(19)
(11) EP 3 611 027 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.02.2020  Patentblatt  2020/08

(21) Anmeldenummer: 19193562.6

(22) Anmeldetag:  24.07.2015
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B42D 25/351(2014.01)
B42D 25/415(2014.01)
B42D 25/45(2014.01)
B42D 25/346(2014.01)
B42D 25/435(2014.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(30) Priorität: 28.07.2014 DE 102014110584
28.07.2014 DE 102014110587

(62) Anmeldenummer der früheren Anmeldung nach Art. 76 EPÜ:
15741553.0 / 3174731

(71) Anmelder: Bundesdruckerei GmbH
10969 Berlin (DE)

(72) Erfinder:
  • Seijo Bollin, Hans-Peter
    10245 Berlin (DE)
  • Siebert, Martin
    10965 Berlin (DE)
  • Lesche, Ulrike
    13156 Berlin (DE)
  • Hennig, Marlen
    10367 Berlin (DE)
  • Mathea, Arthur
    14199 Berlin (DE)
  • Springmann, Edward
    10249 Berlin (DE)

(74) Vertreter: Mammel und Maser 
Patentanwälte Tilsiter Straße 3
71065 Sindelfingen
71065 Sindelfingen (DE)

 
Bemerkungen:
Diese Anmeldung ist am 26-08-2019 als Teilanmeldung zu der unter INID-Code 62 erwähnten Anmeldung eingereicht worden.
 


(54) MEHRSCHICHTVERBUND UND VERFAHREN ZU DESSEN HERSTELLUNG SOWIE EIN MEHRSCHICHTVERBUND FÜR EIN WERT- UND/ODER SICHERHEITSDOKUMENT


(57) Die Erfindung betrifft einen Mehrschichtverbund für ein Sicherheits- und/oder Wertdokument, welcher zumindest ein Datenblatt (12) mit einer Datenseite (14) und einer Titelseite (15) umfasst, die aus zumindest einer Faserschicht (18) und zumindest einer auf zumindest einer Seite der Faserschicht (18) aufgebrachten Schicht (16, 17) aus einem Polymer besteht und mit einem auf der Datenseite (14) der Faserschicht (18) aufgebrachten Druckbild (21) in einem Druckbereich (22), wobei die Faserschicht (18) zumindest bereichsweise zur Änderung der Opazität der Faserschicht (18) mit einem Schmelzklebepatch (19) getränkt ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Mehrschichtverbund sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung als auch einen Mehrschichtverbund für ein vorzugsweise buchartiges Wert- und/oder Sicherheitsdokument sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung als auch ein Wert- und/oder Sicherheitsdokument.

[0002] Zur Identifikation von Personen und/oder Gegenständen werden Wert- und/oder Sicherheitsdokumente eingesetzt, welche einen Datenträger umfassen. Beispielsweise kann bei einem Reisepass ein solcher Datenträger ein Einlageblatt darstellen, welches mittels eines an einer Datenseite des Einlageblattes angeordneten Überstandes in den Reisepass eingebunden ist. Des Weiteren sind kartenförmige Datenträger, wie beispielsweise Scheckkarten, Zutrittskarten, Personalausweise oder dergleichen bekannt, welche aus einem Mehrschichtaufbau, insbesondere einem Mehrschichtverbund, bestehen. Zur Sicherung gegen Fälschungen und/oder Verfälschungen wird für solche Datenträger eine Vielzahl von unterschiedlichen Sicherheitsmerkmalen vorgeschlagen, wie beispielsweise Guilloschen, Wasserzeichen, Prägemarken, Durchlichtpasser, Hologramme oder dergleichen. Diese sollen dazu dienen, eine Fälschung zu erschweren oder sogar praktisch unmöglich zu machen.

[0003] Aus der EP 2 116 390 A1 ist ein Datenträger in Form einer Datenseite bekannt, welche mehrschichtig ausgebildet ist. Diese Datenseite umfasst eine Lasche, welche einen Überstand gegenüber der Datenseite bildet, um die Datenseite in ein Sicherheits- und/oder Wertdokument einzunähen. Die Datenseite wird durch einen Mehrschichtaufbau gebildet, welche einen Vliesstreifen und einen dazu angeordneten Druckbogen umfasst, die durch jeweils an deren Außenseite angeordnete transparente Decklagen miteinander verbunden sind.

[0004] Aus der DE 103 43 389 A1 ist eine analoge Personalisierdatenseite für ein buchartiges Wertdokument bekannt. Für die Herstellung der Personalisierdatenseite werden übliche Papierseiten oder biaxial gerechtes Polypropylen verwendet, welche beidseitig mit Folien aus Polycarbonat versehen sind.

[0005] Aus der WO2005/025891 A2 ist ein Datenträger, wie beispielsweise eine Banknote, bekannt, welche aus einem Sicherheitspapier besteht. Auf diesem Sicherheitspapier ist ein Folienapplikationselement in Patchform vorgesehen. Diese umfasst einen transparenten zentralen Fensterbereich. Unterhalb diesem zentralen Fensterbereich des Folienapplikationselementes ist ein transluzenter Bereich in dem Sicherheitspapier durch das Einwirken einer Substanz, wie beispielsweise konzentrierter Schwefelsäure, gebildet. Durch die Kombination des transparenten Fensterbereichs des Folienapplikationselementes mit dem transluzenten Bereich der Banknote entsteht ein im Durchlicht hell aufscheinender Bereich im Inneren des Fensterbereich des Folienapplikationselementes.

