[0001] Die Erfindung betrifft ein Strangführungssegment einer Stranggießanlage, umfassend
einen Oberrahmen und einen Unterrahmen, wobei zwischen dem Oberrahmen und dem Unterrahmen
Hydraulikzylindereinheiten zum Einstellen des Abstandes zwischen Oberrahmen und dem
Unterrahmen angeordnet sind, wobei ein Teil der Hydraulikzylindereinheit über eine
erste Lagerstelle mit dem Oberrahmen verbunden ist und ein Teil der Hydraulikzylindereinheit
über eine zweite Lagerstelle mit dem Unterrahmen verbunden ist.
[0002] Ein gattungsgemäßes Strangführungssegment ist aus der
DE 19 63 146 C1 bekannt. Das Segment wird durch einen Oberrahmen und einem diesem gegenüberliegenden
Unterrahmen gebildet, wobei zwecks Einstellens eines definierten Abstands zwischen
dem Oberrahmen und dem Unterrahmen und dadurch einer Strangdicke eines durch das Strangführungssegment
zu führenden Strangs Hydraulikzylindereinheiten vorgesehen sind, mit denen der Abstand
positionsgeregelt auf einem gewünschten Wert gehalten werden kann. Eine ähnliche Lösung
offenbart die
WO 2006/050868 A1. Positionsgeregelte Hydraulikzylinder zum Einstellen der Formatdicke des Strangs
sind insoweit vorbekannt.
[0003] Für Wartungsarbeiten am Strangführungssegment müssen der Oberrahmen und der Unterrahmen
voneinander getrennt bzw. entkoppelt werden. Dazu müssen die jeweiligen Lagerungen
der Hydraulikzylindereinheiten am Oberrahmen oder am Unterrahmen geöffnet werden.
[0004] Zum einfachen Öffnen der Lagerung ist allerdings ein erhebliches Spiel erforderlich,
das sich bei einem zusammengebauten Segment im Gießbetrieb nachteilig auf die Einstellung
der Formatdicke auswirkt.
[0005] Die Ergebnisse der Messungen der Formatdicke in der Strangführung mit einem "Roll
Gap Checker" sind teilweise stark abweichend von den in der Strangführung mit den
positionsgeregelten Hydraulikzylindern tatsächlich eingestellten Formatdicken.
[0006] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Strangführungssegment so auszugestalten, dass eine
möglichst spielarme Anbindung des Oberrahmens an den Unterrahmen eines Segments gegeben
ist, dennoch aber eine einfache Öffnung der Lagerung möglich ist. Damit soll die Wartung
des Segments vereinfacht werden. Weiterhin soll die Genauigkeit der durch das Segment
eingestellten Strangdicke erhöht werden.
[0007] Die
Lösung dieser Aufgabe durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine
der Lagerstellen umfasst: ein Lager mit mindestens einem Innenring und mindestens
einem Außenring, wobei ein Teil der Hydraulikzylindereinheit mit dem mindestens einen
Innenring verbunden ist, sowie ein Gehäuseelement, in dem der mindestens eine Außenring
angeordnet ist, wobei am Gehäuseelement ein sich radial erweiterter Flansch angeordnet
ist, wobei das Gehäuseelement mittels des Flansches am Oberrahmen oder am Unterrahmen
befestigt (insbesondere festgeschraubt) ist.
[0008] Das Gehäuseelement ist dabei bevorzugt mittels des Flansches am Oberrahmen befestigt.
[0009] Das Lager weist vorzugsweise zwei Innenringe und zwei Außenringe auf, wobei ein sich
radial erweiterter Abschnitt des Teil der Hydraulikzylindereinheit zwischen den beiden
Innenringen angeordnet ist. Dabei ist bevorzugt vorgesehen, dass die beiden Außenringe
im Gehäuseelement axial beabstandet angeordnet sind und vorzugsweise von radial nach
innen vorspringenden Abschnitten des Gehäuseelements axial festgelegt sind.
[0010] Das Lager ist bevorzugt als Axialgleitlager ausgebildet. Dabei liegt bevorzugt eine
konvexe Lagerfläche des Innenrings an einer konkaven Lagerfläche des Außenrings an.
[0011] Das Gehäuseelement mit den sich in diesem befindlichen Lagerringen ist bevorzugt
als gekapselte Einheit ausgebildet.
[0012] Am oder im Gehäuseelement ist bevorzugt ein Sensor zur Erfassung der Verschiebung
zwischen Kolben und Zylinder der Hydraulikzylindereinheit angeordnet. Dabei sieht
eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung vor, dass der Sensor im Bereich der
Längsachse der Hydraulikzylindereinheit am oder im Gehäuseelement angeordnet ist.
Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass der Sensor zur Erfassung der Bewegung eines
starren Messstabes ausgebildet ist, der mit dem Kolben der Hydraulikzylindereinheit
verbunden ist.
