[0001] Die Erfindung betrifft eine Rauchabzugseinrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Eine Rauchabzugseinrichtung der eingangs genannten Art ist aus dem Dokument
DE 20 2012 013 340 U1 bekannt. Diese besteht (vergleiche insbesondere Absatz [0031]) aus einem Rahmen,
einer schwenkbar am Rahmen gelagerten Klappe, einer zum Verschwenken der Klappe gegenüber
dem Rahmen ausgebildeten Betätigungseinrichtung und einer zum rauchdichten Verschließen
der Klappe gegenüber dem Rahmen ausgebildeten Schließeinrichtung.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rauchabzugseinrichtung der eingangs
genannten Art zu verbessern. Insbesondere soll eine Rauchabzugseinrichtung geschaffen
werden, mit der sich die tatsächliche Leckrate, also letztlich die Menge an durch
die definierte Öffnung zwischen Klappe und Rahmen abströmenden Rauch, besonders einfach
und genau einstellen lässt.
[0004] Diese Aufgabe ist mit einer Rauchabzugseinrichtung der eingangs genannten Art durch
die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 aufgeführten Merkmale gelöst.
[0005] Nach der Erfindung ist also vorgesehen, dass die Betätigungseinrichtung einen Kettenantrieb
und die Schließeinrichtung einen mit dem Kettenantrieb wirkverbundenen Riegel aufweist.
[0006] Mit anderen Worten zeichnet sich die erfindungsgemäße Lösung somit dadurch aus, dass
es Dank des Verbundes aus Kettenantrieb und Riegel möglich ist, die Rauchleckrate
einfach mit Hilfe der Betätigungseinrichtung einzustellen, was weiter unten noch im
Detail erläutert wird.
[0007] Andere vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Rauchabzugseinrichtung
ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen.
[0009] Die erfindungsgemäße Rauchabzugseinrichtung einschließlich ihrer vorteilhaften Weiterbildungen
gemäß der abhängigen Patentansprüche wird nachfolgend anhand der zeichnerischen Darstellung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
[0010] Es zeigt
- Figur 1
- perspektivisch die erfindungsgemäße Rauchabzugsein-richtung in geöffneter Stellung;
und
- Figur 2
- im Schnitt den Mechanismus am Übertragungsmodul zur Umsetzung einer Längsbewegung
der Kette in eine Drehbewegung für den Riegel.
[0011] Die in den Figuren dargestellte Rauchabzugseinrichtung besteht zunächst in bekannter
Weise aus einem Rahmen 1, einer schwenkbar am Rahmen 1 gelagerten Klappe 2, einer
zum Verschwenken der Klappe 2 gegenüber dem Rahmen 1 ausgebildeten Betätigungseinrichtung
3 und einer zum rauchdichten Verschließen der Klappe 2 gegenüber dem Rahmen 1 ausgebildeten
Schließeinrichtung 4.
[0012] Bevorzugt ist dabei vorgesehen, dass wahlweise der Rahmen 1 und/oder die Klappe 2
aus einem Plattenmaterial der Baustoffklasse A1 bzw. A2 (national) gemäß DIN 4102-1
bzw. (europäisch) gemäß DIN EN 13501-1 gebildet ist bzw. sind. Noch etwas genauer
betrachtet, ist dabei besonders bevorzugt vorgesehen, dass das Plattenmaterial vor
allem aus Gips besteht.
[0013] Darüber hinaus ist bevorzugt vorgesehen, dass der Rahmen 1 als Teil einer Ständerwand
ausgebildet bzw. aus den Plattenelementen der Ständerwand selbst gebildet ist.
[0014] Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass der Einbau der Rauchabzugseinrichtung
als eigenständiges Bauteil (Entrauchungsklappe) in einer Wand- bzw. Schachtkonstruktion
erfolgt. Je nach konstruktiver Ausführung der Wand- bzw. Schachtkonstruktion kann
dabei weiterhin der Einbaurahmen der Entrauchungsklappe als Bestandteil der Wand-
bzw. Schachtkonstruktion ausgeführt sein.
