[0001] Die Erfindung betrifft eine Verschlussvorrichtung zum lösbaren Verbinden zweier Teile
miteinander.
[0002] Eine derartige Verschlussvorrichtung umfasst ein erstes Verschlussteil, das einen
ersten Grundkörper aufweist, und ein zweites Verschlussteil, das einen zweiten Grundkörper
aufweist. Das erste Verschlussteil und das zweite Verschlussteil sind derart aneinander
ansetzbar, dass in einer Schließstellung der erste Grundkörper und der zweite Grundkörper
zumindest teilweise zum Abstützen einer zwischen dem ersten Verschlussteil und dem
zweiten Verschlussteil entlang einer Belastungsrichtung wirkenden Belastung miteinander
wenigstens formschlüssig verbunden sind. Ein Halten der ersten und zweiten Verschlussteile
aneinander ist dabei in der Schließstellung magnetisch unterstützt, um die Einnahme
der Schließstellung zu erleichtern und eine bestimmungsgemäße Ausrichtung der ersten
und zweiten Verschlussteile zueinander in der Schließstellung vorzugeben. Auch das
Ansetzen der Verschlussteile aneinander kann magnetisch unterstützt sein, und zwar
durch eine magnetisch anziehende Wirkung von Magneten der ersten und zweiten Verschlussteile.
[0003] Eine derartige Verschlussvorrichtung kann beispielsweise an Bekleidungsstücken, zum
Beispiel einem Schuh, einem Hemd, einer Jacke oder dergleichen, zum Einsatz kommen.
Eine derartige Verschlussvorrichtung kann aber auch zum Beispiel an einer Tasche oder
einem anderen Accessoire eingesetzt werden ebenso wie an einem medizinischen Hilfsmittel,
wie zum Beispiel einer Orthese oder einer Prothese.
[0004] Es ist dabei grundsätzlich wünschenswert, eine derartige Verschlussvorrichtung variabel
anbringen zu können, ohne dass zum Beispiel der Tragekomfort oder die Handhabbarkeit
für einen Nutzer nennenswert negativ beeinträchtigt wird. Insbesondere soll eine solche
Verschlussvorrichtung einfach zu schließen und auch einfach wieder zu öffnen sein,
in der Schließstellung aller Belastungen, sowohl entlang einer Scherrichtung als auch
entlang der Belastungsrichtung, so aufnehmen können, dass die über die Verschlussrichtung
miteinander verbundenen Teile aufgrund der Belastung nicht ohne Weiteres voneinander
gelöst werden.
[0005] Aufgabe der vorgeschlagenen Lösung ist es, eine Verschlussvorrichtung zum lösbaren
Verbinden zweier Teile bereitzustellen, die variabel, insbesondere zum Beispiel an
Bekleidungsstücken, eingesetzt werden kann und für einen Nutzer einfach handhabbar
ist, d.h., insbesondere einfach geöffnet und geschlossen werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird insbesondere durch eine Verschlussvorrichtung des Anspruchs 1
gelöst.
[0007] Hierbei ist eine Verschlussvorrichtung vorgeschlagen, bei der ein erster Grundkörper
des ersten Verschlussteils mit einer Eingriffsöffnung versehen ist und ein zweiter
Grundkörper des zweiten Verschlussteils zumindest einen an dem zweiten Grundkörper
geformten Eingriffsabschnitt aufweist. In der Schließstellung ist der Eingriffsabschnitt
des zweiten Grundkörpers zumindest teilweise zum Abstützen der entlang der Belastungsrichtung
wirkenden Belastung in der Eingriffsöffnung des ersten Grundkörpers aufgenommen. Die
Eingriffsöffnung ist hierbei an dem ersten Grundkörper als Durchgangsöffnung ausgebildet,
in die in der Schließstellung der Eingriffsabschnitt ragt. Indem die Eingriffsöffnung
für den Eingriffsabschnitt als Durchgangsöffnung ausgebildet ist, kann z.B. etwaiger
in der Eingriffsöffnung sich absetzender ferromagnetischer Schmutz leichter entfernt
werden. Des Weiteren kann das zweite, den Eingriffsabschnitt aufweisende Verschlussteil
ohne Weiteres überstehend dimensioniert sein, sodass bei auftretenden Belastungen
noch zusätzliches "Spiel" vorhanden ist. Der Eingriffsabschnitt kann somit weiter
in die Eingriffsöffnung eintauchen und damit eine formschlüssige und gegebenenfalls
kraftschlüssige Anlage der beiden Verschlussteile aneinander noch verstärken. Ferner
ist über die Ausbildung als Durchgangsöffnung eine Eingriffstiefe des Eingriffsabschnitts
vergleichsweise variabel, ohne dass ein sicheres, insbesondere formschlüssiges Halten
der ersten und zweiten Grundkörper aneinander negativ beeinflusst wird. Die Verschlussvorrichtung
kann derart auch an Teilen unterschiedlicher Dicke ohne Weiteres Verwendung finden.
[0008] In einer Ausführungsvariante durchgreift der Eingriffsabschnitt des zweiten Verschlussteils
in der Schließstellung die Eingriffsöffnung. Der Eingriffsabschnitt ragt somit durch
die Eingriffsöffnung hindurch, gegebenenfalls steht der Eingriffsabschnitt dann sogar
an einer Seite der Eingriffsöffnung mit einem die Eingriffsöffnung durchgreifenden
Ende zumindest geringfügig vor.
[0009] Beispielsweise ist der Eingriffsabschnitt stegartig von dem zweiten Grundkörper vorstehend
ausgebildet, insbesondere quer zu der Belastungsrichtung vorstehend. Alternativ oder
ergänzend können zwei an dem ersten Grundkörper geformte Abschnitte entlang der Belastungsrichtung
zueinander beabstandet sein und zwischen sich die als Durchgangsöffnung ausgebildete
Eingriffsöffnung bilden. Hier wird dann beispielsweise durch den Eingriff des Eingriffsabschnitts
in die als Zwischenraum zwischen zwei benachbarten Abschnitten an dem ersten Grundkörper
definierte Eingriffsöffnung eine Abstützung entgegen der Belastungsrichtung geschaffen,
aufgrund derer die Verschlussteile in der Schließstellung aneinander gehalten werden.
[0010] Unterstützt durch die magnetische Anziehung der Verschlussteile ist der Eingriffsabschnitt
zwischen den benachbarten Abschnitten des ersten Grundkörpers gehalten, wobei eine
(Haft-) Reibung zwischen den die Eingriffsöffnung definierenden Abschnitten und dem
Eingriffsabschnitt bestehen kann, die einen Halt der Verschlussteile aneinander auch
bei vergleichsweise großen Belastungen und gegebenenfalls einer Verformung an den
Grundkörpern aufgrund der Belastung gewährleistet.
[0011] Ein stegartig vorstehender Eingriffsabschnitt kann beispielsweise im Querschnitt
eine Grundform aufweisen, die der Form eines nicht-rechtwinkligen Parallelogramms
entspricht.
[0012] In einer alternativen Ausführungsvariante ist der Eingriffsabschnitt zapfenförmig
ausgebildet und steht von dem zweiten Grundkörper vor, insbesondere quer zu der Belastungsrichtung.
Hierbei kann der zapfenförmig vorstehende Eingriffsabschnitt rotationssymmetrisch
ausgebildet sein und/oder an einem in der Schließstellung in die oder durch die Eingriffsöffnung
ragenden Ende einen pilzkopfförmigen Endabschnitt umfassen. Eine rotationssymmetrische
Ausbildung des Eingriffsabschnitt, z.B. auch mit einem pilzkopfförmigen Endabschnitt,
kann insbesondere insoweit von Vorteil sein, dass die Belastungsrichtung bei der Montage
an die zu verbindenden Teile unbeachtlich ist. Eine formschlüssige Verbindung der
Grundkörper ist hier von der Belastungsrichtung unabhängig quer zu einer Schließrichtung
realisierbar. Gleiches gilt dann für eine Hinterhakung an einem etwaigen rotationssymmetrischen,
pilzkopfförmigen Endabschnitt.
[0013] Der Eingriffsabschnitt ferner kann einen Hinterschnittbereich aufweisen, an dem in
der Schließstellung und bei einer Belastung an dem zweiten Verschlussteil in die Belastungsrichtung
ein die Eingriffsöffnung berandender Abschnitt des ersten Verschlussteils anliegt
und der den die Eingriffsöffnung berandenden Abschnitt zumindest teilweise übergreift.
Es wird mithin an dem Eingriffsabschnitt ein Hinterschnitt gebildet, der die Grundkörper
in der Schließstellung entgegen der Schließrichtung aneinander hält. Ein entsprechender
Hinterschnittbereich kann beispielsweise durch einen pilzkopfförmigen Endabschnitt
des Eingriffsabschnitts ausgebildet sein. Durch den zumindest teilweise den die Eingriffsöffnung
berandenden Abschnitt übergreifenden Eingriffsabschnitt werden die ersten und zweiten
Verschlussteile dann (zusätzlich) formschlüssig aneinander gehalten.
