[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Oberflächenprüfung von Münzen auf Verschmutzung,
insbesondere aufgrund von chemischen Prozessen gemäß Patentanspruch 1.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Münzbearbeitungs- bzw. Münzzählmaschinen bekannt,
die technisch in der Lage sind, Fälschungen zu detektieren. Dazu werden geometrische
und physikalische, z.B. elektromagnetische, Eigenschaften der Münzen bestimmt, sodass
gefälschte Münzen anhand von Abweichungen von vorgegebenen geometrischen oder physikalischen
Parametern detektiert werden können. Aufgrund der EU-Verordnung Nr. 1210/2010 des
Europäischen Parlaments vom 15. Dezember 2010 steht es EU-Mitgliedsstaaten frei, nicht
für den Umlauf geeignete Euro-Münzen, die entweder mutwillig oder durch ein Verfahren
verändert wurden, bei dem eine Veränderung des Münzbilds zu erwarten war, die Erstattung
abzulehnen. Derartige nicht erstattungswürdige Münzen, die durch deren optische Erscheinung
eindeutig erkennbar sind, werden jedoch von den aus dem Stand der Technik bekannten
Münzbearbeitungsmaschinen angenommen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, diesbezüglich Abhilfe zu schaffen und ein Verfahren
bereitzustellen, das optisch veränderte bzw. verschmutzte Münzen automatisiert detektiert.
[0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe mit einem Verfahren zur Oberflächenprüfung von Münzen
auf Verschmutzung, insbesondere aufgrund von chemischen Prozessen, mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1. Erfindungsgemäß ist dabei vorgesehen, dass
- eine zu untersuchende Münze relativ zu einem optischen Aufnahmegerät derart bewegt
wird, dass sich Bereiche der Oberfläche des Münzbilds im Aufnahmebereich des Aufnahmegeräts
befinden,
- während der Bewegung der zu untersuchenden Münze mit dem optischen Aufnahmegerät entlang
zumindest eines Oberflächenbereichs und während dieser Zeit Oberflächenpunkte des
Münzbilds in zumindest zwei optischen Wellenlängenbereichen aufgenommen werden, wobei
derart für jeden der Wellenlängenbereiche jeweils ein Profil erstellt wird, das die
Reflexion in dem betreffenden Wellenlängenbereich für eine Anzahl von zeitlich aufeinander
folgenden Aufnahmen darstellt, die vom Münzbild der zu untersuchenden Münze während
ihrer Bewegung erstellt wurden,
- vorab zumindest ein Referenzprofil einer Referenzmünze aufgenommen und zur Verfügung
gehalten wird, das derart zentriert ist, dass die Mitte des im Aufnahmebereich des
Aufnahmegeräts erfassten Münzbilds der Mitte des erstellten Referenzprofils entspricht,
und das derart gestreckt oder gestaucht ist, dass die Breite des erfassten Münzbilds
im erstellten Referenzprofil einer vorgegebenen Standardbreite entspricht,
- das erstellte Profil der zu untersuchenden Münze derart verschoben und gestreckt oder
gestaucht wird, dass die Mitte des erfassten Münzbilds der zu untersuchenden Münze
in der Mitte des erstellten Profils liegt und dass die Breite des erfassten Münzbilds
im erstellten Profil der vorgegebenen Standardbreite entspricht,
- das erstellte Profil der zu untersuchenden Münze mit dem zumindest einen Referenzprofil
der Referenzmünze verglichen und ein diesbezüglicher Übereinstimmungsmaßwert ermittelt
wird, und
- eine Verschmutzung festgestellt wird, wenn der ermittelte Übereinstimmungsmaßwert
eine einen vorgegebenen Schwellenwert unterschreitende Übereinstimmung indiziert.
[0005] Für eine derartige Überprüfung von Münzen auf Verschmutzung mit Hilfe von in verschiedenen
optischen Wellenlängenbereichen aufgenommenen Reflektionsverläufen bietet im Vergleich
zu einer Überprüfung mit Hilfe von Bildverarbeitungsalgorithmen den Vorteil, dass
ein geringerer Rechenaufwand erforderlich ist und die Hardwarekosten für die Implementierung
eines derartigen Vergleichsverfahren deutlich niedriger sind. Ein weiterer Vorteil
des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin, dass im Gegensatz zu einem Bildverarbeitungsverfahren
mittels eines Münzbildvergleichs unterschiedliche Motive von Münzen gleicher Denomination
nicht berücksichtigt werden brauchen.
[0006] Eine besonders zuverlässige Detektion verschmutzter Münzen kann gewährleistet werden,
wenn von der zu untersuchenden Münze entlang einer vorgegebenen Anzahl von Oberflächenbereichen
jeweils Oberflächenpunkte des Münzbilds in zumindest zwei optischen Wellenlängenbereichen
aufgenommen werden, wobei derart für jeden der Oberflächenbereiche jeweils ein Profil
für jeden der Wellenlängenbereiche erstellt wird. Derart ist es möglich, für jede
Münze Messprofile von mehreren Oberflächenbereichen bzw. Spuren zu erfassen und mit
dem Referenzprofil zu vergleichen, sodass verschmutzte Münzen zuverlässig erkannt
werden.
[0007] Um Verschmutzungen des Münzbilds in verschiedenen Farben zuverlässig zu detektieren,
kann vorgesehen sein, dass jedes erstellte Profil einer zu untersuchenden Münze jeweils
mehrere Einzelfarbprofile umfasst, wobei jedes der Einzelfarbprofile in jeweils anderen
Wellenlängenbereichen aufgenommene Aufnahmen der Oberflächenpunkte desselben Oberflächenbereichs
der jeweils zu untersuchenden Münze umfasst. Derart werden beispielsweise für jeden
Oberflächenbereich bzw. jede Spur Einzelfarbprofile im roten, grünen oder blauen Spektralbereich
erstellt, die mit dem Referenzprofil verglichen werden können, sodass auch färbige
Verschmutzungen einfach und zuverlässig erkannt werden können.
[0008] Ein besonders geringer Verarbeitungsaufwand bei der Überprüfung der zu untersuchenden
Münze wird sichergestellt, wenn als Referenzmünze eine unverschmutzte Münze vorgegeben
wird und bei der zu untersuchenden Münze eine Verschmutzung festgestellt wird, wenn
der für das erstellte Profil der zu untersuchenden Münze ermittelte Übereinstimmungsmaßwert
eine Abweichung vom Referenzprofil indiziert, die den vorgegebenen Schwellenwert überschreitet.
[0009] Eine besonders zuverlässige Erkennung von auf unterschiedliche Arten verschmutzten
Münzen kann sichergestellt werden, wenn
- eine Anzahl von Referenzprofilen für mehrere unterschiedliche Arten von Referenzmünzen
vorgegeben wird, wobei die Referenzmünzen insbesondere eine oder mehrere unverschmutzte
und eine oder mehrere auf unterschiedliche Weise verschmutzte Referenzmünzen umfassen,
- das für die zu untersuchende Münze erstellte Profil mit jedem der Referenzprofile
verglichen wird und derart jeweils ein Übereinstimmungsmaßwert für jedes der Referenzprofile
erhalten wird, und
- die zu untersuchende Münze als unverschmutzt oder verschmutzt erkannt wird, wenn aufgrund
des jeweiligen Übereinstimmungsmaßwerts eine Übereinstimmung mit einem der Referenzprofile
der Referenzmünzen ermittelt wird.
[0010] Durch den Vergleich des für die zu untersuchende Münze erstellten Profils mit Referenzprofilen
unterschiedlicher Arten von Referenzmünzen ist sichergestellt, dass Verschmutzungen
verschiedenster Art bei der zu untersuchenden Münze erkannt werden.
[0011] Eine weitere Verbesserung der Detektion verschmutzter Münzen kann erzielt werden,
wenn für jede Art von Referenzmünze jeweils ein Referenzprofil herangezogen wird,
das eine Anzahl von für derartige Referenzmünzen erstellten Münzart-Referenzprofilen
umfasst, wobei die Münzart-Referenzprofile jeweils einzeln zentriert und gestreckt
oder gestaucht sind, und wenn das für die zu untersuchende Münze erstellte Profil
mit jedem einzelnen Münzart-Referenzprofil verglichen und ein diesbezüglicher Übereinstimmungsmaßwert
für jedes der Münzart-Referenzprofile ermittelt wird.
[0012] Derart ist sichergestellt, dass für jede Art von Referenzmünze bzw. für jede Art
von Verschmutzung mehrere Münzart-Referenzprofile zur Verfügung stehen, bei denen
beispielsweise auch unterschiedliche Grade der Verschmutzung für denselben Verschmutzungstyp
des Münzbilds abgedeckt sind, sodass eine Verschmutzung bei der zu untersuchenden
Münze zuverlässig erkannt wird.
[0013] Für eine zuverlässige Detektion unterschiedlicher Arten von Verschmutzungen bei einer
zu untersuchenden Münze kann weiters vorgesehen sein, dass jedes Referenzprofil jeweils
mehrere Einzelreferenzfarbprofile umfasst, wobei jedes der Einzelreferenzfarbprofile
in jeweils anderen Wellenlängenbereichen aufgenommene Aufnahmen der Oberflächenpunkte
desselben Oberflächenbereichs der jeweiligen Referenzmünze umfasst. Derart ist es
möglich, für eine zu untersuchende Münze ermittelte Einzelfarbprofile jeweils mit
den entsprechenden Einzelreferenzfarbprofilen des jeweiligen Spektralbereichs zu vergleichen
und derart zuverlässig Verschmutzungen zu erkennen.
[0014] Um einen rechnerisch einfachen Vergleich des für die zu untersuchende Münze ermittelten
Profils mit dem Referenzprofil zu gewährleisten, kann vorgesehen sein, dass zur Ermittlung
des Übereinstimmungsmaßwerts beim Vergleich des zumindest einen für die zu untersuchende
Münze erstellten Profils mit dem zumindest einen Referenzprofil ein Ähnlichkeitsmaß,
insbesondere die Kreuzkorrelation oder die Summe der quadratischen Abweichungen oder
die Summe der absoluten Abweichungen, berechnet wird und/oder ein Vergleich basierend
auf einer Merkmalsextraktion durchgeführt wird.
[0015] Um mit möglichst großer Sicherheit zu verhindern, dass Münzen für fehlerfrei befunden
werden, die auf irgendeine Weise verschmutzt sind, kann vorgesehen sein, dass sofern
Profile für eine Anzahl von Oberflächenbereichen der zu untersuchenden Münze zur Verfügung
stehen, beim Vergleich des für die zu untersuchende Münze erstellten Profils mit dem
zumindest einen Referenzprofil bei der zu untersuchenden Münze bereits eine Verschmutzung
festgestellt wird, wenn der für das Profil eines einzigen der Oberflächenbereiche
ermittelte Übereinstimmungsmaßwert eine Verschmutzung indiziert.
[0016] Um das für die zu untersuchende Münze erstellte Profil nicht mit allen zur Verfügung
stehenden Referenzprofilen vergleichen zu brauchen, kann vorgesehen sein, dass die
Denomination der zu untersuchenden Münze festgestellt wird und das zumindest eine
Referenzprofil anhand der festgestellten Denomination ausgewählt wird. Derart ist
es möglich, den Vergleich auf Referenzprofile einzuschränken, die für die festgestellte
Denomination zur Verfügung stehen, sodass der mit dem Vergleich verbundene Rechenaufwand
minimiert wird.
[0017] Um zu verhindern, dass Profile erstellt werden, obwohl sich während der Bewegung
der zu untersuchenden Münze kein Bereich des Münzbilds der zu untersuchenden Münze
im Aufnahmebereich des Aufnahmegeräts befindet, kann vorgesehen sein, dass die Aufnahme
vorgegebener Oberflächenbereiche mit dem optischen Aufnahmegerät inaktiviert wird,
wenn die festgestellte Denomination indiziert, dass sich Oberflächenbereiche der zu
untersuchenden Münze außerhalb des Aufnahmebereichs des Aufnahmegeräts befinden.
[0018] Auf diese Art wird vermieden, dass Profile erstellt werden, in denen nur Hintergrundmesswerte
enthalten sind, die aufgenommen werden, ohne dass sich Bereiche des Münzbilds einer
Münze im Aufnahmebereich befinden.
[0019] Zur besonders zuverlässigen Detektion von Verschmutzungen bei einer zu untersuchenden
Münze kann weiters vorgesehen sein, dass
- für jede Münzseite der zu untersuchenden Münze für zumindest einen Oberflächenbereich
Oberflächenpunkte des Münzbilds in zumindest zwei optischen Wellenlängenbereichen
aufgenommen werden, wobei derart für jeden der Wellenlängenbereiche jeweils ein Profil
erstellt wird,
- das für die zweite Münzseite erstellte Profil zentriert und gestreckt oder gestaucht
wird, sodass die Mitte des erfassten Münzbilds in der Mitte des erstellten Profils
liegt und dass die Breite des erfassten Münzbilds im erstellten Profil der vorgegebenen
Standardbreite entspricht, und
- das zumindest eine für die zweite Münzseite erstellte Profil mit zumindest einem Referenzprofil
verglichen wird und ein diesbezüglicher Übereinstimmungsmaßwert ermittelt wird.
[0020] Auf diese Weise wird sichergestellt, dass Verschmutzungen, die sich nur auf einer
Seite der zu untersuchenden Münze befinden, zuverlässig erkannt werden, da beide Münzseiten
der zu untersuchenden Münze aufgenommen werden.
[0021] Um den Rechenaufwand bei der Verarbeitung der erstellten Profile zu minimieren, wenn
jeweils beide Münzseiten einer zu untersuchenden Münze überprüft werden, kann vorgesehen
sein, dass das zumindest eine für die zweite Münzseite erstellte Profil mit demselben
Referenzprofil verglichen wird, wie das für die erste Münzseite erstellte Profil und/oder
dass das zumindest eine für die zweite Münzseite der zu untersuchenden Münze erstellte
Profil gemäß der Zentrierung und/oder Streckung oder Stauchung, die für das entsprechende
für die erste Münzseite erstellte Profil ermittelt wurden, zentriert und/oder gestreckt
oder gestaucht wird.
[0022] Auf diese Weise kann für das für die zweite Münzseite erstellte Profil einfach die
Zentrierung bzw. Streckung oder Stauchung, die für das im entsprechenden Profil der
ersten Münzseite ermittelt wurde, übernommen werden.
[0023] Um beispielsweise sich verändernde Lichtverhältnisse oder durch das Aufnahmegerät
bedingte Messwert-Ungenauigkeiten bei der Erstellung der Profile zu korrigieren, kann
vorgesehen sein, dass die Gerätedrift des optischen Aufnahmegeräts anhand desjenigen
Helligkeitswerts erfolgt, der ohne zu untersuchende Münze ermittelt wird und die derart
ermittelte Gerätedrift zur Korrektur des für die zu untersuchende Münze erstellten
Profils herangezogen wird.
[0024] Um das erfindungsgemäße Verfahren beispielsweise auch bei bereits bestehenden Münzbearbeitungsgeräten
anwenden zu können, kann vorgesehen sein, dass die Bewegung der zu untersuchenden
Münze relativ zum optischen Aufnahmegerät bewirkt wird, indem die zu untersuchende
Münze entlang einer geneigten Ebene abrollt oder, insbesondere auf einem Förderband
oder Riemen, gefördert wird oder entlang einer Freiflugstrecke am optischen Aufnahmegerät
vorbei transportiert wird.
[0025] Da das erfindungsgemäße Verfahren unempfindlich gegenüber der Art des Transportes
ist, die zur Bewegung der zu untersuchenden Münze relativ zum Aufnahmegerät führt,
ist das erfindungsgemäße Verfahren einfach bei einer Vielzahl an bekannten Münzbearbeitungsgeräten
implementierbar.
[0026] Um die Aufnahme von Oberflächenpunkten des Münzbilds erst dann zu starten, wenn sich
tatsächlich eine zu untersuchende Münze im Aufnahmebereich des Aufnahmegeräts befinden,
kann vorgesehen sein, dass der Zeitpunkt, insbesondere durch eine unmittelbar vor
dem Aufnahmebereich des Aufnahmegeräts angeordnete Triggereinheit, bestimmt wird,
zu dem die zu untersuchende Münze in den Aufnahmebereich gelangt und in einem vorgegebenen
Zeitabstand nach der Detektion des Eintretens in den Aufnahmebereich der Vergleich
des zumindest einen für die zu untersuchende Münze erstellten Profils mit dem zumindest
einen Referenzprofil durchgeführt wird. Auf diese Weise wird vermieden, dass die erstellten
Profile eine große Anzahl an Hintergrundmesswerten enthalten, in denen keine Information
über die Reflektionen des Münzbilds enthalten sind.
[0027] Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung
und den beiliegenden Zeichnungen.
[0028] Die Erfindung ist im Folgenden anhand von besonders vorteilhaften, aber nicht einschränkend
zu verstehenden Ausführungsbeispielen in den Zeichnungen schematisch dargestellt und
wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beispielhaft beschrieben.
[0029] Im Folgenden zeigen:
Fig. 1 eine Anordnung zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens mit einem
Aufnahmegerät 20 mit einem Detektor 2,
Fig. 2 eine alternative Anordnung zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens
mit einem Aufnahmegerät mit drei Detektoren zu Aufnahme von drei Spuren bzw.
Oberflächenbereichen,
Fig. 3a zeigt die während des Abrollens einer 2-Euro-Münze aufgenommenen Oberflächenpunkte
des Münzbilds eines Oberflächenbereichs,
Fig. 3b die die während einer linearen Bewegung aufgenommenen Oberflächenpunkte des
Münzbilds eines Oberflächenbereichs einer 2-Euro-Münze,
Fig. 4a den Verlauf dreier Oberflächenbereiche, entlang denen Oberflächenpunkte des
Münzbilds aufgenommen wurden, während einer rollenden Bewegung,
Fig. 4b den Verlauf dreier Oberflächenbereiche, die während einer linearen Bewegung
der Münze aufgenommen wurden,
Fig. 5 beispielhaft ein Referenzprofil und ein ermitteltes Profil mit jeweils drei
Einzelreferenzfarbprofilen bzw. Einzelfarbprofilen,
Fig. 6 beispielhaft für drei Oberflächenbereiche einer zu untersuchenden Münze ermittelte
Profile und zwei Referenzprofile,
Fig. 7 beispielhaft drei Münzart-Referenzprofile und drei ermittelte Profile,
Fig. 8 ein Beispiel für die Ermittlung des Übereinstimmungsmaßwerts mit Hilfe einer
Merkmalsextraktion.
[0030] Fig. 1 zeigt ein erstes Beispiel einer Anordnung zur Durchführung eines erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Oberflächenprüfung von Münzen auf Verschmutzung. Eine derartige Anordnung
kann beispielsweise in einem aus dem Stand der Technik bekannten Münzzähl- bzw. Münzsortierautomaten
integriert sein oder nachträglich in ein einen derartigen Münzzählautomaten eingebaut
werden. Die Anordnung umfasst ein optisches Bildaufnahmegerät 20, das im gezeigten
Ausführungsbeispiel einen Farbsensor 2, eine Verarbeitungseinheit 4, eine Triggereinheit
5, beispielsweise eine Lichtschranke, und vier Beleuchtungskörper 3, bei denen es
sich im Ausführungsbeispiel jeweils um monochrome, beispielsweise weiße, Leuchtdioden,
handelt, umfasst. Die Beleuchtungskörper 3 sind so gewählt, dass eine möglichst diffuse
Beleuchtung sichergestellt ist, da die metallische Oberfläche unverschmutzter Münzen
stark reflektiert, während die Reflektivität der Oberfläche verschmutzter Münzen entsprechend
reduziert ist. Weiters umfasst die Anordnung eine optionale Auswurfeinheit 6, die
von der Verarbeitungseinheit 4 angesteuert wird und Münzen auswirft, die als nicht
erstattungsfähig bzw. verschmutzt erkannt wurden.
[0031] Mit dem im Folgenden beschriebenen Verfahren können vorteilhafterweise auf verschiedenste
Weise verschmutzte Münzen erkannt werden. Bei den Verschmutzungen der Münzen kann
es sich beispielsweise um vollständige oder teilweise Verfärbungen des Münzbilds handeln.
Als weitere Verschmutzung sind beispielsweise bekannt, dass das Münzbild der Münzen
durch Muster oder Abbildungen zumindest teilweise verdeckt ist oder durch chemische
Verfahren, mechanische Einwirkung oder Wärmebehandlung verändert oder teilweise entfernt
wurde.
[0032] Als erster Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens werden im Ausführungsbeispiel
in
Fig. 1 während der Bewegung der zu untersuchenden Münze 1 am optischen Aufnahmegerät 20
vorbei mit dem Aufnahmegerät 20 entlang eines Oberflächenbereichs O der zu untersuchenden
Münze 1 Oberflächenpunkte des Münzbilds 10 in zumindest zwei optischen Wellenlängenbereichen
aufgenommen.
[0033] Im gezeigten Ausführungsbeispiel rollt bzw. rutscht die zu untersuchende Münze 1,
angetrieben durch die Schwerkraft, entlang einer geneigten Ebene, im Ausführungsbeispiel
einer Schiene, ab und passiert dabei den Aufnahmebereich des optischen Aufnahmegeräts
20. Durch die zumindest teilweise rollende Bewegung, die die zu untersuchende Münze
1 vollführt, werden vom Aufnahmegerät 20 zwischen den Zeitpunkten t
0 und t
e Oberflächenpunkte des Münzbilds 10 bzw. der Oberflächenfarbe des Münzbilds 10 erfasst,
die sich entlang einer Kurve auf der Oberfläche der zu untersuchenden Münze 1 befinden,
wie dies in
Fig. 3a dargestellt ist. Dabei wird entlang der liegend s-förmigen Kurve ein Oberflächenbereich
O der zu untersuchenden Münze 1 erfasst, der sich entlang des gesamten Münzbilds 10
erstreckt. Dies bedeutet, dass bei Bimetallmünzen sowohl Oberflächenpunkte aufgenommen
werden, die sich auf dem Ring als auch auf der Pille befinden.
[0034] Alternativ dazu kann die Bewegung der zu untersuchenden Münze 1 relativ zum optischen
Aufnahmegerät beispielsweise auch bewirkt werden, indem die zu untersuchende Münze
1 auf einem Förderband oder Riemen linear gefördert wird oder entlang einer Freiflugstrecke
am optischen Aufnahmegerät 20 vorbei transportiert wird. Ein Beispiel für den zwischen
den Zeitpunkten t
0 und t
e aufgenommenen Oberflächenbereich O einer linear am Aufnahmegerät 20 vorbeitransportierten
zu untersuchenden Münze 1 ist in
Fig. 3b dargestellt.
[0035] Um die Aufnahme der Oberflächenpunkte gezielt zu starten, wenn die zu untersuchende
Münze 1 in den Aufnahmebereich des Aufnahmegeräts 20 eintritt, und in einem vorgegebenen
Zeitabstand dazu die weitere Verarbeitung der ermittelten Daten zu starten, ist im
gezeigten Ausführungsbeispiel eine Lichtschranke vorgesehen, die unmittelbar vor dem
Aufnahmebereich des Aufnahmegeräts 20 angeordnet ist und den Zeitpunkt detektiert,
zu dem die zu untersuchende Münze 1 in den Aufnahmebereich des Aufnahmegeräts 20 gelangt.
Die Lichtschranke stellt in diesem Fall ein Signal bereit, das die Aufnahme von Oberflächenpunkten
der zu untersuchenden Münze 1 startet und in einem vorgegebenen Zeitabstand nach der
Detektion eine weitere Bearbeitung der aufgenommenen Daten auslöst.
