[0001] Die Erfindung betrifft ein Endlos-Schleifband für eine Schleifmaschine sowie eine
entsprechende Schleifmaschine mit dem Endlos-Schleifband.
[0002] Endlos-Schleifbänder werden zur Bearbeitung insbesondere metallischer Werkstücke
mit zum Teil hohen Anpresskräften verwendet und hierzu im Allgemeinen zwischen eine
Schleifwalze und Spannwalze einer Schleifmaschine gespannt. Die Werkstücke können
mittels einer Transportrichtung an der Schleifwalze vorbei transportiert und mit dem
Schleifband bearbeitet werden, indem die Schleifwalze die aktive Seite des Endlos-Schleifbandes
definiert gegen das Werkstück presst und durch die definierte Bandgeschwindigkeit
und Anpresskraft des Schleifbandes ein gewünschtes Schleifergebnis erzielt wird. Die
Endlos-Schleifbänder sind hierbei hohen Kräften und Verformungen ausgesetzt; so werden
sie über die Walzen, zum Teil auch zusätzlich gleitend über einen Schleif-Schuh oder
eine andere Anpress-Einrichtung geführt, wobei sie durchweg zum einen einer Zugspannung
und zum anderen der Anpresskraft gegen das Werkstück ausgesetzt sind.
[0003] Hierbei kann das Endlos-Schleifband an seiner Rückseite (passive Seite) einen gewissen
Schlupf gegenüber den Walzen ausbilden; bei Einsatz eines Schleif-Schuhs tritt entsprechend
eine Gleitreibung auf dessen Oberfläche auf, so dass nicht nur die aktive Seite des
Schleifbandes mit in einem Binder aufgenommenen Schleifkörnern, sondern auch die durch
die Trägerstruktur, z.B. ein Gewebe, ausgebildete Rückseite hohen Verformungen und
Kräften sowie einem mechanischen Verschleiß ausgesetzt ist.
[0004] Zur Koordination industrieller Fertigungen werden zunehmend Transponder nicht nur
auf Werkstücken, sondern auch auf den Bearbeitungsmitteln, z.B. auch auf Schleifmitteln
angebracht. Die
DE 10 2016 211 937 A1 beschreibt eine als Winkelschleifer ausgebildet Handwerkzeugmaschine, die als Einsatzwerkzeug
eine Schleifscheibe aufnimmt. Auf der Schleifscheibe ist ein Code angebracht, der
insbesondere als RFID-Code ausgebildet sein kann, wobei die Werkzeugmaschine eine
Identifikationseinheit zum identifizieren des Codes aufweist.
[0005] Es zeigt sich jedoch, dass die Anbringung eines derartigen Transponders an einem
Endlos-Schleifband nicht unproblematisch ist. Durch die erheblichen mechanischen Belastungen
und Verformungen werden RFID-Strukturen im Allgemeinen schnell zerstört. Auch der
nicht unerhebliche Schlupf auf der Rückseite des Schleifbandes führt zu einem mechanischen
Verschleiß, der einen RFID-Transponder entsprechend schädigen kann.
[0006] Die
DE 10 2016 214 568 A1 beschreibt eine Bearbeitungsvorrichtung, bei der eine ermittelte Druckkraft mittels
drahtloser Datenübertragung, insbesondere RFID-Technologie, an eine Steuereinrichtung
übermittelt wird.
[0007] Die
DE 10 2014 104 310 U1 beschreibt eine Breitbandschleifmaschine mit einem Schleifband, wobei die Spannwalze
mittels eines Stellgliedes in ihrer Lage derart verstellbar ist, dass das Schleifband
auf der Schleifwalze eine vorbestimmte Lage annimmt. Hierbei wird über eine Steuerung
ein oszillierendes Signal eingegeben, um die Position des Endlos-Schleifbandes in
Querrichtung zu verändern.