[0014] Grundsätzlich kann der Eingriffsabschnitt, insbesondere ein stegartig oder zapfenförmig
ausgebildeter Eingriffsabschnitt, geradlinig quer zur Belastungsrichtung erstreckt
sein. Denkbar und möglich ist aber auch, dass der Eingriffsabschnitt in gekrümmter
oder geneigter Weise an dem zweiten Grundkörper erstreckt ist.
[0015] In einer Ausführungsvariante weist der Eingriffsabschnitt eine Anlagefläche auf,
die in der Schließstellung zum Abstützen einer in die Belastungsrichtung an dem zweiten
Verschlussteil wirkenden Belastung in Anlage mit einem die Durchgangsöffnung berandenden
Abschnitt des ersten Verschlussteils ist. Über eine solche Anlagefläche wird eine
(Haft-) Reibung zwischen dem Eingriffsabschnitt des zweiten Verschlussteils bewirkt,
aufgrund der die ersten und zweiten Verschlussteile auch bei Belastung zuverlässig
aneinandergehalten sind, sodass sich die Verschlussteile aufgrund der Belastung nicht
ohne Weiteres voneinander lösen lassen.
[0016] In einer Weiterbildung ist die Anlagefläche zur Belastungsrichtung und zu einer Schließrichtung,
entlang der das erste Verschlussteil und das zweite Verschlussteile aneinander ansetzbar
sind, derart geneigt, dass bei einer Belastung an dem zweiten Verschlussteil in die
Belastungsrichtung der Eingriffsabschnitt mit einer Kraftkomponente in Schließrichtung
relativ zu dem ersten Verschlussteil belastet wird. Der Eingriff des Eingriffsabschnitt
in die Eingriffsöffnung ist somit bei Belastung selbstverstärkend. Aufgrund der Neigung
der Anlagefläche wirkt bei einer Belastung in die Belastungsrichtung eine (durch Vektorzerlegung
erhaltene) Kraftkomponente in die Schließrichtung und somit in Richtung eines Eingriffs
des Eingriffsabschnitt des zweiten Verschlussteils in die Eingriffsöffnung an dem
Grundkörper des ersten Verschlussteils.
[0017] Ein die Eingriffsöffnung berandender Abschnitte des ersten Verschlussteils kann beispielsweise
Anlagefläche aufweisen, die komplementär zur Anlagefläche des Eingriffsabschnitt des
zweiten Verschlussteils ausgebildet ist, sodass in der Schließstellung eine flächige
Anlage zwischen den einander zugeordneten Anlageflächen besteht.
[0018] Das Halten der ersten und zweiten Verschlussteile aneinander in der Schließstellung
kann grundsätzlich durch mindestens einen Magneten des ersten oder zweiten Verschlussteils
magnetisch unterstützt sein. Hierfür kann beispielsweise ein (Permanent-) Magnet an
dem ersten oder zweiten Verschlussteil aufgenommen sein.
[0019] In einer Ausführungsvariante ist zumindest ein Magnet des ersten Verschlussteils
und/oder zumindest ein Magnet des zweiten Verschlussteils entlang einer zur Belastungsrichtung
kollinearen Magnetisierungsrichtung magnetisiert. Nordpol und Südpol der Magnete sind
somit entlang der Belastungsrichtung zueinander versetzt. Insbesondere wenn die Magnete
unmittelbar an dem Eingriffsabschnitt und einem die Eingriffsöffnung berandenden Abschnitt
vorgesehen sind, ergibt sich derart in der Schließstellung eine magnetische Anziehung
zwischen dem mindestens einen die Eingriffsöffnung berandenden Abschnitt des ersten
Verschlussteils und dem Eingriffsabschnitt des zweiten Verschlussteils entlang einer
kollinear zur Belastungsrichtung gerichteten Richtung. Auf diese Weise kann beispielsweise
eine vorteilhafte (Haft-) Reibung zwischen den Abschnitten der zwei Grundkörper eingestellt
werden.
[0020] In einer Ausführungsvariante einer vorgeschlagenen Verschlussvorrichtung ist vorgesehen,
dass zwischen dem ersten Grundkörper und dem zweiten Grundkörper in der Schließstellung
ein vorher definierter Freiraum gebildet ist. Dieser vordefinierte Freiraum kann insbesondere
in der Umgebung des Eingriffsabschnitt gebildet sein, sodass an den vorstehenden Eingriffsabschnitt
angrenzende Bereiche des zweiten Grundkörpers der zweiten Verschlussteils zu dem ersten
Grundkörper des die Eingriffsöffnung aufweisenden ersten Verstellteils beabstandet
sind. Derart steht beispielsweise eine zusätzliche Eintauchreserve und mithin die
Möglichkeit zur Verfügung, dass der Eingriffsabschnitt bei Bedarf weiter in die durchgehende
Eingriffsöffnung - unter zumindest teilweiser Überbrückung des vordefinierten Freiraums
- eintauchen kann, zum Beispiel bei einer stärkeren Belastung der Verschlussvorrichtung.
[0021] Ferner kann der vordefinierte Freiraum je nach Anwendung der Verschlussvorrichtung
dazu dienen, Bereiche des zweiten Grundkörpers von dem Teil, an dem das zweite Verschlussteil
vorgesehen ist, überdecken zu lassen. So kann dann beispielsweise ein Stoff eines
Bekleidungsstücks, an dem die Verschlussvorrichtung vorgesehen ist, in den zur Verfügung
gestellten Freiraum ragen.
[0022] Ein weiterer Aspekt der vorgeschlagenen Lösung betrifft eine Verschlussvorrichtung,
bei der der Eingriffsabschnitt rotationssymmetrisch und/oder mit einem in oder durch
die Eingriffsöffnung ragenden pilzkopfförmigen Endabschnitt ausgebildet ist.
[0023] Wie bereits vorstehend erläutert, sind mit einer derartigen Ausbildung des Eingriffsabschnitt
(und einer eventuell hierzu korrespondierenden Ausbildung der Eingriffsöffnung) Vorteile
zur Lösung der gestellten Aufgabe verbunden. Die rotationssymmetrische und/oder mit
einem pilzkopfförmigen, insbesondere ebenfalls rotationssymmetrischen, pilzkopfförmigen
Endabschnitt vorgesehene Ausbildung eines Eingriffsabschnitts ist dabei unabhängig
von der Gestaltung der Eingriffsöffnung als Durchgangsöffnung, kann hiermit aber selbstverständlich
ohne Weiteres kombiniert werden.
[0024] Weiterhin ist im Zuge der vorgeschlagenen Lösung gemäß einem weiteren Aspekt vorgesehen,
dass einer der ersten oder zweiten Grundkörper des ersten und zweiten Verschlussteils
ringförmig oder ringsscheibenförmig ausgebildet ist.
[0025] Die Verwendung eines ringförmigen oder ringscheibenförmigen Grundkörpers, insbesondere
eines kreisringförmigen oder kreisringscheibenförmigen Grundkörpers kann dabei -unabhängig
von den beiden vorgenannten jedoch hiermit kombinierbaren Aspekten - eine kompakte
und kostengünstige Gestaltung der Verschlussvorrichtung ermöglichen.
[0026] Eine ringförmige oder ringscheibenförmigen Gestaltung eines Grundkörpers, gegebenenfalls
in Kombination mit einem rotationssymmetrischen Eingriffsabschnitts, kann ferner ein
im Wesentlichen richtungsunabhängiges Ansetzen der beiden Verschlussteile aneinander
ermöglichen und damit die Handhabung für einen Nutzer der Verschlussvorrichtung zusätzlich
erleichtern
[0027] Beispielsweise ist der ringförmige oder ringscheibenförmigen Grundkörper vollständig
aus magnetischem, ferromagnetischem oder magnetisiertem Material hergestellt. So kann
beispielsweise eine ringförmiger oder ringscheibenförmigen Grundkörper mit einem torusförmigen
Magneten ausgebildet sein oder durch einen torusförmigen Magneten gebildet sein.
[0028] In einer Ausführungsvariante ist der ringförmige oder ringscheibenförmigen erste
oder zweite Grundkörper mit einer im Wesentlichen zentral an dem Grundkörper vorgesehenen
Durchgangsöffnung ausgebildet. Für die formschlüssige Verbindung der ersten und zweiten
Verschlussteile greift in der Schließstellung ein Eingriffsabschnitt eines Verschlussteils
in diese zentral vorgesehene Durchgangsöffnung des anderen Verschlussteils ein. Der
ringförmige oder ringscheibenförmigen Grundkörper kann somit zum Beispiel an einen
stegartig oder zapfenförmig vorstehenden Eingriffsabschnitt ansetzbar sein.
