[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Bewegungsaufnahmeprofil zur Anbringung an
einer zwischen zwei Bauteilen gebildeten Fuge. Bei der Fuge kann es sich insbesondere
um eine Dehnfuge handeln, die zur Vermeidung von Spannungsrissen eine Ausgleichsmöglichkeit
für das aufgrund der thermischen Einflüsse unvermeidbare materialabhängige Ausdehnen
bzw. Zusammenziehen der jeweiligen Bauteile schafft. Insbesondere werden solche Fugen
in Verbindung mit Gebäudeöffnungen, etwa Türen oder Fenstern benötigt. In diesen Bereichen
besteht die zusätzliche Schwierigkeit, dass unterschiedliche Materialien aneinander
angrenzen, deren thermisches Verhalten aufgrund ihrer unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten
verschieden ist.
[0002] Um einerseits den optisch bevorzugten Eindruck einer nahtlosen Oberfläche zu erzielen
und andererseits das Eindringen von Feuchtigkeit und Fremdkörpern in die jeweilige
Fuge zu vermeiden, ist es zweckmäßig, die Fuge abzudecken. Eine entsprechende Abdeckung
kann insbesondere an Profilen vorgesehen sein oder befestigt werden, die zu anderen
Zwecken unter Umständen ohnehin im Bereich der Fuge angebracht werden. Als Bauprofile
kommen beispielsweise Putzprofile oder Fassadenprofile in Betracht. Dehnfugenprofile
können speziell zu Anordnung an einer Dehnfuge ausgebildet sein. Zudem werden insbesondere
auch Laibungsanschlussprofile oftmals im Bereich einer Fuge angeordnet. Grundsätzlich
kommt aber jedes Profil in Betracht, das gegebenenfalls neben einer sonstigen Funktion
zur Abdeckung einer Fuge genutzt werden kann.
[0003] Eine Schwierigkeit bei der Abdeckung ergibt sich insbesondere dann, wenn es sich
bei der Fuge um eine Dehnfuge handelt oder die Fuge aus sonstigen Gründen ihre Breite
ändert. Bei einem die Fuge überbrückenden Profil muss dann die relative Bewegung der
zwei die Fuge bildenden Bauteil zueinander von dem Profil aufgenommen werden können.
Das Profil selbst muss also eine gewisse Flexibilität aufweisen oder auf sonstige
Weise die Bewegung zulassen. Entsprechendes gilt für die durch das Profil bewirkte
oder an dem Profil zusätzlich vorgesehene Abdeckung der Fuge, insbesondere dann, wenn
das Profil und möglichst auch die Abdeckung verputzt oder auf sonstige Weise bearbeitet
werden sollen, durch welche die Flexibilität oder Beweglichkeit der Abdeckung eingeschränkt
wird.
[0004] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Profil bereitzustellen, das zur Anbringung
an einer zwischen zwei Bauteilen gebildeten Fuge sowie insbesondere dazu ausgebildet
ist, Bewegungen der zwei Bauteile relativ zueinander aufzunehmen, und dabei eine einfache
sowie zuverlässige Möglichkeit eines Abdeckens der Fuge bietet, die insbesondere einem
Verputzen des Profils möglichst einschließlich der Abdeckung nicht entgegensteht.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Bewegungsaufnahmeprofil mit den Merkmalen des Anspruchs
1. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen,
der vorliegenden Beschreibung sowie den Figuren.
[0006] Das Bewegungsaufnahmeprofil ist zur Anbringung an einer zwischen zwei Bauteilen gebildeten
Fuge ausgebildet. Dabei kann es sich grundsätzlich um jede Art von Bauprofil handeln,
die eine Bewegungsaufnahme ermöglicht. Insbesondere kann es sich um ein Dehnfugenprofil
oder ein Laibungsanschlussprofil handeln. Das Bewegungsaufnahmeprofil umfasst eine
erste Profilleiste, die zur Befestigung an einem der zwei Bauteile ausgebildet ist,
sowie eine zweite Profilleiste, die zur Befestigung an dem anderen der zwei Bauteile
ausgebildet ist. Insbesondere können die Profilleisten speziell für die Befestigung
an einem jeweiligen Bauteil ausgebildete Strukturen, wie etwa Anlageflächen und -kanten
sowie Öffnungen für Befestigungsmittel, wie etwa Schrauben, Nägel, Klammern und dergleichen
sowie für Putz, aufweisen.
[0007] Das Bewegungsaufnahmeprofil umfasst ferner einen Mittelbereich, der die Profilleisten
miteinander verbindet und derart flexibel ist, dass die Profilleisten relativ zueinander
bewegbar sind. Der Mittelbereich oder zumindest ein Profilabschnitt des Mittelbereichs
ist vorzugsweise dazu ausgebildet, in der Fuge angeordnet zu werden. Der Mittelbereich
verbindet die beiden Profilleisten vorzugsweise insofern miteinander, als er sowohl
mit der ersten als auch mit der zweiten Profilleiste, bevorzugt mechanisch, und insbesondere
fest verbunden ist. Dabei ist unter Verbindung insbesondere nicht lediglich ein Kontakt
zweier verbundener Elemente miteinander zu verstehen, sondern ein Zusammenhalt, der
beispielsweise form-, kraft- oder stoffschlüssig sein kann und vorzugsweise dauerhaft
ist. Dass der Mittelbereich flexibel ist, meint insbesondere, dass er durch Kräfte,
wie sie bei den zu erwartenden Bewegungen der Bauteile auftreten, signifikant und
reversibel verformbar ist, ohne dadurch beschädigt zu werden. Diese Verformbarkeit
kann auch elastisch sein, was etwa im Hinblick auf eine Abdichtung der Fuge nützlich
sein kann.
[0008] Die Flexibilität des die beiden Profilleisten verbindenden Mittelbereichs ermöglicht
es den Profilleisten, sich, zumindest begrenzt, relativ zueinander zu bewegen. Dabei
ist es zweckmäßig, wenn der Mittelbereich zumindest solche Relativbewegungen der Profilleisten
zulässt, wie sie insbesondere aufgrund thermischer Expansion zwischen den Bauteilen
auftreten, an denen das Bewegungsaufnahmeprofil angeordnet ist. Somit handelt es sich
bei den zuzulassenden Relativbewegungen primär um Translationen und möglicherweise
auch in gewissem Maße um Torsionen, jedoch zumindest in der Regel nicht um Rotationen.
[0009] Des Weiteren umfasst das Bewegungsaufnahmeprofil eine Abdeckleiste zum Verdecken
des Mittelbereichs und somit insbesondere auch zum Abdecken der Fuge, in die der Mittelbereich
vorteilhafterweise eingesetzt werden kann. Dabei ist es bevorzugt, wenn die Abdeckleiste
derart angeordnet ist, dass sie den Mittelbereich im Wesentlichen unabhängig davon,
in welcher Relativstellung sich die beiden Profilleisten im Rahmen ihrer Beweglichkeit
gerade befinden, jeweils insbesondere vollständig abdeckt, vor allem bezüglich einer
zur Fuge parallelen Blickrichtung von außen in die Fuge.
[0010] Als Leisten weisen die erste und die zweite Profilleiste sowie die Abdeckleiste insbesondere
eine längliche Struktur mit zumindest im Wesentlichen konstantem Querschnitt auf.
In Längsrichtung senkrecht zur Querschnittsebene können sich die Leisten über eine
Länge von einigen Metern, z.B. 2 m, erstrecken und zur Anpassung an eine gewünschte
Länge abgelängt bzw. durch Aneinanderreihung mehrerer Profile verlängert werden.
[0011] Die Abdeckleiste ist mit der ersten Profilleiste und mit der zweiten Profilleiste
gekoppelt oder zumindest koppelbar, wobei es insbesondere von einer jeweiligen Stellung
der Abdeckleiste abhängen kann, ob die Kopplung aktuell vorliegt oder nicht. Eine
mögliche Beweglichkeit der Abdeckleiste zwischen verschiedenen Stellungen wird nachstehend
noch erläutert. Vorzugsweise ist das Bewegungsaufnahmeprofil dazu ausgebildet, dass
die Abdeckleiste bei üblicher Verwendung mit zumindest einer der beiden Profilleisten
nicht lediglich koppelbar, sondern stets gekoppelt ist. Die jeweilige Kopplung dient
insbesondere dazu, die Abdeckleiste stabil an der oder den Profilleisten zu halten,
und kann beispielsweise mechanisch sein.
[0012] Erfindungsgemäß ist allerdings vorgesehen, dass zumindest die Kopplung der Abdeckleiste
mit der zweiten Profilleiste eine magnetische Kopplung ist. Mit anderen Worten sind
die Abdeckleiste und die zweite Profilleiste dazu ausgebildet, magnetisch miteinander
gekoppelt zu werden, wobei diese Kopplung nicht zwangsläufig permanent vorliegen muss.
