[0001] Die Erfindung betrifft einen Mehrschichtverbund sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung
als auch einen Mehrschichtverbund für ein vorzugsweise buchartiges Wert- und/oder
Sicherheitsdokument sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung als auch ein Wert- und/oder
Sicherheitsdokument.
[0002] Zur Identifikation von Personen und/oder Gegenständen werden Wert- und/oder Sicherheitsdokumente
eingesetzt, welche einen Datenträger umfassen. Beispielsweise kann bei einem Reisepass
ein solcher Datenträger ein Einlageblatt darstellen, welches mittels eines an einer
Datenseite des Einlageblattes angeordneten Überstandes in den Reisepass eingebunden
ist. Des Weiteren sind kartenförmige Datenträger, wie beispielsweise Scheckkarten,
Zutrittskarten, Personalausweise oder dergleichen bekannt, welche aus einem Mehrschichtaufbau,
insbesondere einem Mehrschichtverbund, bestehen. Zur Sicherung gegen Fälschungen und/oder
Verfälschungen wird für solche Datenträger eine Vielzahl von unterschiedlichen Sicherheitsmerkmalen
vorgeschlagen, wie beispielsweise Guilloschen, Wasserzeichen, Prägemarken, Durchlichtpasser,
Hologramme oder dergleichen. Diese sollen dazu dienen, eine Fälschung zu erschweren
oder sogar praktisch unmöglich zu machen.
[0003] Aus der
EP 2 116 390 A1 ist ein Datenträger in Form einer Datenseite bekannt, welche mehrschichtig ausgebildet
ist. Diese Datenseite umfasst eine Lasche, welche einen Überstand gegenüber der Datenseite
bildet, um die Datenseite in ein Sicherheits- und/oder Wertdokument einzunähen. Die
Datenseite wird durch einen Mehrschichtaufbau gebildet, welche einen Vliesstreifen
und einen dazu angeordneten Druckbogen umfasst, die durch jeweils an deren Außenseite
angeordnete transparente Decklagen miteinander verbunden sind.
[0004] Aus der
DE 103 43 389 A1 ist eine analoge Personalisierdatenseite für ein buchartiges Wertdokument bekannt.
Für die Herstellung der Personalisierdatenseite werden übliche Papierseiten oder biaxial
gerechtes Polypropylen verwendet, welche beidseitig mit Folien aus Polycarbonat versehen
sind.
[0005] Aus der
WO2005/025891 A2 ist ein Datenträger, wie beispielsweise eine Banknote, bekannt, welche aus einem
Sicherheitspapier besteht. Auf diesem Sicherheitspapier ist ein Folienapplikationselement
in Patchform vorgesehen. Diese umfasst einen transparenten zentralen Fensterbereich.
Unterhalb diesem zentralen Fensterbereich des Folienapplikationselementes ist ein
transluzenter Bereich in dem Sicherheitspapier durch das Einwirken einer Substanz,
wie beispielsweise konzentrierter Schwefelsäure, gebildet. Durch die Kombination des
transparenten Fensterbereichs des Folienapplikationselementes mit dem transluzenten
Bereich der Banknote entsteht ein im Durchlicht hell aufscheinender Bereich im Inneren
des Fensterbereich des Folienapplikationselementes.
[0006] Aus der
EP 2 429 025 B1 ist ein Sicherheitselement, wie beispielsweise eine Banknote, bekannt. Diese umfasst
einen Substrat aus einem Material, das im Wesentlichen Papier auf Basis von natürlichen
und/oder synthetischen Fasern umfasst. Zur Bildung eines Sicherheitselementes wird
auf eine Seite des Substrats eine erste Schicht aufgebracht, die als Imprägnierung
dient und freie Bereiche umfasst, in welchen eine durchsichtig machende Tinte aufgebracht
wird.
[0007] Aus der
US 2003/082348 A1 geht ein Sicherheitsdokument aus einem Zellulosematerial hervor, welches mit einer
Substanz getränkt ist und einen transparenten Abschnitt bildet.
[0008] Aus der
EP 1 574 359 A2 geht eine Datenseite für ein buchartiges Wertdokument hervor. Die Datenseite besteht
aus einem Laminat, bei dem zwischen mehreren Schichten eine Lasche eingebracht und
durch das Laminieren fixiert ist.
[0009] Die
EP 1 502 765 A1 offenbart eine personalisierte Datenseite eines Passbuches, bei welchem eine flexible
Schicht beidseitig mit einer polymeren Schicht versehen ist.
[0010] Solche Datenblätter beziehungsweise Datenträger weisen den Nachteil auf, dass Manipulationen
an Druckbildern, die beispielsweise durch Abdecken, Überkleben, Übermalen, ohne eine
genauere Überprüfung nicht zu erkennen sind.
[0011] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Mehrschichtverbund zu schaffen, welcher
eine einfache Erfassung einer Manipulation eines Druckbildes ermöglicht. Des Weiteren
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu dessen Herstellung vorzuschlagen,
welches Manipulationen an einem Druckbild erschwert. Des Weiteren liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein Wert- und/oder Sicherheitsdokument mit einer weiteren erhöhten
Sicherheit gegen Manipulationen vorzuschlagen.
