[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verpackungsmaschine mit einer Saugplatte
gemäß dem Anspruch 1. Die Erfindung bezieht sich ferner auf ein Verfahren zum Zuführen
von Trays an einer Arbeitsstation einer Verpackungsmaschine mithilfe einer Saugplatte
gemäß dem unabhängigen Verfahrensanspruch 16.
[0002] Bei bekannten Maschinentypen, die auf dem technischen Gebiet der Erfindung eingesetzt
werden, besteht eine wesentliche Herausforderung darin, die der Maschine zur Weiterverarbeitung
zugeführten Schalenteile, in der Praxis auch Trays genannt, präzise in einem vorbestimmten
Format aufzunehmen, weiter zu transportieren und schließlich an eine Arbeitsstation,
beispielsweise eine Tiefziehformstation der Verpackungsmaschine, zu übergeben.
[0003] Eine präzise Übergabe an einer Tiefziehstation bewirkt, dass daran hergestellte tiefgezogene
Verpackungsmulden ebenfalls präzise mit dafür zur Verfügung gestellten Trays zusammengeführt
und miteinander verbunden werden können, um ein aus unterschiedlichen Verpackungsmaterialen
zusammengesetztes Verpackungsunterteil zur Aufnahme eines Produkts, beispielsweise
eines entlang der anschließenden Arbeitsstrecke bereitgestellten Lebensmittelprodukts,
wie z.B. Wurst, Fleisch oder Käse, herzustellen.
[0004] Somit lassen sich im Verbund aus materiell unterschiedlichen Schalenteilen mehrschichtige
Verpackungsunterteile entlang einer Verpackungsmaschine herstellen, die durch den
Einsatz verschiedener Materialien besondere Verpackungscharakteristika aufweisen können.
[0005] Die
WO 2013/004837 A1 offenbart eine Verpackungsmaschine gemäß dem obigen Einsatzzweck, wobei als Transferelement
zwischen einem Transportmittel und einer Folienbahn eine Transfertrommel eingesetzt
wird, um Strukturelemente von dem Transportmittel aufzunehmen und unter der Folienbahn
zu platzieren. Die Transfertrommel umfasst an ihrer Oberfläche eine Vielzahl von Einbuchtungen,
die jeweils ein Strukturelement zumindest teilweise aufnehmen können. Nachteilig daran
ist, dass die Transfertrommel viel Platz beansprucht und die Weitergabe der Trays
schwierig mit dem Herstellungsprozess der Verpackungsmaschine synchonisierbar ist.
[0006] Die
WO 2017/001114 A1 offenbart ebenfalls eine hinsichtlich des Einsatzzwecks der Erfindung entsprechende
Verpackungsmaschine. Darin kommt eine Saugeinheit für den Transfer von Strukturelementen
an der Verpackungsmaschine zum Einsatz. Die Saugeinheit saugt die ihr bereitgestellten
Strukturelemente an einer Bodeninnenseite an. Nachteilig daran ist, dass zum Transport
tief ausgebildeter Strukturelemente die Saugeinheit ebenfalls tief bis hin zur Bodeninnenseite
des Strukturelements ausgebildet sein muss, um das Strukturelement an der Bodeninnenseite
anzusaugen. Dadurch nimmt die Saugeinheit selbst, insbesondere für den Transport verschiedener
Trayformate, viel Platz ein und setzt ferner weitere kostspielige Baumaßnahmen an
der Verpackungsmaschine voraus, insbesondere an anderen mit der Saugeinheit funktional
verbundenen Einheiten. Beispielsweise muss die zur Aufnahme und Weiterverarbeitung
der Strukturelemente ausgebildete Arbeitsstation eine große Öffnungsweite aufweisen,
wofür kostspielige Hubmechanismen benötigt werden. Des Weiteren besteht die Gefahr,
dass die noch in einem bestimmten Format der Saugeinheit bereitgestellten Strukturelemente
während deren Aufnahme an der Saugeinheit durch das Ansaugen geringfügig aus ihrer
vorbestimmten Position verrutschen, was in einem nachgelagerten Verarbeitungsprozess
unerwünschte Herstellungsungenauigkeiten hervorrufen kann. Für das Ansaugen am Verpackungsboden
muss dieser auch eine bestimmte zum Ansaugen geeignete plane Oberfläche aufweisen,
wodurch man auf bestimmte Verpackungsformate beschränkt ist.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Verpackungsmaschine sowie ein Verfahren zur Traybereitstellung
zur Verfügung zu stellen, womit sich insgesamt ein kompakt aufgebauter Herstellungsprozess
präzise und vielseitig verwirklichen lässt. Weiterhin soll sich die Erfindung im Vergleich
zum Stand der Technik durch ein erhöhtes Kosteneinsparpotential auszeichnen.
[0008] Diese Aufgabe wird gelöst mittels einer Verpackungsmaschine gemäß dem Anspruch 1.
Außerdem wird die Aufgabe gelöst mittels eines Verfahrens gemäß dem unabhängigen Anspruch
16.
[0009] Verbesserte Weiterbildungen der Erfindung sind in den jeweiligen Unteransprüchen
angegeben.
[0010] Die erfindungsgemäße Verpackungsmaschine, die vorzugsweise in Form einer Tiefziehverpackungsmaschine
konfiguriert ist, umfasst ein Maschinengestell, mindestens eine am Maschinengestellt
befestigte Arbeitsstation, beispielsweise eine Formstation zur Herstellung von Verpackungsmulden
aus einem Folienmaterial, sowie eine Transportvorrichtung mit einer Transfereinheit
zum Zuführen von Trays an die Arbeitsstation.
[0011] Die der Verpackungsmaschine zugeführten Trays weisen einen beliebig ausgebildeten
Schalenformkörper auf und sind insbesondere aus einem papierartigen Fasermaterial,
z.B. aus Karton, aus einem metallischen Material, z.B. aus Aluminium, einem aufgeschäumten
Material, z.B. aus Styropor, einem Zweikomponentenmaterial und/oder aus einem anderen
Material hergestellt, welches dafür in Frage kommt, um im Verbund mit einem Folienmaterial
ein Verpackungsunterteil auszubilden. Vorzugsweise handelt es sich jedoch bei den
transportierten Trays um Karton-Trays.
[0012] Erfindungsgemäß umfasst die Transfereinheit eine Saugplatte zum Transportieren von
Trays in einer vorbestimmten Transportebene. Die Saugplatte baut äußerst kompakt und
kann damit platzsparend im Maschinengestell der Verpackungsmaschine integriert werden.
[0013] Weiter erfindungsgemäß weist die Saugplatte mindestens eine Aufnahmeform auf, die
zumindest teilweise in Form einer Innenkontur eines ihr zugewandten oberen Öffnungsbereichs
eines der Aufnahmeform zur Aufnahme und zum Transport bereitgestellten Trays ausgebildet
ist, sodass die Aufnahmeform beim Transport des Trays in der Transportebene zumindest
teilweise formschlüssig in dessen oberen Öffnungsbereich angeordnet ist und den Tray
in der Transportebene in einer vorbestimmten Position an der Saugplatte ausrichtet.
[0014] Es ist damit möglich, die bereitgestellten Trays lediglich in deren oberen Öffnungsbereich
zu greifen, sodass die Saugplatte insgesamt kompakt ausgebildet werden kann. Es ist
vorstellbar, dass die als Greifmittel eingesetzte Aufnahmeform als Wechselbauteil
lösbar an der Saugplatte befestigt ist, sodass die Saugplatte hinsichtlich verschiedener
Trayformen problemlos umrüstbar ist.
[0015] Bei der Erfindung ist die Aufnahmeform der Saugplatte vorzugsweise als Negativvakuumform
hinsichtlich des oberen Öffnungsbereichs jeweiliger Trays ausgebildet. Damit kann
die Aufnahmeform in den dazu komplementär ausgebildeten, oberen Öffnungsbereich eines
ihr bereitgestellten Trays insgesamt formschlüssig eintauchen, sodass der Tray präzise
an der Saugplatte positionierbar ist, in kompakter Weise weitertransportiert sowie
präzise an die Arbeitsstation abgegeben werden kann. Für die Saugplatte sind wegen
der formschlüssigen und kompakten Trayaufnahme große Beschleunigungen möglich, sodass
insgesamt der Verpackungsprozess zeitoptimiert ablaufen kann.
[0016] Insbesondere profitiert von der erfindungsgemäßen Saugplatte auch die ihr für die
Trayweiterverarbeitung vorgesehene Arbeitsstation, weil die Saugplatte als plattenförmiger
Körper derart mit der Arbeitsstation zusammenführbar ist, dass daran kurze Hubwege
möglich sind. Dies bietet die Möglichkeit einer kompakten kostenreduzierenden Bauweise
der Verpackungsmaschine. Vergleichbare Vorteile ergeben sich auch für die Transporteinheiten,
die zur Bereitstellung der Trays zur Aufnahme an der Saugplatte eingesetzt werden.
Insgesamt eignet sich somit die Saugplatte als plattenförmiges Transfermittel innerhalb
eines kompakten Maschinenraums hervorragend für den Transport zwischen anderen darin
vorgesehenen Funktionseinheiten.
[0017] Vorzugsweise lassen sich die mittels der Saugplatte transportierten Trays über ein
an der Saugplatte angelegtes Vakuum in der vorbestimmten Position an der Saugplatte
ansaugen. Für diese Variante kann die Aufnahmeform dazu ausgebildet sein, den Tray
an mindestens zwei, vorzugsweise einander gegenüberliegenden, Innenseiten darin ausgebildeter
Seitenwände anzusaugen. Bei einer Variante sind an der Vakuumplatte mehrere Aufnahmeformen,
beispielsweise in einem 2x2, 2x3 oder 3x3 Format ausgebildet, um pro Fördertakt mittels
der Vakuumplatte mehrere Trays in diesem Format zu transportieren. Vorzugsweise können
je nach einem aktuellen Transportformat der Trays aus den an der Saugplatte ausgebildeten
Aufnahmeformen automatisiert und/oder manuell lediglich vorbestimmte Aufnahmeformen
an das Vakuum angeschlossen sein.
[0018] Eine Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Aufnahmeform mindestens eine
Bohrung aufweist, die beim Transport des der Aufnahmeform in der Transportebene formschlüssig
aufgesetzten Trays an einer Innenwandfläche des oberen Öffnungsbereichs anliegt, sodass
ein an der Saugplatte angelegtes Vakuum über die Bohrung der Aufnahmeform den Tray
mittels einer vorbestimmten Haltekraft ansaugt, um den Tray in der vorbestimmten Position
zu sichern.
[0019] Dabei wäre es vorstellbar, dass das an der Saugplatte anliegende Vakuum zum Aufbringen
unterschiedlich großer Haltekräfte variierbar ist. Eine bevorzugte Variante könnte
in diesem Zusammenhang vorsehen, dass das Vakuum und somit die damit erzeugte Haltekraft
hinsichtlich eines Gewichts des zu transportierenden Trays automatisiert und/oder
manuell an der Verpackungsmaschine anpassbar ist.
[0020] Eine Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Aufnahmeform mehrere Bohrungen
aufweist, die an mindestens zwei einander gegenüberliegenden Seitenwänden der Aufnahmeform
zum Ansaugen entsprechender Innenseiten des Trays ausgebildet sind. Damit lässt sich
insgesamt die Ansaugfläche vergrößern, wodurch ein positionsgenaues Halten des Trays
möglich wird. Hierdurch können sich auch Vorteile für andere an der Saugplatte ablaufende
Arbeitsschnitte und/oder Prüfschritte ergeben, die an weiter unterer Stelle noch genauer
erläutert werden.
[0021] Eine bevorzugte Variante sieht vor, dass an sämtlichen Seitenwänden der Aufnahmeform
mindestens eine Bohrung ausgebildet ist, sodass der Tray an allen Innenseiten daran
ausgebildeter Seitenwände mittels der Aufnahmeform ansaugbar ist. Dies hat sich insbesondere
für den Transport größerer Trays, welche beispielsweise zum Verpacken größerer Lebensmittelprodukte,
beispielsweise gewichtiger Käse- oder Fleischportionen, eingesetzt werden, als vorteilhaft
erwiesen.
[0022] Für die zuvor beschriebenen Varianten kommen für die jeweiligen Ansaugbohrungen unterschiedliche
Bohrungsquerschnitte in Frage. Die Bohrung kann beispielsweise eine kreisförmige,
schlitzartige, wellenförmige und/oder zickzackartige Ansaugfläche aufweisen, um den
Tray an dessen Innenwandbereich anzusaugen. Es wäre sogar vorstellbar, dass die Bohrung
als eine an der Aufnahmeform in Umfangsrichtung umlaufende Ansaugöffnung ausgebildet
ist, um den Tray ringsum innenseitig in dessen oberen Öffnungsbereich anzusaugen.
[0023] Vorzugsweise ist die Aufnahmeform als Zentrierkörper hinsichtlich des oberen Öffnungsbereichs
des Trays ausgebildet. Damit ist gemeint, dass die Aufnahmeform zumindest teilweise
eine sich geometrisch verjüngende Negativform ausbildet, die in den oberen Öffnungsbereich
des Trays hineinpasst und derart in die ihr zugeführten Trays einführbar ist, dass
der Tray darauf zentrierbar ist, sprich ein geringfügiger seitlicher Versatz des Trays
relativ zur Aufnahmeform ausgleichbar ist. Hiermit lassen sich insbesondere auch hohe
Prozessgeschwindigkeiten erreichen, weil die als Zentrierkörper ausgebildete Aufnahmeform
zumindest teilweise selbsthemmend im oberen Öffnungsbereich des Trays positionierbar
ist, sodass ein optimaler Formkraftschluss für den Weitertransport vorliegt.
[0024] Vorzugsweise umfassen mindestens zwei gegenüberliegende Seitenwände der Aufnahmeform
zumindest teilweise eine geneigte Seitenwandfläche. Beim Einfahren der Aufnahmeform
in den oberen Öffnungsbereich des der Aufnahmeform bereitgestellten Trays lässt sich
damit der Tray präzise auf der Aufnahmeform zentrieren, während ggf. ein geringfügiger
seitlicher Versatz ausgleichbar ist.
[0025] Zur Gewichtsreduzierung kann die Aufnahmeform als Hohlkörper konfiguriert sein. Vorstellbar
wäre es, dass die Saugplatte dazu konfiguriert ist, über einen an der Aufnahmeform
geschaffenen Hohlraum einen Arbeitsschritt am aufgenommenen Tray durchzuführen, beispielsweise
das vom Tray gebildete, mit dem Hohlraum verbundene Volumen mit einem Fluid vorzubehandeln.
[0026] Vorzugsweise umfasst die Saugplatte eine Knickeinrichtung, die dazu ausgebildet ist,
bei einem auf der Aufnahmeform angeordneten Tray entlang einer vorzugsweise vorperforierten
Umrandung des oberen Öffnungsbereichs einen Siegelflansch auszubilden. Dies kann insbesondere
während des Transports des Trays hin zur Arbeitsstation geschehen, sodass die Saugplatte
sowohl als Transport- als auch als Umformmodul zur Verfügung steht. Die Trays können
somit als Halbfertigteile der Saugplatte zugeführt und an dieser weiter umgeformt
werden. Der Knickvorgang kann ohne zusätzlichen Zeitaufwand, d.h. während des Transports
der Trays mittels der Saugplatte, stattfinden.
[0027] Vorzugsweise ist die Aufnahmeform als Teil der Knickeinrichtung ausgebildet. Die
Aufnahmeform erfüllt damit eine Mehrfachfunktion an der erfindungsgemäßen Saugplatte.
Vorzugsweise ist die Aufnahmeform als Formwiderlager für den Knickvorgang einsetzbar,
sodass entlang der Umrandung des Trays ein präziser Siegelflansch herstellbar ist.
[0028] Insbesondere kann die Saugplatte eine Widerlagerkante aufweisen, entlang welcher
der Siegelflansch geknickt werden kann. Hierbei kann die Widerlagerkante derart an
der Saugplatte ausgebildet sein, dass sie für den Knickvorgang zur vorperforierten
Umrandung des Trays ausrichtet ist, sprich an dieser anliegt, sodass ein präziser
Knick für den Siegelflansch entsteht.
[0029] Eine Variante der Erfindung sieht vor, dass die Knickeinrichtung eine Umformplatte
aufweist, an welcher die Aufnahmeform verstellbar gelagert ist. Die Umformplatte ist
vornehmlich oberhalb der Aufnahmeform platziert. Die Umformplatte und die Aufnahmeform
können mittels einer Hubbewegung derart relativ zueinander bewegt werden, dass sie
am aufgesetzten Tray der Aufnahmeform die Herstellung des Siegelflansches ermöglichen.
Die Aufnahmeform kann insbesondere zwischen einer zur Entgegennahme des Trays ausgefahrenen
Lage und einer zum Durchführen des Knickvorgangs eingefahrenen Lage bewegbar an der
Umformplatte gelagert sein.
[0030] Vorzugsweise kann die Knickeinrichtung als ein Wechselmodul ausbildet sein, das austauschbar
an der Saugplatte befestigt ist. Gemäß einer Ausführungsform umfasst das Wechselmodul
vier Aufnahmeformen, die in einem 2x2 Format an der Umformplatte befestigt sind.
[0031] Eine vorteilhafte Ausführungsform besteht darin, dass die Aufnahmeform zumindest
teilweise in die Umformplatte einfahrbar ausgebildet ist. Dafür kann die Umformplatte
eine Aufnahme umfassen, in die die Aufnahmeform zumindest teilweise für den Knickvorgang
einfahren kann.
[0032] Für einen verbesserten Knickvorgang kann die Umformplatte umfangsseitig der Aufnahmeform
eine Umformnut aufweisen, in welche beim Knickvorgang Abschnitte der zur Herstellung
des Siegelflansches, am Tray ausgebildeten Umrandung geführt werden, sodass der Knickvorgang
präzise steuerbar ist.
[0033] Eine Variante sieht vor, dass die Aufnahmeform federbelastet an der Umformplatte
gelagert ist. Vorzugsweise ist mindestens ein Federelement zwischen der Umformplatte
und der Aufnahmeform vorgesehen, um die Aufnahmeform in die ausgefahrene Lage vorzuspannen.
[0034] Vorzugsweise verfügt die Knickeinrichtung über einen in der Saugplatte integrierten,
bewegbaren Hebemechanismus. Der Hebemechanismus umfasst vorzugsweise ein ansteuerbares
Druckelement, um die Aufnahmeform für einen Knickvorgang auf die darüber angeordnete
Umformplatte zuzubewegen. Damit kann der auf der Aufnahmeform aufgesetzte Tray zur
Herstellung des Siegelflansches gegen die Umformplatte angedrückt werden. Das Druckelement
ist als integraler Teil der Saugplatte ausgebildet und kann beispielsweise als ansteuerbare
Druckmembran darin integriert aufgenommen sein, um die Hubbewegung der Aufnahmeform
relativ zur Umformplatte zu koordinieren.
[0035] Vorzugsweise verfügt der Hebemechanismus über mindestens ein Hebeelement, welches
mithilfe des Druckelements innerhalb der Saugplatte verstellbar gelagert ist. Ausführungsgemäß
ist das Hebeelement mit der Aufnahmeform fest aneinandergekoppelt. Die Umformplatte
selbst kann als starrer Teil der Saugplatte zwischen der darunter angeordneten Aufnahmeform
und dem darüber angeordneten Hebeelement positioniert sein, wobei das Druckelement
im druckbelasteten Zustand gegen die darunter befestigte Umformplatte, von dieser
weg das darüber angeordnete Hebeelement anhebt, sodass die auf einer dem Druckelement
abgewandten Seite der Umformplatte positionierte Aufnahmeform zur Durchführung eines
Knickvorgangs zur Umformplatte hin verstellt wird.
[0036] Vorzugsweise ist der Hebemechanismus der Knickeinrichtung als Rahmenmodul ausgebildet,
welches bewegbar an der Saugplatte relativ zu der dazwischen positionierten Umformplatte
zum Durchführen des Knickvorgangs verstellbar gelagert ist.
