[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Flurförderzeug mit einer Fahrerstandplattform
und einer Fernbedienung. Insbesondere im Bereich der Horizontalkommissionierer werden
Fahrzeuge eingesetzt, auf denen der Fahrer auf der Fahrerstandplattform stehend mitfahren
kann. Es ist bekannt, an der Fahrerstandplattform einen Personenschalter vorzusehen,
der gleichsam als Totmannschalter funktioniert. Spricht der Personenschalter nicht
an, so ist eine Steuerung des Fahrzeugs durch die an der Fahrerstandplattform angebrachten
Bedienhebel gesperrt. Hierdurch wird verhindert, dass beispielsweise ein Vorwärtsfahrbefehl
oder eine Lenkbewegung des Fahrzeugs ausgeführt wird, obwohl der Fahrer sich nicht
mehr auf dem Fahrzeug befindet. Auch ist es bekannt nahe der Fahrerstandplattform
eine Trittstufe vorzusehen, die dem Benutzer zur Kommissionierung in einer zweiten
Ebene dient.
[0002] Es ist ferner bekannt, Flurförderzeuge, hier auch beispielsweise Kommissionierer,
über eine Fernbedienung zu steuern. Über die Fernbedienung können eine Reihe von Fahr-,
Lenk- und sonstige Steuerbefehle an dem Flurförderzeug ausgeführt werden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Flurförderzeug mit einer Tritteinrichtung
und einer Fernbedienung bereitzustellen, das mit einfachen Mitteln sicher bedient
werden kann.
[0004] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Flurförderzeug mit den Merkmalen aus Anspruch
1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen bilden den Gegenstand der Unteransprüche.
[0005] Das erfindungsgemäße Flurförderzeug besitzt die Merkmale aus Anspruch 1. Das Flurförderzeug
ist mit einer nahe zu einer Fahrerstandplattform vorgesehenen Tritteinrichtung und
mit einer Fernbedienung ausgestattet. Über die Fernbedienung sind ein oder mehrere
Funktionen des Fahrzeugs steuerbar. Hierfür ist eine Steuerung vorgesehen, die einen
Fernbedienmodus ein- und ausschalten kann. In dem Fernbedienmodus ist ein Steuern
von Fahrzeugfunktionen durch die Fernbedienung möglich. Ist der Fernbedienungsmodus
nicht eingeschaltet, so können auch keine Signale von der Fernbedienung umgesetzt
werden. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Tritteinrichtung mit einem Personenschalter
ausgestattet ist, auf dessen Betätigung hin die Steuerung den Fernbedienmodus ausschaltet.
Der ausgeschaltete Fernbedienmodus stellt sicher, dass, wenn der Fahrer auf der Tritteinrichtung
steht, das Flurförderzeug nicht ferngesteuert werden kann. So wird der Fahrer beispielsweise
auch vor Überraschungen auf der Fahrerstandplattform geschützt, beispielsweise durch
ein versehentliches Betätigen der Fernbedienung.
[0006] In einer bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Flurförderzeugs ist die
Fahrerstandplattform mit einem zweiten Personenschalter ausgestattet. Die Fahrerstandplattform
ist mit einem zweiten Personenschalter ausgestattet, auf dessen Betätigung ansprechend
die Steuerung ebenfalls den Fernbedienmodus ausschaltet. Die Tritteinrichtung an der
Fahrerstandplattform erlaubt es, von der Fahrerstandplattform aus über die Tritteinrichtung
in eine höhere Regalebene zu greifen. Auf diese Art und Weise kann der Kommissionierer
beispielsweise auch höher liegende Waren und Güter ohne großen Aufwand ergreifen.
Die Tritteinrichtung ist beispielsweise 20 cm bis 50 cm höher als die Fahrerstandplattform
angeordnet. Da der auf der Tritteinrichtung stehende Fahrer die Fahrerstandplattform
freigibt, die Tritteinrichtung aber den Personenschalter aufweist, kann sichergestellt
werden, dass keine ungewollte Fernbedienung erfolgt, wenn die Bedienperson auf der
Fahrerstandplattform oder der Tritteinrichtung arbeitet.
[0007] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Fernbedienungsmodus nur eingeschaltet,
wenn keiner der Personenschalter betätigt ist. Dies stellt sicher, dass eine Person
weder auf der Fahrerstandplattform noch auf der Tritteinrichtung steht und durch eine
irrtümlich oder versehentlich betätigte Fernbedienung sowie eine dadurch verursachte
Bewegung des Fahrzeugs überrascht wird.