[0013] Der Vorteil einer magnetischen Kopplung besteht insbesondere darin, dass sie einen
einer mechanischen Kopplung vergleichbaren Halt bieten kann und zugleich auf einfache
Weise reversibel ist, insbesondere mehrfach im Wesentlichen verschleißfrei gelöst
und wieder geschlossen werden kann. Zudem kann die magnetische Kopplung, insbesondere
in Richtung quer zur Richtung der effektiven Anziehung der beteiligten Magnetelemente,
eine, insbesondere gleitende, Bewegung der gekoppelten Elemente zulassen. Bis zu einem
gewissen Ausmaß der Bewegung kann die magnetische Kopplung dabei aufrechterhalten
bleiben. Daher wird dadurch, dass die Abdeckleiste mit der zweiten Profilleiste magnetisch
gekoppelt oder koppelbar ist, ermöglicht, dass sich die Abdeckleiste und die zweite
Profilleiste zum Ausgleich von Relativbewegungen der die Fuge bildenden Bauteile in
entsprechender Weise relativ zueinander bewegen, ohne dass die Kopplung dadurch getrennt
würde. Auf diese Weise kann die Abdeckleiste mit beiden Profilleisten gekoppelt und
dabei stets den Mittelbereich abdeckend angeordnet sein, obwohl sich die beiden Profilleisten
bedingt durch Relativbewegungen der Bauteile ebenfalls relativ zueinander bewegen.
[0014] Die Kopplung (dauerhafte Kopplung oder Koppelbarkeit) der Abdeckleiste mit der ersten
Profilleiste kann ebenfalls magnetisch sein. Insofern kann die Abdeckleiste auch rein
magnetisch an den beiden Profilleisten gehalten werden und auf den relativ zueinander
beweglichen Profilleisten sozusagen "schwimmend" magnetisch gelagert aufliegen.
[0015] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform allerdings ist die Abdeckleiste mit der ersten
Profilleiste mechanisch gekoppelt, beispielsweise an der ersten Profilleiste mechanisch
angelenkt oder auf andere Weise mechanisch fest mit der ersten Profilleiste verbunden.
Grundsätzlich kann die Abdeckleiste mit der ersten Profilleiste auch einteilig ausgebildet
sein, wobei die Abdeckleiste dann vorzugsweise durch denjenigen Abschnitt dieses einteiligen
Elements gebildet wird, der sich über die Fuge hinweg erstreckt und dabei insbesondere
den Mittelbereich nach außen hin verdeckt. Auf diese Weise kann vorteilhafterweise
zumindest ein Großteil der Fuge nicht nur verdeckt, sondern vorzugsweise auch überputzt
werden. Da es für den Bewegungsausgleich ausreicht, wenn eine der Kopplungen der Abdeckleiste
mit den beiden Profilleisten eine entsprechende Bewegung zulässt, ist es vorteilhaft,
die andere Kopplung mechanisch auszubilden, um insgesamt die Sicherheit und Zuverlässigkeit
der Anordnung der Abdeckleiste an den Profilleisten zu erhöhen. Denn anders als bei
zwei magnetischen Kopplungen kann sich die Abdeckleiste, wenn zumindest eine mechanische
Kopplung vorgesehen wird, nicht so leicht vollständig von den Profilleisten lösen.
[0016] Für die genannte magnetische Kopplung können die Abdeckleiste und die zweite Profilleiste
jeweils ein Magnetelement aufweisen, so dass die Abdeckleiste durch die magnetische
Wechselwirkung der beiden Magnetelemente mit der zweiten Profilleiste magnetisch gekoppelt
oder koppelbar ist. Bei dem Magnetelement der zweiten Profilleiste handelt es sich
beispielsweise um einen Magnetstreifen, d.h. einen Permanentmagneten in Streifenform,
wobei sich der Magnetstreifen vorzugsweise über die gesamte Längserstreckung der Profilleiste
erstreckt. Alternativ zu einem Magnetstreifen können auch mehrere separate, vorzugsweise
flache, Permanentmagneten über die Längserstreckung der Profilleiste, insbesondere
regelmäßig verteilt, angeordnet sein. Bei dem Magnetelement der Abdeckleiste handelt
es sich beispielsweise um einen Stahlblechstreifen oder einen Streifen eines sonstigen
magnetisierbaren, also insbesondere ferromagnetischen oder ferrimagnetischen, Materials,
der sich vorzugsweise über die gesamte Längserstreckung der Abdeckleiste erstreckt.
Anstelle eines magnetisierbaren Streifens kann auch eine magnetisierbare Folie vorgesehen
sein. Die Anordnung kann auch gerade umgekehrt sein, so dass die Abdeckleiste das
permanentmagnetische Magnetelement aufweist und die zweite Profilleiste ein zumindest
magnetisierbares Magnetelement aufweist. Ferner kann auch sowohl an der Abdeckleiste
als auch an der zweiten Profilleiste jeweils ein permanentmagnetisches Magnetelement
vorgesehen sein.
[0017] Grundsätzlich kann das jeweilige Magnetelement auch in die zweite Profilleiste und/oder
die Abdeckleiste integriert sein. Insbesondere kann die Abdeckleiste aus einem Material
gebildet sein, das selbst magnetisierbar ist. Beispielsweise kann die Abdeckleiste
ein Hybridmaterial aus einem Kunststoff und magnetisierbaren Metallanteilen umfassen.
Wenn die zweite Profilleiste dann als Magnetelement einen Permanentmagneten aufweist,
kann dieser die Abdeckleiste für die magnetische Kopplung direkt anziehen.
[0018] Ferner ist es bevorzugt, wenn das Magnetelement der zweiten Profilleiste und/oder
das Magnetelement der Abdeckleiste ummantelt ist/sind. Die Ummantelung kann als Material
beispielsweise einen Kunststoff umfassen. Auf diese Weise kann ein Korrosionsschutz
für die Magnetelemente erreicht werden. Die Ummantelung kann grundsätzlich auch in
Form einer Beschichtung, insbesondere einer Kunststoffbeschichtung, vorliegen. Alternativ
dazu kann die Ummantelung als Hülle, z.B. längliche Hülse, ausgebildet sein, in der
das jeweilige Magnetelement aufgenommen, z.B. eingeschoben, ist.
[0019] Vorzugsweise ist das Magnetelement der zweiten Profilleiste an einem über den Mittelbereich
vorstehenden Fortsatz der zweiten Profilleiste angeordnet. So kann die Abdeckleiste
zentraler und somit stabiler abgestützt werden, als wenn die magnetische Kopplung
seitlich des Mittelbereichs erfolgt.
[0020] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist die magnetische Kopplung zwischen der
Abdeckleiste und der zweiten Profilleiste derart, dass die Abdeckleiste, wenn sie
mit der zweiten Profilleiste magnetisch gekoppelt ist, unter Aufrechterhaltung der
magnetischen Kopplung relativ zu der zweiten Profilleiste bewegbar ist.
[0021] Mit anderen Worten kann die Abdeckleiste zumindest begrenzt bewegt werden, ohne dass
dadurch die magnetische Kopplung getrennt würde. Das kann insbesondere dadurch erreicht
werden, dass die magnetische Kopplung in geeigneter Weise relativ zu einer von dem
flexiblen Mittelbereich zugelassenen relativen Bewegbarkeit der beiden Profilleisten
ausgerichtet vorgesehen wird, so dass sich die zweite Profilleiste nicht nur relativ
zu der ersten Profilleiste, sondern in entsprechender Weise auch relativ zu der Abdeckleisten
bewegen, insbesondere gleiten, kann und dabei mit der Abdeckleiste magnetisch gekoppelt
bleibt.
[0022] Das Bewegungsaufnahmeprofil kann eine Längserstreckung aufweisen, die insbesondere
den jeweiligen Längserstreckungen der beiden Profilleisten und der Abdeckleiste entspricht,
wobei das Bewegungsaufnahmeprofil dazu ausgebildet ist, mit parallel zur Fuge ausgerichteter
Längserstreckung an der Fuge angebracht zu werden. Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform
liegt die Abdeckleiste, wenn sie mit der zweiten Profilleiste magnetisch gekoppelt
ist, entlang einer Grenzfläche an der zweiten Profilleiste an, die parallel zu der
Längserstreckung des Bewegungsaufnahmeprofils ausgerichtet ist. Die Abdeckleiste muss
dabei nicht unmittelbar an der zweiten Profilleiste anliegen. Vorzugsweise sind aber
die genannten Magnetelemente der Abdeckleiste und der zweiten Profilleiste unmittelbar
miteinander in Kontakt, wenn die Abdeckleiste mit der zweiten Profilleiste magnetisch
gekoppelt ist. Die Abdeckleiste und die Profilleiste können dabei vorteilhafterweise
entlang der genannten Grenzfläche relativ zueinander verschoben werden, insbesondere
aneinander entlanggleiten. Daher ermöglicht die genannte Anordnung mit zu der Längserstreckung
paralleler Ausrichtung der Grenzfläche Verschiebungen der zweiten Profilleiste relativ
zu der ersten Profilleiste und relativ zu der Abdeckleiste in Richtung der Längserstreckung.
