(19)
(11) EP 3 616 841 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.03.2020  Patentblatt  2020/10

(21) Anmeldenummer: 19192783.9

(22) Anmeldetag:  21.08.2019
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B24D 11/02(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 29.08.2018 DE 102018121139

(71) Anmelder: VSM. Vereinigte Schmirgel- Und Maschinen-Fabriken AG
30165 Hannover (DE)

(72) Erfinder:
  • Megerle, Clemens
    30161 Hannover (DE)
  • Dr. Dammer, Henning
    31515 Wunstorf (DE)
  • Vogt, René
    53721 Siegburg (DE)

(74) Vertreter: Bremer, Ulrich 
Advopat Patent- und Rechtsanwälte Theaterstraße 6
30159 Hannover
30159 Hannover (DE)

   


(54) ENDLOS-SCHLEIFBAND FÜR EINE SCHLEIFMASCHINE


(57) Die Erfindung betrifft ein Endlos-Schleifband (8) für eine Schleifmaschine, das aufweist:
eine flexible Trägerstruktur,
auf einer Oberseite der Trägerstruktur eine aktive Schicht mit einem Binder und in dem Binder aufgenommenen Schleifkörnern.
Um eine sichere Erkennung zu ermöglichen, ist vorgesehen, dass auf einer Unterseite der Trägerstruktur und/oder des Endlos-Schleifbandes (8) eine Transpondereinrichtung (9) befestigt ist, die einen Befestigungsbereich (26) und eine Fahne (28) aufweist,
der Befestigungsbereich (26) mit einer Klebeschicht auf die Unterseite geklebt ist,
die Fahne (28) von dem Befestigungsbereich (26) gehalten ist und in einer seitlichen Richtung von dem Endlos-Schleifband (8) absteht, und
in der Fahne (28) ein Transponder (21) mit einem Transponder-Chip (22) und einer Antenne (23) angeordnet ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Endlos-Schleifband für eine Schleifmaschine sowie eine entsprechende Schleifmaschine mit dem Endlos-Schleifband.

[0002] Endlos-Schleifbänder werden zur Bearbeitung insbesondere metallischer Werkstücke mit zum Teil hohen Anpresskräften verwendet und hierzu im Allgemeinen zwischen eine Schleifwalze und Spannwalze einer Schleifmaschine gespannt. Die Werkstücke können mittels einer Transportrichtung an der Schleifwalze vorbei transportiert und mit dem Schleifband bearbeitet werden, indem die Schleifwalze die aktive Seite des Endlos-Schleifbandes definiert gegen das Werkstück presst und durch die definierte Bandgeschwindigkeit und Anpresskraft des Schleifbandes ein gewünschtes Schleifergebnis erzielt wird. Die Endlos-Schleifbänder sind hierbei hohen Kräften und Verformungen ausgesetzt; so werden sie über die Walzen, zum Teil auch zusätzlich gleitend über einen Schleif-Schuh oder eine andere Anpress-Einrichtung geführt, wobei sie durchweg zum einen einer Zugspannung und zum anderen der Anpresskraft gegen das Werkstück ausgesetzt sind.

[0003] Hierbei kann das Endlos-Schleifband an seiner Rückseite (passive Seite) einen gewissen Schlupf gegenüber den Walzen ausbilden; bei Einsatz eines Schleif-Schuhs tritt entsprechend eine Gleitreibung auf dessen Oberfläche auf, so dass nicht nur die aktive Seite des Schleifbandes mit in einem Binder aufgenommenen Schleifkörnern, sondern auch die durch die Trägerstruktur, z.B. ein Gewebe, ausgebildete Rückseite hohen Verformungen und Kräften sowie einem mechanischen Verschleiß ausgesetzt ist.