[0008] Die
WO 1998/026453 A1 beschreibt ein Chip-Modul sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung, bei dem eine
Kontaktmetallisierung versenkt ist und ergänzend eine Spule zur Ausbildung eines Transponders
vorgesehen sein kann.
[0009] Die
DE 10 2014 224 570 A1 beschreibt eine Schutzvorrichtung für eine Werkzeugmaschine, die als RFID-Kommunikationseinrichtung
ausgebildet sein kann. Hierbei ist eine Sensoreinheit vorgesehen, die eine Kenngröße
wie z. B. die Temperatur einer Werkstückoberfläche detektieren und erfassen kann.
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Endlos-Schleifband für eine Werkzeugmaschine
und eine derartige Werkzeugmaschine zu schaffen, die einen sicheren Betrieb und eine
sichere Erfassung des Endlos- Schleifbandes ermöglichen.
[0011] Diese Aufgabe wird durch ein Endlos-Schleifband nach Anspruch 1 gelöst. Die Unteransprüche
beschreiben bevorzugte Weiterbildungen. Ergänzend ist eine Schleifmaschine mit dem
Endlos-Schleifband vorgesehen.
[0012] Somit ist eine Transpondereinrichtung mit einem drahtlosen Transponder an dem Endlos-Schleifband
vorgesehen. Die Transpondereinrichtung ragt hierbei in seitlicher Richtung von dem
Schleifband ab, so dass der Transponder außerhalb des Schleifbandes liegt; somit wird
der Transponder insbesondere auch beim Verspannen des Schleifbandes auf den Walzen
nicht an oder zwischen der Trägerstruktur und der Walze verpresst.
[0013] Hierbei kann die Transpondereinrichtung insbesondere einen Befestigungsbereich und
eine Fahne aufweisen, wobei der Befestigungsbereich z. B. auf der Rückseite des Schleifbandes
befestigt wird und die Fahne trägt, die seitlich über das Schleifband hinausragt und
den Transponder aufnimmt.
[0014] Somit wird im Schleifbetrieb bzw. bei der Werkstück-Bearbeitung in üblicher Weise
das Schleifband mit seiner aktiven Schicht gegen das Werkstück gepresst und durch
die Schleifwalze an dem Werkstück entlanggeführt. Durch die hierbei auftretenden Kräfte
und Verformungen wird der in der Fahne aufgenommene, seitlich vorragende Transponder
jedoch zumindest nicht direkt belastet.
[0015] Der Transponder kann insbesondere ein RFID-Transponder sein und einen RFID-Chip mit
Antenne bzw. Antennenstruktur aufweisen. Somit kann der Transponder von einem Detektor
der Werkzeugmaschine drahtlos ausgelesen werden, wobei insbesondere die RFID-Technologie
auch größere Ablese-Abstände zulässt, so dass z. B. ein einziger Detektor ausreichend
ist und ggf. nach kurzem Transport des Schleifbandes eine Datenkommunikation mit dem
Transponder aufbaut und die in dem Transponder gespeicherten Daten auslesen kann.
[0016] In dem Transponder können vorteilhafterweise für die Bearbeitungsprozesse relevante
Daten gespeichert sein, insbesondere ein oder mehrere der folgenden Daten: Daten über
die Serie des Schleifbandes, die Körnung, ein Lieferdatum, sowie Bearbeitungsdaten
wie die Anpresskraft oder den Anpressdruck, Transportgeschwindigkeit, maximale Einsatzzeiten
bzw. Bearbeitungszeiten, sowie eine individuelle Identifikationsnummer.
[0017] Somit wird auch nachträglich eine eindeutige Identifikation des Endlos-Schleifbandes
ermöglicht. Falls somit das Schleifband aufgrund eines Abriebs an seiner Rückseite
keine optische Identifikation mehr ermöglicht, und da auch z. B. die aktive Schicht
bei modernen Kompaktkörnern selbst von einem Fachmann nicht mehr eindeutig an der
Körnung zu identifizieren ist, so ermöglicht dennoch nachfolgend der Transponder eine
eindeutige Identifikation, ohne der direkten Belastung bei der Bearbeitung unterworfen
zu sein.