[0036] Eine derartige Lichtschranke ist jedoch keinesfalls zwingend erforderlich für die
Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens. Alternativ dazu kann das Aufnahmegerät
20 auch fortlaufend Aufnahmen erstellen, wobei anschließend mit Hilfe von Signalverarbeitungsalgorithmen
diejenigen Aufnahmen ermittelt werden, die die Reflektionen von Oberflächenpunkten
des Münzbilds 10 einer zu untersuchenden Münze 1 beinhalten.
[0037] Beim Farbsensor 2 des Aufnahmegeräts 20 handelt es sich im gezeigten Ausführungsbeispiel
in
Fig. 1 um ein Fotodiodenfeld, die jeweils mit einem Rot-, Grün- oder Blaufilter ausgestattet
ist. Alternativ dazu kann die Anordnung zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens
als Farbsensor 2 beispielsweise auch eine ungefilterte Fotodiode umfassen. Als Messergebnis
wird bei einer Aufnahme mit einem derartigen Aufnahmegerät 20 ein Signal erhalten,
dessen Signalwert zur Helligkeit bei der jeweiligen, Farbwellenlänge proportional
ist. Bei den Beleuchtungskörpern 3 handelt es sich im gezeigten Ausführungsbeispiel
um vier weiße Leuchtdioden, die eine möglichst diffuse Beleuchtung des Aufnahmebereichs
gewährleisten.
[0038] Aus den, wie zuvor beschrieben, in zumindest zwei optischen Wellenlängenbereichen
aufgenommenen Oberflächenpunkten des Münzbilds 10 wird jeweils ein Profil P für jeden
der Wellenlängenbereiche erstellt, die die Reflexion darstellt, die die aufgenommenen
Oberflächenpunkte in dem betreffenden Wellenlängenbereich für eine Anzahl von zeitlich
aufeinander folgenden Aufnahmen aufweisen.
[0039] Bei der Erstellung des Profils P kann auch die Gerätedrift des optischen Aufnahmegeräts
20 berücksichtigt werden, indem der Helligkeitswert, der ohne zu untersuchende Münze
1 ermittelt wird, für eine Korrektur des Profils P herangezogen wird.
[0040] Dabei kann beispielsweise ein einzelnes Profil P für einen Oberflächenbereich O der
zu untersuchenden Münze 1 erstellt werden, wenn der Farbsensor 2 des Aufnahmegeräts
20, die Reflexionen der aufgenommenen Oberflächenpunkte des Münzbilds 10 ungefiltert
registriert. Alternativ dazu kann das Aufnahmegerät 20 auch einen Farbsensor 2 mit
Fotodetektorgruppen für den roten, grünen bzw. blauen Spektralbereich umfassen, sodass,
während die zu untersuchende Münze 1 durch den Aufnahmebereich des Aufnahmegeräts
20 transportiert wird, Oberflächenpunkte des Münzbilds 10 in mehreren verschiedenen
Wellenlängenbereichen aufgenommen werden, sodass für jeden aufgenommenem Oberflächenbereich
O des Münzbilds 10 Einzelfarbprofile PF
r, PF
g, PF
b beispielsweise für den roten, grünen und blauen Spektralbereich erstellt werden können.
Optional dazu kann eine Helligkeitsmessung durchgeführt werden, wenn das Aufnahmegerät
20 eine ungefilterte Detektorgruppe umfasst.
[0041] Ein derartiges Profil P einer zu untersuchenden Münze 1 umfassend drei Einzelfarbprofile
PF
r, PF
g, PF
b der Aufnahmen der Oberflächenpunkte desselben Oberflächenbereichs O des Münzbilds
10 im roten, grünen und blauen Spektralbereich ist in
Fig. 5 dargestellt. Um anschließend festzustellen, ob die zu untersuchende Münze 1 eine
Verschmutzung aufweist, wird das erstellte Profil P bzw. gegebenenfalls die drei Einzelfarbprofile
PF
r, PF
g, PF
b des Profils P mit zumindest einem Referenzprofil R einer Referenzmünze verglichen.
[0042] Für diesen Vergleich wird vorab zumindest ein Referenzprofil R einer Referenzmünze
aufgenommen und beispielsweise in der Verarbeitungseinheit 4 hinterlegt und zur Verfügung
gehalten. Als Referenzmünze kann beispielsweise eine unverschmutzte Münze vorgegeben
werden, bei der das Münzbild weder verfärbt noch beispielsweise durch den Einfluss
von Wärme oder chemischen Substanzen verändert wurde. Beispiele für die erstellten
Profile einer sauberen bzw. unverschmutzten 2-Euro-Münze sind in den
Fig. 5, 6 und
7 dargestellt.
[0043] In den
Fig. 5, 6 und
7 ist auf der x-Achse die Auflösung in mm skaliert mit der Messauflösung r [mm/r] und
auf der y-Achse der Reflexionsgrad [RG] im jeweiligen Spektralbereich angegeben. Die
zeitliche Auflösung (horizontale Achse) der in den
Fig. 5, 6 und
7 dargestellten Profile P bzw. Referenzprofile R ergibt sich aus der minimal erreichbaren
Zeit für die Lese- bzw. Schreib-Vorgänge der verwendeten Recheneinheit. Die vertikale
Achse ist die gemessene, d.h. indirekt dem Farbwert proportionale Frequenz. Ist beispielsweise
max. alle t=0,2 ms eine vollständige RGB-Messung möglich, ergibt sich bei einer Geschwindigkeit
der Münzen von ca. v=1,4 m/s eine Auflösung r auf der Münze von r =
v · t = 1.4 · 0.2 ≈ 0.3 mm.
[0044] Für eine gute Vergleichbarkeit des zumindest einen Referenzprofils R mit dem zumindest
einen für die zu untersuchende Münze 1 erstellten Profil P wird das Referenzprofil
R derart zentriert, dass die Mitte des im Aufnahmebereich des Aufnahmegeräts 20 erfassten
Münzbilds der Referenzmünze der Mitte des erstellten Referenzprofils R entspricht.
Weiters wird das Referenzprofil R derart gestreckt oder gestaucht, dass die Breite
des erfassten Münzbilds im erstellten Referenzprofil R einer vorgegebenen Standardbreite
entspricht. Das derart aufgenommene und verarbeitete Referenzprofil R wird schließlich
für das erfindungsgemäße Verfahren zur Verfügung gehalten.
[0045] Das erstellte Profil P der zu untersuchenden Münze 1 wird ebenfalls derart verschoben
und gestreckt oder gestaucht, dass die Mitte des erfassten Münzbilds 10 der zu untersuchenden
Münze 1 in der Mitte des erstellten Profils P liegt. Weiters wird die Breite des erfassten
Münzbilds 10 derart gestreckt oder gestaucht, dass sie im erstellten Profil P der
vorgegebenen Standardbreite entspricht. Diese Zentrierung bzw. Streckung oder Stauchung
der Profile P bewirkt vorteilhafterweise, dass die durch unterschiedliche Roll- bzw.
Rutschgeschwindigkeiten der zu untersuchenden Münzen 1 bedingte unterschiedliche Breite
der Profile P vereinheitlicht wird bzw. die Mitte des erstellten Profils P mit der
Mitte der Messpunkte auf der zu untersuchenden Münze 1 in Übereinstimmung gebracht
wird.
[0046] Um das Referenzprofil R bzw. das ermittelte Profil P auf die vorgegebene Standardbreite
zu bringen, wird eine lineare Interpolation zwischen den für die einzelnen Oberflächenpunkte
erfassten Reflexionen durchgeführt. Das Zentrieren der ermittelten Profile P bzw.
der Referenzprofile R erfolgt durch Bilden der kumulativen Summe und Schieben des
betreffenden Profils P bzw. Referenzprofils R von der Mittenposition H des verschobenen
Profils auf die zentrale Profilmittenposition bei
N/2. Die Position H des verschobenen Profils ist dabei gegeben durch die Position der
halben Gesamtsumme der Einzelmesswerte in einem Profil und wird rechnerisch ermittelt
durch

c=1,...,N, wobei N die Länge des gesamten Profils ist.