[0029] In einer alternativen Ausführungsvariante ist der ringförmige oder ringscheibenförmigen
Grundkörper mit einer im Wesentlichen zentral an dem Grundkörper vorgesehenen Durchgangsöffnung
ausgebildet, wobei, für die formschlüssige Verbindung der ersten und zweiten Verschlussteile,
mindestens ein Element des zweiten oder ersten Verschlussteils einen die Durchgangsöffnung
berandenden Abschnitt am Grundkörper des anderen, ersten. oder zweiten Verschlussteils
zumindest teilweise übergreift. Eine formschlüssige Verbindung zwischen den Grundkörpern
der beiden Verschlussteile wird somit nicht über den Eingriff eines Eingriffsabschnitts
in die zentral vorgesehene Durchgangsöffnung realisiert, sondern durch ein zusätzliches
Element, das in der Schließstellung einen Abschnitt an dem anderen Grundkörper übergreift
und damit beispielsweise einen Hinterschnittbereich definiert.
[0030] Unabhängig von dem Verwendungszweck der an dem ringförmigen oder ringscheibenförmigen
Grundkörper vorgesehenen Durchgangsöffnung kann in einer Weiterbildung vorgesehen
sein, dass der ringförmige oder ringscheibenförmige Grundkörper zusätzlich zu der
im Wesentlichen zentral vorgesehenen Durchgangsöffnung mindestens eine weitere durchgehende
Öffnung für ein flexibles, in der Schließstellung die entlang der Belastungsrichtung
wirkende Belastung an die Verschlussteile übertragendes Spannelement umfasst. Ein
Spannelement der Verschlussvorrichtung, z.B. in Form eines Schnürsenkel, einer Kordel,
eines Seils, einer Schnur oder eines Bandes, ist somit an einer zusätzlich vorgesehenen
Öffnungen des ringförmigen oder ringscheibenförmigen Grundkörpers gehalten. Eine solche
zusätzliche durchgehende Öffnung kann beispielsweise kanalartig oder in Form einer
Öse an dem jeweiligen Grundkörper ausgebildet sein. Der ringförmige oder ringscheibenförmige
Grundkörper bildet somit mindestens eine Öffnung aus, über die ein flexibles Spannelement
an dem Grundkörper gehalten ist.
[0031] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorgeschlagenen Lösung kann in Ergänzung hierzu oder
hiervon unabhängig eine Verschlussvorrichtung vorgesehen sein, die sich insbesondere
für ein lösbares Verbinden zweier Teile an einem Bekleidungsstück eignet und bei der
an wenigstens einem der ersten und zweiten Grundkörper mindestens eine durchgehende
Öffnung ausgebildet ist, durch die ein flexibles, in der Schließstellung die entlang
der Belastungsrichtung wirkende Belastung an die Verschlussteile übertragendes Spannelement
geführt ist. An der durchgehenden Öffnung ist dann das Spannelement an dem die durchgehende
Öffnung aufweisenden ersten oder zweiten Grundkörper gehalten.
[0032] Die mindestens eine durchgehende Öffnung kann beispielsweise beabstandet zu einer
Eingriffsöffnung vorgesehen sein, die an dem die durchgehende Öffnung aufweisenden
ersten oder zweiten Grundkörper ebenfalls ausgebildet ist und in die in der Schließstellung
ein Eingriffsabschnitt des anderen, zweiten oder ersten Grundkörpers eingreift.
[0033] Die durchgehende Öffnung kann sich beispielsweise kanalartig in dem ersten oder zweiten
Grundkörper erstrecken oder in Form einer Öse an dem ersten oder zweiten Grundkörper
ausgebildet sein.
[0034] Bei einer sich kanalartig erstreckenden, durchgehenden Öffnung erstreckt sich diese
in einer Ausführungsvariante beispielsweise im Wesentlichen senkrecht zu einer Schließrichtung
der Verschlussvorrichtung, entlang der die ersten und zweiten Verschlussteile aneinander
ansetzbar sind, sowie im Wesentlichen senkrecht zu einer Verlagerungsrichtung, entlang
der die Verschlussteile über den Angriff an einem Griffelement der Verschlussvorrichtung
relativ zueinander zu verlagern sind, um die ersten und zweiten Verschlussteile voneinander
zu lösen. Bei einem (kreis-) ringförmigen oder (kreis-) ringscheibenförmigen Grundkörper
kann eine sich kanalartige erschreckende Öffnung beispielsweise im Wesentlichen entlang
einer Sekante einer die Kontur des Grundkörpers einfassenden Kreisform verlaufen.
[0035] In einer alternativen Ausführungsvariante ist die durchgehende Öffnung, durch die
das flexible Spannelement geführt und an dem ersten oder zweiten Grundkörper gehalten
ist, zentral an dem ersten oder zweiten Grundkörper ausgebildet. Eine zentrale Öffnung
eines beispielsweise ringförmige oder ringscheibenförmigen Grundkörpers dient dann
zum Halten des flexiblen Spannelements. Ergänzend kann ein etwaiges Griffelement ebenfalls
mit einem Abschnitt die zentrale Öffnung durchgreifen und hierüber an dem jeweiligen
Grundkörper gehalten sein.
[0036] Für die formschlüssige Verbindung der ersten und zweiten Verschlussteile in der Schließstellung
kann bei einer vorstehend erläuterten Ausgestaltung, bei der das Spannelement an einer
zentral vorgesehenen Öffnung gehalten ist, ein Element des zweiten oder ersten Verschlussteils
einen die Öffnung berandenden Abschnitt am Grundkörper des anderen, die Öffnung aufweisenden
ersten oder zweiten Verschlussteils zumindest teilweise übergreifen. Ein entsprechendes
übergreifendes Element kann hierbei - über einen entsprechenden Hinterschnittbereich
- in erster Linie Scherkräfte und gegebenenfalls etwaige Kippkräfte bei geschlossener
Verschlussvorrichtung aufnehmen.
[0037] Grundsätzlich kann ein entsprechendes übergreifendes Element des einen Grundkörpers
- bezogen auf die Schließstellung - seitlich versetzt zu einem Bereich angeordnet
sein, an dem an dem anderen Grundkörper eine Öffnung für ein Spannelement vorgesehen
ist. Eine etwaige über das Spannelement in den betreffenden Grundkörper eingeleitete
Belastung wird somit seitlich durch das übergreifende Element des anderen Grundkörpers
abgestützt. Insbesondere können derart ohne Weiteres etwaige Kippkräfte und Scherkräfte
an einem äußeren Umfang eines Grundkörpers aufgenommen werden.
[0038] Unabhängig von der Ausgestaltung der Verschlussvorrichtung nach einem vorstehend
erläuterten unterschiedlichen Aspekte, die grundsätzlich auch miteinander kombinierbar
sind, kann ein Griffelement an dem ersten oder zweiten Grundkörper zum manuellen Lösen
der Verschlussteile voneinander vorgesehen sein. Beispielsweise ist ein solches Griffelement
flexibel. Insbesondere kann das Griffelement mit einem Textil-, Leder-, Gummi- oder
Kunststoffband, einer Schnur oder einem Seil ausgebildet sein. Hierbei kann das Textil-,
Leder-, Gummi- oder Kunststoffband z.B. einen laschenartigen Abschnitt aufweisen,
der von einem Nutzer manuell zu ergreifen ist, wenn die Verschlussvorrichtung geschlossen
oder geöffnet werden soll. Eine Schnur oder ein Seil können hierfür z.B. eine Schlaufe
ausbilden.
[0039] In einer Ausführungsvariante ist das Griffelement an einer durchgehenden Öffnung
des ersten oder zweiten Grundkörpers gehalten, insbesondere hieran beweglich gelagert.
Bei einer solchen durchgehenden Öffnung kann es sich insbesondere um eine durchgehende
zentrale Öffnung handeln, an der auch mindestens ein Spannelement gehalten ist. Alternativ
handelt es sich bei der durchgehenden Öffnung um eine Öffnung an dem jeweiligen ersten
oder zweiten Grundkörper, die zusätzlich zu einer zentral oder dezentral ausgebildeten
Eingriffsöffnung vorgesehen ist.
[0040] Grundsätzlich können der erste Grundkörper und/oder der zweite Grundkörper zumindest
abschnittsweise aus einem flexiblen Material gefertigt sein. Dadurch, dass der erste
Grundkörper und/oder der zweite Grundkörper zumindest abschnittsweise aus einem flexiblen
Material gefertigt sind, können der erste Grundkörper und/oder der zweite Grundkörper
jeweils variabel an einem zugeordneten Teil angeordnet werden, gegebenenfalls unter
variabler Anpassung an die Form des Teils.
[0041] Unter einem flexiblen Material wird in diesem Zusammenhang ein Material verstanden,
das an dem ersten Grundkörper und/oder dem zweiten Grundkörper eine elastische, biegsame
Verformbarkeit bereitstellt, sodass der erste Grundkörper und/oder der zweite Grundkörper
- zumindest in solchen Abschnitten, die aus dem flexiblen Material gefertigt sind
- in ihrer Form flexibel angepasst werden können.
