[0001] Die Erfindung betrifft ein elastisches Dämpfungselement zur schwingungsdämpfenden
(vibrationsdämpfenden) Lagerung eines Hörers innerhalb eines Hörinstruments. Weiter
betrifft die Erfindung ein Hörinstrument mit einem solchen elastischen Dämpfungselement.
[0002] Als "Hörinstrument" werden allgemein Geräte bezeichnet, die einen Umgebungsschall
aufnehmen, signaltechnisch modifizieren und ein modifiziertes Schallsignal an das
Gehör einer das Hörinstrument tragenden Person abgeben.
[0003] Ein Hörinstrument, das zur Versorgung einer hörgeschädigten Person ausgebildet ist
und das akustische Umgebungssignale derart verarbeitet, insbesondere verstärkt, dass
die Hörschädigung ganz oder teilweise kompensiert wird, wird hier und im Folgenden
als "Hörgerät" bezeichnet. Ein Hörgerät umfasst hierzu üblicherweise einen Eingangswandler,
beispielsweise in Form eines Mikrofons, eine Signalverarbeitungseinheit mit einem
Verstärker, sowie einen Ausgangswandler. Der Ausgangswandler ist in der Regel als
Miniaturlautsprecher realisiert und wird auch als "Hörer" (Receiver) bezeichnet.
[0004] Zusätzlich zu Hörgeräten gibt es allerdings auch Hörinstrumente, die auf die Versorgung
von Normalhörenden ausgerichtet sind, um das Gehör des jeweiligen Trägers zu schützen
oder um die Geräuschwahrnehmung (z.B. das Sprachverständnis in komplexen Geräuschumgebungen)
für bestimmte Zwecke zu unterstützen. Solche Hörinstrumente sind oft ähnlich aufgebaut
wie Hörgeräte und umfassen insbesondere auch die oben genannten Komponenten Eingangswandler,
Signalverarbeitung und Ausgangswandler.
[0005] Um den zahlreichen individuellen Bedürfnissen entgegenzukommen, werden unterschiedliche
Bauformen von Hörinstrumenten angeboten. Bei sogenannten BTE-Hörinstrumenten (Behind-The-Ear,
auch Hinter-dem-Ohr, kurz HdO) wird ein mit dem Eingangswandler, der Signalverarbeitung
und einer Batterie bestücktes Gehäuse hinter dem Ohr getragen. Je nach Ausgestaltung
kann der Hörer entweder direkt im Gehörgang des Trägers (sogenannte Ex-Hörer-Hörinstrumente
oder Hörer-in-the-Canal-, kurz RIC-Hörinstrumente) angeordnet sein. Alternativ ist
der Hörer innerhalb des Gehäuses selbst angeordnet. In diesem Fall leitet ein flexibler,
auch als "Tube" bezeichneter Schallschlauch die akustischen Ausgabesignale des Hörers
vom Gehäuse zum Gehörgang (Schlauch-Hörinstrumente). Bei sogenannten ITE-Hörinstrumenten
(In-the-Ear, auch In-dem-Ohr, kurz IdO) wird ein Gehäuse, welches sämtliche funktionale
Komponenten einschließlich des Mikrofons und des Hörers enthält, zumindest teilweise
im Gehörgang getragen. Sogenannte CIC-Hörinstrumente (Completely-in-Canal) sind den
ITE-Hörinstrumenten ähnlich, werden jedoch vollständig im Gehörgang getragen.
[0006] Unabhängig von der Bauweise ist eine sichere und insbesondere schwingungs- bzw.-
vibrationsgedämpfte Lagerung des Hörers innerhalb des Hörinstrumentgehäuses notwendig,
insbesondere um das Auftreten von akustischen Rückkopplungen zu minimieren bzw. zu
vermeiden.
[0007] Zur Erzielung einer effektiven Schwingungsdämpfung ist der Hörer eines Hörinstruments
üblicherweise mit individuell geformten Lagerungen gelagert, die sowohl an die jeweilige
Hörer-Bauform als auch an den verfügbaren Raum im Hörinstrument als auch an die geforderte
Verstärkung des Hörinstruments angepasst sind. Gängig ist die Dämpfung eines Hörers
mittels eines Gummibandes oder einer Gummitasche, die um den hinteren Teil des Hörers
gewickelt werden, so dass ein Anstoßen an die harte Gehäusewand des Hörinstrumentegehäuses
vermieden wird. Zusätzlich werden Hörer häufig in Kammern aus Kunststoff oder Metall
eingeschlossen, um eine Übertragung von Luftschall innerhalb des Gehäuses des jeweiligen
Hörinstruments möglichst zu vermeiden.