[0012] Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Mehrschichtverbund vorgeschlagen, bei welchem
zumindest der durch das Druckbild abgedeckte Bereich der Faserschicht zumindest bereichsweise
zur Änderung der Opazität der Faserschicht mit einem Schmelzklebepatch getränkt und
durch das zumindest bereichsweise Tränken der Faserschicht, insbesondere durch eine
zumindest bereichsweise Durchtränkung der Faserschicht, mit der Vergussmasse ein Durchsichtsmerkmal
gebildet ist. Aufgrund dem zumindest partiellen oder zumindest bereichsweisen Tränken
der Faserschicht mit dem Schmelzklebepatch wird die lichtstreuende Eigenschaft der
Faserschicht in Abhängigkeit des Schmelzklebepatch reduziert, so dass lichtundurchlässige
Bereiche der Faserschicht durch das Schmelzklebepatch in teil-lichtdurchlässige Bereiche
oder lichtdurchlässige Bereiche überführbar sind. Dadurch lässt sich ein Durchsichtsmerkmal
schaffen. Somit kann das Druckbild nicht nur von der Datenseite her im Auflicht betrachtet
werden, sondern ist auch über die Titelseite sichtbar gemacht. Bevorzugt kann dabei
das Druckbild im Auflicht von der Titelseite her sichtbar sein, so dass das Druckbild
von dessen Rückseite her betrachtet werden kann. Zumindest kann jedoch durch die Tränkung
der Faserschicht mit der Vergussmasse das Druckbild im Durchlicht sichtbar werden.
Dieses Durchsichtsmerkmal ermöglicht also, dass etwaige Manipulationen auf der Datenseite
durch Überkleben, Abdecken oder Übermalen des Druckbildes von der Titelseite her in
einfacher Weise erfasst werden können, da dann die Abweichungen gegenüber dem eingebrachten
Druckbild offensichtlich werden.
[0013] Unter "Druckbild" wird eine auf irgendeine Art und Weise strukturierte oder ganzflächige
Druckwiedergabe verstanden. Als strukturierte Druckwiedergabe kommen beispielsweise
ein Bild, wie ein Passbild oder Portrait oder eine graphische Druckwiedergabe, wie
beispielsweise Guillochen oder eine Hintergrundrasterung oder alphanumerische Zeichen
oder ein ein- oder zweidimensionaler Barcode, Emblem, Wappen, Hoheitszeichen oder
irgendeine andere Druckwiedergabe, in Betracht. Durch die Einbringung der Menge beziehungsweise
des Anteils der Vergussmasse in einem vorbestimmten Bereich oder in einem vorbestimmten
Punkt in die Faserschicht kann die Opazität der Faserschicht verändert werden. Durch
eine zunehmende Verfüllung der Zwischenräume in der Faserschicht mit einer vorzugsweise
klaren Vergussmasse kann eine zunehmende Lichtdurchlässigkeit geschaffen werden, so
dass nicht nur Übergangsbereiche zwischen einer Lichtundurchlässigkeit zu einer teilweisen
Lichtdurchlässigkeit ermöglicht sind, sondern auch eine vollständige Transparenz erzielt
werden kann. In diesem Fall ist eine vollständige Sättigung der Faserschicht durch
die Vergussmasse gegeben.
[0014] Vorteilhafterweise ist die Faserschicht mit einem transparenten Schmelzklebepatch
getränkt und weist Fasern mit einem Brechungsindex auf, die annähernd gleich oder
identisch zum Brechungsindex der Vergussmasse sind. Aufgrund der Einbringung des Schmelzklebepatch
in die Faserschicht wird im eingebrachten Bereich eine Luftverdrängung zwischen den
einzelnen Fasern der Faserschicht erzielt, so dass durch die Lufteinschlüsse keine
Lichtstreuung mehr erfolgt und somit ein semitransparenter oder transparenter beziehungsweise
durchscheinender Effekt eingestellt und erzielt werden kann.
[0015] Bevorzugt ist zumindest der durch das Druckbild abgedeckte Bereich der Faserschicht
zumindest bereichsweise in der flächigen Erstreckungsrichtung des Datenblatts und
vollständig über die Dicke der Faserschicht mit einem Schmelzklebepatch getränkt.
Dadurch kann beispielsweise bei einem aufgedruckten Wappen oder Hoheitszeichen, welches
durch eine Linienstruktur geschaffen ist, die Tränkung des Schmelzklebepatch entlang
der Linienstruktur verlaufen, so dass ausschließlich die Linienstruktur im Durchlicht
und gegebenenfalls auch im Auflicht sichtbar ist. Beispielsweise kann auch ein abgedeckter
Bereich durch ein vollflächiges Portrait vollständig mit dem Schmelzklebepatch verhüllt
sein. Ebenso ist denkbar, dass das Schmelzklebepatch einen äußeren Rand um das flächige
Druckbild bildet. In Abhängigkeit des Druckbildes und der gewünschten Wirkung können
über gezielte Verdunklung oder Aufhellung mittels eines solchen Schmelzklebepatch
gezielte Absicherungen auch von einzelnen Bereichen des Druckbildes ermöglicht werden.
[0016] Bevorzugt ist die zumindest eine Schicht aus einem Polymer transparent ausgebildet.