[0042] Die Verwendung eines flexiblen Materials hat zudem Auswirkungen auf den Halt der
Verschlussteile aneinander. So kann durch Verwendung eines flexiblen Materials eine
vorteilhafte (Haft-) Reibung zwischen den Abschnitten der Verschlussteile in der Schließstellung
bereitgestellt werden, die einen festen Halt der Verschlussteile aneinander gewährleistet.
[0043] Die Verwendung eines flexiblen Materials kann auch bewirken, dass die Verschlussvorrichtung
leise zu öffnen und leise zu schließen ist.
[0044] Beispielsweise sind die zwei Abschnitte des ersten Grundkörpers, die zwischen sich
eine Eingriffsöffnung definierten, und/oder der Eingriffsabschnitt des zweiten Grundkörpers
aus dem flexiblen Material gefertigt.
[0045] Bei dem flexiblen Material kann es sich beispielsweise um ein thermoplastisches Elastomer,
insbesondere ein thermoplastisches Polyurethan (kurz: TPU), oder ein synthetisches
Kautschukmaterial, insbesondere Acrylnitril-Butadien-Kautschuk (kurz: NBR), handeln.
[0046] Das flexible Material kann hierbei einen Faseranteil aufweisen, zum Beispiel einen
Anteil von Glasfasern, vorteilhaft mit einem Anteil von weniger als 15 Gewichtsprozent
(Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Materials).
[0047] Die Vorteile und vorteilhaften Ausgestaltungen, wie sie vorangehend beschrieben worden
sind, finden analog auch auf die Verschlussvorrichtungen gemäß der anderen Aspekte
Anwendung, sodass vollumfänglich auf das vorangehend Ausgeführte verwiesen wird.
[0048] Verschlussvorrichtungen der vorangehend beschriebenen Art können insbesondere an
einem Kleidungsstück, zum Beispiel einem Schuh, einer Jacke, einem Hemd oder dergleichen
eingesetzt werden. Entsprechend kann zum Beispiel ein Schuhverschluss mit einer vorgeschlagenen
Verschlussvorrichtung gebildet sein. Zudem ist auch denkbar, eine Verschlussvorrichtung
der beschriebenen Art an einer Prothese, einer Orthese oder einem anderen medizinischen
Hilfsmittel einzusetzen. Dies ist jedoch nicht beschränkend zu verstehen. Eine Verschlussvorrichtung
der beschriebenen Art kann grundsätzlich zum Verbinden ganz beliebiger Teile miteinander
verwendet werden.
[0049] Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke soll nachfolgend anhand der in den Figuren
exemplarisch dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert werden.
[0050] Hierbei zeigen:
- Figuren 1A-1E
- verschiedene Ansichten einer ersten Ausführungsvariante einer vorgeschlagenen Verschlussvorrichtung,
bei der eine als Durchgangsöffnung ausgestaltete Eingriffsöffnung eines ersten Verschlussteils,
an dem Ösen für flexible Spannelemente vorgesehen sind, in der Schließstellung von
einem stegartigen Eingriffsabschnitt eines zweiten Verschlussteils durchgriffen ist;
- Figuren 2A-2C
- in verschiedenen Ansichten eine weitere Ausführungsvariante einer vorgeschlagenen
Verschlussvorrichtung mit einem kreisringscheibenförmigen ersten Grundkörper eines
ersten Verschlussteils, in dessen als Durchgangsöffnung ausgebildete Eingriffsöffnung
in der Schließstellung ein rotationssymmetrischer Eingriffsabschnitt mit pilzkopfförmigem
Endabschnitt eines zweiten Grundkörpers eines zweiten Verschlussteils verriegelnd
eingreift und an dem eine sich kanalartig erstreckende Durchgangsöffnung für die Verbindung
eines Spannelements mit dem ersten Grundkörper ausgebildet ist;
- Figuren 3A-3B
- in verschiedenen Ansichten eine weitere Ausführungsvariante einer vorgeschlagenen
Verschlussvorrichtung mit einem kreisringscheibenförmigen ersten Grundkörper eines
ersten Verschlussteils analog zur Ausführungsvariante der Figuren 2A bis 2C, jedoch
mit abweichend gestalteter Verbindung zu mehreren flexiblen Spannelementen;
- Figuren 4A-4F
- in verschiedenen Ansichten eine weitere Ausführungsvariante einer vorgeschlagenen
Verschlussvorrichtung mit einem kreisringscheibenförmigen ersten Grundkörper eines
ersten Verschlussteils, bei dem an einer zentralen Durchgangsöffnung ein Spannelement
und ein Griffelement gehalten sind und das durch stegartig vorstehende (Rast-) Abschnitte
mit Hinterschnittbereich in der Schließstellung formschlüssig an dem zweiten Grundkörper
des zweiten Verschlussteils gehalten ist.
[0051] Die beigefügte Figuren 1A-1E, 2A-2C, 3A-3B und 4A-4F veranschaulichen exemplarisch
unterschiedliche Ausführungsvarianten einer vorgeschlagenen Verschlussvorrichtung
V, bei der zwei Verschlussteile 1 und 2 erste und zweite Grundkörper 10, 20 aufweisen,
über die die beiden Verschlussteile 1 und 2 zum zumindest teilweisen Abstützen einer
entlang einer Belastungsrichtung wirkenden Belastung Fa, Fb miteinander formschlüssig
verbunden sind und ein Ansetzen der beiden Verschlussteile 1 und 2 aneinander sowie
ein Halten der Verschlussteile 1 und 2 aneinander in einer Schließstellung magnetisch
unterstützt ist.
[0052] In den dargestellten Ausführungsbeispielen sind für die magnetische Anziehung der
ersten und zweiten Verschlussteile 1 und 2 mehrere (Permanent-) Magnete 101a, 101b,
201, 201a, 201b vorgesehen, die beispielsweise in hierfür ausgebildete Aufnahmeöffnungen
10a, 10b eines Grundkörpers 10 angeordnet sind. Alternativ kann wenigstens auch ein
entsprechender (Permanent-) Magnet in das Material, aus dem der jeweilige Grundkörper
10 oder 11 hergestellt ist, eingebettet sein. Ebenso kann vorgesehen sein, dass mindestens
ein Grundkörper 10 oder 20 zumindest teilweise aus einem ferromagnetischen oder magnetisierten
Material hergestellt ist oder aus einem Magneten besteht.
[0053] Die Ausführungsvarianten der Figuren 1A bis 4F zeigen jeweils eine Verschlussvorrichtung
V, die für einen Verschluss an einem Bekleidungsstück verwendbar ist. Insbesondere
sind die dargestellten Ausführungsvarianten als Teil eines Schuhverschlusses nutzbar,
sodass mindestens ein an einem erstem Grundkörper 10 eines ersten Verschlussteils
1 jeweils angreifendes Spannelement 3, 3a, 3b ein Schnürsenkel eines Schuhs sein kann,
während das zweite Verschlussteile 2 mit seinem Grundkörper 20 an einem Schaft des
Schuhs, beispielsweise im Bereich einer Lasche des Schuhs, vorgesehen ist.
[0054] Bei der Ausführungsvariante der Figuren 1A bis 1E ist zwischen zueinander (entlang
einer Belastungsrichtung) beabstandeten Eingriffsabschnitten 11a, 11b am ersten Grundkörper
10 des ersten Verschlussteils 1 eine durchgehende Eingriffsöffnung 12 ausgebildet.
In diese Eingriffsöffnung 12 greift in einer in den Figuren 1B, 1D und 1E dargestellten
Schließstellung ein stegartig an einem zweiten Grundkörper 20 des zweiten Verschlussteils
2 vorstehender Eingriffsabschnitt 21 ein.
[0055] Wie insbesondere anhand der Explosionsdarstellung der Figur 1E und der Schnittansicht
der Figur 1E deutlich ist, sind sowohl in den Eingriffsabschnitten 11a, 11b des ersten
Grundkörpers 10 als auch in dem stegartig vorstehenden Eingriffsabschnitt 21 des zweiten
Grundkörpers 20 Permanentmagnete 101a, 101b und 201 angeordnet. Die (ersten) Permanentmagnete
101a und 101b an dem ersten Grundkörper 10 weisen eine erste Magnetisierungsrichtung
M1 (vgl. Figur 1E) auf, die von einem Nordpol N zu einem Südpol S des jeweiligen ersten
Permanentmagneten 101a, 101b zeigt. Entsprechend umfasst der Eingriffsabschnitt 21
des zweiten Grundkörpers 20 einen zweiten Permanentmagneten 201 mit einer zweiten
Magnetisierungsrichtung M2, die von einem Nordpol N zu einem Südpol S des zweiten
Permanentmagneten 201 zeigt. Bei der dargestellten Verschlussvorrichtung V sind die
Permanentmagneten 101a, 101b und 201 in hierfür vorgesehene Ausnehmungen oder Aufnahmeöffnungen
in den Eingriffsabschnitten 11a, 11b und 21 angeordnet.