[0008] Die mechanische Halterung des Hörers erfolgt in der Regel maßgeblich mittels eines
Schall-Schlauchs aus Gummi oder einem Elastomer, der an dem Schallauslass des Hörers
angreift und auch den von dem Hörer erzeugten Schall zum Ausgang des Gehäuses des
Hörinstruments leitet. Die Verwendung des Schall-schlauchs als maßgebliche mechanische
Halterung für den Hörer ist allerdings insofern nachteilig, als die verschiedenen
Funktionen des Schallschlauchs, nämlich die mechanische Haltefunktion, die Dämpfungsfunktion
und die Schallleitungsfunktion einander widersprechende Ausbildungen des Schallschlauches
fordern würden und daher nur schwer miteinander in Einklang zu bringen sind. So wäre
beispielsweise im Sinne einer effektiven Schwingungsdämpfung eine vergleichsweise
weiche Ausgestaltung des Schallschlauchs vorteilhaft, die aber für eine schwingungsarme
mechanische Halterung des Hörers und die Schallleitung nachteilig wäre.
[0009] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine sichere und hinsichtlich der
Schwingungsdämpfung effektive Lagerung eines Hörers innerhalb eines Hörinstrumentes
zu ermöglichen.
[0010] Bezüglich eines elastischen Dämpfungselements wird diese Aufgabe erfindungsgemäß
gelöst durch die Merkmale der Ansprüche 1. Bezüglich eines Hörinstrumentes wird die
Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 8. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung dargelegt.
[0011] Das elastische Dämpfungselement wird zur schwingungsdämpfenden Lagerung eines Hörers
innerhalb eines Hörinstruments eingesetzt. Es umfasst einen hohlen (insbesondere,
aber nicht zwingend selbst elastischen) Grundkörper, von dessen Innenfläche mehrere
elastische Haltevorsprünge abstehen. Jeder dieser Haltvorsprünge weist dabei an einem
distalen (d.h. von der Innenfläche des Grundkörpers abgewandten) Ende eine Anlagefläche
für den zu lagernden Hörer auf. Erfindungsgemäß korrespondiert mit mindestens einem
der Haltevorsprünge eine Vertiefung, die fluchtend mit dem Haltevorsprung an der Außenfläche
des Grundkörpers ausgebildet ist, so dass das Dämpfungselement im Bereich des korrespondierenden
Haltevorsprungs eine (im Vergleich zu einem entsprechenden Körper mit glatter Außenwand)
reduzierte Materialstärke aufweist. Infolge der Vertiefung bildet der korrespondierende
Haltevorsprung somit eine nach außen offene Hohlform aus.
[0012] Die Vertiefung und deren konkrete Gestaltung ermöglichen es, die Dämpfungseigenschaften
eines jeden Haltevorsprungs individuell, unabhängig von dem Material des Dämpfungselements
und mit hoher Flexibilität und Präzision an das Schwingungsverhalten des Hörers anzupassen,
um diesen einerseits stabil zu halten, andererseits aber besonders effektiv und an
die Bewegungsrichtung und -intensität des jeweiligen Hörertyps angepasst zu dämpfen.
[0013] Insbesondere wird durch die oder jede Vertiefung ein Hohlvolumen geschaffen, in das
das Material des Haltevorsprungs bei einer Komprimierung durch den Hörer ausweichen
kann. Ein den Schallausgang des Hörers mit der Außenseite des Gehäuses des Hörinstruments
koppelnder Schallschlauch wird durch das erfindungsgemäße Dämpfungselement weitgehend
mechanisch entlastet und kann daher besser in Hinblick auf seine Schallübertragungs-
und Dämpfungseigenschaften optimiert werden als ein herkömmlicher Schallschlauch mit
tragender Funktion. Die mindestens eine nach außen geöffnete Vertiefung ermöglicht
zudem - im Vergleich zu Dämpfungselementen mit geschlossenen Luftpolstern - eine einfache
Herstellung des Dämpfungselements, beispielsweise durch Spritzguss.
[0014] Vorzugsweise ist jeder der Haltevorsprünge in Form einer konisch geformten Noppe
gebildet. Durch die konischen Noppen wird der Hörer schwebend in dem Dämpfungselement
gehalten. Somit werden die durch die Dämpfung notwendigerweise verursachten Reibungsverluste
gering gehalten, was wiederum die Erzielung einer hohen Schallleistung am Schallausgang
des Hörers ermöglicht.