[0008] Eine weitere alternative Ausgestaltung sieht vor, dass der Fernbedienungsmodus eingeschaltet
wird, wenn keiner der Personenschalter betätigt ist und wenn nach einem Ansprechen
des Personenschalters der Tritteinrichtung zunächst der zweite Personenschalter der
Fahrerstandplattform angesprochen hat. Dieser Ausgestaltung liegt folgende Überlegung
zugrunde: Ein Fahrer, der über die Tritteinrichtung höherliegende Waren greift, wird,
wenn er das Fahrzeug vollständig verlässt, zunächst von der Tritteinrichtung auf die
Fahrerstandplattform zurückkehren und dort ein entsprechendes Signal des zweiten Personenschalters
auslösen. Steigt der Fahrer dagegen von der Tritteinrichtung beispielsweise auf eine
Fahrzeughaube, so verlässt er zwar auch die Tritteinrichtung und keiner der Personenschalter
spricht an, jedoch befindet sich das Flurförderzeug nicht in einem Zustand, in dem
es auf die Fernbedienung anspricht. Daher wird der Fernbedienungsmodus eingeschaltet,
wenn der Fahrer die Tritteinrichtung über die Fahrerstandplattform wieder verlässt.
Selbstverständlich ist es bei dieser Ausgestaltung so, dass ein Fahrer, der von der
Tritteinrichtung auf den Boden neben dem Fahrzeug springt ohne die Standplattform
berührt zu haben, auch daran gehindert ist, das Fahrzeug über die Fernbedienung zu
steuern. Erst wenn die Bedienperson, neben dem Fahrzeug stehend wieder die Fahrerstandplattform
berührt und wieder verlässt, beispielsweise mit dem Fuß, dann ist das Fahrzeug wieder
in den Fernbedienungsmodus geschaltet.
[0009] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist ein an dem Fahrzeug vorgesehenes Bedienelement
in dem ausgeschalteten Fernbedienmodus ebenfalls gesperrt. Auch für dieses Bedienelement
kann vorgesehen sein, es zu sperren, wenn der zweite Personenschalter anspricht. Auf
diese Art und Weise wird sichergestellt, dass, wenn die Bedienperson auf der Tritteinrichtung
steht, auch über das Bedienelement das Fahrzeug nicht gesteuert werden kann. Bei dem
Bedienelement kann es sich beispielsweise um ein Lenkrad oder einzelne an dem Lenkrad
vorgesehene Schalter handeln. Dies ist insbesondere dann wichtig, um ein versehentliches
Betätigen des Bedienelements an dem Flurförderzeug zu verhindern.
[0010] Um in einer bevorzugten Ausgestaltung die Bedienperson auch zu schützen, wenn sie
von der Tritteinrichtung auf die Haube bzw. das Antriebsteils des Flurförderzeugs
steigt, ist vorgesehen, dass das Bedienelement an der Fahrerstandplattform gesperrt
ist, wenn keiner der Personenschalter betätigt ist und wenn zuvor der Personenschalter
der Tritteinrichtung betätigt war. Es wird also auf die Abfolge der Personenschalter
abgestellt und wenn unmittelbar vor dem Freiwerden sämtlicher Personenschalter der
zweite Personenschalter betätigt war, wird das Bedienelement an der Fahrerstandplattform
gesperrt und bleibt auch gesperrt. In dem Fall, dass eine Bedienperson von der Tritteinrichtung
auf das Fahrzeug und seine Haube steigt, liegt also genau die umgekehrte Reihenfolge
vor, dass zuletzt der Personenschalter an der Tritteinrichtung betätigt wurde, bevor
keine Betätigung eines der Personenschalter erfolgt. Bei dieser Reihenfolge sind dann
bevorzugt die Fernbedienung und die Bedienelemente an dem Fahrzeug gesperrt.
[0011] In einer bevorzugten Ausgestaltung weist die Fahrerstandplattform eine beweglich
angeordnete Standplattform auf und der zweite Personenschalter wird durch eine Gewichtskraft
auf der Standplattform betätigt. Die Standplattform kann beispielsweise an einem Ende
angelenkt sein und an ihrem freien Ende federnd gelagert sein. Bei dieser Ausgestaltung
kann dann über das freie Ende beispielsweise der unterhalb der Standplattform angeordnete
Personenschalter betätigt werden. Neben der einseitig angelenkten Standplattform kann
diese auch insgesamt, beispielsweise translatorisch beweglich gelagert sein.