[0006] Aus der EP 2 429 025 B1 ist ein Sicherheitselement, wie beispielsweise eine Banknote, bekannt. Diese umfasst einen Substrat aus einem Material, das im Wesentlichen Papier auf Basis von natürlichen und/oder synthetischen Fasern umfasst. Zur Bildung eines Sicherheitselementes wird auf eine Seite des Substrats eine erste Schicht aufgebracht, die als Imprägnierung dient und freie Bereiche umfasst, in welchen eine durchsichtig machende Tinte aufgebracht wird.

[0007] Aus der US 2003/082348 A1 geht ein Sicherheitsdokument aus einem Zellulosematerial hervor, welches mit einer Substanz getränkt ist und einen transparenten Abschnitt bildet.

[0008] Aus der EP 1 574 359 A2 geht eine Datenseite für ein buchartiges Wertdokument hervor. Die Datenseite besteht aus einem Laminat, bei dem zwischen mehreren Schichten eine Lasche eingebracht und durch das Laminieren fixiert ist.

[0009] Die EP 1 502 765 A1 offenbart eine personalisierte Datenseite eines Passbuches, bei welchem eine flexible Schicht beidseitig mit einer polymeren Schicht versehen ist.

[0010] Solche Datenblätter beziehungsweise Datenträger weisen den Nachteil auf, dass Manipulationen an Druckbildern, die beispielsweise durch Abdecken, Überkleben, Übermalen, ohne eine genauere Überprüfung nicht zu erkennen sind.

[0011] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Mehrschichtverbund zu schaffen, welcher eine einfache Erfassung einer Manipulation eines Druckbildes ermöglicht. Des Weiteren liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu dessen Herstellung vorzuschlagen, welches Manipulationen an einem Druckbild erschwert. Des Weiteren liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Wert- und/oder Sicherheitsdokument mit einer weiteren erhöhten Sicherheit gegen Manipulationen vorzuschlagen.

[0012] Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Mehrschichtverbund vorgeschlagen, bei welchem zumindest der durch das Druckbild abgedeckte Bereich der Faserschicht zumindest bereichsweise zur Änderung der Opazität der Faserschicht mit einem Schmelzklebepatch getränkt und durch das zumindest bereichsweise Tränken der Faserschicht, insbesondere durch eine zumindest bereichsweise Durchtränkung der Faserschicht, mit der Vergussmasse ein Durchsichtsmerkmal gebildet ist. Aufgrund dem zumindest partiellen oder zumindest bereichsweisen Tränken der Faserschicht mit dem Schmelzklebepatch wird die lichtstreuende Eigenschaft der Faserschicht in Abhängigkeit des Schmelzklebepatch reduziert, so dass lichtundurchlässige Bereiche der Faserschicht durch das Schmelzklebepatch in teil-lichtdurchlässige Bereiche oder lichtdurchlässige Bereiche überführbar sind. Dadurch lässt sich ein Durchsichtsmerkmal schaffen. Somit kann das Druckbild nicht nur von der Datenseite her im Auflicht betrachtet werden, sondern ist auch über die Titelseite sichtbar gemacht. Bevorzugt kann dabei das Druckbild im Auflicht von der Titelseite her sichtbar sein, so dass das Druckbild von dessen Rückseite her betrachtet werden kann. Zumindest kann jedoch durch die Tränkung der Faserschicht mit der Vergussmasse das Druckbild im Durchlicht sichtbar werden. Dieses Durchsichtsmerkmal ermöglicht also, dass etwaige Manipulationen auf der Datenseite durch Überkleben, Abdecken oder Übermalen des Druckbildes von der Titelseite her in einfacher Weise erfasst werden können, da dann die Abweichungen gegenüber dem eingebrachten Druckbild offensichtlich werden.

[0013] Unter "Druckbild" wird eine auf irgendeine Art und Weise strukturierte oder ganzflächige Druckwiedergabe verstanden. Als strukturierte Druckwiedergabe kommen beispielsweise ein Bild, wie ein Passbild oder Portrait oder eine graphische Druckwiedergabe, wie beispielsweise Guillochen oder eine Hintergrundrasterung oder alphanumerische Zeichen oder ein ein- oder zweidimensionaler Barcode, Emblem, Wappen, Hoheitszeichen oder irgendeine andere Druckwiedergabe, in Betracht. Durch die Einbringung der Menge beziehungsweise des Anteils der Vergussmasse in einem vorbestimmten Bereich oder in einem vorbestimmten Punkt in die Faserschicht kann die Opazität der Faserschicht verändert werden. Durch eine zunehmende Verfüllung der Zwischenräume in der Faserschicht mit einer vorzugsweise klaren Vergussmasse kann eine zunehmende Lichtdurchlässigkeit geschaffen werden, so dass nicht nur Übergangsbereiche zwischen einer Lichtundurchlässigkeit zu einer teilweisen Lichtdurchlässigkeit ermöglicht sind, sondern auch eine vollständige Transparenz erzielt werden kann. In diesem Fall ist eine vollständige Sättigung der Faserschicht durch die Vergussmasse gegeben.