[0004] Zur Koordination industrieller Fertigungen werden zunehmend Transponder nicht nur auf Werkstücken, sondern auch auf den Bearbeitungsmitteln, z.B. auch auf Schleifmitteln angebracht. Die DE 10 2016 211 937 A1 beschreibt eine als Winkelschleifer ausgebildet Handwerkzeugmaschine, die als Einsatzwerkzeug eine Schleifscheibe aufnimmt. Auf der Schleifscheibe ist ein Code angebracht, der insbesondere als RFID-Code ausgebildet sein kann, wobei die Werkzeugmaschine eine Identifikationseinheit zum identifizieren des Codes aufweist.

[0005] Es zeigt sich jedoch, dass die Anbringung eines derartigen Transponders an einem Endlos-Schleifband nicht unproblematisch ist. Durch die erheblichen mechanischen Belastungen und Verformungen werden RFID-Strukturen im Allgemeinen schnell zerstört. Auch der nicht unerhebliche Schlupf auf der Rückseite des Schleifbandes führt zu einem mechanischen Verschleiß, der einen RFID-Transponder entsprechend schädigen kann.

[0006] Die DE 10 2016 214 568 A1 beschreibt eine Bearbeitungsvorrichtung, bei der eine ermittelte Druckkraft mittels drahtloser Datenübertragung, insbesondere RFID-Technologie, an eine Steuereinrichtung übermittelt wird.

[0007] Die DE 10 2014 104 310 U1 beschreibt eine Breitbandschleifmaschine mit einem Schleifband, wobei die Spannwalze mittels eines Stellgliedes in ihrer Lage derart verstellbar ist, dass das Schleifband auf der Schleifwalze eine vorbestimmte Lage annimmt. Hierbei wird über eine Steuerung ein oszillierendes Signal eingegeben, um die Position des Endlos-Schleifbandes in Querrichtung zu verändern.

[0008] Die WO 1998/026453 A1 beschreibt ein Chip-Modul sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung, bei dem eine Kontaktmetallisierung versenkt ist und ergänzend eine Spule zur Ausbildung eines Transponders vorgesehen sein kann.

[0009] Die DE 10 2014 224 570 A1 beschreibt eine Schutzvorrichtung für eine Werkzeugmaschine, die als RFID-Kommunikationseinrichtung ausgebildet sein kann. Hierbei ist eine Sensoreinheit vorgesehen, die eine Kenngröße wie z. B. die Temperatur einer Werkstückoberfläche detektieren und erfassen kann.

[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Endlos-Schleifband für eine Werkzeugmaschine und eine derartige Werkzeugmaschine zu schaffen, die einen sicheren Betrieb und eine sichere Erfassung des Endlos- Schleifbandes ermöglichen.

[0011] Diese Aufgabe wird durch ein Endlos-Schleifband nach Anspruch 1 gelöst. Die Unteransprüche beschreiben bevorzugte Weiterbildungen. Ergänzend ist eine Schleifmaschine mit dem Endlos-Schleifband vorgesehen.

[0012] Somit ist eine Transpondereinrichtung mit einem drahtlosen Transponder an dem Endlos-Schleifband vorgesehen. Die Transpondereinrichtung ragt hierbei in seitlicher Richtung von dem Schleifband ab, so dass der Transponder außerhalb des Schleifbandes liegt; somit wird der Transponder insbesondere auch beim Verspannen des Schleifbandes auf den Walzen nicht an oder zwischen der Trägerstruktur und der Walze verpresst.

[0013] Hierbei kann die Transpondereinrichtung insbesondere einen Befestigungsbereich und eine Fahne aufweisen, wobei der Befestigungsbereich z. B. auf der Rückseite des Schleifbandes befestigt wird und die Fahne trägt, die seitlich über das Schleifband hinausragt und den Transponder aufnimmt.

[0014] Somit wird im Schleifbetrieb bzw. bei der Werkstück-Bearbeitung in üblicher Weise das Schleifband mit seiner aktiven Schicht gegen das Werkstück gepresst und durch die Schleifwalze an dem Werkstück entlanggeführt. Durch die hierbei auftretenden Kräfte und Verformungen wird der in der Fahne aufgenommene, seitlich vorragende Transponder jedoch zumindest nicht direkt belastet.