[0015] In einer zweckmäßigen Ausführung ist der elastische Grundkörper als ein den Hörer
vollumfänglich umschließender Schlauch - vorzugsweise mit einem an den Hörer angepassten
(z.B. rechteckigen) Querschnitt - ausgebildet. Der Grundkörper ist mit anderen Worten
an zwei gegenüberliegenden Seiten offen. Der Hörer wird dabei vorzugsweise derart
in das schlauchförmige Dämpfungselement eingesetzt, dass sein Schallauslass und die
gegenüberliegende Hörer-Rückseite an den offenen Seiten des Dämpfungselements angeordnet
sind. Der Hörer ist hierdurch im Betrieb in der Bewegung entlang seiner - üblicherweise
zum Schallauslass parallelen - Hauptschwingungsrichtung nur gering eingeschränkt.
[0016] In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung weisen verschiedene Haltevorsprünge
des Dämpfungselements einen unterschiedlichen Füllgrad auf. Das Dämpfungselement umfasst
in dieser Ausführungsform also mindestens zwei Haltevorsprünge, die jeweils durch
eine korrespondiere Vertiefung ganz oder teilweise ausgehöhlt sind, wobei diese Vertiefungen
eine unterschiedliche Tiefe aufweisen. Dies ermöglicht wiederum eine besonders flexible
und individuelle Anpassung eines jeden Haltevorsprungs an das Schwingungsverhalten
des Hörers. Zusätzlich zu hohlen und/oder teilgefüllten Haltevorsprüngen kann das
Dämpfungselement dabei auch einen oder mehrere vollständig gefüllte Haltevorsprünge,
also Haltevorsprünge ohne zugeordnete Vertiefung umfassen, in deren Bereich die Außenwand
des Dämpfungselements somit glatt ist.
[0017] Der Grundkörper und die Haltevorsprünge bestehen vorzugsweise aus einem elastomeren
Material und besonders bevorzugt aus einem Fluor-Elastomer und/oder einem Fluor-Silikon-Elastomer.
Beispielsweise sind der Grundkörper und/oder die Haltenvorsprünge aus einem Fluor-Elastomer
hergestellt, das von der Firma DuPont unter der Handelsbezeichnung "Viton" vertrieben
wird.
[0018] Der Grundkörper und die Haltvorsprünge sind in einer geeigneten Ausführung der Erfindung
aus dem gleichen Material, insbesondere einstückig (monolithisch), gefertigt. In einer
vorteilhaften Alternativausführung sind die Haltevorsprünge dagegen aus einem weicheren
Material gefertigt als der Grundkörper. Der Grundkörper und die Haltevorsprünge sind
hierbei zweckmäßigerweise (aber nicht zwingend) in einem Zwei-Komponenten-Spritzgussverfahren
hergestellt. Auch eine Kombination Metall / Elastomer oder Plastik / Elastomer ist
im Rahmen der Erfindung denkbar.
[0019] Die Haltevorsprünge können im Rahmen der Erfindung auf eine durchgehende (unterbrechungsfreie)
Wand des Grundkörpers aufgesetzt sein. In einer vorteilhaften Alternativausführung
ist der Grundkörper dagegen im Bereich mindestens eines Haltevorsprungs mit einem
Durchbruch (also einer sich von der Innenseite bis zu Außenseite des Grundkörpers
erstreckenden Öffnung) versehen, wobei der Haltevorsprung in diesen Durchbruch eingesetzt,
insbesondere eingespritzt ist. Durch diese Ausführung wird ermöglicht, dass der Haltevorsprung
bei Belastung durch den Hörer durch die Wand des Grundkörpers hindurchtauchen kann,
was insbesondere auch durch die außenseitige Vertiefung im Bereich des Haltevorsprungs
begünstigt wird. Diese Beweglichkeit des Haltevorsprungs oder der Haltevorsprünge
ermöglicht es, den Grundkörper unter gleichzeitiger Wahrung einer hohen elastischen
Flexibilität des Dämpfungselements vergleichsweise hart und damit stabil auszugestalten.
[0020] Das erfindungsgemäße Hörinstrument umfasst ein Gehäuse, einen Hörer und das erfindungsgemäße
elastische Dämpfungselement gemäß einer der vorbeschriebenen Ausgestaltungsformen.