[0014] Vorteilhafterweise ist die Faserschicht mit einem transparenten Schmelzklebepatch getränkt und weist Fasern mit einem Brechungsindex auf, die annähernd gleich oder identisch zum Brechungsindex der Vergussmasse sind. Aufgrund der Einbringung des Schmelzklebepatch in die Faserschicht wird im eingebrachten Bereich eine Luftverdrängung zwischen den einzelnen Fasern der Faserschicht erzielt, so dass durch die Lufteinschlüsse keine Lichtstreuung mehr erfolgt und somit ein semitransparenter oder transparenter beziehungsweise durchscheinender Effekt eingestellt und erzielt werden kann.

[0015] Bevorzugt ist zumindest der durch das Druckbild abgedeckte Bereich der Faserschicht zumindest bereichsweise in der flächigen Erstreckungsrichtung des Datenblatts und vollständig über die Dicke der Faserschicht mit einem Schmelzklebepatch getränkt. Dadurch kann beispielsweise bei einem aufgedruckten Wappen oder Hoheitszeichen, welches durch eine Linienstruktur geschaffen ist, die Tränkung des Schmelzklebepatch entlang der Linienstruktur verlaufen, so dass ausschließlich die Linienstruktur im Durchlicht und gegebenenfalls auch im Auflicht sichtbar ist. Beispielsweise kann auch ein abgedeckter Bereich durch ein vollflächiges Portrait vollständig mit dem Schmelzklebepatch verhüllt sein. Ebenso ist denkbar, dass das Schmelzklebepatch einen äußeren Rand um das flächige Druckbild bildet. In Abhängigkeit des Druckbildes und der gewünschten Wirkung können über gezielte Verdunklung oder Aufhellung mittels eines solchen Schmelzklebepatch gezielte Absicherungen auch von einzelnen Bereichen des Druckbildes ermöglicht werden.

[0016] Bevorzugt ist die zumindest eine Schicht aus einem Polymer transparent ausgebildet. Dadurch kann die Betrachtung des Druckbildes von der Titelseite aus im Durchlicht als auch im Auflicht begünstigt werden. Alternativ kann diese weitere Schicht auf der Titelseite auch nur teilweise transparent oder Verdunklungen im Bereich des Druckbildes aufweisen, um im Zusammenspiel mit dem Druckbild bestimmte Überlagerungen beziehungsweise Vervollständigungen des Bildes zu erzielen, um Manipulationen leichter mit dem Auge ohne technische Hilfsmittel zu erfassen.

[0017] Die Faserschicht kann aus einer zufälligen Anordnung von Natur- und/oder Kunstfasern bestehen, wie beispielsweise einem flächigen Faserbündel, einem Fasernetzwerk, einer flächigen Faseranordnung, insbesondere einem Vlies, einem Filz, einem Papier oder einer cellulosehaltigen Schicht. Alternativ kann die Faserschicht auch aus einer ausgerichteten Anordnung von Fasern bestehen, wie beispielsweise einem Gewebe, einem Gewirke, einem Gestrick, einem Geflecht, einem Nähgewirke oder einem Textil. Vorteilhafterweise kann die Faserschicht aus Naturfasern, Kunstfasern als auch einer Mischung aus Natur- und Kunstfasern bestehen.

[0018] Des Weiteren kann das Schmelzklebepatch Materialien aus der Gruppe bestehend aus Farbpigmenten, Effektpigmenten, optisch variablen Pigmenten und/oder Lumineszenzsubstanzen oder -pigmenten oder Fluoreszenzsubstanzen oder -pigmenten enthalten. Dadurch kann eine zusätzliche Erhöhung der Fälschungssicherheit gegeben sein.

[0019] Bevorzugt ist zur Verbesserung des Durchlichteffektes bei der Einbringung des Sicherheitsmerkmals durch Tränkung die Faserschicht in diesem Bereich ausgedünnt. Die Faserschicht kann in Form von Linien oder Flächen ausgedünnte Stellen umfassen. Es können Quadrate und/oder Kreise in flächiger oder linienförmiger Weise erzeugt werden. Vorzugsweise werden die ausgedünnten Stellen durch Anlagerungswasserzeichen erzeugt. In die ausgedünnte Stelle wird ein Druckbild oder Daten eingedruckt, insbesondere mit einem InkJet-Verfahren, und zumindest diese Stelle mit dem Schmelzklebepatch verfüllt, so dass zumindest dieser ausgedünnte Bereich transparent wird.

[0020] Das mittels der Tränkung und/oder zumindest bereichsweisen Durchtränkung auf oder in der Faserschicht hergestellte Durchsichtsmerkmal kann beispielsweise dem Druckbild entsprechen oder eine Fläche umfassen, welche teilweise und/oder vollständig durchsichtig gestaltet ist, um auch eine räumliche Dimensionierung oder durch filigrane Strukturen darzustellen.

[0021] Bevorzugt umfasst der Mehrschichtverbund eine Faserschicht mit Perforationslöchern, in denen beim Verbinden der Faserschicht mit den Schichten Verbindungsstege ausgebildet werden.