[0015] Wesentlich für die erfindungsgemäße Rauchabzugseinrichtung ist nun, und dies gilt
für alle beliebigen Ausführungsformen, dass die Betätigungseinrichtung 3 einen Kettenantrieb
3.1 und die Schließeinrichtung 4 einen mit dem Kettenantrieb 3.1 wirkverbundenen Riegel
4.1 aufweist.
[0016] Besonders bevorzugt ist dabei vorgesehen, dass der Riegel 4.1 (den man auch als Verschluss
bezeichnen könnte), wie in Figur 1 erkennbar, als Fallenschloss (siehe zum Beispiel
https:// de.wikipedia.org/w/index.php?title=T%C3%BCr%C3%B6ffner &oldid=178972652)
ausgebildet ist. Alternativ, was nicht extra dargestellt ist, kann aber auch vorgesehen
sein, dass der Riegel 4.1 als (von Fenstern und Türen her bekannte) Getriebeschiene
(mit entsprechenden Pilzköpfen oder dergleichen) ausgebildet ist.
[0017] Noch etwas genauer betrachtet, ist dabei besonders bevorzugt vorgesehen, dass der
Kettenantrieb 3.1 ein wahlweise am Rahmen 1 (so ist es in Figur 1 dargestellt) oder
der Klappe 2 (nicht extra dargestellt) angeordnetes Antriebsmodul 3.1.1 umfasst, das
einen Motor zum Ein- und Ausfahren einer zum Kettenantrieb 3.1 gehörenden Kette 3.1.2
und ein den Motor aufnehmendes und zur Aufnahme mindestens eines Teils der Kette (mindestens
ein Ende der Kette steht stets aus dem Gehäuse heraus) passendes Gehäuse aufweist.
Bezüglich der genaueren Funktionsweise eines solchen Antriebsmoduls wird nochmals
auf das vorstehend genannte Dokument
DE 20 2008 005 010 U1 verwiesen, in dem zwar ein Doppelkettenantrieb erläutert ist, was aber nicht hinderlich
ist, um das grundsätzliche Wirkprinzip derartiger, an sich bekannter Antriebe verstehen
zu können.
[0018] Bezüglich des Kettenantriebs 3.1 ist dabei weiterhin vorgesehen, dass dieser eine
aus mehreren Kettengliedern bestehende Kette umfasst, wobei jedes Kettenglieder (wie
aus dem Dokument
DE 20 2008 005 010 U1 bekannt) an einer gleichen Stelle zur Einschränkung seiner Beweglichkeit einen mit
dem benachbarten Kettenglied zusammenwirkenden Anschlag aufweist.
[0019] Ferner ist besonders bevorzugt vorgesehen, dass der Kettenantrieb 3.1 ein wahlweise
an der Klappe 2 (so ist es in Figur 1 dargestellt) oder am Rahmen 1 (nicht extra dargestellt)
angeordnetes Übertragungsmodul 3.1.3 umfasst, das einen Mechanismus zur Kraftübertragung
von einer zum Kettenantrieb 3.1 gehörenden Kette 3.1.2 auf den Riegel 4.1 aufweist.
Der besagte Riegel 4.1 kann dabei, um einen besonders dichten Verschluss der Klappe
2 zu gewährleisten, an mehreren Seiten der Klappe 2 mit dem Rahmen 1 zusammenwirkend
ausgebildet sein.
[0020] Wiederum genauer betrachtet (siehe hierzu insbesondere Figur 2), ist weiterhin besonders
bevorzugt vorgesehen, dass der besagte Mechanismus ein verschieblich am Übertragungsmodul
3.1.3 gelagertes und mit der Kette 3.1.2 verbundenes Stellelement 3.1.3.1 aufweist.
Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass der Mechanismus eine drehbar am Übertragungsmodul
3.1.3 gelagerte und mit dem Riegel 4.1 wirkverbundene Spindel 3.1.3.2 aufweist. Ferner
ist bevorzugt vorgesehen, dass das Stellelement 3.1.3.1 zur Umwandlung seiner Axialbewegung
in eine Rotationsbewegung der Spindel 3.1.3.2 einen mit einem Gewindepart der Spindel
3.1.3.2 zusammenwirkenden Gewindegegenpart aufweist. Dabei ist ferner vorgesehen,
dass der Gewindepart der Spindel 3.1.3.2 nicht selbsthemmend ausgebildet ist, d. h.
die Gewindeverbindung zwischen dem Stellelement 3.1.3.1 und der Spindel 3.1.3.2 weist
eine so große Steigung auf, dass eine auf das Stellelement 3.1.3.1 aufgebrachte Axialkraft
problemlos in ein an der Spindel 3.1.3.2 abgreifbares Drehmoment umgewandelt wird.