Eine solche Ausführungsform ist daher insbesondere zweckmäßig, wenn Relativbewegungen
der beiden die Fuge bildenden Bauteile in Richtung parallel zur Fuge zu erwarten sind.
[0023] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist zumindest eine der Profilleisten
eine Anlagefläche auf, die dazu ausgebildet, an einem der zwei Bauteile anzuliegen,
wenn die Profilleiste an dem Bauteil befestigt ist, wobei die Abdeckleiste, wenn sie
mit der zweiten Profilleiste magnetisch gekoppelt ist, entlang einer Grenzfläche an
der zweiten Profilleiste anliegt, die parallel zu dieser Anlagefläche ausgerichtet
ist. Mit der Anlagefläche liegt die jeweilige Profilleiste insbesondere außerhalb
der Fuge an dem jeweiligen Bauteil an. Vorzugsweise weisen beide Profilleisten jeweils
eine solche Anlagefläche auf, wobei diese Anlageflächen bevorzugt parallel zueinander
ausgerichtet sind, insbesondere in einer Ebene liegen, so dass die genannte Grenzfläche
dann parallel zu beiden Anlageflächen ist. Eine solche Ausrichtung der Grenzfläche
ermöglicht Bewegungen der zweiten Profilleiste relativ zu der ersten Profilleiste
und zu der Abdeckleiste, die parallel zu der oder den Anlageflächen erfolgen. Derartige
Bewegungen entsprechen insbesondere Relativbewegungen der die Fuge bildenden Bauteile
aufeinander zu bzw. voneinander weg, durch welche die Fuge verschmälert bzw. verbreitert
wird.
[0024] In Hinblick auf eine möglichst umfassende Beweglichkeit ist es besonders bevorzugt,
wenn die Grenzfläche sowohl parallel zur Längserstreckung des Bewegungsaufnahmeprofils
als auch parallel zu der oder den Anlageflächen der Profilleisten ausgerichtet ist.
[0025] Sowohl die Profilleisten als auch die Abdeckleiste können jeweils eine Oberfläche
aufweisen, die dazu ausgebildet ist, verputzt zu werden. Dabei ist es insbesondere
bevorzugt, dass sowohl eine Oberfläche der ersten Profilleiste und eine Oberfläche
der zweiten Profilleiste als auch eine Oberfläche der Abdeckleiste dazu ausgebildet
sind, verputzt zu werden. Die jeweiligen Oberflächen sind dabei vorzugsweise an einer
bei montiertem Bewegungsaufnahmeprofil von den jeweiligen Bauteilen weg weisenden
Seite der jeweiligen Leiste vorgesehen. Insbesondere kann die jeweilige Oberfläche
einer Profilleiste entgegengesetzt zu einer jeweiligen Anlagefläche dieser Profilleiste
angeordnet sein, mit der die Profilleiste in montiertem Zustand an dem Bauteil anliegt.
Um gut verputzt werden zu können, weisen die jeweiligen Oberflächen insbesondere eine
entsprechend ausgebildete Struktur auf, die eine gute Haftung für Putz bietet. Beispielsweise
kann die Oberfläche der Abdeckleiste dazu mit einem Putzträgerband versehen, z.B.
beklebt oder beschichtet, sein. Zudem kann an der Abdeckleiste, insbesondere an ihrem
in Richtung der zweiten Profilleiste weisenden Ende oder auch beidseitig, eine Abzugskante
für das Verputzen ausgebildet sein.
[0026] Des Weiteren kann es vorteilhaft sein, wenn die erste Profilleiste und die zweite
Profilleiste nicht nur indirekt über die magnetische Kopplung der Abdeckleiste mit
der zweiten Profilleiste sowie durch den Mittelbereich miteinander verbunden sind,
sondern auf eine weitere Weise, insbesondere direkt, miteinander gekoppelt oder koppelbar
sind, wobei diese weitere Kopplung vorzugsweise magnetisch ist. Die beiden Profilleisten
können dabei in ähnlicher oder entsprechender Weise magnetisch gekoppelt sein, wie
es vorstehend für die magnetische Kopplung der Abdeckleiste mit der zweiten Profilleiste
anhand verschiedener Ausführungsformen beschrieben wird. Insbesondere kann eine der
beiden Profilleisten ein Magnetelement, insbesondere einen Magnetstreifen, aufweisen
und die andere ein Magnetelement, insbesondere einen Stahlblechstreifen, aufweisen,
durch deren magnetische Wechselwirkung miteinander die beiden Profilleisten magnetisch
gekoppelt oder koppelbar sind. Die Magnetelemente können jeweils, beispielsweise zum
Schutz vor Korrosion, insbesondere mit einem Kunststoff, ummantelt sein. Eine Grenzfläche
zwischen den Profilleisten, über die hinweg die magnetische Kopplung der beiden Profilleisten
miteinander erfolgt, ist vorzugsweise parallel zu einer Längserstreckung des Bewegungsaufnahmeprofils
und/oder parallel zu einer oder mehreren Anlageflächen der Profilleisten ausgerichtet.
Ferner ist es bevorzugt, wenn die beiden Profilleisten entlang der Grenzfläche relativ
zueinander verschoben werden, insbesondere aneinander entlanggleiten, können.
[0027] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Abdeckleiste zwischen einer Abdeckstellung,
in der sie mit der zweiten Profilleiste magnetisch gekoppelt ist und den Mittelbereich
verdeckt, und einer Offenstellung , in der sie von der zweiten Profilleiste entkoppelt
ist, so dass der Mittelbereich zumindest teilweise zugänglich ist, beweglich. Diese
Beweglichkeit bleibt der Abdeckleiste vorzugsweise auch bei montiertem Bewegungsaufnahmeprofil
erhalten. Um derart beweglich zu sein, kann die Abdeckleiste beispielsweise gelenkig
oder schwenkbar an der ersten Profilleiste gelagert sein. Alternativ oder zusätzlich
dazu kann die Abdeckleiste selbst verformbar, insbesondere in vorzugsweise definierter
Weise biegbar, knickbar oder klappbar, sein. Grundsätzlich kann durch das Bewegen
der Abdeckleiste in die Offenstellung der Mittelbereich vollständig offengelegt werden,
etwa wenn die Abdeckleiste um 90° oder mehr aufgeklappt werden kann. Es kann aber
auch vorgesehen sein, dass sich die Offenstellung von der Abdeckstellung um einen
wesentlich geringeren Winkel, beispielsweise von etwa 30° oder weniger, unterscheidet.
Auch dann kann der Mittelbereich nämlich noch zwischen der Abdeckleiste und der zweiten
Profilleiste hindurch hinreichend zugänglich sein, um beispielsweise in die Fuge oder
den Mittelbereich eingedrungene Fremdkörper entfernen, Revisionsmaßnahmen vornehmen
oder auch Leitungen in der Fuge verlegen zu können.
[0028] In diesem Zusammenhang ist es ferner bevorzugt, dass die Abdeckleiste eine, im Querschnitt
insbesondere V-förmige, Längsnut aufweist, und in Umfangsrichtung um einen Talbereich
der Längsnut, insbesondere um den Scheitelpunkt der V-Form, zwischen der Abdeckstellung
und der Offenstellung biegbar, knickbar oder klappbar ist. Dabei sind auch Überlagerungen
dieser Bewegungsmöglichkeiten denkbar. Der Querschnitt ist vorzugsweise im Wesentlichen
über die gesamte Längserstreckung der Abdeckleiste konstant. Eine der beiden oder
auch beide Oberkanten der Längsnut, durch die die Längsnut seitlich begrenzt wird,
können über die Oberfläche der Abdeckleiste vorstehen und dadurch Abzugskanten oder
zumindest Begrenzungen für ein Verputzen des Bewegungsaufnahmeprofils bilden. Insbesondere
kann somit die Oberfläche der Abdeckleiste zwischen der Längsnut und dem in Richtung
der zweiten Profilleiste weisenden Ende der Abdeckleiste beidseitig eine Abzugskante
für das Verputzen aufweisen.
[0029] Durch das Biegen, Knicken und/oder Klappen kann die Abdeckleiste insbesondere zwischen
der Abdeckstellung und der Offenstellung bewegt werden. Da diese Bewegungen um den
Talbereich der Längsnut erfolgen, wird die Längsnut dabei jeweils verengt. Auf diese
Weise kann die Längsnut insbesondere den für ein Bewegen aus der Abdeckstellung in
die Offenstellung erforderlichen Raum in definierter Weise zu Verfügung stellen. Das
ist insbesondere dann wichtig, wenn das Bewegungsaufnahmeprofil einschließlich der
Abdeckleiste verputzt werden soll, wobei dann im Wesentlichen lediglich die Längsnut
frei von Putz bleiben muss, das ganze übrige Profil aber verputzt werden kann. Wäre
die Abdeckleiste dagegen gelenkig an der ersten Profilleiste gelagert oder würde,
ohne dass die Längsnut vorgesehen ist, einfach aufgebogen, könnte dort jeweils vorgesehener
Putz einreißen oder zumindest gelockert und beschädigt werden. Dies kann durch das
Vorsehen der Längsnut verhindert werden. Auf diese Weise kann beispielsweise eine
Wand mit einer Dehnfuge, an der das Bewegungsaufnahmeprofil angebracht wird, nahezu
durchgehend, lediglich mit Ausnahme eines durch die Längsfuge definierten schmalen
Spalts verputzt werden, so dass sich der erwünschte Eindruck einer im Wesentlichen
nahtlosen Oberfläche ergibt.