[0012] Alternativ oder zusätzlich ist es auch möglich, die Fahrerstandplattform mit einer
Schaltermatte als Personenschalter auszustatten. Die Schaltermatte ist eine mattenförmige
Anordnung von Schaltern, die bei einem Betreten der Fahrerstandplattform ansprechen
und geschaltet werden.
[0013] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Tritteinrichtung mit einer beweglich angeordneten
Trittfläche ausgestattet, bei deren Betreten der zweite Personenschalter auslöst.
Auch hier ist es möglich, die Trittfläche, beispielsweise an einem Ende über ein Gelenk
verschwenkbar anzubringen und das freie Ende der Trittfläche federnd zu lagern. Durch
ein Betreten der Trittfläche wird dann der zweite Personenschalter ausgelöst.
[0014] Der zweite Personenschalter kann beispielsweise als ein Induktionsschalter ausgebildet
sein, der auf eine Bewegung der Trittfläche anspricht.
[0015] Alternativ hierzu ist es auch möglich, den zweiten Personenschalter als einen optischen
Schalter auszustatten, der auf die Trittfläche ausgerichtet ist. Hierbei wird beispielsweise
durch eine Lichtschranke oder durch eine optische Helligkeitsmessung festgestellt,
dass ein Fuß auf die Trittfläche gestellt ist.
[0016] Wie auch bei der Fahrerstandplattform kann die Trittfläche mit einer Schaltermatte
ausgestattet sein, die ansprechend auf ein Gewicht schaltet und so den zweiten Personenschalter
für die Tritteinrichtung betätigt.
[0017] In einer bevorzugten Ausgestaltung weist der Fahrerstandplatz eine Rückwand auf.
Die Rückwand kann mit einer Rückenlehne, einem Polster zum Anlehnen oder einer Abstützung
für eine stehende Bedienperson versehen sein. Die Rückwand befindet sich bevorzugt
auf der zu dem Lasttragmittel weisenden Seite des Fahrstandplatzes. Bevorzugt kann
die Tritteinrichtung auch schwenkbar in der Rückwand angeordnet sein und für den Gebrauch
herausgeklappt werden.
[0018] Das erfindungsgemäße Flurförderzeug wird nachstehend an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Flurförderzeug mit einer Fahrerstandplattform in einer Ansicht von der Seite,
- Fig. 2
- eine Fahrerrückwand mit einer Tritteinrichtung und einem optischen Personenschalter,
- Fig. 3
- die Tritteinrichtung in der Fahrerrückwand aus Fig. 2 mit einer Schaltmatte als Personenschalter,
- Fig. 4
- eine Detailansicht einer Tritteinrichtung mit Trittfläche,
- Fig. 5
- die Tritteinrichtung aus Fig. 4 in einer teilweise transparenten Darstellung,
- Fign. 6a,6b
- eine Schnittansicht der Tritteinrichtung von der Seite und
- Fig. 7a,7b
- ein Ablaufdiagramm zu der Benutzung von zwei Personenschaltern.
[0019] Fig. 1 zeigt ein Flurförderzeug 1 mit einer Fahrerstandplattform 2. Die Fahrerstandplattform
2 besitzt einen zweiten Personenschalter 4. Der zweite Personenschalter 4 spricht
an, wenn die Fahrerstandplattform 2 mit einem Gewicht belastet ist. Das Flurförderzeug
1 besitzt ferner eine Tritteinrichtung 3, auf die ein Fahrer steigen kann, um höher
im Regal greifen zu können. Das Antriebsteil 5 des Flurförderzeugs begrenzt die Fahrerstandplattform
2 auf der gegenüberliegenden Seite. Das Antriebsteil 5 besitzt ein Bedienelement 6,
das als ein Lenkrad zur Vorgabe der Fahrtrichtung mit Bedienhebeln zum Heben und Senken
ausgestattet ist. Dem Antriebsteil 5 gegenüber ist eine Rückwand 7 vorgesehen, die
auf der zu den Lasttragmitteln 9 weisenden Seite der Fahrerstandplattform 2 vorgesehen
ist. Die Rückwand 7 besitzt an ihrem oberen freien Ende Haltegriffe 10, mit denen
sich der Fahrer während einer Fahrt mit Blick auf das Lasttragmittel 9 festhalten
kann.