[0018] Gemäß einer Weiterentwicklung kann der Transponder, insbesondere sein Transponder-Chip,
auch beschrieben werden, insbesondere mit verschleißabhängigen Daten, vorzugsweise
mit einer Laufzeit und/oder Laufstrecke und/oder einer verschleißabhängigen Bewertungszahl,
die z.B. in Abhängigkeit der bisherigen Laufzeit und der Anpresskraft während dieser
Laufzeit gebildet wird. Wird das Endlos-Band später nochmals in dieser oder einer
anderen entsprechenden Werkzeugmaschine zum Einsatz gebracht, dann können diese Daten
wieder ausgelesen werden.
[0019] Somit wird eine verbesserte Ausnutzung der zulässigen verschleißabhängigen Parameter
ermöglicht. Ein Austausch eines Endlos-Bandes, z.B. auch eine Unterbrechung einer
aktuellen Bearbeitung, um z.B. nach dem zwischenzeitigen Einsatz eines anderen Bandes
die Bearbeitung mit dem ersten Band wieder aufzunehmen, führt somit nicht mehr zu
einem Verlust an Schleifkapazitäten, wobei insbesondere auch Fehler oder Unsicherheiten
in der Handhabung vermieden werden können.
[0020] Gemäß einer weiteren Ausbildung kann alternativ oder ergänzend zu einer Speicherung
der verschleißabhängigen Daten in dem Transponder auch eine aktuelle Speicherung in
der Werkzeugmaschine, insbesondere einem beschreibbaren Speicher der Werkzeugmaschine
erfolgen, wobei hier z.B. Datensätze mit individuellen Identifikationsnummern der
Endlos-Schleifbänder angelegt werden können. Somit können verschiedene Endlos-Bänder,
auch für kurze Bearbeitungszeiten, eingesetzt und später angemessen wiederverwendet
werden, um die Endlos-Bänder optimal auszunutzen.
[0021] Gemäß einer bevorzugten Ausbildung wird die Transpondereinrichtung mit einem Kunststoffstreifen
ausgebildet, der eine Klebeschicht aufweist; somit kann hier insbesondere ein Streifen
Klebefolie vorgesehen sein. Die Klebefolie kann direkt den Befestigungsbereich ausbilden,
der auf der Rückseite des Schleifbandes bzw. der Rückseite der Trägerstruktur des
Schleifbandes aufgeklebt wird. Vorzugsweise wird der Klebestreifen bzw. die Klebefolie
an ihrem vorstehenden Ende, in dem der Transponder angebracht ist, umgelegt bzw. eingefaltet,
wodurch die Steifigkeit der so ausgebildeten Fahne erhöht wird und die Klebeschicht
in den vorstehenden Ende abgedeckt ist. Somit kann aus einer Klebefolie bzw. einem
Klebestreifen mit wenig Aufwand in überraschend einfacher Weise der Befestigungsbereich
mit der sich anschließenden, etwas steiferen und nicht mehr klebenden Fahne ausgebildet
werden.
[0022] Die Transpondereinrichtung kann insbesondere auf einer Rolle als Abzieh-Streifen
aufgenommen sein. Der Benutzer zieht somit einen Abzieh-Streifen ab, legt das vordere
Ende mit dem Transponder um, wozu vorteilhafterweise eine Sollknickstelle bzw. Faltlinie
ausgebildet ist, so dass der Benutzer das Ende definiert umlegen kann und hierdurch
die versteifte, nicht mehr klebende Fahne ausbildet. Nachfolgend kann der Benutzer
somit die Transpondereinrichtung mit dem weiterhin die Klebeschicht aufweisende Befestigungsbereich
auf die Rückseite des Endlos-Schleifbandes bzw. dessen Trägerstruktur kleben, wodurch
bereits die sichere Befestigung gewährleistet ist.
[0023] Vorteilhafterweise ist die Transpondereinrichtung als länglicher Streifen, z.B. mit
rechtwinkliger Formgebung, ausgebildet. Hierbei wird der Befestigungsbereich vorteilhafterweise
in einem schrägen Anbringungswinkel auf dem Endlosschleifband aufgebracht, d. h. er
erstreckt sich insbesondere nicht von der Kante aus senkrecht zur Mitte des Endlos-Schleifbandes
hin, sondern unter einem schrägen Winkel von z. B. 10 bis 80°. Hierbei wird erkannt,
dass auch die Klebefolie des Befestigungsbereiches einen gewissen mechanischen Widerstand
des über die Walzen geführten Schleifbandes darstellen kann und somit bei einer schrägen
Anbringung die vordere und hintere Kante des Befestigungsbereiches nicht zu einer
zu großen Ruckbildung führen, sondern jeweils sukzessive auf die Walzen und gegebenenfalls
einen Schleif-Schuh gelangen.
[0024] Wenn der Befestigungsbereich kürzer ausgebildet ist, ist der Anbringungswinkel nicht
mehr so relevant, so dass der Schleifprozess hierdurch nicht in relevantem Maße beeinträchtigt
wird; somit kann eine nicht-schräge Anbringung vorgenommen werden.
[0025] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der beiliegenden Zeichnungen an einigen Ausführungsformen
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Schleifmaschine mit einem Endlos-Schleifband gemäß einer Ausführungsform der
Erfindung bei der Bearbeitung eines Werkstücks;
- Fig. 2
- eine Aufsicht auf das Endlos-Schleifband im Bereich des Transponders, mit Detailvergrößerung;
- Fig. 3
- einen Schnitt durch das Endlos-Schleifband gemäß einer Ausführungsform;
- Fig. 4
- die Schritte a), b) der Ausbildung der Transpondereinrichtung bei Einsatz einer Klebefolie.
[0026] Figur 1 zeigt eine Schleifmaschine 1 bei der Bearbeitung eines Werkstücks 2, das
z. B. ein metallisches Rohr oder metallisches Profil sein kann und in Transportrichtung
t gefördert wird. Die Schleifmaschine 1 weist eine Schleifwalze 3, eine Spannwalze
4, einen Antrieb (Motor) 5 zum Antreiben der Schleifwalze 3 mit einer Bandgeschwindigkeit
v, weiterhin eine Steuereinrichtung 6 und eine Ein- und Ausgabeeinheit 7 auf, z. B.
mit Monitor und Tastatur. Weiterhin ist zwischen die Spannwalze 4 und die Schleifwalze
3 ein Endlos-Schleifband 8 gespannt, an dem eine Transpondereinrichtung 9 befestigt
ist, die von einem mit der Steuereinrichtung 6 verbundenen Detektor 10 detektiert
wird. Hierzu sendet der Detektor 10 RFID-Abfragesignale R1 aus, die die Transpondereinrichtung
9 aufnimmt, und hieraus RFID-Antwortsignale R2 bildet und ausgibt.
[0027] Die Schleifwalze 3 wird mit einer Anpresskraft F bzw. einem Anpressdruck auf die
Oberfläche 2a des Werkstücks 2 angepresst, so dass das Endlos-Schleifband 8 die Oberseite
2a des Werkstücks 2 entsprechend bearbeitet. Die Schleifmaschine 1 kann insbesondere
weitere Details aufweisen, z. B. eine Oszillations-Verstellung des Endlos-Schleifbandes
8 in Querrichtung durch eine entsprechende Stelleinrichtung, sowie eine Kantenerkennung
bzw. Kantensteuerung, wie hier nicht weiter dargestellt ist. Auch kann z.B. das Endlos-Schleifband
8 gleitend über einen Schuh oder eine andere Anpresseinrichtung geführt werden.