[0022] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Dicke der Schichten aus thermoplastischen Polymer, zwischen denen die zumindest eine Faserschicht einlaminiert oder eingeklebt ist, der 0,5 bis 1,5-fachen des Durchmessers oder der minimalen Breite der Perforationslöcher in der Faserschicht entsprechen. Durch diese spezifische Dimensionierung der Dicke der Schichten beziehungsweise Deckschichten zur Faserschicht wird ermöglicht, dass bei einer Manipulation, die eine Abspaltung der Schicht aus thermoplastischen Polymer von der Faserschicht vorsieht, unkontrollierte Bruchstellen in der Schicht entstehen. Durch die Größenverhältnisse des Durchmessers oder der minimalen Breite des Perforationslochs beziehungsweise des Durchmessers oder der minimalen Breite des darin gebildeten Verbindungsstegs zur Dicke der Schicht, werden im Übergangsbereich vom Verbindungssteg zur Schicht eine verstärkte Zone in der Schicht ausgebildet, so dass beim Ablösen der Schicht im daran angrenzenden Bereich aufgrund der Kerbwirkung sich eine Bruchstelle bildet, die darüber hinaus unkontrolliert bricht. Durch die Auswahl des Aspektverhältnisses zwischen dem Durchmesser des Perforationsloches, also der Dicke des Verbindungsstegs zur Dicke der Schicht aus thermoplastischem Polymer, wird auch erzielt, dass der Verbindungssteg in der Faserschicht erhalten bleibt.

[0023] Bevorzugt ist zur Bildung einer Sollbruchstelle bei einer Manipulation des Mehrschichtverbundes vorgesehen, dass der Durchmesser oder der minimalen Breite des Perforationslochs wenigstens das 0,5-fache der Dicke der Faserschicht aufweist. Vorzugsweise beträgt der Durchmesser oder der minimalen Breite das 1- bis 4-fache der Dicke der Faserschicht. Dadurch kann die Steifigkeit und Reißfestigkeit des Verbindungsstegs im Perforationsloch sichergestellt sein.

[0024] Die Geometrie der Perforationslöcher zur Ausbildung der Verbindungsstege kann rund, oval, eckig, linien- oder streifenförmig ausgebildet sein. Dadurch können in oder auf der Schicht vorgesehen Sicherheitsmerkmale zusätzlich verbessert abgesichert werden.

[0025] Bevorzugt ist vorgesehen, dass Perforationslöcher mit dem gleichen Durchmesser oder der gleichen Größe der ausgewählten Geometrie in die Faserschicht eingebracht werden. Dadurch kann eine gleichmäßige Absicherung über eine gesamte Daten- oder Titelseite erfolgen.

[0026] Die Perforationslöcher in der Faserschicht werden bevorzugt an einen auf der Faserschicht aufgebrachten Druckbild angrenzenden Bereich und/oder innerhalb des Druckbildes angeordnet. Dadurch können solche sicherheitsrelevanten Bereiche wie beispielsweise Portraits oder optisch aktive Sicherheitsmerkmale oder dergleichen zusätzlich abgesichert werden. Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird des Weiteren durch ein Verfahren zur Herstellung eines Mehrschichtverbundes gelöst, bei welchem zumindest der durch das Druckbild abgedeckte Bereich der Faserschicht zumindest bereichsweise mit einer Vergussmasse zur bereichsweisen Änderung der Opazität der Faserschicht getränkt und zumindest ein Durchsichtsmerkmal gebildet wird. Durch eine solche örtliche oder partielle Tränkung der Faserschicht mittels einer Vergussmasse kann eine individuelle Ausgestaltung eines Durchsichtsmerkmals geschaffen werden, welches in der Struktur und im Aufbau, Form oder Geometrie vielfältig ist und an das Druckbild angepasst werden kann. Durch das Tränken der Schmelzklebepatch wird die streuende Eigenschaft von Fasern der Faserschicht verringert und/oder eliminiert, so dass dadurch der Grad der Lichtdurchlässigkeit einstellbar wird und das auf die Faserschicht aufgebrachte Druckbild zumindest im Durchlicht, vorteilhafterweise auch im Auflicht, sichtbar ist.

[0027] Des Weiteren wird auf und/oder in die Faserschicht in den Bereichen, die nicht transparent sein sollen, ein Füllmittel aufgebracht oder eingebracht, so dass in diesem Bereich eine erhöhte Transparenz der Faserschicht besteht. Bevorzugt kann als Füllmittel beispielsweise Kaolin, Titandioxid, Kalziumcarbonat und dergleichen eingesetzt werden, um insbesondere eine vollflächige Verfüllung zu erzielen.

[0028] Bevorzugt wird vor dem Tränken der Faserschicht und dem Einbringen des Schmelzklebepatch in die Faserschicht diese in zumindest demjenigen Bereich ausgedünnt. Anschließend wird auf diesen ausgedünnten Bereich, beispielsweise von der Datenseite her, das Druckbild aufgebracht und darauf folgend auf die Titelseite ds Schmelzklebepatch aufgebracht, so dass diese in die Faserschicht eindringen kann. Dadurch kann die Dicke der Faserschicht und somit die Menge des einzubringenden Schmelzklebepatch zur Erzielung eines Durchsichteffektes reduziert werden.

[0029] Das Schmelzklebepatch wird bevorzugt aufgelegt und unter Druck erhitzt.

[0030] Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass in die Faserschicht Perforationslöcher eingebracht werden, welche die Faserschicht durchdringen und auf die Faserschicht innerhalb eines Druckbereichs ein Druckbild aufgebracht wird, sowie auf der Datenseite und der Titelseite der Faserschicht jeweils zumindest eine Schicht zugeführt und gestapelt wird und die Schichten und die Faserschicht laminiert und/oder verklebt werden, wobei in den Perforationslöchern Verbindungsstege ausgebildet werden. Dadurch kann eine zusätzliche Verankerung zwischen den Schichten erfolgen. Beim Versuch des Ablösens der Schichten von den Verbindungsstegen kann es zu Rissen kommen, die ein optisch aktives Sicherheitsmerkmal bilden.