[0020] Bei der Benutzung des Flurförderzeugs 1 tritt die Situation auf, dass der Fahrer
von der Fahrerstandplattform 2 auf die Tritteinrichtung 3 steigt, um höher im Regal
zu greifen. Zudem kann auch die Situation auftreten, dass der Fahrer auf das Antriebsteil
5 bzw. dessen Haube steigt. Hier ist ein Trittplatz 8 vorgesehen, der es dem Fahrer
erlaubt, noch höher in das Regal zu greifen.
[0021] Wenn für das Flurförderzeug eine Fernbedieneinheit vorgesehen ist, so ermöglicht
diese es dem Fahrer, neben dem Fahrzeug stehend oder gehend, diesem Fahrbefehle zu
geben. Insbesondere im Rahmen von Kommissioniertätigkeiten ist eine solche Fernbedienung
hilfreich, um für kurze Strecken nicht andauernd zum Fahrzeug zurückgehen zu müssen.
Auch kann ein sogenannter Tastbetrieb Fahrschalter vorgesehen sein, der es erlaubt,
neben dem Fahrzeug stehend oder gehend dieses durch einen Griff an das Bedienelement
zu bedienen. Der Tastbetrieb ist insofern dem Fernbedienen vergleichbar, als dass
die Bedienperson auch von dem Fahrzeug entfernt sein kann und es dennoch bedienen
kann.
[0022] Fign. 2 und 3 zeigen die Fahrerrückwand mit der Tritteinrichtung 3. In Fig. 2 ist
in der Fahrerrückwand ein optischer Sensor 15 vorgesehen, der optisch die Trittfläche
erfasst. Der optische Sensor 15 kann als ein Helligkeitssensor ausgebildet sein oder
als eine Lichtschranke, die durch einen auf die Trittfläche 8 gestellten Fuß ausgelöst
wird. Auf diese Weise liefert der optische Sensor 15 als Personenschalter der Tritteinrichtung
die Information dazu, ob eine Bedienperson auf der Trittfläche 8 der Tritteinrichtung
3 steht.
[0023] In Fig. 3 ist eine alternative Ausgestaltung für den Personensensor der Tritteinrichtung
dargestellt. Hier ist die Tritteinrichtung 3 mit einer Trittmatte 25 versehen. Die
Trittmatte 25 spricht auf eine Gewichtskraft an und löst so als zweiter Personenschalter
das Signal aus, dass die Tritteinrichtung durch eine Bedienperson benutzt wird.
[0024] Für den Gebrauch des erfindungsgemäßen Flurförderzeugs sind einige Fälle zu unterscheiden:
Der erste Fall betrifft die Situation, dass keiner der Personenschalter anspricht.
In diesem Fall kann eine Steuerung des Flurförderzeugs davon ausgehen, dass eine Bedienperson
nicht auf der Fahrerstandplattform und nicht auf der Tritteinrichtung steht. In diesem
Fall kann die Fernbedienung freigegeben sein, indem ein Fernbedienungs-Modus eingeschaltet
ist. Eine Betätigung der Bedienelemente und ihrer Schalter ist in der Regel in dieser
Situation gesperrt, da sich kein Fahrer an Bord befindet. Diese Betriebsweise ist
insbesondere für Flurförderzeuge geeignet, die keine Trittfläche 8 auf dem Antriebsteil
besitzen. Es kann somit zuverlässig erfasst werden, dass kein Fahrer an Bord ist.