[0037] Die Saugplatte kann mit mindestens einer Staudruckprüfeinheit ausgestattet sein.
Damit kann überprüft werden, ob ein Tray ordnungsgemäß an der Aufnahmeform aufgesetzt
ist und/oder ob ein Siegelflansch ordnungsgemäß am Tray geformt worden ist. Die Staudruckprüfeinheit
ist vorzugsweise zumindest teilweise an der Umformplatte ausgebildet, um das Anliegen
des Trays, insbesondere dessen Siegelflansch, zu kontrollieren.
[0038] Die Aufnahmeform kann gemäß einer Variante aktiv temperierbar ausgebildet sein, damit
daran aufgesetzte Trays zumindest abschnittsweise wärmevorbehandelt werden, um bei
einem nachgelagerten Prozess besser mit einem anderen Schalenmaterial, beispielsweise
einer Verpackungsfolie, verbunden werden zu können. Vorstellbar wäre es, die Temperatursteuerung
mittels elektromagnetischer Erwärmung an der Aufnahmeform durchzuführen.
[0039] Vorzugsweise besitzt die Saugplatte eine maximale Bauhöhe von 50cm, vorzugsweise
30cm, weiter vorzugsweise 10cm. In einem solchen kompakten plattenförmigen Bauformat
kann sie hervorragend innerhalb des Maschinengestells der Verpackungsmaschine aufgenommen
und bewegt werden.
[0040] Vorzugsweise ist die Saugplatte mittels eines Linearantriebs in oder entgegen einer
Arbeitsrichtung der Verpackungsmaschine zwischen einer Aufnahmeposition, in welcher
der Saugplatte Trays übergebbar, und in einer Übergabeposition verstellbar gelagert,
in welcher von der Saugplatte transportierte Trays an die Arbeitsstation übergebbar
sind. Der Linearantrieb ist insbesondere für ein horizontales Verstellen der Saugplatte
entlang des Maschinengestells ausgebildet.
[0041] Vorzugsweise umfasst der Linearantrieb eine in Arbeitsrichtung der Verpackungsmaschine
am Maschinengestell ausgerichtete Führung sowie einen daran verschiebbar gelagerten
Schlitten, woran die Saugplatte befestigt ist. Damit lässt sich die Saugplatte auf
einem vorbestimmten Höhenniveau präzise hin und her verstellen. Die Saugplatte kann
damit als innerhalb des Maschinengestells positionierter Greifer die Traybereitstellung
an der Arbeitsstation sicherstellen.
[0042] In Arbeitsrichtung betrachtet kann die Saugplatte vor, hinter oder seitlich der mit
Trays zu beliefernden Arbeitsstation positioniert sein.
[0043] Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zur Traybereitstellung an einer
Verpackungsmaschine, die insbesondere in Form einer Tiefziehverpackungsmaschine vorliegt.
[0044] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Zuführen von Trays an einer Arbeitsstation der
Verpackungsmaschine kennzeichnet sich dadurch, dass eine Saugplatte mittels einer
daran angeordneten Aufnahmeform, die zumindest teilweise in Form einer Innenkontur
eines ihr zugewandten oberen Öffnungsbereichs eines der Aufnahmeform zur Aufnahme
und zum Transport bereitgestellten Trays ausgebildet ist, beim Transport eines der
Aufnahmeform übergebenen Trays in Transportebene zumindest teilweise formschlüssig
in dessen oberen Öffnungsbereich eingreift und den Tray in Transportebene in einer
vorbestimmten Position an der Saugplatte ausrichtet.
[0045] Beim erfindungsgemäßen Verfahren kann die an der Saugplatte ausgebildete Aufnahmeform
als formschlüssige Negativform hinsichtlich des oberen Öffnungsbereichs des bereitgestellten
Trays ausgebildet werden, um darin komplementär einzutauchen.
[0046] Vorzugsweise saugt beim Transport des Trays mittels der Saugplatte ein an der Saugplatte
angelegtes Vakuum über mindestens eine Bohrung der Aufnahmeform den Tray am oberen
Öffnungsbereich an dessen Innenwandfläche mittels einer vorbestimmten Haltekraft an,
um den Tray in der vorbestimmten Position zu sichern.
[0047] Eine Variante sieht vor, dass mittels einer verstellbaren Knickeinrichtung der Saugplatte
bei einem auf der Aufnahmeform positionierten Tray entlang einer vorzugsweise vorperforierten
Umrandung des oberen Öffnungsbereichs ein Siegelflansch umgeknickt wird. Da dies in
bevorzugter Weise während des Transports des Trays geschieht, kann auf einen separaten
Umformprozess verzichtet werden, so dass insgesamt der Herstellungsprozess zeitoptimiert
ablaufen kann.
[0048] Vorzugsweise wird mittels eines durckbeaufschlagbaren, an der Sauglatte integrierten
Hebemechanismus der Knickeinrichtung der Knickvorgang zur Herstellung des Siegelflansches
an der Saugplatte gesteuert.
[0049] Das Überprüfen der Anwesenheit eines Trays an der Aufnahmeform und/oder die ordnungsgemäße
Herstellung eines Siegelflansches am Tray können mittels mindestens einer an der Saugplatte
vorgesehenen Staudruckprüfeinheit überprüft werden. Dabei lässt sich durch ein Vorliegen
eines am Tray anliegenden vorbestimmten Staudrucks bestimmen, dass der Tray in der
vorbestimmten Position an der Saugplatte für den Transport aufgenommen ist und/oder
dass der mittels der Knickeinrichtung hergestellte Siegelflansch toleranzgemäß geformt
wurde.
[0050] Vorzugsweise wird die Saugplatte als Sauggreifer eingesetzt, womit Trays taktweise
in oder entgegen einer Arbeitsrichtung der Verpackungsmaschine aus einer Aufnahmeposition,
in welcher der Saugplatte die Trays übergeben werden, in eine Übergabeposition transportiert
werden, in welcher die Trays von der Saugplatte an die Arbeitsstation übergeben werden.
[0051] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung werden im Folgenden anhand der Figuren
beschrieben. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Verpackungsmaschine,
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung eines Ausschnitts der erfindungsgemäßen Verpackungsmaschine,
einschließlich der für den Transport von Trays eingesetzten Saugplatte,
- Fig. 3
- eine Saugplatte gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung in isolierter Darstellung,
- Fig. 4
- die ausführungsgemäße Saugplatte aus Figur 3 mit daran positionierten Trays,
- Fig. 5
- eine Saugplatte gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung in isolierter Darstellung,
- Fig. 6
- eine Transparentdarstellung der Saugplatte aus Figur 5 mit daran positionierten Trays,
- Fig. 7
- eine weitere Ausführungsform der Saugplatte mit einer Knickeinrichtung sowie daran
positionierten Trays mit ungeknicktem Randbereich in isolierter Darstellung sowie
- Fig. 8
- die Saugplatte aus Figur 7 mit daran positionierten Trays mit geknicktem Rand.
[0052] Figur 1 zeigt in schematischer Ansicht eine Verpackungsmaschine 1, die in Form einer
Tiefziehverpackungsmaschine T ausgeführt ist. Die Verpackungsmaschine 1 besitzt eine
als Formstation 2 ausgebildete Arbeitsstation A, eine Siegelstation 3, eine Querschneideeinrichtung
4 sowie eine Längsschneideeinrichtung 5. Diese sind in dieser Reihenfolge in einer
Arbeitsrichtung R an einem Maschinengestell 6 angeordnet.
[0053] Am Maschinengestell 6 der Verpackungsmaschine 1 ist eingangsseitig eine Zuführrolle
7 befestigt, von der eine Unterfolie U als unteres Verpackungsmaterial 8 abgezogen
wird. Die Unterfolie U wird mittels einer nicht gezeigten Vorschubeinrichtung in die
Formstation 2 transportiert. Mittels eines dort stattfindenden Tiefziehvorgangs werden
mittels der Formstation 2 Verpackungsmulden M in die Unterfolie U geformt. Die Verpackungsmulden
M können zu einer Einlegestrecke 15 weitertransportiert werden, wo sie manuell oder
automatisiert mit einem Produkt 16 befüllt werden können. Im Anschluss an die Einlegestrecke
15 werden die mit den Produkten 16 befüllten Verpackungsmulden M zu einer Siegelstation
3 weitertransportiert. Mittels der Siegelstation 3 können die Verpackungsmulden M
mit einer Oberfolie O, die ein oberes Verpackungsmaterial 10 bildet, versiegelt werden,
sodass durch das Ansiegeln der Oberfolie O auf die Verpackungsmulden M verschlossene
Verpackungen V hergestellt werden, die mittels der Querschneideeinrichtung 4 und der
Längsschneideinrichtung 5 vereinzelt und mittels einer Abführeinrichtung 13 abtransportiert
werden können.
[0054] Ferner verfügt die in Figur 1 gezeigte Verpackungsmaschine 1 über ein Bedienterminal
9, an welchem sich für die jeweiligen an der Verpackungsmaschine 1 vorgesehenen Arbeitsstationen
Prozessparameter einstellen lassen. Das Bedienterminal 9 umfasst eine lediglich schematisch
dargestellte Steuereinheit 11. Die Steuereinheit 11 ist dazu konfiguriert, Rechenoperationen,
insbesondere in Echtzeit während des Herstellungsprozesses, durchzuführen, um darauf
basierend prozessbasiert die Verpackungsmaschine 1 zu steuern, also ggf. prozessgeführt
eine Anpassung jeweiliger Prozessparameter der Verpackungsmaschine 1 zu veranlassen.
[0055] Die in Figur 1 dargestellte Verpackungsmaschine 1 verfügt des Weiteren über eine
der Arbeitsstation A zugeordnete Transportvorrichtung 12 mit einer Transfereinheit
14, womit sich von außerhalb der Verpackungsmaschine 1 zugeführte Trays innerhalb
des Maschinengestells 6 aufnehmen, weitertransportieren und an die in Bildebene der
Figur 1 stromaufwärts daneben positionierte Formstation 2 übergeben lassen. Dabei
könnte die Transportvorrichtung 12 alternativ in Arbeitsrichtung R insbesondere auch
vor der Formstation 2 positioniert sein. Die Transportvorrichtung 12 ist dazu konfiguriert,
während des Herstellungsprozesses kontinuierlich Trays der Formstation 2 zuzuführen,
die mit den daran hergestellten Verpackungsmulden M verbunden werden, um ein (Verbund-)verpackunsunterteil
VU herzustellen.
[0056] Figur 2 zeigt in perspektivischer Darstellung die im Maschinengestell 6 der Verpackungsmaschine
1 integrierte Transportvorrichtung 12. Gemäß Figur 2 werden der Transportvorrichtung
12 von außerhalb des Maschinengestells 6 der Verpackungsmaschine 1 mittels einer Zuführvorrichtung
15 eine Vielzahl von Trays 17 in einem vorbestimmten Format F, hier in einem 2x2-Format,
übergeben. Die Trays 17 sind in Figur 2 als Karton-Trays K ausgebildet, können allerdings
auch aus einem anderen Material hergestellt sein.
[0057] Die Trays 17 werden gemäß Figur 2 in dem vorbestimmten Format F an ein innerhalb
des Maschinengestells 6 angeordnetes vertikal verstellbares Hubwerk 18 der Transportvorrichtung
12 übergeben. Das Hubwerk 18 ist dazu ausgebildet, die darauf positionierten Trays
17 anzuheben, um die Trays 17 der darüber in einer Aufnahmeposition P1 positionierten
Transfereinheit 14 zu übergeben. Die in Figur 2 dargestellte Transfereinheit 14 ist
in oder entgegen der Arbeitsrichtung R der Verpackungsmaschine 1 zwischen der Aufnahmeposition
P1, in welcher ihr die Trays 17 übergebbar sind, und einer Übergabeposition P2 entlang
einer Transportebene E verstellbar gelagert, in welcher von der Transfereinheit 14
transportierte Trays 17 an die Formstation 2 übergebbar sind.
[0058] Gemäß Figur 2 ist die Transfereinheit 14 als Saugplatte 19 ausgebildet. Die Saugplatte
19 ist mittels eines Linearantriebs 20 in oder entgegen der Arbeitsrichtung R der
Verpackungsmaschine 1 zwischen der Aufnahmeposition P1 und der Übergabeposition P2
verstellbar gelagert. Der Linearantrieb 20 ist mit einer in Arbeitsrichtung R der
Verpackungsmaschine 1 am Maschinengestell 6 ausgerichteten Führung 21 sowie einem
daran verschiebbar gelagerten Schlitten 22 ausgestattet, woran die Saugplatte 19 befestigt
ist. Ferner ist ein, vorzugsweise am Maschinengestell 6 befestigter, E-Motor 60, z.B.
ein Servomotor dazu ausgebildet, eine Verstellbewegung der Saugplatte 19 zu steuern.
Der Betrieb des E-Motors 60 kann mittels der Steuereinheit 11 der Verpackungsmaschine
1 koordiniert werden.
[0059] Der in Figur 2 gezeigte Aufbau zeigt, dass die Saugplatte 19 als solche in Arbeitsrichtung
R lediglich horizontal in der Transportebene E vor- und zurückbewegt wird, um die
daran aufgenommenen Trays 17 kontinuierlich der Formstation 2 zur Weiterverarbeitung
mit den daran ausgebildeten Verpackungsmulden M zuzuführen.
[0060] Figur 3 zeigt die Saugplatte 19 gemäß einer Variante in isolierter Darstellung. Die
in Figur 3 gezeigte Saugplatte 19 verfügt über ein plattenförmiges Oberteil 23, mittels
welchem die Saugplatte 19 am Schlitten 22 (siehe Figur 2) befestigbar ist. Ferner
umfasst die Saugplatte 19 ein plattenförmiges Mittenteil 24, das mit dem Oberteil
23 verbunden ist. Auf einer dem Oberteil 23 abgewandten Seite erstrecken sich vom
Mittenteil 24 mehrere Aufnahmeformen 25. Die Aufnahmeformen 25 sind derart geformt,
dass sie hinsichtlich der ihnen zum Transport zur Verfügung gestellten Trays 17 zumindest
teilweise als Negativform diese in deren oberen Öffnungsbereich 26 (siehe Figur 4)
formschlüssig aufnehmen können.
[0061] Die Aufnahmeformen 25 können jeweils für sich oder mit dem Mittenteil 24 gekoppelt
als Wechsel- bzw. Nachrüstaufsatz W für die Saugplatte 19 zur Verfügung stehen, um
die Saugplatte 19 für einen flexiblen Einsatz hinsichtlich unterschiedlicher Tray-Geometrien
umbauen zu können. Die in Figur 3 dargestellten Aufnahmeformen 25 sind insbesondere
zur Reduzierung eines Gewichts der Saugplatte 19 jeweils als Hohlkörper H ausgebildet.
[0062] Figur 4 zeigt die Saugplatte 19 aus Figur 3 mit daran in einer vorbestimmten Position
X aufgenommenen Trays 17. Gemäß Figur 4 weisen die aufgenommenen Trays 17 jeweils
eine schalenförmige Muldenform MF mit einem oberen Öffnungsbereich 26 auf, in den
die jeweiligen Aufnahmeformen 25 formschlüssig eintauchen.
[0063] Die an den jeweiligen Trays 17 ausgebildeten oberen Öffnungsbereiche 26 verfügen
über eine Innenkontur 27, die zumindest im Wesentlichen der Ausbildung jeweiliger
Seitenwände 28 (siehe Figur 3) der Aufnahmeformen 25 entspricht. Gemäß Figur 3 sind
die jeweiligen zur Seite des Maschinengestells 6 (siehe Figur 2) hin ausgerichteten
Seitenwände 28 der Aufnahmeformen 25 geneigt ausgebildet, sodass sie eine geneigte
Ansaugfläche 29 haben. Die Aufnahmeformen 25 sind gemäß Fig. 3 und Fig. 4 insbesondere
als Zentrierkörper Z konfiguriert, um ggf. einen geringfügigen Versatz der zur Verfügung
gestellten Trays 17 bei deren Aufnahme an der Saugplatte 19 auszugleichen. Insbesondere
bezwecken die als Zentrierkörper Z ausgebildeten Aufnahmeformen 25, dass die daran
aufgesetzten Trays 17 positionsgenau an der Saugplatte 19 aufnehmbar sind, sodass
an der Saugplatte 19 außer dem eigentlichen Transportzweck noch weitere Arbeitsschritte,
beispielsweise ein in Zusammenhang mit der Fig. 7 und der Fig. 8 beschriebener Knickvorgang
K, begünstigt werden.
[0064] Weiter zeigen Figur 3 und Figur 4, dass entlang der jeweiligen Seitenwände 28 der
Aufnahmeformen 25 Bohrungen 30 ausgebildet sind. Die jeweiligen Bohrungen 30 liegen
beim Transport der an den Aufnahmeformen 25 formschlüssig aufgesetzten Trays 17 abschnittsweise
an deren Innenwandfläche 31 des oberen Öffnungsbereichs 26 an, sodass ein an der Saugplatte
19 angelegtes Vakuum VK über die Bohrungen 30 der jeweiligen Aufnahmeform 25 den daran
aufgesetzten Tray 17 mittels einer vorbestimmten Haltekraft P ansaugt, um die Trays
17 in einer vorbestimmten Position X an der Saugplatte 19 auszurichten, d.h. diese
in einem vorbestimmten Format F zu transportieren und an die Formstation 2 zu übergeben.
[0065] Figur 4 zeigt auch, dass die jeweiligen Trays 17 sowohl mittels Formschluss als auch
mittels Kraftschluss von der Saugplatte 19 aufgenommen sind. Dabei wird der Formschluss
mithilfe der als Negativvakuumformen hergestellten Aufnahmeformen 25 erreicht. Den
Kraftschluss für den Transport der Trays 17 liefert das an der jeweiligen Innenwandfläche
31 der Trays 17 anliegende Vakuum VK.
[0066] Figur 5 zeigt die Saugplatte 19 gemäß einer anderen Variante, um ein anderes Format
F an Trays 17' zu transportieren, als es mittels der im Zusammenhang mit den vorigen
Figuren beschriebenen Saugplatte 19 dargestellt ist.
[0067] Gemäß Figur 5 können insgesamt neun keilförmig ausgebildete, beispielsweise zum Verpacken
von Dreicheckschnitten einsetzbare, Trays 17' an der Saugplatte 19 aufgenommen werden.
Hier werden die Trays 17' mittels der Saugplatte 19 in einem 3x3-Format transportiert.
[0068] Das technische Prinzip, wonach sich die Trays 17' sowohl mittels Formschluss an deren
oberen Öffnungsbereich 26 als auch mittels Kraftschluss anhand des in dieser Region
anliegenden Vakuums an der Saugplatte 19 fixieren lassen, liegt auch gemäß Figur 5
vor.
[0069] In der Saugplatte 19 aus Figur 5 sind eine Vielzahl an Bohrungen 30 sowohl in einem
Plattenteil 32 als auch an den jeweiligen Aufnahmeformen 25 ausgebildet, um das an
der Saugplatte 19 anliegende Vakuum VK zum Fixieren der Trays 17' gleichmäßig zu verteilen.
[0070] Figur 6 zeigt mehrere Verbindungskanäle 33, die im Plattenteil 32 der Saugplatte
19 ausgebildet sind, sowie jeweilige Verbindungen 61, die das an der Saugplatte 19
erzeugte Vakuum VK bis hin zu den an den Seitenwänden 28 der Aufnahmeformen 25 ausgebildeten
Bohrungen 30 leiten. Das angelegte Vakuum VK über die jeweiligen Verbindungskanäle
33 und/oder die Verbindungen 61 kann mittels geeigneter Ventilregelung gezielt an
bestimmten Aufnahmeformen 25 zugeleitet und gesperrt sein.
[0071] Figur 7 zeigt die Saugplatte 19 mit einer daran integral ausgebildeten Knickeinrichtung
34. Die Knickeinrichtung 34 umfasst einen in der Saugplatte 19 integrierten, verstellbar
gelagerten Hebemechanismus 70. Der Hebemechanismus 70 umfasst ein Hebeelement 42,
beispielsweise in Form einer Platte, die innerhalb des in Figur 7 gezeigten, teilweise
hohl ausgebildeten Oberteils 23 bewegbar angeordnet ist, und ein darunter angeordnetes
Druckelement 34, das insbesondere in Form einer aufblasbaren Membran 46 vorliegt.
[0072] Das Hebeelement 42 ist mittels Verbinderstifte 47 mit den Aufnahmeformen 25 verbunden.
Die Verbinderstifte 47 reichen durch eine für einen Knickvorgang K (siehe Figur 8)
ausgebildete Umformplatte 37 der Knickeinrichtung 34 hindurch. Das Hebeelement 42,
das oberhalb der Umformplatte 37 positioniert ist, sowie die am Hebeelement 42 mithilfe
der Verbinderstifte 47 befestigten, auf einer abgewandten Seite der Umformplatte 37
positionierten Aufnahmeformen 25 bilden ein funktional zusammenhängendes Modul der
Knickeinrichtung 34 aus.
[0073] Im druckbelasteten Zustand hebt die Membran 46 das Hebeelement 42 nach oben hin,
von der Umformplatte 37 weg an. Dadurch werden gleichzeitig die daran gekoppelten
Aufnahmeformen 25 für den Knickvorgang K mitangehoben, um an den daran aufgesetzten
Trays 17 einen Siegelflansch 36 (siehe Figur 8) herzustellen. Im drucklosen Zustand
liegt das Hebeelement 42 auf einer Oberseite 50 der Umformplatte 37. Die Aufnahmeformen
25 befindet sich dementsprechend in einer gemäß Figur 7 gezeigten ausgefahrenen Lage
38. In dieser Lage 38 sind die Aufnahmeformen 25 mittels jeweiligen Federelementen
49 federbelastet positioniert. Die zusammenwirkende Federrate der jeweiligen Federelemente
49 kann auf den druckbelasteten Betrieb der Membran 46 derart abgestimmt sein, dass
ein in Figur 8 angezeigter vorbestimmter Knickhub KH zustande kommt.
[0074] Gemäß Figur 7 und Figur 8 wird bei den jeweiligen auf den Aufnahmeformen 25 angeordneten
Trays 17 entlang einer daran ausgebildeten Umrandung 35 des jeweiligen oberen Öffnungsbereichs
26 der Siegelflansch 36 ausgebildet.
[0075] Für das Herstellen der jeweiligen Siegelflansche 36 lassen sich die Aufnahmeformen
25 zumindest teilweise an der darüber angeordneten Umformplatte 37 in daran ausgebildete
Aufnahmen 48 einfahren, um die daran angeordneten Trays 17 an die Umformplatte 37
zu ziehen.
[0076] Figur 8 zeigt, dass durch den Knickhub KH die an den Aufnahmeformen 25 angeordneten
Trays 17 entlang deren Umrandung 35 verformt werden, wodurch an den jeweiligen Trays
17 der Siegelflansch 36 ausgebildet wird.
[0077] Die in den Figur 7 dargestellte Saugplatte 19 hält die daran angeordneten Aufnahmeformen
25 federbelastet in der ausgefahrenen Lage 38, in welcher die Trays 17 ohne daran
ausgebildeten Siegelflansch 36 an die Saugplatte 19 übergeben sind. Figur 8 zeigt
die jeweiligen Aufnahmeformen 25 in einer eingefahrenen Lage 39, in welcher mittels
des nun gegen die Federvorbelastung druckbeaufschlagten Hebemechanismus 70 die Aufnahmeformen
25 in die entsprechenden Aufnahmen 48 der darüber positionierten Umformplatte 37 hineingezogen
sind. Durch das Eintauchen der jeweiligen Aufnahmeformen 25 in die dafür vorgesehenen
Aufnahmen 48 der Umformplatte 37 wird die in Figur 7 gezeigte ungeknickt ausgebildete
Umrandung 35 derart verformt, dass die jeweiligen in Figur 8 gezeigten Siegelflansche
36 an den Trays 17 hergestellt werden.
[0078] Gemäß der Figur 7 und der Figur 8 sind an der Umformplatte 37 neben den jeweiligen
Aufnahmen 48 Biegenuten 45 ausgebildet, die den Knickvorgang K der Siegelflansche
36 unterstützen. Eine an den jeweiligen Aufnahmen 48 ausgebildete umlaufende Widerlagerkante
44 wirkt ebenfalls positiv bei der Herstellung eines präzisen Siegelflansches 36.
[0079] Des Weiteren zeigen die Figuren 7 und 8, dass die darin gezeigte Saugplatte 19 ferner
über eine Staudruckprüfeinheit 41 verfügt. Die Staudruckprüfeinheit 41 ist derart
an der Umformplatte 37 ausgebildet, dass sich damit insbesondere überprüfen lässt,
ob ein Tray 17 ordnungsgemäß an der Saugplatte 19 für einen Übergabeprozess an die
Arbeitsstation A positioniert ist. Ebenso kann mittels der Staudruckprüfeinheit 41
überprüft werden, ob der Siegelflansch 36 toleranzgemäß geknickt wurde.
[0080] Die bei der Erfindung eingesetzte Transportvorrichtung 12, einschließlich der erfindungsgemäß
eingesetzten Saugplatte 19, kann an unterschiedlichen Stellen entlang der Verpackungsmaschine
1 zum Einsatz kommen, um jeweilige der Verpackungsmaschine 1 von außerhalb zugeführte
Trays 17 für einen daran durchgeführten Weiterverarbeitungsprozess, beispielsweise
zum Verbinden mit an der Formstation 2 tiefgezogenen Verpackungsmulden M, zuzuführen.
Insbesondere kann die Transportvorrichtung 12 in Arbeitsrichtung R der Verpackungsmaschine
1 aus Figur 1 betrachtet vor oder hinter der als Arbeitsstation A konfigurierten Formstation
2 positioniert sein, um den daran hergestellten Verpackungsmulden M entsprechende
Trays 17 zur Herstellung von aus den Trays 17 und den Verpackungsmulden M kombinierten
Verpackungsunterteilen VU (siehe Figur 1) herzustellen. Die jeweiligen in der Formstation
2 hergestellten Verpackungsunterteile VU werden dann sozusagen als Schalenverbund
zur Einlegestrecke 15 weitertransportiert.
[0081] Die bei der Erfindung eingesetzte Transportvorrichtung 12 ist nicht auf den Einsatz
an einer Tiefziehverpackungsmaschine T gemäß Figur 1 beschränkt, sondern kann ebenfalls
in vorteilhafter Weise auch an anderen Maschinetypen eingesetzt werden, beispielsweise
an Traysealern.