[0028] Wie aus Fig. 3 ersichtlich weist das Endlos-Schleifband 8 eine Trägerstruktur 12
auf, die z. B. als Gewebe, Vlies oder auch Papier-Material ausgebildet sein kann.
Auf der Trägerstruktur 12 ist die aktive Schicht 14 ausgebildet, die insbesondere
Schleifkörner 15 in einem Kunstharz 16 aufweisen kann. Ergänzend kann zwischen der
Trägerstruktur 12 und der aktiven Schicht 14 eine hier nicht gezeigte Haftvermittlungsschicht
vorgesehen sein. Die Schleifkörner 15 können z. B. vollkeramisch auf Alumina-Basis,
oder auch auf Basis von Zirkonkorund ausgebildet sein. In hier nicht gezeigter Weise
ist das Endlos-Schleifband 8 - wie als solches üblich - durch z. B. einen Fügestoß
der Enden eines Schleifbandes oder auch mit Überlappung zu dem Endlos-Schleifband
8 ausgebildet.
[0029] Auf einer Rückseite 12a der Trägerstruktur 12, d. h. somit der Rückseite des Endlos-Schleifbandes
8, ist die Transpondereinrichtung 9 befestigt. Die Transpondereinrichtung 9 weist
einen Klebestreifen 18 auf, der als Kunststoff-Folie bzw. Kunststoff-Streifen 19 mit
einer Klebe-Schicht 20 auf seiner Unterseite 19a und einer nicht-adhäsiven Oberseite
19b ausgebildet ist. Auf der nicht-adhäsiven Oberseite 19b ist vorzugsweise ein Transponder
21 als RFID- Aufkleber mit RFID-Chip 22 und Antenne 23 flächig aufgeklebt.
[0030] Zur Herstellung der Transpondereinrichtung 9 wird gemäß Figur 4 der Kunststoff-Streifen
19 mit seiner auf der Unterseite 19a ausgebildeten Klebe-schicht 20 reversibel auf
eine Unterlage, z. B. einen Träger für Klebestreifen, geklebt und der Transponder
21 als RFID-Aufkleber auf die Oberseite 19b aufgeklebt. Somit wird z. B. auf einer
Rolle eine Vielzahl derartiger Transpondereinrichtungen 9 bereitgestellt. Zur Befestigung
an dem Endlos-Schleifband 8 wird jeweils eine Transpondereinrichtung 9 von der Unterlage
abgezogen und gemäß Figur 4a entlang einer Faltlinie (Sollknick-Linie) 25 derartig
gefaltet, dass ein oberer Teil des Kunststoff-Streifens 19 mit dem RFID-Aufkleber
21 umgelegt wird, wobei die Klebeschicht 20 auf sich selbst zur Anlage gelangt. Somit
wird gemäß Fig. 4b nachfolgend die Transpondereinrichtung 9 mit einem verbleibenden
Befestigungsbereich 26 ausgebildet, auf dessen Unterseite weiterhin die Klebeschicht
20 ausgebildet ist, und einer durch Umlegen des oberen Bereichs ausgebildeten Fahne
28, in der der Transponder 21 mit dem RFID-Chip 22 und der Antenne 23 aufgenommen
ist, wobei die Fahne 28 nicht-klebend und durch Umlegen etwas steifer ausgebildet
ist.
[0031] Die derartig ausgebildete Transpondereinrichtung 9 wird dann mit dem Befestigungsbereich
26 derartig auf die Unterseite 12a der Trägerstruktur 12, d. h. die Unterseite des
Endlos-Schleifbandes 8, geklebt, dass sie vorteilhafterweise nicht-senkrecht bzw.
unter einem Anbringungswinkel α zur Randlinie angebracht wird, wobei α ≠ 90°, z. B.
α = 10° bis 80° ist. Somit verläuft der Befestigungsbereich 26 schräg gegenüber der
Laufrichtung bzw. Transportrichtung t des Endlos-Schleifbandes 8. Die Fahne 28 wird
außerhalb des Endlos-Schleifbandes 8 positioniert, d.h. die Fahne 28 steht seitlich
vor.
[0032] Beim Betrieb der Schleifmaschine 1 wird somit das Endlos-Schleifband 8 durch die
Spannwalze 4 und die Schleifwalze 3 gegen die Oberseite 2a des zu bearbeitenden Werkstücks
2 gedrückt, wobei entsprechend die Rückseite 12a der Trägerstruktur 12 zur Anlage
an den Walzen 3, 4 gelangt. Auch der Befestigungsbereich 26 gelangt somit an die Walzen
3, 4, wobei er durch seine schräge Anbringung an den Walzen einen relativ geringen
Widerstand und insbesondere keinen Ruck beim Schleifen ausbildet. Die Fahne 28 mit
dem Transponder 21, d.h. dem RFID-Chip 22 und der Antenne 23, steht seitlich über
und wird somit nicht mit verspannt. Insbesondere wird der Transponder 21 nicht mechanisch
zwischen der Schleifwalze 3 und dem Werkstück 2 belastet.
[0033] Der Detektor 10 kann neben dem Endlos-Schleifband 8, d. h. einem der Trums, positioniert
werden. Da die RFID-Technologie hier jedoch auch größere Detektions-Abstände zulässt,
kann der Detektor 10 auch mit einem größeren Abstand zum Endlos-Schleifband 8 positioniert
werden. Der Detektor 10 liest den RFID-Transponder 21 entsprechend kontaktlos durch
Ausgabe der RFID-Abfragesignale R1 und Aufnahme der RFID-Antwortsignale R2 aus, wobei
der RFID-Transponder 21 entsprechend als passiver Transponder fungiert. Nachfolgend
gibt der Detektor 10 ein Erkennungs-Signal S1 an die Steuereinrichtung 6, die entsprechend
wiederum den Antrieb 5 für die Schleifwalze 3 ansteuert. Der Benutzer kann über die
Ein- und Ausgabeeinrichtung 7 jederzeit die Daten, die auf dem RFID-Chip 22 gespeichert
sind, überprüfen. Weiterhin kann die Steuereinrichtung 6 auch Warnsignale S2 an die
Ein- und Ausgabeeinrichtung 7 ausgeben, falls die Einstellungen, die auf dem RFID-Chip
22 gespeichert sind, nicht mit den über die Steuereinrichtung 6 eingestellten Arbeits-Parametern
wie Anpresskraft F, Bandgeschwindigkeit v usw. übereinstimmen, oder ggf. grundsätzlich
ein nicht-passendes Endlos-Schleifband 8 eingesetzt ist.
[0034] In einer Weiterentwicklung kann über den Detektor 10 der RFID-Chip 22 auch beschrieben
werden, bei Einsatz eines entsprechenden RFID-Chips 22 und eines aktiv schreibenden
Detektors 10. Hierbei können insbesondere verschleißabhängige Daten, z.B. die Laufzeit
und/oder Laufstrecke gespeichert werden, und/oder eine Bewertungszahl, die z.B. aus
der Laufzeit und einer Anpresskraft gebildet ist und den bisherigen Verschleiß bewertet.
[0035] Weiterhin ist die Speicherung der verschleißabhängige Daten, z.B. Laufzeit und/oder
Laufstrecke, auch zusammen mit einer Identifikationsnummer des Endlos-Schleifbandes
8 in der Werkzeugmaschine 1 möglich, z.B. einem Speicher 6a, der intern oder extern
zu der Steuereinrichtung 6 vorgesehen ist, wobei der Speicher 6a auch mit der Ein-
und Ausgabeeinrichtung 7 kombiniert werden kann.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 1
- Schleifmaschine
- 2
- Werkstück
- 3
- Schleifwalze
- 4
- Spannwalze
- 5
- Antrieb
- 6
- Steuereinrichtung
- 6a
- Speicher, insbesondere beschreibbar und auslesbar
- 7
- Ein- und Ausgabeeinrichtung
- 8
- Endlos-Schleifband
- 9
- Transpondereinrichtung
- 10
- Detektor
- 12
- Trägerstruktur, z. B. Gewebe
- 12a
- Unterseite der Trägerstruktur 12
- 12b
- Oberseite der Trägerstruktur 12
- 14
- aktive Schicht des Endlos-Schleifbandes 8
- 15
- Schleifkörner
- 16
- Binder, Kunstharz
- 18
- Klebestreifen
- 19
- Kunststoff-Streifen
- 19a
- Unterseite
- 19b
- Oberseite, nicht-klebend
- 20
- Klebeschicht
- 21
- RFID-Aufkleber
- 22
- RFID-Chip
- 23
- Antenne
- 25
- Sollknicklinie
- 26
- Befestigungsbereich
- 28
- Fahne
- t
- Transportrichtung
- F
- Anpresskraft
- v
- Bandgeschwindigkeit
- R1
- RFID-Abfragesignale
- R2
- RFID-Antwortsignale
- S1
- Erkennungs-Signal
- S2
- Warnsignal
- α
- Anbringungswinkel
1. Endlos-Schleifband (8) für eine Schleifmaschine (1), wobei das Endlos-Schleifband
(8) aufweist:
eine flexible Trägerstruktur (12),
auf einer Oberseite (12b) der Trägerstruktur (12) eine aktive Schicht (14) mit einem
Binder (16) und in dem Binder (16) aufgenommenen Schleifkörnern (15),
dadurch gekennzeichnet, dass
auf einer Unterseite (12a) der Trägerstruktur (12) und/oder des Endlos-Schleifbandes
(8) eine Transpondereinrichtung (9) befestigt ist,
wobei die Transpondereinrichtung (9) einen Befestigungsbereich (26) und eine Fahne
(28) aufweist,
der Befestigungsbereich (26) mit einer Klebeschicht (20) auf die Unterseite (12a)
geklebt ist,
die Fahne (28) von dem Befestigungsbereich (26) gehalten ist und in einer seitlichen
Richtung von dem Endlos-Schleifband (8) absteht, und
in der Fahne (28) ein Transponder (21) mit einem Transponder-Chip (22) und einer Antenne
(23) für eine drahtlose Datenverbindung mit der Schleifmaschine (1) angeordnet ist.
2. Endlos-Schleifband (8) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fahne (28) direkt von dem Befestigungsbereich (26) gehalten ist.
3. Endlos-Schleifband (8) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsbereich (26) eine längliche Erstreckung, vorzugsweise mit rechteckiger
Form, aufweist, wobei der Befestigungsbereich (26) gegenüber einer Seitenkante (8c)
des Endlos-Schleifbandes (8) einen Anbringungswinkel (a) von ungleich 90°, z.B. 10°
bis 80°, aufweist, zur Ausbildung eines schrägen Verlaufs des Befestigungsbereichs
(26) auf der Unterseite gegenüber einer Transportrichtung (t).
4. Endlos-Schleifband (8) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Transponder-Chip (22) als RFID-Chip (22) ausgebildet ist, an den die Antenne
(23) sich als flächige Struktur anschließt.
5. Endlos-Schleifband (8) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Transpondereinrichtung (9) einen Kunststoff-Streifen (19) mit einer an seiner
Unterseite (19a) ausgebildeten Klebeschicht (20) aufweist,
wobei der Kunststoff-Streifen (19) derartig auf das Endlos-Schleifband (8) aufgeklebt
ist, dass er auf dem Endlos-Schleifband (8) den Befestigungsbereich (26) ausbildet
und
die Fahne (28) durch einen überstehenden Bereich des Kunststoff-Streifens (19) gebildet
ist.
6. Endlos-Schleifband (8) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoff-Streifen (19) zur Ausbildung der Fahne (28) umgelegt oder eingeklappt
ist, derartig, dass die Klebeschicht (20) zur Anlage auf sich selbst gelangt.
7. Endlos-Schleifband (8) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoff-Steifen (19) im Bereich einer Sollknicklinie (25), z.B. mit einer
Perforation oder Schwächung, umgelegt ist.
8. Endlos-Schleifband (8) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Transponder (21) als Transponder-Aufkleber (21) auf den Kunststoff-Streifen (19)
aufgeklebt ist, vorzugsweise auf eine nicht-klebende Oberseite (19b) des Kunststoff-Streifens
(19).
9. Endlos-Schleifband (8) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Transponder-Chip (22) ein oder mehrere der folgenden Daten gespeichert und
von dem Detektor (10) auslesbar sind:
Körnung des Endlos-Schleifbandes (8), Lieferdatum, Serie, Anpressdruck, Anpresskraft
(F), Laufzeit, Laufstrecke, Laufgeschwindigkeit des Endlos-Schleifbandes (8).
10. Endlos-Schleifband (8) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Transponder-Chip (22) von dem Detektor (10) auch beschreibbar ist, insbesondere
mit verschleißabhängigen Daten, vorzugsweise mit einer Laufzeit und/oder Laufstrecke
und/oder einer verschleißabhängigen Bewertungszahl, z.B. in Abhängigkeit der Laufzeit
und der Anpresskraft während der Laufzeit.
11. Endlos-Schleifband (8) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerstruktur (12) aus Textilmaterial, z.B. Gewebe oder Vlies, oder Papiermaterial
ausgebildet ist.
12. Endlos-Schleifband (8) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Transponder (21) vollständig seitlich außerhalb der Trägerstruktur (12) und der
aktiven Schicht (14) liegt, vorzugsweise in paralleler Ausrichtung zu der Trägerstruktur
(12).
13. Schleifmaschine (1) die aufweist:
eine Schleifwalze (3),
eine Spannwalze (4),
eine Steuereinrichtung (6),
eine Ein- und Ausgabeeinheit (7),
ein Endlos-Schleifband (8) nach einem der vorherigen Ansprüche, das zwischen die Spannwalze
(4) und die Schleifwalze (3) gespannt ist,
einen Antrieb (5) zum Antreiben der Schleifwalze (3) und/oder des Endlos-Schleifbandes
(8),
und
einen Detektor (10), der drahtlose Abfrage-Signale, insbesondere RFID-Abfragesignale
(R1) an die Transpondereinrichtung (9) des Endlos-Schleifbandes (8) aussendet und
von der Transpondereinrichtung (9) ausgegebene drahtlose Antwortsignale (R2) aufnimmt
und in Abhängigkeit der Antwortsignale (R2) Erkennungssignale (S1) an die Steuereinrichtung
(6) ausgibt.
14. Schleifmaschine (1) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung aus den Erkennungssignalen (S1) gespeicherte Prozessparameter
der Transpondereinrichtung (9) entnimmt und mit den Prozessparametern den Antrieb
(5), insbesondere eine Anpresskraft (F) und/oder Bandgeschwindigkeit (v) überprüft,
und in Abhängigkeit der Überprüfung ein Mitteilungssignal oder Fehlersignal (S2) an
die Ein- und Ausgabeeinrichtung (7) ausgibt, zur Information des Benutzers.
15. Schleifmaschine (1) nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen beschreibbaren und auslesbaren Speicher (6a) zur Speicherung verschleißabhängiger
Daten eines oder mehrerer Endlos-Schleifbänder (8) aufweist, insbesondere mit Datensätzen,
die eine eindeutige Identifikationsnummer des Endlos-Schleifbandes (8) enthalten.