[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Pressvorrichtung nach dem Oberbegriff von
Anspruch 1.
STAND DER TECHNIK
[0002] Pressvorrichtungen sind aus dem Stand der Technik bekannt und werden beispielsweise
im Elektrobereich oder dem Rohrleitungsbau zum Erstellen von Pressverbindungen verwendet.
Die Einzelteile der Pressvorrichtungen werden häufig mittels lösbaren Verbindungsmitteln
wie Schrauben, Sprengringen oder Seegerringen oder aufschnappbaren Kappen zusammengesetzt.
[0003] So ist aus der
DE 10 2012 100 357 A1 eine Werkzeugbacke mit lösbaren Werkzeugbackenhälften bekannt. Die Werkzeugbackenhälften
werden dabei über Hohlbolzen und Stifte befestigt. Die
EP 1 092 487 A2 offenbart ein Pressgerät mit Presshebeln, wobei die Presshebel mittels Schrauben
oder Sicherungsringen lösbar angebracht sind. Diese Sicherungselemente verleiten den
Benutzer dazu, im Falle eines Defektes eines Presshebels diesen durch einen neuen
noch unbenutzten oder durch einen anders abgenutzten Presshebel zu ersetzen. Dieses
Austauschen hat verschiedene Nachteile. Einerseits kommt es durch die unterschiedliche
Abnutzung, welche der Fachmann nicht unbedingt visuell erkennen kann, zu Fehlverpressungen.
Andererseits kann es durch das nicht fachgemässe Ersetzen des einen Hebels vorkommen,
dass beim Verpressvorgang Teile des Werkzeuges abbrechen und aufgrund der herrschenden
Kräfte wie Geschosse von der Pressvorrichtung wegfliegen, was ein deutliches Unfallrisiko
für den Installateur darstellt.
[0004] Um diese Nachteile zu überwinden ist aus der
EP 3 231 528 A1 eine Pressvorrichtung bekannt, bei welcher die Pressbacken über Bolzen mit nicht-lösbaren
bzw. nicht zerstörungsfrei-lösbaren Verbindungselementen befestigt sind.
[0005] Da die Pressvorrichtungen im Gebrauch stark beansprucht werden, kann ein unpräzises
Zusammensetzen der Einzelteile bei der Montage zu einem Sicherheitsrisiko führen.
Zudem ist das Bestreben, die Verbindungsmittel dabei möglichst ausgerichtet an der
Pressvorrichtung anzubringen, oftmals mit einem grossen Kraftaufwand verbunden.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0006] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Pressvorrichtung mit verbesserter
Montage anzugeben.
[0007] Diese Aufgabe wird durch eine Pressvorrichtung gemäss Anspruch 1 gelöst. Demzufolge
wird eine Pressvorrichtung angegeben, welche
- mindestens ein Trägerelement mit mindestens einer Trägeröffnung;
- mindestens ein Presselement mit mindestens einer Lageröffnung zum Aufbringen einer
Presskraft auf einen Pressling, wobei das mindestens eine Presselement um mindestens
eine Schwenkachse schwenkbar am mindestens einen Trägerelement gelagert ist;
- mindestens einen Bolzen, welcher sich durch die mindestens eine Trägeröffnung und
die mindestens eine Lageröffnung hindurch erstreckt;
- mindestens ein Sicherungselement, welches entlang einer Axialrichtung mit dem mindestens
einen Bolzen verbindbar ist, wobei der mindestens eine Bolzen durch das mindestens
eine Sicherungselement bezüglich einer Verschiebung entlang der Axialrichtung in der
mindestens einen Lageröffnung und der mindestens einen Trägeröffnung gesichert ist;
und
- mindestens ein Befestigungselement, welches das mindestens eine Sicherungselement
am mindestens einen Bolzen befestigt,
umfasst. Die Pressvorrichtung umfasst weiter mindestens ein Zentrierelement, wobei
das mindestens eine Zentrierelement das mindestens eine Sicherungselement und/oder
das mindestens eine Befestigungselement am mindestens einen Bolzen zentriert.
[0008] Unter dem Begriff Zentrierung ist hierbei eine korrekte Ausrichtung des Sicherungselements
in Bezug auf den Bolzen als auch eine korrekte Befestigung des Sicherungselements
mittels des Befestigungselements sowohl in der Axialrichtung als auch in einer zu
einer Mittelachse des Bolzens radial verlaufenden Richtung zu verstehen. Eine korrekte
Ausrichtung ist beispielsweise dann erreicht, wenn das Sicherungselement linear, also
beispielsweise nicht geneigt oder verkantet oder verkippt, am Bolzen montiert wird.
Analog ist eine korrekte Befestigung beispielsweise dann erreicht, wenn das Befestigungselement,
und folglich das Sicherungselement, linear am Bolzen befestigt wird. Das mindestens
eine Zentrierelement ermöglicht also eine verbesserte Montage.
[0009] Durch das Sicherungselement wird der Bolzen also in der Pressvorrichtung gehalten.
Vorzugsweise handelt es sich hierbei um eine Pressvorrichtung umfassend ein nicht-lösbares
Sicherungselement gemäss
EP 3 231 528 A1, deren Inhalt hiermit in diese Anmeldung aufgenommen wird. Das nicht-lösbare Sicherungselement
verhindert ein Entfernen bzw. Austauschen des Bolzens, wodurch die oben genannten
Nachteile im Zusammenhang mit lösbaren Verbindungsmitteln vermieden werden. Insbesondere
wird auf diese Weise eine Pressvorrichtung mit fest zusammengebauten Einzelteilen
zur Verfügung gestellt, welche nach dem initialen Zusammenbau nicht mehr geöffnet
werden können. Unter der Ausdrucksweise "nicht-lösbar" wird somit verstanden, dass
das Sicherungselement nur mit gesteigertem Aufwand unter Zuhilfenahme von das Sicherungselement
oder den Bolzen zerstörenden oder beschädigenden Werkzeugen trennbar ist.
[0010] Die Pressvorrichtung und deren Bestandteile kann also die Form von an sich aus dem
Stand der Technik bekannten Pressvorrichtungen aufweisen. So ist es denkbar, dass
die Pressvorrichtung die Form einer Pressschlinge hat und das Presselement in Form
einer Zwischenbacke ausgebildet ist. Auch ist es denkbar, dass zwei Presselemente
in der Form von Presshebeln vorhanden sind und das Trägerelement zwei Trägeröffnungen
aufweist, wobei sich jeweils ein Bolzen durch jeweils eine der Trägeröffnungen und
der Lageröffnungen hindurch erstreckt.
[0011] Das Sicherungselement kann ein auf ein Bolzenende aufgesetztes Sicherungselement
sein, welches das Bolzenende mindestens teilweise, vorzugsweise vollständig, umschliesst.
