[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Schmuckstruktur, insbesondere auf
eine zweiteilige Schmuckstruktur. Die vorliegende Erfindung bezieht sich ferner auf
eine Ringstruktur mit einem einfach zu wechselnden Element.
[0002] Schmuck erfreut sich einer hohen Beliebtheit in unterschiedlichen Formen, beispielsweise
Uhren, Ketten oder Ringe und Reifen. Zunehmend wird der Aspekt der Individualisierung
bedeutend, auch eine Variabilität eines Schmuckstückes wird zunehmend gewünscht.
[0003] Sowohl eine -persönlich durchführbare- Individualisierung als auch eine selbst ausführbare
Veränderung des Schmuckstücks ist in Bekannten Konzepten jedoch nachteilig im Hinblick
auf die Haltbarkeit des Schmuckstücks. So sind beispielsweise Ringe bekannt, die ein
Schraubgewinde aufweisen, das eine Verbindung eines Ringelementes mit einem weiteren
Schmuckelement ermöglicht. Eine mechanische Belastung an dem verbundenen Schmuckelement
führt zu einer punktuell hochgradigen Belastung an dem Schraubgewinde, was zu einer
Beschädigung des Ringelementes und/oder des weiteren Schmuckelementes führen kann.
[0004] Sogenannte Klick-Verbindungen können derartige Nachteile unter Umständen teilweise
überwinden, jedoch kommt es beim Austausch von Schmuckelementen zu mechanischen Belastungen
der Klick-Verbindungen, so dass das Haltbarkeitsproblem auf diese Klick-Verbindungen
verlagert wird.
[0005] Wünschenswert wäre demnach ein Konzept, das ein hohes Maß an Individualisierung und
eine lange Haltbarkeit der Schmuckstruktur ermöglicht.
[0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, eine Schmuckstruktur
zu schaffen, die eine lange Haltbarkeit der Schmuckstruktur auch bei häufiger Änderung
der Schmuckstruktur ermöglicht.
[0007] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Patentansprüche gelöst.
[0008] Der Kerngedanke der vorliegenden Erfindung besteht darin, erkannt zu haben, dass
durch Verwendung unterschiedlicher Materialien in verschiedenen Schmuckstruktur-Elementen
ein voneinander verschiedener thermischer Ausdehnungskoeffizient derart nutzbar ist,
dass in einem ersten Temperaturbereich, in welchem die Schmuckstruktur normalerweise
getragen wird, eine mechanisch hinreichend feste Verbindung durch Haftreibungskräfte
erhalten wird und in einem zweite Temperaturbereich diese Haftreibungskräfte soweit
reduzierbar sind, dass die Schmuckelemente Beschädigung frei von einander lösbar sind,
neu kombinierbar sind und bei Rückkehr in den ersten Temperaturbereich wieder die
mechanisch hinreichend feste Verbindung erhalten wird. Es wurde erkannt, dass dieses
Konzept insbesondere auf polygone und elliptische Strukturen anwendbar ist.
[0009] Gemäß einem Ausführungsbeispiel umfasst eine Schmuckstruktur eine erste Ringstruktur
umfassend ein erstes Material mit einem ersten thermischen Ausdehnungskoeffizienten.
Die Schmuckstruktur umfasst eine zweite Ringstruktur umfassend ein zweites Material
mit einem zweiten thermischen Ausdehnungskoeffizienten. Die erste Ringstruktur und
die zweite Ringstruktur sind so gebildet, dass bei einer Anordnung der zweiten Ringstruktur
um die erste Ringstruktur in einem ersten Temperaturbereich eine innere Oberfläche
der zweiten Ringstruktur gegenüber einer äußeren Oberfläche der ersten Ringstruktur
basierend auf einer Haftreibungskraft mechanisch fixiert ist. In einem zweiten Temperaturbereich
ist die Haftreibungskraft basierend auf dem ersten und zweiten thermischen Ausdehnungskoeffizienten
zumindest reduziert, so dass die zweite Ringstruktur von der ersten Ringstruktur lösbar
ist, bspw. mit geringen Kräften. Dies ermöglicht eine wiederholte Lösung und Verbindung
unterschiedlicher Ringstrukturen unter geringer mechanischer Belastung, so dass eine
hohe Haltbarkeit erhalten wird.
[0010] Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist der erste Temperaturbereich ein Raumtemperaturbereich.
Dies ermöglicht die mechanische Fixierung während eines normalen Tragens des Schmucks.
[0011] Gemäß dem Ausführungsbeispiel weist der zweite Temperaturbereich eine Obergrenze
von 7°C auf. Dies ermöglicht eine einfache Lösung der Ringstrukturen von einander,
da ein derartiger Temperaturbereich mit einfachen Mitteln einstellbar ist, beispielsweise
in einem Kühlschrank oder einem Eisfach.
[0012] Gemäß dem Ausführungsbeispiel sind die erste Ringstruktur und die zweite Ringstruktur
als konzentrisch anordenbare Ringstrukturen gebildet. Dies ermöglicht in hohem Maße
individualisierte Ringe.
[0013] Gemäß einem Ausführungsbeispiel umfasst das erste Material ein Metallmaterial, bevorzugt
ein Edelmetallmaterial, und das zweite Material ein Fasermaterial. Dies ermöglicht
den Erhalt deutlich unterschiedlicher thermischer Ausdehnungskoeffizienten und mithin
ein unterschiedliches Verhalten der Materialien bei einer Temperaturänderung.
[0014] Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist die zweite Ringstruktur eine mehrlagig gewickelte
Faserstruktur. Vorteilhaft an mehrlagig gewickelten Holzstrukturen ist der Erhalt
einer hohen mechanischen Stabilität durch das Laminat sowie ein hohes Maß an Flexibilität
in der Formgebung.
[0015] Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist die erste Ringstruktur an einer äußeren Mantelfläche
zumindest eine Erhebungsrille auf. Dieser Erhebungsrille kann zumindest im ersten
Temperaturbereich eine zusätzliche Haltekraft zwischen der ersten Ringstruktur und
der zweiten Ringstruktur bereitstellen, so dass eine mechanische Stabilität der Schmuckstruktur
hoch ist.