[0025] Insbesondere für Flurförderzeuge, die auch eine Trittgelegenheit auf dem Antriebsteil
besitzen, wie beispielsweise die Trittfläche 8, kann die zeitliche Reihenfolge der
Betätigung der Personenschalter ausgewertet werden. Hier wird beispielsweise die Annahme
getroffen, dass eine Bedienperson das Flurförderzeug von dem Fahrerstandplatz aus
verlässt. Dies bedeutet, dass eine Fernbedienung für das Fahrzeug dann zugelassen
ist, wenn erst der Personenschalter der Tritteinrichtung und dann der zweite Personenschalter
des Fahrerstandplatzes betätigt wurde. Diese Abfolge muss vorliegen, wenn kein Personenschalter
mehr betätigt ist. Dann kann die Steuerung davon ausgehen, dass die Bedienperson von
der Tritteinrichtung heruntersteigend den zweiten Personensensor betätigt hat bevor
das Fahrzeug verlassen wurde. Dieser Reihenfolge liegt die Überlegung zugrunde, dass
ein Bediener von der Tritteinrichtung kommend den Fahrerstandplatz betritt, bevor
er das Fahrzeug verlässt und damit die Fernbedienung freigeschaltet werden kann. Sollte
diese Überlegung nicht zutreffen, so kann vorgesehen sein, dass die Bedienperson die
Fahrerstandplattform betreten muss, um den Fernbedienungsmodus freizuschalten. Betritt
der Bediener dagegen, ausgehend von der Tritteinrichtung, die Trittfläche 8 auf dem
Antriebsteil, so wird diese vorgegebene Reihenfolge nicht eingehalten und die Fernbedienung
bleibt weiterhin gesperrt. Ebenso sind in dieser Situation auch die Bedienelemente
an dem Antriebsteil für eine manuelle Betätigung gesperrt, genauso, als wenn der Fahrer
auf der Tritteinrichtung stehen würde.
[0026] Durch diese Fallunterscheidung ist es möglich, je nach Ausgestaltung des Flurförderzeugs,
stets sicherzustellen, dass nur der Fahrer neben dem Flurförderzeug dieses mit der
Fernbedienung steuern kann und dass zudem, auch bei einem Bewegen auf dem Flurförderzeug
nicht versehentlich Bedienelemente betätigt werden, die zu einer ungewollten Bewegung
des Flurförderzeugs führen.
[0027] Fign. 4 und 5 zeigen die Tritteinrichtung 3 näher. Die Tritteinrichtung 3 besitzt
einen U-förmigen Rahmen 12, dessen Schenkel 14 über Haken 16 in der Rückwand eingehängt
werden können. Die Schenkel 14 besitzen einen Anlagesteg 18, mit dem der U-förmige
Rahmen 12 sicher an der Rückwand anliegt. Wie in Fig. 5 zu erkennen, ist auf der Innenseite
der Schenkel 14 ein Flansch 22 vorgesehen, der auch eine Bohrung 24 besitzt. Über
die Bohrung 24 kann der Flansch 22 an der Rückwand zusätzlich gesichert werden. Besonders
vorteilhaft für die Montage ist der Haken 16, mit dem die Tritteinrichtung zunächst
eingehängt werden kann, bevor diese über die Bohrung 24 in der Rückwand gesichert
wird. Der Flansch 22 besitzt einen abgewinkelten Gelenkabschnitt 26, an dem eine Trittfläche
28 schwenkbar gehalten ist. Wie in Fig. 5 zu erkennen, wird die Trittfläche 28 über
zwei Spiralfedern 30 vorgespannt, so dass die Trittfläche 28 gegen die Vorspannung
der Federn 30 belastet wird.
[0028] Für die Tritteinrichtung ist ferner ein Kabel 32 abschnittsweise dargestellt, das
zu einem Personensensor auf der von der Trittfläche 28 fortweisenden Seite führt.
[0029] Ist das Flurförderzeug dahingehend ausgestaltet, dass für eine Freigabe des Fernbedienungsmodus
auch der zweite Personensensor abgefragt wird, so ist es erforderlich, dass bei einer
ersten Inbetriebnahme des Flurförderzeugs der zweite Personensensor einmal betätigt
wird. Dies kann über die Steuerung erfolgen, ohne dass die Tritteinrichtung betreten
werden muss oder in einer alternativen Ausgestaltung ist es auch möglich, dass eine
Bedienperson nach Inbetriebnahme des Flurförderzeugs den zweiten Personenschalter
einmal manuell betätigt.
[0030] Fig. 6a zeigt eine Schnittansicht durch die Tritteinrichtung von der Seite. Zu erkennen
ist der Flansch 22 mit seiner Bohrung 24. Ebenfalls ist der Haken 16 des Schenkels
24 zu erkennen. Für die Trittfläche 28 wird deutlich, dass diese schwenkbar um eine
Schwenkachse 29 gelagert ist und das freie Ende der Trittfläche 28 sich auf einer
Feder 30 abstützt. Der Personenschalter kann bei der Ausgestaltung in Fig. 6a beispielsweise
ein optischer Sensor sein, der in der Schnittdarstellung nicht dargestellt ist.