[0031] Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass der Durchmesser oder die minimalen Breite der Perforationslöcher in der Faserschicht in Abhängigkeit der Dicke der Schicht aus thermoplastischem Polymer bestimmt wird und die Dicke der Schicht das 0,5 bis 1,5-fache des Durchmessers oder der minimalen Breite der Perforationslöcher, beziehungsweise des Durchmessers oder der minimalen Breite der Verbindungsstege, beträgt.

[0032] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Perforationslöcher mittels Laserbearbeitung oder Stanzen in die Faserschicht eingebracht werden.

[0033] Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass die Faserschicht vor dem Verbinden der Schichten aus thermoplastischem Polymer mit der Faserschicht mit einem Binder getränkt oder durchtränkt werden oder dass ein Strich aufgebracht wird. Durch die Tränkung mit Bindemittel kann eine verbesserte Verbindung zwischen der Faserschicht und Schichten ermöglicht sein. Durch das Aufbringen eines Striches kann eine verbesserte Bedruckbarkeit der Faserschicht vor dem Aufbringen und Verbinden der Schichten mit der Faserschicht ermöglicht werden.

[0034] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird des Weiteren durch ein Wert- und/oder Sicherheitsdokument gelöst, welches einen Mehrschichtverbund nach einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen umfasst.

[0035] Die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen derselben werden im Folgenden anhand der in den Zeichnungen dargestellten Beispiele näher beschrieben und erläutert. Die der Beschreibung und den Zeichnungen zu entnehmenden Merkmale können einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt werden. Es zeigen:

Figur 1 eine schematische Ansicht auf eine Kernlage für einen Mehrschichtverbund eines Sicherheitsmerkmals,

Figur 2 eine schematische Schnittansicht entlang der Linie I-I in Figur 1,

Figur 3 eine schematische Schnittansicht des Mehrschichtverbundes gemäß einer bevorzugten Ausführungsform,

Figur 4 eine perspektivische Ansicht des Mehrschichtverbundes gemäß Figur 3 bei einer Manipulation,

Figur 5 eine schematische Ansicht eines Druckbereichs mit einem Druckbild zugeordneten Verbindungsstegen und

Figur 6 eine schematische Ansicht einer alternativen Ausführungsform zu Figur 5.



[0036] In Figur 1 ist eine schematische Ansicht auf einen Mehrschichtverbund 11 dargestellt. Figur 2 zeigt eine schematische Schnittansicht entlang des Mehrschichtverbundes 11 entlang der Linie I-I in Figur 2.

[0037] Ein solcher Mehrschichtverbund 11 kann beispielsweise einen Datenträger darstellen, wie beispielsweise eine Zutrittskarte, einen Personalausweis oder dergleichen. Ein solcher Mehrschichtverbund 11 kann auch als Einlageblatt für ein buchartiges Wert- und/oder Sicherheitsdokument ausgebildet sein, wobei in diesem Fall der Mehrschichtverbund 11 mit einer Lasche ausgebildet ist, um ein solches Einlageblatt in ein buchartiges Wert- und/oder Sicherheitsdokument einzubinden, insbesondere einzunähen. Alternativ kann ein solcher Mehrschichtverbund 11 auch Teil eines Bucheinbandes oder eines Vorsatzes für ein buchartiges Wert- und/oder Sicherheitsdokument sein.

[0038] Der Mehrschichtverbund 11 umfasst eine Faserschicht 18, welche auf einer Vorderseite, welche eine Datenseite 14 bildet, eine Schicht 16 aus einem Polymer aufweist. Auf der gegenüber liegenden Seite der Faserschicht 18, der Titelseite 15, ist bevorzugt zumindest eine weitere Schicht 17 aus einem Polymer aufgebracht. Alternativ kann diese auch entfallen. Vor dem Aufbringen der Schicht 16 auf die Faserschicht 18 wird auf die Faserschicht 18 im Druckbereich 22 ein Druckbild 21 aufgebracht. Dieses Druckbild 21 kann beispielsweise durch ein InkJet-Verfahren aufgedruckt werden. Die Faserschicht 18 kann aus einer zufälligen Anordnung von Natur- und/oder Kunstfasern bestehen, wie beispielsweise einem flächigen Faserbündel, einem Fasernetzwerk oder einer flächigen Faseranordnung, insbesondere einem Vlies oder einem Filz. Des Weiteren kann die Faserschicht aus Papierfasern und/oder Cellulosefasern bestehen.

[0039] Des Weiteren kann die Faserschicht 18 aus einer ausgerichteten Anordnung von Fasern, wie beispielsweise einem Gewebe, Gewirke, Gestrick, Geflecht oder Nähgewirke oder einem Textil, ausgebildet werden. Die Faserschichten sind bedruckbar. Die Faserschicht 18 kann aus reinen Naturfasern oder reinen Kunstfasern oder einer Kombination beziehungsweise aus einer Mischung aus Natur- und Kunststofffasern ausgebildet sein.

[0040] Die Faserschicht 18 weist beispielsweise bei der Ausgestaltung als Kunstfasersubstrat, insbesondere mit einer PET-Faser, ein Flächengewicht von kleiner/gleich 200 g/m2 auf. Beim Einsatz von Papier für eine Faserschicht 18 ist beispielsweise ein Flächengewicht von 100 g/m2 oder weniger vorgesehen.