[0013] Somit stellt die vorliegende Erfindung gemäß einer bevorzugten Ausführungsform auf
die Anordnung der Axiallager in einem gekapselten Lagerbock ab, der eine Sockelplatte
(Flansch) aufweist, mit der die spielarme Anbindung der Zylindereinheit im Oberrahmen
des Segments möglich wird.
[0014] Dabei ist insbesondere der Sensor der Positionsmessung oberhalb der Zylindereinheit
mittig in die Zugstange der Hydraulikzylindereinheit montiert.
[0015] Mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung wird ein Segment für die Strangführung in
einer Stranggießanlage zur Verfügung gestellt, die sich durch eine spielarme Anbindung
des Oberrahmens zum Unterrahmen des Segments auszeichnet.
[0016] Es ergibt sich vorteilhaft die Minimierung der Abweichung zwischen den Ergebnissen
aus den Messungen mit einem "Roll Gap Checker" zu den eingestellten Formatdicken aufgrund
der spielarmen Lagerung der Zylindereinheit. Die Position des Sensors für die Positionsmessung
mittig oberhalb der Zugstange ermöglicht den Einsatz von Sensoren mit starrem Messstab.
Diese Position des Sensors für die Positionsmessung ermöglicht weiterhin die einfache
Wartung des Sensors in der Anlage ohne Demontage des Segments.
[0017] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1
- in perspektivischer Darstellung ein Strangführungssegment einer Stranggießanlage mit
Oberrahmen und Unterrahmen und
- Fig. 2
- den Radialschnitt durch eine Hydraulikzylindereinheit, mit der der Oberrahmen relativ
zum Unterrahmen auf einem definierten Abstand gehalten wird.
[0018] In Figur 1 ist ein Strangführungssegment 1 dargestellt, welches aus einem Oberrahmen
2 und einem Unterrahmen 3 besteht. Zur Definition der Strangdicke eines durch das
Strangführungssegment 1 zu führenden Strangs kann der Unterrahmen 3 relativ zum Oberrahmen
2 verstellt werden, wozu eine Anzahl Hydraulikzylindereinheiten 4 vorgesehen ist.
[0019] Die Hydraulikzylindereinheiten 4 sind positionsgeregelt, sodass ein genauer Abstand
zwischen Oberrahmen 2 und Unterrahmen 3 eingestellt und eingehalten werden kann.
[0020] Der Aufbau sowie die Anbindung der Hydraulikzylindereinheiten 4 am Oberrahmen 2 und
am Unterrahmen 3 gehen in der Zusammenschau mit Figur 2 hervor.
[0021] Hieraus ist ersichtlich, dass die Hydraulikzylindereinheit 4 an einer ersten Lagerstelle
5 mit dem Oberrahmen 2 verbunden ist, während die
[0022] Hydraulikzylindereinheit 4 an einer zweiten Lagerstelle 6 mit dem Unterrahmen 3 verbunden
ist.
[0023] Die zweite, untere Lagerstelle 5 wird vorliegend in üblicher Weise durch einen Bolzen
17 realisiert, der ein Gelenklager 20 zwischen der Zugstange 18 und dem Unterrahmen
3 festlegt.
[0024] Demgegenüber ist die erste Lagerstelle 5, mit der die Hydraulikzylindereinheit 4
am Oberrahmen 2 festgelegt ist, in spezieller Weise ausgebildet:
Besagte Lagerstelle 5 umfasst ein Lager 7, welches im Ausführungsbeispiel zwei Innenringe
8 und 9 sowie zwei Außenringe 10 und 11 aufweist. Das Lager 7 ist nach Art eines Axialgleitlagers
ausgeführt. Ein Teil der Hydraulikzylindereinheit 4 ist mit den beiden Innenringen
8 und 9 dergestalt verbunden, dass ein radial erweiterter Abschnitt 14 eines Teils
der Hydraulikzylindereinheit 4 von den beiden Innenringen 8, 9 axial eingefasst wird
(siehe Figur 2). Die beiden Außenringe 10 und 11 sind indes in einem hohlzylindrisch
ausgebildeten Gehäuseelement 12 mit axialem Abstand angeordnet und in diesem festgelegt,
wobei das Gehäuseelement 12 eine abgeschlossene Lageeinheit bildet, die das axiale
Ende der Zugstange 21 der Hydraulikzylindereinheit 4 lagert. Fest mit dem Gehäuseelement
12 verbunden ist ein Flansch 13, der mit einer Anzahl Schrauben 24 (siehe hierzu Figur
1) am Oberrahmen 2 befestigt ist.
[0025] Der Kolben 22 der Hydraulikzylindereinheit 4 ist mit einer Kolbenstange 23 verbunden,
die mittels einer Flanschvorrichtung 19 mit der unteren Zugstange 18 verbunden ist.
[0026] Ferner ist ein Sensor 15 vorgesehen, der mittig oberhalb der Zugstange 21 und somit
mittig am oder im Gehäuseelement 12 angeordnet ist. Dieser Sensor 15 ist ausgebildet,
die Verschiebung eines starren Messstabes 16 und somit die aktuelle Auslenkung der
Hydraulikzylindereinheit 4 zu erfassen.
[0027] Durch die Möglichkeit, den Flansch 13, der mit dem Gehäuseelement 12 verbunden ist,
durch Lösen der entsprechenden Schrauben 24 (siehe Figur 1) vom Oberrahmen 2 zu entfernen,
besteht der vorteilhafte Effekt, eine spielarme Anbindung des Oberrahmens 2 am Unterrahmen
3 zu realisieren.
Bezugszeichenliste:
[0028]
- 1
- Strangführungssegment
- 2
- Oberrahmen
- 3
- Unterrahmen
- 4
- Hydraulikzylindereinheit
- 5
- erste Lagerstelle
- 6
- zweite Lagerstelle
- 7
- Lager
- 8
- Innenring
- 9
- Innenring
- 10
- Außenring
- 11
- Außenring
- 12
- Gehäuseelement
- 13
- Flansch
- 14
- radial erweiterter Abschnitt des Teils der Hydraulikzylindereinheit
- 15
- Sensor
- 16
- Messstab
- 17
- Bolzen
- 18
- Zugstange
- 19
- Flanschvorrichtung
- 20
- Gelenklager
- 21
- Zugstange
- 22
- Kolben
- 23
- Kolbenstange
- 24
- Schraube
1. Strangführungssegment (1) einer Stranggießanlage, umfassend einen Oberrahmen (2) und
einen Unterrahmen (3), wobei zwischen dem Oberrahmen (2) und dem Unterrahmen (3) Hydraulikzylindereinheiten
(4) zum Einstellen des Abstandes zwischen Oberrahmen (2) und dem Unterrahmen (3) angeordnet
sind, wobei ein Teil der Hydraulikzylindereinheit (4) über eine erste Lagerstelle
(5) mit dem Oberrahmen (2) verbunden ist und ein Teil der Hydraulikzylindereinheit
(4) über eine zweite Lagerstelle (6) mit dem Unterrahmen (3) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine der Lagerstellen (5) umfasst:
- ein Lager (7) mit mindestens einem Innenring (8, 9) und mindestens einem Außenring
(10, 11), wobei ein Teil der Hydraulikzylindereinheit (4) mit dem mindestens einen
Innenring (8, 9) verbunden ist,
- ein Gehäuseelement (12), in dem der mindestens eine Außenring (10, 11) angeordnet
ist, wobei am Gehäuseelement (12) ein sich radial erweiterter Flansch (13) angeordnet
ist,
wobei das Gehäuseelement (12) mittels des Flansches (13) am Oberrahmen (2) oder am
Unterrahmen (3) befestigt ist.
2. Strangführungssegment nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuseelement (12) mittels des Flansches (13) am Oberrahmen (2) befestigt ist.
3. Strangführungssegment nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Lager (7) zwei Innenringe (8, 9) und zwei Außenringe (10, 11) aufweist, wobei
ein sich radial erweiterter Abschnitt (14) des Teil der Hydraulikzylindereinheit (4)
zwischen den beiden Innenringen (8, 9) angeordnet ist.
4. Strangführungssegment nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Außenringe (10, 11) im Gehäuseelement (12) axial beabstandet angeordnet
sind und vorzugsweise von radial nach innen vorspringenden Abschnitten des Gehäuseelements
(12) axial festgelegt sind.
5. Strangführungssegment nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Lager (7) als Axialgleitlager ausgebildet ist.
6. Strangführungssegment nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine konvexe Lagerfläche des Innenrings (8, 9) an einer konkaven Lagerfläche des
Außenrings (10, 11) anliegt.
7. Strangführungssegment nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuseelement (12) mit den sich in diesem befindlichen Lagerringen (8, 9, 10,
11) als gekapselte Einheit ausgebildet ist.
8. Strangführungssegment nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass am oder im Gehäuseelement (12) ein Sensor (15) zur Erfassung der Verschiebung zwischen
Kolben und Zylinder der Hydraulikzylindereinheit (4) angeordnet ist.
9. Strangführungssegment nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (15) im Bereich der Längsachse der Hydraulikzylindereinheit (4) am oder
im Gehäuseelement (12) angeordnet ist.
10. Strangführungssegment nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (15) zur Erfassung der Bewegung eines starren Messstabes (16) ausgebildet
ist, der mit dem Kolben der Hydraulikzylindereinheit (4) verbunden ist.