Der Hörer ist hierbei mittels des elastischen Dämpfungselements schwingungsdämpfend
innerhalb des Hörinstrumentegehäuses gelagert ist. Der Hörer ist hierzu insbesondere
an seinem Außenumfang von dem elastischen Dämpfungselement umgeben.
[0021] Die für das erfindungsgemäße Dämpfungselement beschriebenen Vorteile der einzelnen
Ausführungsformen sind auf entsprechende Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Hörinstruments
sinngemäß übertragbar.
[0022] Das erfindungsgemäße Dämpfungselement kann vorteilhaft in Hörinstrumenten der eingangsbeschriebenen
Bauformen, also sowohl in BTE-Geräten als auch in ITE-Geräten eingesetzt werden.
[0023] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher
erläutert. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- in perspektivischer Darstellung eine erste Ausführungsform eines elastischen Dämpfungselements
zur schwingungsdämpfenden Lagerung eines Hörers eines Hörinstrumentes,
- Fig. 2
- in einem Querschnitt das elastische Dämpfungselement mit dem Hörer gemäß Fig. 1,
- Fig. 3 und 4
- in Darstellung gemäß Fig. 1 bzw. Fig. 2 das derartige elastische Dämpfungselement
mit einem darin gelagerten Hörer,
- Fig. 5 und 6
- in Darstellung gemäß Fig. 1 bzw. Fig. 2 eine zweite Ausführungsform des elastischen
Dämpfungselements mit einem darin angeordneten Hörer,
- Fig. 7 und 8
- in Darstellung gemäß Fig. 1 bzw. Fig. 2 eine dritte Ausführungsform des elastischen
Dämpfungselements mit einem darin angeordneten Hörer,
- Fig. 9 und 10
- in Darstellung gemäß Fig. 1 bzw. Fig. 2 eine vierte Ausführungsform des elastischen
Dämpfungselements mit einem darin angeordneten Hörer,
- Fig. 11
- in Detaildarstellung analog zu Fig. 6 das dortige Dämpfungselement in einem Ruhezustand
und einem durch den Hörer belasteten Zustand, sowie
- Fig. 12
- in schematischer Darstellung ein Hörinstrument mit einem mittels des elastischen Dämpfungselements
gelagerten Hörer.
[0024] Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren stets mit gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0025] Die Fig. 1 und 2 zeigen ein elastisches Dämpfungselement 1, das zur schwingungsdämpfenden
Lagerung eines Hörers 2 (Fig. 3) innerhalb eines als Hörgerät ausgebildeten Hörinstruments
3 (Fig. 12) dient.
[0026] Das elastische Dämpfungselement 1 umfasst einen elastischen, schlauchförmigen Grundkörper
5 aus einem Fluor-Silikon-Elastomer (insbesondere "Viton") mit näherungsweise quadratischem
Querschnitt. Das Dämpfungselement 1 umfasst weiterhin mehrere Haltevorsprünge 6 in
Form von konischen Noppen, die von einer Innenfläche 7 des Grundkörpers 5 in den von
diesem umschlossenen Innenraum abstehen. Jeder der Haltevorsprünge 6 weist an seinem
distalen (d.h. von der Innenfläche 7 abgewandten) Ende eine Anlagefläche 8 für den
zu lagernden Hörer 2 auf.
[0027] In dem Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 1 und 2 korrespondiert mit jedem Haltevorsprung
6 eine Vertiefung 9, die fluchtend mit dem jeweiligen Haltevorsprung 6 in eine Außenfläche
10 des Grundkörpers 5 eingebracht ist. Infolge der korrespondierenden Vertiefungen
9 bilden die Haltevorsprünge 6 somit jeweils eine zur Außenfläche 10 hin offene Hohlform
(etwa nach Art einer durchgeprägten Delle).
[0028] Gemäß den Fig. 3 und 4 wird der Hörer 2 bestimmungsgemäß in den Innenraum des Dämpfungselements
1 eingesetzt, so dass er mit seinem Außenumfang 11 an den Anlageflächen 8 der Haltevorsprünge
6 anliegt. Der schlauchförmige Grundkörper 5 des Dämpfungselements 1 umschließt dabei
die Seitenflächen des Hörers 2 vollumfänglich. Ein Anschluss 12 des Hörers 2 für einen
Schallschlauch und eine diesem Anschluss 12 gegenüberliegende Rückseite des Hörers
2 sind dagegen an den offenen Seiten des schlauchförmigen Grundkörpers 5 angeordnet.