[0041] Die für die Faserschicht 18 eingesetzten Fasern sind bevorzugt transparent.

[0042] Die Vergussmasse 19 besteht bevorzugt aus vernetzenden klaren Acrylaten oder Polyurethanen. Als Vergussmasse 19 können auch alle klaren Vergussmassen und Klebstoffe eingesetzt werden, die bei einer Verarbeitungstemperatur eine niedrige Viskosität aufweisen. Die Vergussmasse besteht insbesondere aus PEtg. Alternativ zur Vergussmasse kann auch ein Schmelzklebepatch (zum Beispiel Stanzteil aus klarem PETG oder transparentem PC) aufgelegt und unter Druck erhitzt und somit mit dieser Schmelze getränkt werden.

[0043] In Figur 1 ist beispielsweise ein Druckbild 21 in Form einer stilisierten Blume dargestellt. Dieses Druckbild 21 kann beispielsweise eine OVI-Struktur sein. Hierbei handelt es sich um einen Aufdruck auf der Faserschicht 18 mittels einer optisch veränderbaren Tinte (Optically Variable Ink).

[0044] Gemäß einer ersten Ausführungsform, wie dies auch in Figur 2 dargestellt ist, kann in dem im Druckbild 21 angeordneten Druckbereich 22 eine vollständige Durchtränkung der Faserschicht 18 mit der Vergussmasse 19 erfolgen, so dass der an den Druckbereich 22 angrenzende Bereich der Faserschicht 18 sowohl bezüglich der flächigen Erstreckungsrichtung als auch bezüglich der Dicke vollständig getränkt wird. Dadurch ist ein solches Druckbild 21 im Auflicht sichtbar, insbesondere wenn die Schicht 17 transparent ausgebildet ist. Alternativ kann in benachbarten Bereichen oder Zwischenbereichen zwischen den geometrischen Formen beziehungsweise Linien eine Durchtränkung der Faserschicht 18 mit der Vergussmasse 19 erfolgen. Alternativ kann die Durchtränkung die Linien des Druckbildes 21 abbilden, um wiederum ein Durchsichtsmerkmal zu schaffen.

[0045] Die Vergussmasse 19 kann durch eine Drucktechnologie, insbesondere InkJet-Technologie, gezielt aus einem Druckkopf ausgegeben werden.

[0046] In Abhängigkeit des Anteils der Vergussmasse 19 innerhalb der Faserschicht 18 bezüglich der Dicke der Faserschicht 18 gesehen, kann die Transparenz der Faserschicht 18 einstellbar sein, so dass fließende Übergänge von einer Opazität der Faserschicht 18 zu einem semitransparenten Bereich oder bis hin zu einem transparenten Bereich geschaffen und eingestellt werden können.

[0047] In Figur 1 ist des Weiteren ein Wappen als Druckbild 21 dargestellt. In dem Druckbereich 22 des als Wappen ausgebildeten Druckbildes 21 kann die Faserschicht 18 ausgedünnt sein. Nach dem Ausdünnen des Druckbereiches 22 wird beispielsweise das Wappen aufgedruckt. Darauf folgend wird gemäß diesem dargestellten Ausführungsbeispiel eine Einbringung der Vergussmasse 19 dahingehend vorgenommen, dass diese den Linienverlauf des Wappens abbildet. Folglich wird zumindest in Teilbereichen des Wappens eine linienförmige Durchtränkung ermöglicht, wobei in Bereichen, in denen Linien eng aneinander liegen, sich eine flächenförmige Durchtränkung ergeben kann.

[0048] Bei der Ausgestaltung des Mehrschichtverbundes 11 als Datenträger, wie beispielsweise eines Personalausweises oder einer Zutrittskarte im ID3-Format, ist bevorzugt vorgesehen, dass die äußeren Schichten 16, 17 einen umlaufenden geschlossenen Rand bilden, so dass die Faserschicht 18 vollständig eingeschlossen und der umlaufende Rand durch die Lamination der beiden Schichten 16, 17 unmittelbar zueinander gebildet ist.

[0049] Sofern der Mehrschichtverbund 11 als Einlageblatt für ein buchartiges Wert- und/oder Sicherheitsdokument ausgebildet ist, schließt sich an die Datenseite 14 eine Lasche an, die durch die Faserschicht 18 mit einer oder beiden Schichten 16, 17 oder durch zumindest eine Schicht 16, 17 gebildet sein kann. Alternativ kann auch eine streifenförmige Lasche zwischen die beiden Schichten 16, 17 eingesetzt werden und im Bereich der Datenseite 14 an die Faserschicht 18 angrenzen.

[0050] Der Mehrschichtverbund 11 gemäß Figur 3 zeigt eine Ausführungsform, die auch bei dem Mehrschichtverbund 11 gemäß Figur 2 vorgesehen und/oder überlagert sein kann.

[0051] Die Faserschicht 18 gemäß Figur 3 umfasst Perforationslöcher 26, welche sich vollständig durch die Dicke der Faserschicht 18 erstrecken. Diese Perforationslöcher 26 können in regelmäßigen Abständen oder unregelmäßig zueinander angeordnet sein oder bestimmte Muster oder Strukturen ausbilden und in der Faserschicht 18 vorgesehen sein. Bevorzugt weisen alle Perforationslöcher 26 denselben Durchmesser auf.