[0056] Zum Schließen der Verschlussvorrichtung V sind das erste Verschlussteil 1 und das
zweite Verschlussteil 2 entlang einer Schließrichtung Z derart aneinander ansetzbar,
dass die Verschlussvorrichtung V die Schließstellung einnimmt. Die Grundkörper 10
und 20 der ersten und zweiten Verschlussteile 1 und 2 erstrecken sich dabei in der
Schließstellung im Wesentlichen parallel zueinander und senkrecht zu der Schließrichtung
Z.
[0057] In der Schließstellung wirkt zwischen dem Eingriffsabschnitt 21 des zweiten Verschlussteils
2 einerseits und jedem der die Eingriffsöffnung 12 ausbildenden zwei Eingriffsabschnitte
11a, 11b des ersten Verschlussteils 1 andererseits entsprechend der einander zugewandten
Ausrichtung der Nord- und Südpole N, S jeweils eine anziehende magnetische Kraft,
die im Wesentlichen senkrecht zu der Schließrichtung Z gerichtet ist. Die senkrecht
zu der Schließrichtung Z gerichteten anziehenden magnetischen Kräfte halten die Verschlussvorrichtung
V sicher in ihrer Schließstellung
[0058] Zum Erzeugen der anziehenden magnetischen Kräfte in der Schließstellung sind die
Permanentmagnete 101a, 101b und 201 in den jeweiligen Eingriffsabschnitten 11a, 11b
und 21 derart angeordnet, dass die erste Magnetisierungsrichtung M1 und die zweite
Magnetisierungsrichtung M2 zueinander parallel verlaufen und im Wesentlichen senkrecht
zu der Schließstellung Z gerichtet sind. Die Magnetisierungsrichtungen M1 und M2 sowie
die anziehenden magnetischen Kräfte verlaufen derart in der Schließstellung im Wesentlichen
parallel zu den Grundkörpern 10 und 20. Auf diese Weise wird ein besonders einfacher
Schließvorgang ermöglicht, da ein Nutzer die Verschlussteile 1, 2 lediglich etwa entlang
der Schließrichtung Z aneinander anzusetzen braucht.
[0059] Die erste Magnetisierungsrichtung M1 der in den Eingriffsabschnitten 11a, 11b des
ersten Verschlussteils 1 angeordneten Permanentmagnete 101a, 101b und die zweite Magnetisierungsrichtung
M2 des in dem Eingriffsabschnitt 21 des zweiten Verschlussteils 2 angeordneten zweiten
Permanentmagneten 201 verlaufen in der Schließstellung zueinander parallel und sind
im Wesentlichen senkrecht zu der Schließrichtung Z gerichtet. Bezüglich der ersten
Magnetisierungsrichtung M1 und der zweiten Magnetisierungsrichtung M2 sind die Eingriffsabschnitte
11a, 11b und 21 dabei hintereinander angeordnet. Die dementsprechend senkrecht zu
der Schließrichtung Z gerichteten anziehenden magnetischen Kräfte halten die Verschlussvorrichtung
V auch dann in ihrer Schließstellung, wenn die Verschlussteile 1, 2 mit einer Scherkraft
beaufschlagt werden, sofern die Scherkraft die magnetischen Kräfte nicht übersteigt.
Ein unbeabsichtigtes Öffnen der Verschlussvorrichtung V kann auf diese Weise verhindert
werden.
[0060] Der Eingriffsabschnitt 21 des zweiten Verschlussteils 2 weist die Grundform eines
im Querschnitt nicht-rechtwinkligen Parallelogramm auf, sodass eine Anlagefläche 21a
des Eingriffsabschnitt 21 des zweiten Verschlussteils 2 sowohl zu Schließrichtung
Z als auch zu einer Belastungsrichtung geneigt ist, die über an dem ersten Verschlussteil
1 angreifende Schnürsenkel 3a, 3b in die Verschlussvorrichtung V eingeleitet wird.
Dementsprechend erstreckt sich der Eingriffsabschnitt 21 des zweiten Verschlussteils
2 geneigt zur Schließrichtung Z und ist in der Schließstellung in selbstverstärkender
Anlage mit einem zugeordneten Eingriffsabschnitt 11a des ersten Verschlussteils 1
gebracht, der die Eingriffsöffnung 12 berandet. Aufgrund der Neigung der Anlagefläche
21a wird insbesondere bewirkt, dass bei Belastung in die Belastungsrichtung entsprechend
den in der Figur 1B dargestellten Kräften Fa, Fb an dem zweiten Verschlussteil 2 -
durch Kraftumlenkung - eine Kraftkomponente auf den Eingriffsabschnitt 21 des zweiten
Verschlussteils 2 in Richtung eines Eingriffs mit der Eingriffsöffnung 12 zwischen
den Eingriffsabschnitten 11a, 11b des ersten Verschlussteils 1 wirkt, sodass der Eingriff
bei Belastung zusätzlich gesichert ist.
[0061] Der Grundkörper 10 des ersten Verschlussteils 1 der Ausführungsvariante der Figuren
1A bis 1E weist an einem in Magnetisierungsrichtung M1 oder M2 liegenden Ende zwei
Befestigungsösen 13a und 13b auf. Diese Befestigungsösen 13a und 13b sind an dem ersten
Grundkörper 10 des ersten Verschlussteils 1 ausgeformt. Durch die Befestigungsösen
13a und 13b ist jeweils ein Abschnitt der Schnürsenkel 3a, 3b hindurchgeführt und
hierüber an dem ersten Verschlussteil 1 gehalten. An dem die Eingriffsöffnung 12 aufweisenden
Grundkörper 10 mit den die Permanentmagnete 101a, 101b tragenden Eingriffsabschnitten
11a und 11b sind somit Befestigungsösen 13a und 13b für die Schnürsenkel 3a und 3b
ausgeformt, sodass ein Ziehen an dem ersten Verschlussteils 1 die Schnürsenkel 3a,
3b spannt und das erste Verschlussteil 1 unter Aufrechterhaltung der Spannung der
Schnürsenkel 3a, 3b magnetisch unterstützt an dem zweiten Verschlussteil 2 angesetzt
werden kann.
[0062] Um das Ergreifen des ersten Verschlussteils 1 beim Öffnen und Schließen der Verschlussvorrichtung
V zu erleichtern, ist an dem ersten Verschlussteil 1 ein Anfasser oder Griffselement
4 vorgesehen. Dieses Griffelement 4 ist beispielsweise durch ein Textil-, Leder-,
Gummi- oder Kunststoffband gebildet und an einem vorderen Ende des ersten Verschlussteils
1 an einer Lageröse 14 des ersten Grundkörpers 10 gehalten. Ein Abschnitt des Griffelements
4 umschlingt somit einen die Lageröse 4 berandenden Quersteg an dem ersten Grundkörper
10.
[0063] An einem laschenartig vorstehenden Abschnitt des Griffelements 4 kann ein Nutzer
der Verschlussvorrichtung 4 das Griffelement 4 ergreifen und beispielsweise das erste
Verschlussteil 1 aus der Schließstellung durch Ziehen entlang einer Verlagerungsrichtung
R, die entgegengesetzt zur Belastungsrichtung verläuft, die durch die gespannten Schnürsenkel
3a und 3b aufgebracht wird, von dem zweiten Verschlussteile 2 abheben. So kann durch
Ziehen des Griffelements 4 entlang der Verlagerungsrichtung R der erste Grundkörper
10 des ersten Verschlussteils 1 bezüglich des zweiten Verschlussteils 2 und insbesondere
dessen Eingriffsabschnitt 21 so weit verlagert werden, dass der Eingriffsabschnitt
21 mit seiner Anlagefläche 21a nicht mehr an dem Eingriffsabschnitt 11a des ersten
Verschlussteils 1 form- und kraftschlüssig anliegt und damit das erste Verschlussteil
1 von dem zweiten Verschlussteil 2 abgehoben werden kann und damit gelöst werden kann.
[0064] Wie insbesondere anhand der Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie A-A der Figur
1C in der Figur 1D dargestellt ist, ist in der Schließstellung zwischen den ersten
und zweiten Verschlussteilen 1 und 2 ein Freiraum 5 vorhanden. Zwischen einer Oberseite
des zweiten Grundkörpers 20, an der der Eingriffsabschnitt 21 vorsteht, und einer
Unterseite des ersten Grundkörpers 10 des ersten Verschlussteils 1 mit der Eingriffsöffnung
12 ist somit beiderseits des stegartig vorstehenden Eingriffsabschnitts 21 eine spaltförmiger
Freiraum 5 vorhanden. Dieser Freiraum 5 kann als zusätzliche Eintauchreserve dienen,
um zum Beispiel bei höherer Belastung das erste Verschlussteil 1 entlang dem Eingriffsabschnitt
21 des zweiten Verschlussteils 2 weiter in Schließrichtung Z zu verlagern. Ferner
kann der Freiraum 5 die Anbindung des zweiten Grundkörpers 20 des 2. Verschlussteils
2 an Schuhmaterialien, und insbesondere Schuhstoffe, unterschiedliche Dicke vereinfachen.