So ist es also denkbar, dass das Sicherungselement z. B. kappenförmig oder ringförmig
ausgebildet ist, wobei das Bolzenende in dessen Innenraum aufgenommen wird. Das heisst,
das Sicherungselement kann die Gestalt einer Abschlusskappe aufweisen, welche das
Bolzenende vollständig aufnimmt und umschliesst, oder das Sicherungselement kann die
Gestalt eines Abschlussrings haben, welcher das Bolzenende aussenumfänglich umschliesst.
Vorzugsweise weist das Sicherungselement einen durch eine Innenwandung begrenzten
Innenraum zur Aufnahme des Bolzenendes auf, wobei im Innenraum mindestens ein auf
das Bolzenende, insbesondere auf die Mantelfläche des Bolzenendes, wirkendes Befestigungselement
angeordnet ist. Das Befestigungselement könnte ein Sprengring oder Federring sein,
der in einer in der Innenwandung umlaufenden Nut platziert ist, welcher Sprengring
oder Federring in eine sich umfangsseitig um den Bolzen herum erstreckende Nut eingreift.
Dabei kann der Federring bzw. Sprengring im Sicherungselement vormontiert sein, also
vor dem Anbringen der Abschlusskappe bzw. Abschlussrings in dessen Nut platziert werden,
so dass beim Anbringen der Abschlusskappe bzw. Abschlussrings am Bolzenende dieser
Federring in die Nut am Bolzenende eingreift oder in diese einschnappt. Die obgenannten
Befestigungselemente bringen insbesondere den Vorteil, dass sie eine stärkere Verbindung
zwischen dem Sicherungselement und dem Bolzen ermöglichen und dadurch eine zusätzliche
Sicherung betreffend ein ungewolltes Lösen des Sicherungselements vom Bolzen bewirken.
[0012] In einem ersten Aspekt kann das mindestens eine Zentrierelement die Form eines Anschlags
haben und beim Verbinden des mindestens einen Sicherungselements mit dem mindestens
einen Bolzen einen Anschlag für das mindestens eine Befestigungselement bereitstellen.
[0013] Das mindestens eine Zentrierelement und das mindestens eine Sicherungselement können
einstückig ausgebildet sein.
[0014] Das mindestens eine Zentrierelement kann auf einer Innenwandung des mindestens einen
Sicherungselements angeordnet sein, und wobei ein innerer Durchmesser des mindestens
einen Sicherungselements im Bereich des mindestens einen Zentrierelements kleiner
ist als ein Durchmesser des mindestens einen Bolzens.
[0015] Beispielsweise ist es also denkbar, dieses Sicherungselement als einen Anschlag auf
der Innenwandung des Sicherungselements auszubilden, wobei der Anschlag ausgehend
von dieser Innenwandung in den Innenraum des Sicherungselements hineinragt. Oder anders
gesagt ist der Anschlag in diesem Fall ein von der Innenwandung hervorstehendes oder
abragendes Element. Es ist jedoch genauso denkbar, einen solchen Anschlag in Form
eines separaten Bauteils wie beispielsweise eine in den Innenraum des Sicherungselements
eingesetzte Einlage oder Hülse zu verwenden. In beiden Fällen kann der Anschlag vollumfänglich
innerhalb des Innenraums ausgebildet sein. Auch denkbar ist jedoch, den Anschlag nur
bereichsweise vorzusehen. Unter dem inneren Durchmesser ist das lichte Mass zu verstehen.
Das heisst also, dass das Sicherungselement im Bereich des Anschlags vorzugsweise
ein lichtes Mass respektive eine Öffnung definiert, welche kleiner als der Durchmesser
des Bolzens ist.
[0016] Das mindestens eine Sicherungselement kann eine Ausnehmung aufweisen, wobei das mindestens
eine Zentrierelement verformbar ist, und wobei das mindestens eine Zentrierelement
beim Verbinden des mindestens einen Sicherungselements mit dem mindestens einen Bolzen
zumindest teilweise in die Ausnehmung hinein gebogen wird.
[0017] Beispielsweise kann das Sicherungselement eine Ausnehmung in Form eines Hinterschnitts
aufweisen. Dieser Hinterschnitt befindet sich vorzugsweise in einem distalen Bereich
des Sicherungselements, also in demjenigen Bereich, welcher im Falle eines aufgenommenen
Bolzenendes dem Bolzenende abgewandt ist. Wie bereits erwähnt ist der innere Durchmesser
des Sicherungselements im Bereich des Anschlags vorzugsweise kleiner als der Durchmesser
des Bolzens. Wird nun das Sicherungselement auf den Bolzen aufgesetzt, so wird der
verformbare Anschlag zunehmend in Richtung des distalen Endes des Sicherungselements
gebogen oder umgeknickt und dabei zunehmend im Hinterschnitt aufgenommen.
[0018] Die Ausnehmung oder Hinterschnitt weist vorzugsweise einen Durchmesser auf, welcher
im Wesentlichen gleichgross oder grösser als der Durchmesser des Bolzens ist. Dadurch
kann das Bolzenende im mit dem Sicherungselement verbundenen Zustand vollständig im
Sicherungselement aufgenommen werden.
[0019] Wie bereits erwähnt kann das mindestens eine Sicherungselement auf seiner Innenwandung
eine Nut aufweisen, welche sich entlang einer Umfangsrichtung zumindest teilweise
um das mindestens eine Sicherungselements herum erstreckt, und wobei das mindestens
eine Befestigungselement zumindest teilweise in der Nut des mindestens einen Sicherungselements
aufgenommen ist. Das Zentrierelement in Form des Anschlags verhindert, dass das Befestigungselement
beim Verbinden des Sicherungselements mit dem Bolzen aus der Nut des Sicherungselements
heraus gelangen kann. Oder anders gesagt bildet der Anschlag eine Konterfläche für
das Befestigungselement und gewährleistet beim Auschnappen des Sicherungselements
auf den Bolzen den erforderlichen Gegendruck gegen das Befestigungselement, so dass
dieses nicht weggedrückt wird sondern in seiner zentrischen Position verbleibt und
dadurch korrekt ausgerichtet und sicher in die Nut des Bolzens einschnappen kann.
[0020] An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die Pressvorrichtung ein Zentrierelement
gemäss dem ersten Aspekt wie oben beschrieben oder ein Zentrierelement gemäss einem
zweiten Aspekt wie nachfolgend beschrieben aufweisen kann. Vorzugsweise weist die
Pressvorrichtung jedoch sowohl ein Zentrierelement gemäss dem ersten Aspekt als auch
ein Zentrierelement gemäss dem zweiten Aspekt auf. Die folgenden Erläuterungen zum
Zentrierelement beziehen sich auf das Zentrierelement gemäss dem zweiten Aspekt.
[0021] Im zweiten Aspekt kann das mindestens eine Zentrierelement die Form eines Hohlkörpers
haben und das mindestens eine Befestigungselement entlang seiner Umfangsrichtung zumindest
teilweise umgeben. Vorzugsweise ist das Befestigungselement jedoch vollständig vom
Zentrierelement umgeben. Oder anders gesagt kann das mindestens eine Befestigungselement
zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig innerhalb dieses Zentrierelements angeordnet
sein.
[0022] Das mindestens eine Zentrierelement kann einen inneren Durchmesser haben, welcher
gleichgross oder grösser als ein äusserer Durchmesser des Befestigungselements ist.
Ist der innere Durchmesser des Zentrierelements gleich gross oder im Wesentlichen
gleich gross wie der äussere Durchmesser des Befestigungselements, so grenzen das
Zentrierelement und das Befestigungselement zumindest im unverbundenen Zustand des
Sicherungselements und des Bolzens aneinander an. Ist der innere Durchmesser des Zentrierelements
grösser als der äussere Durchmesser des Befestigungselements, so befindet sich zumindest
im unverbundenen Zustand ein lateraler Abstand zwischen dem Befestigungselement und
dem Zentrierelement.
[0023] Das mindestens eine Zentrierelement kann innerhalb der Nut des mindestens einen Sicherungselements
angeordnet sein. Bei der Nut handelt es sich vorzugsweise um eine Profilstruktur mit
einer Profilbasis und zwei daran angrenzenden Profilwänden. Dadurch, dass das Zentrierelement
das Befestigungselement entlang seiner Umfangsrichtung zumindest teilweise umgibt,
ist das innerhalb der Nut aufgenommene Zentrierelement folglich im Bereich der Profilbasis
angeordnet, während das Befestigungselement im Bereich der der Profilbasis gegenüberliegenden
Profilöffnung angeordnet ist. Das Zentrierelement richtet also das Befestigungselement
innerhalb der Nut des Sicherungselements aus und sorgt dafür, dass diese korrekte
Ausrichtung auch während dem Verbinden des Sicherungselements mit dem Bolzen beibehalten
wird. Eine korrekte Ausrichtung des am Bolzen befestigten Sicherungselements wird
dadurch ebenfalls gewährleistet.
[0024] Das mindestens eine Zentrierelement und das mindestens eine Befestigungselement können
konzentrisch zueinander angeordnet sein. Vorzugsweise verfügt das Zentrierelement
über eine ring- oder hohlzylinderartige Form, innerhalb welcher das vorzugsweise im
Wesentlichen ringförmige Befestigungselement in Form des Sprengrings oder Federrings
angeordnet ist.
[0025] Das mindestens eine Zentrierelement kann elastisch ausgebildet sein und insbesondere
aus einem Elastomer bestehen. Vorzugsweise handelt es sich beim Zentrierelement um
einen O-Ring, welcher um den Sprengring oder Federring herum angeordnet ist.
[0026] Der mindestens eine Bolzen und das mindestens eine Befestigungselement können jeweils
eine Führungsfläche aufweisen, und wobei die Führungsfläche des mindestens einen Bolzens
und die Führungsfläche des mindestens einen Befestigungselements zumindest bereichsweise
eine geführte Verbindung des mindestens einen Sicherungselements mit dem mindestens
einen Bolzen bereitstellen.
[0027] Das heisst, wird das Sicherungselement mit dem darin angeordneten Befestigungselement
auf das Bolzenende aufgebracht, so bewirken eine Führungsfläche am Befestigungselement
und eine Führungsfläche am Bolzen eine geführte Verbindung. Bei der Führungsfläche
des Befestigungselements handelt es sich vorzugsweise um die dem Bolzen zugewandte
Aussenfläche des Befestigungselements.
[0028] Die Führungsfläche des mindestens einen Bolzens ist vorzugsweise bezüglich einer
Mittelachse durch den Bolzen geneigt, so dass das mindestens eine Befestigungselement
während dem Verbinden des mindestens einen Sicherungselements mit dem mindestens einen
Bolzen entlang der geneigten Führungsfläche des Bolzens radial nach aussen bewegt
wird.
[0029] Der mindestens eine Bolzen weist vorzugsweise eine Nut auf, welche sich entlang einer
Umfangsrichtung zumindest teilweise um den Bolzen herum erstreckt, und wobei das mindestens
eine Befestigungselement in einem Endzustand, in welchem das mindestens eine Sicherungselement
mit dem mindestens einen Bolzen verbunden ist, zumindest teilweise in der Nut des
Bolzens aufgenommen ist. Der Bolzen weist im Bereich seiner freien Enden also vorzugsweise
einen reduzierten Querschnitt auf. Das Befestigungselement wiederum weist im unverbundenem
Zustand vorzugsweise einen inneren Durchmesser auf, welcher kleiner als der Durchmesser
des Bolzens ist. Beim Verbinden des Sicherungselements mit dem Bolzen gleitet das
Befestigungselement mit seiner Aussenfläche dann entlang der geneigten Führungsflächen,
wobei das Befestigungselement zunehmend radial nach aussen bewegt wird. Während dieser
Bewegung wird das Befestigungselement gegen den O-Ring gepresst, wobei der O-Ring
aufgrund seiner elastischen Ausbildung zusammengedrückt wird. Wird nun das Sicherungselement
weiter entlang des Bolzens vorgeschoben, so schnappt das Befestigungselement in die
Nut im Bolzen ein. Das Sicherungselement ist dann am Bolzen fixiert.
[0030] Das mindestens eine Sicherungselement kann aus einem Material umfassend Stahl bestehen
und insbesondere eine Druckfestigkeit von etwa 500 bis 2000 N/mm
2, vorzugsweise von etwa 800 bis 1600 N/mm
2 im vergüteten Zustand und/oder eine Bruchdehnung von etwa 2 bis 20 %, vorzugsweise
von etwa 5 bis 15 % aufweisen.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0031] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden im Folgenden anhand der Zeichnungen
beschrieben, die lediglich zur Erläuterung dienen und nicht einschränkend auszulegen
sind. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Explosionsdarstellung einer Pressvorrichtung mit einer Bolzenfixierung
nach einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht einer Pressvorrichtung gemäss Figur 1;
- Fig. 3
- eine Detailansicht des Details I von Figur 2;
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf ein Sicherungselement der Bolzenfixierung gemäss Figur 1;
- Fig. 5
- eine Schnittansicht des Sicherungselements nach Figur 4 entlang der Schnittebene B-B;
- Fig. 6a
- eine Schnittansicht des Sicherungselements und eines ersten und zweiten Zentrierelements
der Bolzenfixierung gemäss Figur 3 entlang der Schnittebene A-A in einem ersten Zustand;
- Fig. 6b
- eine Schnittansicht des Sicherungselements und des ersten und zweiten Zentrierelements
der Bolzenfixierung gemäss Figur 3 entlang der Schnittebene A-A in einem zweiten Zustand;
- Fig. 6c
- eine Schnittansicht des Sicherungselements und des ersten und zweiten Zentrierelements
der Bolzenfixierung gemäss Figur 3 entlang der Schnittebene A-A in einem dritten Zustand;
- Fig. 7
- eine perspektivische teilweise Explosionsdarstellung einer Pressvorrichtung mit einer
Bolzenfixierung nach einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 8
- eine Detailansicht des Details II von Figur 7;
- Fig. 9
- eine Detailansicht des Details III von Figur 7.
BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
[0032] In den Figuren 1 bis 6c wird eine erste Ausführungsform einer Pressvorrichtung 1
mit einer Bolzenfixierung umfassend Sicherungselemente 11, 11', Zentrierelemente 27,
27'; 28, 28' und Befestigungselemente 18, 18' und in den Figuren 7 bis 9 wird eine
zweite Ausführungsform einer Pressvorrichtung 1' mit einer Bolzenfixierung umfassend
Sicherungselemente 12, 12', Zentrierelemente 27, 27'; 28, 28' und Befestigungselemente
18, 18' gezeigt. Die beiden Pressvorrichtungen 1, 1' unterscheiden sich im Wesentlichen
einzig durch die Ausgestaltung der Sicherungselemente 11, 11' bzw. 12, 12'voneinander.
Somit gilt es zu verstehen, dass sich Erläuterungen betreffend die Pressvorrichtung
1 gemäss der ersten Ausführungsform ebenso auf die Pressvorrichtung 1' gemäss der
zweiten Ausführungsform, und umgekehrt, beziehen.
[0033] Wie aus den Figuren 1 und 2 hervorgeht, umfasst die Pressvorrichtung 1 zwei Presshebel
5, 5', zwei Pressbacken 4, 4' und ein Trägerelement 2. Das Trägerelement 2 ist hier
im Wesentlichen T-förmig ausgebildet und weist zwei Trägeröffnungen 3, 3' auf. Die
beiden Presselemente in Form von Presshebel 5, 5' sind dabei gleich ausgebildet und
weisen jeweils eine Lageröffnung 6, 6' auf, wobei die Presshebel 5, 5' über jeweils
eine Schwenkachse A1, A2 schwenkbar am Trägerelement 2 gelagert sind. Dabei ist der
eine Presshebel 5 um die erste Schwenkachse A1 und der andere Presshebel 5' um die
zweite Schwenkachse A2 von einer Ausgangslage in eine Presslage verschwenkbar. Dazu
erstreckt sich jeweils ein die Lagerung sowie die Schwenkachse A1, A2 bereitstellender
Bolzen 8, 8' durch jeweils eine der Trägeröffnungen 3, 3' und eine der Lageröffnungen
6, 6' hindurch. Der Bolzen 8, 8' ist endseitig mit einem nicht-lösbaren Sicherungselement
11, 11' bezüglich einer Axialverschiebung in der Lageröffnung 6, 6' sowie in der Trägeröffnung
3, 3' gesichert.
[0034] Wie ebenfalls in diesen Figuren ersichtlich ist, erstrecken sich dabei zwei Bolzen
8, 8' parallel zueinander durch die beiden Trägeröffnungen 3, 3' bzw. Lageröffnungen
6, 6' des Trägerelements 2 bzw. des Presshebels 5, 5' hindurch, so dass die beiden
Schwenkachsen A1, A2 ebenfalls parallel zueinander zu liegen kommen. Während des Pressvorganges,
bei dem die Presshebel von der Ausgangslage um die Schwenkachsen A1, A2 gegenüber
dem Trägerelement 2 in die Presslage schwenken, sind die Presshebel 5, 5' auf diese
Weise geführt und der Pressvorgang kann mit hoher Präzision durchgeführt werden. Dabei
werden die einander zugewandten Pressbacken 4, 4' soweit gegeneinander verschwenkt,
dass sie nur noch einen geringen Abstand voneinander haben und am Ende des Pressvorgangs
entlang der Schwenkachsen A1, A2 gesehen gemeinsam einen im Wesentlichen geschlossenen
Kreis bilden.
[0035] Die Presshebel 5, 5' weisen dazu jeweils eine Pressbackenaufnahme 22, 22' mit einer
Aufnahmefläche auf, in welche die Pressbacken 4, 4' eingesetzt werden. Die Pressbacken
4, 4' wiederum umfassen eine sich zumindest teilweise um eine Mittelachse M herum
erstreckende Pressfläche mit einer Presskontur 23, 23' und einer Aufnahmefläche. Die
Pressbacken 4, 4' werden mit ihren Aufnahmeflächen in der jeweiligen Pressbackenaufnahme
22, 22' der Presshebel 5, 5' positioniert. Die Presskonturen 23, 23' sind im Wesentlichen
konkav ausgebildet, so dass ein zu verpressendes Teil, wie beispielsweise ein zu verpressendes
Fitting, durch die Presskontur 23, 23' verpressbar ist. Befindet sich also ein Fitting
zwischen den Pressbacken 4, 4', so wird dieses von den Pressbacken im Pressvorgang
radial durch die Presskonturen 23, 23' verpresst. Der Bolzen 8, 8' dient also der
schwenkbaren Lagerung der Presshebel 5, 5' am Trägerelement und stellt dabei gleichzeitig
die Schwenkachsen A1, A2, um welche die Presshebel 5,5' verschwenkt werden, bereit.