[0031] Fig. 6b zeigt eine entsprechende Ausgestaltung mit einem Induktionssensor 33, dessen
Signale über die Leitung 34 zur weiteren Verarbeitung weitergeleitet werden. Auch
bei der Verwendung eines Induktionsschalters 33 ist das freie Ende der Trittfläche
28 über eine Feder 30 abgestützt.
[0032] Figuren 7a und 7b zeigen in einem Zustandsdiagramm die Übergänge zwischen den einzelnen
möglichen Fahrzeugzuständen. Ausgehend von einem Fahrzeugstart 36 sind die beiden
möglichen Verzweigungen über die Trittstufe 38 und die Fahrerstandplattform 42. Betrachtet
man die Trittstufe 38, so kann diese betätigt 44 sein. Erfolgt keine Betätigung 44,
so kehrt der Zustand über den Zustand NEIN 40 zu der Fahrerstandplattform 42 zurück.
Wird die Fahrerstandplattform 42 betätigt, so ist im Fall, dass keine Betätigung 46
der Fahrerstandplattform 42 stattfindet die Verzweigung hin zu NEIN 48, von wo aus
sowohl der automatische Fahrschalter, als auch die Fernbedienung und der angesprochene
Tastbetrieb des Bedienelements wie in NEIN 54 dargestellt, gesperrt ist. Ebenso ist
in dieser Situation für den manuellen Betrieb 52 mit NEIN 54 gesperrt. Diese Sperre
beider Betriebsarten 50 und 52 kehrt dann zu dem Fahrerstandplatz 42 und seiner Betätigungsabfrage
46 und zurück. Wird die Fahrerstandplattform 42 betätigt, ergibt dies den JA-Zustand
56, von wo aus das Fahrzeug in einen manuellen Betrieb 58 wechselt. In dieser Situation
steht also die Bedienperson auf der Fahrerstandplattform und steuert das Fahrzeug.
Dieser Normalzustand ist auch durch den gekennzeichneten JA-Zustand 60 dargestellt.
Der Wechsel in den manuellen Betrieb 58 geht einher damit, dass der automatische -/fernbediente
Tastbetriebsschalter 61 gesperrt ist mit NEIN 62. Den JA-Zustand eines gesperrten
62 Fernbedienungsschalters 60 erreicht man auch, wenn die Trittstufe 38 betätigt 44
ist. Dieser Zustand ist mit JA 64 gekennzeichnet.
[0033] Dieser Zustand führt dann zusätzlich zu einer Sperrung des manuellen Betriebes 66,
der durch NEIN 62 gekennzeichnet ist. Aus diesem Zustand NEIN 62 kehrt das Diagramm
in die Abfrage der Trittstufe 38 zurück. Deutlich zu erkennen an dem Diagramm ist,
dass die Betätigung der Trittstufe 38, 34, 64 zu einer Sperrung sowohl des automatischen
Betriebs 61 als auch nach Sperrung des manuellen Betriebs 66 durch NEIN 62 führt.
Eine Betätigung der Fahrerstandplattform 42, 46, 56 führt dagegen nur zu einer Sperrung
des Fahrschalters 61, 62 aber zu einer Freischaltung des manuellen Betriebes 58, 60.
[0034] Figur 7b zeigt das weitere Verhalten des Flurförderzeugs: Befindet sich das Flurförderzeug
im manuellen JA-Zustand-Betrieb 60, so wird für die Fahrerstandplattform 68 mit verlassen
70 geprüft, ob diese über die Trittstufe 72 verlassen wurde, dieser Pfad wird durch
JA 74 angezeigt. Alternativ ist es möglich die Fahrerstandplattform 68 nicht zu verlassen
70. Dieses Verbleiben auf der Fahrerstandplattform 68 ist durch das NEIN 78 gekennzeichnet.
Auch in dieser Situation, in dem die Fahrerstandplattform über den Pfad 68, 70, 78
nicht verlassen wird, kann unterschieden werden, ob die Trittstufe 76 betätigt wird
JA 80 oder NEIN 82. Wird die Trittstufe 76 nicht betätigt, NEIN 82 kehrt das System
in den manuellen Betrieb 58 zurück. Wird dagegen die Trittstufe 76 betätigt, JA 80
in dem Pfad 76, 84, 80, so sind wieder der fernbediente Betrieb mit automatischer
/ fernbedienter Tastbetriebsfahrschalter 86 und der manuelle Betrieb 88 gesperrt,
durch NEIN 90. Es liegt eine Situation vor, in der der manuelle Betrieb 88 und der
Fernbedienungsbetrieb 86 durch NEIN 90 gesperrt sind.
[0035] Aus dem gesperrten Betriebszustand 90 heraus, kann nun geprüft werden, ob die Trittstufe
92 in Schritt 94 verlassen wird. Wird die Trittstufe 92 in Schritt 94 verlassen, so
liegt der Zustand JA 96 vor und es wird als nächstes geprüft, ob die Fahrerstandplattform
98 betätigt 100 wurde. Wurde die Fahrerstandplattform nicht betätigt, so kehrt das
System in Zustand 48 zurück, in dem im Wesentlichen wieder ein gesperrter manueller
Betrieb 52 und ein gesperrter Fernbedienungsbetrieb 50 vorliegt. Wurde die Fahrerstandplattform
100 betätigt, so kehrt über JA 102 das System in den manuellen Betrieb 58 zurück.
Wurde die Trittstufe 92 in Schritt 94 dagegen nicht verlassen, NEIN 104, sind sowohl
der fernbediente Betrieb 106 als auch der manuelle Betrieb durch den Zustand NEIN
110 gesperrt. Das NEIN 110 entspricht im Wesentlichen dem Zustand NEIN 90, in dem
ebenfalls der Fernbedienungsbetrieb 86 und der manuelle Betrieb 88 gesperrt sind.
Aus dem gesperrten Zustand 110 heraus, wird erneut in Schritt 112 geprüft, ob die
Trittstufe verlassen wurde, dies entspricht Schritt 94. Insofern entspricht Schritt
112 dem Schritt 92 nachfolgend zu dem gesperrten Zustand 90.
[0036] Der zweite Hauptzweig des Diagramms in Figur 7b ergibt sich aus der Fahrerstandplattform
68, dem Verlassen 70 über den Zustand JA 74 und die anschließende Prüfung, ob die
Trittstufe 72 betätigt 114 wurde. Dieser Pfad schließt sich an den generellen manuellen
JA-Zustand-Betrieb 60 aus Figur 7a. Hier wird nun überprüft, ob die Trittstufe betätigt
114 wurde. In diesem Fall, JA 116 wechselt das System in einen Zustand über, in dem
der Fernbedienungsbetrieb 106 gesperrt ist, NEIN 110. Wird die Trittstufe 72 dagegen
in 114 nicht betätigt, NEIN 118, so wechselt die Steuerung in den Fernbetriebsmodus
12, wie durch den generellen JA-Zustand 122 dargestellt ist. Die generellen Zustände
60 und 122 betreffen somit die allgemeinen Zustände des Flurförderzeugs, in dem ein
manueller Betrieb erfolgt (Zustandskette 42, 46, 56) oder ein ferngesteuerter Betrieb
möglich ist (Zustandskette 68, 70, 72, 74, 114, 118, 120). Somit beschreiben die generellen
Zustände 60 und 122 allgemeine Fahrzeugzustände. Der allgemeine Zustand 122 wird verlassen,
entweder durch die Rückkehr zur Überprüfung der Trittstufe 72 oder durch eine Betätigung
124 (vergleiche Figur 7a) der Fahrerstandplattform 126. Wird die Fahrerstandplattform
126 betätigt, JA 128, so kehrt die Steuerung in den manuellen Betrieb 58 unter den
generellen Zustand 60 für den manuellen Betrieb zurück. Wird die Fahrerstandplattform
nicht betätigt, so kehrt ebenso wie bei nicht betätigter Trittstufe das System zu
118 zurück, von wo es aus sich im generellen Zustand einer Fernbedienung 120 befindet,
JA 122.
Bezugszeichenliste
[0037]
- 1
- Flurförderzeug
- 2
- Fahrstandplattform
- 3
- Tritteinrichtung
- 4
- Personenschalter
- 5
- Antriebsteil
- 6
- Bedienelement
- 7
- Fahrerrückwand
- 8
- Trittfläche
- 9
- Lasttragmittel
- 10
- Haltegriffe
- 12
- Rahmen
- 14
- Schenkel
- 15
- Optischer Sensor
- 16
- Haken
- 18
- Anlagesteg
- 22
- Flansch
- 24
- Bohrung
- 25
- Trittmatte
- 26
- Gelenkabschnitt
- 28
- Trittfläche
- 29
- Schwenkachse
- 30
- Feder
- 32
- Kabel
- 33
- Induktionsschalter
- 34
- Leitung
- 36
- Fahrzeugstart
- 38
- Trittstufe
- 40
- NEIN-Zustand
- 42
- Fahrerstandplattform
- 44
- Betätigung
- 46
- Betätigung
- 48
- NEIN-Zustand
- 50
- Betriebsart
- 52
- Betriebsart
- 54
- NEIN-Zustand
- 56
- JA-Zustand
- 58
- manueller Betrieb
- 60
- JA-Zustand
- 61
- automatischer / fernbedienter Tastbetrieb Fahrschalter
- 62
- NEIN-Zustand
- 64
- JA-Zustand
- 66
- manueller Betrieb
- 68
- Fahrerstandplattform
- 70
- Verlassen
- 72
- Trittstufe
- 74
- JA-Zustand
- 76
- Trittstufe
- 78
- NEIN-Zustand
- 80
- JA-Zustand
- 82
- NEIN-Zustand
- 86
- Tastbetriebsfahrschalter
- 88
- manueller Betrieb
- 90
- NEIN-Zustand
- 92
- Trittstufe
- 94
- Schritt
- 96
- JA-Zustand
- 98
- Fahrerstandplattform
- 100
- Fahrerstandplattform
- 102
- JA-Zustand
- 104
- NEIN-Zustand
- 106
- fernbedienter Betrieb
- 110
- NEIN-Zustand
- 112
- Schritt
- 114
- Betätigung
- 116
- JA-Zustand
- 118
- NEIN-Zustand
- 120
- Fernbetriebsmodus
- 122
- genereller Zustand
- 124
- Betätigung
- 126
- Fahrerstandplattform
- 128
- JA-Zustand
1. Flurförderzeug mit einer nahe zu einer Fahrerstandplattform vorgesehenen Tritteinrichtung,
einer Fernbedienung, über die eine oder mehrere Funktionen des Fahrzeugs steuerbar
sind, und mit einer Steuerung, die einen Fernbedienmodus ein- und ausschalten kann,
wobei in dem Fernbedienungsmodus ein steuern von Fahrzeugfunktionen durch die Fernbedienung
möglich ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Tritteinrichtung mit einem Personenschalter ausgestattet ist, auf dessen Betätigung
ansprechend die Steuerung den Fernbedienungsmodus ausschaltet.
2. Flurförderzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fahrerstandplattform mit einem zweiten Personenschalter ausgestattet ist, auf
dessen Betätigung ansprechend die Steuerung ebenfalls den Fernbedienungsmodus ausschaltet.
3. Flurförderzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Fernbedienungsmodus eingeschaltet ist, wenn keiner der Personenschalter betätigt
ist.
4. Flurförderzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Fernbedienungsmodus eingeschaltet ist, wenn keiner der Personenschalter betätigt
ist und wenn nach dem Personenschalter der Tritteinrichtung zunächst der zweite Personenschalter
angesprochen hat.
5. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein an dem Fahrzeug vorgesehenes Bedienelement gesperrt ist, wenn der Personenschalter
der Tritteinrichtung anspricht.
6. Flurförderzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein an dem Fahrzeug vorgesehenes Bedienelement gesperrt ist, wenn keiner der Personenschalter
betätigt ist und wenn zuvor der Personenschalter der Tritteinrichtung betätigt war.
7. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Fahrerstandplattform eine beweglich angeordnete Standplattform aufweist und der
zweite Personenschalter durch eine Gewichtskraft auf der Standplattform betätigt wird.
8. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Fahrerstandplattform eine Schaltermatte als zweiten Personenschalter aufweist.
9. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Tritteinrichtung eine beweglich angeordnete Trittfläche aufweist, bei deren Betreten
ihr Personenschalter auslöst.
10. Flurförderzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Personenschalter der Tritteinrichtung als ein Induktionsschalter ausgebildet
ist, der auf eine Bewegung der Trittfläche anspricht.
11. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Personenschalter der Tritteinrichtung ein optischer Schalter ist, der auf die
Trittfläche ausgerichtet ist.
12. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Personenschalter der Tritteinrichtung als eine Trittmatte auf der Trittfläche
ausgebildet ist.
13. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrerstandplatz eine Rückwand aufweist, in der die Tritteinrichtung angeordnet
ist.