Hierfür ist dann eine Spalthöhe des Freiraums 5 so bemessen, dass Materialien unterschiedliche
Dicke mit einem Abschnitt in dem Frauraum 5 angeordnet werden können.
[0065] Beispielsweise können bei der Ausführungsvariante der Figuren 1A bis 1E die ersten
und zweiten Grundkörper 10 und 20 zumindest teilweise flexibel ausgestaltet sein,
gleichwohl dies selbstverständlich nicht zwingend ist. Bei dem zweiten Grundkörper
20 des zweiten Verschlussteils 2 kann beispielsweise eine sich flächig erstreckende
Basis, von der der Eingriffsabschnitt 20 stegartig vorsteht, flexibel ausgebildet
sein, während der Eingriffsabschnitt 21 selbst starr ist.
[0066] Bei der Ausführungsvariante der Figuren 2A bis 2C ist das zweite Verschlussteil 2
mit einem scheibenförmigen zweiten Grundkörper 20 ausgebildet, an dem mittig ein zapfenförmig
vorstehender Eingriffsabschnitt 21 mit einem Pilzkopf 210 als Hinterschnittbereich
ausgebildet ist. Der Eingriffsabschnitt 21 mit dem Pilzkopf 210 durchgreift dabei
in der Schließstellung eine zentral angeordnete Eingriffsöffnung 12 in einem kreisscheibenförmigen
ersten Grundkörper 10 eines ersten Verschlussteils 1 der Ausführungsvariante der Figuren
2A bis 2C. Über die rotationssymmetrische Ausbildung des Eingriffsabschnitts 21 mit
dem rotationssymmetrischen Pilzkopf 210 ist bei der Verschlussvorrichtung V der Figuren
2A bis 2C eine Arretierung der beiden Verschlussteile 1 und 2 einander richtungsunabhängig
möglich.
[0067] Bei anliegender Belastung über einen mit ersten Verschlussteil 1 verbundenen Schnürsenkel
3 ist gewährleistet, dass das erste Verschlussteil 1 nicht ohne Weiteres von dem zweiten
Verschlussteil 2 und insbesondere dem Pilzkopf 210 getrennt werden kann, indem der
Pilzkopf 210 einen (inneren) Rand eines die Eingriffsöffnung 12 berandenden Abschnitts
des ersten Grundkörpers 10 zumindest teilweise übergreift. So wird aufgrund der über
einen Schnürsenkel 3 aufgebrachten Belastung auf das erste Verschlussteil 1 das erste
Verschlussteil 1 quer zu einer Längsachse des zapfenförmig vorstehenden Eingriffsabschnitt
21 mit dem Pilzkopf 210 verlagert, sodass ein überstehender Rand des Pilzkopfs 210
zumindest teilweise den inneren Rand der Eingriffsöffnung 12 des ersten Grundkörpers
10 übergreift. Der erste Grundkörper 10 kann folglich erst wieder von dem zweiten
Grundkörper 20 des zweiten Verschlussteils 2 und insbesondere dem zapfenförmigen Eingriffsabschnitt
21 abgehoben werden, nachdem der erste Grundkörper 10 entgegengesetzt zur Belastungsrichtung
entlang der Verlagerungsrichtung R gezogen wurde und eine Mittelachse der Eingriffsöffnung
12 und eine Längsachse des zapfenförmig vorstehenden Eingriffsabschnitts 21 mit dem
Pilzkopf 210 wieder koaxial zueinander liegen.
[0068] Für die leichtere Handhabung und insbesondere die Verlagerung des ersten Verschlussteils
1 ist bei der Ausführungsvariante der Figuren 2A bis 2C ein schlaufenförmig verlaufendes,
flexibles Griffelement 4 an dem ersten Grundkörper 10 gehalten. Ein Abschnitt einer
Schnur, eines Seils oder einer Kordel des Griffelements 4 ist dabei durch eine Durchgangsöffnung
14 an dem ersten Grundkörper 10 geführt. Diese Durchgangsöffnung 14 durchgequert den
kreisringscheibenförmigen ersten Grundkörper 10 des ersten Verschlussteils 1 im Wesentlichen
parallel zu einer Scheibenebene und mithin beispielsweise entlang einer Sekante eines
die Kontur des ersten Grundkörpers 10 einfassenden Kreises.
[0069] Analog ist eine den ersten Grundkörper 10 durchquerende Befestigungsöffnung in Form
eines Befestigungskanals 13 vorgesehen, durch die sich ein Abschnitt des Schnürsenkel
3 erstreckt.
[0070] Um das Ansetzen der beiden Verschlussteile 1 und 2 auch bei der Ausführungsvariante
der Figuren 2A bis 2C magnetisch zu unterstützen, sind an beiden Verschlussteilen
1 und 2 Permanentmagnete 101a, 101b oder 201a, 201b vorgesehen. Diese Permanentmagnete
101a, 101b, 201a, 201b sind an dem ersten Grundkörper 10 in Aufnahmeöffnungen 10a,
10b radial beabstandet zu der zentralen Eingriffsöffnung 12 respektive an dem zweiten
Grundkörper radial beabstandet zu dem zentralen zapfenförmig vorstehenden und den
Pilzkopf 210 aufweisenden Eingriffsabschnitt 21 angeordnet.
[0071] Die Anordnung dieser Permanentmagnete 101a, 101b, 201a, 201b ist hierbei beispielsweise
so gewählt, dass in der Schließstellung und ohne Belastung des ersten Verschlussteils
durch Spannen des Schnürsenkel 3 ein durch den radial überstehenden Rand des Pilzkopfs
210 bereitgestellter Hinterschnittbereich nicht mit dem ersten Grundkörper 10 des
ersten Verschlussteils in Eingriff ist. Erst bei auftretender Belastung und nach einer
damit einhergehenden Relativbewegung der ersten und zweiten Grundkörper zueinander,
übergreift der Pilzkopf 210 den ersten Grundkörper 10 des ersten Verschlussteils 1
formschlüssig an dem inneren Rand der Eingriffsöffnung 12.
[0072] Alternativ können die Permanentmagnete 101a, 101b, 201a, 201b derart angeordnet sein,
dass bereits in einem unbelasteten Zustand der Verschlussvorrichtung V der durch den
Pilzkopf 210 bereitgestellte Hinterschnitt in Eingriff ist. Über die Magnete 101a,
101b, 202a, 202b ist hierbei zum Beispiel bei entsprechender Anordnung sichergestellt,
dass die beiden Grundkörper 10 und 20 der ersten und zweiten Verschlussteile 1 und
2 beim magnetischen unterstützten Überführen in die Schließstellung (auch) quer zur
Schließrichtung Z und damit quer zur Längsachse des zapfenförmig vorstehenden Eingriffsabschnitt
21 relativ zueinander verlagert werden.
[0073] Die Ausführungsvariante der Figuren 3A und 3B entspricht funktional in weiten Teilen
der Ausführungsvariante der Figuren 2A bis 2C. Im Unterschied zu der Ausführungsvariante
Figuren 2A bis 2C sieht eine Verschlussvorrichtung V der Figuren 3A und 3B lediglich
unter anderem vor, dass ein Griffelement 4 nicht durch ein schnurähnliches flexibles
Element gebildet wird, sondern erneut durch ein Band, dass an eine Lageröse 14 des
ersten Grundkörpers 10 des ersten Verschlussteils beweglich gehalten ist.
[0074] Darüber hinaus ist das Griffelement 4 mit seinem laschenartigen Fortsatz nicht wie
bei der Ausführungsvariante der Figur 2A bis 2C (oder der Figuren 1A bis 1E) im Wesentlichen
entgegengesetzt zu der über einen Schnürsenkel 3 aufgebrachten Belastungsrichtung
orientiert. Vielmehr erstreckt sich hier das Griffelement 4 mit seinem laschenartigen
Fortsatz im Wesentlichen in einem Winkel von 90° zu zwei Schnürsenkelpaaren 3a, 3b,
die an dem ersten Grundkörper 10 des ersten Verschlussteils 1 festgelegt sind. Die
beiden Schnürsenkel 3a und 3b sind hierbei durch Befestigungskanäle 13a und 13b durch
den ersten Grundkörper 10 hindurch geführt, die sich parallel zueinander und jeweils
entlang von Sekanten beiderseits der zentralen Eingriffsöffnung 12 erstrecken.
[0075] Bei der Ausführungsvariante der Figuren 4A bis 4F, ist ein erstes Verschlussteil
1 mit einem kreisringscheibenförmigen Grundkörper 10 ausgebildet. Eine zentrale Öffnung
12 des ersten Grundkörpers 10 dient hierbei jedoch nicht wie bei z.B. bei der Ausführungsvariante
der Figuren 2A-2C und 3A-3B als Eingriffsöffnung für einen Eingriffsabschnitt eines
zweiten Verschlussteils 2. Vielmehr ist die zentrale Öffnung an dem ersten Grundkörper
der Ausführungsvariante der Figuren 4A bis 4F als Befestigungsöffnung 12 vorgesehen,
durch die sowohl ein Abschnitt eines Schnürsenkel 3 als auch ein Abschnitt eines flexiblen
Griffelements 4 geführt und derart an dem ersten Grundkörper 10 des ersten Verschlussteils
1 gehalten sind.