Dadurch kann die Betrachtung des Druckbildes von der Titelseite aus im Durchlicht
als auch im Auflicht begünstigt werden. Alternativ kann diese weitere Schicht auf
der Titelseite auch nur teilweise transparent oder Verdunklungen im Bereich des Druckbildes
aufweisen, um im Zusammenspiel mit dem Druckbild bestimmte Überlagerungen beziehungsweise
Vervollständigungen des Bildes zu erzielen, um Manipulationen leichter mit dem Auge
ohne technische Hilfsmittel zu erfassen.
[0017] Die Faserschicht kann aus einer zufälligen Anordnung von Natur- und/oder Kunstfasern
bestehen, wie beispielsweise einem flächigen Faserbündel, einem Fasernetzwerk, einer
flächigen Faseranordnung, insbesondere einem Vlies, einem Filz, einem Papier oder
einer cellulosehaltigen Schicht. Alternativ kann die Faserschicht auch aus einer ausgerichteten
Anordnung von Fasern bestehen, wie beispielsweise einem Gewebe, einem Gewirke, einem
Gestrick, einem Geflecht, einem Nähgewirke oder einem Textil. Vorteilhafterweise kann
die Faserschicht aus Naturfasern, Kunstfasern als auch einer Mischung aus Natur- und
Kunstfasern bestehen.
[0018] Des Weiteren kann das Schmelzklebepatch Materialien aus der Gruppe bestehend aus
Farbpigmenten, Effektpigmenten, optisch variablen Pigmenten und/oder Lumineszenzsubstanzen
oder -pigmenten oder Fluoreszenzsubstanzen oder -pigmenten enthalten. Dadurch kann
eine zusätzliche Erhöhung der Fälschungssicherheit gegeben sein.
[0019] Bevorzugt ist zur Verbesserung des Durchlichteffektes bei der Einbringung des Sicherheitsmerkmals
durch Tränkung die Faserschicht in diesem Bereich ausgedünnt. Die Faserschicht kann
in Form von Linien oder Flächen ausgedünnte Stellen umfassen. Es können Quadrate und/oder
Kreise in flächiger oder linienförmiger Weise erzeugt werden. Vorzugsweise werden
die ausgedünnten Stellen durch Anlagerungswasserzeichen erzeugt. In die ausgedünnte
Stelle wird ein Druckbild oder Daten eingedruckt, insbesondere mit einem InkJet-Verfahren,
und zumindest diese Stelle mit dem Schmelzklebepatch verfüllt, so dass zumindest dieser
ausgedünnte Bereich transparent wird.
[0020] Das mittels der Tränkung und/oder zumindest bereichsweisen Durchtränkung auf oder
in der Faserschicht hergestellte Durchsichtsmerkmal kann beispielsweise dem Druckbild
entsprechen oder eine Fläche umfassen, welche teilweise und/oder vollständig durchsichtig
gestaltet ist, um auch eine räumliche Dimensionierung oder durch filigrane Strukturen
darzustellen.
[0021] Bevorzugt umfasst der Mehrschichtverbund eine Faserschicht mit Perforationslöchern,
in denen beim Verbinden der Faserschicht mit den Schichten Verbindungsstege ausgebildet
werden.
[0022] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Dicke der Schichten aus thermoplastischen Polymer,
zwischen denen die zumindest eine Faserschicht einlaminiert oder eingeklebt ist, der
0,5 bis 1,5-fachen des Durchmessers oder der minimalen Breite der Perforationslöcher
in der Faserschicht entsprechen. Durch diese spezifische Dimensionierung der Dicke
der Schichten beziehungsweise Deckschichten zur Faserschicht wird ermöglicht, dass
bei einer Manipulation, die eine Abspaltung der Schicht aus thermoplastischen Polymer
von der Faserschicht vorsieht, unkontrollierte Bruchstellen in der Schicht entstehen.
Durch die Größenverhältnisse des Durchmessers oder der minimalen Breite des Perforationslochs
beziehungsweise des Durchmessers oder der minimalen Breite des darin gebildeten Verbindungsstegs
zur Dicke der Schicht, werden im Übergangsbereich vom Verbindungssteg zur Schicht
eine verstärkte Zone in der Schicht ausgebildet, so dass beim Ablösen der Schicht
im daran angrenzenden Bereich aufgrund der Kerbwirkung sich eine Bruchstelle bildet,
die darüber hinaus unkontrolliert bricht. Durch die Auswahl des Aspektverhältnisses
zwischen dem Durchmesser des Perforationsloches, also der Dicke des Verbindungsstegs
zur Dicke der Schicht aus thermoplastischem Polymer, wird auch erzielt, dass der Verbindungssteg
in der Faserschicht erhalten bleibt.
[0023] Bevorzugt ist zur Bildung einer Sollbruchstelle bei einer Manipulation des Mehrschichtverbundes
vorgesehen, dass der Durchmesser oder der minimalen Breite des Perforationslochs wenigstens
das 0,5-fache der Dicke der Faserschicht aufweist. Vorzugsweise beträgt der Durchmesser
oder der minimalen Breite das 1- bis 4-fache der Dicke der Faserschicht. Dadurch kann
die Steifigkeit und Reißfestigkeit des Verbindungsstegs im Perforationsloch sichergestellt
sein.