[0052] Durch Laminieren der Schichten 16, 17 zur Faserschicht 18 werden in den Perforationslöchern 26 durch die Schichten 16, 17 Verbindungsstege 27 gebildet, durch welche die Schichten 16, 17 miteinander verbunden sind. Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass die Schichten 16, 17 zur Faserschicht 18 verklebt werden und ebenso eine stoffschlüssige Verbindung zwischen der oberen und unteren Schicht 16, 17 über die Verbindungsstege 27 auszubilden.

[0053] In Figur 4 ist eine perspektivische Ansicht des Mehrschichtaufbaus 11 gemäß Figur 5 dargestellt, bei welchem eine Manipulation vorgenommen wird, in dem die obere Schicht 16 durch Abschälung oder Abspaltung von der Faserschicht 18 entfernt werden soll. Dabei werden gezielt Bruchstellen 29 in der abgeschälten Schicht 16 erzeugt, welche beispielsweise als Löcher mit einer unkontrollierten Umrandung die Bruchstelle 29 in der Schicht 16 bilden. Durch eine definierte Sollbruchstelle 31 im Übergangsbereich zwischen dem Verbindungssteg 27 und der Schicht 16, 17 wird ein maximaler Schaden beim Abschälen der Schicht 16, 17 erzeugt.

[0054] Diese definierte Bruchstelle 31 wird durch die Auswahl eines Aspektverhältnisses zwischen dem Durchmesser des Perforationsloches 26 beziehungsweise des Verbindungssteg 27 und der Dicke der Schicht 16, 17 erzielt. Bevorzugt trägt die Schichtdicke der Schicht 16, 17 das 0,5 bis 1,5-fache des Durchmessers des Verbindungsstegs 27 beziehungsweise des Perforationslochs 26. Des Weiteren kann diese definierte Sollbruchstelle 31 durch das Aspektverhältnis zwischen der Dicke der Faserschicht 18 und dem Durchmesser des Perforationslochs 26 begünstigt sein. Der Durchmesser des Perforationslochs 26 beträgt wenigstens das 0,5-fache der Dicke der Faserschicht 18.

[0055] In Figur 4 ist beispielhaft der Druckbereich 22 des Mehrschichtaufbaus 11 dargestellt. Zur weiteren Absicherung von sicherheitsrelevanten Bereiche wie beispielsweise das Druckbild 21, können Perforationslöcher 26 als Umrandung des Druckbildes 21 vorgesehen sein, so dass beim Versuch des Herauslösen des Druckbildes 21 der gesamte Randbereich des Druckbildes 21 unkontrollierte Bruchstellen aufweist.

[0056] In Figur 5 ist eine alternative Ausführungsform zu Figur 4 dargestellt. Bei dieser Ausführungsform ist beispielsweise vorgesehen, dass im gesamten Druckbereich 22 Perforationslöcher 26 gebildet sind, in denen sich nach dem Verbinden der Schichten 12, 16, 17 durch Laminieren und/oder Kleben Faserverbindungsstege 27 ausgebildet haben.

[0057] Des Weiteren kann alternativ vorgesehen sein, dass zur Verbindung der oberen und unteren Schicht 16, 17 die Faserschicht 18 mit einem Haftvermittler getränkt wird und die Schichten 16, 17 miteinander zu verbinden und Verbindungsstege 27 der Faserschicht 18 auszubilden. Die Verwendung eines Haftvermittlers weist den Vorteil auf, dass die Schichten 16, 17 auch voneinander abweichen können und dennoch eine formschlüssige Verbindung zwischen der oberen und unteren Schicht 16, 17 geschaffen werden kann.

[0058] Es versteht sich, dass die Schicht 16, 17 auch durch zwei oder mehrere Schichten gebildet sein kann.

Bezugszahlenliste



[0059] 

11. Mehrschichtverbund

12. Datenblatt

14. Datenseite

15. Titelseite

16. Schicht

17. Schicht

18. Faserschicht

19. Vergussmasse

21. Druckbild

22. Druckbereich

25. Bereiche der Durchtränkung

26. Perforationslöcher

27. Verbindungsstege

31. Sollbruchstelle




Ansprüche

1. Mehrschichtverbund für ein Sicherheits- und/oder Wertdokument, welcher zumindest ein Datenblatt (12) mit einer Datenseite (14) und einer Titelseite (15) umfasst, die aus zumindest einer Faserschicht (18) und zumindest einer auf zumindest einer Seite der Faserschicht (18) aufgebrachten Schicht (16, 17) aus einem Polymer besteht und mit einem auf der Datenseite (14) der Faserschicht (18) aufgebrachten Druckbild (21) in einem Druckbereich (22), dadurch gekennzeichnet, dass die Faserschicht (18) zumindest bereichsweise zur Änderung der Opazität der Faserschicht (18) mit einem Schmelzklebepatch (19) getränkt ist.
 
2. Mehrschichtverbund nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass durch den Anteil des lokal in die Faserschicht (18) aufgebrachten Schmelzklebepatch (19) die Opazität der Faserschicht (18) bis hin zur Transparenz der Faserschicht (18) veränderbar ist.
 
3. Mehrschichtverbund nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserschicht (18) mit einem aus klarem PET6 oder transparentem PC bestehenden Schmelzklebepatch (19) getränkt ist und die Fasern der Faserschicht (18) einen Brechungsindex aufweisen, der annähernd gleich oder identisch zum Brechungsindex des Schmelzklebepatch (19) ist.
 
4. Mehrschichtverbund nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest der durch das Druckbild (21) abgedeckte Bereich der Faserschicht (18) zumindest bereichsweise in der flächigen Erstreckungsrichtung des Datenblattes (12) und vollständig über die Dicke der Faserschicht (18) mit dem Schmelzklebepatch (19) getränkt ist.
 
5. Mehrschichtverbund nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Schicht (16, 17) transparent ist.
 
6. Mehrschichtverbund nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserschicht (18) aus einer zufälligen Anordnung von Naturfasern und/oder Kunstfasern, insbesondere einem flächigen Faserbündel, einem Fasernetzwerk oder einer flächigen Faseranordnung, vorzugsweise einem Vlies, einem Filz, einem Papier, besteht oder aus einer ausgerichteten Anordnung von Fasern, insbesondere einem Gewebe, einem Gewirke, einem Gestrick, einem Geflecht, einem Nähgewirke oder einem Textil, besteht.
 
7. Mehrschichtverbund nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserschicht (18) im Bereich des Durchsichtsmerkmals (20) ausgedünnt ist und/oder dass das mittels Durchtränkung der Faserschicht (18) hergestellte Durchsichtsmerkmal dem Druckbild (35) entspricht oder eine Umrundung des Druckbildes bildet.
 
8. Mehrschichtverbund nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserschicht (18) Perforationslöcher (26) umfasst, in denen beim Verbinden der Faserschicht (18) mit den Schichten (16, 17) Verbindungsstege (27) ausgebildet sind und vorzugsweise die Perforationslöcher (26) eine runde, eckige, ovale, linienförmige oder streifenförmige Geometrie aufweisen und insbesondere die Perforationslöcher (26) im Durchmesser oder deren Geometrie gleich groß ausgebildet sind.
 
9. Mehrschichtverbund nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke der Schichten (16, 17) dem 0,5 bis 1,5-fachen des Durchmessers oder der minimalen Breite des zumindest einen Perforationslochs (26) oder des Durchmessers oder der minimalen Breite des zumindest einen Verbindungssteges (27) in der Faserschicht (18) entspricht und/oder der Durchmesser oder die minimale Breite der Perforationslöcher (26) wenigstens das 0,5-fache der Dicke der Faserschicht (18), insbesondere das 1 bis 4-fache der Dicke der Faserschicht (18) beträgt.
 
10. Mehrschichtverbund nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Perforationslöcher (26) in der Faserschicht (18) an ein auf der Faserschicht (18) aufgebrachtes Druckbild (21) angrenzend und/oder innerhalb des Druckbildes (21) vorgesehen sind.
 
11. Verfahren zur Herstellung eines Mehrschichtverbundes (11) für ein Sicherheits- und/oder Wertdokument, welches zumindest ein Datenblatt (12) mit einer Datenseite (14) und einer Titelseite (15) umfasst, bei dem zumindest auf einer Datenseite (14) der Faserschicht (18) in einem Druckbereich (22) der Datenseite (14) ein Druckbild (21) aufgebracht wird, bei dem auf den Druckbereich (22) der Faserschicht (18) zumindest eine Schicht (16, 17) aus einem Polymer aufgebracht wird, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest der durch das Druckbild (21) abgedeckte Bereich der Faserschicht (18) zumindest bereichsweise mit einem Schmelzklebepatch (19) zur lokalen Änderung einer Opazität der Faserschicht (18) getränkt und ein Durchsichtsmerkmal gebildet wird.
 
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Faserschicht (18) ein Füllmittel, insbesondere Kaolin, Titandioxid, Kalziumcarbonat, aufgebracht wird.
 
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Tränken der Faserschicht (18) mit dem Schmelzklebepatch (19) die Faserschicht (18) im Druckbereich (22) in der Dicke, insbesondere durch Pressung der Faserschicht (18), reduziert wird.
 
14. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Schmelzklebepatch aufgelegt und unter Druck erhitzt und die Faserschicht (18) mit dieser Schmelze getränkt wird.
 
15. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass

- in die eine Faserschicht (18) Perforationslöcher (26) eingebracht werden, welche die Faserschicht (18) durchdringen,

- auf die Faserschicht (18) innerhalb eines Druckbereichs (22) ein Druckbild (21) aufgebracht wird,

- auf der Datenseite (14) und der Titelseite (15) der Faserschicht (18) jeweils zumindest eine Schicht (16, 17) zugeführt und gestapelt wird,

- die Schichten (16, 17) und die Faserschicht (18) laminiert oder verklebt werden und in den Perforationslöchern (26) Verbindungsstege (27) gebildet werden und vorzugsweise der Durchmesser oder die minimale Breite der Perforationslöcher (26) in der Faserschicht (18) in Abhängigkeit der Dicke der Schichten (16, 17) bestimmt wird und dass die Dicke der Schicht (16, 17) das 0,5 bis 1,5-fache des Durchmessers oder der minimalen Breite des zumindest einen Perforationslochs (26) beträgt und vorzugsweise die Perforationslöcher (26) mittels Laserbearbeitung oder durch Stanzung eingebracht werden.


 
16. Wert- und/oder Sicherheitsdokument mit zumindest einem Mehrschichtverbund (11), dadurch gekennzeichnet, dass der Mehrschichtverbund (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 10 aufgebaut ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente