[0001] Die Erfindung betrifft eine Stanzvorrichtung zum Stanzen von Löchern in Anschlussbahnen,
insbesondere Bitumenbahnen, zur Abdichtung von Flachdächern nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
[0002] Für die Abdichtung von Flachdächern werden Dichtungsbahnen, beispielsweise in Form
von Kunststoff, Elastomer oder Bitumenbahnen verwendet. Wenn diese sogenannten Anschlussbahnen
an aufgehenden Bauteilen, wie beispielsweise Wänden, angeschlossen werden, müssen
sie dauerhaft gegen Abrutschen gesichert sein. Der obere Randbereich eines wandseitigen
Anschlusses einer solchen Anschlussbahn ist dabei in der Regel mechanisch gesichert.
Eine Möglichkeit der mechanischen Sicherung besteht darin, in die Anschlussbahn Löcher
einzubringen und die Anschlussbahn mittels von durch die Löcher gesteckten Befestigungsmitteln
an dem aufgehenden Bauteil zu befestigen. Derartige Löcher werden im Stand der Technik
mit Hammer und Locheisen in die Anschlussbahn eingebracht. Die Lochränder der so hergestellten
Löcher weisen keine glatte Schnittkante auf. Vor dem Einbringen der Löcher muss die
für die Löcher gewünschte Position auf der Anschlussbahn durch Ausmessen genau bestimmt
und markiert werden. Hierbei kann es zu Messfehlern kommen. Typischerweise sollen
mehrere Löcher in regelmäßigen Abständen zueinander in die Anschlussbahn eingebracht
werden, so dass das Ausmessen und Markieren der Positionen der Löcher zeitintensiv
ist.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Stanzvorrichtung zu schaffen, mit
der Löcher in Anschlussbahnen mit glatten Lochrändern schnell und einfach an den gewünschten
Positionen eingebracht werden können.
[0004] Diese Aufgabe wird durch eine Stanzvorrichtung mit dem Merkmal des Anspruchs 1 gelöst.
[0005] Die Erfindung sieht vor, dass die Stanzvorrichtung einen Stempel mit einem Schneidwerkzeug,
eine Matrize, eine Grundplatte und eine Halterung aufweist, wobei die Matrize in der
Grundplatte angeordnet ist und der Stempel in eine Stanzrichtung hin- und herbewegbar
in der Halterung oberhalb der Matrize gelagert ist. Dadurch können Löcher mit glattem
Rand schnell und einfach in eine Anschlussbahn eingebracht werden. Vorteilhaft ist
die Stanzvorrichtung so ausgelegt, dass sie mit Arbeitshandschuhen bedient werden
kann. Insbesondere kann der Stempel in der Halterung mit Arbeitshandschuhen in Stanzrichtung
hin und her bewegt werden.
[0006] Weiterhin weist die erfindungsgemäße Stanzvorrichtung einen Abstandsdorn auf, der
in einem Abstand zur Matrize auf der Grundplatte angeordnet ist, der auf einer der
Halterung zugewandten Seite auf der Grundplatte herausragt, und dessen Form mit der
Form des Stempels korrespondiert.
[0007] In diesem Zusammenhang bedeutet "korrespondieren", dass der Abstandsdorn zumindest
teilweise in ein Loch gesteckt werden kann, das in eine Kunststoff-, Elastomer- oder
Bitumenbahn, die im Folgenden als Anschlussbahn bezeichnet wird, mit dem Stempel gestanzt
worden ist. Der Abstandsdorn kann zumindest teilweise oder auch ganz in das vom Stempel
gestanzte Loch eingefädelt werden.
[0008] Dadurch kann in dem Abstand, in dem der Abstandsdorn zur Matrize auf der Grundplatte
angeordnet ist, ein weiteres Loch in die Anschlussbahn durch Stanzen mittels des Stempels
eingebracht werden. Dieses weitere Loch hat zum zuerst eingebrachten Loch denselben
Abstand wie der Abstandsdorn zum Stempel. Dadurch können zwei Löcher in einem fest
vorgegebenen Abstand zueinander in eine Anschlussbahn eingebracht werden. Die Anschlussbahn
muss lediglich mit einem bereits gestanzten Loch auf dem Abstandsdorn platziert werden.
Auf diese Weise können auch mehrere Löcher in die Anschlussbahn eingebracht werden,
wobei nacheinander eingebrachte Löcher jeweils zum zuvor eingebrachten Loch denselben
Abstand aufweisen.
[0009] Der Stempel weist im Bereich seines Schneidwerkzeugs senkrecht zur Stanzrichtung
eine größte Stempelquerschnittsfläche mit einer größten Stempelaußenkontur auf. Die
sogenannte größte Stempelquerschnittsfläche ist diejenige mit der größten Stempelaußenkontur.
Die größte Stempelquerschnittsfläche ist nicht zwangsläufig die Stempelquerschnittsfläche
mit dem größten Flächeninhalt. In einer Projektion in Stanzrichtung überlappt die
größte Stempelaußenkontur der größten Stempelquerschnittsfläche zumindest im Bereich
des Schneidwerkzeugs sämtliche andere Stempelaußenkonturen von Stempelquerschnittsflächen
senkrecht zur Stanzrichtung im Bereich des Schneidwerkzeugs. Mit "Bereich des Schneidwerkzeugs"
ist der Bereich des Stempels bezeichnet, über den sich das Schneidwerkzeug in Stanzrichtung
erstreckt. Die größte Stempelaußenkontur befindet sich immer im Bereich des Schneidwerkzeugs.
Der Abstandsdorn weist senkrecht zur Stanzrichtung eine größte Dornquerschnittsfläche
mit einer größten Dornaußenkontur auf. Die größte Dornquerschnittsfläche ist diejenige
mit der größten Dornaußenkontur. Die größte Dornquerschnittsfläche ist nicht zwangsläufig
diejenige Dornquerschnittsfläche mit dem größten Flächeninhalt. In einer Projektion
in Stanzrichtung überlappt die größte Dornaußenkontur alle anderen Dornaußenkonturen
von Dornquerschnittsflächen von Schnitten senkrecht zur Stanzrichtung durch den Abstandsdorn.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung korrespondiert die größte Dornaußenkontur
mit der größten Stempelaußenkontur. In diesem Zusammenhang bedeutet das Wort "korrespondieren",
dass der Abstandsdorn vollständig in ein vom Stempel zuvor gestanztes Loch gesteckt
werden kann. Der Abstandsdorn kann also so durch ein vom Stempel gestanztes Loch gesteckt
werden, dass die Anschlussbahn zumindest im Bereich um den Abstandsdorn herum an der
Grundplatte anliegt. Der Abstandsdorn ragt dann lediglich auf einer Seite der Anschlussbahn
aus der Anschlussbahn heraus. Dadurch, dass die größte Dornaußenkontur mit der größten
Stempelaußenkontur korrespondiert, ist eine genaue Positionierung der Anschlussbahn
auf der Grundplatte möglich.