[0024] Die Geometrie der Perforationslöcher zur Ausbildung der Verbindungsstege kann rund,
oval, eckig, linien- oder streifenförmig ausgebildet sein. Dadurch können in oder
auf der Schicht vorgesehen Sicherheitsmerkmale zusätzlich verbessert abgesichert werden.
[0025] Bevorzugt ist vorgesehen, dass Perforationslöcher mit dem gleichen Durchmesser oder
der gleichen Größe der ausgewählten Geometrie in die Faserschicht eingebracht werden.
Dadurch kann eine gleichmäßige Absicherung über eine gesamte Daten- oder Titelseite
erfolgen.
[0026] Die Perforationslöcher in der Faserschicht werden bevorzugt an einen auf der Faserschicht
aufgebrachten Druckbild angrenzenden Bereich und/oder innerhalb des Druckbildes angeordnet.
Dadurch können solche sicherheitsrelevanten Bereiche wie beispielsweise Portraits
oder optisch aktive Sicherheitsmerkmale oder dergleichen zusätzlich abgesichert werden.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird des Weiteren durch ein Verfahren
zur Herstellung eines Mehrschichtverbundes gelöst, bei welchem zumindest der durch
das Druckbild abgedeckte Bereich der Faserschicht zumindest bereichsweise mit einer
Vergussmasse zur bereichsweisen Änderung der Opazität der Faserschicht getränkt und
zumindest ein Durchsichtsmerkmal gebildet wird. Durch eine solche örtliche oder partielle
Tränkung der Faserschicht mittels einer Vergussmasse kann eine individuelle Ausgestaltung
eines Durchsichtsmerkmals geschaffen werden, welches in der Struktur und im Aufbau,
Form oder Geometrie vielfältig ist und an das Druckbild angepasst werden kann. Durch
das Tränken der Schmelzklebepatch wird die streuende Eigenschaft von Fasern der Faserschicht
verringert und/oder eliminiert, so dass dadurch der Grad der Lichtdurchlässigkeit
einstellbar wird und das auf die Faserschicht aufgebrachte Druckbild zumindest im
Durchlicht, vorteilhafterweise auch im Auflicht, sichtbar ist.
[0027] Des Weiteren wird auf und/oder in die Faserschicht in den Bereichen, die nicht transparent
sein sollen, ein Füllmittel aufgebracht oder eingebracht, so dass in diesem Bereich
eine erhöhte Transparenz der Faserschicht besteht. Bevorzugt kann als Füllmittel beispielsweise
Kaolin, Titandioxid, Kalziumcarbonat und dergleichen eingesetzt werden, um insbesondere
eine vollflächige Verfüllung zu erzielen.
[0028] Bevorzugt wird vor dem Tränken der Faserschicht und dem Einbringen des Schmelzklebepatch
in die Faserschicht diese in zumindest demjenigen Bereich ausgedünnt. Anschließend
wird auf diesen ausgedünnten Bereich, beispielsweise von der Datenseite her, das Druckbild
aufgebracht und darauf folgend auf die Titelseite ds Schmelzklebepatch aufgebracht,
so dass diese in die Faserschicht eindringen kann. Dadurch kann die Dicke der Faserschicht
und somit die Menge des einzubringenden Schmelzklebepatch zur Erzielung eines Durchsichteffektes
reduziert werden.
[0029] Das Schmelzklebepatch wird bevorzugt aufgelegt und unter Druck erhitzt.
[0030] Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass in die Faserschicht Perforationslöcher
eingebracht werden, welche die Faserschicht durchdringen und auf die Faserschicht
innerhalb eines Druckbereichs ein Druckbild aufgebracht wird, sowie auf der Datenseite
und der Titelseite der Faserschicht jeweils zumindest eine Schicht zugeführt und gestapelt
wird und die Schichten und die Faserschicht laminiert und/oder verklebt werden, wobei
in den Perforationslöchern Verbindungsstege ausgebildet werden. Dadurch kann eine
zusätzliche Verankerung zwischen den Schichten erfolgen. Beim Versuch des Ablösens
der Schichten von den Verbindungsstegen kann es zu Rissen kommen, die ein optisch
aktives Sicherheitsmerkmal bilden.
[0031] Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass der Durchmesser oder die minimalen Breite
der Perforationslöcher in der Faserschicht in Abhängigkeit der Dicke der Schicht aus
thermoplastischem Polymer bestimmt wird und die Dicke der Schicht das 0,5 bis 1,5-fache
des Durchmessers oder der minimalen Breite der Perforationslöcher, beziehungsweise
des Durchmessers oder der minimalen Breite der Verbindungsstege, beträgt.
[0032] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Perforationslöcher mittels Laserbearbeitung oder
Stanzen in die Faserschicht eingebracht werden.
[0033] Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass die Faserschicht vor dem Verbinden der
Schichten aus thermoplastischem Polymer mit der Faserschicht mit einem Binder getränkt
oder durchtränkt werden oder dass ein Strich aufgebracht wird. Durch die Tränkung
mit Bindemittel kann eine verbesserte Verbindung zwischen der Faserschicht und Schichten
ermöglicht sein. Durch das Aufbringen eines Striches kann eine verbesserte Bedruckbarkeit
der Faserschicht vor dem Aufbringen und Verbinden der Schichten mit der Faserschicht
ermöglicht werden.
[0034] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird des Weiteren durch ein Wert- und/oder
Sicherheitsdokument gelöst, welches einen Mehrschichtverbund nach einer der vorstehend
beschriebenen Ausführungsformen umfasst.
[0035] Die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen derselben
werden im Folgenden anhand der in den Zeichnungen dargestellten Beispiele näher beschrieben
und erläutert. Die der Beschreibung und den Zeichnungen zu entnehmenden Merkmale können
einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt
werden. Es zeigen:
Figur 1 eine schematische Ansicht auf eine Kernlage für einen Mehrschichtverbund eines
Sicherheitsmerkmals,
Figur 2 eine schematische Schnittansicht entlang der Linie I-I in Figur 1,
Figur 3 eine schematische Schnittansicht des Mehrschichtverbundes gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform,
Figur 4 eine perspektivische Ansicht des Mehrschichtverbundes gemäß Figur 3 bei einer
Manipulation,
Figur 5 eine schematische Ansicht eines Druckbereichs mit einem Druckbild zugeordneten
Verbindungsstegen und
Figur 6 eine schematische Ansicht einer alternativen Ausführungsform zu Figur 5.
[0036] In Figur 1 ist eine schematische Ansicht auf einen Mehrschichtverbund 11 dargestellt.
Figur 2 zeigt eine schematische Schnittansicht entlang des Mehrschichtverbundes 11
entlang der Linie I-I in Figur 2.
[0037] Ein solcher Mehrschichtverbund 11 kann beispielsweise einen Datenträger darstellen,
wie beispielsweise eine Zutrittskarte, einen Personalausweis oder dergleichen. Ein
solcher Mehrschichtverbund 11 kann auch als Einlageblatt für ein buchartiges Wert-
und/oder Sicherheitsdokument ausgebildet sein, wobei in diesem Fall der Mehrschichtverbund
11 mit einer Lasche ausgebildet ist, um ein solches Einlageblatt in ein buchartiges
Wert- und/oder Sicherheitsdokument einzubinden, insbesondere einzunähen. Alternativ
kann ein solcher Mehrschichtverbund 11 auch Teil eines Bucheinbandes oder eines Vorsatzes
für ein buchartiges Wert- und/oder Sicherheitsdokument sein.
[0038] Der Mehrschichtverbund 11 umfasst eine Faserschicht 18, welche auf einer Vorderseite,
welche eine Datenseite 14 bildet, eine Schicht 16 aus einem Polymer aufweist. Auf
der gegenüber liegenden Seite der Faserschicht 18, der Titelseite 15, ist bevorzugt
zumindest eine weitere Schicht 17 aus einem Polymer aufgebracht. Alternativ kann diese
auch entfallen. Vor dem Aufbringen der Schicht 16 auf die Faserschicht 18 wird auf
die Faserschicht 18 im Druckbereich 22 ein Druckbild 21 aufgebracht. Dieses Druckbild
21 kann beispielsweise durch ein InkJet-Verfahren aufgedruckt werden. Die Faserschicht
18 kann aus einer zufälligen Anordnung von Natur- und/oder Kunstfasern bestehen, wie
beispielsweise einem flächigen Faserbündel, einem Fasernetzwerk oder einer flächigen
Faseranordnung, insbesondere einem Vlies oder einem Filz. Des Weiteren kann die Faserschicht
aus Papierfasern und/oder Cellulosefasern bestehen.
[0039] Des Weiteren kann die Faserschicht 18 aus einer ausgerichteten Anordnung von Fasern,
wie beispielsweise einem Gewebe, Gewirke, Gestrick, Geflecht oder Nähgewirke oder
einem Textil, ausgebildet werden. Die Faserschichten sind bedruckbar. Die Faserschicht
18 kann aus reinen Naturfasern oder reinen Kunstfasern oder einer Kombination beziehungsweise
aus einer Mischung aus Natur- und Kunststofffasern ausgebildet sein.
[0040] Die Faserschicht 18 weist beispielsweise bei der Ausgestaltung als Kunstfasersubstrat,
insbesondere mit einer PET-Faser, ein Flächengewicht von kleiner/gleich 200 g/m
2 auf. Beim Einsatz von Papier für eine Faserschicht 18 ist beispielsweise ein Flächengewicht
von 100 g/m
2 oder weniger vorgesehen.
[0041] Die für die Faserschicht 18 eingesetzten Fasern sind bevorzugt transparent.
[0042] Die Vergussmasse 19 besteht bevorzugt aus vernetzenden klaren Acrylaten oder Polyurethanen.
Als Vergussmasse 19 können auch alle klaren Vergussmassen und Klebstoffe eingesetzt
werden, die bei einer Verarbeitungstemperatur eine niedrige Viskosität aufweisen.
Die Vergussmasse besteht insbesondere aus PEtg. Alternativ zur Vergussmasse kann auch
ein Schmelzklebepatch (zum Beispiel Stanzteil aus klarem PETG oder transparentem PC)
aufgelegt und unter Druck erhitzt und somit mit dieser Schmelze getränkt werden.
[0043] In Figur 1 ist beispielsweise ein Druckbild 21 in Form einer stilisierten Blume dargestellt.
Dieses Druckbild 21 kann beispielsweise eine OVI-Struktur sein. Hierbei handelt es
sich um einen Aufdruck auf der Faserschicht 18 mittels einer optisch veränderbaren
Tinte (Optically Variable Ink).
[0044] Gemäß einer ersten Ausführungsform, wie dies auch in Figur 2 dargestellt ist, kann
in dem im Druckbild 21 angeordneten Druckbereich 22 eine vollständige Durchtränkung
der Faserschicht 18 mit der Vergussmasse 19 erfolgen, so dass der an den Druckbereich
22 angrenzende Bereich der Faserschicht 18 sowohl bezüglich der flächigen Erstreckungsrichtung
als auch bezüglich der Dicke vollständig getränkt wird. Dadurch ist ein solches Druckbild
21 im Auflicht sichtbar, insbesondere wenn die Schicht 17 transparent ausgebildet
ist. Alternativ kann in benachbarten Bereichen oder Zwischenbereichen zwischen den
geometrischen Formen beziehungsweise Linien eine Durchtränkung der Faserschicht 18
mit der Vergussmasse 19 erfolgen. Alternativ kann die Durchtränkung die Linien des
Druckbildes 21 abbilden, um wiederum ein Durchsichtsmerkmal zu schaffen.
[0045] Die Vergussmasse 19 kann durch eine Drucktechnologie, insbesondere InkJet-Technologie,
gezielt aus einem Druckkopf ausgegeben werden.
[0046] In Abhängigkeit des Anteils der Vergussmasse 19 innerhalb der Faserschicht 18 bezüglich
der Dicke der Faserschicht 18 gesehen, kann die Transparenz der Faserschicht 18 einstellbar
sein, so dass fließende Übergänge von einer Opazität der Faserschicht 18 zu einem
semitransparenten Bereich oder bis hin zu einem transparenten Bereich geschaffen und
eingestellt werden können.
[0047] In Figur 1 ist des Weiteren ein Wappen als Druckbild 21 dargestellt. In dem Druckbereich
22 des als Wappen ausgebildeten Druckbildes 21 kann die Faserschicht 18 ausgedünnt
sein. Nach dem Ausdünnen des Druckbereiches 22 wird beispielsweise das Wappen aufgedruckt.
Darauf folgend wird gemäß diesem dargestellten Ausführungsbeispiel eine Einbringung
der Vergussmasse 19 dahingehend vorgenommen, dass diese den Linienverlauf des Wappens
abbildet. Folglich wird zumindest in Teilbereichen des Wappens eine linienförmige
Durchtränkung ermöglicht, wobei in Bereichen, in denen Linien eng aneinander liegen,
sich eine flächenförmige Durchtränkung ergeben kann.
[0048] Bei der Ausgestaltung des Mehrschichtverbundes 11 als Datenträger, wie beispielsweise
eines Personalausweises oder einer Zutrittskarte im ID3-Format, ist bevorzugt vorgesehen,
dass die äußeren Schichten 16, 17 einen umlaufenden geschlossenen Rand bilden, so
dass die Faserschicht 18 vollständig eingeschlossen und der umlaufende Rand durch
die Lamination der beiden Schichten 16, 17 unmittelbar zueinander gebildet ist.
[0049] Sofern der Mehrschichtverbund 11 als Einlageblatt für ein buchartiges Wert- und/oder
Sicherheitsdokument ausgebildet ist, schließt sich an die Datenseite 14 eine Lasche
an, die durch die Faserschicht 18 mit einer oder beiden Schichten 16, 17 oder durch
zumindest eine Schicht 16, 17 gebildet sein kann. Alternativ kann auch eine streifenförmige
Lasche zwischen die beiden Schichten 16, 17 eingesetzt werden und im Bereich der Datenseite
14 an die Faserschicht 18 angrenzen.
[0050] Der Mehrschichtverbund 11 gemäß Figur 3 zeigt eine Ausführungsform, die auch bei
dem Mehrschichtverbund 11 gemäß Figur 2 vorgesehen und/oder überlagert sein kann.
[0051] Die Faserschicht 18 gemäß Figur 3 umfasst Perforationslöcher 26, welche sich vollständig
durch die Dicke der Faserschicht 18 erstrecken. Diese Perforationslöcher 26 können
in regelmäßigen Abständen oder unregelmäßig zueinander angeordnet sein oder bestimmte
Muster oder Strukturen ausbilden und in der Faserschicht 18 vorgesehen sein. Bevorzugt
weisen alle Perforationslöcher 26 denselben Durchmesser auf.
[0052] Durch Laminieren der Schichten 16, 17 zur Faserschicht 18 werden in den Perforationslöchern
26 durch die Schichten 16, 17 Verbindungsstege 27 gebildet, durch welche die Schichten
16, 17 miteinander verbunden sind. Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass die Schichten
16, 17 zur Faserschicht 18 verklebt werden und ebenso eine stoffschlüssige Verbindung
zwischen der oberen und unteren Schicht 16, 17 über die Verbindungsstege 27 auszubilden.