[0076] Eine Sicherung der Schließstellung und eine Aufnahme von Scher- und Kippkräften bei
geschlossener Verschlussvorrichtung V wird bei der Ausführungsvariante der Figuren
4A bis 4F über Rastabschnitte in Form von Rasterstegen 22a und 22b erreicht, die an
einem hier exemplarisch scheibenförmigen Grundkörper 20 eines zweiten Verschlussteils
2 ausgebildet sind. Diese Raststege 22a und 22b stehen von einer Grundfläche des zweiten
Grundkörpers 20 im Wesentlichen senkrecht (entgegengesetzt zur Schließrichtung Z)
vor. Unter Wirkung der einander magnetisch anziehenden Permanentmagnete 101a, 101b
und 201a, 201b der Grundkörper 10 und 20 der beiden Verschlussteile 1 und 2 liegen
die beiden Grundkörper 10 und 20 in der Schließstellung bestimmungsgemäß derart zueinander
vor, dass Hinterschnittbereiche definierende Rasthaken 220a und 220b an oberen Enden
der Raststege 22a, 22b den Grundkörper 10 umfangsseitig, d.h., an einem äußeren Rand,
übergreifen. Die Rasthaken 220a und 220b übergreifen somit umfangsseitig jeweils einen
Abschnitt des ersten Grundkörpers 10, der die zentrale Befestigungsöffnung 12 berandet,
und sichern derart die Schließstellung der Verschlussvorrichtung V.
[0077] An dem scheibenförmigen zweiten Grundkörper 20 des zweiten Verschlussteils 2 ist
ferner eine Plattform 200 ausgebildet, die in Richtung des ersten Grundkörpers 10
des ersten Verschlussteils 1 vorsteht und an deren Oberseite der erste Grundkörper
10, in der Schließstellung, mit seiner Unterseite aufliegt. Die Plattform 200 weist
dabei zwei einander gegenüberliegende Aussparungen 203 und 204 auf. Über eine erste
Aussparung 203 ist ein Verklemmen des Griffelements 4 zwischen den beiden Grundkörpern
10 und 20 verhindert, sodass sich das Griffelement 4 in der Schließstellung zumindest
teilweise durch diese erste Aussparung erstreckt und das Griffelement 4 auch in der
Schließstellung weiterhin beweglich und insbesondere schwenkbar bleibt. Die zweite
Aussparung 203 in der Plattform 200 verhindert analog in der Schließstellung ein Einklemmen
des Schnürsenkels 3 zwischen den beiden ersten und zweiten Grundkörper 10 und 20.
Der in die zentrale Befestigungsöffnung 12 des ersten Grundkörpers 10 eingefädelte
Schnürsenkel 3 bleibt somit ebenso wie das flexible Griffelement 4 auch in der Schließstellung
weiterhin relativ zu den Verschlussteilen 1 und 2 beweglich.
[0078] Insbesondere bei der Ausführungsvariante der Figuren 4A bis 4F (jedoch auch bei den
übrigen vorstehend erläuterten Ausführungsvarianten) kann anstelle der an einem Grundkörper
10 oder 20 angeordneten, separaten Permanentmagnete 101a, 101b, 201a, 201b auch vorgesehen
sein, dass der jeweilige Grundkörper 10 oder 20 komplett oder teilweise aus magnetischen
oder ferromagnetischen Material besteht. Derart kann z.B. der kreisringscheibenförmige
erste Grundkörper 10 auch durch oder mit einer metallischen Unterlegscheibe ausgebildet
sein.
[0079] Vorteilhafterweise ist - auch bei einer abweichenden Realisierung der magnetischen
Unterstützung - bei einer Ausführungsvariante gemäß den Figuren 4A bis 4F sichergestellt,
dass unter Wirkung der anziehenden Magnetkräfte die ersten und zweiten Verschlussteile
1 und 2 in der Schließstellung derart zueinander ausgerichtet sind, dass der Bereich
des ersten Grundkörpers 10 des ersten Verschlussteils 1, an dem der Schnürsenkel 3
angreift, zwischen den beiden Raststegen 22a und 22b liegt und damit auftretende Kippkräfte
von den Raststegen 22a und 22b aufgenommen werden können. Der der Erfindung zugrunde
liegende Gedanke ist nicht auf die vorangehend geschilderten Ausführungsbeispiele
beschränkt, sondern lässt sich auch in gänzlich andersgearteter Weise verwirklichen.
[0080] Eine Verschlussvorrichtung der hier beschriebenen Art kann in ganz unterschiedlicher
Weise verwendet werden, zum Beispiel an einem Kleidungsstück, zum Beispiel einem Schuh,
einer Jacke, einem Hemd oder dergleichen.
[0081] In einer konkreten Ausgestaltung weist ein Schuh, insbesondere ein Sportschuh, eine
Verschlussvorrichtung der hier beschriebenen Art auf. Die Verschlussvorrichtung dient
z.B. zum Schließen und gegebenenfalls Spannen des Schuhs (zum Beispiel bei einem Skischuh).
Entsprechend kann ein Schuhverschluss mit einer vorgeschlagenen Verschlussvorrichtung
gebildet sein.
[0082] Eine vorgeschlagene Verschlussvorrichtung kann aber auch zum Beispiel an einem medizinischen
Hilfsmittel, zum Beispiel einer Orthese oder einer Prothese, verwendet werden.
[0083] Als Magnet können zum Beispiel diskrete Magnetelemente verwendet werden, die zum
Beispiel in zugeordnete Aussparungen an dem Grundkörper eingesetzt und mit dem Grundkörper
verklebt sind, zum Beispiel unter Verwendung eines Epoxydklebers.
[0084] Die Magnete können jeweils durch ein Permanentmagnetelement gebildet sein. Alternativ
ist auch denkbar, an einem Verschlussteil zum Beispiel Permanentmagnetelemente, an
dem anderen Verschlussteil aber passive Magnetelemente in Form von ferromagnetischen
Ankern vorzusehen, die magnetisch anziehend mit den Permanentmagneten zusammenwirken.
[0085] Wiederum alternativ ist auch denkbar, anstelle von diskreten Elementen die Grundkörper
der Verschlussteile selbst zumindest teilweise aus einem magnetischem, ferromagnetischem
oder magnetisierten Material herzustellen.
Bezugszeichenliste
[0086]
- 1
- Erstes Verschlussteil
- 10
- Grundkörper
- 101a, 101b
- Erster (Permanent-) Magnet
- 10a, 10b
- Aufnahmeöffnung
- 11a, 11b
- Eingriffsabschnitt
- 12
- Eingriffsöffnung / Befestigungsöffnung
- 13, 13a, 13b
- Befestigungsöse / Befestigungskanal (Befestigungsöffnung)
- 14
- Lageröse
- 2
- Zweites Verschlussteil
- 20
- Grundkörper
- 200
- Plattform
- 201, 201a, 201b
- Zweiter (Permanent-) Magnet
- 203, 204
- Aussparung
- 21
- Eingriffsabschnitt
- 21a
- Anlagefläche
- 210
- Pilzkopf (Hinterschnittbereich)
- 220a, 220b
- Rasthaken (Hinterschnittbereich)
- 22a, 22b
- Raststeg
- 3, 3a, 3b
- Schnürsenkel (Spannelement)
- 4
- Griffelement
- 5
- Freiraum
- Fa, Fb
- Belastung
- M1, M2
- Magnetisierungsrichtung
- R
- Verlagerungsrichtung
- V
- Verschlussvorrichtung
- Z
- Schließrichtung
1. Verschlussvorrichtung zum lösbaren Verbinden zweier Teile miteinander, mit
- einem ersten Verschlussteil (1), das einen ersten Grundkörper (10) mit einer Eingriffsöffnung
(12) aufweist, und
- einem zweiten Verschlussteil (2), das einen zweiten Grundkörper (20) und zumindest
einen an dem zweiten Grundkörper (20) geformten Eingriffsabschnitt (21) aufweist,
wobei das erste Verschlussteil (1) und das zweite Verschlussteil (2) derart aneinander
ansetzbar sind, dass in einer Schließstellung der Eingriffsabschnitt (21) zumindest
teilweise zum Abstützen einer zwischen dem ersten Verschlussteil (1) und dem zweiten
Verschlussteil (2) entlang einer Belastungsrichtung wirkenden Belastung (Fa, Fb) in
der Eingriffsöffnung (12) aufgenommen ist, und ein Halten der ersten und zweiten Verschlussteile
(1, 2) aneinander in der Schließstellung magnetisch unterstützt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Eingriffsöffnung (12) an dem ersten Grundkörper (10) als Durchgangsöffnung ausgebildet
ist, in die in der Schließstellung der Eingriffsabschnitt (21) ragt.
2. Verschlussvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Eingriffsabschnitt (21) des zweiten Verschlussteils (2) in der Schließstellung
die Eingriffsöffnung (12) durchgreift und/oder das Halten der ersten und zweiten Verschlussteile
(1, 2) in der Schließstellung aneinander durch mindestens einen Magneten (101a, 101b;
201, 201a, 201b) des ersten oder zweiten Verschlussteils (1, 2) magnetisch unterstützt
ist und/oder zwischen dem ersten Grundkörper (10) und dem zweiten Grundkörper (20)
in der Schließstellung ein vordefinierter Freiraum (5) gebildet ist.
3. Verschlussvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Eingriffsabschnitt (21) stegartig von dem zweiten Grundkörper (20) vorsteht,
insbesondere quer zu der Belastungsrichtung, und/oder zwei an dem ersten Grundkörper
(10) geformte Abschnitte (11a, 11b) entlang der Belastungsrichtung (B) zueinander
beabstandet sind und zwischen sich die als Durchgangsöffnung ausgebildete Eingriffsöffnung
(12) bilden.
4. Verschlussvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Eingriffsabschnitt (21) zapfenförmig von dem zweiten Grundkörper (20) vorsteht,
insbesondere quer zu der Belastungsrichtung.
5. Verschlussvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der zapfenförmig vorstehende Eingriffsabschnitt (21) rotationssymmetrisch ausgebildet
ist und/oder an einem in der Schließstellung in die oder durch die Eingriffsöffnung
(12) ragenden Ende einen pilzkopfförmigen Endabschnitt umfasst.
6. Verschlussvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Eingriffsabschnitt (21) einen Hinterschnittbereich (210) aufweist, an dem in
der Schließstellung und bei einer Belastung an dem zweiten Verschlussteil (2) in die
Belastungsrichtung ein die Eingriffsöffnung (12) berandender Abschnitt des ersten
Verschlussteils (1) anliegt und der den die Eingriffsöffnung (12) berandenden Abschnitt
zumindest teilweise übergreift, und/oder der Eingriffsabschnitt (21) eine Anlagefläche
(21a) aufweist, die in der Schließstellung zum Abstützen einer in die Belastungsrichtung
an dem zweiten Verschlussteil (2) wirkenden Belastung (Fa, Fb) in Anlage mit einem
die Durchgangsöffnung (12) berandendem Abschnitt (11a) des ersten Verschlussteils
(1) ist.
7. Verschlussvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlagefläche (21a) zur Belastungsrichtung und zu einer Schließrichtung (Z), entlang
derer das erste Verschlussteil (1) und das zweite Verschlussteil (2) aneinander ansetzbar
sind, derart geneigt ist, dass bei einer Belastung an dem zweiten Verschlussteil (2)
in die Belastungsrichtung der Eingriffsabschnitt (21) mit einer Kraftkomponente in
Schließrichtung (Z) relativ zu dem ersten Verschlussteil (1) belastet wird.
8. Verschlussvorrichtung zum lösbaren Verbinden zweier Teile miteinander, insbesondere
nach einem der Ansprüche 1 bis 7, mit
- einem ersten Verschlussteil (1), das einen ersten Grundkörper (10) mit einer Eingriffsöffnung
(12) aufweist, und
- einem zweiten Verschlussteil (2), das einen zweiten Grundkörper (20) und zumindest
einen an dem zweiten Grundkörper (20) geformten Eingriffsabschnitt (21) aufweist,
wobei das erste Verschlussteil (1) und das zweite Verschlussteil (2) derart aneinander
ansetzbar sind, dass in einer Schließstellung der Eingriffsabschnitt (21) zumindest
teilweise zum Abstützen einer zwischen dem ersten Verschlussteil (1) und dem zweiten
Verschlussteil (2) entlang einer Belastungsrichtung wirkenden Belastung (Fa, Fb) in
der Eingriffsöffnung (12) aufgenommen ist, und ein Halten der ersten und zweiten Verschlussteile
(1, 2) aneinander in der Schließstellung magnetisch unterstützt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Eingriffsabschnitt (21) rotationssymmetrisch und/oder mit einem in oder durch
die Eingriffsöffnung ragenden, pilzkopfförmigem Endabschnitt ausgebildet ist.
9. Verschlussvorrichtung zum lösbaren Verbinden zweier Teile miteinander, insbesondere
nach einem der Ansprüche 1 bis 8, mit
- einem ersten Verschlussteil (1), das einen ersten Grundkörper (10) aufweist, und
- einem zweiten Verschlussteil (2), das einen zweiten Grundkörper (20) aufweist, wobei
das erste Verschlussteil (1) und das zweite Verschlussteil (2) derart aneinander ansetzbar
sind, dass in einer Schließstellung der erste Grundkörper (10) und der zweite Grundkörper
(20) zumindest teilweise zum Abstützen einer zwischen dem ersten Verschlussteil (1)
und dem zweiten Verschlussteil (2) entlang einer Belastungsrichtung wirkenden Belastung
(Fa, Fb) miteinander wenigstens formschlüssig verbunden sind, und ein Halten der ersten
und zweiten Verschlussteile (1, 2) aneinander in der Schließstellung magnetisch unterstützt
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
einer der Grundkörper (10, 20) ringförmig oder ringscheibenförmig ausgebildet ist.
10. Verschlussvorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass der ringförmige oder ringscheibenförmige Grundkörper (10) vollständig aus magnetischem,
ferromagnetischem oder magnetisierten Material besteht und/oder der ringförmige oder
ringscheibenförmige Grundkörper (10) mit einer im Wesentlichen zentral an dem Grundkörper
(10) vorgesehenen Durchgangsöffnung (12) ausgebildet ist und,
- für die formschlüssige Verbindung der ersten und zweiten Verschlussteile (1, 2),
in der Schließstellung ein Eingriffsabschnitt (21) eines Verschlussteils (2) in die
Durchgangsöffnung (12) des anderen Verschlussteils (1) eingreift, und/oder
- für die formschlüssige Verbindung der ersten und zweiten Verschlussteile (1, 2),
mindestens ein Element (22a, 22b) des zweiten oder ersten Verschlussteils (2, 1) einen
die Durchgangsöffnung (12) berandender Abschnitt am Grundkörper (20, 10) des anderen,
ersten oder zweiten Verschlussteils (2, 1) zumindest teilweise übergreift.
11. Verschlussvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der ringförmige oder ringscheibenförmige Grundkörper (10) zusätzlich zu der im Wesentlichen
zentral vorgesehenen Durchgangsöffnung (12) mindestens eine durchgehende Öffnung (13,
13a, 13b) für ein flexibles, in der Schließstellung die entlang der Belastungsrichtung
wirkende Belastung an die Verschlussteile (1, 2) übertragendes Spannelement (3, 3a,
3b) umfasst.
12. Verschlussvorrichtung zum lösbaren Verbinden zweier Teile an einem Bekleidungsstück,
insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 11, mit
- einem ersten Verschlussteil (1), das einen ersten Grundkörper (10) aufweist, und
- einem zweiten Verschlussteil (2), das einen zweiten Grundkörper (20) aufweist, wobei
das erste Verschlussteil (1) und das zweite Verschlussteil (2) derart aneinander ansetzbar
sind, dass in einer Schließstellung der erste Grundkörper (10) und der zweite Grundkörper
(20) zumindest teilweise zum Abstützen einer zwischen dem ersten Verschlussteil (1)
und dem zweiten Verschlussteil (2) entlang einer Belastungsrichtung wirkenden Belastung
(Fa, Fb) miteinander wenigstens formschlüssig verbunden sind, und ein Halten der ersten
und zweiten Verschlussteile (1, 2) aneinander in der Schließstellung magnetisch unterstützt
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
an wenigstens einem der ersten und zweiten Grundkörper (10, 20) mindestens eine durchgehende
Öffnung (12, 13, 13a, 13b) ausgebildet ist, durch die ein flexibles, in der Schließstellung
die entlang der Belastungsrichtung wirkende Belastung an die Verschlussteile (1, 2)
übertragendes Spannelement (3, 3a, 3b) geführt und an dem ersten oder zweiten Grundkörper
(10, 20) gehalten ist.
13. Verschlussvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Spannelement (3, 3a, 3b) einen Schnürsenkel, eine Kordel, ein Seil,
eine Schnur oder ein Band umfasst und/oder sich die durchgehende Öffnung (13, 13a,
13a) kanalartig in dem ersten oder zweiten Grundkörper (10, 20) erstreckt oder in
Form einer Öse an dem ersten oder zweiten Grundkörper (10, 20) ausgebildet ist.
14. Schuhverschluss mit einer Verschlussvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche.
15. Bekleidungsstück, insbesondere Schuh, Jacke oder Hemd, mit einer Verschlussvorrichtung
nach einem der vorangehenden Ansprüche.