[0010] Vorteilhaft können die größte Dornquerschnittsfläche und die größte Stempelquerschnittsfläche
bei einer gedachten Überlagerung der beiden Querschnittsflächen in einer Ebene so
angeordnet werden, dass die größte Stempelaußenkontur die größte Dornaußenkontur vollständig
überlappt. Dadurch ist sichergestellt, dass der Abstandsdorn in ein zuvor vom Stempel
gestanztes Loch in einer Anschlussbahn passt.
[0011] Zweckmäßig weisen die größte Dornaußenkontur und die größte Stempelaußenkontur die
gleiche Form auf. Dadurch kann der Abstandsdorn so in einem vom Stempel gestanzten
Loch angeordnet werden, dass die größte Dornaußenkontur vollständig am Rand des Lochs
anliegt. Dadurch kann die Anschlussbahn in dieser Position in einer Ebene senkrecht
zur Stanzrichtung nicht bewegt werden und der Abstand des nächsten mittels des Stempels
und der Matrize zu stanzenden Lochs zu dem Loch, durch das der Abstandsdorn gesteckt
ist, ist präzise festgelegt.
[0012] Vorteilhaft entsprechen Dornaußenkonturen von Dornquerschnittsflächen des Abstandsdorns
über mindestens 80% einer sich in Stanzrichtung erstreckenden Höhenausdehnung des
Abstandsdorns der größten Dornaußenkontur. Dadurch kann der Abstandsdorn mit seiner
Außenkontur über einen großen Bereich am Rand eines bereits gestanzten Lochs anliegen.
Dadurch ist auf einfache Weise eine exakte Festlegung des Abstands eines in dieser
Position zu stanzenden Lochs festgelegt.
[0013] Zweckmäßig entsprechen Stempelaußenkonturen von Stempelquerschnittsflächen des Stempels
über mindestens 80% einer sich in Stanzrichtung erstreckenden Höhenausdehnung des
Stempels der größten Stempelaußenkontur. Dadurch ist der Stempel einfach herzustellen
und kann sicher durch ein gestanztes Loch geführt werden.
[0014] Zweckmäßig ist die größte Stempelaußenkontur kreisförmig. Dadurch ist der Stempel,
insbesondere im Bereich seines Schneidwerkzeugs, einfach herzustellen. Außerdem muss
beim Stanzen der Löcher dadurch wenig Kraft aufgewendet werden, da das Verhältnis
zwischen der Länge der Schnittlinie und der ausgestanzten Fläche kleinstmöglich ist.
[0015] Zweckmäßig ist die größte Dornaußenkontur kreisförmig.
[0016] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist der Abstand zwischen dem Abstandsdorn
und der Matrize einstellbar. Dadurch können Löcher in verschiedenen Abständen in eine
oder verschiedene Anschlussbahnen eingebracht werden.
[0017] Vorteilhaft weist die Grundplatte an ihrer der Halterung zugewandten Seite eine zumindest
teilweise ebene Oberfläche auf, die in einer Oberflächenebene liegt. Dadurch kann
eine Anschlussbahn widerstandsarm über die Grundplatte gezogen werden. Dadurch können
leicht mehrere Löcher hintereinander in ein und dieselbe Anschlussbahn eingebracht
werden.
[0018] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist auf der der Halterung zugewandten
Seite der Grundplatte in einem Abstand zur Matrize und in einem Abstand zum Abstandsdorn
ein Anschlagelement angeordnet.
[0019] Der Abstand zwischen der Matrize und dem Abstandsdorn ist in der Oberflächenebene
in eine Abstandsrichtung gemessen. Eine Anschlagsrichtung verläuft in der Oberflächenebene
senkrecht zur Abstandsrichtung. Vorteilhaft bildet das Anschlagelement in der Anschlagsrichtung
einen Anschlag für ein zu stanzendes Objekt. Dadurch können in regelmäßigen Abständen
zueinander Löcher in eine Anschlussbahn eingebracht werden, die zu einer geraden Kante
der Anschlussbahn einen konstanten Abstand aufweisen. Hierbei muss der Abstand zur
geraden Kante nicht ausgemessen und markiert werden.
[0020] Es genügt, dass die gerade Kante der Anschlussbahn am Anschlag anliegt, während der
Abstandsdorn durch ein bereits gestanztes Loch gesteckt ist. Dadurch kann ein zu stanzendes
Loch in präzise und einfach festgelegten Abständen zu einem bereits gestanzten Loch
und gleichzeitig zu einer Kante der Anschlussbahn in die Anschlussbahn eingebracht
werden.
[0021] Vorteilhaft erstreckt sich das Anschlagelement über mindestens ein Drittel der in
Abstandsrichtung gemessenen Längserstreckung der Stanzvorrichtung parallel zur Abstandsrichtung.
Dadurch können auch ohne dass sich der Abstandsdorn in einem bereits gestanzten Loch
befindet, Löcher mit einem vorbestimmten Abstand zu einer geraden Kante einer Anschlussbahn
in die Anschlussbahn eingebracht werden. Der vorbestimmte Abstand der Löcher zu einer
geraden Kante ist dabei durch den in Anschlagsrichtung gemessenen Abstand zwischen
dem Anschlagelement und dem Stempel festgelegt.
[0022] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist der in Anschlagrichtung gemessene
Abstand zwischen dem Anschlagelement und der Matrize einstellbar. Dadurch können Löcher
in verschiedenen Abständen zu einer Kante einer Anschlussbahn in eine Anschlussbahn
eingebracht werden.
[0023] Zweckmäßig umfasst die Stanzvorrichtung ein weiteres Anschlagelement, das analog
zu dem Anschlagelement ausgebildet ist. Dadurch kann eine Anschlussbahn beispielsweise
mit ihrer geraden Kante über mindestens zwei Drittel der in Abstandsrichtung gemessenen
Längserstreckung der Stanzvorrichtung an dem Anschlagelement und dem weiteren Anschlagelement
anliegen. Dadurch ist eine präzise Ausrichtung der Anschlussbahn in der Stanzvorrichtung
möglich.
[0024] Vorteilhaft weist die Grundplatte ein die Grundplatte in Stanzrichtung vollständig
durchdringendes Grundplattenloch auf. Zweckmäßig weist die Matrize ein die Matrize
in Stanzrichtung vollständig durchdringendes Matrizenloch auf. Vorteilhaft überlappen
das Grundplattenloch und das Matrizenloch einander. Dadurch können Stanzabfälle durch
das Matrizenloch und das Grundplattenloch aus der Stanzvorrichtung herausfallen und
unterhalb der Stanzvorrichtung gesammelt werden.
[0025] Zweckmäßig umfasst die Stanzvorrichtung eine Messskala. Die Messskala erstreckt sich
insbesondere in Abstandsrichtung. Dadurch kann beispielsweise der Abstand eines ersten
zu stanzenden Lochs von einer Kante einer Anschlussbahn ermittelt werden. Ebenso kann
die Messskala dazu genutzt werden, einen bestimmten Abstand zwischen dem Abstandsdorn
und dem Stempel einzustellen.
[0026] Vorteilhaft besteht das Schneidwerkzeug aus Hartmetall. Dadurch ist es insbesondere
möglich, Löcher in Anschlussbahnen aus Bitumen zu stanzen. Auch ein Stanzen von Löchern
in mit Sand bestreute Anschlussbahnen aus Bitumen ist durch das Schneidwerkzeug aus
Hartmetall möglich.
[0027] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist das Schneidwerkzeug austauschbar
an einem Grundkörper des Stempels gehalten. Dadurch ist das Schneidwerkzeug bei einem
Verschleiß schnell und einfach durch ein neues ersetzbar. Zweckmäßig ist die Matrize
austauschbar in der Grundplatte gehalten. Dadurch ist auch die Matrize bei einem Verschleiß
schnell und einfach durch eine neue zu ersetzen.
[0028] Zweckmäßig besteht die Grundplatte aus Aluminium und/oder aus Stahlblech. Dadurch
ist die Stanzvorrichtung leicht und kann komfortabel getragen werden. Weiterhin ist
die Stanzvorrichtung dadurch wetterresistent.
[0029] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung einer Stanzvorrichtung,
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung einer Anschlussbahn,
- Fig. 2a
- eine perspektivische Darstellung einer Matrize,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht der Anschlussbahn aus Fig. 2,
- Fig. 4
- eine Draufsicht in Stanzrichtung auf die Stanzvorrichtung aus Fig. 1,
- Fig. 4a
- eine perspektivische Darstellung eines Abstandsdorns,
- Fig. 5
- eine Seitenansicht in Abstandsrichtung auf die Stanzvorrichtung aus Fig. 1,
- Fig. 6
- eine schematische Seitenansicht eines Stempels der Stanzvorrichtung aus Fig. 1 in
Anschlagsrichtung,
- Fig. 7
- einen Schnitt entlang der Linie VII-VII in Fig. 6,
- Fig. 7a
- eine perspektivische Darstellung des Grundkörpers des Stempels aus Fig. 6,
- Fig. 8
- eine schematische Seitenansicht des Abstandsdorns der Stanzvorrichtung aus Fig. 1
in Anschlagsrichtung,
- Fig. 9
- einen Schnitt entlang der Linie IX-IX in Fig. 8.
[0030] Fig. 1 zeigt eine perspektivische Darstellung einer Stanzvorrichtung 1. Die Stanzvorrichtung
1 ist zum Stanzen von Löchern in Dichtungsbahnen für Flachdächer vorgesehen. Diese
Dichtungsbahnen werden im Folgenden als Anschlussbahnen bezeichnet. Eine solche Anschlussbahn
31 ist in Fig. 2 perspektivisch dargestellt. Die in Fig. 1 gezeigte Stanzvorrichtung
ist insbesondere zum Stanzen von in Fig. 2 dargestellten Löchern 32 in Anschlussbahnen
31 aus Bitumen vorgesehen. Mit der Stanzvorrichtung 1 können aber auch Löcher in Anschlussbahnen
aus Elastomer oder Kunststoff gestanzt werden.
[0031] Die in Fig. 1 dargestellte Stanzvorrichtung 1 umfasst einen Stempel 2, eine Matrize
3 (in Fig. 2a dargestellt), eine Grundplatte 4 und eine Halterung 5. Die Halterung
5 ist auf einer Seite 7 der Grundplatte 4 an der Grundplatte 4 befestigt. Die Seite
7 der Grundplatte 4 ist der Halterung 5 zugewandt. Der Stempel 2 ist in eine Stanzrichtung
50 hin und her bewegbar in der Halterung 5 gelagert. Die Grundplatte 4 weist ein nicht
dargestelltes, die Grundplatte 4 vollständig in Stanzrichtung 50 durchdringendes Grundplattenloch
auf. Das Grundplattenloch ist in Stanzrichtung 50 unterhalb des Stempels 2 angeordnet.
Zwischen dem Stempel 2 und dem Grundplattenloch ist die Matrize 3 in der Grundplatte
4 befestigt. Die Matrize 3 ist austauschbar in der Grundplatte 4 gehalten. Die Matrize
3 ist in der in Fig. 1 gezeigten Matrizenhalterung 38 gehalten. Die Matrizenhalterung
38 ist mittels Schrauben an der Grundplatte 4 befestigt. Wie in Fig. 2a dargestellt,
weist die Matrize 3 ein die Matrize 3 in Stanzrichtung 50 vollständig durchdringendes
Matrizenloch 39 auf. Entlang des Umfangs des Matrizenlochs 39 ist eine Matrizenschneidkante
40 angeordnet. Das Matrizenloch 39 der Matrize 3 ist in Stanzrichtung 50 oberhalb
des Grundplattenlochs der Grundplatte 4 angeordnet. Wie in Fig. 5 dargestellt, ist
zwischen der Grundplatte 4 und der Halterung 5 im Bereich des Stempels 2 ein in Stanzrichtung
50 gemessener Abstand d4 ausgebildet. Die in Fig. 2 dargestellte Anschlussbahn 31
besitzt eine Dicke, die kleiner als der Abstand d4 zwischen Halterung 5 und Grundplatte
4 ist.
[0032] Die Stanzvorrichtung 1 weist einen Abstandsdorn 6 auf. Der Abstandsdorn 6 ist in
einem in Fig. 4 dargestellten Abstand d1 zur Matrize 3 auf der Grundplatte angeordnet.
Wie in Fig. 1 dargestellt, steht der Abstandsdorn 6 auf der der Halterung 5 zugewandten
Seite 7 über eine an der Seite 7 ausgebildete ebene Oberfläche 18 der Grundplatte
4 hervor. Die Form des Abstandsdorns 6 korrespondiert mit der Form des Stempels 2.
[0033] Um, wie in Fig. 3 dargestellt, ein erstes Loch 32 und ein zweites Loch 33 in einem
bestimmten Abstand d5 zueinander in die Anschlussbahn 31 einzubringen, wird die Anschlussbahn
31 zwischen dem in Fig. 1 gezeigten Stempel 2 und der Matrize 3 platziert. Der Abstand
d5 zwischen dem ersten Loch 32 und dem zweiten Loch 33 ist zwischen den Schwerpunkten
der von den Löchern 32, 33 begrenzten Flächen gemessen. Im Ausführungsbeispiel entsprechen
die von den Löchern begrenzten Flächen Kreisen und die Schwerpunkte den Kreismittelpunkten.
[0034] Anschließend an die Platzierung der Anschlussbahn 31 wird der Stempel 2 in Stanzrichtung
50 heruntergedrückt und das erste Loch 32 in die Anschlussbahn 31 gestanzt. Dann wird
der Stempel 2 wieder entgegen der Stanzrichtung 50 aus dem gestanzten ersten Loch
32 der Anschlussbahn 31 herausbewegt und die Anschlussbahn 31 derart auf der Stanzvorrichtung
1 platziert, dass der Abstandsdorn 6 in das bereits gestanzte erste Loch 32 gesteckt
ist und die Anschlussbahn 31 zwischen der Halterung 5 und der Matrize 3 platziert
ist. Dann kann das in Fig. 3 dargestellte zweite Loch 33 in die Anschlussbahn 31 durch
erneutes Drücken des Stempels 2 in Stanzrichtung 50 gestanzt werden. Das zuerst gestanzte
Loch 32 kann auf dem Abstandsdorn 6 platziert werden, weil die Form des Abstandsdorns
6 mit der Form des Stempels 2 korrespondiert. Hierbei kann es vorgesehen sein, dass
lediglich ein Teil des Abstandsdorns in das bereits getanzte Loch in der Anschlussbahn
eindringt. Im Ausführungsbeispiel korrespondiert die Form des Abstandsdorns 6 jedoch
derart mit der Form des Stempels 2, dass der Abstandsdorn 6 so in das bereits gestanzte
Loch 32 gesteckt werden kann, dass die Anschlussbahn 31 auch im unmittelbar zum Abstandsdorn
6 benachbarten Bereich der Grundplatte 4 auf der ebenen Oberfläche 18 der Grundplatte
4 anliegt.
[0035] Wie in Fig. 4 dargestellt, besitzt die Grundplatte 4 ein Langloch 24. Das Langloch
24 durchdringt die Grundplatte 4 in Stanzrichtung 50 vollständig. Die Längsrichtung
des Langlochs 24 erstreckt sich in einer Abstandsrichtung 60. Die Abstandsrichtung
60 verläuft senkrecht zur Stanzrichtung 50. Der Abstand d1 zwischen dem Abstandsdorn
6 und der Matrize 3 ist in der Abstandsrichtung 60 gemessen. Der Abstandsdorn 6 ist
in Abstandsrichtung 60 und entgegen der Abstandsrichtung 60 im Langloch 24 hin- und
herschiebbar. Dadurch ist der Abstand d1 zwischen dem Abstandsdorn 6 und der Matrize
3 einstellbar. Der Abstandsdorn 6 kann im Langloch 24 über eine nicht gezeigte Schraube
festgeklemmt werden. Im Ausführungsbeispiel ist der Abstandsdorn 6 über eine Sechskantschraube
festgeklemmt. Die Sechskantschraube befindet sich verdrehgesichert in einer Nut auf
einer der Seite 7 gegenüberliegenden, der Halterung 5 abgewandten Seite der Grundplatte
4. Wie in Fig. 4a dargestellt, weist der Abstandsdorn 6 an seiner Umfangsfläche ein
umlaufendes Rändel 42 auf. Dadurch kann der Abstandsdorn 6 werkzeuglos auf der in
Fig. 1 nicht dargestellten Schraube festgeschraubt werden.
[0036] In Ansicht in Stanzrichtung 50 auf die Seite 7 der Grundplatte 4 kann der Abstandsdorn
sowohl auf der einen Seite der Halterung 5 als auch auf der anderen Seite der Halterung
5 angeordnet sein. Dadurch kann die Stanzvorrichtung 1 sowohl für Linkshänder als
auch für Rechtshänder ausgelegt sein.
[0037] Wie in Fig. 4 dargestellt, ist auf der der Halterung 5 zugewandten Seite 7 der Grundplatte
4 in einem Abstand d2 zur Matrize 3 und in einem Abstand d3 zum Abstandsdorn 6 ein
Anschlagelement 19 angeordnet. Im Ausführungsbeispiel entspricht die Größe des Abstand
d2 zwischen dem Anschlagelement 19 und der Matrize 3 der Größe des Abstands d3 zwischen
dem Anschlagelement 19 und dem Abstandsdorn 6. Das Anschlagelement 19 ist ein getrennt
vom Abstandsdorn 6 ausgebildetes Bauteil der Stanzvorrichtung 1. Der Abstand d2 zwischen
der Matrize 3 und dem Anschlagelement 19 und der Abstand d3 zwischen dem Abstandsdorn
6 und dem Anschlagelement 19 sind in einer Anschlagsrichtung 70 gemessen. Die Anschlagsrichtung
70 verläuft senkrecht zur Abstandsrichtung 60 und senkrecht zur Stanzrichtung 50.