[0030] Um das Verputzen zu vereinfachen, ist es ferner bevorzugt, dass das Bewegungsaufnahmeprofil
ein Keilelement umfasst, das dazu ausgebildet ist, in die Längsnut eingesetzt zu werden,
um bei einem Verputzen des Bewegungsaufnahmeprofils ein Eindringen von Putz in die
Längsnut zu verhindern. Zudem kann durch das in die Längsnut eingesetzte Keilelement
auch die Abdeckleiste zumindest für die Montage in der Abdeckstellung blockiert werden.
Das Keilelement umfasst vorzugsweise einen Abschnitt, der einen dem Querschnitt der
Längsnut entsprechenden Querschnitt aufweist, so dass die Längsnut von dem eingesetzten
Keilelement zumindest im Wesentlichen vollständig ausgefüllt wird.
[0031] Dabei können, etwa an den Oberkanten der Längsnut und/oder an entsprechenden Stellen
an dem Keilelement selbst, Haltemittel vorgesehen sein, um das eingesetzte Keilelement
in der Längsnut gegen unbeabsichtigtes Herausfallen zu sichern. Dabei kann es sich
z.B. um Verengungen aus Weich-PVC handeln, die sich beidseitig der Längsnut jeweils
entlang einer Linie in Längsrichtung erstrecken und das eingesetzte Keilelement reibschlüssig
halten. Die Haltemittel sind vorzugsweise derart ausgelegt, dass sie die auf das Keilelement
wirkenden Gravitationskräfte aufheben, aber von Hand überwunden werden können, damit
das Keilelement nach dem Verputzen des Bewegungsaufnahmeprofils auf einfache Weise
aus der Längsnut entnommen werden kann. Dazu kann an dem Keilelement ein Fortsatz
ausgebildet sein, an dem das Keilelement aus der Längsnut gezogen werden kann.
[0032] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist der Mittelbereich einen
Profilabschnitt aus einem flexiblen Material, insbesondere Weich-PCV umfassend, auf,
der in Umfangsrichtung um seine Längserstreckung gebogen ist, so dass er im Querschnitt
eine U-Form aufweist. Der Querschnitt ist dabei vorzugsweise zumindest im Wesentlichen
über die gesamte Längserstreckung des Bewegungsaufnahmeprofils konstant. Wenn der
Mittelbereich, insbesondere der genannte Profilabschnitt des Mittelbereichs, in die
Fuge zwischen den Bauteilen, an denen das Bewegungsaufnahmeprofil angebracht wird,
eingesetzt ist, kann der Querschnitt des Profilabschnitts infolge des Einsetzens in
die Fuge auch verformt sein, wobei er vorzugsweise zumindest im Wesentlichen eine
U-Form beibehält. Die U-Form ist dabei insbesondere derart ausgerichtet, dass ihre
Schenkel an einer jeweils anderen der beiden Profilleisten oder direkt an einem jeweils
anderen der beiden die Fuge bildenden Bauteile anliegen und die offene Seite der U-Form
zur Abdeckleiste weist, von der sie abgedeckt wird. Auf diese Weise kann der Innenraum
der U-Form von außen, insbesondere durch Bewegen der Abdeckleiste in die genannte
Offenstellung, zugänglich sein.
[0033] Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn der Mittelbereich mit einem Kopplungsabschnitt
in Richtung einer Längserstreckung des Bewegungsaufnahmeprofils über die Profilleisten
und die Abdeckleiste vorsteht und dazu ausgebildet ist, mit dem Mittelbereich eines
an das Bewegungsaufnahmeprofil angrenzend angeordneten gleichartigen weiteren Bewegungsaufnahmeprofils
gekoppelt zu werden. Das Bewegungsaufnahmeprofil wird dabei insbesondere mit seiner
Längserstreckung parallel zur Fuge montiert. Der Kopplungsabschnitt kann dann innerhalb
der Fuge über das übrige Bewegungsaufnahmeprofil vorstehen, um mit einem in Richtung
der Längserstreckung angrenzenden weiteren Bewegungsaufnahmeprofil zusammenzuwirken.
Grundsätzlich kann der Mittelbereich beidseitig einen jeweiligen Kopplungsabschnitt
aufweisen. Vorzugsweise ist jedoch lediglich einseitig ein Kopplungsabschnitt vorgesehen.
Die Kopplung der zwei in Längsrichtung aneinander angrenzenden Bewegungsaufnahmeprofile
kann dann insbesondere dadurch erfolgen, das der Kopplungsabschnitt des Mittelbereichs
des einen Bewegungsaufnahmeprofils in einen Innenbereich des Mittelbereichs, insbesondere
einen Innenraum einer U-Form eines Profilabschnitts des Mittelbereichs, des anderen
Bewegungsaufnahmeprofils eingeschoben wird. Auf diese Weise kann über mehrere Bewegungsaufnahmeprofile
hinweg ein durchgehender Kanal geschaffen werden, der sich jeweils durch den Mittelbereich
der Bewegungsaufnahmeprofile erstreckt.
[0034] An vertikalen Flächen, etwa Wänden, verlaufen Dehnfugen typischerweise vertikal (wobei
horizontale oder schräg ausgerichtete Dehnfugen grundsätzlich ebenfalls möglich sind).
In einem solchen Fall werden die Bewegungsaufnahmeprofile vorzugsweise so angebracht,
dass der Kopplungsabschnitt jeweils nach unten vorsteht und somit von oben in den
Mittelbereich des darunter angeordneten Bewegungsaufnahmeprofils eingeschoben werden
kann. Auf diese Weise kann Feuchtigkeit, die unter Umständen durch den so gebildeten
Kanal abfließt nicht an den Nahtstellen austreten, sondern wird jeweils zuverlässig
in das nächstuntere Bewegungsaufnahmeprofil geleitet.
[0035] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung weist der Kopplungsabschnitt im Querschnitt
eine U-Form auf, deren Schenkel sich mit zunehmendem Abstand von dem übrigen Bewegungsaufnahmeprofil
verkürzen. Dabei kann sich zugleich der Radius der U-Form verringern, so dass sich
der Kopplungsabschnitt konusartig verjüngt. Dies ist aber nicht zwingend erforderlich.
Denn aufgrund der Flexibilität des Mittelbereichs kann der Kopplungsabschnitt mit
den sich verkürzenden Schenkeln auch einfach in eine entsprechende sich konusartig
verjüngende Form gebogen werden. Durch die sich konusartig verjüngende Form des Kopplungsabschnitts
kann dieser dann in die U-Form des Profilabschnitts des Mittelbereichs des jeweils
nächsten gleichartigen Bewegungsaufnahmeprofils eingeschoben werden.
[0036] Die Erfindung wird nachfolgend lediglich beispielhaft unter Bezugnahme auf die Figuren
weiter erläutert.
- Fig. 1
- zeigt eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bewegungsaufnahmeprofils in einer
schematischen Querschnittsdarstellung.
- Fig. 2
- zeigt eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bewegungsaufnahmeprofils
in einer schematischen Querschnittsdarstellung.
- Fig. 3
- zeigt die in Fig. 1 gezeigte Ausführungsform in einer Offenstellung der Abdeckleiste.
- Fig. 4
- zeigt die in Fig. 2 gezeigte Ausführungsform in einer Offenstellung der Abdeckleiste.
- Fig. 5
- zeigt die in Fig. 1 gezeigte Ausführungsform in schematischer Perspektivdarstellung.
- Fig. 6
- zeigt die in Fig. 1 gezeigte Ausführungsform in einer schematischen Darstellung von
der Seite.
- Fig. 7 und 8
- zeigen weitere Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Bewegungsaufnahmeprofils in
Form von Anputzdichtleisten in schematischen Querschnittsdarstellungen.
- Fig. 9 bis 12
- zeigen weitere Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Bewegungsaufnahmeprofils in
Form von Deckengleitlagern in perspektivischen schematischen Querschnittsdarstellungen.
[0037] Das in Fig. 1 gezeigte Bewegungsaufnahmeprofil 11 umfasst eine erste Profilleiste
13, eine zweite Profilleiste 15, einen flexiblen Mittelbereich 17 sowie eine Abdeckleiste
19. Das Bewegungsaufnahmeprofil 11 ist dazu ausgebildet, an einer zwischen zwei Bauteilen
43 (nur in den Fig. 7 und 8 dargestellt) gebildeten Fuge derart angeordnet zu werden,
dass die beiden Profilleisten 13, 15 jeweils mit einer Anlagefläche 21 an einer Oberfläche
eines jeweiligen der Bauteile 43 anliegen und der Mittelbereich 17 in der Fuge aufgenommen
ist. Dabei kann die Fuge etwas schmäler als der in entspanntem Zustand dargestellte
elastische Mittelbereich 17 sein, so dass der Mittelbereich 17 in horizontaler Richtung
(bezogen auf die dargestellte Ausrichtung) gestaucht wird.
