des Zählers II entspricht der Dauer T2 des
zweiten Zeitfensters 42. Während der gesamten Zeitdauer T2 kann die Drehzahlkurve
43 zwischen der Austaktdrehzahl ATD und der Eintaktdrehzahl ETD pendeln, was auf einen
unerwünschten Betriebszustand hindeutet. Dabei wird jeweils die Austaktdrehzahl ADZ
überschritten und die Zündung 11 ausgeschaltet und - nach Drehzahlabfall - die Eintaktdrehzahl
ETD unterschritten und die Zündung 11 wieder eingeschaltet.
[0041] Hat der Zählerstand im Zähler II seinen Zielwert noch nicht erreicht, wird über die
Entscheidungsraute 30 jeweils der Zählerstand des Zählers II im Feld 31 (Fig. 3) um
ein Inkrement erhöht. Danach wird die Entscheidungsraute 32 abgefragt, ob ein Ausschalten
der Zündung 11, also ein Eingriff in die Zündung z.B. durch Austakten der Zündung
11 ausgegeben wurde. Wurde die Zündung 11 ausgeschaltet, führt der Ja-Zweig 33 der
Entscheidungsraute 32 zurück zur Entscheidungsraute 30, um den Zählerstand des Zählers
II erneut abzufragen. Im Ja-Zweig 33 zur Entscheidungsraute 30 liegt ferner das Feld
39, in dem ein weiterer Zähler III initialisiert wird.
[0042] Solange in die Zündung 11 eingegriffen wird, wie z. B. die Zündung ausgetaktet wird,
vorteilhaft die Zündung 11 ausgeschaltet ist, verzweigt die Entscheidungsraute 32
über den Ja-Zweig 33 zurück zur Entscheidungsraute 30, bis der Zielwert des Zählers
II erreicht ist. Die Entscheidungsraute 30 verzweigt dann auf das Feld Motorstopp
18. Der Verbrennungsmotor 3 wird entsprechend ausgeschaltet. Mit jeder Rückführung
über den JA-Zweig der Entscheidungsraute 32 zur Abfrage des Zählerstandes des Zählers
II in der Entscheidungsraute 30 wird der Zähler III auf "Null" gesetzt. Dem Zähler
III ist ein Zielwert vorgegeben, der der Dauer T3 eines dritten Zeitfensters 44 entspricht
(Fig. 4, 5).
[0043] Wurde die Zündung in einem Arbeitsspiel ASP nicht ausgetaktet, vorteilhaft ausgeschaltet,
verzweigt die Entscheidungsraute 32 über den NEIN-Zweig 34 zum Feld 35, in dem der
Zählerstand des Zählers III um ein Inkrement erhöht wird. Danach wird über die Entscheidungsraute
36 abgefragt, ob der Zählerstand des Zählers III den gesetzten Zielwert erreicht hat.
Der Zielwert des Zählers III entspricht der Dauer T3 des dritten Zeitfensters 44.
Ist die Dauer T3 abgelaufen, was durch Erreichen des Zielwertes des Zählerstandes
des Zählers III erkannt wird, verzweigt die Entscheidungsraute 32 über den JA-Zweig
zum Feld 38. Feld 37 lässt eine Erhöhung der Drehzahl n des Verbrennungsmotors 3 über
die Austaktdrehzahl (obere Eingriffsdrehzahl) zu, so dass der Verbrennungsmotor 3
in den regulären Betrieb geht.
[0044] Alternativ kann im Feld 38 geprüft werden, ob ein Abschaltkriterium zur Abschaltung
der Startdrehzahlbegrenzung 12 vorliegt und in den regulären Betrieb des Verbrennungsmotors
3 gewechselt werden kann. Ein Abschaltkriterium kann ein Betriebsänderungssignal des
Verbrennungsmotors oder dessen Zündsteuerung sein, wie dies beispielhaft in der Patentanmeldung
DE 10 2011 010 069 A1 der Anmelderin beschrieben ist. Liegt ein Abschaltkriterium vor, wird in einen Betriebsmodus
des Verbrennungsmotors 3 zum Arbeiten mit dem Arbeitsgerät 1 gewechselt.
[0045] Ist hingegen die Dauer T3 des dritten Zeitfensters 44 nicht abgelaufen, also im gezeigten
Ausführungsbeispiel der Zielwert des Zählers III noch nicht erreicht, verzweigt die
Entscheidungsraute 36 auf den NEIN-Zweig und führt zurück zum Eingang der Entscheidungsraute
30. In der Entscheidungsraute 30 wird erneut abfragt, ob der Zielwert des Zählers
II erreicht ist, also die Dauer T2 des zweiten Zeitfensters 42 abgelaufen ist.
[0046] Der Zähler III bildet ein drittes Zeitfenster 44 mit der Dauer T3 und wird jeweils
neu initialisiert, wenn die Zündung 11 ausgeschaltet wurde. Dies ergibt sich aus Fig.
3, in der die Entscheidungsraute 32 über den JA-Zweig 33 zum Feld 39 verzweigt. In
diesem Zweig 33 wird der Zählerstand des Zählers III jeweils auf "Null" zurückgesetzt.
[0047] Aus Fig. 5 wird auch deutlich, dass mit dem Überschreiten der Aktivierungsdrehzahl
ADZ das zweite Zeitfenster 42 mit der Dauer T2 gestartet wird und nach dem Einschalten
der Zündung 11 bei Unterschreiten der Eintaktdrehzahl ETD durch die Drehzahlkurve
43 das dritte Zeitfenster 44 mit der Dauer T3 gestartet wird. Überschreitet die Drehzahlkurve
43 nach Aktivierung des zweiten Zeitfensters 42 die Austaktdrehzahl ATD, wird die
Zündung 11 ausgeschaltet. Wie dem schematischen Ablaufdiagramm nach Fig. 3 zu entnehmen,
verzweigt in diesem Fall die Entscheidungsraute 32 über den JA-Zweig 33 zurück zum
Eingang der Entscheidungsraute 30, wobei zugleich der Zählerstand des Zählers III
gelöscht oder der Zähler III neu initialisiert wird. Der Zählers III zählt erneut
von "Null" hoch, sofern die Zündung 11 wieder eingeschaltet ist. Die Dauer T3 des
dritten Zeitfensters 44 läuft erneut an.
[0048] Verläuft - wie in Fig. 6 dargestellt - während der Dauer T2 des zweiten Zeitfensters
42 die Drehzahlkurve 45 unterhalb der Austaktdrehzahl ATD, kann die Dauer T3 des dritten
Zeitfensters 44 ungestört ablaufen, so dass - wie in Fig. 3 dargestellt - die Entscheidungsraute
36 auf das Feld 38 verzweigt. Mit Erreichen des Feldes 38 wird der Verbrennungsmotors
3 in den regulären Betrieb zum Arbeiten mit dem Arbeitsgerät 1 geschaltet.
[0049] Ein Vergleich der Figuren 5 und 6 ergibt, dass nach Überschreiten der Aktivierungsdrehzahl
ADZ das zweite Zeitfenster 42 mit der Dauer T2 startet. Der Verbrennungsmotor 3 wird
vorteilhaft dann ausgeschaltet, wenn seine Drehzahl n für die Dauer T3 des dritten
Zeitfensters 44 nicht unterhalb der Austaktdrehzahl ATD zu liegen kommt. In der Darstellung
nach Fig. 5 überschreitet die Drehzahlkurve 43 nach Einschalten der Zündung 11 die
Austaktdrehzahl ATD, so dass das dritte Zeitfenster 44 nicht ablaufen kann. In Fig.
6 pendelt sich die Drehzahlkurve 45 unterhalb der Austaktdrehzahl ATD ein, so dass
die Dauer T3 des dritten Zeitfensters 44 ablaufen kann, was für einen stabilen Betrieb
des Verbrennungsmotors 3 spricht.
[0050] Wie den Figuren 4 bis 6 weiter zu entnehmen ist, ist die Dauer T2 des zweiten Zeitfensters
42 länger als die Dauer T1 des ersten Zeitfensters 40 und/oder die Dauer T3 des dritten
Zeitfensters 44. Insbesondere ist die Dauer T2 des zweiten Zeitfensters 42 um ein
Vielfaches länger als die Dauer T3 des dritten Zeitfensters. Die Dauer T2 des zweiten
Zeitfensters ist dreimal bis zehnmal so groß, insbesondere achtmal so groß wie die
Dauer T3 des dritten Zeitfensters 44.
[0051] Den Figuren 4 bis 6 ist auch zu entnehmen, dass die Dauer T1 des ersten Zeitfensters
40 länger ist als die Dauer T3 des dritten Zeitfensters 44. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
ist die Dauer T1 des ersten Zeitfensters 40 zweimal bis viermal so groß wie die Dauer
T3 des dritten Zeitfensters 44. Insbesondere ist die Dauer T1 des ersten Zeitfensters
40 doppelt so groß wie die Dauer T3 des dritten Zeitfensters 44.
[0052] Entsprechend der gewählten Dauer T1 des ersten Zeitfensters 40, der Dauer T2 des
zweiten Zeitfensters 42 und der Dauer T3 des dritten Zeitfensters 44 sind die Zielwerte
der Zähler I, II und II vorgegeben. So ist der Zielwert des zweiten Zählers II größer
als der Zielwert des ersten Zählers I und/oder der Zielwert des dritten Zählers III.
Insbesondere ist der Zielwert des zweiten Zählers II um ein Vielfaches größer als
der Zielwert des dritten Zählers III.
[0053] Das erste Zeitfenster 40 kann auch als Startfenster bezeichnet werden. Das zweite
Zeitfenster 42 kann auch als Kontrollfenster bezeichnet werden. Das dritte Zeitfenster
44 kann auch als Überwachungsfenster bezeichnet werden.
1. Verfahren zum Starten eines Verbrennungsmotors (3) in einem handgeführten, tragbaren
Arbeitsgerät (1), wobei ein Werkzeug (6) des Arbeitsgerätes (1) über eine Fliehkraftkupplung
(7) mit der Kurbelwelle (8) des Verbrennungsmotors (3) antriebsverbunden ist, und
die Fliehkraftkupplung (7) das Werkzeug (6) antreibt, wenn die Drehzahl (n) des Verbrennungsmotors
(3) eine Einkuppeldrehzahl (EKD) der Fliehkraftkupplung (7) überschreitet, und mit
einer Steuereinheit (10) zur Steuerung der Drehzahl (n) des Verbrennungsmotors (3),
wobei die Steuereinheit (10) zur Einstellung der Drehzahl (n) eine Zündung (11) des
Verbrennungsmotors (3) steuert und abhängig von der Drehzahl (n) des Verbrennungsmotors
(3) die Zündung (11) verändert
dadurch gekennzeichnet,
(i) dass eine Startdrehzahlbegrenzung (12) vorgesehen ist, die in die Zündung (11) eingreift,
wenn die Drehzahl (n) des Verbrennungsmotors (3) eine oberhalb der Einkuppeldrehzahl
(EKD) liegende Aktivierungsdrehzahl (ADZ) überschreitet,
(ii) dass die Startdrehzahlbegrenzung (12) für zumindest ein Arbeitsspiel (ASP) des Verbrennungsmotors
(3) derart in die Zündung (11) des Verbrennungsmotors (3) eingreift, dass die Drehzahl
(n) des Verbrennungsmotors (3) abfällt,
(iii) und dass nach Abfall der Drehzahl (n) des Verbrennungsmotors (3) unter eine mit einem Drehzahlabstand
(13) unterhalb einer oberen Eingriffsdrehzahl (49) liegenden unteren Eingriffsdrehzahl
(47) in die Zündung (11) derart eingegriffen wird, dass die Drehzahl (n) ansteigt,
(iv) und dass bei Überschreiten der Drehzahl (n) des Verbrennungsmotors (3) über die obere Eingriffsdrehzahl
(49) derart in die Zündung (11) eingegriffen wird, dass die Drehzahl (n) wieder abfällt,
(v) und dass mit steigender Anzahl aufeinander folgender Arbeitsspiele (ASP) die obere Eingriffsdrehzahl