[0047] Die Streckung bzw. Stauchung wird für ein Trainingsset ermittelt, beispielsweise
für die vorab untersuchten Referenzmünzen. Dabei wird beispielsweise für jede Referenzmünze
mittels der bekannten Untersuchungsverfahren zur Feststellung der Denomination anhand
von geometrischen bzw. physikalischen Parametern die Denomination festgestellt, für
jede untersuchte Denomination eine durchschnittliche Weite
w ermittelt und die Streckung bzw. Stauchung auf die Weite
w angepasst. Die durchschnittliche Weite ist gegeben durch

wobei
T die Anzahl Trainingsprofile w
1, ...w
T, d.h. der Referenzprofile R, ist. Die Weite w eines Profils P berechnet sich aus
w =
b -
a,
a = argmin
i(x(
i) >
B),
b = argma
i(
x(
i) >
B), i=1,...N, wobei B ein Schwellwert ist.
[0048] Die Breite w des Münzprofils kann beispielsweise durch eine Geschwindigkeitsmessung
geschätzt werden, wozu beispielsweise eine zweite Triggereinheit 5, bzw. eine Lichtschranke,
die vor dem Aufnahmegerät 20 angebracht ist, herangezogen werden kann. Aus der Zeitdifferenz
zwischen dem Passieren der ersten und der zweiten Lichtschranke lässt sich so die
Geschwindigkeit der zu untersuchenden Münze 1 errechnen und auf die anzuwendende Streckung
bzw. Stauchung schließen. Die Streckung bzw. Stauchung um den Faktor
w/
w erfolgt dann beispielsweise durch Interpolation zwischen den einzelnen Punkten des
erstellten Profils P. Die erforderliche Streckung bzw. Stauchung, um ein ermitteltes
Profil P auf die vorgegebene Standardbreite zu bringen, kann alternativ dazu auch
zunächst für eine Anzahl an Referenzmünzen bekannte Denomination und somit bekannter
Weite bzw. Münzbreite ermittelt werden.
[0049] Ist nun das für die zu untersuchende Münze 1 erstellte Profil P auf diese Weise vorverarbeitet,
wird das erstellte Profil mit dem zumindest einen Referenzprofil R der Referenzmünze,
das zur Verfügung gehalten wird, verglichen und ein diesbezüglicher Übereinstimmungsmaßwert
ermittelt. Wenn dieser ermittelte Übereinstimmungsmaßwert eine einen vorgegebenen
Schwellenwert unterschreitende Übereinstimmung mit der Referenzmünze indiziert, wird
bei der zu untersuchenden Münze 1 eine Verschmutzung festgestellt.
[0050] Wird beispielsweise das für eine verschmutzte zu untersuchende Münze 1 erstellte
Profil P mit dem für eine unverschmutzte bzw. saubere Referenzmünze erstellten Referenzprofil
R verglichen und ein diesbezüglicher Übereinstimmungsmaßwert ermittelt, wird bei der
zu untersuchenden Münze 1 eine Verschmutzung festgestellt, wenn beispielsweise der
für das erstellte Profil P ermittelte Übereinstimmungsmaßwert eine Abweichung vom
Referenzprofil R indiziert, die den vorgegebenen Schwellenwert überschreitet. D.h.
dass die übermittelte Übereinstimmung für eine verschmutzte zu untersuchende Münze
1 so gering ist, dass der ermittelte Übereinstimmungsmaßwert den vorgegebenen Schwellenwert
unterschreitet.
[0051] Ist dies der Fall, kann beispielsweise von der Verarbeitungseinheit 4 festgestellt
werden, dass die zu untersuchende Münze 1 zu stark verschmutzt ist. Das Ergebnis ist
ein Signal welches entweder in die bestehende Maschinensteuerung gesendet wird oder
z.B. einen Hubmagnet zum Münzauswurf ansteuert. Die Münze wird zurückgewiesen und
beispielsweise über eine mechanische Auswurfeinheit 6, die von der Verarbeitungseinheit
4 angesteuert wird, wieder ausgegeben. Weiter können optional auch noch weitere Messwerte,
z.B. Farbmesswerte, an die Maschinensteuerung übertragen werden.
[0052] Wie bereits zuvor für das für die zu untersuchende Münze 1 ermittelte Profil P beschrieben,
kann ein derartiges für eine Referenzmünze erstelltes Referenzprofil R auch mehrere
Einzelfarbreferenzprofile RF
r, RF
g, RF
b beispielsweise im roten, grünen und blauen Spektralbereich umfassen. Ein derartiges
Referenzprofil R mit drei Einzelfarbreferenzprofilen RF
r, RF
g, RF
b ist in
Fig. 5 schematisch dargestellt. Die Einzelreferenzfarbprofile RF
r, RF
g, RF
b des Referenzprofils R umfassen dabei die jeweils in anderen Frequenz- und/oder Wellenlängenbereichen
aufgenommenen Aufnahmen derselben Oberflächenpunkte des Münzbilds bzw. desselben Oberflächenbereichs
des Münzbilds der Referenzmünze. Stehen für das für die zu untersuchende Münze 1 ermittelte
Profil P Einzelfarbprofile PF
r, PF
g, PF
b zur Verfügung, werden diese mit den dem jeweiligen Spektralbereich entsprechenden
Einzelreferenzfarbprofile RF
r, RF
g, RF
b verglichen und ein diesbezüglicher Übereinstimmungsmaßwert für jeden Spektralbereich
ermittelt.
[0053] Wie in
Fig. 2 dargestellt ist, kann eine Anordnung zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens
an Stelle eines Aufnahmegeräts 20 mit einem Farbsensor 2 auch ein Aufnahmegerät 20
mit mehreren Farbsensoren 2a, 2b, 2c, die beispielsweise als Fotodioden mit einem
Rot-, Grün- bzw. Blaufilter oder ungefiltert ausgeführt sind, umfassen. Wie in
Fig. 2 ersichtlich ist, ist der Aufbau der Anordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahren ansonsten gleich wie in
Fig. 1 mit vier Beleuchtungskörpern 3, einer Verarbeitungseinheit 4 und einer Triggereinheit
5, bei der es sich um eine Lichtschranke handelt. Bei der in
Fig. 2 dargestellten Anordnung ist der Aufnahmebereich des Aufnahmegeräts 20 größer als
beim in
Fig. 1 dargestellten Aufnahmegerät 20 mit einem einzelnen Farbsensor 2, sodass ein größerer
Bereich des Münzbilds 10 der zu untersuchenden Münze 1 erfasst werden kann, während
diese am Aufnahmegerät 20 vorbeirollt bzw. vorbeibewegt wird.
[0054] Wird eine zu untersuchende Münze 1 an einem derartig aufgebauten Aufnahmegerät 20
vorbeibewegt, werden entlang von drei Oberflächenbereichen O
1, O
2, O
3 jeweils Oberflächenpunkte des Münzbilds in zumindest zwei optischen Wellenlängenbereichen
aufgenommen. Ein Beispiel für drei derartige Oberflächenbereiche O
1, O
2, O
3 bzw. Spuren, die aufgenommene Oberflächenpunkte des Münzbilds 10a einer 2-Euro-Münze
1a enthalten, die während einer rollenden Bewegung am Aufnahmegerät 20 vorbei aufgenommen
wurden, sind in
Fig. 4a dargestellt.
Fig. 4b zeigt drei derartige Oberflächenbereiche O
1, O
2, O
3, die während einer linearen Bewegung der 2-Euro-Münze 1a am Aufnahmegerät 20 vorbei
aufgenommen wurden.
[0055] Für jeden der Oberflächenbereiche O
1, O
2, O
3 wird jeweils ein Profil P
1, P
2, P
3 für jeden der Wellenlängenbereiche erstellt. Ein Beispiel für drei derartige Profile
P
1, P
2, P
3, die für die in
Fig. 4a dargestellten Oberflächenbereiche auf der 2-Euro-Münze 1a ermittelt wurden, ist in
Fig. 6 gezeigt. Bei den in
Fig. 6 dargestellten Profilen P
1, P
2, P
3 handelt es sich um die Reflektionen der Oberflächenbereiche O
1, O
2, O
3 im grünen Farbbereich. Wie zuvor erwähnt, können derartige Profile P
1, P
2, P
3 jeweils auch mehrere Einzelfarbprofile PF
r, PF
g, PF
b umfassen, die jeweils die Reflexionen der Oberflächenpunkte des jeweiligen Oberflächenbereiche
O
1, O
2, O
3 in verschiedenen Frequenz- und/oder Wellenlängenbereichen umfassen. Die Einzelreferenzprofile
RF werden dabei jeweils einzeln zentriert und gestreckt oder gestaucht.
[0056] Zusätzlich oder alternativ dazu können auch für jede Münzseite einer zu untersuchenden
Münze 1 Oberflächenpunkte entlang eines oder mehrerer Oberflächenbereiche O
1, O
2, O
3 aufgenommen und Profile P erstellt werden. Dabei können die Zentrierung und/oder
Streckung oder Stauchung, die für das demselben Oberflächenbereich O
1, O
2, O
3 auf der ersten Münzseite entsprechende Profil P ermittelt wurden, vorteilhafterweise
übernommen werden.
[0057] Bei einem Aufnahmegerät 20 mit mehreren Farbsensoren 2a, 2b, 2c kann es, beispielsweise
wenn Münzen mit kleinem Durchmesser, wie der in
Fig. 2 dargestellten 1-Cent-Münze 1b, untersucht werden, der Fall sein, dass einer der Farbsensoren
2a, 2b, 2c nur Hintergrundwerte aufnehmen würde, wenn sich die zu untersuchende Münze
1b an ihm vorbeibewegt, da sich kein Bereich des Münzbilds 10b in seinem Aufnahmebereich
befindet. Daher kann optional die Aufnahme vorgegebener Oberflächenbereiche O
1, O
2, O
3 mit dem optischen Aufnahmegerät 20 inaktiviert werden.
[0058] Dies kann beispielsweise bei einem bekannten Münzzählgerät mit der zuvor erfolgten
Ermittlung der Denomination verknüpft sein, sodass auf die zur Verfügung gehaltene
Denomination der zu untersuchenden Münze zugegriffen wird und, wenn die festgestellte
Denomination indiziert, dass sich Oberflächenbereiche der zu untersuchenden Münze
außerhalb des Aufnahmebereichs des Aufnahmegeräts 20 befinden, dieser Oberflächenbereich
inaktiviert wird.
[0059] Ist nun derart jeweils ein Profil P
1, P
2, P
3 für mehrere Oberflächenbereiche O
1, O
2, O
3 umfassend zwei oder mehr Einzelfarbprofile PF
r, PF
g, PF
b erstellt, wird dieses, wie zuvor beschrieben, mit dem zumindest einen Referenzprofil
R, das für eine Referenzmünze erstellt wurde und beispielsweise in der Verarbeitungseinheit
4 zur Verfügung gehalten wird, verglichen und ein diesbezüglicher Übereinstimmungsmaßwert
wird ermittelt. Bei der Auswahl des für den Vergleich heranzuziehenden Referenzprofils
R kann vorteilhafterweise auch die ermittelte Denomination herangezogen werden, um
das zumindest eine Referenzprofil R anhand der festgestellten Denomination auszuwählen
und somit einen umfangreicheren, aufwendigeren Vergleich zu vermeiden.
[0060] Alternativ oder zusätzlich zu den zuvor beschriebenen Einzelreferenzfarbprofilen
RF
r, RF
g, RF
b kann jedes Referenzprofil R jeweils auch mehrere einzelne, für verschiedene Oberflächenbereiche
der jeweiligen Referenzmünze erstellte Referenzprofile R
1, R
2 umfassen, die Aufnahmen der Oberflächenpunkte unterschiedlicher Oberflächenbereiche
O
1, O
2, O
3 der jeweiligen Referenzmünze enthalten, wie dies in
Fig. 6 dargestellt ist. Die Referenzprofile R
1, R
2 werden dabei jeweils einzeln zentriert und gestreckt oder gestaucht.
[0061] Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren kann auch eine Anzahl von Referenzprofilen
R für mehrere unterschiedliche Arten von Referenzmünzen vorgegeben werden. Die Referenzmünzen
umfassen dabei beispielsweise eine oder mehrere unverschmutzte und eine oder mehrere
auf unterschiedliche Arten verschmutzte Referenzmünzen. Somit ist vorteilhafterweise
sichergestellt, dass verschiedenste Arten von verschmutzten Münzen hinterlegt sind,
um diese mit der zu untersuchenden Münze 1 zu vergleichen. Bei den Arten von Verschmutzungen
kann es sich beispielsweise um vollständige Verfärbungen oder Verfärbungen, die nur
bestimmte Bereiche des Münzbilds betreffen, handeln. Als Referenzmünzen können beispielsweise
auch Münzen herangezogen werden, bei denen das Münzbild beispielsweise durch Muster
oder Abbildungen zumindest teilweise verdeckt wird oder durch chemische Verfahren,
mechanische Verformung oder Wärmebehandlung verändert oder teilweise entfernt wurde.
[0062] Das für die zu untersuchende Münze erstellte Profil P wird dabei mit jedem dieser
Münzart-Referenzprofile RM
1, RM
2, RM
3 (siehe
Fig. 7) verglichen und derart jeweils ein Übereinstimmungsmaßwert für jedes der Referenzprofile
RM
1, RM
2, RM
3 ermittelt. Jedes dieser Münzart-Referenzprofile RM
1, RM
2, RM
3 kann dabei, wie zuvor beschrieben, ebenfalls jeweils einzelne Referenzprofile für
verschiedene Oberflächenbereiche O
1, O
2, O
3 derselben Referenzmünze oder auch Einzelfarbreferenzprofile desselben Oberflächenbereichs
O
1, O
2, O
3 für verschiedene Spektralbereiche umfassen.
[0063] Dabei kann jedes Münzart-Referenzprofil RM
1, RM
2, RM
3 jeweils auch eine Anzahl von Referenzprofilen umfassen, die für verschiedene, auf
dieselbe Art verschmutzte, Referenzmünzen erstellt wurden, die jeweils einzeln zentriert
und gestreckt oder gestaucht sind. Somit stehen vorteilhafterweise für jede Art von
Verschmutzung jeweils mehrere Münzart-Referenzprofile RM
1, RM
2, RM
3 zur Verfügung, sodass die zu untersuchende Münze 1 nicht nur mit verschiedenen Arten
von Referenzmünzen, sondern auch mit einer Anzahl an Münzart-Referenzprofilen RM,
die jeweils die selbe Art von Verschmutzung repräsentieren, verglichen werden kann.
[0064] Wird nun das für eine verschmutzte zu untersuchende Münze 1 erstellte Profil P mit
den für auf unterschiedliche Arten verschmutzte Referenzmünzen erstellten Münzart-Referenzprofilen
RM
1, RM
2, RM
3 verglichen, wird ein diesbezüglicher Übereinstimmungsmaßwert für jedes der Münzart-Referenzprofile
RM
1, RM
2, RM
3 ermittelt, gegebenenfalls auch jeweils für mehrere Oberflächenbereiche O
1, O
2, O
3 bzw. Spektralbereiche derselben zu untersuchenden Münze 1. Dabei reicht es für die
Feststellung einer Verschmutzung aus, wenn der für das Profil P
1, P
2, P
3 eines einzigen der Oberflächenbereiche O
1, O
2, O
3 ermittelte Übereinstimmungsmaßwert eine Verschmutzung indiziert, wie dies in
Fig. 7 dargestellt ist. In
Fig. 7 zeigt nur das Profil P
1 des Oberflächenbereichs O
1 eine Übereinstimmung mit dem Münzart-Referenzprofil RM
3 einer verschmutzten Referenzmünze an, während die anderen beiden Profile P
2, P
3 der Oberflächenbereiche O
2, O
3 keine Verschmutzung indizieren.
[0065] Der Vergleich des für die zu untersuchende Münze 1 erstellten Profils P mit dem zumindest
einen Referenzprofil R kann beispielsweise mittels berechnender Kreuzkorrelation C
der gemessenen Profile P mit einer Menge von Referenzprofilen {R} sauberer und verschmutzter
Münzen in den drei Farbkanälen
f = {
r,g,b} erfolgen, wobei RF ein Referenzprofil aus der Menge aller Referenzprofile ist. Die
Kreuzkorrelation für eine Verschiebung von k Messpunkten eines Profils im Farbkanal
f, wobei
f = {
r,g,b}
, gegeben ist durch

mit
k = 0,..
N - 1, wobei N die Profillänge bezeichnet.
[0066] Die Verschiebung zwischen dem für die zu untersuchende Münze 1 erstellten Profil
P und dem Referenzprofil R ergibt sich aus
s = argmax
k Cg(
k), k=0,...,N-1.
[0067] Die Profillänge N ist typischerweise gegeben durch

Messpunkte, wobei
D2€ der Durchmesser der größten zu untersuchenden Münze 1, beispielsweise der 2-Euro-Münze,
ist. Der Parameter r bezeichnet die Auflösung, z.B. r=0.3mm, und der Faktor 2 in der
Formel gewährleistet, dass die Münze vollständig im Aufnahmebereich bzw. im Profil
enthalten ist.
[0068] Die gesamte Kreuzkorrelation CC ist dann
CC =
Cr(
s) +
Cg(
s)+
Cb(
s).
[0069] Die Kreuzkorrelation wird also zwischen dem für die zu untersuchende Münze 1 erstellten
Profil P und der Menge von Referenzprofilen R ermittelt, die beispielsweise Referenzprofile
R in der Verarbeitungseinheit 4 hinterlegt sind. Ist der Übereinstimmungsmaßwert zwischen
dem für die zu untersuchende Münze 1 erstellten Profil P und der Menge an Referenzprofilen
R ermittelt, wird in einem Klassifikationsschritt der zu untersuchenden Münze 1 beispielsweise
die Klasse sauber oder verschmutzt zugewiesen, wenn der ermittelte Übereinstimmungsmaßwert
eine, einen vorgegebenen Schwellenwert überschreitende, Übereinstimmung beispielsweise
mit Münzart-Referenzprofilen RM zeigt, die auf eine vollständige Umfärbung des Münzbilds
hindeuten. Als Ähnlichkeitsmaß bei der Ermittlung des Übereinstimmungsmaßwerts kann
anstelle der Kreuzkorrelation CC beispielsweise auch eine quadratische oder absolute
Abweichung berechnet werden. Mögliche Klassifikatoren, die mittels Referenzprofilen
für saubere und/oder verschmutze Münzen trainiert werden, sind beispielsweise Decision
Trees, neuronale Netze, k-nearest neighbors, der k-Means, - oder eine lineare Diskriminanzanalyse.
[0070] Alternativ dazu kann zur Ermittlung des Übereinstimmungsmaßwerts eine Merkmalsextraktion
durchgeführt werden. Dabei werden die Profile zentriert und gestreckt oder gestaucht
und ein Merkmalsvektor wird ermittelt und mit Referenzmerkmalsvektoren verglichen.
Ein möglicher Merkmalsvektor ist ein Triple von Einzelfarbprofilmittelwerten

wobei die zentralen Mittelwerte, d.h. die mittleren Reflektionswerte in unterschiedlichen
Wellenlängen im Bereich der Münze, aus zentrierten Profilen ermittelt werden. Die
Länge der Mittelwertfilter ist 2m+1, wobei m entsprechend der Auflösung r und der
Münzgröße zu wählen ist.
[0071] Dieser Merkmalsvektor wird für die Referenzprofile R und die für die zu untersuchenden
Münzen 1 erstellten Profile P berechnet und ein Klassifikator wird angewandt.
Fig. 8 zeigt Beispiele für derartige Merkmalsvektoren, dargestellt in einem Merkmalsraum.
Auf der x-, y- und z-Achse sind dabei die Reflexionsgrade RG für den grünen, roten
und blauen Spektralbereich angegeben. Dabei sind auf unterschiedliche Weise verschmutzte
Münzen mit einem + als Symbol dargestellt, während unverschmutzte Münzen mit einem
o als Symbol gekennzeichnet sind.
[0072] Alternativ dazu kann eine Klassifikation, z.B. mittels Decision Trees, neuronaler
Netze, k-nearest neighbors, k-Means, oder linearer Diskriminanzanalyse, durchgeführt
werden, bei der eine Unterscheidungsfunktion ermittelt wird, die angibt, ob ein für
eine zu untersuchende Münze 1 erstelltes Profil P beispielsweise mit dem hinterlegten
Referenzprofil R einer unverschmutzten oder verschmutzten Referenzmünze übereinstimmt.
1. Verfahren zur Oberflächenprüfung von Münzen (1) auf Verschmutzung, insbesondere aufgrund
von chemischen Prozessen, wobei
- eine zu untersuchende Münze (1; 1a, 1b) relativ zu einem optischen Aufnahmegerät
(20) derart bewegt wird, dass sich Bereiche der Oberfläche des Münzbilds im Aufnahmebereich
des Aufnahmegeräts (20) befinden,
- während der Bewegung der zu untersuchenden Münze (1; 1a, 1b) mit dem optischen Aufnahmegerät
(20) entlang zumindest eines Oberflächenbereichs (O; O1, O2, O3) und während dieser Zeit Oberflächenpunkte des Münzbilds (10; 10a, 10b) in zumindest
zwei optischen Wellenlängenbereichen aufgenommen werden, wobei derart für jeden der
Wellenlängenbereiche jeweils ein Profil (P; P1, P2, P3) erstellt wird, das die Reflexion in dem betreffenden Wellenlängenbereich für eine
Anzahl von zeitlich aufeinander folgenden Aufnahmen darstellt, die vom Münzbild (10;
10a, 10b) der zu untersuchenden Münze (1; 1a, 1b) während ihrer Bewegung erstellt
wurden,
- vorab zumindest ein Referenzprofil (R; R1, R2, R3) einer Referenzmünze aufgenommen und zur Verfügung gehalten wird, das derart zentriert
ist, dass die Mitte des im Aufnahmebereich des Aufnahmegeräts (20) erfassten Münzbilds
der Mitte des erstellten Referenzprofils (R; R1, R2, R3) entspricht, und das derart gestreckt oder gestaucht ist, dass die Breite des erfassten
Münzbilds im erstellten Referenzprofil (R; R1, R2, R3, R4) einer vorgegebenen Standardbreite entspricht,
- das erstellte Profil (P; P1, P2, P3) der zu untersuchenden Münze (1; 1a, 1b) derart verschoben und gestreckt oder gestaucht
wird, dass die Mitte des erfassten Münzbilds (10; 10a, 10b) der zu untersuchenden
Münze (1; 1a, 1b) in der Mitte des erstellten Profils (P; P1, P2, P3) liegt und dass die Breite des erfassten Münzbilds (10; 10a, 10b) im erstellten Profil
(P; P1, P2, P3) der vorgegebenen Standardbreite entspricht,
- das erstellte Profil (P; P1, P2, P3) der zu untersuchenden Münze (1; 1a, 1b) mit dem zumindest einen Referenzprofil (R;
R1, R2, R3, R4) der Referenzmünze verglichen und ein diesbezüglicher Übereinstimmungsmaßwert ermittelt
wird, und
- eine Verschmutzung festgestellt wird, wenn der ermittelte Übereinstimmungsmaßwert
eine einen vorgegebenen Schwellenwert unterschreitende Übereinstimmung indiziert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass von der zu untersuchenden Münze (1; 1a, 1b) entlang einer vorgegebenen Anzahl von
Oberflächenbereichen (O; O1, O2, O3) jeweils Oberflächenpunkte des Münzbilds (10; 10a, 10b) in zumindest zwei optischen
Wellenlängenbereichen aufgenommen werden, wobei derart für jeden der Oberflächenbereiche
(O; O1, O2, O3) jeweils ein Profil (P; P1, P2, P3) für jeden der Wellenlängenbereiche erstellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass jedes erstellte Profil (P; P1, P2, P3) einer zu untersuchenden Münze (1; 1a, 1b) jeweils mehrere Einzelfarbprofile (PFr, PFg, PFb) umfasst, wobei jedes der Einzelfarbprofile (PFr, PFg, PFb) in jeweils anderen Wellenlängenbereichen aufgenommene Aufnahmen der Oberflächenpunkte