[0016] Gemäß dem Ausführungsbeispiel weist die erste Ringstruktur in einem Begrenzungsbereich
einen mechanischen Anschlag auf, der konfiguriert ist, um eine axiale Bewegung der
zweiten Ringstruktur an einer Außenfläche der ersten Ringstruktur über den mechanischen
Anschlag hinaus zu verhindern. Dies ermöglicht eine präzise Justierung der zweiten
Ringstruktur bezüglich der ersten Ringstruktur.
[0017] Gemäß einem Ausführungsbeispiel entspricht eine Außenabmessung der zweiten Ringstruktur
einer Außenabmessung des mechanischen Anschlags zumindest innerhalb eines Toleranzbereichs.
Eine Innenabmessung der zweiten Ringstruktur entspricht in dem ersten Temperaturbereich
einer Außenabmessung der ersten Ringstruktur außerhalb des mechanischen Anschlags,
gegebenenfalls ebenfalls innerhalb eines Toleranzbereichs. Durch die Übereinstimmung
der Außenflächen im Bereich des mechanischen Anschlags wird eine glatte Oberfläche
ermöglicht was eine geringe Angriffsfläche für mechanische Einwirkungen bietet.
[0018] Gemäß einem Ausführungsbeispiel entspricht eine Abmessung der ersten Ringstruktur
abzüglich des Begrenzungsbereichs entlang einer axialen Streckungsrichtung der ersten
Ringstruktur eine Abmessung der zweiten Ringstruktur entlang der axialen Erstreckung
Richtung. Das bedeutet, entlang der axialen Erstreckung Richtung können Überstände
vermieden werden, was eine geringe Angriffsfläche für mechanische Einwirkungen bietet.
[0019] Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist die erste Ringstruktur als zylindrischer Hohlkörper
mit einem ersten Abschnitt und einen zweiten Abschnitt gebildet. Der erste Abschnitt
und der zweite Abschnitt weisen eine gleiche Innenabmessung auf. Der zweite Abschnitt
weist eine größere Außenabmessung auf als der erste Abschnitt. Die zweite Ringstruktur
ist als zylindrische Hohlkörper mit einer Innenabmessung und einer Außenabmessung
gebildet, wobei in dem ersten Temperaturbereich die Innenabmessung der zweiten Ringstruktur
der Außenabmessung des ersten Abschnitts entspricht und die Außenabmessung der zweiten
Ringstruktur einer Außenabmessung des zweiten Abschnitts entspricht. Hierdurch kann
die Kombination der ersten Ringstruktur und der zweiten Ringstruktur als einheitlicher
Ring erhalten werden.
[0020] Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist die erste Ringstruktur eine eben gebildete
Stirnseite auf. Dies ermöglicht eine einfache Gravur der Schmuckstruktur.
[0021] Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist die Schmuckstruktur als Fingerringstruktur gebildet.
[0022] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind der Gegenstand abhängiger Patentansprüche.
[0023] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend Bezug
nehmend auf die beiliegenden Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1a
- eine schematische perspektivische Ansicht einer Schmuckstruktur in Einzelteilen gemäß
einem Ausführungsbeispiel;
- Fig. 1b
- eine schematische perspektivische Ansicht der Schmuckstruktur aus Fig. 1a in einem
Zustand, in welchem die Einzelteile mechanisch mit einander verbunden sind;
- Fig. 2
- eine schematische Seitenschnittansicht einer Ringstruktur gemäß einem Ausführungsbeispiel,
die als mehrlagig gewickelte Struktur gebildet ist;
- Fig. 3
- eine schematische Seitenansicht einer Ringstruktur gemäß einem Ausführungsbeispiel,
bei der an einer äußeren Mantelfläche eine Erhebungsrille angeordnet ist;
- Fig. 4
- eine schematische Seitenansicht einer Schmuckstruktur gemäß einem Ausführungsbeispiel,
bei dem die innere Ringstruktur in einem Begrenzungsbereich einen mechanischen Anschlag
aufweist; und
- Fig. 5
- eine schematische Seitenansicht einer Ringstruktur gemäß einem Ausführungsbeispiel,
bei der der mechanische Anschlag in einem Mittenbereich der Ringstruktur angeordnet
ist.
[0024] Bevor nachfolgend Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung im Detail anhand
der Zeichnungen näher erläutert werden, wird darauf hingewiesen, dass identische,
funktionsgleiche oder gleichwirkende Elemente, Objekte und/oder Strukturen in den
unterschiedlichen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind, so dass die
in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen dargestellte Beschreibung dieser Elemente
untereinander austauschbar ist bzw. aufeinander angewendet werden kann.
[0025] Nachfolgende Ausführungsbeispiele beziehen sich auf eine Schmuckstruktur mit einer
ersten Ringstruktur, bspw. eine polygon oder bevorzugt elliptisch oder rund gebildete
Ringstruktur und einer zweiten Ringstruktur, die ebenfalls und bevorzugt übereinstimmend
polygon oder elliptisch oder rund gebildet ist. Die beiden Strukturen können so angeordnet
werden, dass die zweite Struktur die erste Struktur umschließt.
[0026] Die nachfolgenden Ausführungsbeispiele werden im Zusammenhang mit Fingerringstrukturen
beschrieben, also Ringen zum Tragen an Fingern. Die vorliegende Erfindung ist jedoch
hierauf nicht beschränkt, sondern kann ohne Einschränkungen auch auf andere Ringstrukturen
angewendet werden, beispielsweise Armreifen, Zehenringe oder dergleichen.
[0027] Manche der nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiele sind im Zusammenhang mit
runden Ringen beschrieben, wobei die vorliegende Erfindung nicht darauf beschränkt
ist, dass die polygon oder elliptisch gebildete erste Ringstruktur und/oder die polygon
oder elliptisch gebildete zweite Ringstruktur diese Spezialform der Ellipse oder überhaupt
eine elliptische Form aufweisen. Die nachfolgenden Ausführungen machen deutlich, dass
das Lösen der zweiten Struktur von der ersten Struktur über eine axiale Bewegung erfolgen
kann, so dass eine runde Form der ersten Struktur und/oder zweiten Struktur zwar möglich
aber nicht notwendig ist.
[0028] Fig. 1a zeigt eine schematische perspektivische Ansicht einer Schmuckstruktur 10
gemäß einem Ausführungsbeispiel. Die Schmuckstruktur 10 umfasst eine erste Ringstruktur
12 und eine zweite Ringstruktur 14. Die Ringstrukturen 12 und 14 sind beispielsweise
Ringstrukturen, das bedeutet, Sie können zunächst näherungsweise oder teilweise als
zylindrische Hohlkörper bzw. Hohlzylinder mit einer inneren Mantelfläche und einer
äußeren Mantelfläche verstanden werden. Die Ringstruktur 12 kann eine äußere Oberfläche
12A und eine innere Oberfläche 12B umfassen. Die Ringstruktur 14 kann eine äußere
Oberfläche 14A und eine innere Oberfläche 14B umfassen. Die jeweiligen inneren Oberflächen
12A und 14A können mit den jeweiligen äußeren Oberflächen 12B bzw. 14B über Seitenflächen
oder Deckelflächen verbunden sein.
[0029] Eine äußere Kontur der Ringstruktur 12, insbesondere eine Formung der äußeren Oberfläche
12A, etwa ein Radius 16 und/oder Hauptscheitel bzw. Nebenscheitel der elliptischen
Form können mit einer entsprechenden inneren Kontur der Ringstruktur 14 übereinstimmen,
beispielsweise ein innerer Radius bzw. Hauptscheitel und/oder Nebenscheitel 18 der
Ringstruktur 14.
[0030] Gemäß einem Ausführungsbeispiel können die Ringstrukturen 12 und 14 als konzentrisch
anordenbare Ringstrukturen gebildet sein, so dass zumindest in einem hierfür vorgesehenen
der Temperaturbereich die Ringstruktur 14 so positioniert werden kann, dass sie die
Ringstruktur 12 umschließt und die äußere Oberfläche 12A die innere Oberfläche 14A
großflächig, d.h. in einem Umfang von zumindest 70 %, zunächst 80 % oder ist 90 %,
bevorzugt vollständig, bedeckt. Hierfür kann es vorteilhaft sein, wenn die Ringstruktur
12 und die Ringstruktur 14 geometrisch ähnlich sind, zumindest im Hinblick auf die
äußere Oberfläche 12A und die innere Oberfläche 14A, sodass in dem hierfür vorgesehenen
Temperaturbereich eine Haftreibungskraft dazu eingerichtet ist, die beiden Oberflächen
stark mit einander zu verbinden, so dass sich die Ringstrukturen zumindest während
eines durchschnittlichen Gebrauchs nicht voneinander lösen.
[0031] Die Ringstrukturen 12 und 14 können voneinander verschiedene thermischer Ausdehnungskoeffizienten
aufweisen. Die Form der Ringstrukturen 12 und 14 kann dabei so aufeinander abgestimmt
sein, dass sie in einem ersten Temperaturbereich, beispielsweise ein Raumtemperaturbereich
von zumindest 10°C und höchstens 60°C (oder höher), zumindest 12°C und höchstens 50°C
oder von zumindest 15°C und höchstens 45°C die beschriebene übereinstimmende Form
aufweisen und die erwähnte Haftreibungskraft über eine Formschluss bereitstellen.
[0032] In einem hiervon verschiedenen zweiten Temperaturbereich, der bei niedrigeren oder
höheren Temperaturen angeordnet sein kann als der erste Temperaturbereich, können
die Formen und/oder Abmessung der Ringstrukturen 12 und 14 voneinander abweichen,
beispielsweise können die Abmessungen 16 und 18 unterschiedliche Werte aufweisen.
Dies kann eine Beabstandung oder ein Lösen der beiden Ringstrukturen 12 und 14 umfassen,
allerdings ist es gemäß manchen Ausführungsbeispielen vorgesehen, dass lediglich eine
Verringerung der Haftreibungskraft erfolgt, sodass ein einfaches Lösen der beiden
Ringstrukturen möglich ist.
[0033] Die zumindest näherungsweise, d. h., innerhalb eines Toleranzbereichs von 0,1 mm,
0,05 mm oder 0,01 mm gleichen Abmessungen 16 und 18 ermöglichen in dem ersten Temperaturbereich
eine hohe Haftreibung zwischen den Oberflächen 12A und 14A, derart, dass eine Fixierung
der Ringstrukturen 12 und 14 relativ zueinander erhalten werden kann. Es kann ein
Kraftschluss oder Reibschluss zwischen den Ringstrukturen 12 und 14 erhalten werden.
Dieser Kraftschluss oder Reibschluss kann, bspw. innerhalb des ersten Temperaturbereichs,
eine Haltekraft von beispielsweise zumindest 5 N, zumindest 10 N oder zumindest 15
N oder mehr bereitstellen, so dass eine unbeabsichtigte Trennung der Elemente vermieden
oder erschwert werden kann. Die Haltekraft kann bspw. über eine Passung der beiden
Elemente beeinflusst werden.
[0034] Bei einem Verlassen des ersten Temperaturbereichs, abhängig von der Wahl der Materialien
und/oder thermischen Ausdehnungskoeffizienten der Ringstrukturen, hin zu geringeren
oder höheren Temperaturen kann basierend auf dadurch erhalten unterschiedlichen Werten
der Abmessungen 16 und 18 bzw. deren Veränderungen eine geringere Haftreibung oder
gar eine Loslösung oder Beanstandung der Oberflächen 12A und 14A erhalten werden,
so dass die Ringstruktur 14 von Ringstruktur 12 einfach zu lösen ist.
[0035] Fig. 1b zeigt eine schematische perspektivische Ansicht der Schmuckstruktur 10 in
einem Zustand, in welchem die Ringstrukturen 12 und 14 in dem verbundenen Zustand,
beispielsweise in dem Raumtemperaturbereich, vorliegen. Die Schmuckstruktur 10 kann
beispielsweise als Ring oder Reif an einem Finger, Arm oder Zeh getragen werden, indem
der entsprechende Körperteil hin zur Oberfläche 12A geführt wird.
[0036] Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist der Temperaturbereich zum Lösen und/oder neu
Verbinden der Ringstrukturen 12 und 14 geringer als der erste Temperaturbereich und
weist beispielsweise eine Temperatur von weniger als 7°C, weniger als 2°C oder weniger
als 0°C auf. Beispielsweise kann eine Temperatur eines Kühlschranks oder eines Eisfaches
geeignet sein, um so die geringe Haftreibung zwischen den Oberflächen 12A und 14A
zu erhalten. Zwischen den beiden Temperaturbereichen kann ein kontinuierlicher Übergang
zwischen der hohen und der geringen Haftreibungskräften erfolgen, so dass bereits
ein geringes Verlassen des ersten Temperaturbereichs ein Abnehmen der Haltekraft ermöglicht,
die jedoch ggf. noch zu einer hinreichenden Anhaftung der Oberfläche 12A an der Oberfläche
14A führt.
[0037] Beispielsweise weist die Ringstruktur 12 ein Metallmaterial, insbesondere ein Edelmetallmaterial
wie Gold (thermischer Ausdehnungskoeffizient ca. 14,2*10
-6/K), Silber (thermischer Ausdehnungskoeffizient ca. 18,9*10
-6/K), Platin (thermischer Ausdehnungskoeffizient ca. 8,8*10
-6/K), Titan (thermischer Ausdehnungskoeffizient ca. 8,6*10
-6/K) oder eine Legierung auf. Es können auch andere Metallmaterialien verwendet werden,
beispielsweise Edelstahl. Die Ringstruktur 14 weist beispielsweise ein Material mit
einem vergleichsweise geringeren thermischen Ausdehnungskoeffizienten auf, beispielsweise
ein Fasermaterial, etwa ein Holzmaterial, dessen thermischer Ausdehnungskoeffizient
gering ist und bspw. vernachlässigbar ist, d. h., in etwa 0. Das Holzmaterial kann
einstückig und/oder einlagig gebildet sein, kann aber bevorzugt ein mehrlagiges Holzmaterial
sein, beispielsweise eine mehrlagig gewickelte Holzstruktur. Dies ermöglicht ein einfaches
Ablösen der Ringstruktur 14 von der Ringstruktur 12 durch abkühlen der Schmuckstruktur
10, zumindest jedoch der Ringstruktur 12. Dies ist gleichbedeutend mit einer Erwärmung
der Ringstruktur 14 gegenüber der Ringstruktur 12. Ein weiteres bevorzugtes Fasermaterial
ist ein Carbonfasermaterial, (Carbonfaserverstärkter Kunststoff - CFK), dessen thermischer
Ausdehnungskoeffizient ebenfalls in etwa 0 beträgt oder gar leicht negativ sein kann,
bspw. ca. -0,1*10
-6/K. Ein Unterschied oder eine Differenz zwischen dem thermischen Ausdehnungskoeffizienten
α
1 eines Materials oder Materialzusammensetzung der Ringstruktur 12 und dem thermischen
Ausdehnungskoeffizienten α
2 eines Materials oder Materialzusammensetzung der Ringstruktur 14, d. h., |α
1 - α
2| kann bspw. zumindest 7*10
-6/K, zumindest 8*10
-6/K oder zumindest 10*10
-6/K betragen, etwa mehr als 14*10
-6/K. Je nach Vorzeichen der Differenz, also der Materialwahl, kann die Verringerung
der Haftreibung durch ein Abkühlen oder eine Erwärmung erhalten werden, bspw. wenn
das Metallmaterial außen angeordnet ist.
[0038] In anderen Worten kann bei einem geringeren thermischen Ausdehnungskoeffizienten
der Ringstruktur 12 gegenüber der Ringstruktur 14 eine äquivalente Erwärmung genutzt
werden, um die Haftreibungskraft zu reduzieren. Bspw. kann die Ringstruktur 12 aus
Holz gebildet sein und die Ringstruktur 14 aus dem Metallmaterial. Andere Materialien
mit einem geringen Temperaturausdehnungskoeffizienten sind. bspw. keramische Materialien
oder andere Fasermaterialien, etwa Carbonfasermaterialien wie CFK.
[0039] Fig. 2 zeigt eine schematische Seitenschnittansicht der Ringstruktur 14, die als
mehrlagig gewickelte Struktur gebildet ist, beispielsweise aus einem Holzmaterial
und zumindest zwei Lagen, optional mehr aufweist.
[0040] Fig. 3 zeigt eine schematische Seitenansicht der Ringstruktur 12 gemäß einem Ausführungsbeispiel,
bei der an der äußeren Mantelfläche 12A eine Erhebungsrille 22 angeordnet ist. Die
Erhebungsrille 22 kann als separates oder einstückiges Element gebildet sein, das
eine Erhebung gegenüber der äußeren Mantelfläche 12A bereitstellt. Die Erhebungsrille
22 kann eine zusätzliche Oberfläche und/oder Kraft bereitstellen, die sich vorteilhaft
auf eine Verbindung zwischen den Ringstrukturen 12 und 14 auswirken kann.
[0041] Die Ringstruktur 14 kann optional eine übereinstimmende Vertiefung aufweisen, so
dass kombinatorisch aus der Erhebungsrille 22 und der Vertiefung eine mechanische
Rastung oder Rastvorrichtung erhalten werden kann. Alternativ oder zusätzlich kann
eine derartige Rastung auch durch eine, möglicherweise an einer inneren Mantelfläche
angeordnete und nach innen gerichtete, Erhebungsrille an der Ringstruktur 14 in Kombination
mit einer Vertiefung an der Ringstruktur 12 erhalten werden. Alternativ oder zusätzlich
kann eine Erhebungsrille an der Ringstruktur 14 auch in Abwesenheit einer hierauf
angepassten Vertiefung in der Ringstruktur 12 angeordnet sein, um einen äquivalenten
Effekt zur Erhebungsrille 22 zu erhalten.
[0042] Die Ringstrukturen 12 und 14 können beispielsweise durch Einlegen der Ringstruktur
12 in die Ringstruktur 14 entlang einer axialen Erstreckungsrichtung oder Bewegungsrichtung
24 miteinander verbunden werden. Entlang einer Richtung 26 senkrecht hierzu kann die
Erhebungsrille 22 beispielsweise eine Abmessung 28 von zumindest 0,001 mm und/oder
höchstens 0,05 mm, höchstens 0,02 mm oder höchstens 0,01 mm aufweisen.
[0043] Die Abmessung 28 kann ich hierbei entlang einer Oberflächennormalen der Oberfläche
12A angeordnet sein.
[0044] Obwohl lediglich eine Erhebungsrille 22 dargestellt ist, kann alternativ auch keine
Erhebungsrille oder zumindest zwei, zumindest drei oder mehr Erhebungsrillen angeordnet
sein.
[0045] Alternativ oder zusätzlich zu einer Anordnung senkrecht zu der axialen Bewegungsrichtung
24 kann sich zumindest eine Erhebungsrille auch in einem Winkel von zumindest 0° und
weniger als 90° hierzu erstrecken.
[0046] Fig. 4 zeigt eine schematische Seitenansicht einer Schmuckstruktur 40 gemäß einem
Ausführungsbeispiel, bei dem die Ringstruktur 12 in einem Begrenzungsbereich 32 einen
mechanischen Anschlag 34 aufweist. Der mechanische Anschlag 34 ist konfiguriert, um
eine axiale Bewegung der Ringstruktur 14 an der Außenfläche 12A der Ringstruktur 12
über den mechanischen Anschlag 34 hinaus zu verhindern. Beispielsweise kann eine Bewegung
der Ringstruktur 14 entlang der axialen Bewegungsrichtung 24 bis zum mechanischen
Anschlag 34 hin möglich sein und darüber hinaus verhindert sein. Der mechanische Anschlag
34 kann einstückig oder mehrstückig mit der Ringstruktur 12 gebildet sein und beispielsweise
einen gleichen Innendurchmesser aufweisen bei veränderlichem Außendurchmesser.
[0047] Die Schmuckstruktur 40 kann dabei so gebildet sein, dass eine Außenabmessung 36 der
Ringstruktur 12 im Bereich des mechanischen Anschlages 34 und eine Außenabmessung
der Ringstruktur 14 zumindest innerhalb eines Toleranzbereichs von 0,1 mm übereinstimmen.
Das bedeutet, außerhalb des Begrenzungsbereichs 32 bzw. des mechanischen Anschlags
34 können die Außenabmessung in 36 und 38, zumindest im ersten Temperaturbereich übereinstimmen.
Dies ermöglicht, dass die innere Ringstruktur 12 und die äußere Ringstruktur 14 eine
gemeinsame und im Wesentlichen ebene Außenfläche bilden können, die sich optisch unterscheiden
kann. Im Bereich des mechanischen Anschlags 34 kann eine Außenabmessung der Ringstruktur
14 eine Außenabmessung des mechanischen Anschlags 34 entsprechen. Alternativ oder
zusätzlich können die Ringstrukturen 12 und 14 zumindest in einem Bereich der äußeren
Oberfläche 12A eine zumindest innerhalb eines Toleranzbereichs von 1 mm, bevorzugt
0,5 mm und besonders bevorzugt 0,1 mm eine identische Abmessung 42 aufweisen, so dass
ein Überhang eine Ringstruktur 12 oder 14 bezüglich der anderen Ringstruktur 14 bzw.
12 reduziert oder verhindert ist. Dies ermöglicht ein geringes Angriffsmoment für
Fremdkörper.
[0048] Fig. 4 kann auch so beschrieben werden, dass die Ringstruktur 12 ein zylindrischer
Hohlkörper mit einem ersten Abschnitt und einem zweiten Abschnitt ist. Der erste Abschnitt
und der zweite Abschnitt können eine gleiche Innenabmessung 44 aufweisen. Der zweite
Abschnitt, der Begrenzungsbereich 32 bzw. der mechanische Anschlag 34 kann eine größere
Außenabmessung 38 aufweisen als die Außenabmessung 16 in dem ersten Abschnitt. Die
Ringstruktur 14 kann ebenfalls als zylindrischer Hohlkörper mit der Innenabmessung
18 gebildet sein. In dem Raumtemperaturbereich können die Abmessungen 16 und 18 einander
entsprechen.
[0049] Fig. 5 zeigt eine schematische Seitenansicht einer Ringstruktur 12 gemäß einem Ausführungsbeispiel,
bei der der mechanische Anschlag 34 in einem Mittenbereich der Ringstruktur 12 angeordnet
ist, so dass eine erste Ringstruktur 14 entlang der positiven axialen Bewegungsrichtung
24 und eine weitere Ringstruktur 14 entlang einer negativen axialen Bewegungsrichtung
24 auf äußere Oberflächen 12A
1 und 12A
2 der Ringstruktur 12 geschoben werden kann. Dies ermöglicht die mechanische Begrenzung
für zwei äußere Ringstrukturen.
[0050] Eine Stirnseite 46, beispielsweise eine Deckelfläche eines Zylinders oder dergleichen
kann eben gebildet sein, um eine einfache Gravur zu ermöglichen. Die Stirnseite kann
bspw. Teil der Anschlag-Struktur sein, kann aber auch an der anderen Seite angeordnet
sein oder fehlen.
[0051] Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel umfasst eine als Fingerringstruktur gebildete
Schmuckstruktur eine innere Ringstruktur 12 aus zumindest einem Edelmetallmaterial
mit einem mechanischen Anschlag, der gleichzeitig eine ebene Stirnseite der Ringstruktur
12 bereitstellt. Die äußere Ringstruktur 14 ist aus einem Fasermaterial, bevorzugt
einem mehrlagig gewickelten Holzmaterial gebildet und so ausgeführt, dass eine Summe
der Ausdehnung des mechanischen Anschlages und der Ausdehnung der Ringstruktur 14
entlang der axialen Bewegungsrichtung 24 einer Ausdehnung des verbleibenden Anteils
der Ringstruktur 12 entlang dieser Richtung entspricht, das bedeutet, die innere Ringstruktur
12 und die äußere Ringstruktur 14 bilden eine gemeinsame und im Wesentlichen ebene
Außenfläche, die sich optisch unterscheiden kann. Die Ringstruktur weist den mechanischen
Anschlag auf, der eine Bewegung der Ringstruktur 14 über die äußere Oberfläche 12A
der Ringstruktur 12 entlang der axialen Bewegungsrichtung 24 begrenzt.
[0052] Ein Verfahren zum Lösen einer ersten Ringstruktur von einer zweiten Ringstruktur
einer Schmuckstruktur kann folgende Schritte umfassen: Abkühlen der Schmuckstruktur
von einem ersten Temperaturbereich in einen zweiten Temperaturbereich, so dass eine
Haftreibung zwischen der ersten Ringstruktur und der zweiten Ringstruktur reduziert
ist; und mechanisches Lösen der ersten Ringstruktur von der zweiten Ringstruktur.
Das Abkühlen wird bspw. um zumindest 10°C ausgeführt, bevorzugt um zumindest 15°C
oder um zumindest 25°C, wobei auch andere Temperaturunterschiede zwischen dem ersten
und zweiten Temperaturbereich vorliegen können. Das Verfahren zum Lösen der Ringstrukturen
12 und 14 von einander kann bspw. ein Abkühlen zumindest der Ringstruktur 12 umfassen.
Hierfür kann die Schmuckstruktur gemäß einem Ausführungsbeispiel, bspw. ausgehend
von einem Raumtemperaturbereich oder einem Temperaturbereich mit einer ersten, warmen
Temperatur in ein Eisfach gelegt werden, so dass zumindest die innere Ringstruktur,
bspw. mit dem größeren thermischen Ausdehnungskoeffizienten abgekühlt wird. Durch
die Abkühlung kann die Haftreibung zwischen den Ringstrukturen 12 und 14 verringert
werden. Das Verfahren umfasst ferner ein Lösen der Ringstrukturen 12 und 14 von einander.
Optional kann die äußere Ringstruktur ebenfalls mit abgekühlt werden, so dass die
Verringerung der Haftreibung immer noch erhalten wird, da die unterschiedlichen thermischen
Ausdehnungskoeffizienten wirken. Optional kann alternativ zu einer Abkühlung der äußeren
Ringstruktur auch eine Erwärmung der äußeren Ringstruktur gegenüber der inneren Ringstruktur
erfolgen.
[0053] Ein Verfahren zum Verbinden der ersten Ringstruktur und der zweiten Ringstruktur
kann folgende Schritte aufweisen: Verbinden der ersten Ringstruktur mit einer dritten
Ringstruktur, die die erste Ringstruktur sein kann, etwa nach einer Reinigung, Überprüfung
oder Reparatur, oder einer mit der zweiten Ringstruktur zumindest im Hinblick auf
die Innenabmessung übereinstimmenden aber anderen Struktur, bspw. im Hinblick auf
Optik, Materialien oder dergleichen, so dass eine äußere Mantelfläche der ersten Ringstruktur
mit einer inneren Mantelfläche der dritten Ringstruktur in mechanischen Kontakt kommt;
und Erwärmen der ersten Ringstruktur und der dritten Ringstruktur zum Erhalt einer
angepassten Schmuckstruktur. Das Verfahren zum Verbinden der Ringstrukturen 12 und
14 von einander kann ein mechanisches Verbinden der Ringstrukturen 12 und 14 umfassen,
bspw. in einem Temperaturbereich mit einer geringen Temperatur. Hierfür können bspw.
die Ringstrukturen 12 und 14 entlang der axialen Bewegungsrichtung 24 relativ zu einander
bewegt werden, bis eine zumindest teilweise Überlappung der Flächen 12A und 14B erhalten
wird. Anschließend kann eine Erwärmung zumindest der Ringstruktur 12 erhalten werden,
bspw. wenn diese den größeren thermischen Ausdehnungskoeffizienten aufweist. Alternativ
oder zusätzlich kann das Verbinden mit einer zuvor erwärmten Ringstruktur 14 ausgeführt
werden und nachfolgend eine Abkühlung derselben ausgeführt werden.
[0054] Das Verfahren zum Lösen der Ringstrukturen und das Verfahren zum Verbinden der Ringstrukturen
kann sequentiell nacheinander ausgeführt werden, etwa mit unterschiedlichen Ringstrukturen
12 und/oder mit unterschiedlichen Ringstrukturen 14, um eine Individualisierung oder
Veränderung der Schmuckstruktur mit geringen mechanischen Belastungen zu erhalten.
[0055] Das Verfahren zum Lösen der Ringstrukturen und das Verfahren zum Verbinden der Ringstrukturen
können entsprechend angepasst werden, wenn bspw. die äußere Ringstruktur 14 den größeren
Temperaturausdehnungskoeffizienten aufweist und die Ringstruktur 12 den geringeren
Temperaturausdehnungskoeffizienten aufweist.
[0056] Obwohl das Verfahren und die hierin beschriebenen Vorrichtungen so beschrieben sind,
dass an der Ringstruktur 12 die Ringstruktur 14 ausgewechselt wird, kann ebenso an
einer beibehaltenen Ringstruktur 14 die Ringstruktur 12 ausgetauscht werden.
[0057] Im Folgenden werden zusätzliche Ausführungsbeispiele und Aspekte der Erfindung beschrieben,
die einzeln oder in Kombination mit beliebigen der hierin beschriebenen Merkmale,
Funktionalitäten und Einzelheiten verwendet werden können
[0058] Gemäß einem ersten Aspekt weist eine Schmuckstruktur 10; 40 folgende Merkmale auf:
eine erste Ringstruktur 12 umfassend ein erstes Material mit einem ersten thermischen
Ausdehnungskoeffizienten; eine zweite Ringstruktur 14 umfassend ein zweites Material
mit einem zweiten thermischen Ausdehnungskoeffizienten; wobei die erste Ringstruktur
12 und die zweite Ringstruktur 14 so gebildet sind, dass bei einer Anordnung der zweiten
Ringstruktur 14 um die erste Ringstruktur 12 in einem ersten Temperaturbereich eine
innere Oberfläche 14B der zweiten Ringstruktur 14 gegenüber einer äußeren Oberfläche
12A der ersten Ringstruktur 12 basierend auf einer Haftreibungskraft mechanisch fixiert
ist; und in einem zweiten Temperaturbereich die Haftreibungskraft basierend auf dem
ersten und zweiten thermischen Ausdehnungskoeffizienten zumindest reduziert ist, so
dass die zweite Ringstruktur 14 von der ersten Ringstruktur 12 lösbar ist.
[0059] Gemäß einem zweiten Aspekt unter Bezugnahme auf den ersten Aspekt ist der erste Temperaturbereich
ein Raumtemperaturbereich.
[0060] Gemäß einem dritten Aspekt unter Bezugnahme auf den ersten oder zweiten Aspekt weist
der zweite Temperaturbereich eine Obergrenze von 7°C auf.
[0061] Gemäß einem vierten Aspekt unter Bezugnahme auf einen der vorangehenden Aspekte sind
die erste Ringstruktur 12 und die zweite Ringstruktur 14 als konzentrisch anordenbare
Ringstrukturen gebildet.
[0062] Gemäß einem fünften Aspekt unter Bezugnahme auf einen der vorangehenden Aspekte umfasst
das erste Material ein Metallmaterial, bevorzugt Edelmetallmaterial, und das zweite
Material ist ein Fasermaterial.
[0063] Gemäß einem sechsten Aspekt unter Bezugnahme auf den fünften Aspekt umfasst die zweite
Ringstruktur 14 eine mehrlagig gewickelte Holzstruktur oder Carbonfaserstruktur.
[0064] Gemäß einem siebten Aspekt unter Bezugnahme auf einen der vorangehenden Aspekte weist
die Schmuckstruktur eine mechanische Rastung zwischen der ersten Ringstruktur 12 und
der zweiten Ringstruktur 14 auf.
[0065] Gemäß einem achten Aspekt unter Bezugnahme auf einen der vorangehenden Aspekte weist
die erste Ringstruktur 12 an einer äußeren Mantelfläche 12A oder die zweite Ringstruktur
14 an einer inneren Mantelfläche 14B zumindest eine Erhebungsrille 22 auf.
[0066] Gemäß einem neunten Aspekt unter Bezugnahme auf einen der vorangehenden Aspekte weist
die erste Ringstruktur 12 in einem Begrenzungsbereich 32 einen mechanischen Anschlag
34 auf, der konfiguriert ist, um eine axiale Bewegung der zweiten Ringstruktur 14
an einer Außenfläche 12A der ersten Ringstruktur 12 über den mechanischen Anschlag
34 hinaus zu verhindern.
[0067] Gemäß einem zehnten Aspekt unter Bezugnahme auf den neunten Aspekt entspricht eine
Außenabmessung 38 der zweiten Ringstruktur 14 einer Außenabmessung 36 des mechanischen
Anschlags 34 und eine Innenabmessung 18 der zweiten Ringstruktur 14 in dem ersten
Temperaturbereich entspricht einer Außenabmessung 16 der ersten Ringstruktur 12 außerhalb
des mechanischen Anschlags 34.
[0068] Gemäß einem elften Aspekt unter Bezugnahme auf den neunten oder zehnten Aspekt entspricht
eine Abmessung 42 der ersten Ringstruktur 12 abzüglich des Begrenzungsbereichs 32
entlang einer axialen Erstreckungsrichtung 24 der ersten Ringstruktur 12 einer Abmessung
der zweiten Ringstruktur 14 entlang der axialen Erstreckungsrichtung 24.
[0069] Gemäß einem zwölften Aspekt unter Bezugnahme auf einen der vorangehenden Aspekte
ist die erste Ringstruktur 12 als zylindrischer Hohlkörper mit einem ersten Abschnitt
und einem zweiten Abschnitt 32 gebildet, wobei der erste Abschnitt und der zweite
Abschnitt 32 eine gleiche Innenabmessung 16 aufweisen und der zweite Abschnitt 32
eine größere Außenabmessung 36 aufweist als der erste Abschnitt; wobei die zweite
Ringstruktur 14 als zylindrischer Hohlkörper mit einer Innenabmessung 18 und einer
Außenabmessung 38 gebildet ist, wobei in dem ersten Temperaturbereich die Innenabmessung
18 der zweiten Ringstruktur 14 der Außenabmessung 16 des ersten Abschnitts entspricht
und die Außenabmessung 38 der zweiten Ringstruktur 14 einer Außenabmessung des zweiten
Abschnitts 32 entspricht.
[0070] Gemäß einem dreizehnten Aspekt unter Bezugnahme auf einen der vorangehenden Aspekte
weist die erste Ringstruktur 12 eine Stirnseite 46 auf, die eben gebildet ist.
[0071] Gemäß einem vierzehnten Aspekt unter Bezugnahme auf einen der vorangehenden Aspekte
ist die Schmuckstruktur als Fingerringstruktur gebildet.
[0072] Gemäß einem fünfzehnten Aspekt weist eine Schmuckstruktur folgende Merkmale auf:
eine erste Ringstruktur 12 umfassend ein Edelmetallmaterial mit einem ersten thermischen
Ausdehnungskoeffizienten; und eine zweite Ringstruktur 14 umfassend ein Fasermaterial
mit einem zweiten thermischen Ausdehnungskoeffizienten; wobei die erste Ringstruktur
12 und die zweite Ringstruktur 14 so gebildet sind, dass bei einer Anordnung der zweiten
Ringstruktur 14 um die erste Ringstruktur 12 in einem ersten Temperaturbereich eine
innere Oberfläche 14B der zweiten Ringstruktur 14 gegenüber einer äußeren Oberfläche
12A der ersten Ringstruktur 12 basierend auf einer Haftreibungskraft mechanisch fixiert
ist; und in einem zweiten Temperaturbereich die Haftreibungskraft basierend auf dem
ersten und zweiten thermischen Ausdehnungskoeffizienten zumindest reduziert ist, so
dass die zweite Ringstruktur 14 von der ersten Ringstruktur 12 lösbar ist; wobei wobei
die erste Ringstruktur 12 einen mechanischen Anschlag 34 aufweist, der eine Bewegung
der zweiten Ringstruktur 14 über die äußere Oberfläche 12A der ersten Ringstruktur
12 entlang einer axialen Bewegungsrichtung 24 begrenzt.
[0073] Obwohl manche Aspekte im Zusammenhang mit einer Vorrichtung beschrieben wurden, versteht
es sich, dass diese Aspekte auch eine Beschreibung des entsprechenden Verfahrens darstellen,
sodass ein Block oder ein Bauelement einer Vorrichtung auch als ein entsprechender
Verfahrensschritt oder als ein Merkmal eines Verfahrensschrittes zu verstehen ist.
Analog dazu stellen Aspekte, die im Zusammenhang mit einem oder als ein Verfahrensschritt
beschrieben wurden, auch eine Beschreibung eines entsprechenden Blocks oder Details
oder Merkmals einer entsprechenden Vorrichtung dar.
[0074] Die oben beschriebenen Ausführungsbeispiele stellen lediglich eine Veranschaulichung
der Prinzipien der vorliegenden Erfindung dar. Es versteht sich, dass Modifikationen
und Variationen der hierin beschriebenen Anordnungen und Einzelheiten anderen Fachleuten
einleuchten werden. Deshalb ist beabsichtigt, dass die Erfindung lediglich durch den
Schutzumfang der nachstehenden Patentansprüche und nicht durch die spezifischen Einzelheiten,
die anhand der Beschreibung und der Erläuterung der Ausführungsbeispiele hierin präsentiert
wurden, beschränkt sei.
1. Schmuckstruktur (10; 40) mit folgenden Merkmalen:
einer ersten Ringstruktur (12) umfassend ein erstes Material mit einem ersten thermischen
Ausdehnungskoeffizienten;
einer zweiten Ringstruktur (14) umfassend ein zweites Material mit einem zweiten thermischen
Ausdehnungskoeffizienten;
wobei die erste Ringstruktur (12) und die zweite Ringstruktur (14) so gebildet sind,
dass bei einer Anordnung der zweiten Ringstruktur (14) um die erste Ringstruktur (12)
in einem ersten Temperaturbereich eine innere Oberfläche (14B) der zweiten Ringstruktur
(14) gegenüber einer äußeren Oberfläche (12A) der ersten Ringstruktur (12) basierend
auf einer Haftreibungskraft mechanisch fixiert ist; und in einem zweiten Temperaturbereich
die Haftreibungskraft basierend auf dem ersten und zweiten thermischen Ausdehnungskoeffizienten
zumindest reduziert ist, so dass die zweite Ringstruktur (14) von der ersten Ringstruktur
(12) lösbar ist.
2. Schmuckstruktur gemäß Anspruch 1, bei der der erste Temperaturbereich ein Raumtemperaturbereich
ist.
3. Schmuckstruktur gemäß Anspruch 1 oder 2, bei der der zweite Temperaturbereich eine
Obergrenze von 7°C aufweist.
4. Schmuckstruktur gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, bei der die erste Ringstruktur
(12) und die zweite Ringstruktur (14) als konzentrisch anordenbare Ringstrukturen
gebildet sind.
5. Schmuckstruktur gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, bei der das erste Material
ein Metallmaterial, bevorzugt Edelmetallmaterial umfasst und bei der das zweite Material
ein Fasermaterial ist.
6. Schmuckstruktur gemäß Anspruch 5, bei der die zweite Ringstruktur (14) eine mehrlagig
gewickelte Holzstruktur oder Carbonfaserstruktur umfasst.
7. Schmuckstruktur gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, die eine mechanische Rastung
zwischen der ersten Ringstruktur (12) und der zweiten Ringstruktur (14) aufweist.
8. Schmuckstruktur gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, bei der die erste Ringstruktur
(12) an einer äußeren Mantelfläche (12A) oder die zweite Ringstruktur (14) an einer
inneren Mantelfläche (14B) zumindest eine Erhebungsrille (22) aufweist.
9. Schmuckstruktur gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, bei der die erste Ringstruktur
(12) in einem Begrenzungsbereich (32) einen mechanischen Anschlag (34) aufweist, der
konfiguriert ist, um eine axiale Bewegung der zweiten Ringstruktur (14) an einer Außenfläche
(12A) der ersten Ringstruktur (12) über den mechanischen Anschlag (34) hinaus zu verhindern.
10. Schmuckstruktur gemäß Anspruch 9, bei der eine Außenabmessung (38) der zweiten Ringstruktur
(14) einer Außenabmessung (36) des mechanischen Anschlags (34) entspricht und eine
Innenabmessung (18) der zweiten Ringstruktur (14) in dem ersten Temperaturbereich
einer Außenabmessung (16) der ersten Ringstruktur (12) außerhalb des mechanischen
Anschlags (34) entspricht.
11. Schmuckstruktur gemäß Anspruch 9 oder 10, bei der eine Abmessung (42) der ersten Ringstruktur
(12) abzüglich des Begrenzungsbereichs (32) entlang einer axialen Erstreckungsrichtung
(24) der ersten Ringstruktur (12) einer Abmessung der zweiten Ringstruktur (14) entlang
der axialen Erstreckungsrichtung (24) entspricht.
12. Schmuckstruktur gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, die als Fingerringstruktur
gebildet ist.
13. Schmuckstruktur mit:
einer ersten Ringstruktur (12) umfassend ein Edelmetallmaterial mit einem ersten thermischen
Ausdehnungskoeffizienten; und
einer zweiten Ringstruktur (14) umfassend ein Fasermaterial mit einem zweiten thermischen
Ausdehnungskoeffizienten;
wobei die erste Ringstruktur (12) und die zweite Ringstruktur (14) so gebildet sind,
dass bei einer Anordnung der zweiten Ringstruktur (14) um die erste Ringstruktur (12)
in einem ersten Temperaturbereich eine innere Oberfläche (14B) der zweiten Ringstruktur
(14) gegenüber einer äußeren Oberfläche (12A) der ersten Ringstruktur (12) basierend
auf einer Haftreibungskraft mechanisch fixiert ist; und in einem zweiten Temperaturbereich
die Haftreibungskraft basierend auf dem ersten und zweiten thermischen Ausdehnungskoeffizienten
zumindest reduziert ist, so dass die zweite Ringstruktur (14) von der ersten Ringstruktur
(12) lösbar ist; wobei
wobei die erste Ringstruktur (12) einen mechanischen Anschlag (34) aufweist, der eine
Bewegung der zweiten Ringstruktur (14) über die äußere Oberfläche (12A) der ersten
Ringstruktur (12) entlang einer axialen Bewegungsrichtung (24) begrenzt.
14. Verfahren zum Lösen einer ersten Ringstruktur (12) von einer zweiten Ringstruktur
(14) einer Schmuckstruktur mit folgenden Schritten:
Abkühlen der Schmuckstruktur von einem ersten Temperaturbereich in einen zweiten Temperaturbereich,
so dass eine Haftreibung zwischen der ersten Ringstruktur (12) und der zweiten Ringstruktur
(14) reduziert ist; und
Mechanisches Lösen der ersten Ringstruktur (12) von der zweiten Ringstruktur (14).
15. Verfahren nach Anspruch 14, ferner mit folgenden Schritten:
Verbinden der ersten Ringstruktur (12) mit einer dritten Ringstruktur, so dass eine
äußere Mantelfläche der ersten Ringstruktur (12) mit einer inneren Mantelfläche der
dritten Ringstruktur in mechanischen Kontakt kommt; und
Erwärmen der ersten Ringstruktur (12) und der dritten Ringstruktur zum Erhalt einer
angepassten Schmuckstruktur.