[0001] Die Erfindung betrifft ein Pistolengriffstück nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Ein derartiges Pistolengriffstück ist aus der
EP 1 870 660 A1 bekannt. Dort ist ein als Blechteil ausgebildetes Magazinaufhahmemodul in ein aus
Kunststoff bestehendes einteiliges Griffmodul herausnehmbar eingesetzt. Das aus Kunststoff
bestehende Griffmodul enthält ein durchgängiges oberes Aufnahmeteil, an dem ein Abzugsbügel
und eine Abdeckung angeformt sind. Das als Blechteil ausgebildete Magazinaufnahmemodul
bildet ein universell verwendbares Basisteil, in bzw. an dem für die Funktion wesentliche
Teile der Handfeuerwaffe, wie z.B. der Abzugsmechanismus oder die Führungen für einen
Laufschlitten bzw. Verschluss angeordnet sind. Bei einem derartigen Pistolengriffstück
können an dem Magazinaufnahmemodul auswechselbare Griffschalen angebracht werden.
Allerdings sind die Anpassungsmöglichkeiten beschränkt.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein in Modulbauweise ausgeführtes Pistolengriffstück
zu schaffen, das eine einfache und kostengünstige Anpassung an die unterschiedlichsten
Anforderungen der Schützen ermöglicht.
[0004] Diese Aufgabe wird durch ein Pistolengriffstück mit den Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0005] Das erfindungsgemäße Pistolengriffstück ist modular aus vier einfach miteinander
verbindbaren Einzelkomponenten, nämlich einem Magazinaufnahmemodul, einem vorderen
Teil, einem hinteren Teil und einem Abzugsbügel aufgebaut. Zwischen dem vorderen Teil
und dem hinteren Teil ist eine Trennstelle vorgesehen, wobei der vordere Teil und
hintere Teil lösbar miteinander verbunden sind. Dadurch ergibt sich eine Modulbauweise
aus einfach auswechselbaren Einzelkomponenten, so dass das Pistolengriffstück einfach
an die unterschiedlichen Bedürfnisse angepasst werden kann. Ein weiterer wesentlicher
Vorteil des erfindungsgemäßen Pistolengriffstücks besteht darin, dass sich durch die
Segmentierung des Pistolengriffstücks in mehrere Einzelkomponenten deren Volumen verringert,
wodurch der Verzug bei Spritzguss- oder MIM-Herstellungsvarianten verringert und die
Fertigung auch bei Fräs- oder anderen Fertigungsverfahren vereinfacht werden kann.
[0006] In einer besonders zweckmäßigen Ausführung sind der vordere und hintere Teil über
eine Steckverbindung miteinander verbunden. Die Steckverbindung zwischen dem vorderen
und dem hinteren Teil kann in vorteilhafter Weise z.B. eine Steckaufnahme mit nach
innen ragenden Stegen an dem vorderen Teil und einem nach vorne vorstehenden Ansatz
mit seitlichen Nuten an einem nach vorne vorstehenden Ansatz des hinteren Teils umfassen.
[0007] Eine gute Anlage zwischen dem vorderen und hinteren Teil kann in einer weiteren vorteilhaften
Ausführung dadurch erreicht werden, dass der vordere Teil an seiner Rückseite eine
schräge hintere Anlagefläche zur Anlage an einer schrägen vorderen Anlagefläche an
der Vorderseite des hinteren Teils enthält.
[0008] Auch das Magazinaufhahmemodul kann zweckmäßigerweise über eine Steckverbindung mit
dem hinteren Teil verbunden sein. Eine mögliche Steckverbindung zwischen dem Magazinaufnahmemodul
und dem hinteren Teil kann Steckaufnahmen an der Oberseite des Magazinaufnahmemoduls
und zu den Steckaufnahmen korrespondierende Ansätze an der Unterseite des hinteren
Teils umfassen.
[0009] Eine besonders stabile Verbindung zwischen dem Magazinaufhahmemodul und dem hinteren
Teil kann erreicht werden durch ein zusätzliches Verbindungsstück, das ein in Form
eines Nutensteins ausgebildetes Endteil zum Eingriff in eine entsprechende T-Nut an
der Unterseite des hinteren Teils aufweisen kann.
[0010] Vorzugsweise kann der Abzugsbügel sowohl mit dem Magazinaufnahmemodul als auch dem
vorderen und dem hinteren Teil verbunden sein. Dadurch kann eine gute und stabile
Verbindung zwischen den Einzelkomponenten erreicht werden. Hierzu kann z.B. der Abzugsbügel
an einem vorderen Bügelteil einen nach oben vorstehenden vorderer Ansatz zum formschlüssigen
Eingriff in den vorderen Teil und an einem hinteren Bügelteil einen nach oben vorstehenden
vorderer Ansatz zum formschlüssigen Eingriff in den hinteren Teil enthalten.
[0011] Weitere Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der einzigen Figur 1, die ein erfindungsgemäßes
Pistolengriffstück in einer Explosionsansicht zeigt.
[0012] Das in Figur in einer Explosionsansicht dargestellte Pistolengriffstück besteht aus
einem Magazinaufnahmemodul 1, einem aus einen vorderen Teil 2 und einem hinteren Teil
3 zusammengesetzten oberen Aufnahmeteil und einem Abzugsbügel 4. Zwischen dem vorderen
Teil 2 und dem hinteren Teil 3 des Pistolengriffstücks ist eine Trennstelle 5 vorgesehen.
In dem vorderen und hinteren Teil 2 bzw. 3 des oberen Aufnahmeteils können in an sich
bekannter Weise ein Abzugs- und Schlagmechanismus sowie eine Schließfeder mit einer
Schließfederführung angeordnet sein. Die Schließfeder mit der zugehörigen Schließfederführung
kann in dem vorderen Teil 2 und der Abzugs- und Schlagmechanismus in dem hinteren
Teil 3 untergebracht sein. Auf dem aus den beiden Teilen 2 und 3 zusammengesetzten
oberen Aufnahmeteil des Pistolengriffstücks kann außerdem ein Verschluss in bekannter
Weise verschiebbar geführt sein. Hierzu sind an dem hinteren Teil 3 des oberen Aufnahmeteils
seitliche Führungen 5 zur verschiebbaren Führung des Verschlusses vorgesehen.
[0013] Das mit dem hinteren Teil 3 des Pistolengriffstücks lösbar verbindbare Magazinaufnahmemodul
1 weist an seiner Oberseite Steckaufnahmen 6 zur formschlüssigen Verbindung mit dem
hinteren Teil 3 auf. An der Unterseite des hinteren Teils 3 sind zu den Steckaufnahmen
6 korrespondierende Ansätze 7 vorgesehen. Die Steckaufnahmen 6 und die dazugehörigen
Ansätze 7 sind so ausgebildet, dass der hintere Teil 3 auf das Magazinaufnahmemodul
1 aufgeschoben werden kann.
[0014] Zur Stabilisierung der Verbindung zwischen dem Magazinaufnahmemodul 1 und dem hinteren
Teil 3 ist außerdem ein mittels eines Stifts 8 am Magazinaufnahmemodul 1 fixiertes
und mit dem hinteren Teil 3 verbundenes Verbindungsstück 9 vorgesehen. Das Verbindungsstück
9 weist ein in Form eines Nutensteins ausgebildetes Endteil 10 zum Eingriff in eine
entsprechende T-Nut 11 an der Unterseite des hinteren Teils 3 auf. Das Magazinaufnahmemodul
1 enthält einen Magazinschacht 12 zur Aufnahme eines Patronenmagazins. Außerdem sind
in dem Magazinaufnahmemodul 1 gegenüberliegende Durchbrüche 13 für ein Bedienelement
zur Entnahme des Magazins angeordnet.
[0015] Der mit dem hinteren Teil 3 lösbar verbindbare vordere Teil 2 des oberen Aufnahmeteils
enthält an seiner Rückseite eine schräge hintere Anlagefläche 14 zur Anlage an einer
schrägen vorderen Anlagefläche 15 an der Vorderseite des hinteren Teils 3. Der vordere
Teil 3 weist an seiner Rückseite außerdem eine Steckaufnahme mit nach innen ragenden
Stegen 16 zum Eingriff in seitliche Nuten 17 an einem nach vorne vorstehenden Ansatz
18 der hinteren Teils 3 auf. Dadurch können die beiden Teile 2 und 3 formschlüssig
zusammengesteckt werden. Der vordere Teil 2 enthält bei der gezeigten Ausführung an
seiner Unterseite eine in Art einer Picatinny-Schiene ausgebildete Außenkontur 19.
Dadurch können z.B. Ziel- oder Leuchteinrichtungen oder andere Anbauteile an dem Pistolengriffstück
montiert werden. Der vordere Teil kann 2 kann je nach Einsatzzweck aber auch anders
ausgestaltet sein.
[0016] In dem hinteren Teil 3 sind verschiedene Öffnungen bzw. Aussparungen oder Vertiefungen
für unterschiedliche Bedien- oder Funktionselemente vorgesehen. Bei der gezeigten
Ausführung sind in dem hinteren Teil z.B. eine vordere Durchgangsöffnung 20 für eine
Welle eines Zerlegehebels und eine hintere Öffnung 21 für einen Multifunktionshebel
vorgesehen. Der hinteren Teil 3 weist seitliche Führungen 22 zur verschiebbaren Führung
des Verschlusses auf.
[0017] Der Abzugsbügel 4 ist derart ausgestaltet, dass er mit dem Magazinaufhahmemodul 1,
dem vorderen Teil 2 und dem hinteren Teil 3 verbunden ist. Zur Verbindung mit dem
vorderen Teil 2 weist der Abzugsbügel 4 an einem vorderen Bügelteil 23 einen nach
oben vorstehenden vorderer Ansatz 24 zum formschlüssigen Eingriff in eine entsprechende
Ausnehmung an der Unterseite des vorderen Teils 2 auf. An der Oberseite eines hinteren
Bügelteils 25 des Abzugsbügels 4 ist ein nach oben vorstehender hinterer Ansatz 26
zum Eingriff in eine entsprechende Ausnehmung an der Unterseite des hinteren Teils
3 vorgesehen. An der Rückseite des hinteren Bügelteils 25 sind Ausnehmungen 27 zum
formschlüssigen Eingriff entsprechender Ansätze des Magazinaufnahmemodul 1 vorgesehen.
Die beiden Ansätze 24 und 26 sind in Art eines T-Nutensteins ausgeführt, so dass der
Abzugsbügel 4 von unten eingesteckt und nach hinten geschoben werden kann.
[0018] Auf das Magazinaufnahmemodul 1 kann ein individuell gestaltetes und an die jeweiligen
Anforderungen der Schützen angepasstes Griffschalenmodul aufgesetzt werden.
Bezugszeichenliste
[0019]
- 1
- Magazinaufiiahmemodul
- 2
- Vorderer Teil
- 3
- Hinterer Teil
- 4
- Abzugsbügel
- 5
- Trennstelle
- 6
- Steckaufnahme
- 7
- Ansatz
- 8
- Stift
- 9
- Verbindungsstück
- 10
- Endteil
- 11
- Nut
- 12
- Magazinschacht
- 13
- Durchbruch
- 14
- Hintere Anlagefläche
- 15
- Vordere Anlagefläche
- 16
- Steg
- 17
- Nut
- 18
- Ansatz
- 19
- Außenkontur
- 20
- Vordere Durchgangsöffnung
- 21
- Hintere Öffnung
- 22
- Führung
- 23
- Vorderes Bügelteil
- 24
- Vorderer Ansatz
- 25
- Hinteres Bügelteil
- 26
- Hinterer Ansatz
- 27
- Ausnehmung
1. Pistolengriffstück mit einem Magazinaufnahmemodul (1), einem vorderen Teil (2), einem
hinteren Teil (3) und einem Abzugsbügel (4), dadurch gekennzeichnet, dass das Magazinaufnahmemodul (1) lösbar mit dem hinteren Teil (2) verbunden ist und dass
zwischen dem vorderen Teil (2) und dem hinteren Teil (3) eine Trennstelle (5) vorgesehen
ist, wobei der vordere Teil (2) und hintere Teil (3) lösbar miteinander verbunden
sind.
2. Pistolengriffstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der vordere Teil (2) und der hintere Teil (3) über eine Steckverbindung miteinander
verbunden sind.
3. Pistolengriffstück nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steckverbindung zwischen dem vorderen Teil (2) und dem hinteren Teil (3) eine
Steckaufnahme mit nach innen ragenden Stegen (16) an dem vorderen Teil (2) und einem
nach vorne vorstehenden Ansatz (18) mit seitlichen Nuten (17) an einem nach vorne
vorstehenden Ansatz (18) des hinteren Teils (3) umfasst.
4. Pistolengriffstück nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der vordere Teil (2) an seiner Rückseite eine schräge hintere Anlagefläche (14) zur
Anlage an einer schrägen vorderen Anlagefläche (15) an der Vorderseite des hinteren
Teils (3) enthält.
5. Pistolengriffstück nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Magazinaufnahmemodul (1) über eine Steckverbindung mit dem hinteren Teil (3)
verbunden ist.
6. Pistolengriffstück nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Steckverbindung zwischen dem Magazinaufhahmemodul (1) und dem hinteren Teil (3)
Steckaufnahmen (6) an der Oberseite des Magazinaufhahmemoduls (1) und zu den Steckaufnahmen
(6) korrespondierende Ansätze (7) an der Unterseite des hinteren Teils (3) umfasst.
7. Pistolengriffstück nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung zwischen dem Magazinaufhahmemodul (1) und dem hinteren Teil (3) durch
ein Verbindungsstück (9) stabilisiert wird.
8. Pistolengriffstück nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsstück (9) ein in Form eines Nutensteins ausgebildetes Endteil (10)
zum Eingriff in eine entsprechende T-Nut (11) an der Unterseite des hinteren Teils
(3) aufweist.
9. Pistolengriffstück nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Abzugsbügel (4) mit dem Magazinaufnahmemodul (1), dem vorderen Teil (2) und dem
hinteren Teil (3) verbunden ist.
10. Pistolengriffstück nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Abzugsbügel (4) an einem vorderen Bügelteil (23) einen nach oben vorstehenden
vorderer Ansatz (24) zum formschlüssigen Eingriff in den vorderen Teil (2) enthält.
11. Pistolengriffstück nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Abzugsbügel (4) an einem hinteren Bügelteil (25) einen nach oben vorstehenden
vorderer Ansatz (26) zum formschlüssigen Eingriff in den hinteren Teil (3) enthält.
12. Pistolengriffstück nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Abzugsbügel (4) an der Rückseite des hinteren Bügelteils (25) Ausnehmungen (27)
zum formschlüssigen Eingriff des Magazinaufnahmemoduls (1) enthält.
13. Pistolengriffstück nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der vordere Teil (2) an seiner Unterseite eine Außenkontur (19) zur Montage von Anbauteilen
enthält.