[0036] Wie bereits erwähnt, sind die beiden Bolzen 8, 8' jeweils endseitig mit einem nicht-lösbaren
Sicherungselement 11, 11' in den Lageröffnungen 6, 6' und den Trägeröffnungen 3, 3'
gesichert. Der Bolzen 8 ist dabei zylinderförmig ausgebildet und weist über einen
Grossteil seiner Länge hinweg einen konstanten Durchmesser DB sowie einen vollen Querschnitt
auf. Die Oberflächen des Presshebels 5 liegen dabei jeweils bündig auf der Oberfläche
des ersten bzw. zweiten Trägerelements 2, 2' auf und die Innenflächen der Trägeröffnungen
3 bzw. Lageröffnungen 6 sowie die Mantelfläche 10 des Bolzens 8 stehen miteinander
in Flächenkontakt. Wie insbesondere aus den Figuren 1 und 2 hervor geht, handelt es
sich bei diesem Ausführungsbeispiel um ein Sicherungselement 11, 11' in Form einer
Abschlusskappe, welche auf das Bolzenende 9, 9' aufgesetzt wird. Das Sicherungselement
11, 11' umfasst dabei eine Innenwandung 14, 14', welche einen Innenraum 16, 16' zur
Aufnahme des Bolzenendes 9, 9' definiert. Das distale Ende des Sicherungselements,
oder in anderen Worten die Bodenfläche 24, 24' des kappenförmigen Sicherungselements,
ist dabei planar ausgebildet und erstreckt sich jeweils senkrecht bezüglich der Schwenkachsen
A1, A2 bzw. parallel zu einer Ebene des Trägerelements 2. Wie in Figur 3 ersichtlich
ist, wird das Bolzenende 9, 9' in den Innenraum 16, 16' des Sicherungselements 11,
11' aufgenommen, wobei die Innenwandung 14, 14' diese vom Trägerelement 2 überstehenden
Teile des Bolzens 8, 8' vollständig umgibt. Das Bolzenende 9, 9' wird dabei also vollständig
vom kappenförmigen Sicherungselement 11, 11' umschlossen. Weiter ist ersichtlich,
dass das Sicherungselement 11, 11' aussenseitig eine Aussenwandung 25, 25' aufweist,
welche um die besagte Schwenkachse A1, A2 herum jeweils kegelstumpfartig ausgebildet
ist. In diesem Fall ist die Aussenwandung mit einer Rundung ausgebildet, welche im
Querschnitt die Form eines Bogens aufweist. Im Innenraum 16, 16' des Sicherungselements
11, 11' ist ein auf das Bolzenende 9, 9', insbesondere auf die Mantelfläche 10, 10'
des Bolzenendes, wirkendes Befestigungselement 18, 18' in Form eines Sprengrings oder
Federrings angeordnet. Wie gut in den Figuren 6a bis 6c erkennbar ist, wird der Sprengring
bzw. Federring 18, 18' hierbei in einer in der Innenwandung 14, 14' des Sicherungselements
umlaufenden Nut 19, 19' platziert und greift in einen sich umfangsseitig um den Bolzen
8, 8' herum erstreckenden Einstich oder Nut 21, 21' des Bolzens 8, 8' ein. Um die
Montage zu erleichtern, kann der Sprengring bzw. Federring im Wesentlichen halbkreisförmig
ausgebildet sein und über einen Unterbruch verfügen (siehe z.B. Figur 1).
[0037] Diese Befestigungselemente 18, 18' dienen einer zusätzlichen Sicherung der Sicherungselemente
11, 11', 12, 12' an den Bolzen 8, 8' und sind jeweils in den Sicherungselementen 11,
11', 12', 12' vormontiert. Um ein einfaches und korrektes Befestigen der Sicherungselemente
11, 11', 12, 12' an den Bolzen 8, 8' sowie ein sicheres Einschnappen der Befestigungselemente
18, 18' in die Bolzennut 21, 21' zu gewährleisten, verfügen die Pressvorrichtungen
1, 1' weiter über Zentrierelemente 27, 27', 28, 28', welche die Sicherungselemente
11, 11', 12, 12' und/oder die Befestigungselemente 18, 18' an den Bolzen 8, 8' zentrieren.
Unter dem Begriff Zentrierung ist hierbei eine korrekte Ausrichtung der Sicherungselemente
11, 11', 12, 12' in Bezug auf die Bolzen 8, 8' als auch eine korrekte Befestigung
der Sicherungselemente 11, 11', 12, 12' mittels der Befestigungselemente 18, 18' sowohl
in der axialen als auch einer bezüglich der Mittelachse MB der Bolzen 8, 8' radialen
Richtung zu verstehen.
[0038] Mit Bezug auf die Figuren 4 bis 6c werden diese Zentrierelemente 27, 27', 28, 28'
für das Beispiel des Sicherungselements 11, 11' in Form der Abschlusskappe eingehend
erläutert.
[0039] Im Falle des Sicherungselements 12, 12' in Form eines Abschlussrings (siehe Figuren
7-9) sind diese Zentrierelemente 27, 27', 28, 28' jedoch analog ausgebildet, so dass
die nachfolgenden Erläuterungen auf die Pressvorrichtung 1' gemäss den Figuren 7-9
ebenfalls zutreffen.
[0040] In der in den Figuren 4 bis 6c gezeigten Ausführungsform weist die Pressvorrichtung
1 zwei Zentrierelemente 27, 27'; 28, 28' auf, nämlich ein erstes Zentrierelement 27,
27' in Form eines Anschlags und ein zweites Zentrierelement 28, 28' in Form eines
Hohlkörpers. Es ist jedoch auch denkbar, dass die Pressvorrichtung 1 nur das erste
Zentrierelement 27, 27' oder nur das zweite Zentrierelement 28, 28' aufweist. Das
Zentrierelement 27, 27' in Form des Anschlags dient dazu, beim Verbinden des Sicherungselements
11, 11' mit dem Bolzen 8, 8' einen Anschlag für das Befestigungselement 18, 18' bereitzustellen.
Der Anschlag 27, 27' ist auf der Innenwandung 14, 14' des Sicherungselements 11, 11'
ausgebildet und ragt, ausgehend von dieser Innenwandung 14, 14' ins Innere des Sicherungselements
11, 11' hinein. Im vorliegenden Fall sind der Anschlag 27, 27' und das Sicherungselement
11, 11' einstückig ausgebildet. Das heisst, der Anschlag 27, 27' ist ein integraler
Bestandteil des Sicherungselements 11, 11', genauer gesagt der Innenwandung 14, 14'
des Sicherungselements 11, 11'. Es ist jedoch genauso denkbar, einen solchen Anschlag
27, 27' in Form eines separaten Bauteils wie beispielsweise eine in den Innenraum
des Sicherungselements 11, 11' eingesetzte Einlage zu verwenden, wobei diese Einlage
einen kleineren inneren Durchmesser aufweist als das Sicherungselement. Unter dem
inneren Durchmesser ist das lichte Mass zu verstehen. Weiter weist das Sicherungselement
11, 11' eine Ausnehmung 29, 29' in Form eines Hinterschnitts auf. Wie insbesondere
aus Figur 5 hervorgeht, befindet sich der Hinterschnitt 29, 29' ausgehend von der
Bodenfläche 24, 24' des Sicherungselements 11, 11' in Richtung einer Einführungsöffnung
13, 13' des Sicherungselements 11, 11' gesehen vor dem Anschlag 27, 27', welcher sich
wiederum vor der Nut 19, 19' befindet. Oder anders gesagt ist der Anschlag 27, 27'
zwischen dem Hinterschnitt 29, 29' und der Nut 19, 19' ausgebildet.