[0029] Die Fig. 5 und 6 zeigen eine zweite Ausführungsform des elastischen Dämpfungselements
1. Diese unterscheidet sich von dem aus einem einzigen Material einstückig hergestellten
Dämpfungselement 1 gemäß den Fig. 1 bis 4 dadurch, dass der Grundkörper 5 und die
Haltevorsprünge 6 aus unterschiedlichen Materialien 13 bzw. 14 gefertigt sind. Das
für den Grundkörper 5 herangezogene Material 13 ist dabei härter als das Material
14, aus dem die Haltevorsprünge 6 gefertigt sind. In einer bevorzugten Ausführung
handelt es sich bei dem Material 13 als auch bei dem Material 14 um Fluor-Silikon-Elastomere
(insbesondere "Viton") mit unterschiedlicher Härte.
[0030] In der Ausführung gemäß den Fig. 5 und 6 ist der aus dem vergleichsweise harten Material
13 bestehende Grundkörper 5 mit Durchbrüchen 15 versehen, wobei in jeden Durchbruch
15 jeweils ein Haltevorsprung 6 aus dem vergleichsweise weichen Material 14 inklusive
der zugehörigen Vertiefung 9 eingespritzt ist. Das Dämpfungselement 1 gemäß Fig. 5
und 6 ist insbesondere in einem Zwei-Komponenten-Spritzgussverfahren gefertigt.
[0031] In den Fig. 7 und 8 ist eine dritte Variante des elastischen Dämpfungselements 1
gezeigt, dass nach Art der Ausführungsvariante gemäß Fig. 1 bis 4 aus einem einzigen
Material einstückig hergestellt ist. Von dem Dämpfungselement 1 gemäß Fig. 1 bis 4
unterscheidet sich die Ausführungsform gemäß Fig. 7 und 8 aber dadurch, dass die Vertiefungen
9 eine unterschiedliche Tiefe aufweisen. Entsprechend weisen die korrespondierenden
Haltevorsprünge 6 einen unterschiedlichen Füllgrad und somit auch eine unterschiedliche
Elastizität auf.
[0032] In dem dargestellten Beispiel nimmt der Füllgrad der Haltevorsprünge nach unten hin
zu, so dass der Hörer 2 in dem oberen Bereich des Dämpfungselements 1 weicher gelagert
ist als in dem unterem Bereich. Die an einer Unterseite 16 des Grundkörpers 5 angeordneten
Haltevorsprünge 6 sind dabei sogar vollständig gefüllt. Diesen an der Unterseite 16
angeordneten Haltevorsprüngen 6 ist also keine korrespondierende Vertiefung an der
Außenfläche 8 des Grundkörpers 5 zugeordnet. Vielmehr ist die Außenfläche 8 im Bereich
der Unterseite 16 eben ausgebildet. Die Begriffe "Unterseite" sowie "oben" und "unten"
beziehen sich lediglich auf die Orientierung des Dämpfungselements 1 in der Zeichnung
und beschreiben keine Orientierung des Dämpfungselements 1 in dem umgebenden Raum,
wenn das Dämpfungselement 1 in einem Hörgerät 3 eingebaut ist.
[0033] Der Füllgrad der einzelnen Haltevorsprünge 6 ist dabei in Anpassung an das Schwingungsverhalten
des Hörers 2 derart gewählt, dass eine besondere effektive akustische Dämpfung des
Hörers 2 erzielt wird, dass also eine Übertragung von Vibrationen des Hörers 2 auf
andere Komponenten des den Hörer 2 und das Dämpfungselement 1 umfassenden Hörgeräts
3 besonders effektiv unterdrückt wird.
[0034] Die Fig. 9 und 10 zeigen eine vierte Variante des elastischen Dämpfungselementes
1, in dem die Ausgestaltungsmerkmale der in den Fig. 5 bis 8 gezeigten Dämpfungselemente
1 vereint sind. Konkret weist das Dämpfungselement 1 gemäß den Fig. 9 und 10 die aus
den unterschiedlichen harten Materialien 13 und 14 aufgebaute Zwei-Komponenten-Struktur
des Dämpfungselements 1 gemäß den Fig. 5 und 6 in Kombination mit dem variierenden
Füllgrad der Haltevorsprünge 6 des Dämpfungselements gemäß den Fig. 7 und 8 auf.