desselben Oberflächenbereichs (O; O1, O2, O3) der jeweils zu untersuchenden Münze (1; 1a, 1b) umfasst.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Referenzmünze eine unverschmutzte Münze vorgegeben wird und bei der zu untersuchenden
Münze (1; 1a, 1b) eine Verschmutzung festgestellt wird, wenn der für das erstellte
Profil (P; P1, P2, P3) der zu untersuchenden Münze (1; 1a, 1b) ermittelte Übereinstimmungsmaßwert eine
Abweichung vom Referenzprofil (R; R1, R2, R3) indiziert, die den vorgegebenen Schwellenwert überschreitet.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- eine Anzahl von Referenzprofilen (R; R1, R2, R3) für mehrere unterschiedliche Arten von Referenzmünzen vorgegeben wird, wobei die
Referenzmünzen insbesondere eine oder mehrere unverschmutzte und eine oder mehrere
auf unterschiedliche Weise verschmutzte Referenzmünzen umfassen,
- das für die zu untersuchende Münze (1; 1a, 1b) erstellte Profil (P; P1, P2, P3) mit jedem der Referenzprofile (R; R1, R2, R3) verglichen wird und derart jeweils ein Übereinstimmungsmaßwert für jedes der Referenzprofile
(R; R1, R2, R3) erhalten wird, und
- die zu untersuchende Münze (1; 1a, 1b) als unverschmutzt oder verschmutzt erkannt
wird, wenn aufgrund des jeweiligen Übereinstimmungsmaßwerts eine Übereinstimmung mit
einem der Referenzprofile (R; R1, R2, R3) der Referenzmünzen ermittelt wird.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für jede Art von Referenzmünze jeweils ein Referenzprofil (R; R1, R2, R3) herangezogen wird, das eine Anzahl von für derartige Referenzmünzen erstellten Münzart-Referenzprofilen
(RM) umfasst, wobei die Münzart-Referenzprofile (RM) jeweils einzeln zentriert und
gestreckt oder gestaucht sind, und
dass das für die zu untersuchende Münze erstellte Profil (P; P1, P2, P3) mit jedem einzelnen Münzart-Referenzprofil (RM) verglichen und ein diesbezüglicher
Übereinstimmungsmaßwert für jedes der Münzart-Referenzprofile (RM) ermittelt wird.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Referenzprofil (R; R1, R2, R3) jeweils mehrere Einzelreferenzfarbprofile (RFr, RFg, RFb) umfasst, wobei jedes der Einzelreferenzfarbprofile (RFr, RFg, RFb) in jeweils anderen Wellenlängenbereichen aufgenommene Aufnahmen der Oberflächenpunkte
desselben Oberflächenbereichs der jeweiligen Referenzmünze umfasst.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Ermittlung des Übereinstimmungsmaßwerts beim Vergleich des zumindest einen für
die zu untersuchende Münze (1; 1a, 1b) erstellten Profils (P; P1, P2, P3) mit dem zumindest einen Referenzprofil (R; R1, R2, R3) ein Ähnlichkeitsmaß, insbesondere die Kreuzkorrelation oder die Summe der quadratischen
Abweichungen oder die Summe der absoluten Abweichungen, berechnet wird und/oder ein
Vergleich basierend auf einer Merkmalsextraktion durchgeführt wird.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass, sofern Profile (P; P1, P2, P3) für eine Anzahl von Oberflächenbereichen der zu untersuchenden Münze (1; 1a, 1b)
zur Verfügung stehen, beim Vergleich des für die zu untersuchende Münze (1; 1a, 1b)
erstellten Profils (P; P1, P2, P3) mit dem zumindest einen Referenzprofil (R; R1, R2, R3) bei der zu untersuchenden Münze (1; 1a, 1b) bereits eine Verschmutzung festgestellt
wird, wenn der für das Profil (P; P1, P2, P3) eines einzigen der Oberflächenbereiche ermittelte Übereinstimmungsmaßwert eine Verschmutzung
indiziert.
10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Denomination der zu untersuchenden Münze (1; 1a, 1b) festgestellt wird und das
zumindest eine Referenzprofil (R; R1, R2, R3) anhand der festgestellten Denomination ausgewählt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme vorgegebener Oberflächenbereiche mit dem optischen Aufnahmegerät (20)
inaktiviert wird, wenn die festgestellte Denomination indiziert, dass sich Oberflächenbereiche
(O; O1, O2, O3) der zu untersuchenden Münze (1; 1a, 1b) außerhalb des Aufnahmebereichs des Aufnahmegeräts
(20) befinden.
12. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- für jede Münzseite der zu untersuchenden Münze (1; 1a, 1b) für zumindest einen Oberflächenbereich
(O; O1, O2, O3) Oberflächenpunkte des Münzbilds (10; 10a, 10b) in zumindest zwei optischen Wellenlängenbereichen
aufgenommen werden, wobei derart für jeden der Wellenlängenbereiche jeweils ein Profil
(P; P1, P2, P3) erstellt wird,
- das für die zweite Münzseite erstellte Profil (P; P1, P2, P3) zentriert und gestreckt oder gestaucht wird, sodass die Mitte des erfassten Münzbilds
in der Mitte des erstellten Profils (P') liegt und dass die Breite des erfassten Münzbilds
im erstellten Profil (P; P1, P2, P3) der vorgegebenen Standardbreite entspricht, und
- das zumindest eine für die zweite Münzseite erstellte Profil (P; P1, P2, P3) mit zumindest einem Referenzprofil (R; R1, R2, R3) verglichen wird und ein diesbezüglicher Übereinstimmungsmaßwert ermittelt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine für die zweite Münzseite erstellte Profil (P; P1, P2, P3) mit demselben Referenzprofil (R; R1, R2, R3) verglichen wird, wie das für die erste Münzseite erstellte Profil (P; P1, P2, P3) und/oder
dass das zumindest eine für die zweite Münzseite der zu untersuchenden Münze erstellte
Profil (P; P1, P2, P3) gemäß der Zentrierung und/oder Streckung oder Stauchung, die für das entsprechende
für die erste Münzseite erstellte Profil (P; P1, P2, P3) ermittelt wurden, zentriert und/oder gestreckt oder gestaucht wird.
14. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gerätedrift des optischen Aufnahmegeräts (20) anhand desjenigen Helligkeitswerts
erfolgt, der ohne zu untersuchende Münze (1; 1a, 1b) ermittelt wird und die derart
ermittelte Gerätedrift zur Korrektur des für die zu untersuchende Münze (1; 1a, 1b)
erstellten Profils (P; P1, P2, P3) herangezogen wird.
15. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung der zu untersuchenden Münze (1; 1a, 1b) relativ zum optischen Aufnahmegerät
bewirkt wird, indem die zu untersuchende Münze (1; 1a, 1b) entlang einer geneigten
Ebene abrollt oder, insbesondere auf einem Förderband oder Riemen, gefördert wird
oder entlang einer Freiflugstrecke am optischen Aufnahmegerät (20) vorbei transportiert
wird.
16. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zeitpunkt, insbesondere durch eine unmittelbar vor dem Aufnahmebereich des Aufnahmegeräts
(20) angeordnete Triggereinheit (5), bestimmt wird, zu dem die zu untersuchende Münze
(1; 1a, 1b) in den Aufnahmebereich gelangt und in einem vorgegebenen Zeitabstand nach
der Detektion des Eintretens in den Aufnahmebereich der Vergleich des zumindest einen
für die zu untersuchende Münze (1; 1a, 1b) erstellten Profils (P; P1, P2, P3) mit dem zumindest einen Referenzprofil (R; R1, R2, R3) durchgeführt wird.