[0041] Der innere Durchmesser DSIA des Sicherungselements 11, 11' im Bereich des Anschlags
27, 27' ist kleiner als der innere Durchmesser DSIH des Sicherungselements 11, 11'
im Bereich des Hinterschnitts 29, 29' wie auch kleiner als der innere Durchmesser
DSIN des Sicherungselements 11, 11' im Bereich der Nut 19, 19'. Der Anschlag 27, 27'
verhindert, dass das Befestigungselement 18, 18' beim Verbinden des Sicherungselements
11, 11' mit dem Bolzen 8, 8' aus der Nut 19, 19' des Sicherungselements 11, 11' heraus
gelangen kann. Oder anders gesagt bildet der Anschlag 27, 27' eine Konterfläche für
das Befestigungselement 18, 18' und gewährleistet beim Auschnappen des Sicherungselements
11, 11' auf den Bolzen 8, 8' den erforderlichen Gegendruck gegen das Befestigungselement
18, 18', so dass dieses nicht weggedrückt wird sondern in seiner zentrischen Position
verbleibt und dadurch sicher in die Nut 21, 21' des Bolzens 8, 8' einschnappen kann.
Wie insbesondere aus den Figuren 6a bis 6c hervorgeht, ist der innere Durchmesser
DSIA des Sicherungselements 11 im Bereich des Anschlags 27 kleiner als der Durchmesser
DB des Bolzens 8. Wird nun das Sicherungselement 11 auf den Bolzen 8 aufgesetzt, so
wird der Anschlag 27 zunehmend in Richtung der Bodenfläche 24 des Sicherungselements
11 gebogen oder umgeknickt und dabei im Hinterschnitt 29 aufgenommen. Dadurch wird
dem Bolzenende 9 im Innern des Sicherungselements 11 zu einem Zeitpunkt einen Platz
frei gegeben, wo das sichere Einschnappen des Befestigungselements 18 in die Nut 21
des Bolzens 8 bereits erfolgt ist. In diesem Endzustand, in welchem das Sicherungselement
11 vollständig mit dem Bolzen 8 verbunden ist, grenzt das freie Bolzenende 9 unmittelbar
an der Bodenfläche 24 des Sicherungselements 11 an.
[0042] Anstelle des Anschlags 27, 27' oder, wie hier, zusätzlich zum Anschlag 27, 27' kann
ein Zentrierelement 28, 28' in Form eines Hohlkörpers, welcher sich entlang einer
Umfangsrichtung des Befestigungselements 18, 18' um das Befestigungselement herum
erstreckt, vorhanden sein. Dazu weist der Hohlkörper 28, 28' einen inneren Durchmesser
DSZ auf, welcher gleichgross oder grösser als der äussere Durchmesser DBA des Befestigungselements
18, 18' ist. Wie gut in den Figuren 5 bis 6c ersichtlich ist, handelt es sich bei
diesem Zentrierelement 28, 28' vorzugsweise um einen O-Ring, also um ein elastisches
Element mit einem im Wesentlichen kreisrunden Querschnitt. Der O-Ring 28, 28' ist
dabei ebenfalls in der Nut 19, 19' des Sicherungselements 11, 11' angeordnet, wobei
der O-Ring 28, 28' und das Befestigungselement 18, 18' konzentrisch zueinander sind.
Der O-Ring 28, 28' richtet also das Befestigungselement 18, 18' innerhalb der Nut
19, 19' des Sicherungselements 11, 11' aus und, wie nachfolgend erläutert wird, sorgt
dafür, dass diese korrekte Ausrichtung auch während dem Verbinden des Sicherungselements
11, 11' mit dem Bolzen 8, 8' beibehalten wird. Eine korrekte Ausrichtung des am Bolzen
8, 8' befestigten Sicherungselements 11, 11' wird dadurch ebenfalls gewährleistet.
Der O-Ring 28, 28' zentriert also das Befestigungselement 18, 18'.
[0043] Der Bolzen 8 weist im Bereich seiner Enden 9 jeweils geneigte Führungsflächen 30
auf, welche mit dem Befestigungselement 18 zusammenwirken und dadurch eine geführte
Verbindung zwischen dem Sicherungselement 11 und dem Bolzen 8 erlauben, siehe Figuren
6a bis 6c. Diese Führungsflächen 30 laufen, ausgehend von der Nut 21 im Bolzen 8 in
Richtung der freien Enden 9 des Bolzens 8 gesehen, in Richtung der Mittelachse MB
des Bolzens 8 gegeneinander. Der Bolzen 8 weist im Bereich seiner freien Enden 9 also
einen reduzierten Querschnitt auf. Beim Verbinden des Sicherungselements 11 mit den
Bolzen 8 gleitet das Befestigungselement 18 mit seiner Aussenfläche 31 entlang dieser
geneigten Führungsflächen 30, wobei das Befestigungselement 18 zunehmend radial nach
aussen bewegt wird. Die Aussenflächen 31 der Befestigungselemente 18 dienen also als
Führungsflächen, welche mit den geneigten Führungsflächen 30 der Bolzen 8 zusammenwirken.
Während dieser Bewegung wird das Befestigungselement 18 gegen den O-Ring 28 gepresst,
wobei der O-Ring 28 aufgrund seiner elastischen Ausbildung zusammengedrückt wird (siehe
Figur 6b). In diesem Zustand sind sowohl der O-Ring 28 als auch das Befestigungselement
18 vollständig in der Nut 19 des Sicherungselements 11 aufgenommen, wobei der Anschlag
27 eine Verschiebung dieser Komponenten aus der Nut 19 heraus verhindert. Wird nun
das Sicherungselement 11 weiter über den Bolzen 8 vorgeschoben, so schnappt das Befestigungselement
18 in die Nut 21 im Bolzen 8 ein (siehe Figur 6c). Der O-Ring 28 befindet sich dann
wieder in seinem unverpressten Zustand innerhalb der Nut 19 des Sicherungselements
11 und hindert das Befestigungselement 18 daran, aus der Nut 21 des Bolzens 8 zu verrücken.
Wie bereits erwähnt befindet sich in diesem Endzustand der Anschlag 27, welcher während
dem Gleiten entlang der geneigten Führungsflächen 30 des Bolzens 8 zunehmend umgebogen
wurde, im Hinterschnitt 29. Für den Fall, dass die Pressvorrichtung 1 nur über ein
Zentrierelement 28 in Form des Hohlkörpers verfügt, ist es denkbar, das Sicherungselement
1 nur mit der Nut 19 aber beispielsweise ohne Anschlag 27 und insbesondere ohne Hinterschnitt
29 vorzusehen.
[0044] Bei der in den Figuren 6a bis 6c dargestellten Bolzenfixierung befindet sich nur
auf einer Seite des Bolzens 8 jeweils ein nicht-lösbares Sicherungselement 11. Es
gilt jedoch zu verstehen, dass der Bolzen 8 in der Anwendung beidseitig über ein Sicherungselement
11, 11' verfügt, wodurch eine Axialverschiebung des Bolzens in den Trägerelementen
2, 2' und im Presshebel 5 beidseitig verhindert wird.