[0053] In Figur 4 ist eine perspektivische Ansicht des Mehrschichtaufbaus 11 gemäß Figur
5 dargestellt, bei welchem eine Manipulation vorgenommen wird, in dem die obere Schicht
16 durch Abschälung oder Abspaltung von der Faserschicht 18 entfernt werden soll.
Dabei werden gezielt Bruchstellen 29 in der abgeschälten Schicht 16 erzeugt, welche
beispielsweise als Löcher mit einer unkontrollierten Umrandung die Bruchstelle 29
in der Schicht 16 bilden. Durch eine definierte Sollbruchstelle 31 im Übergangsbereich
zwischen dem Verbindungssteg 27 und der Schicht 16, 17 wird ein maximaler Schaden
beim Abschälen der Schicht 16, 17 erzeugt.
[0054] Diese definierte Bruchstelle 31 wird durch die Auswahl eines Aspektverhältnisses
zwischen dem Durchmesser des Perforationsloches 26 beziehungsweise des Verbindungssteg
27 und der Dicke der Schicht 16, 17 erzielt. Bevorzugt trägt die Schichtdicke der
Schicht 16, 17 das 0,5 bis 1,5-fache des Durchmessers des Verbindungsstegs 27 beziehungsweise
des Perforationslochs 26. Des Weiteren kann diese definierte Sollbruchstelle 31 durch
das Aspektverhältnis zwischen der Dicke der Faserschicht 18 und dem Durchmesser des
Perforationslochs 26 begünstigt sein. Der Durchmesser des Perforationslochs 26 beträgt
wenigstens das 0,5-fache der Dicke der Faserschicht 18.
[0055] In Figur 4 ist beispielhaft der Druckbereich 22 des Mehrschichtaufbaus 11 dargestellt.
Zur weiteren Absicherung von sicherheitsrelevanten Bereiche wie beispielsweise das
Druckbild 21, können Perforationslöcher 26 als Umrandung des Druckbildes 21 vorgesehen
sein, so dass beim Versuch des Herauslösen des Druckbildes 21 der gesamte Randbereich
des Druckbildes 21 unkontrollierte Bruchstellen aufweist.
[0056] In Figur 5 ist eine alternative Ausführungsform zu Figur 4 dargestellt. Bei dieser
Ausführungsform ist beispielsweise vorgesehen, dass im gesamten Druckbereich 22 Perforationslöcher
26 gebildet sind, in denen sich nach dem Verbinden der Schichten 12, 16, 17 durch
Laminieren und/oder Kleben Faserverbindungsstege 27 ausgebildet haben.
[0057] Des Weiteren kann alternativ vorgesehen sein, dass zur Verbindung der oberen und
unteren Schicht 16, 17 die Faserschicht 18 mit einem Haftvermittler getränkt wird
und die Schichten 16, 17 miteinander zu verbinden und Verbindungsstege 27 der Faserschicht
18 auszubilden. Die Verwendung eines Haftvermittlers weist den Vorteil auf, dass die
Schichten 16, 17 auch voneinander abweichen können und dennoch eine formschlüssige
Verbindung zwischen der oberen und unteren Schicht 16, 17 geschaffen werden kann.
[0058] Es versteht sich, dass die Schicht 16, 17 auch durch zwei oder mehrere Schichten
gebildet sein kann.
Bezugszahlenliste
[0059]
11. Mehrschichtverbund
12. Datenblatt
14. Datenseite
15. Titelseite
16. Schicht
17. Schicht
18. Faserschicht
19. Vergussmasse
21. Druckbild
22. Druckbereich
25. Bereiche der Durchtränkung
26. Perforationslöcher
27. Verbindungsstege
31. Sollbruchstelle
1. Mehrschichtverbund für ein Sicherheits- und/oder Wertdokument, welcher zumindest ein
Datenblatt (12) mit einer Datenseite (14) und einer Titelseite (15) umfasst, die aus
zumindest einer Faserschicht (18) und zumindest einer auf zumindest einer Seite der
Faserschicht (18) aufgebrachten Schicht (16, 17) aus einem Polymer besteht und mit
einem auf der Datenseite (14) der Faserschicht (18) aufgebrachten Druckbild (21) in
einem Druckbereich (22), dadurch gekennzeichnet, dass die Faserschicht (18) zumindest bereichsweise zur Änderung der Opazität der Faserschicht
(18) mit einem Schmelzklebepatch (19) getränkt ist.
2. Mehrschichtverbund nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass durch den Anteil des lokal in die Faserschicht (18) aufgebrachten Schmelzklebepatch
(19) die Opazität der Faserschicht (18) bis hin zur Transparenz der Faserschicht (18)
veränderbar ist.
3. Mehrschichtverbund nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserschicht (18) mit einem aus klarem PET6 oder transparentem PC bestehenden
Schmelzklebepatch (19) getränkt ist und die Fasern der Faserschicht (18) einen Brechungsindex
aufweisen, der annähernd gleich oder identisch zum Brechungsindex des Schmelzklebepatch
(19) ist.
4. Mehrschichtverbund nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest der durch das Druckbild (21) abgedeckte Bereich der Faserschicht (18) zumindest
bereichsweise in der flächigen Erstreckungsrichtung des Datenblattes (12) und vollständig
über die Dicke der Faserschicht (18) mit dem Schmelzklebepatch (19) getränkt ist.
5. Mehrschichtverbund nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Schicht (16, 17) transparent ist.
6. Mehrschichtverbund nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserschicht (18) aus einer zufälligen Anordnung von Naturfasern und/oder Kunstfasern,
insbesondere einem flächigen Faserbündel, einem Fasernetzwerk oder einer flächigen
Faseranordnung, vorzugsweise einem Vlies, einem Filz, einem Papier, besteht oder aus
einer ausgerichteten Anordnung von Fasern, insbesondere einem Gewebe, einem Gewirke,
einem Gestrick, einem Geflecht, einem Nähgewirke oder einem Textil, besteht.
7. Mehrschichtverbund nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserschicht (18) im Bereich des Durchsichtsmerkmals (20) ausgedünnt ist und/oder
dass das mittels Durchtränkung der Faserschicht (18) hergestellte Durchsichtsmerkmal
dem Druckbild (35) entspricht oder eine Umrundung des Druckbildes bildet.
8. Mehrschichtverbund nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserschicht (18) Perforationslöcher (26) umfasst, in denen beim Verbinden der
Faserschicht (18) mit den Schichten (16, 17) Verbindungsstege (27) ausgebildet sind
und vorzugsweise die Perforationslöcher (26) eine runde, eckige, ovale, linienförmige
oder streifenförmige Geometrie aufweisen und insbesondere die Perforationslöcher (26)
im Durchmesser oder deren Geometrie gleich groß ausgebildet sind.
9. Mehrschichtverbund nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke der Schichten (16, 17) dem 0,5 bis 1,5-fachen des Durchmessers oder der
minimalen Breite des zumindest einen Perforationslochs (26) oder des Durchmessers
oder der minimalen Breite des zumindest einen Verbindungssteges (27) in der Faserschicht
(18) entspricht und/oder der Durchmesser oder die minimale Breite der Perforationslöcher
(26) wenigstens das 0,5-fache der Dicke der Faserschicht (18), insbesondere das 1
bis 4-fache der Dicke der Faserschicht (18) beträgt.
10. Mehrschichtverbund nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Perforationslöcher (26) in der Faserschicht (18) an ein auf der Faserschicht
(18) aufgebrachtes Druckbild (21) angrenzend und/oder innerhalb des Druckbildes (21)
vorgesehen sind.
11. Verfahren zur Herstellung eines Mehrschichtverbundes (11) für ein Sicherheits- und/oder
Wertdokument, welches zumindest ein Datenblatt (12) mit einer Datenseite (14) und
einer Titelseite (15) umfasst, bei dem zumindest auf einer Datenseite (14) der Faserschicht
(18) in einem Druckbereich (22) der Datenseite (14) ein Druckbild (21) aufgebracht
wird, bei dem auf den Druckbereich (22) der Faserschicht (18) zumindest eine Schicht
(16, 17) aus einem Polymer aufgebracht wird, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest der durch das Druckbild (21) abgedeckte Bereich der Faserschicht (18) zumindest
bereichsweise mit einem Schmelzklebepatch (19) zur lokalen Änderung einer Opazität
der Faserschicht (18) getränkt und ein Durchsichtsmerkmal gebildet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Faserschicht (18) ein Füllmittel, insbesondere Kaolin, Titandioxid, Kalziumcarbonat,
aufgebracht wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Tränken der Faserschicht (18) mit dem Schmelzklebepatch (19) die Faserschicht
(18) im Druckbereich (22) in der Dicke, insbesondere durch Pressung der Faserschicht
(18), reduziert wird.
14. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Schmelzklebepatch aufgelegt und unter Druck erhitzt und die Faserschicht (18)
mit dieser Schmelze getränkt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, dass
- in die eine Faserschicht (18) Perforationslöcher (26) eingebracht werden, welche
die Faserschicht (18) durchdringen,
- auf die Faserschicht (18) innerhalb eines Druckbereichs (22) ein Druckbild (21)
aufgebracht wird,
- auf der Datenseite (14) und der Titelseite (15) der Faserschicht (18) jeweils zumindest
eine Schicht (16, 17) zugeführt und gestapelt wird,
- die Schichten (16, 17) und die Faserschicht (18) laminiert oder verklebt werden
und in den Perforationslöchern (26) Verbindungsstege (27) gebildet werden und vorzugsweise
der Durchmesser oder die minimale Breite der Perforationslöcher (26) in der Faserschicht
(18) in Abhängigkeit der Dicke der Schichten (16, 17) bestimmt wird und dass die Dicke
der Schicht (16, 17) das 0,5 bis 1,5-fache des Durchmessers oder der minimalen Breite
des zumindest einen Perforationslochs (26) beträgt und vorzugsweise die Perforationslöcher
(26) mittels Laserbearbeitung oder durch Stanzung eingebracht werden.
16. Wert- und/oder Sicherheitsdokument mit zumindest einem Mehrschichtverbund (11), dadurch gekennzeichnet, dass der Mehrschichtverbund (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 10 aufgebaut ist.