[0021] Bei der Lösung gemäß Figur 2 ist hierzu (also zur Abnahme des Drehmoments) an einem
Ende der Spindel 3.1.3.2 ein Zahnrad angeordnet, von dem aus das Drehmoment zum Beispiel
mit Hilfe eines geeigneten Getriebes oder dergleichen auf den Riegel 4.1 übertragen
wird. Besonders bevorzugt, allerdings nicht extra dargestellt, ist, dass die Spindel
3.1.3.2 unmittelbar mit dem Riegel 4.1 wirkverbunden ausgebildet ist, d. h. bei entsprechend
räumlicher Anordnung der einzelnen Bauteile ist vorgesehen, dass die Spindel 3.1.3.2
an einem ihrer Enden als unmittelbar mit dem Riegel 4.1 zusammenwirkende Vierkantwelle
ausgebildet ist, wobei der Riegel 4.1 in diesem Fall eine entsprechend formschlüssig
zur Vierkantwelle passende Durchgangs- bzw. Eingriffsöffnung aufweist.
[0022] Wiederum mit Verweis auf Figur 2 ist bevorzugt am Übertragungsmodul 3.1.3 ein Führungselement
3.1.3.3 (insbesondere in Form einer zylindrischen Stange) für das Stellelement 3.1.3.1
vorgesehen. Dabei ist die Drehachse der Spindel 3.1.3.2 vorzugsweise parallel zur
Hauptachse des Führungselements 3.1.3.3 verlaufend ausgebildet.
[0023] Weiterhin ist, wie ebenfalls in Figur 2 dargestellt, bevorzugt vorgesehen, dass am
Übertragungsmodul 3.1.3 ein in Verschieberichtung des Stellelements 3.1.3.1 und auf
dieses beim Verschieben wirkendes Federelement 3.1.3.4 angeordnet ist. Dieses Federelement
3.1.3.4 ist dabei besonders bevorzugt als vorzugsweise das Führungselement 3.1.3.3
umschließende Schraubendruckfeder ausgebildet.
[0024] Besonders bevorzugt ist darüber hinaus schließlich, wie dargestellt, vorgesehen,
dass beidseitig der Spindel 3.1.3.2 jeweils ein vorzugsweise mit einem Federelement
3.1.3.4 versehenes Führungselement 3.1.3.3 angeordnet ist.
[0025] Die erfindungsgemäße Rauchabzugseinrichtung funktioniert wie folgt:
Ausgangspunkt der Betrachtung ist eine geschlossene Klappe, also ein brand- und damit
rauchfreier Zustand. Entsteht nun auf einer Seite der Ständerwand Rauch, so wird die
Klappe geöffnet, damit der Rauch über einen entsprechenden Rauchabzugskanal abziehen
kann. Zum Öffnen wird dabei der eingangs genannte Motor betätigt, was dazu führt,
dass sich die Kette 3.1.2 aus dem Gehäuse des Antriebsmoduls heraus bewegt. In diesem
Moment ist dabei der Riegel 4.1 noch geschlossen, d. h. noch ist die Klappe 2 fest
und auch rauchdicht mit dem Rahmen 1 verbunden. Durch die sich bewegende Kette 3.1.2
wird dann aber auch das Stellelement 3.1.3.1 auf den Führungselementen 3.1.3.3 gegen
die Kraft der Federelemente 3.1.3.4 verschoben, was gleichzeitig dazu führt, dass
die Spindel 3.1.3.2 gedreht wird. Dies wiederum hat zur Folge, dass ein Drehmoment
auf den Riegel 4.1 ausgeübt und dadurch die Schließeinrichtung 4 geöffnet wird.