[0038] Während die Profilleisten 13, 15 und die Abdeckleiste 19 im Wesentlichen starr ausgebildet
sind, ist der die beiden Profilleisten verbindende Mittelbereich 17 aus flexiblem
Weich-PVC, so dass die Profilleisten 13, 15 relativ zueinander bewegbar sind und somit
Relativbewegungen der die Fuge bildenden Bauteile 43 nachvollziehen können. Die Profilleisten
13, 15 sind insbesondere horizontal (bezogen auf die dargestellte Ausrichtung) aufeinander
zu bzw. voneinander weg beweglich. Grundsätzlich können sie auch parallel zur Längserstreckung
des Bewegungsaufnahmeprofils 11 (senkrecht zur Bildebene) und somit zur Längserstreckung
der Fuge zumindest begrenzt relativ zueinander versetzbar sein.
[0039] Die Abdeckleiste 19 ist einerseits (in den Fig. 1 bis 4 jeweils links) mechanisch
mit der ersten Profilleiste 13 gekoppelt und andererseits (weiter rechts) magnetisch
mit der zweiten Profilleiste 15 gekoppelt oder zumindest koppelbar. Denn während die
mechanische Kopplung mit der ersten Profilleiste 13 dauerhaft ist, kann die magnetische
Kopplung mit der zweiten Profilleiste 15 gelöst und wiederhergestellt werden, je nachdem
welche Stellung die Abdeckleiste 19 einnimmt. In Fig. 1 ist befindet sich die Abdeckleiste
19 in ihrer Abdeckstellung, in der sie mit der zweiten Profilleiste 15 magnetisch
gekoppelt ist und den Mittelbereich 17 verdeckt. Aus dieser Abdeckstellung kann die
Abdeckleiste 19 in eine Offenstellung bewegt werden, die in Fig. 3 gezeigt ist, wobei
Fig. 3 ansonsten der Fig. 1 vollständig entspricht. In dieser Offenstellung ist die
Abdeckleiste 19 gegenüber der Abdeckstellung um etwa 30° aufgeklappt, so dass sie
von der zweiten Profilleiste 15 magnetisch entkoppelt ist und der Mittelbereich zumindest
teilweise zwischen der Abdeckleiste 19 und der zweiten Profilleiste 15 hindurch von
außen zugänglich ist. Um derart beweglich zu sein, ist die Abdeckleiste 19 bei der
in den Fig. 1, 3, 5 und 6 gezeigten Ausführungsform an der ersten Profilleiste 13
schwenkbar gelagert.
[0040] Die magnetische Kopplung der Abdeckleiste 19 mit der zweiten Profilleiste 15 wird
durch zusammenwirkende Magnetelemente 23, 25 bewirkt, von denen eines als Magnetstreifen
23 ausgebildet und an einem über den Mittelbereich 17 vorstehenden Fortsatz 27 der
zweiten Profilleiste 15 angeordnet ist und von denen das andere als Stahlbleichstreifen
25 ausgebildet ist, der an einer Unterseite der Abdeckleiste 19 angeordnet ist und
sich über einen Großteil der Unterseite erstreckt. Durch den Kontaktbereich der beiden
Magnetelemente 23, 25 wird eine Grenzfläche definiert, die parallel zu den Anlageflächen
21 der beiden Profilleisten 13, 15 sowie parallel zur Längserstreckung des Bewegungsaufnahmeprofils
ausgerichtet ist. Die magnetische Kopplung der Abdeckleiste 19 mit der zweiten Profilleiste
15 erfolgt dabei über die Grenzfläche hinweg. Bei einer zu der Grenzfläche parallelen
Bewegung der Profilleisten 13, 15, insbesondere infolge einer entsprechenden Bewegung
der beiden Bauteile 43, an denen die Profilleisten 13, 15 befestigt sind, können die
Magnetelemente 23, 25 in entsprechender Weise relativ zueinander versetzt werden,
ohne dass dadurch die magnetische Kopplung getrennt würde. Insofern bildet der Stahlblechstreifen
25 ein Gleitblech für den Magnetstreifen 23.
[0041] Die in den Figuren nach oben weisenden Oberflächen der beiden Profilleisten 13, 15
sowie der Abdeckleiste 19 sind dazu ausgebildet, verputzt zu werden. Dazu sind die
Oberflächen der Profilleisten 13, 15 in für Putzprofile üblicher Weise strukturiert
und weisen insbesondere Öffnungen auf, durch die Putz hindurchtreten kann. Zudem kann
an den Profilleisten 13, 15 jeweils noch ein Armierungsgewebe 29 befestigt sein, das
nur in Fig. 5 gezeigt ist. Die Oberfläche der Abdeckleiste 19 ist speziell mit einem
Putzträgerband versehen, über welches Putz an der Abdeckleiste 19 haften kann. Darüber
hinaus weist die Abdeckleiste 19 an ihrem in Richtung der zweiten Profilleiste 15
weisenden freien Ende eine Abzugskante 31 auf, die für das Verputzen genutzt werden
kann und definiert, bis zu welcher Höhe das Bewegungsaufnahmeprofil 11 verputzt wird.
[0042] In den Fig. 2 und 4 ist eine alternative Ausführungsform eines Bewegungsaufnahmeprofils
11 gezeigt. Dabei entspricht diese Ausführungsform weitgehend der in Fig. 1 gezeigten
Ausführungsform mit dem Unterschied, dass die Abdeckleiste 19 des Bewegungsaufnahmeprofils
11 mit der ersten Profilleiste 13 starr verbunden ist und eine Längsnut 33 aufweist,
die sich über die gesamte Längserstreckung der Abdeckleiste 19 erstreckt und die Abdeckleiste
19 in Richtung des durch die Abdeckleiste 19 abgedeckten Mittelbereichs 17 vertieft.
Die Längsnut 33 weist bezüglich ihres Querschnitts im Wesentlichen eine V-Form auf
und ist angrenzend an die erste Profilleiste 13 angeordnet. Die Längsnut 33 steht
mit den Schenkeln der V-Form teilweise über die Oberfläche der Abdeckleiste 19 vor
und zwar in demselben Maße wie die Abzugskante 31. Auf diese Weise werden weitere
Bezugspunkte für die Höhe definiert, bis zu welcher das Bewegungsaufnahmeprofil 11
verputzt wird.
[0043] Bei dieser Ausführungsform gemäß den Fig. 2 und 4 ist die Abdeckleiste 19 nicht dadurch
relativ der ersten Profilleiste 13 beweglich, dass sie um die Verbindung zur ersten
Profilleiste 13 schwenkbar ist, sondern dadurch, dass die Abdeckleiste 19 in Umfangsrichtung
um einen Talbereich 35 der Längsnut 33, der im Wesentlichen durch den unteren Scheitelpunkt
der V-Form definiert wird, zwischen der Abdeckstellung und der Offenstellung biegbar
ist. Dazu ist der Talbereich 35 flexibel ausgebildet. Das ermöglicht ein Aufklappen
der Abdeckleiste 19 aus der in Fig. 2 gezeigten Abdeckstellung in eine Offenstellung,
die beispielsweise der in Fig. 4 gezeigten Stellung entsprechen kann. Je nach konkreten
Ausmaßen der Längsnut 33 kann die Abdeckleiste 19 in der Offenstellung weiter oder
weniger weit gegenüber der Abdeckstellung aufgeklappt sein. In dem dargestellten Beispiel
unterscheidet sich die Offenstellung von der Abdeckstellung um einen Winkel von etwa
15°. Der Winkel kann aber beispielsweise auch bis zu etwa 20° oder bis zu etwa 30°
betragen.
[0044] Das Bewegungsaufnahmeprofil 11 kann ein Keilelement 37 aufweisen, das dazu ausgebildet
ist, in der Abdeckstellung der Abdeckleiste 19 mit einem komplementär zur Längsnut
33 ausgebildeten Abschnitt in die Längsnut 33 eingesetzt zu werden, so dass die Längsnut
33 vollständig ausgefüllt wird (vgl. Fig. 2). Auf diese Weise kann verhindert werden,
dass bei einem Verputzen des Bewegungsaufnahmeprofils 11 Putz in die Längsnut 33 gelangt,
was die Beweglichkeit der Abdeckleiste 19 zwischen der Abdeckstellung und der Offenstellung
beeinträchtigen oder blockieren würde. Das Keilelement 37 weist einen Fortsatz 39
auf, an dem das Keilelement 37 gegriffen werden kann, insbesondere um das Keilelement
37 nach dem Verputzen einfach aus der Längsnut 33 ziehen zu können.
[0045] Der Mittelbereich 17 wird im Wesentlichen durch einen Profilabschnitt gebildet, der
eine U-Form aufweist, wobei die Schenkel der U-Form mit jeweils einer der Profilleisten
13, 15 fest verbunden sind. Der Profilabschnitt, der beispielsweise Weich-PVC umfassen
kann, ist derart flexibel, dass er in Fugen unterschiedlicher Breite eingesetzt werden
kann und dass er sich bei Ausdehnungsänderungen der Fuge, in die er eingesetzt ist,
entsprechend anpassen kann. Der U-förmige Querschnitt des Mittelbereichs 17 erlaubt
es grundsätzlich, den Innenraum der U-Form z.B. für Leitungen zu nutzen, sofern dadurch
nicht die Ausdehnungsmöglichkeiten der die Fuge bildenden Bauteile 43 beeinträchtigt
wird. Außerdem kann es nützlich sein, wenn der Innenraum, etwa in einem Schadensfall,
für eine Revision zugänglich ist. Ferner kann insbesondere bei vertikaler Anordnung
des Bewegungsaufnahmeprofils 11 Feuchtigkeit, die sich z.B. aufgrund von Kondensation
niederschlägt, durch diesen Innenraum ablaufen.
[0046] Wie in der perspektivischen Darstellung der Fig. 5 und der Seitenansicht der Fig.
6 zu erkennen ist, steht der Mittelbereich 17 mit einem Kopplungsabschnitt 41 über
die Profilleisten 13, 15 sowie über die Abdeckleiste 19 in Richtung der Längserstreckung
einseitig vor. Der Kopplungsabschnitt 41 schließt hinsichtlich seines Querschnitts
nahtlos an den übrigen Mittelbereich 17 an und weist folglich ebenfalls eine U-Form
auf. Allerdings verkürzen sich, wie vor allem in Fig. 6 zu erkennen ist, die Schenkel
der U-Form kontinuierlich linear mit zunehmendem Abstand von dem übrigen Bewegungsaufnahmeprofil
11. Auf diese Weise kann der Kopplungsabschnitt 41 aufgrund seiner Flexibilität derart
verformt werden, dass die U-Form einen mit zunehmendem Abstand von dem übrigen Bewegungsaufnahmeprofil
11 abnehmenden Radius aufweist und der Kopplungsabschnitt 41 folglich im Wesentlichen
die Form einer (umfänglich nicht geschlossenen) Mantelfläche eines Kegelstumpfes aufweist,
also konisch zuläuft.
[0047] Derart verformt kann der Kopplungsabschnitt 41 in den Innenraum eines Mittelbereichs
17 eines weiteren gleichartigen Bewegungsaufnahmeprofils 11 eingesteckt werden, wo
er sich vorteilhaftweise, soweit es darin möglich ist, wieder ausdehnt. Auf diese
Weise kann ein zuverlässiger Übergang zwischen den Mittelbereichen bündig nebeneinander
angeordneter Bewegungsaufnahmeprofile 11 erreicht werden. Dabei sind die Bewegungsaufnahmeprofile
11 vorteilhafterweise derart ausgerichtet, dass der Kopplungsabschnitt 41 jeweils
nach unten vorsteht und folglich von oben in den Mittelbereich 17 des jeweils nächstunteren
Bewegungsaufnahmeprofils 11 eingesetzt wird, damit am Übergang zwischen den Bewegungsaufnahmeprofilen
11 keine nach unten abfließende Feuchtigkeit austreten kann.
[0048] Wie Fig. 5 zeigt, kann in entsprechender Weise wie der Kopplungsabschnitt 41 auch
das Armierungsgewebe 29 über die Profilleisten 13, 15 sowie die Abdeckleiste 19 überstehen.
Dadurch wird eine Überlappung der Armierungsgewebe 29 benachbarter Bewegungsaufnahmeprofile
11 erreicht. Durch gemeinsames Verputzen der überlappenden Armierungsgewebe 29 werden
die Bewegungsaufnahmeprofile 11 zuverlässig relativ zueinander festgelegt.
[0049] Bezüglich der Fig. 5 und 6 ist noch anzumerken, dass das Bewegungsaufnahmeprofil
11 verkürzt dargestellt ist und vorzugsweise eine Längserstreckung aufweist, welche
die Breite des Bewegungsaufnahmeprofils 11 um ein Vielfaches übersteigt. Beispielsweise
kann die Länge zumindest etwa das Zehnfache der Breite sein. Die Länge kann etwa in
der Größenordnung von Metern liegen und z.B. etwa 2 m oder mehr betragen, während
die Breite in der Größenordnung von Dezimetern liegt und beispielsweise weniger als
etwa 30 cm, z.B. etwa 20 cm, beträgt.
[0050] Bei den in den Fig. 7 und 8 gezeigten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Bewegungsaufnahmeprofils
11 handelt es sich um sogenannte Anputzdichtleisten, die beispielsweise dazu eingesetzt
werden, Anschlüsse zwischen verschiedenen Bauteilen 43 dauerhaft dicht auszubilden.
Dabei kann es sich insbesondere um Anschlüsse zwischen einem Fenster- oder Türprofil
sowie der umgebenden Laibung handeln. Insofern kann das Bewegungsaufnahmeprofil 11
als Laibungsanschlussprofil ausgebildet sein. Dies gilt insbesondere für die in Fig.
8 gezeigte Ausführungsform, bei der die zweite Profilleiste 15 an einem nicht zu verputzenden
Bauteil 43 (in Fig. 8 links), wie z.B. einem Fenster- oder Türprofil, befestigt ist
und die erste Profilleiste 13 an einem zu verputzenden anderen Bauteil 43 (in Fig.
8 rechts) befestigt ist. Dabei liegt die erste Profilleiste 13 mit der Anlagefläche
21 an dem Bauteil 43 an und ist dazu ausgebildet, zumindest teilweise wie dieses von
Putz 45 bedeckt. Bei dem zu verputzenden Bauteil 43 kann es sich beispielsweise um
Mauerwerk oder um einen Teil eines Wärmedämmverbundsystems handeln.
[0051] Grundsätzlich könnte auch umgekehrt die erste Profilleiste 13 zur Befestigung an
einem nicht zu verputzenden Bauteil 43, insbesondere entsprechend der in Fig. 8 gezeigten
zweiten Profilleiste 15, ausgebildet sein und dafür die zweite Profilleiste 15 zur
Befestigung an einem zu verputzenden Bauteil 43, insbesondere entsprechend der in
Fig. 8 gezeigten ersten Profilleiste 13, ausgebildet sein. In Fig. 7 ist eine weitere
Ausführungsform gezeigt, bei der sowohl die erste Profilleiste 13 als auch die zweite
Profilleiste 15 zur Befestigung an einem zu verputzenden Bauteil 43 ausgebildet sind
und jeweils eine Anlagefläche 21 sowie entgegengesetzt zu der Anlagefläche 21 ausgerichtete
Oberflächen aufweisen, die dazu ausgebildet sind, verputzt zu werden. Zudem ist eine
weitere Ausführungsform denkbar, bei der beide Profilleisten 13, 15 jeweils nach Art
der in Fig. 8 gezeigten zweiten Profilleiste 15 zur Befestigung an einem nicht zu
verputzenden Bauteil 43 ausgebildet sind.
[0052] Den in Fig. 7 und 8 gezeigten Ausführungsformen ist gemein, dass die erste Profilleiste
13 und die zweite Profilleiste 15 durch einen Mittelbereich 17 verbunden sind, der
als Schaum ausgebildet ist. Der Schaum hält die Profilleisten 13, 15 aneinander, ist
aber zugleich zumindest so flexibel, dass er in begrenztem Rahmen eine Relativbewegung
der Profilleisten 13, 15 zueinander ermöglicht, um Dehnungsbewegungen der Bauteile
43 ausgleichen zu können. Zudem ist ein zusätzliches Dichtelement 47 vorgesehen, welches
die Profilleisten 13, 15 verbindet, um die Fuge zuverlässiger, als es durch den Schaum
17 möglich ist, nach außen hin zumindest gegenüber dem Eindringen von Regen oder allgemein
von Feuchtigkeit abzudichten. Bei der in Fig. 8 gezeigten Ausführungsform ist die
zweite Profilleiste 15 über einen ähnlichen Schaum auch an dem jeweiligen Bauteil
43 befestigt. Diese Verbindung kann ebenfalls zur Verbesserung der Abdichtung geeignete
zusätzliche Dichtmittel aufweisen.
[0053] Ein die Fuge weitgehend überbrückender nach außen gerichteter Schenkel des im Wesentlichen
Y-förmigen Querschnitts der ersten Profilleiste 13 bildet eine Abdeckleiste 19, die
bei den in den Fig. 7 und 8 gezeigten Ausführungsformen einteilig mit der ersten Profileiste
13 ausgebildet ist. In den Fig. 7 und 8 erstreckt sich der Putz 45 jeweils nur bis
zur Fuge zwischen den Bauteilen 43, in die das Bewegungsaufnahmeprofil 11 eingesetzt
ist. Grundsätzlich kann aber vorgesehen sein, dass die nach außen (in den Figuren:
nach oben) ausgerichtete Oberfläche der Abdeckleiste 19 ebenfalls verputzt wird. Dazu
kann die Oberfläche der Abdeckleiste 19 speziell ausgebildet, insbesondere mit einem
Putzträgerband versehen, sein.
[0054] Die Abdeckleiste 19 weist als Magnetelement 25 jeweils einen Magnetstreifen auf,
der ein an der zweiten Profilleiste 15 vorgesehenes Magnetelement 23 in Form eines
Gleitblechs anzieht. Auf diese Weise sind die Abdeckleiste 19 und die zweite Profilleiste
15 magnetisch miteinander gekoppelt, allerdings derart, dass sich die Kopplung reversibel
lösen und wiederherstellen lässt und die Abdeckleiste 19 und die zweite Profilleiste
15 zumindest parallel zu einer Grenzfläche zwischen den Magnetelementen 23, 25 relativ
zueinander beweglich sind.
[0055] Zusätzlich zu dieser magnetischen Kopplung der Abdeckleiste 19 mit der zweiten Profilleiste
15 sowie zusätzlich zur Verbindung der beiden Profilleisten 13, 15 über den Mittelbereich
17 ist ferner einer weitere direkte magnetische Kopplung der beiden Profilleisten
13, 15 vorgesehen, die ihrer Art nach im Wesentlichen der magnetischen Kopplung der
Abdeckleiste 19 mit der zweiten Profilleiste 15 entspricht. Dazu weist die erste Profilleiste
13 ein weiteres Magnetelement 51 auf und die zweite Profilleiste 15 ein weiteres Magnetelement
49 auf, von denen eines als Magnetstreifen und das andere als magnetisch anziehbarer
Blechstreifen, insbesondere Stahlblechstreifen, ausgebildet ist. Die Grenzfläche zwischen
den Magnetelementen 49, 51 dieser zusätzlichen magnetischen Kopplung ist dabei parallel
zu der Grenzfläche zwischen den Magnetelementen 23, 25 der magnetischen Kopplung der
Abdeckleiste 19 mit der zweiten Profilleiste 15 ausgerichtet, so dass auch bei der
zusätzlichen magnetischen Kopplung eine entsprechende Beweglichkeit der beiden Profilleisten
13, 15 relativ zueinander zugelassen wird.
[0056] Die in den Fig. 9 bis 12 gezeigten Ausführungsformen erfindungsgemäßer Bewegungsaufnahmeprofile
11 sind insbesondere als Deckengleitlager nutzbar, die beispielsweise in Bereich des
Übergangs zwischen einer Betondecke und einem die Betondecke tragenden Mauerwerk zur
Aufnahme infolge unterschiedlicher Ausdehnung auftretender relativer Bewegungen zwischen
den Bauteilen vorgesehen werden. Ein derartiges Bewegungsaufnahmeprofil 11 kann insbesondere
an Fugen zwischen Teilen eines Wärmedämmverbundsystems eingesetzt werden, das sich
über den genannten Übergang hinweg erstreckt. Die Fuge zwischen den Bauteilen ist
dabei in der Regel horizontal ausgerichtet und wird typischerweise von einem Dämmstreifen
53 weitgehend ausgefüllt. An ihrer Außenseite soll die Fuge jedoch möglichst abgedeckt
sein, um ein Eindringen von Fremdkörpern oder Feuchtigkeit, insbesondere von Regen,
zu verhindern, und zumindest weitgehend verputzbar sein, damit die Fuge möglichst
unauffällig ist.
[0057] Die dazu verwendbaren, in den Fig. 9 bis 12 gezeigten Bewegungsaufnahmeprofile 11
weisen jeweils eine erste Profilleiste 13 sowie eine zweite Profilleiste 15 auf, die
an entgegengesetzten Seiten des Dämmstreifens 53 angeordnet sind. Vorzugsweise ist
der Dämmstreifen 53 dabei an einer der beiden Profilleisten 13, 15 angeklebt. Um die
beiden Profilleisten 13, 15 direkt miteinander mechanisch zu verbinden, ist zudem
jeweils ein Mittelbereich 17 vorgesehen, der in den verschiedenen Ausführungsformen
unterschiedlich ausgebildet ist.
[0058] Bei der in Fig. 9 gezeigten Ausführungsform ist der Mittelbereich 17 als Membran
ausgebildet, die als Material insbesondere Weich-PVC aufweist. Der Mittelbereich 17
der in Fig. 10 gezeigten Ausführungsform umfasst zwei an der ersten Profilleiste 13
vorgesehene Lamellen, zwischen die eine an der zweiten Profilleiste 15 vorgesehene
weitere Lamelle eingeschoben ist, wobei die Lamellen der ersten Profilleiste 13 als
Material vorzugsweise Weich-PVC aufweisen, während die Lamelle der zweiten Profilleiste
15 als Material vorzugsweise Hart-PVC aufweist. Grundsätzlich können die Lamellen
auch gerade umgekehrt an der ersten und an der zweiten Profilleiste 13, 15 vorgesehen
sein. Zudem können auch mehr als die genannten Lamellen an den beiden Profilleisten
13, 15 vorgesehen sein, wobei sich die jeweilige Anzahl vorzugsweise um höchstens
eins unterscheidet. Durch die ineinandergeschobenen Lamellen werden die erste Profilleiste
13 und die zweite Profilleiste 15 vorzugsweise kraftschlüssig miteinander verbunden.
[0059] Bei der in Fig. 11 gezeigten Ausführungsform sind die erste Profilleiste 13 und die
zweite Profilleiste 15 durch einen als ebene weitere Leiste ausgebildeten Mittelbereich
17 verbunden, die mit den beiden Profilleisten 13, 15 jeweils gelenkig gekoppelt ist.
Die gelenkige Kopplung kann beispielsweise jeweils mittels eines Strangs aus Weich-PVC
erfolgen. Der Mittelbereich 17 der in Fig. 12 gezeigten Ausführungsform wird durch
zwei spiralartig umgebogene Endabschnitte der beiden Profilleisten 13, 15 gebildet,
die ineinandergreifen. Durch diese ineinandergreifende Struktur sind die Profilleisten
13, 15 formschlüssig aneinander gekoppelt, wobei Bewegungen der Profilleisten 13,
15 relativ zueinander, insbesondere um eine zentrale Achse der genannten Struktur,
möglich bleiben.
[0060] Bei den in den Fig. 11 und 12 gezeigten Ausführungsformen ist zusätzlich zum Mittelbereich
17 jeweils noch ein Fugendichtband 55 zwischen der ersten Profilleiste 13 und der
zweiten Profilleiste 15 angeordnet, um die Profilleisten 13, 15 speziell gegeneinander
abzudichten. Bei dem Fugendichtband 55 kann es sich jeweils insbesondere um ein sogenanntes
Kompriband handeln, das vorkomprimiert montiert wird und sich nach der Montage selbständig
ausdehnt, um den zur Verfügung stehenden Raum auszufüllen und dadurch eine besonders
zuverlässige Abdichtung herbeizuführen. Ein solches Fugendichtband 55 kann grundsätzlich
auch bei den in Fig. 9 und 10 gezeigten Ausführungsformen zusätzlich vorgesehen werden.
[0061] Die beiden Profilleisten 13, 15 weisen jeweils eine Anlagefläche 21 auf, mit der
sie an jeweiligen Bauteilen 43, z.B. Elementen eines Wärmedämmverbundsystems, anliegen
können. Die Anlagefläche zumindest der ersten Profilleiste 13 weist dabei mehrere
Durchbrechungen auf, durch welche hindurch beim Verputzen der Bauteile 43 Putz 45
dringen kann. Dies trägt dazu bei, dass die jeweilige Profilleiste 13, 15 zuverlässig
an dem jeweiligen Bauteil 43 befestigt ist.
[0062] Ferner ist bei allen vier Ausführungsformen jeweils eine Abdeckleiste 19 vorgesehen,
die mit der ersten Profilleiste 13 mechanisch gelenkig gekoppelt ist. Die Kopplung
erfolgt dabei jeweils über einen Strang aus Weich-PVC, der die Abdeckleiste 19 mit
der Profilleiste 13 verbindet und dabei aufgrund seiner Elastizität als Gelenk wirkt.
Grundsätzlich sind aber auch andere Arten der mechanischen Kopplung denkbar. Aufgrund
der gelenkigen Kopplung mit der ersten Profilleiste 13 ist die Abdeckleiste 19 zwischen
einer Offenstellung, in der sie den Zugang zur Fuge bzw. zum Mittelbereich 17 freigibt,
und der in den Fig. 9 bis 12 gezeigten jeweiligen Abdeckstellung beweglich. In der
Abdeckstellung ist die Abdeckleiste 19 jeweils nicht nur mit der ersten Profilleiste
13, sondern auch mit der zweiten Profilleiste 15 gekoppelt, wobei die Kopplung mit
der zweiten Profilleiste 15 magnetisch ist. Denn die Kopplung beruht jeweils auf der
magnetischen Wechselwirkung zwischen einem an der zweiten Profilleiste 15 angeordneten
Magnetelement 23 mit einem an der Abdeckleiste 19 angeordneten weiteren Magnetelement
25. Dabei ist das Magnetelement 23 der zweiten Profilleiste 15 jeweils als Magnetstreifen
ausgebildet, während das Magnetelement 25 der Abdeckleiste 19 als magnetisch anziehbares
Gleitblech ausgebildet ist.
[0063] Die von dem jeweiligen Bauteil 43 weg weisenden und zu den Anlageflächen 21 entgegengesetzten
Oberflächen der ersten Profilleiste 13, der zweiten Profilleiste 15 sowie der Abdeckleiste
19 sind speziell dazu ausgebildet, verputzt zu werden. Des Weiteren ist ein freies
Ende der Abdeckleiste 19 gegenüber der übrigen Abdeckleiste 19 abgewinkelt und steht
dadurch derart vor, dass eine Abzugskante 31 für das Verputzen ausgebildet wird. Um
einen definierten Abschluss für den auf Seiten der zweiten Profilleiste 15 aufzutragenden
Putz 45 zu erhalten und vorteilhafterweise auch zu vermeiden, dass Putz 45 bis zum
Magnetelement 23 oder sogar bis zum Mittelbereich 17 gelangen kann, kann ferner eine
von der zweiten Profilleiste 15 vorstehende Putzabschlusskante 57 vorgesehen sein,
die insbesondere im Bereich zwischen der Abdeckleiste 19 und der zweiten Profilleiste
15 angeordnet ist.
Bezugszeichen
[0064]
- 11
- Bewegungsaufnahmeprofil
- 13
- erste Profilleiste
- 15
- zweite Profilleiste
- 17
- Mittelbereich
- 19
- Abdeckleiste
- 21
- Anlagefläche
- 23
- Magnetelement
- 25
- Magnetelement
- 27
- Fortsatz
- 29
- Armierungsgewebe
- 31
- Abzugskante
- 33
- Längsnut
- 35
- Talbereich
- 37
- Keilelement
- 39
- Fortsatz
- 41
- Kopplungsabschnitt
- 43
- Bauteil
- 45
- Putz
- 47
- Dichtelement
- 49
- Magnetelement
- 51
- Magnetelement
- 53
- Dämmstreifen
- 55
- Fugendichtband
- 57
- Putzabschlusskante
1. Bewegungsaufnahmeprofil (11) zur Anbringung an einer zwischen zwei Bauteilen (43)
gebildeten Fuge, mit
- einer ersten Profilleiste (13), die zur Befestigung an einem der zwei Bauteile (43)
ausgebildet ist,
- einer zweiten Profilleiste (15), die zur Befestigung an dem anderen der zwei Bauteile
(43) ausgebildet ist,
- einem Mittelbereich (17), der die Profilleisten (13, 15) miteinander verbindet und
derart flexibel ist, dass die Profilleisten (13, 15) relativ zueinander bewegbar sind,
sowie
- einer Abdeckleiste (19) zum Verdecken des Mittelbereichs (17),
wobei die Abdeckleiste (19) mit der ersten Profilleiste (13) und mit der zweiten Profilleiste
(15) gekoppelt oder koppelbar ist, und wobei zumindest die Kopplung mit der zweiten
Profilleiste (15) magnetisch ist.
2. Bewegungsaufnahmeprofil nach Anspruch 1,
wobei die Abdeckleiste (19) mit der ersten Profilleise (13) mechanisch gekoppelt ist.
3. Bewegungsaufnahmeprofil nach Anspruch 1 oder 2,
wobei die zweite Profilleiste (15) ein Magnetelement (23), insbesondere einen Magnetstreifen,
aufweist und die Abdeckleiste (19) ein Magnetelement (25), insbesondere einen Stahlblechstreifen,
aufweist, durch deren magnetische Wechselwirkung die Abdeckleiste (19) mit der zweiten
Profilleiste (15) magnetisch gekoppelt oder koppelbar ist.
4. Bewegungsaufnahmeprofil nach Anspruch 3,
wobei das Magnetelement (23) der zweiten Profilleiste (15) und/oder das Magnetelement
(25) der Abdeckleiste (19), insbesondere mit einem Kunststoff, ummantelt ist/sind.
5. Bewegungsaufnahmeprofil nach Anspruch 3 oder 4,
wobei das Magnetelement (23) der zweiten Profilleiste (15) an einem über den Mittelbereich
(17) vorstehenden Fortsatz (27) der zweiten Profilleiste (15) angeordnet ist.
6. Bewegungsaufnahmeprofil nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei die Abdeckleiste (19), wenn sie mit der zweiten Profilleiste (15) magnetisch
gekoppelt ist, unter Aufrechterhaltung der magnetischen Kopplung relativ zu der zweiten
Profilleiste (15) bewegbar ist.
7. Bewegungsaufnahmeprofil nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei das Bewegungsaufnahmeprofil (11) eine Längserstreckung aufweist und dazu ausgebildet
ist, mit parallel zur Fuge ausgerichteter Längserstreckung an der Fuge angebracht
zu werden,
und wobei die Abdeckleiste (19), wenn sie mit der zweiten Profilleiste (15) magnetisch
gekoppelt ist, entlang einer Grenzfläche an der zweiten Profilleiste (15) anliegt,
die parallel zur Längserstreckung des Bewegungsaufnahmeprofils (11) ausgerichtet ist.
8. Bewegungsaufnahmeprofil nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei zumindest eine der Profilleisten (13, 15) eine Anlagefläche (21) aufweist, die
dazu ausgebildet ist, an einem der zwei Bauteile (43) anzuliegen, wenn die Profilleiste
(13, 15) an dem Bauteil (43) befestigt ist,
und wobei die Abdeckleiste (19), wenn sie mit der zweiten Profilleiste (15) magnetisch
gekoppelt ist, entlang einer Grenzfläche an der zweiten Profilleiste (15) anliegt,
die parallel zu der Anlagefläche (21) ausgerichtet ist.
9. Bewegungsaufnahmeprofil nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei eine Oberfläche der ersten Profilleiste (13), eine Oberfläche der zweiten Profilleiste
(15) sowie eine Oberfläche der Abdeckleiste (19) dazu ausgebildet sind, verputzt zu
werden.
10. Bewegungsaufnahmeprofil nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei die erste Profilleiste (13) und die zweite Profileiste (15), zusätzlich zu der
magnetischen Kopplung der Abdeckleiste (19) mit der zweiten Profilleiste (15) und
zusätzlich zu der Verbindung der Profilleisten (13, 15) durch den Mittelbereich (17),
magnetisch miteinander gekoppelt oder koppelbar sind.
11. Bewegungsaufnahmeprofil nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei die Abdeckleiste (19) zwischen einer Abdeckstellung, in der sie mit der zweiten
Profilleiste (15) magnetisch gekoppelt ist und den Mittelbereich (17) verdeckt, und
einer Offenstellung, in der sie von der zweiten Profilleiste (15) entkoppelt ist,
so dass der Mittelbereich (17) zumindest teilweise zugänglich ist, beweglich ist.
12. Bewegungsaufnahmeprofil nach Anspruch 11,
wobei die Abdeckleiste (19) eine, im Querschnitt insbesondere V-förmige, Längsnut
(33) aufweist, und in Umfangsrichtung um einen Talbereich (35) der Längsnut (33) zwischen
der Abdeckstellung und der Offenstellung biegbar, knickbar oder klappbar ist.
13. Bewegungsaufnahmeprofil nach Anspruch 12,
wobei das Bewegungsaufnahmeprofil (11) ferner ein Keilelement (37) umfasst, das dazu
ausgebildet ist, in die Längsnut (33) eingesetzt zu werden, um bei einem Verputzen
des Bewegungsaufnahmeprofils (11) ein Eindringen von Putz in die Längsnut (33) zu
verhindern.
14. Bewegungsaufnahmeprofil nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei der Mittelbereich (17) einen Profilabschnitt aus einem flexiblen Material, insbesondere
Weich-PVC umfassend, aufweist, der in Umfangsrichtung um seine Längserstreckung gebogen
ist, so dass er im Querschnitt eine U-Form aufweist.
15. Bewegungsaufnahmeprofil nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei der Mittelbereich (17) mit einem Kopplungsabschnitt (41) in Richtung einer Längserstreckung
des Bewegungsaufnahmeprofils (11) über die Profilleisten (13, 15) und die Abdeckleiste
(19) vorsteht und dazu ausgebildet ist, mit dem Mittelbereich (17) eines an das Bewegungsaufnahmeprofil
(11) angrenzend angeordneten gleichartigen weiteren Bewegungsaufnahmeprofils gekoppelt
zu werden,
wobei der Kopplungsabschnitt (41) im Querschnitt vorzugsweise eine U-Form aufweist,
deren Schenkel sich mit zunehmendem Abstand von dem übrigen Bewegungsaufnahmeprofil
(11) verkürzen.