[0001] Die Erfindung betrifft ein natives Knochenersatzmaterial zur Förderung der Osteogenese
sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung und Verwendungen nach dem Oberbegriff der
unabhängigen Ansprüche.
[0002] Die Behandlung diverser skelettaler Defekte, insbesondere im Bereich der Mund-, Kiefer-
und/oder Gesichtschirurgie, der zahnärztlichen Chirurgie, der Traumatologie, der Orthopädie,
der Implantologie und/oder der Parodontologie, besitzt eine lange und erfolgreiche
Tradition. Traditionell wird dafür autogener, isogener oder allogener Knochen, teils
in verarbeitetem Zustand, übertragenen, was jedoch mit einigen Nachteilen verbunden
ist. So kommt es für einen Patienten, beispielsweise, nicht nur zu einer drastischen
Verlängerung des chirurgischen Eingriffs, sondern auch zu einer erhöhten Morbidität
und einem signifikant erhöhten Risiko der Übertragung von Infektionskrankheiten. Zudem
ist autologer, isogener, sowie auch allogener Knochen nicht in unbegrenzten Volumina
verfügbar.
[0003] Es ist daher nicht verwunderlich, dass der Einsatz und die Verwendung von Knochenersatzmaterialien
in der Behandlung skelettaler Defekte zunehmend an Bedeutung gewinnen. Knochenersatzmaterialien
stellen eine attraktive Alternative zum autogenen, isogenen und allogenen Knochen
dar, insbesondere aufgrund der Vermeidung der Entnahmemorbidität und der möglichen
Bereitstellung in unbegrenzten Volumina. Die Anforderungen an ein ideales Knochenersatzmaterial
sind verständlicherweise hoch. Diese sind beispielsweise, jedoch keinesfalls ausschließlich,
die Gewährleistung und Sicherstellung der Biokompatibilität, die Osteoinduktion, die
Osteokonduktion, die anforderungsgemäße Porosität, die Belastungsstabilität, die Resorbierbarkeit,
die sterile Formbarkeit und/oder die Gewährleistung und Sicherstellung der stabilen
und langfristigen Integration von Implantaten.
[0004] Aus dem aktuellen Stand der Technik sind eine Vielzahl verschiedener Knochenersatzmaterialien
bekannt, wie beispielweise xenogene Knochenersatzmaterialien, alloplastische Knochenersatzmaterialien
und Kompositematerialien. Unter diesen ist poröses Hydroxylapatit das bevorzugteste,
da es einen natürlichen Bestandteil des anorganischen Knochengewebes darstellt, sowie
eine sehr gute Gewebeverträglichkeit und knochenbildende Eigenschaften aufweist. Zudem
erfüllt Hydroxylapatit alle Anforderungen, die bezüglich Histokompatibilität an ein
Knochenersatzmaterial gestellt werden müssen. Das heißt, dass Hydroxylapatit, wie
in mehreren Untersuchungen nachgewiesen wurde, weder immunogen, noch toxisch und/oder
kanzerogen wirkt.
[0005] WO2011/018057 A offenbart ein medizinisches Produkt zur Verbesserung der Knochenbildung auf Basis
eines nativen Kompositmaterials mit einer Hydroxyapatitstruktur mit Kollagen, wobei
die Telopeptide des Kollagen mindestens teilweise durch enzymatische Atelopeptidation
entfernt worden sind. Hierzu wird ein proteolytisches Enzym ohne kollagenolytische
Aktivität, bevorzugt Pepsin, eingesetzt. Das Produkt kann durch Gammabestrahlung sterilisiert
werden.
[0006] Da prinzipiell bei allen biologisch gewonnenen Knochenersatzmaterialien, mit Ausnahme
der autogenen Transplantate, die Gefahr der Krankheitsübertragung und/oder der Immunogenität
besteht, welche sich durch Abstoßung und/oder Allergie bei einem Patienten äußern
kann, ist es bei diesen Knochenersatzmaterialien besonders wichtig, möglichst alle
organischen Bestandteile zu beseitigen und damit mögliche immunologische Abwehrreaktionen
vorzubeugen bzw. zu reduzieren. So ist es beispielsweise bekannt, die organischen
Bestandteile der natürlichen Knochenersatzmaterialien durch chemische, biologische,
physiochemische und/oder physikalische Verfahren zu beseitigen. Die aus dem Stand
der Technik bekannten Knochenersatzmaterialien weisen alle den Nachteil auf, dass
vor allem deren Biokompatibilität nicht vollständig gewährleistet werden kann, so
dass es bei einer Vielzahl der Anwendungsfälle nötig ist, einem Patienten gleichzeitig
zu der Behandlung mit dem Knochenersatzmaterial antibiotische und/oder immunsupressive
Mittel zu verabreichen, um eine allergische Reaktion und/oder Abstoßungsreaktion zu
verhindern bzw. zu unterdrücken. Dies ist verständlicherweise mit einer unnötigen
Belastung des Patienten, sowie unnötigen Kosten verbunden.
[0007] Es besteht daher ein großer Bedarf an einem nativen Knochenersatzmaterial, welches
zuverlässig, schnell und langzeitstabil für die prophylaktische und/oder therapeutische
Behandlung diverser skelettaler Defekte verwendet werden kann, um eine Verbesserung
des Zustandes und eine mechanische Stabilisierung der Knochen- und/oder Weichgewebesituation
zu erreichen, so dass der entsprechende Defekt bevorzugt mit regeneriertem, vitalem
Knochen ausheilt. Zudem sollte das native Knochenersatzmaterial in höchstem Maße biokompatibel
sein und die eingangs genannten Anforderungen erfüllen. Überdies sollte das native
Knochenersatzmaterial kostengünstig herstellbar, langzeitspeicherbar und individuell
an die entsprechende prophylaktische und/oder therapeutische Behandlung anpassbar
sein. Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, ein natives Knochenersatzmaterial
zur Förderung der Osteogenese bereitzustellen, um die oben genannten Schwierigkeiten
zu überwinden und um vor allem ein höchstes Maß an Biokompatibilität bei gleichzeitig
bestmöglicher und schneller Integration in den Knochen und geringen Herstellungskosten
zu gewährleisten.
[0008] Diese Aufgabe wird auf überraschend einfache, aber wirkungsvolle Weise durch ein
natives Knochenersatzmaterial zur Förderung der Osteogenese, sowie ein Verfahren zu
dessen Herstellung und Verwendung nach der Lehre der unabhängigen Hauptansprüche gelöst.
[0009] Erfindungsgemäß ist ein Verfahren zur Herstellung eines nativen Knochenersatzmaterials
vorgeschlagen, welches die Schritte umfasst:
- (a) Zerkleinern und Reinigen eines nativen Knochenverbundmaterials, welches eine Hydroxylapatit-Struktur
aufweist und Kollagen enthält; und
- (b) Auftragen eines proteolytischen Enzyms auf das Knochenverbundmaterial aus Schritt
(a), wobei das Kollagen atelopeptidiert wird; und
- (c) Sterilisieren des Knochenverbundmaterials aus Schritt (b), wobei
die Sterilisation bei einer Temperatur von 250 °C bis 500 °C
durchgeführt wird; und
- (d) Erhalten des Knochenersatzmaterials.
[0010] Das erfindungsgemäße Verfahren beruht auf dem Grundgedanken, dass die organischen
Komponenten das nativen Knochenverbundmaterials aufgrund der Kombination der Atelopeptidierung
des in dem Knochenverbundmaterial enthalten Kollagens, bevorzugt des Typ I Kollagens,
und der anschließenden thermischen Sterilisation desselben vollständig entfernt werden.
Dabei ist es als wesentlich erkannt worden, dass die chemischen, biologischen, biochemischen,
mechanischen, biomechanischen und/oder physikalischen Eigenschaften des Knochenverbundmaterials
trotz dessen Atelopeptidierung und Sterilisierung unverändert bleiben. Auf diese Weise
wird es gewährleistet, dass ein sicheres, peptidfreies und gleichzeitig kollagenhaltiges
natives Knochenersatzmaterial erhältlich ist, welches bioaktiv ist und die eingangs
genannten bevorzugten Anforderungen hinsichtlich der Gewährleistung und Sicherstellung
der Biokompatibilität, der Osteokonduktion, der anforderungsgemäßen Porosität, der
Belastungsstabilität, der Resorbierbarkeit, der sterilen Formbarkeit und/oder der
Gewährleistung und Sicherstellung der stabilen und langfristigen Integration von Implantaten
aufweist.
[0011] Der Begriff "natives Knochenverbundmaterial" betrifft eine von tierischem, pflanzlichem
und/oder menschlichem Gewebe stammende, biologisch-organische Verbindung, welche eine
Hydroxylapatit-Struktur aufweist und Kollagen enthält. Bevorzugt ist das Kollagen
Typ I Kollagen.
[0012] Der Begriff "natives Knochenersatzmaterial" betrifft eine künstlich erzeugte, von
einem tierischen, pflanzlichen und/oder menschlichen Gewebe stammende, bioaktive,
biologisch-anorganische Verbindung. Das native Knochenersatzmaterial weist zudem die
eingangs genannten bevorzugten Anforderungen auf. Der Begriff "bioaktiv" bedeutet
im Rahmen der vorliegenden Erfindung, dass eine knöcherne Integration und damit verbunden
eine feste Verbindung zwischen dem vitalen Knochen und dem Knochenersatzmaterial erreicht
wird.
[0013] Der Betriff "proteolytisches Enzym" ist einem Fachmann gut bekannt und betrifft die
enzymatische Hydrolyse von Proteinen durch Peptidasen. Im vorliegenden Fall ist es
dabei erkannt worden, dass das proteolytische Enzym bevorzugt keine kollagenolytische
Aktivität aufweist. Bevorzugt ist das proteolytische Enzym Pepsin, Trypsin, Pronase
und/oder Proctase.
[0014] Der Begriff "Atelopeptidierung" betrifft die enzymatische, physiochemische Entfernung
der immunogenen terminalen Peptidkette innerhalb des Kollagenmoleküls, bevorzugt des
sogenannten Telopeptids. Bevorzugt wird diese terminale Peptidkette derart entfernt,
so dass lediglich die natürliche und native Kollagenstruktur in dem Knochenverbundmaterial
bestehen bleibt. Mittels der Atelopeptidierung ist es somit möglich, ein modifiziertes
Kollagen, insbesondere ein oberflächlich modifiziertes Kollagen, innerhalb des nativen
Knochenverbundmaterials zu erhalten, welches sicher und nicht immunogen ist. Das bedeutet,
dass das atelopeptidierte Knochenverbundmaterial bereits hoch biokompatibel ist, so
dass dieses bereits eine verminderte Abwehrreaktion bei einem Patienten hervorruft.
[0015] Im Rahmen der Erfindung ist es als Wesentlich erkannt worden, dass die durch die
Atelopeptidierung des Knochenverbundmaterials erreichte hohe Biokompatibilität desselben
noch verbessert bzw. gesteigert werden kann, indem das Knochenverbundmaterial sterilisiert
wird. Der Begriff "Sterilisation" betrifft ein physikalisches Verfahren zur Entfernung
und/oder Abtötung von Proteinen, von Mikroorganismen, bevorzugt in allen Entwicklungsstadien,
von Sporen, von Viren, von Prionen, von Plasmiden und/oder von DNA-Fragmenten in dem
Knochenverbundmaterial; bevorzugt von Kollagen, noch mehr bevorzugt atelopeptidiertes
Kollagen. Gemäß der Erfindung wird die Sterilisation bei einer Temperatur von 250
°C bis 500 °C durchgeführt. Weiter bevorzugt wird die Sterilisation bei einer Temperatur
von 260 °C, 270 °C, 280 °C, 290 °C, 300 °C, 310 °C, 320 °C, 330 °C, 340 °C, 350 °C,
360 °C, 370 °C, 380 °C, 390 °C, 400 °C, 410 °C, 420 °C, 430 °C, 440 °C, 450 °C, 460
°C, 470 °C, 480 °C, 490 °C oder 500 °C. Bevorzugt erfolgt die Sterilisation bei mindestens
einer der zuvor genannten Temperatur, das heißt bei mindestens 250 °C bis mindestens.
490 °C. Alternativ bevorzugt erfolgt die Sterilisation maximal bei einer der zuvor
genannten Temperatur, das heißt bei maximal 260°C bis maximal 500°C. Noch mehr bevorzugt
ist eine beliebige Kombination der zuvor genannten minimalen und der zuvor genannten
maximalen Temperatur denkbar, das heißt in einem Bereich von mindestens 250 °C bis
maximal 500 °C, bevorzugt von mindestens 250 °C bis maximal 270 °C.
[0016] Es ist als wesentlich erkannt worden, dass die Sterilisation bevorzugt bei Normaldruck
(ca. 1 bar) und über eine bestimmte Zeit durchgeführt wird. Weiter bevorzugt wird
die Sterilisation bei einem im Vergleich zum Normaldruck niedrigen Druck, beispielsweise
bei 0,5 bar, 0,6 bar, 0,7 bar, 0,8 bar oder 0,9 bar, oder bei einem höheren Druck,
beispielsweise bei 1,5 bar, 2,0 bar, 2,5 bar oder 3,0 bar durchgeführt. Weiterhin
bevorzugt wird die Sterilisation für 0,5, 1,0, 1,5, 2,0, 2,5, 3,0, 3,5, 4,0, 4,5,
5,0, 5,5, 6,0, 6,5, 7,0, 7,5, 8,0, 8,5, 9,0, 9,5, 10,0 oder mehr Stunden durchgeführt.
Noch mehr bevorzugt wird die Sterilisation für 2 bis 5 Stunden durchgeführt.
[0017] Es ist weiterhin als wesentlich erkannt worden, dass die Sterilisation bei einer
Temperatur bzw. in einem Temperaturbereich durchgeführt wird, welche eine Keramisierung
des Knochenverbundmaterials verhindert, so dass dadurch das erhaltene Knochenersatzmaterial
eine sehr gute sterile Formbarkeit aufweist, belastungsstabil und/oder stabil und
langfristig integrierbar und/oder implantierbar ist.
[0018] Im Rahmen der Erfindung ist es des Weiteren erkannt worden, dass das erfindungsgemäße
Verfahren zur Herstellung des nativen Knochenersatzmaterials mindestens die zuvor
genannten Schritte (a) bis (d) umfasst. Einem Fachmann ist es allerdings verständlich,
dass das Verfahren weitere Schritte umfassen kann, wie beispielsweise, jedoch keinesfalls
ausschließlich, einen oder weitere Schritte zum Zerkleinern, Reinigen, Waschen, Atelopeptidieren,
Entfetten, Entwässern, Trocknen, Lyophilisieren, Sterilisieren und/oder Verpacken
des Knochenverbundmaterials und/oder des dadurch erhaltenen Knochenersatzmaterials.
Dabei ist es denkbar, dass jeder Schritt mindestens einmal oder mehrmals wiederholbar
ist, wobei die konkrete Durchführung jedes einzelnen Schrittes im Rahmen des fachmännischen
Könnens liegt. Weiterhin bevorzugt erfolgt die Sterilisation durch ein physikalisches,
beispielsweise ein thermisches Verfahren und/oder durch Bestrahlung, und/oder durch
ein chemisches Verfahren. Bevorzugt wird zwischen den Schritten (a) und (b) ein chemisches
Sterilisieren des Knochenverbundmaterials aus Schritt (a) und/oder zwischen den Schritten
(b) und (c) ein Lyophilisieren des Knochenverbundmaterials aus Schritt (b) durchgeführt.
[0019] Der Begriff "Biokompatibilität" beschreibt die zwingende Voraussetzung für eine gute
Langzeitverträglichkeit des nativen Knochenersatzmaterials und bedeutet, dass dieses
im tierischen und/oder menschlichen Organismus in höchstem Maße verträglich ist und
bevorzugt keinen negativen Einfluss auf diesen ausübt. Das bedeutet, dass von dem
nativen Knochenersatzmaterial keine Toxizität, keine Teratogenität, keine Mutagenität
und/oder keine Kanzerogenität ausgeht, wobei dessen Immunogenität in höchstem Maße
verhindert und/oder unterdrückt wird. Das heißt, dass das erhaltene Knochenersatzmaterial
maximal 0,1 % immunogen, bevorzugt maximal 0,05 %, 0,01 %, 0,005 %, 0,001°%, 0,0005
%, 0,0001 % oder 0 % immunogen ist. Der Begriff "Immunogenität" beschreibt die Eigenschaft
eines Stoffes, im tierischen und/oder menschlichen Organismus eine als Immunantwort
bezeichnete Reaktion des Immunsystems auszulösen, wie beispielsweise eine allergische
Reaktion und/oder Abstoßungsreaktion.
[0020] Der Begriff "Osteogenese" betrifft die dauerhafte Entstehung, Bildung und/oder Regeneration
neuen Knochens in, an und/oder durch das Knochenersatzmaterial, wobei der Knochen
bevorzugt die Funktion des Knochenersatzmaterials übernimmt.
[0021] Der Begriff "Osteokonduktion" betrifft die passive Eigenschaft des nativen Knochenersatzmaterials,
dass dessen Oberfläche, Hohlraumvolumen und/oder Gerüst das Einwachsen von Gefäßen,
die Einwanderung und/oder das Anhaften von Osteoblasten und/oder Bindegewebszellen
und damit den An- und/oder Aufbau von Knochen, sowie die Stabilisierung des Defektes
ermöglicht. Auf diese Weise wird eine schnelle, erfolgreiche und/oder verlässliche
knöcherne Durchbauung des skelettalen Defektes erreicht, um insbesondere eine Durchwachsung
des Defektes mit Weichgewebe, in Verbindung mit den damit bekannten Nachteilen, zu
verhindern. Wesentlicher Parameter für die Osteokonduktion ist die "Porosität" des
nativen Knochenersatzmaterials, welche das Verhältnis von Hohlraumvolumen zu Gesamtvolumen
beschreibt. Bevorzugt ist die Porosität anforderungsgemäß, das heißt dass beispielsweise
die Anzahl an Hohlraumvolumen und/oder der Durchmesser der Poren entsprechend der
gewünschten und/oder benötigten Bedingungen veränderbar ist.
[0022] Der Begriff "Resorbierbarkeit" betrifft die Eigenschaft des nativen Knochenersatzmaterials,
innerhalb eines gewissen Zeitraumes nicht, teilweise oder vollständig mit körpereigenem
Knochen ersetzt zu werden. Bei dem teilweisen oder vollständigen Ersatz mit körpereigenem
Knochen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass dieser bevorzugt innerhalb eines
gewissen Zeitraums erfolgt. Dies bringt den Vorteil mit sich, dass die Wartezeiten,
insbesondere in der zahnärztlichen Chirurgie, Implantologie und/oder Paradontologie,
drastisch verkürzt sind. Dies bietet den weiteren Vorteil, dass die Behandlung eines
Patienten in einem kürzeren Zeitraum abgeschlossen werden kann. Bevorzugt erfolgen
die Resorption des Knochenersatzmaterials und der Aufbau des körpereigenen Knochens
hierbei mit gleicher Geschwindigkeit, so dass damit die Ausbildung von bindegewebigen,
biomechanisch minderwertigen Strukturen vollständig verhindert wird. Noch mehr bevorzugt
erfolgt die Resorption zellvermittelt biologisch und/oder durch chemisch-physikalische
Lösungsvorgänge. Alternativ bevorzugt ist es auch denkbar, dass das native Knochenersatzmaterial
nicht resorbierbar ist, das heißt dass keine Umbildung des nativen Knochenersatzmaterials
in neuen Knochen erfolgt, wobei eine knöcherne Reparation durch Osseointegration des
Knochenersatzmaterials unter Bildung einer innigen Verbindung desselben mit dem Knochen
denkbar ist.
[0023] Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens, insbesondere der erfindungsgemäßen Kombination
der Atelopeptidierung des in dem Knochenverbundmaterial enthalten Kollagens, bevorzugt
des Typ I Kollagens, und der anschließenden thermischen Sterilisation desselben, werden
die organischen Komponenten des nativen Knochenverbundmaterials vollständig entfernt,
so dass vorteilhafterweise ein biokompatibles, in höchstem Maße immunogen-freies,
-unterdrückendes und/oder - verhinderndes, bioaktives, natives Knochenersatzmaterial
erhalten wird.
[0024] Auf diese Weise wird es gewährleistet, dass ein sicheres, peptidfreies und gleichzeitig
kollagenhaltiges natives Knochenersatzmaterial erhältlich ist, so dass auf die zusätzliche
und/oder präventive Verabreichung antibiotischer und/oder immunsupressiver Mittel
vollständig verzichtet werden kann.
[0025] Das erhaltene native Knochenersatzmaterial ist vorteilhafterweise einfach, kostengünstig,
steril und in unbegrenzten Volumina herstellbar, wobei dieses eine einfache Applikation,
Bearbeitung, Verarbeitung und/oder Formbarkeit durch einen Anwender bei Gewährleistung
und Sicherstellung aller anforderungsgemäßen, eingangs genannten Anforderungen gewährleistet.
Gleichzeitig ist es sichergestellt, dass dieses dem körpereigenen Knochen gleiche
biomechanische Eigenschaften aufweist, wobei die Formstabilität insbesondere für größere
Defekte wesentlich ist.
[0026] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung, welche einzeln oder in Kombination realisierbar
sind, sind in den Unteransprüchen dargestellt.
[0027] In einer Weiterbildung der Erfindung ist es denkbar, dass das Verfahren weiterhin
umfasst:
(e) Beschichten des Knochenersatzmaterials aus Schritt (d) mit einem nativen, zellbindenden
Atelokollagen oder mit einem Gemisch umfassend natives, zellbindendes Atelokollagen
und Hyaluronsäure; und
(f) Anlagern mindestens eines Hilfsstoffs an das Knochenersatzmaterial aus Schritt
(e), wobei der Hilfsstoff ausgewählt ist aus der Gruppe umfassend mitogene, angiogene
und/oder morphogene Faktoren, bakteriostatische, antibiotische und/oder pharmakologische
Wirkstoffe und/oder Stammzellen.
[0028] Im Rahmen der Erfindung hat es sich als Vorteil herausgestellt, dass das Knochenersatzmaterial
mit einem nativen, zellbindenden Atelokollagen beschichtet wird, welches vorteilhafterweise
absolut, das heißt zu 100 % biokompatibel ist. Dies liegt darin begründet, dass es
bevorzugt in flüssiger Lösung hergestellt wurde und dadurch die Atelopeptidierung
nicht nur oberflächlich, sondern systemisch erfolgte. Weiterhin bevorzugt ist das
Knochenersatzmaterial mit einem Gemisch umfassend natives, zellbindendes Atelokollagen
und Hyaluronsäure beschichtbar. Hyaluronsäure ist einem Fachmann bekannt und ist,
wie bereits im Stand der Technik offenbart, für die Neovaskularisation wichtig. Zudem
weist es, ebenso wie Hydroxylapatit und alelopeptidiertes Kollagen bzw. Atelokollagen,
eine natürliche antibakterielle Wirkung auf, welche bei Kombination dieser vorteilhafterweise
drastisch verstärkt wird. Bevorzugt beträgt der Anteil an Hyaluronsäure in dem Gemisch
1 Vol.-%, 2 Vol.-%, 3 Vol.-%, 4 Vol.-%, 5 Vol.-%, 6 Vol.-%, 7 Vol.-%, 8 Vol.-%, 9
Vol.-%, 10 Vol.-% oder mehr Vol.-%.
[0029] Im Rahmen der Erfindung sind "mitogene Faktoren" die Zellteilung anregende Proteine,
wie beispielsweise, jedoch keinesfalls ausschließlich, Wachstumsfaktoren, wie PDGF
(Platelet-derived growth factor), TGF-β1 (Transforming growth factor), TGF-β2, EGF
(Epidermal growth factor, IGF (Insulin-like growth factor).
[0030] Im Rahmen der Erfindung sind "angiogene Faktoren" das Wachstum von Gefäßen und/oder
die Ausbildung von Gefäßstrukturen fördernde Proteine, wie beispielsweise, jedoch
keinesfalls ausschließlich, Wachstumsfaktoren, wie FGF (Fibroblast growth factor)
und/oder VEGF (Vascular endothelial growth factor).
[0031] Im Rahmen der Erfindung sind "morphogene Faktoren" Muster- und/oder Struktur-bildende
Proteine, beispielsweise, jedoch keinesfalls ausschließlich, solche mit osteoinduktiver
Wirkung, wie BMP 2 (Bone morphogenetic protein 2), BMP 3, BMP 4, BMP 5, BMP 6, BMP
7 und/oder BMP 9.
[0032] Im Rahmen der Erfindung sind "Stammzellen" Zellen, welche die Fähigkeit zur Ausdifferenzierung
in verschiedene Zelltypen und/oder Gewebe aufweisen. Bevorzugt sind die Stammzellen
embryonale oder adulte Stammzellen, wie beispielsweise tierische und/oder pflanzliche
Stammzellen. Alternativ bevorzugt sind die Stammzellen adulte, humane Stammzellen.
[0033] Mittels dieser Ausgestaltung des Verfahrens ist es möglich, ein Osteogenese förderndes,
das heißt osteoinduktives, Knochenersatzmaterial zu erhalten, welches zusätzlich ein
Koagulum stabilisiert, einen Defekt auffüllt und/oder zu dessen mechanischer Festigkeit
beiträgt. Zudem wird es auf dieser Weise vorteilhafterweise erreicht, dass die Knochenneubildung
mit einem direkten Knochenverbund einhergeht.
[0034] Der Begriff "Osteoinduktion" betrifft die Eigenschaft des nativen Knochenersatzmaterials,
die Osteogenese zu stimulieren, zu bewirken und/oder zu steigern. Dieser Effekt beruht
bevorzugt auf einer Freisetzung lokal und/oder global wirksamer Faktoren, wie beispielsweise
Wachstums- und/oder Reifungsfaktoren, welche in und/oder an dem nativen Knochenersatzmaterial
vorhanden sind. So ist es zudem denkbar, dass das native Knochenersatzmaterial körpereigene
Thrombozyten anzieht und/oder die Ansiedelung dieser auf dem Knochenersatzmaterial
unterstützt. Diese Thrombozyten werden bevorzugt degradiert und enthalten, noch mehr
bevorzugt mitogene, angiogene und/oder morphogene Faktoren, welche eine regenerative
Aktivität aufweisen.
[0035] In einer alternativen Ausgestaltung ist es denkbar, dass das Knochenverbundmaterial
bovines, porcines, equines, ovines, caprines, murines, leporines, canines und/oder
felines Gewebe ist. Diese Ausgestaltung bietet den Vorteil, dass das Knochenverbundmaterial
kostengünstig und in großen Mengen erhältlich ist.
[0036] In noch einer alternativen Ausgestaltung ist es denkbar, dass das Knochenverbundmaterial
ausgewählt ist aus der Gruppe umfassend Knochen, insbesondere Kortikalis und/oder
Spongiosa, Sehne, insbesondere Achillessehne, Band, insbesondere Kreuzband, Knorpel,
insbesondere hyaliner Knorpel, elastischer Knorpel und/oder Faserknorpel, und/oder
eine Mischung daraus. Diese Ausgestaltung bietet den Vorteil, dass das Knochenverbundmaterial
kostengünstig und in großen Mengen erhältlich ist.
[0037] In noch einer Weiterbildung ist es denkbar, dass das native Knochenersatzmaterial
mindestens 50 Gew.-% Hydroxylapatit und mindestens 20 Gew.-% atelopeptidiertes Kollagen
bzw. Atelokollagen enthält. Bevorzugt weist das native Knochenersatzmaterial mindestens
51 Gew.-%, 52 Gew.-%, 53 Gew.-%, 54 Gew.-%, 55 Gew.-%,
56 Gew.-%, 57 Gew.-%, 58 Gew.-%, 59 Gew.-%, 60 Gew.-%,
61 Gew.-%, 62 Gew.-%, 63 Gew.-%, 64 Gew.-%, 65 Gew.-%,
66 Gew.-%, 67 Gew.-%, 68 Gew.-%, 69 Gew.-%, 70 Gew.-%,
71 Gew.-%, 72 Gew.-%, 73 Gew.-%, 74 Gew.-%, 75 Gew.-%,
76 Gew.-%, 77 Gew.-%, 78 Gew.-%, 79 Gew.-% oder 80 Gew.-% Hydroxylapatit auf. Bevorzugt
weist das native Knochenersatzmaterial mindestens 21 Gew.-%, 22 Gew.-%, 23 Gew.-%,
24 Gew.-%, 25 Gew.-%,
26 Gew.-%, 27 Gew.-%, 28 Gew.-%, 29 Gew.-%, 30 Gew.-%,
31 Gew.-%, 32 Gew.-%, 33 Gew.-%, 34 Gew.-%, 35 Gew.-%,
36 Gew.-%, 37 Gew.-%, 38 Gew.-%, 39 Gew.-%, 40 Gew.-%,
41 Gew.-%, 42 Gew.-%, 43 Gew.-%, 44 Gew.-%, 45 Gew.-%,
46 Gew.-%, 47 Gew.-%, 48 Gew.-%, 49 Gew.-% oder 50 Gew.-% Kollagen auf. Noch mehr
bevorzugt ergänzen sich die Gew.-%-Angaben von Hydroxylapatit und atelopeptidiertem
Kollagen bzw. Atelokollagen zu mindestens 90 Gew.-%, 91 Gew.-%, 92 Gew.-%, 93 Gew.-%,
94 Gew.-%,
95 Gew.-%, 96 Gew.-%, 97 Gew.-%, 98 Gew.-%, 99 Gew.-%,
99,5 Gew.-%, 99,9 Gew.-% oder 100 Gew.-%.
[0038] In noch einer weiteren Weiterbildung ist es denkbar, dass das native Knochenersatzmaterial
flüssig, bevorzugt als Gel, oder fest, bevorzugt als Pulver, als Granulat oder als
Block, ist. Mittels dieser Ausgestaltung ist es denkbar, dass das erhaltene Knochenersatzmaterial
optimal an die anforderungsgemäßen Bedingungen, beispielsweise die entsprechende prophylaktische
und/oder therapeutische Behandlung, anpassbar ist.
[0039] Es wird davon ausgegangen, dass die Definitionen und/oder die Ausführungen der oben
genannten Begriffe für alle in dieser Beschreibung im Folgenden beschriebenen Aspekte
gelten, sofern nichts anderes angegeben ist.
[0040] Erfindungsgemäß ist weiterhin ein natives Knochenersatzmaterial zur Förderung der
Osteogenese, umfassend natives Knochenverbundmaterial mit einer Hydroxylapatit-Struktur
und Kollagen, wobei das Knochenersatzmaterial mittels Atelopeptidierung des Knochenverbundmaterials,
insbesondere des Kollagens, und anschließender thermischer Sterilisation desselben
erhältlich ist, wobei das Knochenersatzmaterial maximal 0,1 % immunogen ist.
[0041] Das erfindungsgemäße native Knochenersatzmaterial beruht auf dem Grundgedanken, dass
die Kombination der Atelopeptidierung des Knochenverbundmaterials und der anschließenden
thermischen Sterilisation desselben dazu führt, dass das dadurch erhaltene Knochenersatzmaterial
maximal 0,1 % immunogen und damit in höchstem Maße biokompatibel ist. Bevorzugt ist
das erhältliche Knochenersatzmaterial maximal 0,05 %, 0,01 %, 0,005 %, 0,001°%, 0,0005
%, 0,0001 % oder 0 % immunogen. Das bedeutet, dass das native Knochenersatzmaterial
bevorzugt frei von der immunogenen terminalen Peptidkette innerhalb des Kollagenmoleküls
ist, wodurch eine im Vergleich zu bisher aus dem Stand der Technik erhältlichen nativen
Knochenersatzmaterialien deutlich verbesserte bzw. höchste Biokompatibilität erreichbar
ist. Vorteilhafterweise kann dabei auf die zusätzliche und/oder präventive Verabreichung
antibiotischer und/oder immunsupressiver Mittel vollständig verzichtet werden, da
das native Knochenersatzmaterial der vorliegenden Erfindung keine allergische Reaktion
und/oder Abstoßungsreaktion bei einem Patienten hervorruft.
[0042] Der Begriff "Förderung der Osteogenese" betrifft die schnelle, zuverlässige und/oder
dauerhafte Entstehung, Bildung und/oder Regeneration neuen Knochens in, an und/oder
durch das Knochenersatzmaterial, wobei der Knochen bevorzugt die Funktion des Knochenersatzmaterials
übernimmt. Vorteilhafterweise wird dadurch eine signifikante zeitliche Verkürzung
der Dauer der Osteogenese erreicht, so dass, insbesondere durch die geförderte Knochenheilung
und/oder Knochenneubildung, die Wartezeit deutlich verkürzt ist. Im Rahmen der Erfindung
ist es dabei erkannt worden, dass mittels der Kombination einer Atelopeptidierung
und anschließender thermischer Sterilisation eines nativen Knochenverbundmaterials
ein natives Knochenersatzmaterial erhältlich ist, welches die eingangs genannten Eigenschaften
aufweist.
[0043] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung, welche einzeln oder in Kombination realisierbar
sind, sind in den Unteransprüchen dargestellt.
[0044] In einer Weiterbildung der Erfindung ist es denkbar, dass das Knochenersatzmaterial
mit einem nativen, zellbindenden Atelokollagen oder mit einem Gemisch umfassend natives,
zellbindendes Atelokollagen und Hyaluronsäure beschichtbar und zur Anlagerung mindestens
eines Hilfsstoffs geeignet ist, wobei der Hilfsstoff ausgewählt ist aus der Gruppe
umfassend mitogene, angiogene und/oder morphogene Faktoren, bakteriostatische, antibiotische
und/oder pharmakologische Wirkstoffe und/oder Stammzellen.
[0045] Im Rahmen der Erfindung hat es sich als Vorteil herausgestellt, dass das Knochenersatzmaterial
mit einem 100 % biokompatiblen, nativen, zellbindenden Atelokollagen oder mit einem
Gemisch umfassend 100 % biokompatibles, natives, zellbindendes Atelokollagen und Hyaluronsäure
beschichtbar ist. Dabei weist das mit Atelokollagen und Hyaluronsäure beschichtete
Knochenersatzmaterial eine natürliche antibakterielle Wirkung auf. Bevorzugt beträgt
der Anteil an Hyaluronsäure in dem Gemisch 1 Vol.-%, 2 Vol.-%, 3 Vol.-%, 4 Vol.-%,
5 Vol.-%, 6 Vol.-%, 7 Vol.-%, 8 Vol.-%, 9 Vol.-%, 10 Vol.-% oder mehr Vol.-%.
[0046] Mittels dieser Ausgestaltung des nativen Knochenersatzmaterials ist es möglich, ein
Osteogenese förderndes, das heißt osteoinduktives, Knochenersatzmaterialien zu erhalten,
welche zusätzlich das Koagulum stabilisieren, den Defekt auffüllen und/oder zu dessen
mechanischer Festigkeit beitragen. Auf dieser Weise wird es vorteilhafterweise erreicht,
dass die Knochenneubildung mit einem direkten Knochenverbund einhergeht.
[0047] In einer alternativen Ausgestaltung ist es denkbar, dass das Knochenverbundmaterial
bovines, porcines, equines, ovines, caprines, murines, leporines, canines und/oder
felines Gewebe ist. Diese Ausgestaltung bietet den Vorteil, dass das Knochenverbundmaterial
kostengünstig und in großen Mengen erhältlich ist.
[0048] In noch einer alternativen Ausgestaltung ist es denkbar, dass das Knochenverbundmaterial
ausgewählt ist aus der Gruppe umfassend Knochen, insbesondere Kortikalis und/oder
Spongiosa, Sehne, insbesondere Achillessehne, Band, insbesondere Kreuzband, Knorpel,
insbesondere hyaliner Knorpel, elastischer Knorpel und/oder Faserknorpel, und/oder
eine Mischung daraus. Diese Ausgestaltung bietet den Vorteil, dass das Knochenverbundmaterial
kostengünstig und in großen Mengen erhältlich ist.
[0049] In noch einer Weiterbildung ist es denkbar, dass das native Knochenersatzmaterial
mindestens 50 Gew.-% Hydroxylapatit und mindestens 20 Gew.-% atelopeptidiertes Kollagen
bzw. Atelokollagen enthält. Bevorzugt weist das native Knochenersatzmaterial mindestens
51 Gew.-%, 52 Gew.-%, 53 Gew.-%, 54 Gew.-%, 55 Gew.-%,
56 Gew.-%, 57 Gew.-%, 58 Gew.-%, 59 Gew.-%, 60 Gew.-%,
61 Gew.-%, 62 Gew.-%, 63 Gew.-%, 64 Gew.-%, 65 Gew.-%,
66 Gew.-%, 67 Gew.-%, 68 Gew.-%, 69 Gew.-%, 70 Gew.-%,
71 Gew.-%, 72 Gew.-%, 73 Gew.-%, 74 Gew.-%, 75 Gew.-%,
76 Gew.-%, 77 Gew.-%, 78 Gew.-%, 79 Gew.-% oder 80 Gew.-% Hydroxylapatit auf. Bevorzugt
weist das native Knochenersatzmaterial mindestens 21 Gew.-%, 22 Gew.-%, 23 Gew.-%,
24 Gew.-%, 25 Gew.-%,
26 Gew.-%, 27 Gew.-%, 28 Gew.-%, 29 Gew.-%, 30 Gew.-%,
31 Gew.-%, 32 Gew.-%, 33 Gew.-%, 34 Gew.-%, 35 Gew.-%,
36 Gew.-%, 37 Gew.-%, 38 Gew.-%, 39 Gew.-%, 40 Gew.-%,
41 Gew.-%, 42 Gew.-%, 43 Gew.-%, 44 Gew.-%, 45 Gew.-%,
46 Gew.-%, 47 Gew.-%, 48 Gew.-%, 49 Gew.-% oder 50 Gew.-% Kollagen auf. Noch mehr
bevorzugt ergänzen sich die Gew.-%-Angaben von Hydroxylapatit und atelopeptidiertem
Kollagen bzw. Atelokollagen zu mindestens 90 Gew.-%, 91 Gew.-%, 92 Gew.-%, 93 Gew.-%,
94 Gew.-%,
95 Gew.-%, 96 Gew.-%, 97 Gew.-%, 98 Gew.-%, 99 Gew.-%,
99,5 Gew.-%, 99,9 Gew.-% oder 100 Gew.-%.
[0050] In noch einer weiteren Weiterbildung ist es denkbar, dass das native Knochenersatzmaterial
flüssig, bevorzugt als Gel, oder fest, bevorzugt als Pulver, als Granulat oder als
Block, ist. Mittels dieser Ausgestaltung ist es denkbar, dass das erhaltene Knochenersatzmaterial
optimal an die anforderungsgemäßen Bedingungen, beispielsweise die entsprechende prophylaktische
und/oder therapeutische Behandlung, anpassbar ist.
[0051] Es wird davon ausgegangen, dass die Definitionen und/oder die Ausführungen der oben
genannten Begriffe für alle in dieser Beschreibung im Folgenden beschriebenen Aspekte
gelten, sofern nichts anderes angegeben ist.
[0052] Erfindungsgemäß ist weiterhin natives Knochenersatzmaterial zur Verwendung bei der
prophylaktischen und/oder therapeutischen Behandlung entzündlicher, unfallbedingter,
operativer, tumorbedingter, dysmorphischer und/oder posttraumatischer skelettaler
Defekten vorgeschlagen.
[0053] Erfindungsgemäß ist des Weiteren natives Knochenersatzmaterial zur Verwendung in
der Chirurgie, der Unfallchirurgie, der Traumatologie, der Neurochirurgie, der Plastischen
Chirurgie, der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, der Orthopädie, der Zahnheilkunde,
der Implantologie und/oder der Parodontologie vorgeschlagen.
[0054] Der Begriff "therapeutische Behandlung" bedeutet, dass der skelettale Defekt, auf
welchen in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung Bezug genommen wird, mindestens
teilweise oder bevorzugter sogar vollständig in einem statistisch signifikanten Teil
von Patienten behoben wird. Ob ein Teil statistisch signifikant ist, kann ohne weiteres
durch den Fachmann mit verschiedenen bekannten statistischen Auswertungswerkzeugen
bestimmt werden, zum Beispiel durch Bestimmung von Konfidenzintervallen, p-Wert Bestimmung,
Student's t-Test und/oder Mann-Whitney-Test. Bevorzugte Konfidenzintervalle sind mindestens
90 %, mindestens 95 %, mindestens 97 %, mindestens 98 % oder mindestens 99 %. Die
p-Werte sind vorzugsweise 0,1, 0,05, 0,01, 0,005 oder 0,0001. Der Begriff "prophylaktische
Behandlung", wie er hier verwendet wird, bedeutet, dass die Entstehung und/oder Verschlechterung
des skelettalen Defekts in einem statistisch signifikanten Teil von Patienten verhindert
und/oder verlangsamt wird.
[0055] Der Begriff "Patient", wie er hierin verwendet wird, bezieht sich vorzugsweise auf
Säugetiere, noch mehr bevorzugt auf Menschen.
[0056] Der Begriff "skelettaler Defekt" betrifft ein Defizit, eine Fehlbildung und/oder
eine Erkrankungen mindestens eines Knochens, sowie der umgebenden Gefäße und/oder
Gewebe eines tierischen und/oder menschlichen Organismus. Der Defekt kann beispielsweise
systemisch, regional, angeboren und/oder erworben sein. Bevorzugt ist der skelettale
Defekt ein entzündlicher, unfallbedingter, operativer, tumorbedingter, dysmorphischer
und/oder posttraumatischer Defekt, welcher beispielsweise durch genetische Prozesse,
durch eine Operationen, beispielsweise eine operative Entfernung eines Knochens, sowohl
teilweise als auch vollständig, einen Unfall und/oder einen Sturz, durch eine Entzündung,
durch infektiöse, hypoxische, toxische, medikamentöse und/oder hormonelle Faktoren
bedingt ist. Der Defekt betrifft beispielsweise, jedoch keinesfalls ausschließlich,
einen intraossären Defekt in der Knochendifferenzierung, der Knochenlänge, der Körpergröße,
des Volumens des Knochens und/oder der Knochenstruktur, einen Knochendefekt, einen
parodontalen und/oder periimplantären Defekt, eine Knochenzyste, einen fehlenden Knochenteil,
eine Elevation der Sinusbasis, eine vertikale und/oder horizontale Augmentation, eine
entzündliche und/oder eine degenerative Erkrankung, wie Osteoporose, Arthrose und/oder
Arthritis, sowie damit verbunden ein Koagulum, eine Verletzungen der Blutgefäße und/oder
eine Blutung.
[0057] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist die Behandlung des skelettalen Defekts beispielsweise,
jedoch keinesfalls ausschließlich, durch Auffüllung, Stabilisierung, Regeneration
und/oder Rekonstruktion des skelettalen Defekts, beispielsweise durch Implantation
und/oder Integration des nativen Knochenersatzmaterials in und/oder an dem Defekt,
denkbar. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist die Behandlung des skelettalen Defekts
zudem, beispielsweise, jedoch keinesfalls ausschließlich, durch äußere und/oder innere
Verabreichung des nativen Knochenersatzmaterials, beispielsweise als Nahrungsergänzungsmittel
und/oder als Nahrungsmittelzusatz, denkbar.
[0058] Mittels der erfindungsgemäßen Verwendung des nativen Knochenersatzmaterials wird
es erreicht, dass der Defekt aufgrund der Beitragung zu dessen mechanischer Stabilisierung
und/oder Festigkeit, der Förderung der Knochenheilung und/oder der Knochenneubildung
und/oder der Regeneration von Knochen- und/oder Weichgewebe, sowie damit verbunden
der Hämostase, der Stabilisierung des Koagulums und/oder der Förderung der Wundheilung,
schnell, erfolgreich und/oder verlässlich behandelt wird. Dabei ist es bevorzugt,
dass ein knöcherner Defekt durchbaut wird, um insbesondere eine Durchwachsung des
knöchernen Defektes mit Weichgewebe, in Verbindung mit den damit bekannten Nachteilen,
zu verhindern.
[0059] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele in Verbindung mit den Unteransprüchen.
Hierbei können die jeweiligen Merkmale für sich alleine oder zu mehreren in Kombination
miteinander verwirklicht sein. Die Erfindung ist nicht auf die Ausführungsbeispiele
beschränkt.
[0060] Die folgenden Ausführungsbeispiele dienen lediglich dazu, die Erfindung zu illustrieren.
Sie sollen den Gegenstand der Patentansprüche in keiner Weise beschränken.
Beispiele:
Beispiel 1: Herstellung nativen Knochenersatzmaterials
[0061] Ein Beispiel für das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung des nativen Knochenersatzmaterials
umfasst die Zerkleinerung des zentralen Teils eines Rinderknochens, welcher zuvor
negativ auf Bovine spongiforme Enzephalopathie (BSE) getestet wurde, sowie die Reinigung
dessen Oberfläche und der Markhöhle. Das Knochenverbundmaterial weist somit eine durchschnittliche
Teilchengröße von 0,01 mm bis 8 mm auf. Anschließend folgt die Extraktion von Fettkomponenten
unter Verwendung von Natriumchloridlösung, Essigsäurelösung und/oder Calciumhydroxidlösung,
welche, nach einer Trocknung unter vermindertem Druck, in verschiedenen Extraktionsschritten
wiederholt wird. Daran schließt sich die Wiederholung der Extraktion zellulärer, globulärer
Proteine in 10 %-iger wässriger Natriumchloridlösung und die Extraktion unter Verwendung
wässriger Essigsäurelösungen an.
[0062] Als nächstes folgt die Atelopeptidierung des dadurch erhaltenen Knochenverbundmaterials,
hier durch Auftragen und Inkubation pharmazeutisch reinen Pepsins bei einem pH-Wert
von 2,5 bis 3,0 und bei 38 °C. Anschließend erfolgt eine Reinigung des atelopeptidierten
Knochenverbundmaterials mit deionisiertem Wasser, um den konstanten Wasserleitfähigkeitswert
einzustellen, sowie Zentrifugation der Suspension und Gefriertrocknung des Produktes
bei niedrigem Druck.
[0063] Im nächsten Schritt folgt die Sterilisation des erhaltenen Knochenverbundmaterials
bei Normaldruck und bei einer Temperatur von 250 °C bis 270 °C für zwei bis fünf Stunden
durchgeführt wurde. Diese Sterilisation wird bei einer Temperatur von 400 °C für eine
Stunde wiederholt. Das dadurch erhaltene Knochenersatzmaterial wird steril verpackt,
hermetisch versiegelt und erneut durch Gammastrahlung in einer Dosis von 25 kgy sterilisiert.
Beispiel 2: Beschichtung und Anlagerung eines Hilfsstoffs an das native Knochenersatzmaterial
[0064] Das Knochenersatzmaterial aus Beispiel 1 wird nach seiner Sterilisation unter aseptischen
Bedingungen, mit einem nativen, zellbindenden Atelokollagen beschichtet. Das Atelokollagen
zeichnet sich dadurch aus, dass es absolut biokompatibel ist, da es in flüssiger Lösung
hergestellt wurde und dadurch die Atelopeptidierung nicht nur oberflächlich, sondern
systemisch erfolgte.
[0065] An die Atelokollagen-Beschichtung des Knochenersatzmaterials wird der Wachstumsfaktor
IGF-1 angelagert, bevorzugt in einer Menge von 2,5 µg pro 1 g des Knochenersatzmaterials
und sekundär durch Natriumphosphat in einer Meng von 25 µg pro 1 g des Knochenersatzmaterials
unter ständiger Kontrolle des pH-Wertes. Das resultierende native Knochenersatzmaterial
wird durch Rühren homogenisiert, abgefüllt, in Behältern hermetisch verschlossen und
erneut sterilisiert.
1. Verfahren zur Herstellung eines nativen Knochenersatzmaterials, umfassend:
(a) Zerkleinern und Reinigen eines nativen Knochenverbundmaterials, welches eine Hydroxylapatit-Struktur
aufweist und Kollagen enthält; und
(b) Auftragen eines proteolytischen Enzyms auf das Knochenverbundmaterial aus Schritt
(a), wobei das Kollagen atelopeptidiert wird; und
(c) Sterilisieren des Knochenverbundmaterials aus Schritt (b), wobei die Sterilisation
bei einer Temperatur von 250 °C bis 500 °C durchgeführt wird; und
(d) Erhalten des Knochenersatzmaterials.
2. Verfahren nach Anspruch 1, weiterhin umfassend:
(e) Beschichten des Knochenersatzmaterials aus Schritt (d) mit einem nativen, zellbindenden
Atelokollagen oder mit einem Gemisch umfassend natives, zellbindendes Atelokollagen
und Hyaluronsäure; und
(f) Anlagern mindestens eines Hilfsstoffs an das Knochenersatzmaterial aus Schritt
(e), wobei der Hilfsstoff ausgewählt ist aus der Gruppe umfassend mitogene, angiogene
und/oder morphogene Faktoren, bakteriostatische, antibiotische und/oder pharmakologische
Wirkstoffe und/oder Stammzellen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Knochenverbundmaterial bovines, porcines,
equines, ovines, caprines, murines, leporines, canines und/oder felines Gewebe ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Knochenverbundmaterial ausgewählt
ist aus der Gruppe umfassend Knochen, Sehne, Band, Knorpel und/oder eine Mischung
daraus.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das native Knochenersatzmaterial
mindestens 50 Gew.-% Hydroxylapatit und mindestens 20 Gew.-% atelopeptidiertes Kollagen
enthält.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das native Knochenersatzmaterial
flüssig oder fest ist.
7. Natives Knochenersatzmaterial zur Förderung der Osteogenese, umfassend natives Knochenverbundmaterial
mit einer Hydroxylapatit-Struktur und Kollagen, wobei das Knochenersatzmaterial mittels
Atelopeptidierung des Knochenverbundmaterials, insbesondere des Kollagens, und anschließender
thermischer Sterilisation desselben erhältlich ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Knochenersatzmaterial maximal 0,1 % immunogen ist und
dass die thermische Sterilisation bei einer Temperatur von 250 °C bis 500 °C erfolgt.
8. Natives Knochenersatzmaterial nach Anspruch 7, wobei das Knochenersatzmaterial mit
einem nativen, zellbindenden Atelokollagen oder mit einem Gemisch umfassend natives,
zellbindendes Atelokollagen und Hyaluronsäure beschichtbar und zur Anlagerung mindestens
eines Hilfsstoffs geeignet ist, wobei der Hilfsstoff ausgewählt ist aus der Gruppe
umfassend mitogene, angiogene und/oder morphogene Faktoren, bakteriostatische, antibiotische
und/oder pharmakologische Wirkstoffe und/oder Stammzellen.
9. Natives Knochenersatzmaterial nach Anspruch 7 oder 8, wobei das Knochenverbundmaterial
bovines, porcines, equines, ovines, caprines, murines, leporines, canines und/oder
felines Gewebe ist.
10. Natives Knochenersatzmaterial nach einem der Ansprüche 7 bis 9, wobei das Knochenverbundmaterial
ausgewählt ist aus der Gruppe umfassend Knochen, Sehne, Band, Knorpel und/oder eine
Mischung daraus.
11. Natives Knochenersatzmaterial nach einem der Ansprüche 7 bis 10, welches mindestens
50 Gew.-% Hydroxylapatit und mindestens 20 Gew.-% atelopeptidiertes Kollagen enthält.
12. Natives Knochenersatzmaterial nach einem der Ansprüche 7 bis 11, wobei das native
Knochenersatzmaterial flüssig oder fest ist.
13. Natives Knochenersatzmaterial nach einem der Ansprüche 7 bis 12 zur Verwendung bei
der prophylaktischen und/oder therapeutischen Behandlung entzündlicher, unfallbedingter,
operativer, tumorbedingter, dysmorphischer und/oder posttraumatischer skelettaler
Defekten.
14. Natives Knochenersatzmaterial nach einem der Ansprüche 7 bis 12 zur Verwendung in
der Chirurgie, der Unfallchirurgie, der Traumatologie, der Neurochirurgie, der Plastischen
Chirurgie, der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, der Orthopädie, der Zahnheilkunde,
der Implantologie und/oder der Parodontologie.
1. A method for producing a native bone substitution material, the method comprising:
(a) crushing and sanitizing a native bone composite material, which has a hydroxyapatite
structure and contains collagen; and
(b) applying a proteolytic enzyme on the bone composite material from step a), the
collagen being atelopeptidized; and
(c) sterilizing the bone composite material from step b), the sterilization occurring
at a temperature ranging from 250 °C to 500 °C; and
(d) obtaining the bone substitution material.
2. The method according to claim 1, the method further comprising:
(e) coating the bone substitution material from step d) using a native, cell-binding
atelo-collagen or using a mixture comprising a native, cell-binding atelo-collagen
and hyaluronic acid; and
(f) accumulating at least one auxiliary material on the bone substitution material
from step e), the auxiliary material being chosen among the group of mitogenic, angiogenic
and/or morphogenic factors, bacteriostatic, antibiotic and/or pharmacologic agents
and/or stem cells.
3. The method according to claim 1 or 2, wherein the bone composite material is bovine,
porcine, equine, ovine, caprine, murine, leporine, canine and/or feline tissue.
4. The method according to any one of the claims 1 to 3, wherein the bone composite material
is chosen among the group of bone, sinew, ligament, cartilage and/or a mixture thereof.
5. The method according to any one of the claims 1 to 4, wherein the native bone substitution
material contains at least 50 % by weight hydroxyapatite and at least 20 % by weight
atelopeptidized collagen.
6. The method according to any one of the claims 1 to 5, wherein the native bone substitution
material is liquid or solid.
7. A native bone substitution material for promoting osteogenesis, the native bone substitution
material comprising a native bone composite material having a hydroxyapatite structure
and collagen, wherein the bone substitution material is obtainable by atelopeptidizing
the bone composite material, in particular the collagen, and by subsequently thermally
sterilizing the same, characterized in that,
the bone substitution material is maximally 0.1 % immunogenic and in that the thermal sterilization occurs at a temperature of 250 °C to 500 °C.
8. The native bone substitution material according to claim 7, wherein the bone substitution
material is coated with a native, cell-binding atelo-collagen or with a mixture comprising
native, cell-binding atelo-collagen and hyaluronic acid and is suitable for accumulating
at least one auxiliary material, the auxiliary material being chosen among the group
of mitogenic, angiogenic and/or morphogenic factors, bacteriostatic, antibiotic and/or
pharmacologic agents and/or stem cells.
9. The native bone substitution material according to any one of the claims 7 or 8, wherein
the bone composite material is bovine, porcine, equine, ovine, caprine, murine, leporine,
canine and/or feline tissue.
10. The native bone substitution material according to any one of the claims 7 to 9, wherein
the bone composite material is chosen among the group of bone, sinew, ligament, cartilage
and/or a mixture thereof.
11. The native bone substitution material according to any one of the claims 7 to 10,
which contains at least 50 % by weight hydroxyapatite and at least 20 % by weight
atelopeptidized collagen.
12. The native bone substitution material according to any one of the claims 7 to 11,
wherein the native bone substitution material is liquid or solid.
13. The native bone substitution material according to any one of the claims 7 to 12 for
use in the prophylactic and/or therapeutic treatment of inflammatory, accident-related,
operational, tumor-related, dysmorphic and/or post-traumatic skeletal defects.
14. The native bone substitution material according to any one of the claims 7 to 12 for
use in surgery, accident surgery, traumatology, neurosurgery, plastic surgery, oral
and maxillofacial surgery, orthopedics, odontology, implantology and/or periodontology.
1. Procédé pour la production d'un matériau natif de substitution osseuse, le procédé
comprenant :
(a) broyer et assainir un matériau natif de composite osseux, qui a une structure
d'hydroxyapatite et contient du collagène ; et
(b) appliquer une enzyme protéolytique sur le matériau de composite osseux de l'étape
a), le collagène étant atélopeptidisé ; et
(c) stériliser le matériau de composite osseux de l'étape b), la stérilisation se
passant à une température allant de 250 °C à 500 °C ; et
(d) obtenir le matériau de substitution osseuse.
2. Procédé selon la revendication 1, le procédé comprenant en outre :
(e) enrober le matériau de substitution osseuse de l'étape d) d'un atélocollagène
natif liant des cellules ou d'un mélange comprenant un atélocollagène natif liant
des cellules et un acide hyaluronique ; et
(f) s'accumuler au moins un matériau auxiliaire sur le matériau de substitution osseuse
de l'étape e), le matériau auxiliaire étant choisi parmi le groupe comprenant des
facteurs mitogèniques, angiogèniques et/ou morphogèniques, des agents bactériostatiques,
antibiotiques et/ou pharmacologiques et/ou des cellules souches.
3. Procédé selon la revendication1 ou 2, dans lequel le matériau de composite osseux
est tissu bovin, porcin, équin, ovin, caprin, murin, lagomorphe, canin et/ou félin.
4. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, dans lequel le matériau de
composite osseux est choisi parmi le groupe comprenant l'os, le tendon, le ligament,
le cartilage et/ou un mélange de ceux-ci.
5. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, dans lequel le matériau natif
de substitution osseuse contient au moins 50 % en poids d'hydroxyapatite et au moins
20 % en poids de collagène atélopeptidisé.
6. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 5, dans lequel le matériau natif
de substitution osseuse est liquide ou solide.
7. Matériau natif de substitution osseuse pour la favorisation de l'ostéogénèse, le matériau
natif de substitution osseuse comprenant un matériau natif de composite osseux ayant
une structure d'hydroxyapatite et du collagène, dans lequel le matériau de substitution
osseuse pouvant être obtenu par l'atélopeptidisation du matériau de composite osseux,
notamment du collagène, et par la stérilisation thermique subséquente du matériau
de composite osseux,
caractériséen ce que,
le matériau de substitution osseuse est maximalement 0,1 % immunogène et en ce que
la stérilisation thermique se passe à une température allant de 250 °C à 500 °C.
8. Matériau natif de substitution osseuse selon la revendication 7, dans lequel le matériau
de substitution osseuse est enrobé d'un atélocollagène natif liant des cellules ou
d'un mélange comprenant un atélocollagène natif liant des cellules et un acide hyaluronique
et est convient à s'accumuler au moins un matériau auxiliaire, le matériau auxiliaire
étant choisi parmi le groupe comprenant des facteurs mitogèniques, angiogèniques et/ou
morphogèniques, des agents bactériostatiques, antibiotiques et/ou pharmacologiques
et/ou des cellules souches.
9. Matériau natif de substitution osseuse selon l'une quelconque des revendications 7
ou 8, dans lequel le matériau de composite osseux est tissu bovin, porcin, équin,
ovin, caprin, murin, lagomorphe, canin et/ou félin.
10. Matériau natif de substitution osseuse selon l'une quelconque des revendications 7
à 9, dans lequel le matériau de composite osseux est choisi parmi le groupe comprenant
l'os, le tendon, le ligament, le cartilage et/ou un mélange de ceux-ci.
11. Matériau natif de substitution osseuse selon l'une quelconque des revendications 7
à 10, le matériau natif de substitution osseuse contenant au moins 50 % en poids d'hydroxyapatite
et au moins 20 % en poids de collagène atélopeptidisé.
12. Matériau natif de substitution osseuse selon l'une quelconque des revendications 7
à 11, dans lequel le matériau natif de substitution osseuse est liquide ou solide.
13. Matériau natif de substitution osseuse selon l'une quelconque des revendications 7
à 12 pour être utilisé dans un traitement prophylactique et/ou thérapeutique d'une
anomalie squelettique inflammable, associée à un accident, opérative, associée à un
tumeur, dysmorphique et/ou post-traumatique.
14. Matériau de substitution osseuse selon l'une quelconque des revendications 7 à 12
pour être utilisé en chirurgie, en chirurgie d'urgence, en traumatologie, en neurochirurgie,
en chirurgie plastique, en chirurgie maxillo-faciale, en orthopédie, en odontologie,
en implantologie et/ou en parodontologie.