[0026] Sobald dies geschehen ist, bewirkt die weitere Bewegung der Kette 3.1.2 das Öffnen
der Klappe 2, und zwar auf einfache Weise und in dem Maße, wie eine entsprechende
Steuerung bzw. Regelung es ermittelt und dem Antriebsmodul 3.1.1 vorgegeben hat. In
Figur 1 ist eine Situation dargestellt, bei der die Klappe etwa 40° geöffnet ist.
[0027] Sollte kein Rauch mehr abzuführen oder die Klappe 2 aus sonstigen Gründen wieder
zu schließen sein, geschieht dies entsprechend in umgekehrter Reihenfolge, d. h. erst
wird die Kette 3.1.2 zusammen mit der Klappe 2 zurück gezogen. Sobald die Klappe 2
geschlossen ist, führt der weitere Zug an der Kette 3.1.2 dazu, dass die Schließeinrichtung
4 wieder geschlossen wird.
Bezugszeichenliste
[0028]
- 1
- Rahmen
- 2
- Klappe
- 3
- Betätigungseinrichtung
- 3.1
- Kettenantrieb
- 3.1.1
- Antriebsmodul
- 3.1.2
- Kette
- 3.1.3
- Übertragungsmodul
- 3.1.3.1
- Stellelement
- 3.1.3.2
- Spindel
- 3.1.3.3
- Führungselement
- 3.1.3.4
- Federelement
- 4
- Schließeinrichtung
- 4.1
- Riegel
1. Rauchabzugseinrichtung, umfassend einen Rahmen (1), eine schwenkbar am Rahmen (1)
gelagerter Klappe (2), eine zum Verschwenken der Klappe (2) gegenüber dem Rahmen (1)
ausgebildete Betätigungseinrichtung (3) und eine zum rauchdichten Verschließen der
Klappe (2) gegenüber dem Rahmen (1) ausgebildete Schließeinrichtung (4),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Betätigungseinrichtung (3) einen Kettenantrieb (3.1) und die Schließeinrichtung
(4) einen mit dem Kettenantrieb (3.1) wirkverbundenen Riegel (4.1) aufweist.
2. Rauchabzugseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kettenantrieb (3.1) ein wahlweise am Rahmen (1) oder der Klappe (2) angeordnetes
Antriebsmodul (3.1.1) umfasst, das einen Motor zum Ein- und Ausfahren einer zum Kettenantrieb
(3.1) gehörenden Kette (3.1.2) und ein den Motor aufnehmendes und zur Aufnahme mindestens
eines Teils der Kette passendes Gehäuse aufweist.
3. Rauchabzugseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kettenantrieb (3.1) ein wahlweise an der Klappe (2) oder am Rahmen (1) angeordnetes
Übertragungsmodul (3.1.3) umfasst, das einen Mechanismus zur Kraftübertragung von
einer zum Kettenantrieb (3.1) gehörenden Kette (3.1.2) auf den Riegel (4.1) aufweist.
4. Rauchabzugseinrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Mechanismus ein verschieblich am Übertragungsmodul (3.1.3) gelagertes und mit
der Kette (3.1.2) verbundenes Stellelement (3.1.3.1) aufweist.
5. Rauchabzugseinrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Mechanismus eine drehbar am Übertragungsmodul (3.1.3) gelagerte und mit dem Riegel
(4.1) wirkverbundene Spindel (3.1.3.2) aufweist.
6. Rauchabzugseinrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Stellelement (3.1.3.1) zur Umwandlung seiner Axialbewegung in eine Rotationsbewegung
der Spindel (3.1.3.2) einen mit einem Gewindepart der Spindel (3.1.3.2) zusammenwirkenden
Gewindegegenpart aufweist.
7. Rauchabzugseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Riegel (4.1) an mehreren Seiten der Klappe (2) mit dem Rahmen (1) zusammenwirkend
ausgebildet ist.
8. Rauchabzugseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kettenantrieb (3.1) eine aus mehreren Kettengliedern bestehende Kette umfasst.
9. Rauchabzugseinrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass jedes Kettenglieder an einer gleichen Stelle zur Einschränkung seiner Beweglichkeit
einen mit dem benachbarten Kettenglied zusammenwirkenden Anschlag aufweist.
10. Rauchabzugseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rahmen (1) als Teil einer Ständerwand ausgebildet ist.