1. Verpackungsmaschine (1), umfassend ein Maschinengestell (6), mindestens eine am Maschinengestell
(6) befestigte Arbeitsstation (A) sowie eine Transportvorrichtung (12) mit einer Transfereinheit
(14) zum Zuführen von Trays (17, 17') an die Arbeitsstation (A), wobei die Transfereinheit
(14) eine Saugplatte (19) zum Transportieren von Trays (17, 17') in einer vorbestimmten
Transportebene (E) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugplatte (19) mindestens eine Aufnahmeform (25) umfasst, die zumindest teilweise
in Form einer Innenkontur (27) eines ihr zugewandten oberen Öffnungsbereichs (26)
eines der Aufnahmeform (25) zur Aufnahme und zum Transport bereitgestellten Trays
(17, 17') ausgebildet ist, sodass die Aufnahmeform (25) beim Transport des Trays (17,
17') in der Transportebene (E) formschlüssig in dessen oberen Öffnungsbereich (26)
angeordnet ist und den Tray (17, 17') in der Transportebene (E) in einer vorbestimmten
Position (X) an der Saugplatte (19) ausrichtet.
2. Verpackungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeform (25) dazu ausgebildet ist, den Tray (17, 17') an mindestens zwei,
vorzugsweise gegenüberliegenden, Innenseiten (52) daran ausgebildeter Seitenwände
(28) anzusaugen.
3. Verpackungsmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeform (25) mindestens eine Bohrung (30) aufweist, die beim Transport des
der Aufnahmeform (25) in der Transportebene (E) formschlüssig aufgesetzten Trays (17,
17') an einer Innenwandfläche (31) des oberen Öffnungsbereichs (26) anliegt, sodass
ein an der Saugplatte (19) angelegtes Vakuum (VK) über die Bohrung (30) der Aufnahmeform
(25) den Tray (17, 17') mittels einer vorbestimmten Haltekraft (P) ansaugt, um den
Tray in der vorbestimmten Position (X) zu sichern.
4. Verpackungsmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeform (25) mehrere Bohrungen (30) aufweist, die an gegenüberliegenden
Seitenwänden (28) der Aufnahmeform (25) zum Ansaugen entsprechender Innenseiten (42)
des Trays (17, 17') ausgebildet sind und/oder an sämtlichen Seitenwänden (28) der
Aufnahmeform (25) mindestens eine Bohrung (30) ausgebildet ist, so dass der Tray (17,
17') an allen Innenseiten (42) daran ausgebildeter Seitenwände (28) mittels der Aufnahmeform
(25) ansaugbar ist.
5. Verpackungsmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeform (25) als Zentrierkörper (Z) hinsichtlich des oberen Öffnungsbereichs
(26) des Trays (17, 17') ausgebildet ist und/oder mindestens zwei gegenüberliegende
Seitenwände (28) der Aufnahmeform (25) zumindest teilweise eine geneigte Ansaugfläche
(29) ausbilden.
6. Verpackungsmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugplatte (19) eine Knickeinrichtung (34) umfasst, die dazu ausgebildet ist,
bei einem auf der Aufnahmeform (25) angeordneten Tray (17, 17') entlang einer vorzugsweise
vorperforierten Umrandung (35) des oberen Öffnungsbereichs (26) einen Siegelflansch
(36) auszubilden.
7. Verpackungsmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeform (25) als Teil der Knickeinrichtung (34) ausgebildet ist und/oder
die Knickeinrichtung (34) eine Umformplatte (37) aufweist, an welcher die Aufnahmeform
(25) verstellbar gelagert ist.
8. Verpackungsmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeform (25) zumindest teilweise in die Umformplatte (37) einfahrbar ist
und/oder die Saugplatte (19) ein Druckelement (43) umfasst, um die Aufnahmeform (25)
für einen Knickvorgang (K) auf die Umformplatte (37) zuzubewegen.
9. Verpackungsmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugplatte (19) eine Staudruckprüfeinheit (41) aufweist.
10. Verpackungsmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugplatte (19) mittels eines Linearantriebs (20) in oder entgegen einer Arbeitsrichtung
(R) der Verpackungsmaschine (1) zwischen einer Aufnahmeposition (P1), in welcher der
Saugplatte (19) Trays (17, 17') übergebbar sind, und einer Übergabeposition (P2) verstellbar
gelagert ist, in welcher von der Saugplatte (19) transportierte Trays (17, 17') an
die Arbeitsstation (A) übergebbar sind.
11. Verpackungsmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Linearantrieb (20) eine in Arbeitsrichtung (R) der Verpackungsmaschine (1) am
Maschinengestell (6) ausgerichtete Führung (21) sowie einen daran verschiebbar gelagerten
Schlitten (22) aufweist, woran die Saugplatte befestigt ist.
12. Verfahren zum Zuführen von Trays (17, 17') an einer Arbeitsstation (A) einer Verpackungsmaschine
(1), dadurch gekennzeichnet, dass eine Saugplatte (19) mittels einer daran angeordneten Aufnahmeform (25), die zumindest
teilweise in Form einer Innenkontur (27) eines ihr zugewandten oberen Öffnungsbereichs
(26) eines der Aufnahmeform (25) zur Aufnahme und zum Transport bereitgestellten Trays
(17, 17') ausgebildet ist, beim Transport eines der Aufnahmeform (25) übergebenen
Trays (17, 17') in Transportebene (E) formschlüssig in dessen oberen Öffnungsbereich
(26) eingreift und den Tray (17, 17') in Transportebene (E) in einer vorbestimmten
Position (X) an der Saugplatte (19) ausrichtet.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass beim Transport des Trays (17, 17') mittels der Saugplatte (19) ein an der Saugplatte
(19) angelegtes Vakuum (VK) über mindestens eine Bohrung (30) der Aufnahmeform (25)
den Tray (17, 17') am oberen Öffnungsbereich (26) an dessen Innenwandfläche (31) mittels
einer vorbestimmten Haltekraft (P) ansaugt, um den Tray (17, 17') in der vorbestimmten
Position (X) zu sichern.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass mittels einer Knickeinrichtung (34) der Saugplatte (19) bei einem auf der Aufnahmeform
(25) ausgerichtet positionierten Tray (17, 17') entlang einer vorzugsweise vorperforierten
Umrandung (35) des oberen Öffnungsbereichs (26) ein Siegelflansch (36) umgeknickt
wird und/oder mittels einer an der Saugplatte (19) vorgesehenen Staudruckprüfeinheit
(41) ein am Tray (17, 17') anliegender Staudruck überprüft wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugplatte (19) als Sauggreifer eingesetzt wird, womit Trays (17, 17') taktweise
in oder entgegen einer Arbeitsrichtung (R) der Verpackungsmaschine (1) aus einer Aufnahmeposition
(P1), in welcher der Saugplatte (19) die Trays (17, 17') übergeben werden, in eine
Übergabeposition (P2) transportiert werden, in welcher die Trays (17, 17') von der
Saugplatte (19) an die Arbeitsstation (A) übergeben werden.