[0045] Die Figuren 7 bis 9 zeigen jeweils eine weitere bevorzugte Ausführungsform einer
Pressvorrichtung 1' mit einer erfindungsgemässen Bolzenfixierung. Gleiche Elemente
sind dabei mit gleichen Bezugszeichen versehen. Anders als bei der Pressvorrichtung
1 in den Figuren 1-6c erstreckt sich bei der Pressvorrichtung 1' gemäss den Figuren
7 bis 9 jeweils ein Bolzen 8, 8' durch die Trägeröffnungen 3, 3' und Lageröffnungen
6, 6' hindurch, welcher Bolzen endseitig mit einem ringförmigen, nicht-lösbaren Sicherungselement
12, 12' bezüglich einer Axialverschiebung gesichert ist. Wie insbesondere aus diesen
Figuren hervorgeht, weist dieses Sicherungselement 12, 12' in Form eines Abschlussrings
eine Innenwandung 15, 15' auf, welche einen Innenraum 17, 17' zur Aufnahme des Bolzenendes
9, 9' aufweist. Auch hier ist im Innenraum 17, 17' ein auf das Bolzenende, insbesondere
auf die Mantelfläche 10, 10' des Bolzenendes wirkendes Sicherungsteil 18, 18' in Form
eines Federrings oder Sprengringes angeordnet, welcher in einen sich umfangsseitig
um den Bolzen 8, 8' herum erstreckenden Einstich oder Nut 21, 21' eingreift resp.
in diesen einschnappt. Der Federring bzw. Sprengring ist dabei in einer in der Innenwandung
15, 15' umlaufenden Nut 20, 20' des Abschlussrings 12, 12' platziert. Obwohl in den
hier gezeigten Figuren nicht ersichtlich, verfügen die Abschlussringe ebenfalls über
Zentrierelemente in Form des Anschlags und in Form des Hohlkörpers wie oben beschrieben
wurde. Damit die Aussenwandung 26, 26' nicht oder nicht effektiv durch ein zangenartiges
Werkzeug greifbar ist, ist die Aussenwandung '26, 26' des Abschlussrings um die Schwenkachse
A1, A2 herum auch hier kegelstumpfartig ausgebildet und weist eine Rundung auf, welche
im Querschnitt als mehrteiliger Bogen ausgebildet.
[0046] Ebenso wie bei der Sicherung mittels Abschlusskappe 11, 11' kann die Axialverschiebung
des Bolzens 8, 8' mittels eines beidseitig am Bolzen angebrachten Abschlussrings 12,
12' erfolgen, wobei sich der Bolzen durch die Trägeröffnung 3 eines ersten Trägerelements
2, durch die Lageröffnung 6 des Presshebels 5 und durch die Trägeröffnung eines zweiten
Trägerelements 2' hindurch erstreckt und dabei an seinem distalen Bolzenende 9 wie
auch an seinem proximalen Bolzenende 9' jeweils mit einem Abschlussring 12, 12' gesichert
ist.
[0047] Eine zusätzliche Sicherung kann auch hier durch das Vorhandensein von jeweils einem
Federring bzw. Sprengring 18, 18' pro Abschlussring 12, 12' erfolgen. Zudem ist der
Bolzen 8 auch hier zylinderförmig ausgebildet und weist über einen Grossteil seiner
Länge hinweg einen konstanten Durchmesser DB sowie einen vollen Querschnitt auf.
[0048] Wie aus einem Vergleich der Figuren 1 bis 6c mit den Figuren 7 bis 9 hervorgeht,
weist der Abschlussring 12, 12' im Unterschied zur Abschlusskappe 11, 11' keine Bodenfläche
auf, welche die Oberfläche des Bolzenendes 9, 9' bedeckt. Anders gesagt, während die
Abschlusskappe 11, 11' über eine Bodenfläche 24, 24' verfügt und die vom Trägerelement
2 überstehenden Teile des Bolzens 8, 8' vollständig von der Innenwandung 14, 14' umgeben
sind, umschliesst der Abschlussring 12, 12' diese überstehenden Teile mindestens teilweise,
nämlich vollständig um die Mantelfläche 10, 10' der Bolzenenden 9, 9' herum, wobei
die Oberflächen der Bolzenenden 9, 9' vom Abschlussring 12, 12' jedoch jeweils unbedeckt
und freistehend bleiben.
[0049] Obwohl in den Figuren nicht dargestellt lassen sich die oben aufgeführten Aspekte
der Pressvorrichtung auch bei einer Pressvorrichtung in Form einer Pressschlinge resp.
einer Zwischenbacke verwirklichen.
BEZUGSZEICHENLISTE
| 1, 1' |
Pressvorrichtung |
22, 22' |
Pressbackenaufnahme |
| 2, 2' |
Trägerelement |
23, 23' |
Presskontur |
| 3, 3' |
Trägeröffnung |
24, 24' |
Bodenfläche |
| 4, 4' |
Pressbacke |
25, 25' |
Aussenwandung |
| 5, 5' |
Presselement |
26, 26' |
Aussenwandung |
| 6, 6' |
Lageröffnung |
27, 27' |
Anschlag28, 28' O-Ring |
| 8, 8' |
Bolzen |
29, 29' |
Hinterschnitt |
| 9, 9' |
Bolzenende |
30, 30' |
Führungsfläche |
| 10, 10' |
Mantelfläche |
31, 31' |
Führungsfläche |
| 11, 11' |
Sicherungselement |
|
|
| 12, 12' |
Sicherungselement |
A1, A2 |
Schwenkachse |
| 13, 13' |
Einführungsöffnung |
M |
Mittelachse |
| 14, 14' |
Innenwandung |
MB |
Mittelachse Bolzen |
| 15, 15' |
Innenwandung |
DB |
Durchmesser Bolzen |
| 16, 16' |
Innenraum |
DBA |
äusserer Durchmesser Befestigungselement |
| 17, 17' |
Innenraum |
| 18, 18' |
Sprengring |
DSI |
innerer Durchmesser Sicherungselement |
| 19, 19' |
Nut |
| 20, 20' |
Nut |
DSZ |
innerer Durchmesser O-Ring |
| 21, 21' |
Nut |
|
|
1. Pressvorrichtung (1, 1') umfassend:
- mindestens ein Trägerelement (2) mit mindestens einer Trägeröffnung (3, 3');
- mindestens ein Presselement (5, 5') mit mindestens einer Lageröffnung (6, 6') zum
Aufbringen einer Presskraft auf einen Pressling, wobei das mindestens eine Presselement
(5, 5') um mindestens eine Schwenkachse (A1, A2) schwenkbar am mindestens einen Trägerelement
(2) gelagert ist;
- mindestens einen Bolzen (8, 8'), welcher sich durch die mindestens eine Trägeröffnung
(3, 3') und die mindestens eine Lageröffnung (6, 6') hindurch erstreckt;
- mindestens ein Sicherungselement (11, 11'; 12, 12'), welches entlang einer Axialrichtung
(A) mit dem mindestens einen Bolzen (8, 8') verbindbar ist, wobei der mindestens eine
Bolzen (8, 8') durch das mindestens eine Sicherungselement (11, 11'; 12, 12') bezüglich
einer Verschiebung entlang der Axialrichtung (A) in der mindestens einen Lageröffnung
(6, 6') und der mindestens einen Trägeröffnung (3, 3') gesichert ist; und
- mindestens ein Befestigungselement (18, 18'), welches das mindestens eine Sicherungselement
(11, 11'; 12, 12') am mindestens einen Bolzen (8, 8') befestigt,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Pressvorrichtung (1, 1') weiter mindestens ein Zentrierelement (27, 27'; 28, 28')
umfasst, wobei das mindestens eine Zentrierelement (27, 27'; 28, 28') das mindestens
eine Sicherungselement (11, 11'; 12, 12') und/oder das mindestens eine Befestigungselement
(18, 18') am mindestens einen Bolzen (8, 8') zentriert.