Wie in Fig. 5 dargestellt, erstreckt sich die ebene Oberfläche 18 der Grundplatte
14 auf der der Halterung 5 zugewandten Seite 7 der Grundplatte 4 in einer Oberflächenebene
E. Es kann vorgesehen sein, dass die Grundplatte auf ihrer der Halterung zugewandten
Seite eine Oberfläche aufweist, die lediglich zumindest teilweise eben ausgebildet
ist. Im Ausführungsbeispiel erstreckt sich die ebene Oberfläche über die gesamte der
Halterung zugewandte Seite 7 der Grundplatte 4. Die in Fig. 4 dargestellte Abstandsrichtung
60 verläuft in der in Fig. 5 gezeigten Oberflächenebene E. Entsprechend ist auch der
Abstand d1 zwischen der Matrize 3 und dem Abstandsdorn 6 in der Oberflächenebene E
in Abstandsrichtung 60 gemessen. Die Oberflächenebene E schneidet die Matrize 3 und
den Abstandsdorn 6, wodurch eine Matrizenschnittfläche mit einer Matrizenaußenkontur
und eine Dornschnittfläche mit einer Abstandsdornaußenkontur definiert sind. Der Abstand
d1 zwischen dem Abstandsdorn 6 und der Matrize 3 ist von einem Schwerpunkt einer durch
die Abstandsdornaußenkontur begrenzten Fläche zu einem Schwerpunkt einer durch die
Matrizenaußenkontur begrenzten Fläche gemessen. Im Ausführungsbeispiel sind die durch
die Abstandsdornaußenkontur begrenzte Fläche und die durch die Matrizenaußenkontur
begrenzte Fläche im Wesentlichen kreisförmig. Folglich entsprechen die Schwerpunkte
den Mittelpunkten der zugeordneten Kreise.
[0038] In analoger Weise ist der Abstand d2 zwischen dem Anlageelement 19 und der Matrize
3 von dem Anlageelement 19 zu dem Schwerpunkt der durch die Matrizenaußenkontur begrenzten
Fläche gemessen. Ebenso ist der Abstand d2 zwischen dem Anlageelement 19 und dem Abstandsdorn
6 von dem Anlageelement 19 zu dem Schwerpunkt der durch die Abstandsdornaußenkontur
begrenzten Fläche gemessen.
[0039] Die Anschlagsrichtung 70 verläuft ebenfalls in der Oberflächenebene E. Die Anschlagsrichtung
70 verläuft senkrecht zur Abstandsrichtung 60. Im Ausführungsbeispiel ist die Stanzrichtung
50 senkrecht zur Oberflächenebene E orientiert. Es kann jedoch auch vorgesehen sein,
dass die Stanzrichtung nicht rechtwinklig zur Oberflächenebene verläuft. Das Anschlagelement
19 bildet in Anschlagsrichtung 70 einen Anschlag für ein zu stanzendes Objekt. Eine
Anschlagsfläche 25 des Anschlagelements 19 verläuft senkrecht zur Anschlagsrichtung
70. Die Anschlagsfläche 25 des Anschlagelements 19 erstreckt sich über mindestens
ein Drittel einer in Abstandsrichtung 60 gemessenen Längserstreckung l der Stanzvorrichtung
1. Die Anschlagfläche 25 verläuft parallel zur Abstandsrichtung 60.
[0040] Der in Anschlagsrichtung 70 gemessene Abstand d2 zwischen dem Anschlagelement 19
und der Matrize 3 ist einstellbar. Das Anschlagelement 19 umfasst ein Halteelement
26. Das Halteelement 26 erstreckt sich in Anschlagsrichtung 70. Das Halteelement 26
weist ein Loch 27 auf. Das Loch 27 durchdringt das Halteelement 26 in Richtung senkrecht
zur Oberflächenebene E vollständig. Das Halteelement 26 ist mittels eines Lagerbocks
28 auf der Seite 7 der Grundplatte 4 gehalten. Der Lagerbock 28 ist an der Grundplatte
28 befestigt. Im Ausführungsbeispiel dient hierzu eine Schraubverbindung. Das Loch
27 ist in Form eines Langlochs mit Rastvorsprüngen ausgebildet. Die Längsrichtung
des als Langloch ausgebildeten Lochs 27 erstreckt sich in Anschlagsrichtung 70. Die
Längsrichtung des als Langloch ausgebildeten Lochs 27 verläuft senkrecht zur Anschlagsfläche
25 des Anschlagelements 19. Dadurch kann das Halteelement 26 in Anschlagsrichtung
70 verschoben werden und entsprechend dem durch die Rastvorsprünge gebildeten Lochraster
fixiert werden. Dadurch lässt sich der Abstand d3 der Anschlagsfläche 25 zur Matrize
3 einstellen. Zur Verschiebung und Fixierung des Lagerbocks muss keine Schraube gelöst
oder angezogen werden. Die in Fig. 3 dargestellte Anschlussbahn 31 weist eine Längskante
34 auf. Die Längskante 34 verläuft gerade. Durch das Anschlagelement 19 können die
Löcher 32 und 33 auf einfache Weise im selben senkrecht zur Längskante 34 gemessenen
Abstand d6 in die Anschlussbahn 31 eingebracht werden. Hierzu wird die Anschlussbahn
31 beim bereits beschriebenen Einbringen des ersten Lochs 32 mit ihrer Längskante
34 an die Anschlagsfläche 25 des Anschlagelements 19 angelegt. Die Längskante 34 verläuft
dann parallel zur Anschlagsfläche 25. Der in Fig. 3 dargestellte Abstand d6 zwischen
dem Loch 32, 33 und der Längskante 34 entspricht dem in Fig. 4 dargestellten Abstand
d3 zwischen dem Abstandsdorn d6 und dem Anschlagelement 19. Im Ausführungsbeispiel
entspricht der Abstand d3 zwischen dem Abstandsdorn 6 und dem Anschlagelement 19 dem
in Anschlagsrichtung 70 gemessenen Abstand zwischen dem Anschlagelement 19 und dem
Stempel 2 im Bereich seines in Fig. 6 dargestellten Schneidwerkzeugs 22. Der Abstand
d6 zwischen der Längskante 34 und dem Loch 32, 33 ist zwischen der Längskante 34 und
einem Schwerpunkt der vom Loch 32, 33 begrenzten Fläche gemessen. Im Ausführungsbeispiel
entspricht die vom Loch 32, 33 begrenzte Fläche einem Kreis und der Schwerpunkt dem
Mittelpunkt des Kreises.
[0041] Beim oben bereits beschriebenen Stanzen des zweiten Lochs 33 der Anschlussbahn 31
wird, wie beschrieben, der Abstandsdorn 6 durch das erste Loch 32 in der Anschlussbahn
31 gesteckt und gleichzeitig die Längskante 34 der Anschlussbahn 31 an die Anschlagsfläche
25 des Anschlusselements 19 angelegt. Wiederum verläuft die Längskante 34 der Anschlussbahn
31 dann parallel zur Anschlagsfläche 25 des Anschlagelements 19. Das dann in die Anschlussbahn
31 eingebrachte zweite Loch 33 besitzt dann denselben Abstand d6 zur Längskante 34
wie das bereits eingebrachte erste Loch 32.
[0042] Die Stanzvorrichtung 1 umfasst ein weiteres Anschlagelement 20. Das Anschlagelement
20 ist analog zum Anschlagelement 19 ausgebildet. Genau wie das Anschlagelement 19
weist das Anschlagelement 20 die Anschlagfläche 25, das Halteelement 26 und das Loch
27 auf. Das Anschlagelement 20 ist ebenfalls mittels eines Lagerbocks 28 an der Grundplatte
4 gehalten. Alle Aussagen zum Anschlagelement 19 sind auf das weitere Anschlagelement
20 übertragbar. Das Anschlagelement 19 ist in Abstandsrichtung 60 neben dem weiteren
Anschlagelement 20 angeordnet. Die Halterung 5 ist zwischen dem Anschlagelement 19
und dem weiteren Anschlagelement 20 angeordnet.
[0043] Wie in Fig. 4 dargestellt, weist die Stanzvorrichtung 1 eine Messskala 21 auf. Die
Messskala 21 erstreckt sich in Abstandsrichtung 60. Mittels der Messskala 21 kann
die Position des ersten Lochs 32, das in die Anschlussbahn 31 eingebracht wird, genau
bestimmt werden. Wie in Fig. 3 dargestellt, weist die Anschlussbahn 31 eine Querkante
35 auf. Die Querkante 35 verläuft senkrecht zur Längskante 34. Das erste Loch 32 ist
in einem senkrecht zur Querkante 35 gemessenen Abstand d7 zur Querkante 35 angeordnet.
Der Abstand d7 zwischen dem ersten Loch 32 und der Querkante 35 ist zwischen dem Schwerpunkt
der von dem ersten Loch 32 begrenzten Fläche und der Querkante 35 gemessen. Im Ausführungsbeispiel
entspricht die von dem Loch begrenzte Fläche einem Kreis und der Schwerpunkt dem Kreismittelpunkt.
[0044] Der Abstand d7 zwischen der Querkante 35 und dem ersten Loch 32 ist auch in Fig.
4 als Teilabschnitt der Messskala 21 eingezeichnet. Bei Einbringung des ersten Lochs
32 in die Anschlussbahn 31 wird die Anschlussbahn 31 so auf der Grundplatte 4 der
Stanzvorrichtung 1 platziert, dass die Querkante 35 der Anschlussbahn 31 am entfernt
von der Matrize 3 liegenden Ende des Messabschnitts der Messskala 21, der in Fig.
4 mit dem Abstand d7 gekennzeichnet ist, zu liegen kommt. Gleichzeitig liegt die Längskante
34 der Anschlussbahn 31 zumindest am weiteren Anschlagelement 20 an.
[0045] Fig. 4 zeigt eine Anschlagmessskala 43. Die Anschlagmessskala 43 erstreckt sich in
Anschlagsrichtung 70. Die Anschlagsmessskala dient der Bestimmung des Abstands d2
zwischen der Matrize 3 und dem Anschlagelement 19. Der Abstand d3 zwischen der Matrize
3 und dem Anschlagelement 19 entspricht dem Abstand d6 zwischen der in Fig. 3 dargestellten
Längskante 34 und dem Loch 32.
[0046] Fig. 6 zeigt eine schematische Seitenansicht des Stempels 2. Der Stempel 2 umfasst
das Schneidwerkzeug 22. Weiterhin umfasst der Stempel 2 einen Grundkörper 23. Das
Schneidwerkzeug 22 ist austauschbar am Grundkörper 23 des Stempels 2 gehalten. Der
Stempel 2 ist so ausgeführt, dass handelsübliche Schneidwerkzeuge aus Großserienproduktionen
eingesetzt werden können. Beim Schneidwerkzeug 22 im Ausführungsbeispiel handelt es
sich um ein solches Schneidwerkzeug. An seinem dem Schneidwerkzeug 22 gegenüberliegenden
Ende weist der Grundkörper 23 ein Anschlusselement 30 auf. Am Anschlusselement 30
kann eine Kniehebel- oder eine Zahnstangenpresse mit dem Stempel 2 verbunden werden.
Mittels der Kniehebel- oder Zahnstangenpresse kann der Stempel 2 in der in Fig. 1
dargestellten Halterung 5 ohne großen Kraftaufwand mit großem Druck hin und her bewegt
werden. Das Anschlusselement kann auch zum Anschluss eines Antriebsmotors für die
Hin- und Herbewegungen des Stempels vorgesehen sein.
[0047] Das Schneidwerkzeug 22 besteht aus Hartmetall. Ebenso kann vorgesehen sein, dass
die in Fig. 1 dargestellte Matrize 3 zumindest teilweise aus Hartmetall besteht. Die
Grundplatte der Stanzvorrichtung kann aus Aluminium und/oder aus Stahlblech bestehen.
Im Ausführungsbeispiel ist die Grundplatte 4 ein Aluminiumfrästeil. Es kann vorgesehen
sein, dass die Grundplatte Durchbrüche zur Gewichtseinsparung aufweist.
[0048] Wie in Fig. 7 dargestellt, besitzt das Schneidwerkzeug 22 im Wesentlichen die Form
eines Zylinders. Wie in Fig. 6 gezeigt, weist der Zylinder an seinem einen Längsende
eine Schneidkante 29 auf. Es kann vorgesehen sein, dass die Schneidkante für einen
ziehenden Schnitt schräg zur Stanzrichtung 50, also schräg zur in Fig. 5 dargestellten
Ebene E, verläuft. Dies kann durch ein angeschrägtes Längsende des Zylinders realisiert
sein. Im Ausführungsbeispiel verläuft die Schneidkante 29 jedoch im Wesentlichen senkrecht
zur Stanzrichtung 50. Die Schneidkante 29 ist an dem Längsende des Schneidwerkzeugs
22 ausgebildet, das dem Grundkörper 23 des Stempels 2 abgewandt liegt. Die Schneidkante
29 läuft in Umlaufrichtung um die Stanzrichtung 50 herum um die Stanzrichtung 50 um.
Wie in Fig. 6 dargestellt, ist ein senkrecht zur Stanzrichtung 50 gemessener größter
Durchmesser a1 der Schneidkante 29 größer als ein senkrecht zur Stanzrichtung 50 gemessener
größter Durchmesser a2 des Grundkörpers 23. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass
der größte Durchmesser der Schneidkante und der größte Durchmesser des Grundkörpers
gleich groß sind.
[0049] Fig. 7 zeigt einen Schnitt durch das Schneidwerkzeug 22 des in Fig. 6 dargestellten
Stempels 2 entlang der Schnittlinie VII-VII. Eine Querschnittsfläche 12 des Stempels
2 ist in Fig. 7 schraffiert dargestellt. Der Querschnittsfläche 12 des Stempels 2
ist eine Stempelaußenkontur 13 zugeordnet, die in Fig. 7 gestrichelt eingezeichnet
ist. Wie in den Fig. 6 und 7 dargestellt, weist der Stempel 2 bezüglich der Stanzrichtung
50 im Bereich seines Schneidwerkzeugs 22 senkrecht zur Stanzrichtung 50 eine größte
Stempelquerschnittsfläche 8 mit einer größten Stempelaußenkontur 9 auf. Die größte
Stempelaußenkontur 9 ist in Fig. 7 gestrichelt eingezeichnet.
[0050] Wie in Fig. 6 dargestellt, weist der Stempel 2 eine sich in Stanzrichtung 50 erstreckende
Höhenausdehnung 17 auf. Über mindestens 60% der Höhenausdehnung 17 entsprechen Stempelaußenkonturen
13 von Stempelquerschnittsflächen 12 des Stempels 2 der größten Stempelaußenkontur
13. In Bezug auf das Ausführungsbeispiel anders ausgedrückt, ist der Außendurchmesser
des an seiner Außenseite im Wesentlichen zylindrischen Stempels 2 über mindestens
60 % seiner Höhenausdehnung 17 konstant. In Fig. 7 ist die Stempelaußenkontur 13 und
die zugehörige Stempelquerschnittsfläche 12 einer Stempelaußenkontur eingezeichnet,
bei der dies der Fall ist. Im Ausführungsbeispiel entspricht die Querschnittsfläche
12 des Stempels 2 der größten Stempelquerschnittsfläche 8. Die Stempelaußenkontur
13 entspricht im Ausführungsbeispiel der größten Stempelaußenkontur 9.
[0051] Im Ausführungsbeispiel ist die größte Stempelaußenkontur 9 kreisförmig.
[0052] Fig. 7a zeigt eine perspektivische Darstellung des Grundkörpers 23 des Stempels 2.
Der Grundkörper 23 weist an seinem dem Schneidwerkzeug 22 zugewandten Längsende ein
Innengewinde 41 auf. Das in Fig. 7 dargestellte Schneidwerkzeug 22 ist in das Innengewinde
41 geschraubt.
[0053] Fig. 8 zeigt eine schematische Seitenansicht des Abstandsdorns 6 in Anschlagsrichtung
70. Fig. 9 zeigt einen Schnitt entlang der in Fig. 8 dargestellten Schnittlinie IX-IX.
Aus der Zusammenschau der Fig. 8 und 9 ergibt sich, dass der Abstandsdorn 6 im Wesentlichen
die Form eines Vollzylinders aufweist.
[0054] Der Abstandsdorn 6 weist senkrecht zur Stanzrichtung 50 eine größte Dornquerschnittsfläche
10 mit einer größten Dornaußenkontur 11 auf. Die größte Dornquerschnittsfläche 10
entspricht der in Fig. 9 dargestellten Querschnittsfläche 14 des Abstandsdorns 6.
Die größte Dornaußenkontur 11 der zugehörigen größten Dornquerschnittsfläche 10 ist
in Fig. 9 gestrichelt eingezeichnet. Im Ausführungsbeispiel ist die größte Dornaußenkontur
11 kreisförmig.
[0055] Wie in Fig. 8 dargestellt, weist der Abstandsdorn 6 eine sich in Stanzrichtung 50
erstreckende Höhenausdehnung 16 auf. Wie sich aus der Zusammenschau der Fig. 8 und
9 ergibt, entsprechen Dornaußenkonturen 15 von Dornquerschnittsflächen 14 des Abstandsdorns
6 über mindestens 80% der Höhenausdehnung der größten Dornaußenkontur 11. Es kann
auch vorgesehen sein, dass Dornaußenkonturen von Dornquerschnittsflächen des Abstandsdorns
über die gesamte Höhenausdehnung der größten Dornaußenkontur entsprechen. Die Dornquerschnittsflächen
14 sind jeweils Querschnitte senkrecht zur Stanzrichtung 50 durch den Abstandsdorn
6. In Fig. 9 ist beispielhaft eine Dornquerschnittsfläche 14 mit einer Dornaußenkontur
15 eingezeichnet, die der größten Dornaußenkontur 11 entspricht. Bezüglich des Ausführungsbeispiels
lässt sich formulieren, dass der Durchmesser des im Wesentlichen vollzylindrischen
Abstandsdorns 6 über mindestens 80% seiner Höhenausdehnung 16 konstant ist. Es kann
auch vorgesehen sein, dass der Durchmesser des im Wesentlichen vollzylindrischen Abstandsdorns
über seine gesamte Höhenausdehnung konstant ist.
[0056] Im Ausführungsbeispiel korrespondiert die in Fig. 7 dargestellte größte Stempelaußenkontur
9 mit der in Fig. 9 dargestellten größten Dornaußenkontur 11. Dies bedeutet, dass
der in Fig. 1 dargestellte Abstandsdorn 6 vollständig in ein mittels des in Fig. 6
dargestellten Schneidwerkzeugs 22 des Stempels 2 in die in Fig. 3 dargestellte Anschlussbahn
31 eingebrachtes Loch 32, 33 gesteckt werden kann. Hierbei sind drei Fälle möglich.
Im ersten Fall kann der Abstandsdorn mit Spiel in das bereits gestanzte Loch der Anschlussbahn
gesteckt werden. Dies ist im Ausführungsbeispiel der Fall. Wie in Fig. 6 dargestellt,
weist der Stempel 2 im Bereich des Schneidwerkzeugs 22 den größten Durchmesser a1
auf. In Fig. 9 ist ein senkrecht zur Stanzrichtung 50 gemessener größter Durchmesser
a3 des Abstandsdorns 6 gezeigt. Der größte Durchmesser a1 des Stempels 2 ist größer
als der größte Durchmesser a3 des Abstandsdorns 6. Im zweiten Fall sind die Außendurchmesser
des Abstandsdorns 6 und des Stempels 2 im Bereich seines Schneidwerkzeugs 22 gleich
groß. Hier weisen die größte Dornaußenkontur 11 und die größte Stempelaußenkontur
9 die gleiche Form auf. Eine in Fig. 8 dargestellte Umfangswand 36 des Abstandsdorns
6 liegt dann bei Anordnung des in Fig. 2 gezeigten Lochs 32 der Anschlussbahn 31 auf
dem Abstandsdorn 6 gerade an einer Innenwand 37 des Lochs 32 an. Im dritten Fall liegt
eine Presspassung vor. Die größte Stempelaußenkontur ist dann so groß, dass bei einer
gedachten Überlagerung der größten Stempelquerschnittsfläche und der größten Dornquerschnittsfläche
in einer Ebene die beiden Querschnittsflächen so angeordnet werden können, dass die
größte Stempelaußenkontur die größte Dornaußenkontur vollständig einschließt. Um den
Abstandsdorn in das bereits gestanzte Loch der Anschlussbahn zu stecken, muss der
Anschlussdorn in das Loch gepresst werden. Die Umfangswand des Abstandsdorns liegt
dann vollumfänglich an der Innenwand des Lochs an. Der Durchmesser des Abstandsdorns
ist dann größer als der Durchmesser des Lochs der Anschlussbahn, wenn sich kein Abstandsdorn
darin befindet. Alle drei Fälle sind von der Aussage umfasst, dass die Form des Abstandsdorns
6 mit der Form des Stempels 2 korrespondiert.
1. Stanzvorrichtung zum Stanzen von Löchern in Anschlussbahnen zur Abdichtung von Flachdächern
umfassend:
- einen Stempel (2) mit einem Schneidwerkzeug (22),
- eine Matrize (3),
- eine Grundplatte (4) und
- eine Halterung (5),
wobei die Matrize in der Grundplatte (4) angeordnet ist, wobei der Stempel (2) in
eine Stanzrichtung (50) hin- und herbewegbar in der Halterung (5) oberhalb der Matrize
(3) gelagert ist, wobei die Stanzvorrichtung (50) einen Abstandsdorn (6) aufweist,
wobei der Abstandsdorn (6) in einem Abstand (d1) zur Matrize (3) auf der Grundplatte
(4) angeordnet ist, wobei der Abstandsdorn (6) auf einer der Halterung (5) zugewandten
Seite (7) über die Grundplatte (4) hervorsteht, und wobei die Form des Abstandsdorns
(6) mit der Form des Stempels (2) korrespondiert.
2. Stanzvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Stempel (2) im Bereich seines Schneidwerkzeugs (22) senkrecht zur Stanzrichtung
(50) eine größte Stempelquerschnittsfläche (8) mit einer größten Stempelaußenkontur
(9) aufweist, dass der Abstandsdorn (6) senkrecht zur Stanzrichtung (50) eine größte
Dornquerschnittsfläche (10) mit einer größten Dornaußenkontur (11) aufweist, und dass
die größte Dornaußenkontur (11) mit der größten Stempelaußenkontur (9) korrespondiert.
3. Stanzvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass Dornaußenkonturen (15) von Dornquerschnittsflächen (14) des Abstandsdorns (6) über
mindestens 80% einer sich in Stanzrichtung (50) erstreckenden Höhenausdehnung (16)
des Abstandsdorns (6) der größten Dornaußenkontur (11) entsprechen.
4. Stanzvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass Stempelaußenkonturen (13) von Stempelquerschnittsflächen (12) des Stempels (2) über
mindestens 60% einer sich in Stanzrichtung (50) erstreckenden Höhenausdehnung (17)
des Stempels (2) der größten Stempelaußenkontur (13) entsprechen.
5. Stanzvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die größte Dornaußenkontur (11) und die größte Stempelaußenkontur (9) die gleiche
Form aufweisen.
6. Stanzvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die größte Dornquerschnittsfläche (10) und die größte Stempelquerschnittsfläche (8)
bei einer gedachten Überlagerung der beiden Querschnittsflächen (8, 10) in einer Ebene
so angeordnet werden können, dass die größte Stempelaußenkontur (9) die größte Dornaußenkontur
(11) vollständig überlappt.
7. Stanzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen dem Abstandsdorn (6) und der Matrize (3) einstellbar ist.
8. Stanzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass auf der der Halterung (5) zugewandten Seite (7) der Grundplatte (4) in einem Abstand
(d2) zur Matrize (3) und in einem Abstand (d3) zum Abstandsdorn (6) ein Anschlagelement
(19) angeordnet ist.
9. Stanzvorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Grundplatte (4) an ihrer der Halterung (5) zugewandten Seite (7) eine zumindest
teilweise ebene Oberfläche (18) aufweist, die in einer Oberflächenebene (E) liegt,
dass der Abstand (d1) zwischen der Matrize (3) und dem Abstandsdorn (6) in der Oberflächenebene
(E) in eine Abstandsrichtung (60) gemessen ist, und dass das Anschlagelement (19)
in einer Anschlagsrichtung (70), die in der Oberflächenebene (E) senkrecht zur Abstandsrichtung
(60) verläuft, einen Anschlag für ein zu stanzendes Objekt bildet.
10. Stanzvorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlagelement (19) sich über mindestens ein Drittel der in Abstandsrichtung
(60) gemessenen Längserstreckung (l) der Stanzvorrichtung (1) parallel zur Abstandsrichtung
(60) erstreckt.
11. Stanzvorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass der in Anschlagsrichtung (70) gemessene Abstand (d2) zwischen dem Anschlagelement
(19) und der Matrize (3) einstellbar ist.
12. Stanzvorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die Stanzvorrichtung (1) eine Anschlagmessskala (43) zur Bestimmung des Abstands
(d2) zwischen der Matrize (3) und dem Anschlagelement (19) umfasst, und dass sich
die Anschlagmessskala (43) in Anschlagsrichtung (70) erstreckt.
13. Stanzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die Stanzvorrichtung (1) eine Messskala (21) umfasst, und dass sich die Messskala
(21) in Abstandsrichtung (60) erstreckt.
14. Stanzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidwerkzeug (22) austauschbar an einem Grundkörper (23) des Stempels (2)
gehalten ist.
15. Stanzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass die Matrize (3) austauschbar in der Grundplatte (4) gehalten ist.