(49) und/oder die untere Eingriffsdrehzahl (47) verändert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die obere Eingriffsdrehzahl (49) und/oder die untere Eingriffsdrehzahl (47) abgesenkt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die obere Eingriffsdrehzahl (49) eine Austaktdrehzahl (ATD) ist, bei deren Überschreiten
die Zündung (11) ausgeschaltet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die untere Eingriffsdrehzahl (47) eine Eintaktdrehzahl (ETD) ist, bei deren Unterschreiten
die Zündung (11) eingeschaltet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die obere Eingriffsdrehzahl (49) als Kennlinie (14) über aufeinander folgende Arbeitsspiele
(ASP) abgebildet ist und die untere Eingriffsdrehzahl (47) als Kennlinie (16) über
aufeinander folgende Arbeitsspiele (ASP) abgebildet ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass nach einem Start des Verbrennungsmotors (3) über aufeinanderfolgende Arbeitsspiele
(ASP) die Kennlinien (14, 16) der oberen Eingriffsdrehzahl (49) und der unteren Eingriffsdrehzahl
(47) zumindest abschnittsweise zueinander parallel verlaufen.
7. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass mit fortlaufenden Arbeitsspielen (ASP) die Kennlinien (14, 16) der oberen Eingriffsdrehzahl
(49) und/oder der unteren Eingriffsdrehzahl (47) verändert werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kennlinien (14, 16) der oberen Eingriffsdrehzahl (49) und der unteren Eingriffsdrehzahl
(47) um einen gleichen Betrag abgesenkt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kennlinien (14, 16) der oberen Eingriffsdrehzahl (49) und der unteren Eingriffsdrehzahl
(47) um einen unterschiedlichen Betrag abgesenkt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Aktivierungsdrehzahl (ADZ) größer oder gleich der oberen Eingriffsdrehzahl (49)
ist.
11. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass nach Ablauf eines ersten Zeitfensters (40) nach dem Start des Verbrennungsmotors
(3) ein Überschreiten der oberen Eingriffsdrehzahl (49) zugelassen wird, wenn während
der gesamten Dauer (T1) des ersten Zeitfensters (40) die Drehzahl (n) des Verbrennungsmotors
(3) unterhalb der oberen Eingriffsdrehzahl (49) liegt.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass mit dem Überschreiten der Aktivierungsdrehzahl (49) ein zweites Zeitfenster (42)
startet, und dass der Verbrennungsmotor (3) ausgeschaltet wird, wenn die Drehzahl
(n) des Verbrennungsmotors (3) für die Dauer (T3) eines dritten Zeitfensters (44)
nicht unterhalb der oberen Eingriffsdrehzahl (49) liegt.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die Dauer (T2) des zweiten Zeitfensters (42) länger ist als die Dauer (T1) des ersten
Zeitfensters (40) und/oder die Dauer (T3) des dritten Zeitfensters (44).
14. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die Dauer (T2) des zweiten Zeitfensters (40) mindestens um ein Vielfaches länger
ist als die Dauer (T3) des dritten Zeitfensters (44).
15. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die Dauer (T1) des ersten Zeitfensters (40) länger ist als die Dauer (T3) des dritten
Zeitfensters (44).
16. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass im Betrieb der Startdrehzahlbegrenzung (12) mit jedem Unterschreiten der unteren
Eingriffsdrehzahl (47) und einem Eingriff in die Zündung (11) das dritte Zeitfenster
(44) neu gestartet wird.
17. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Überschreiten der oberen Eingriffsdrehzahl (49) zugelassen wird, wenn während
der Dauer (T3) des dritten Zeitfensters (44) kein Eingriff in die Zündung zur Absenkung
der Drehzahl erfolgt.
18. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Verbrennungsmotor (3) über einen Seilzugstarter (19) gestartet wird.