2. Pressvorrichtung (1, 1') nach Anspruch 1, wobei das mindestens eine Zentrierelement
(27, 27') die Form eines Anschlags hat und beim Verbinden des mindestens einen Sicherungselements
(11, 11'; 12, 12') mit dem mindestens einen Bolzen (8, 8') einen Anschlag für das
mindestens eine Befestigungselement (18, 18') bereitstellt.
3. Pressvorrichtung (1, 1') nach Anspruch 1 oder 2, wobei das mindestens eine Zentrierelement
(27, 27') und das mindestens eine Sicherungselement (11, 11'; 12, 12') einstückig
ausgebildet sind.
4. Pressvorrichtung (1, 1') nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das mindestens
eine Zentrierelement (27, 27') auf einer Innenwandung (14, 14'; 15, 15') des mindestens
einen Sicherungselements (11, 11'; 12, 12') angeordnet ist, und wobei ein innerer
Durchmesser (DSI) des mindestens einen Sicherungselements (11, 11'; 12, 12') im Bereich
des mindestens einen Zentrierelements (27, 27') kleiner als ein Durchmesser (DB) des
mindestens einen Bolzens (8, 8') ist.
5. Pressvorrichtung (1, 1') nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das mindestens
eine Sicherungselement (11, 11'; 12, 12') eine Ausnehmung (29, 29') aufweist, wobei
das mindestens eine Zentrierelement (27, 27') verformbar ist, und wobei das mindestens
eine Zentrierelement (27, 27') beim Verbinden des mindestens einen Sicherungselements
(11, 11'; 12, 12') mit dem mindestens einen Bolzen (8, 8') zumindest teilweise in
die Ausnehmung (29, 29') hinein gebogen wird.
6. Pressvorrichtung (1, 1') nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das mindestens
eine Sicherungselement (11, 11'; 12, 12') auf seiner Innenwandung (14, 14'; 15, 15')
eine Nut (19, 19'; 20, 20') aufweist, welche sich entlang einer Umfangsrichtungzumindest
teilweise um das mindestens eine Sicherungselements (11, 11'; 12, 12') herum erstreckt,
und wobei das mindestens eine Befestigungselement (18, 18') zumindest teilweise in
der Nut (19, 19'; 20, 20') des mindestens einen Sicherungselements (11, 11'; 12, 12')
aufgenommen ist.
7. Pressvorrichtung (1, 1') nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das mindestens
eine Zentrierelement (28, 28') die Form eines Hohlkörpers hat und das mindestens eine
Befestigungselement (18, 18') entlang seiner Umfangsrichtung zumindest teilweise umgibt.
8. Pressvorrichtung (1, 1') nach Anspruch 7, wobei das mindestens eine Zentrierelement
(28, 28') einen inneren Durchmesser (DZI) hat, welcher gleichgross oder grösser als
ein äusserer Durchmesser (DBA) des Befestigungselements (18, 18') ist.
9. Pressvorrichtung (1, 1') nach Anspruch 7 oder 8, wobei das mindestens eine Zentrierelement
(28, 28') innerhalb der Nut (19, 19'; 20, 20') des mindestens einen Sicherungselements
(11, 11'; 12, 12') angeordnet ist.
10. Pressvorrichtung (1, 1') nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7 bis 9, wobei das
mindestens eine Zentrierelement (28, 28') und das mindestens eine Befestigungselement
(18, 18') konzentrisch zueinander angeordnet sind.
11. Pressvorrichtung (1, 1') nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7 bis 10, wobei das
mindestens eine Zentrierelement (28, 28') elastisch ausgebildet ist und insbesondere
aus einem Elastomer besteht.
12. Pressvorrichtung (1, 1') nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der mindestens
eine Bolzen (8, 8') und das mindestens eine Befestigungselement (18, 18') jeweils
eine Führungsfläche (30, 30'; 31, 31') aufweisen, und wobei die Führungsfläche (30,
30') des mindestens einen Bolzens (8, 8') und die Führungsfläche (31, 31') des mindestens
einen Befestigungselements (18, 18') zumindest bereichsweise eine geführte Verbindung
des mindestens einen Sicherungselements (11, 11'; 12, 12') mit dem mindestens einen
Bolzen (8, 8') bereitstellen.
13. Pressvorrichtung (1, 1') nach Anspruch 12, wobei die Führungsfläche (30, 30') des
mindestens einen Bolzens (8, 8') bezüglich einer Mittelachse (MB) durch den Bolzen
(8, 8') geneigt ist, so dass das mindestens eine Befestigungselement (18, 18') während
dem Verbinden des mindestens einen Sicherungselements (11, 11'; 12, 12') mit dem mindestens
einen Bolzen (8, 8') entlang der geneigten Führungsfläche (30, 30') des Bolzens (8,
8') radial nach aussen bewegt wird.
14. Pressvorrichtung (1, 1') nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der mindestens
eine Bolzen (8, 8') eine Nut (21, 21') aufweist, welche sich entlang einer Umfangsrichtung
zumindest teilweise um den Bolzen (8, 8') herum erstreckt, und wobei das mindestens
eine Befestigungselement (18, 18') in einem Endzustand, in welchem das mindestens
eine Sicherungselement (11, 11'; 12, 12') mit dem mindestens einen Bolzen (8, 8')
verbunden ist, zumindest teilweise in der Nut (21, 21') des Bolzens (8, 8') aufgenommen
ist.
15. Pressvorrichtung (1, 1') nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das mindestens
eine Sicherungselement (11, 11'; 12, 12') aus einem Material umfassend Stahl besteht
und insbesondere eine Druckfestigkeit von etwa 500 bis 2000 N/mm2, vorzugsweise von etwa 800 bis 1600 N/mm2 im vergüteten Zustand und/oder eine Bruchdehnung von etwa 2 bis 20 %, vorzugsweise
von etwa 5 bis 15 % aufweist.