[0015] Der Transponder kann insbesondere ein RFID-Transponder sein und einen RFID-Chip mit Antenne bzw. Antennenstruktur aufweisen. Somit kann der Transponder von einem Detektor der Werkzeugmaschine drahtlos ausgelesen werden, wobei insbesondere die RFID-Technologie auch größere Ablese-Abstände zulässt, so dass z. B. ein einziger Detektor ausreichend ist und ggf. nach kurzem Transport des Schleifbandes eine Datenkommunikation mit dem Transponder aufbaut und die in dem Transponder gespeicherten Daten auslesen kann.

[0016] In dem Transponder können vorteilhafterweise für die Bearbeitungsprozesse relevante Daten gespeichert sein, insbesondere ein oder mehrere der folgenden Daten: Daten über die Serie des Schleifbandes, die Körnung, ein Lieferdatum, sowie Bearbeitungsdaten wie die Anpresskraft oder den Anpressdruck, Transportgeschwindigkeit, maximale Einsatzzeiten bzw. Bearbeitungszeiten, sowie eine individuelle Identifikationsnummer.

[0017] Somit wird auch nachträglich eine eindeutige Identifikation des Endlos-Schleifbandes ermöglicht. Falls somit das Schleifband aufgrund eines Abriebs an seiner Rückseite keine optische Identifikation mehr ermöglicht, und da auch z. B. die aktive Schicht bei modernen Kompaktkörnern selbst von einem Fachmann nicht mehr eindeutig an der Körnung zu identifizieren ist, so ermöglicht dennoch nachfolgend der Transponder eine eindeutige Identifikation, ohne der direkten Belastung bei der Bearbeitung unterworfen zu sein.

[0018] Gemäß einer Weiterentwicklung kann der Transponder, insbesondere sein Transponder-Chip, auch beschrieben werden, insbesondere mit verschleißabhängigen Daten, vorzugsweise mit einer Laufzeit und/oder Laufstrecke und/oder einer verschleißabhängigen Bewertungszahl, die z.B. in Abhängigkeit der bisherigen Laufzeit und der Anpresskraft während dieser Laufzeit gebildet wird. Wird das Endlos-Band später nochmals in dieser oder einer anderen entsprechenden Werkzeugmaschine zum Einsatz gebracht, dann können diese Daten wieder ausgelesen werden.

[0019] Somit wird eine verbesserte Ausnutzung der zulässigen verschleißabhängigen Parameter ermöglicht. Ein Austausch eines Endlos-Bandes, z.B. auch eine Unterbrechung einer aktuellen Bearbeitung, um z.B. nach dem zwischenzeitigen Einsatz eines anderen Bandes die Bearbeitung mit dem ersten Band wieder aufzunehmen, führt somit nicht mehr zu einem Verlust an Schleifkapazitäten, wobei insbesondere auch Fehler oder Unsicherheiten in der Handhabung vermieden werden können.

[0020] Gemäß einer weiteren Ausbildung kann alternativ oder ergänzend zu einer Speicherung der verschleißabhängigen Daten in dem Transponder auch eine aktuelle Speicherung in der Werkzeugmaschine, insbesondere einem beschreibbaren Speicher der Werkzeugmaschine erfolgen, wobei hier z.B. Datensätze mit individuellen Identifikationsnummern der Endlos-Schleifbänder angelegt werden können. Somit können verschiedene Endlos-Bänder, auch für kurze Bearbeitungszeiten, eingesetzt und später angemessen wiederverwendet werden, um die Endlos-Bänder optimal auszunutzen.

[0021] Gemäß einer bevorzugten Ausbildung wird die Transpondereinrichtung mit einem Kunststoffstreifen ausgebildet, der eine Klebeschicht aufweist; somit kann hier insbesondere ein Streifen Klebefolie vorgesehen sein. Die Klebefolie kann direkt den Befestigungsbereich ausbilden, der auf der Rückseite des Schleifbandes bzw. der Rückseite der Trägerstruktur des Schleifbandes aufgeklebt wird. Vorzugsweise wird der Klebestreifen bzw. die Klebefolie an ihrem vorstehenden Ende, in dem der Transponder angebracht ist, umgelegt bzw. eingefaltet, wodurch die Steifigkeit der so ausgebildeten Fahne erhöht wird und die Klebeschicht in den vorstehenden Ende abgedeckt ist. Somit kann aus einer Klebefolie bzw. einem Klebestreifen mit wenig Aufwand in überraschend einfacher Weise der Befestigungsbereich mit der sich anschließenden, etwas steiferen und nicht mehr klebenden Fahne ausgebildet werden.