[0035] Fig. 11 zeigt anhand von zwei gegenübergestellten Teilschnitten analog zu Fig. 5,
wie sich die Haltevorsprünge 6 des Dämpfungselement 1 (hier beispielshaft in der Ausführungsform
gemäß Fig. 5 und 6) bei einer Belastung durch den schwingenden Hörer 2 aus ihrer Ruhelage
(linke Bildhälfte) verformen (rechte Bildhälfte; hier zur Veranschaulichung stark
übertrieben dargestellt). Der Darstellung ist dabei insbesondere zu entnehmen, dass
sich die Haltevorsprünge 6 unter Belastung über die Außenfläche 10 des Grundkörpers
5 ausdehnen können, während der Grundkörper 5 weitgehend formstabil bleibt.
[0036] Fig. 12 zeigt ein Hörgerät 3 mit einem Gehäuse 20, in welchem der in dem Dämpfungselement
1 gelagerte Hörer 2 eingebaut ist. Weiter umfasst das Hörgerät 3 zwei Mikrofone 21,
eine Batterie 22 und eine Signalverarbeitungseinheit 23.
[0037] Durch die Haltevorsprünge 6 des Dämpfungselementes 1 ist der Hörer 2 schwebend gelagert,
so dass in seiner - zu der Achse des Grundkörpers 5 parallelen - Hauptschwingungsrichtung
vergleichsweise frei beweglich ist.
[0038] Die Erfindung wird an den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen besonders
deutlich, ist auf diese Ausführungsbeispiele gleichwohl aber nicht beschränkt. Vielmehr
können weitere Ausführungsformen der Erfindung aus den Ansprüchen und der vorstehenden
Beschreibung abgeleitet werden.
Bezugszeichenliste
[0039]
- 1
- Dämpfungselement
- 2
- Hörer
- 3
- Hörinstrument
- 5
- Grundkörper
- 6
- Haltevorsprung
- 7
- Innenfläche (des Grundkörpers)
- 8
- Anlagefläche
- 9
- Vertiefung
- 10
- Außenfläche (des Grundkörpers)
- 11
- Außenumfang (des Hörers)
- 12
- Anschluss
- 13
- Material
- 14
- Material
- 15
- Durchbruch
- 16
- Unterseite
- 20
- Gehäuse
- 21
- Mikrofon
- 22
- Batterie
- 23
- Signalverarbeitungseinheit
1. Elastisches Dämpfungselement (1) zur schwingungsdämpfenden Lagerung eines Hörers (2)
innerhalb eines Hörinstrumentes (3), umfassend einen hohlen Grundkörper (5), von dessen
Innenfläche (7) mehrere Haltevorsprünge (6) abstehen, wobei jeder Haltevorsprung (6)
an seinem distalen Ende eine Anlagefläche (8) für den zu lagernden Hörer (2) aufweist,
und wobei mit mindestens einem der Haltevorsprünge (6) eine Vertiefung (9) korrespondiert,
die zur Erzielung einer reduzierten Materialstärke fluchtend mit dem zugehörigen Haltevorsprung
(6) in einer Außenfläche (10) des Grundkörpers (5) ausgebildet ist.
2. Elastisches Dämpfungselement (1) nach Anspruch 1,
wobei die Haltevorsprünge (6) jeweils in Form einer konischen Noppe ausgebildet sind.
3. Elastisches Dämpfungselement (1) nach Anspruch 1 oder 2,
wobei der elastische Grundkörper (5) als ein den Hörer (2) vollumfänglich umschließender
Schlauch ausgebildet ist.
4. Elastisches Dämpfungselement (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
wobei mit zwei Haltevorsprüngen (6) jeweils eine in die Außenfläche (10) des Grundkörpers
(5) ausgebildete Vertiefung (9) korrespondiert, und wobei die Vertiefungen (9) eine
unterschiedliche Tiefe aufweisen.
5. Elastisches Dämpfungselement (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
wobei die Haltevorsprünge (6) aus einem weicheren Material (14) gebildet sind als
der Grundkörper (5).
6. Elastisches Dämpfungselement (1) nach Anspruch 5,
wobei der Grundkörper (5) und die Haltevorsprünge (6) als Zwei-Komponenten-Spritzgussteil
gebildet sind.
7. Elastisches Dämpfungselement (1) nach Anspruch 5 oder 6,
wobei mindestens einer der Haltevorsprünge (6) in einen korrespondierenden Durchbruch
(15) des Grundkörpers (5) eingesetzt, insbesondere eingespritzt ist.
8. Hörinstrument (3) mit einem Gehäuse (20), mit einem Hörer (2) und mit einem elastischen
Dämpfungselement (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei der Hörer (2) mittels
des elastischen Dämpfungselements (1) schwingungsdämpfend innerhalb des Gehäuses (20)
gelagert ist.