[0022] Die Transpondereinrichtung kann insbesondere auf einer Rolle als Abzieh-Streifen aufgenommen sein. Der Benutzer zieht somit einen Abzieh-Streifen ab, legt das vordere Ende mit dem Transponder um, wozu vorteilhafterweise eine Sollknickstelle bzw. Faltlinie ausgebildet ist, so dass der Benutzer das Ende definiert umlegen kann und hierdurch die versteifte, nicht mehr klebende Fahne ausbildet. Nachfolgend kann der Benutzer somit die Transpondereinrichtung mit dem weiterhin die Klebeschicht aufweisende Befestigungsbereich auf die Rückseite des Endlos-Schleifbandes bzw. dessen Trägerstruktur kleben, wodurch bereits die sichere Befestigung gewährleistet ist.

[0023] Vorteilhafterweise ist die Transpondereinrichtung als länglicher Streifen, z.B. mit rechtwinkliger Formgebung, ausgebildet. Hierbei wird der Befestigungsbereich vorteilhafterweise in einem schrägen Anbringungswinkel auf dem Endlosschleifband aufgebracht, d. h. er erstreckt sich insbesondere nicht von der Kante aus senkrecht zur Mitte des Endlos-Schleifbandes hin, sondern unter einem schrägen Winkel von z. B. 10 bis 80°. Hierbei wird erkannt, dass auch die Klebefolie des Befestigungsbereiches einen gewissen mechanischen Widerstand des über die Walzen geführten Schleifbandes darstellen kann und somit bei einer schrägen Anbringung die vordere und hintere Kante des Befestigungsbereiches nicht zu einer zu großen Ruckbildung führen, sondern jeweils sukzessive auf die Walzen und gegebenenfalls einen Schleif-Schuh gelangen.

[0024] Wenn der Befestigungsbereich kürzer ausgebildet ist, ist der Anbringungswinkel nicht mehr so relevant, so dass der Schleifprozess hierdurch nicht in relevantem Maße beeinträchtigt wird; somit kann eine nicht-schräge Anbringung vorgenommen werden.

[0025] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der beiliegenden Zeichnungen an einigen Ausführungsformen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
eine Schleifmaschine mit einem Endlos-Schleifband gemäß einer Ausführungsform der Erfindung bei der Bearbeitung eines Werkstücks;
Fig. 2
eine Aufsicht auf das Endlos-Schleifband im Bereich des Transponders, mit Detailvergrößerung;
Fig. 3
einen Schnitt durch das Endlos-Schleifband gemäß einer Ausführungsform;
Fig. 4
die Schritte a), b) der Ausbildung der Transpondereinrichtung bei Einsatz einer Klebefolie.


[0026] Figur 1 zeigt eine Schleifmaschine 1 bei der Bearbeitung eines Werkstücks 2, das z. B. ein metallisches Rohr oder metallisches Profil sein kann und in Transportrichtung t gefördert wird. Die Schleifmaschine 1 weist eine Schleifwalze 3, eine Spannwalze 4, einen Antrieb (Motor) 5 zum Antreiben der Schleifwalze 3 mit einer Bandgeschwindigkeit v, weiterhin eine Steuereinrichtung 6 und eine Ein- und Ausgabeeinheit 7 auf, z. B. mit Monitor und Tastatur. Weiterhin ist zwischen die Spannwalze 4 und die Schleifwalze 3 ein Endlos-Schleifband 8 gespannt, an dem eine Transpondereinrichtung 9 befestigt ist, die von einem mit der Steuereinrichtung 6 verbundenen Detektor 10 detektiert wird. Hierzu sendet der Detektor 10 RFID-Abfragesignale R1 aus, die die Transpondereinrichtung 9 aufnimmt, und hieraus RFID-Antwortsignale R2 bildet und ausgibt.

[0027] Die Schleifwalze 3 wird mit einer Anpresskraft F bzw. einem Anpressdruck auf die Oberfläche 2a des Werkstücks 2 angepresst, so dass das Endlos-Schleifband 8 die Oberseite 2a des Werkstücks 2 entsprechend bearbeitet. Die Schleifmaschine 1 kann insbesondere weitere Details aufweisen, z. B. eine Oszillations-Verstellung des Endlos-Schleifbandes 8 in Querrichtung durch eine entsprechende Stelleinrichtung, sowie eine Kantenerkennung bzw. Kantensteuerung, wie hier nicht weiter dargestellt ist. Auch kann z.B. das Endlos-Schleifband 8 gleitend über einen Schuh oder eine andere Anpresseinrichtung geführt werden.

[0028] Wie aus Fig. 3 ersichtlich weist das Endlos-Schleifband 8 eine Trägerstruktur 12 auf, die z. B. als Gewebe, Vlies oder auch Papier-Material ausgebildet sein kann. Auf der Trägerstruktur 12 ist die aktive Schicht 14 ausgebildet, die insbesondere Schleifkörner 15 in einem Kunstharz 16 aufweisen kann. Ergänzend kann zwischen der Trägerstruktur 12 und der aktiven Schicht 14 eine hier nicht gezeigte Haftvermittlungsschicht vorgesehen sein. Die Schleifkörner 15 können z. B. vollkeramisch auf Alumina-Basis, oder auch auf Basis von Zirkonkorund ausgebildet sein. In hier nicht gezeigter Weise ist das Endlos-Schleifband 8 - wie als solches üblich - durch z. B. einen Fügestoß der Enden eines Schleifbandes oder auch mit Überlappung zu dem Endlos-Schleifband 8 ausgebildet.

[0029] Auf einer Rückseite 12a der Trägerstruktur 12, d. h. somit der Rückseite des Endlos-Schleifbandes 8, ist die Transpondereinrichtung 9 befestigt. Die Transpondereinrichtung 9 weist einen Klebestreifen 18 auf, der als Kunststoff-Folie bzw. Kunststoff-Streifen 19 mit einer Klebe-Schicht 20 auf seiner Unterseite 19a und einer nicht-adhäsiven Oberseite 19b ausgebildet ist. Auf der nicht-adhäsiven Oberseite 19b ist vorzugsweise ein Transponder 21 als RFID- Aufkleber mit RFID-Chip 22 und Antenne 23 flächig aufgeklebt.

[0030] Zur Herstellung der Transpondereinrichtung 9 wird gemäß Figur 4 der Kunststoff-Streifen 19 mit seiner auf der Unterseite 19a ausgebildeten Klebe-schicht 20 reversibel auf eine Unterlage, z. B. einen Träger für Klebestreifen, geklebt und der Transponder 21 als RFID-Aufkleber auf die Oberseite 19b aufgeklebt. Somit wird z. B. auf einer Rolle eine Vielzahl derartiger Transpondereinrichtungen 9 bereitgestellt. Zur Befestigung an dem Endlos-Schleifband 8 wird jeweils eine Transpondereinrichtung 9 von der Unterlage abgezogen und gemäß Figur 4a entlang einer Faltlinie (Sollknick-Linie) 25 derartig gefaltet, dass ein oberer Teil des Kunststoff-Streifens 19 mit dem RFID-Aufkleber 21 umgelegt wird, wobei die Klebeschicht 20 auf sich selbst zur Anlage gelangt. Somit wird gemäß Fig. 4b nachfolgend die Transpondereinrichtung 9 mit einem verbleibenden Befestigungsbereich 26 ausgebildet, auf dessen Unterseite weiterhin die Klebeschicht 20 ausgebildet ist, und einer durch Umlegen des oberen Bereichs ausgebildeten Fahne 28, in der der Transponder 21 mit dem RFID-Chip 22 und der Antenne 23 aufgenommen ist, wobei die Fahne 28 nicht-klebend und durch Umlegen etwas steifer ausgebildet ist.

[0031] Die derartig ausgebildete Transpondereinrichtung 9 wird dann mit dem Befestigungsbereich 26 derartig auf die Unterseite 12a der Trägerstruktur 12, d. h. die Unterseite des Endlos-Schleifbandes 8, geklebt, dass sie vorteilhafterweise nicht-senkrecht bzw. unter einem Anbringungswinkel α zur Randlinie angebracht wird, wobei α ≠ 90°, z. B. α = 10° bis 80° ist. Somit verläuft der Befestigungsbereich 26 schräg gegenüber der Laufrichtung bzw. Transportrichtung t des Endlos-Schleifbandes 8. Die Fahne 28 wird außerhalb des Endlos-Schleifbandes 8 positioniert, d.h. die Fahne 28 steht seitlich vor.

[0032] Beim Betrieb der Schleifmaschine 1 wird somit das Endlos-Schleifband 8 durch die Spannwalze 4 und die Schleifwalze 3 gegen die Oberseite 2a des zu bearbeitenden Werkstücks 2 gedrückt, wobei entsprechend die Rückseite 12a der Trägerstruktur 12 zur Anlage an den Walzen 3, 4 gelangt. Auch der Befestigungsbereich 26 gelangt somit an die Walzen 3, 4, wobei er durch seine schräge Anbringung an den Walzen einen relativ geringen Widerstand und insbesondere keinen Ruck beim Schleifen ausbildet. Die Fahne 28 mit dem Transponder 21, d.h. dem RFID-Chip 22 und der Antenne 23, steht seitlich über und wird somit nicht mit verspannt. Insbesondere wird der Transponder 21 nicht mechanisch zwischen der Schleifwalze 3 und dem Werkstück 2 belastet.

[0033] Der Detektor 10 kann neben dem Endlos-Schleifband 8, d. h. einem der Trums, positioniert werden. Da die RFID-Technologie hier jedoch auch größere Detektions-Abstände zulässt, kann der Detektor 10 auch mit einem größeren Abstand zum Endlos-Schleifband 8 positioniert werden. Der Detektor 10 liest den RFID-Transponder 21 entsprechend kontaktlos durch Ausgabe der RFID-Abfragesignale R1 und Aufnahme der RFID-Antwortsignale R2 aus, wobei der RFID-Transponder 21 entsprechend als passiver Transponder fungiert. Nachfolgend gibt der Detektor 10 ein Erkennungs-Signal S1 an die Steuereinrichtung 6, die entsprechend wiederum den Antrieb 5 für die Schleifwalze 3 ansteuert. Der Benutzer kann über die Ein- und Ausgabeeinrichtung 7 jederzeit die Daten, die auf dem RFID-Chip 22 gespeichert sind, überprüfen. Weiterhin kann die Steuereinrichtung 6 auch Warnsignale S2 an die Ein- und Ausgabeeinrichtung 7 ausgeben, falls die Einstellungen, die auf dem RFID-Chip 22 gespeichert sind, nicht mit den über die Steuereinrichtung 6 eingestellten Arbeits-Parametern wie Anpresskraft F, Bandgeschwindigkeit v usw. übereinstimmen, oder ggf. grundsätzlich ein nicht-passendes Endlos-Schleifband 8 eingesetzt ist.

[0034] In einer Weiterentwicklung kann über den Detektor 10 der RFID-Chip 22 auch beschrieben werden, bei Einsatz eines entsprechenden RFID-Chips 22 und eines aktiv schreibenden Detektors 10. Hierbei können insbesondere verschleißabhängige Daten, z.B. die Laufzeit und/oder Laufstrecke gespeichert werden, und/oder eine Bewertungszahl, die z.B. aus der Laufzeit und einer Anpresskraft gebildet ist und den bisherigen Verschleiß bewertet.

[0035] Weiterhin ist die Speicherung der verschleißabhängige Daten, z.B. Laufzeit und/oder Laufstrecke, auch zusammen mit einer Identifikationsnummer des Endlos-Schleifbandes 8 in der Werkzeugmaschine 1 möglich, z.B. einem Speicher 6a, der intern oder extern zu der Steuereinrichtung 6 vorgesehen ist, wobei der Speicher 6a auch mit der Ein- und Ausgabeeinrichtung 7 kombiniert werden kann.

Bezugszeichenliste



[0036] 
1
Schleifmaschine
2
Werkstück
3
Schleifwalze
4
Spannwalze
5
Antrieb
6
Steuereinrichtung
6a
Speicher, insbesondere beschreibbar und auslesbar
7
Ein- und Ausgabeeinrichtung
8
Endlos-Schleifband
9
Transpondereinrichtung
10
Detektor
12
Trägerstruktur, z. B. Gewebe
12a
Unterseite der Trägerstruktur 12
12b
Oberseite der Trägerstruktur 12
14
aktive Schicht des Endlos-Schleifbandes 8
15
Schleifkörner
16
Binder, Kunstharz
18
Klebestreifen
19
Kunststoff-Streifen
19a
Unterseite
19b
Oberseite, nicht-klebend
20
Klebeschicht
21
RFID-Aufkleber
22
RFID-Chip
23
Antenne
25
Sollknicklinie
26
Befestigungsbereich
28
Fahne
t
Transportrichtung
F
Anpresskraft
v
Bandgeschwindigkeit
R1
RFID-Abfragesignale
R2
RFID-Antwortsignale
S1
Erkennungs-Signal
S2
Warnsignal
α
Anbringungswinkel



Ansprüche

1. Endlos-Schleifband (8) für eine Schleifmaschine (1), wobei das Endlos-Schleifband (8) aufweist:

eine flexible Trägerstruktur (12),

auf einer Oberseite (12b) der Trägerstruktur (12) eine aktive Schicht (14) mit einem Binder (16) und in dem Binder (16) aufgenommenen Schleifkörnern (15),

dadurch gekennzeichnet, dass

auf einer Unterseite (12a) der Trägerstruktur (12) und/oder des Endlos-Schleifbandes (8) eine Transpondereinrichtung (9) befestigt ist,

wobei die Transpondereinrichtung (9) einen Befestigungsbereich (26) und eine Fahne (28) aufweist,

der Befestigungsbereich (26) mit einer Klebeschicht (20) auf die Unterseite (12a) geklebt ist,

die Fahne (28) von dem Befestigungsbereich (26) gehalten ist und in einer seitlichen Richtung von dem Endlos-Schleifband (8) absteht, und

in der Fahne (28) ein Transponder (21) mit einem Transponder-Chip (22) und einer Antenne (23) für eine drahtlose Datenverbindung mit der Schleifmaschine (1) angeordnet ist.


 
2. Endlos-Schleifband (8) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fahne (28) direkt von dem Befestigungsbereich (26) gehalten ist.
 
3. Endlos-Schleifband (8) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsbereich (26) eine längliche Erstreckung, vorzugsweise mit rechteckiger Form, aufweist, wobei der Befestigungsbereich (26) gegenüber einer Seitenkante (8c) des Endlos-Schleifbandes (8) einen Anbringungswinkel (a) von ungleich 90°, z.B. 10° bis 80°, aufweist, zur Ausbildung eines schrägen Verlaufs des Befestigungsbereichs (26) auf der Unterseite gegenüber einer Transportrichtung (t).
 
4. Endlos-Schleifband (8) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Transponder-Chip (22) als RFID-Chip (22) ausgebildet ist, an den die Antenne (23) sich als flächige Struktur anschließt.
 
5. Endlos-Schleifband (8) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Transpondereinrichtung (9) einen Kunststoff-Streifen (19) mit einer an seiner Unterseite (19a) ausgebildeten Klebeschicht (20) aufweist,
wobei der Kunststoff-Streifen (19) derartig auf das Endlos-Schleifband (8) aufgeklebt ist, dass er auf dem Endlos-Schleifband (8) den Befestigungsbereich (26) ausbildet und
die Fahne (28) durch einen überstehenden Bereich des Kunststoff-Streifens (19) gebildet ist.
 
6. Endlos-Schleifband (8) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoff-Streifen (19) zur Ausbildung der Fahne (28) umgelegt oder eingeklappt ist, derartig, dass die Klebeschicht (20) zur Anlage auf sich selbst gelangt.
 
7. Endlos-Schleifband (8) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoff-Steifen (19) im Bereich einer Sollknicklinie (25), z.B. mit einer Perforation oder Schwächung, umgelegt ist.
 
8. Endlos-Schleifband (8) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Transponder (21) als Transponder-Aufkleber (21) auf den Kunststoff-Streifen (19) aufgeklebt ist, vorzugsweise auf eine nicht-klebende Oberseite (19b) des Kunststoff-Streifens (19).
 
9. Endlos-Schleifband (8) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Transponder-Chip (22) ein oder mehrere der folgenden Daten gespeichert und von dem Detektor (10) auslesbar sind:
Körnung des Endlos-Schleifbandes (8), Lieferdatum, Serie, Anpressdruck, Anpresskraft (F), Laufzeit, Laufstrecke, Laufgeschwindigkeit des Endlos-Schleifbandes (8).
 
10. Endlos-Schleifband (8) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Transponder-Chip (22) von dem Detektor (10) auch beschreibbar ist, insbesondere mit verschleißabhängigen Daten, vorzugsweise mit einer Laufzeit und/oder Laufstrecke und/oder einer verschleißabhängigen Bewertungszahl, z.B. in Abhängigkeit der Laufzeit und der Anpresskraft während der Laufzeit.
 
11. Endlos-Schleifband (8) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerstruktur (12) aus Textilmaterial, z.B. Gewebe oder Vlies, oder Papiermaterial ausgebildet ist.
 
12. Endlos-Schleifband (8) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Transponder (21) vollständig seitlich außerhalb der Trägerstruktur (12) und der aktiven Schicht (14) liegt, vorzugsweise in paralleler Ausrichtung zu der Trägerstruktur (12).
 
13. Schleifmaschine (1) die aufweist:

eine Schleifwalze (3),

eine Spannwalze (4),

eine Steuereinrichtung (6),

eine Ein- und Ausgabeeinheit (7),

ein Endlos-Schleifband (8) nach einem der vorherigen Ansprüche, das zwischen die Spannwalze (4) und die Schleifwalze (3) gespannt ist,

einen Antrieb (5) zum Antreiben der Schleifwalze (3) und/oder des Endlos-Schleifbandes (8),

und

einen Detektor (10), der drahtlose Abfrage-Signale, insbesondere RFID-Abfragesignale (R1) an die Transpondereinrichtung (9) des Endlos-Schleifbandes (8) aussendet und von der Transpondereinrichtung (9) ausgegebene drahtlose Antwortsignale (R2) aufnimmt und in Abhängigkeit der Antwortsignale (R2) Erkennungssignale (S1) an die Steuereinrichtung (6) ausgibt.


 
14. Schleifmaschine (1) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung aus den Erkennungssignalen (S1) gespeicherte Prozessparameter der Transpondereinrichtung (9) entnimmt und mit den Prozessparametern den Antrieb (5), insbesondere eine Anpresskraft (F) und/oder Bandgeschwindigkeit (v) überprüft, und in Abhängigkeit der Überprüfung ein Mitteilungssignal oder Fehlersignal (S2) an die Ein- und Ausgabeeinrichtung (7) ausgibt, zur Information des Benutzers.
 
15. Schleifmaschine (1) nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen beschreibbaren und auslesbaren Speicher (6a) zur Speicherung verschleißabhängiger Daten eines oder mehrerer Endlos-Schleifbänder (8) aufweist, insbesondere mit Datensätzen, die eine eindeutige Identifikationsnummer des Endlos-Schleifbandes (8) enthalten.
 




Zeichnung











Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente