[0001] Die Erfindung betrifft ein Handwerkzeug der im Oberbegriff von Anspruch 1 genannten
Art zum Auftragen, Verteilen und/oder Glattstreichen von pastösen und breiigen Massen.
Unter pastösen oder breiigen Massen werden insbesondere Spachtel- und Putzmassen verstanden,
die beispielsweise im Innenausbau von Gebäuden auf Flächen, wie Wänden, Decke oder
auch Fußboden, aufgetragen werden. Andere Anwendungsbereiche und Massen kommen selbstverständlich
ebenfalls in Frage.
[0002] Wichtig ist es beim Innenausbau von Räumen auch die inneren Ecken, beispielsweise
zwischen zwei Wänden, zwischen einer Wand und der Decke oder zwischen einer Wand und
dem Boden gleichmäßig und gerade mit einer entsprechenden Masse, wie beispielsweise
einer Spachtelmasse, glätten zu können. Vorzugsweise sollten hierbei keine Kanten,
Wellen, Riefen, Muster oder Ähnliches entstehen. Gleiches gilt für das Verputzen von
Außenecken an Gebäuden und ähnlichem.
[0003] Bekannte Eckenspachtel bestehen üblicherweise aus einem Handgriff, einer Stütze und
einem Blatt, wobei das Blatt aus einem gekanteten viereckigen Blech besteht. Die beiden
dadurch entstehenden Schenkel sind dann ebenfalls viereckig. Nachteilig an diesen
bekannten Eckenspachteln ist jedoch, dass durch die rechteckige Ausgestaltung der
Schenkel und die recht hohe verwendete Materialstärke diese relativ starr sind, so
dass beim Glätten der pastösen Masse an den seitlichen Kanten des Eckenspachtels schnell
Riefen in der Masse entstehen können, die dann wiederum extra glattgestrichen werden
müssen. Dies gilt sowohl für Innen- als auch für Außenecken.
[0004] Die
US 2006/0185110 A1 beschreibt Eckenspachtel für Innenecken. Der Eckenspachtel weist dabei zwei Flügel
auf, deren Winkel zueinander einstellbar und auch in dem gewünschten Winkel feststellbar
ist, um verschieden geformte Innenecken bearbeiten zu können, bzw. um den Druck, den
der Eckenspachtel auf den zu bearbeitenden Bereich ausübt, zu erhöhen oder zu verringern.
Nachteilig bei dieser Anordnung ist es jedoch, dass bei einem Winkel, der genug Druck
ausüben, dass das das pastöse Material noch gut in der Ecke verteilt und glatt gestrichen
werden kann, die Außenkanten der Flügel Spuren oder Riefen in dem pastösen Material
hinterlassen. Dies ist unschön und zu verhindern. Darüber hinaus sind durch die Verstellmöglichkeit
viele Bauteile erforderlich, was die Kosten für den Eckenspachtel erhöht.
[0005] Die
US 2,339,235 beschreibt ein Werkzeug, um Klebeband oder Versiegelungen an Innen- und Außenecken
von zwei aneinanderstoßenden Sperrholzplatten oder Wänden glattzustreichen. Hier wird
eine Materialauswahl für die beiden Flügel beschrieben, die eine gewisse Stärke aufweist,
um die Flügel möglichst steif auszuführen. Dies ist für das Glattstreichen von Klebebändern
auch wichtig, damit keine Lufteinschlüsse zwischen Klebeband und Platte vorkommen
und die Klebeverbindung gut und sicher hält. Bei der Verwendung für Klebeband besteht
kein Problem mit der unterwünschten Bildung von Riefen an den Außenkanten der Flügel,
bei der Verwendung zum Glattstreichen von pastösen oder breiigen Massen sieht das
jedoch anders aus. Die besonders starr ausgebildeten Flügel drücken mit ihren Außenkanten
dabei in die glattzustreichende pastöse Masse und hinterlassen unerwünschte Spuren,
die wieder nachgearbeitet werden müssen.
[0006] In der
US 5,792,489 schließlich wird ebenfalls ein Eckenspachtel für Innenecken beschrieben. Die beiden
Flügel des Eckenspachtels weisen jeweils an ihrem, dem Griff entgegengesetzten Ende
einen nach außen gerichteten Bereich auf, an dem ein flexibler Auftragsstreifen aus
einem weichen Material wie Gummi oder einem weichen Kunststoff angeordnet ist. Hierzu
sind die äußeren Ecken der ansonsten eher rechteckig gehaltenen Flügel nach außen,
voneinander weg, abgeknickt, um dem flexiblen Auftragsstreifen genügend Halt zu verleihen.
Nachteilig bei dieser Anordnung ist, dass auf jeden Fall verschiedene Komponenten
aus unterschiedlichen Materialien benötigt werden, was den Eckenspachtel teurer macht.
Außerdem ist das Recycling erschwert bzw. aufwändiger, wenn der Eckenspachtel aus
verschiedenen Materialien besteht.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Eckenspachtel dahingehend zu verbessern,
dass er einfach in der Handhabung ist und bei der Anwendung keine Riefen, Muster oder
ähnliches entstehen. Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen verbesserten
Eckenspachtel einfach und kostengünstig herzustellen. Diese Aufgaben werden durch
die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 1 und 5 sowie 13 gelöst, denen folgende
besondere Bedeutung zukommt.
[0008] Die Flügel des Blattes laufen nach außen spitz zu und weisen an ihren äußeren, der
Symmetrieachse gegenüberliegenden Ende eine abgerundete Spitze auf und bestehen aus
einem dünnen und flexiblen Material. Die äußeren Spitzen dieser Flügel besitzen dabei
eine Abkantung nach innen zueinander hin, beim Spachtel für Innenecken oder nach außen
von dem jeweils gegenüberliegenden Flügel weg, beim Spachtel für Außenecken. Durch
die dreieckige Form werden die Flügel flexibler und drücken sich nicht so leicht in
die pastöse bzw. breiige Masse ein, wie bei rechteckigen Flügeln. Da insbesondere
im Bereich der Außenkanten bzw. der Spitzen des Flügels die Gefahr besteht, dass hier
Riefen oder Abdrücke in der pastösen Masse entstehen, sind diese nach innen bzw. außen
angewinkelt. Hierdurch werden Abdrücke in der pastösen Masse vermieden.
[0009] In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Griff über eine Angel mit dem Blatt
mittelbar oder unmittelbar verbunden. Hierdurch wird der Abstand zwischen Griff und
Blatt verlängert. So wird das Risiko minimiert, dass bei der Benutzung des Handwerkzeugs
durch eine Bedienperson versehentlich die Hand der Bedienperson mit der Masse in Berührung
kommt und hier Spuren oder Abdrücke hinterlässt. So können auch Bedienpersonen mit
relativ großen oder breiten Händen das erfindungsgemäße Handwerkzeug gut benutzen.
[0010] Vorteilhafterweise weist das Handwerkzeug als Inneneckenspachtel noch eine dreieckige
Grundplatte auf, mit der das Blatt und der Griff und/oder die Angel verbunden sind.
Diese Grundplatte verleiht dem Handwerkzeug Stabilität, insbesondere, wenn die Flügel
besonders elastisch und flexibel ausgebildet sind. Die Grundplatte hat dabei in etwa
die Form eines gleichschenkligen Dreiecks. An den beiden gleichlangen Seiten dieser
Grundplatte sind dann die Flügel angeordnet, während an der dritten Seite der Griff
bzw. die Angel mittig angebracht sind. Hierbei ist es besonders vorteilhaft, wenn
die Flügel abgekantet sind und diese Kanten an den Seiten der dreieckigen Grundplatte
angeordnet sind. Der Griff und/oder die Angel können flächig auf der Grundplatte angeordnet
sein und mittig aus der dritten Seite des Dreiecks herausragen.
[0011] Vorteilhafterweise ist die Grundplatte bei einem Inneneckenspachtel von oben auf
das Blatt aufgebracht. Sie kann hier beispielsweise angeschweißt oder angeklebt sein.
Der Griff und/oder die Angel können dann auch wiederum von oben auf die Grundplatte
aufgebracht sein und dort befestigt werden. Auch hier können der Griff und/oder die
Angel angeschweißt oder angeklebt sein. Selbstverständlich ist es auch möglich, eine
Verbindung zwischen der Grundplatte und/oder dem Blatt und/oder dem Griff und/oder
der Angel durch eine andere Befestigungsmethode, wie Schrauben, Nieten, Clipsen oder
Ähnliches vorzusehen.
[0012] Bei einem erfindungsgemäßen Handwerkzeug für Außenecken, ist an den Flügeln im unteren
Bereich, an der dem Griff zugewandten Seite, eine Abschrägung vorgesehen. Im Bereich
dieser Abschrägung ist eine nach außen von dem gegenüberliegenden Flügel weg weisende
Umbiegung vorgesehen. Hierdurch wird verhindert, dass beim Verarbeiten von breiigen
und pastösen Massen und beim Streichen des Werkzeugs entlang einer Außenecke von oben
nach unten Material von der unteren Kante der Flügel mitgenommen und abgetragen wird.
[0013] In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel beträgt der Winkel der äußeren Spitzen der
Flügel, im weiteren Flügelwinkel genannt, 20° bis 50°, vorzugsweise 25° bis 45°. Hierbei
kann der Flügelwinkel für Innen- und Außeneckenspachtel auch unterschiedlich ausgebildet
sein, bei einem Inneneckenspachtel beispielsweise 30° und bei einem Außeneckenspachtel
beispielsweise 43°. Die genauen Winkel sind hier variabel und hängen vom jeweiligen
Anwendungsfall ab.
[0014] Bevorzugterweise besteht das Blatt aus einem dünnen elastischen Blech. Dieses ist
einfach und kostengünstig in der Herstellung und weist die notwendigen elastischen
und flexiblen Eigenschaften auf, um die pastöse bzw. breiige Masse einfach zu verarbeiten
ohne Abdrücke oder Muster zu hinterlassen.
[0015] Das Blatt kann dabei einstückig ausgebildet sein und zwar aus einem Blech, welches
zunächst zugeschnitten, erodiert oder gestanzt und danach abgekantet wird. So ist
es auf einfache Art und Weise möglich, die richtige Form des Handwerkzeuges herzustellen.
Zwischen den beiden Flügeln kann dabei eine Nut entstehen, die von der Grundplatte
überdeckt wird.
[0016] Vorzugsweise beträgt der Winkel zwischen den beiden Flügeln des Handwerkzeuges, im
Weiteren Schenkelwinkel genannt, für Innenecken mehr als 90°, vorzugsweise in etwa
100°. Die häufigsten Innenwinkel in Innenräumen, beispielsweise der Winkel zwischen
zwei Wänden, zwischen einer Wand und der Decke oder auch zwischen einer Wand und dem
Boden beträgt häufig in etwa 90°. Wenn der Schenkelwinkel zwischen den Flügeln des
Handwerkzeugs etwas größer als 90°, z.B. ca. 100° beträgt, können sich die elastischen
Flügel optimal an die Oberfläche der pastösen Masse anschmiegen und diese in dem passenden
Winkel, z.B. 90° glatt streichen. Ist das Handwerkzeug für einen Außenwinkel gedacht,
so sind die beiden Flügel in einem Schenkelwinkel zueinander angeordnet, der kleiner
als 90° ist, beispielsweise 80°. Außenwinkel weisen ebenfalls oft einen Winkel von
90° auf. Auch hier können sich die elastischen Flügel sehr gut an die pastöse Masse
anschmiegen und diese optimal glatt streichen. Selbstverständlich ist es auch möglich,
Handwerkzeuge mit anderen Schenkelwinkeln vorzusehen, je nach Anwendungsfall.
[0017] Bevorzugterweise weist der Griff eine ergonomische Form auf und/oder ist aus einem
haptisch angenehmen Material gefertigt. Hierdurch ist es für eine Bedienperson angenehm,
mit dem Handwerkzeug auch über längere Zeit zu arbeiten, da der Griff dann gut in
der Hand liegt. Der Griff kann dabei auch aus einem Zweikomponentenmaterial bestehen,
bei dem beispielsweise eine weiche Kunststoffkomponente und eine harte Kunststoffkomponente
kombiniert werden. Der weiche Kunststoff dient dann der angenehmen Haptik, während
der harte Kunststoff für eine Festigkeit im Griff sorgt. Selbstverständlich kann der
Griff auch aus anderem Material bestehen, beispielsweise aus Holz oder einem Verbundmaterial.
[0018] Die Herstellung eines derartigen Eckenspachtels kann erfolgen, indem man zuerst aus
einem Blechmaterial oder einem anderen flächigen flexiblen Material einen Rohling
für das Blatt ausstanzt, ausschneidet oder erodiert. Dieser Rohling ist dann in etwa
trapezförmig und symmetrisch. Diese Form wird dann einem Umformverfahren unterzogen,
um den Schenkelwinkel zwischen den beiden Flügeln und die Abkantungen an den Spitzen
der Flügel herzustellen. Je nach Ausführungsform werden so auch die Umbiegungen hergestellt.
Hierdurch entsteht dann die gewünschte Form des Blattes.
[0019] Danach wird das Blatt noch mit der Grundplatte und/oder dem Griff und/oder der Angel
verbunden, z.B. durch Schweißen, Kleben, Nieten oder Schrauben. Auch andere Arten
der Verbindung dieser Bauteile sind denkbar und von der Erfindung mit umfasst.
[0020] Weitere Vorteile und Ausführungsbeispiele ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung,
den Unteransprüchen sowie den Zeichnungen. In den Zeichnungen ist das erfindungsgemäße
Handwerkzeug in zwei Ausführungsbeispielen dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1:
- ein erfindungsgemäßes Handwerkzeug als Inneneckenspachtel perspektivisch von vorne,
- Fig. 2:
- eine Vergrößerung des Blattes des Handwerkzeuges aus Fig. 1 von oben,
- Fig. 3:
- das Blatt des Handwerkzeugs aus Fig. 1 und 2 von unten,
- Fig. 4:
- einen Rohling eines Blattes für ein erfindungsgemäßes Handwerkzeug gemäß Fig. 1 bis
3,
- Fig. 5:
- ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Handwerkzeugs als Außeneckenspachtel
perspektivisch von oben,
- Fig. 6:
- das Handwerkzeug aus Fig. 5 in Seitenansicht.
[0021] Fig.1 zeigt ein erfindungsgemäßes Handwerkzeug 10 als Inneneckenspachtel. Man erkennt
den Griff 40, an dem eine Angel 41 angeordnet ist. Das Blatt 20 weist zwei Flügel
22 auf, die nach außen spitz zulaufen und so in etwa dreieckig ausgebildet und spiegelsymmetrisch
zu der Symmetrieachse 21 geformt sind. Die Angel 41 und das Blatt 20 sind an einer
dreieckigen Grundplatte 30 befestigt. Die Grundplatte 30 weist dabei in etwa die Form
eines gleichschenkligen Dreiecks auf. An den beiden gleichlangen Seiten 31 der Grundplatte
30 sind die Flügel 22 angeordnet. Die Angel 41 ragt mittig aus der dritten Seite 32
der Grundplatte 30 heraus. Die beiden Flügel 22 weisen an ihren jeweiligen Spitzen
23 eine Abkantung 24 nach innen, zueinander hin auf.
[0022] So wird vermieden, dass die Spitzen 23 der Flügel 22 sich in die pastöse oder breiige
Masse beim Arbeiten mit dem Handwerkzeug 10 eindrücken. Die beiden Flügel 22 sind
in einem Schenkelwinkel 25 zueinander angeordnet, der in diesem Ausführungsbeispiel
in etwa 100° entspricht. In diesem Ausführungsbeispiel sind die beiden Flügel 22 durch
eine Abkantung entlang der Symmetrieachse 21 in diesen Schenkelwinkel 25 zueinander
gebracht worden.
[0023] Eine genauere Ansicht der Grundplatte 30 auf dem Blatt 20 bietet Fig. 2. Hier erkennt
man die Schweißungen 33 mit der einerseits die Grundplatte 30 am Blatt 20 befestigt
ist und andererseits die Angel 41 an der Grundplatte 30. Selbstverständlich sind auch
andere Befestigungsmöglichkeiten dieser Bauteile aneinander vom Umfang der Erfindung
mit umfasst.
[0024] Die Fig. 1 und 2 zeigen außerdem, dass der Winkel der Flügel 22, im Weiteren Flügelwinkel
26 genannt, bei dem vorliegenden Handwerkzeug 10 zwischen 20° und 40° beträgt. Die
genaue Größe des Flügelwinkels 26 ist von dem konkreten Anwendungsfall abhängig.
[0025] Fig. 3 zeigt das Blatt 20 von hinten. Das Blatt 20 weist die beiden Flügel 22 auf,
die durch Abkanten entstanden sind. Zwischen den beiden Flügeln 22 existiert eine
Nut, durch die die Grundplatte 30 sichtbar ist. Diese Grundplatte 30 verbindet die
beiden Flügel 22 weiter miteinander und verleiht dem Handwerkzeug zusätzlich Stabilität.
[0026] Fig. 4 zeigt einen Rohling für ein erfindungsgemäßes Blatt 20. Es handelt sich um
ein erodiertes oder gestanztes in etwa trapezförmiges Blechteil, in welchem bereits
die spätere Form der Flügel 22 mit den Spitzen 23 erkennbar ist. Dieser Teil wird
u.a. entlang seiner Symmetrieachse 21 aber auch in anderen Bereichen einem Abkantverfahren
unterzogen, um so das spätere Blatt 20 zu formen. Hier müssen dann nur noch die Grundplatte
30 angebracht und die Angel 41 mit dem Griff 40 befestigt werden, um das fertige Handwerkzeug
zu erhalten.
[0027] Die Fig. 5 und 6 zeigen eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Handwerkzeugs
10. Hierbei handelt es sich um einen Außeneckenspachtel. Auch bei diesem Handwerkzeug
10 ist ein Griff 40 mit einem Blatt 20 vorgesehen, wobei das Blatt 20 abgewinkelt
ausgebildet ist und zwei Flügel 22 bildet. Diese Flügel 22 besitzen in ihrem unteren
Bereich, dem Griff 40 zugewandt, jeweils eine Abschrägung 27, die jeweils wiederum
nach außen weisend eine Umbiegung 28 besitzt. Hierdurch wird vermieden, dass Material
beim nach unten Bewegen des Ausßeneckenspachtels ungewollt abgetragen wird.
[0028] Des Weiteren erkennt man wieder die besondere Form der Flügel 22. Diese laufen wieder
nach außen spitz zu und weisen an ihren äußeren Enden je eine abgerundete Spitze 23
auf. Die an den Spitzen 23 vorgesehende Abkantung 23 weist hier nach außen, von dem
gegenüberliegenden Flügel 22 weg. Der Flügelwinkel 26 ist bei dieser Ausführungsform
etwas größer als bei der zuerst gezeigten und liegt zwischen 40° und 50°. Der Schenkelwinkel
25 zwischen den beiden Flügeln 22 ist bevorzugt etwas geringer als 90° und liegt bei
etwa 80°.
[0029] Im Unterschied zu dem Inneneckenspachtel ist hier keine dreieckförmige Grundplatte
30 vorgesehen. Die Angel 41 ist deutlich stärker gebogen als bei der zuerst beschriebenen
Ausführungsform. Dies dient dazu, das die Hand einer Bedienperson, die das Handwerkzeug
10 festhält und damit eine pastöse oder breiige Masse an einer Außenecke verstreicht
oder aufträgt, nicht mit der Außenecke bzw. der darauf befindlichen Masse in Kontakt
kommt und das Bearbeitungsergebnis zerstört oder beschädigt. Um dies zu erreichen
muss der Winkel, in dem der Griff 40 zu dem Blatt 20 steht sich bei einem Innenecken-
und einem Außeneckenspachtel deutlich unterscheiden.
[0030] Abschließend sei noch darauf hingewiesen, dass die hier dargestellten Ausführungsformen
lediglich eine beispielhafte Verwirklichung der Erfindung ist. Sie ist nicht darauf
beschränkt. Es sind vielmehr noch Abänderungen und Abwandlungen möglich. So kann beispielsweise
der Griff anders ausgestaltet bzw. aus einem anderen Material gefertigt sein. Die
Länge der Angel kann ebenfalls variieren, genauso wie die Größe des Blattes. Auch
die Befestigung und/oder die Winkelstellung der Teile Angel, Grundplatte und Blatt
aneinander kann auf eine andere Art und Weise erfolgen. Das Blatt kann aus jeglichem
flexiblen flächigen Material hergestellt werden.
Bezugszeichenliste:
[0031]
- 10
- Handwerkzeug
- 20
- Blatt
- 21
- Symmetrieachse von 20
- 22
- Flügel
- 23
- Spitze von 22
- 24
- Abkantung an 23
- 25
- Schenkelwinkel
- 26
- Flügelwinkel
- 27
- Abschrägung
- 28
- Umbiegung
- 30
- Grundplatte
- 31
- gleich lange Seiten von 30
- 32
- dritte Seite von 30
- 33
- Schweißung
- 40
- Griff
- 41
- Angel
1. Handwerkzeug (10) zum Auftragen, Verteilen und/oder Glattstreichen von pastösen und
breiigen Massen im Bereich einer Innenecke,
mit einem Griff (40) an dem ein Blatt (20) zum Verarbeiten der entsprechenden pastösen
oder breiigen Masse angebracht ist,
wobei das Blatt (20) spiegelsymmetrisch ausgebildet und zumindest bereichsweise entlang
seiner Symmetrieachse (21) abgewinkelt ausgebildet ist und so zwei Flügel (22) bildet,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Flügel (22) jeweils nach außen spitz zulaufen und an ihren äußeren, der Symmetrieachse
(21) gegenüberliegenden Enden eine abgerundete Spitze (23) aufweisen und aus einem
dünnen flexiblen Material bestehen
und dass die äußeren Spitzen (23) der Flügel (22) eine Abkantung (24) nach innen zueinander
hin besitzen.
2. Handwerkzeug (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel zwischen den beiden Flügeln (22), im Weiteren Schenkelwinkel (25) genannt,
mehr als 90° vorzugsweise 100° beträgt.
3. Handwerkzeug (10) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Blatt (20) mit einer Grundplatte (30) verbunden ist, die in etwa die Form eines
gleichschenkligen Dreiecks aufweist, wobei die beiden Flügel (22) an den beiden gleich
langen Seiten (31) der Grundplatte (30) entlang gekantet ausgeführt sind und der Griff
(40) und/oder die Angel (41) mittig die dritte Seite (32) schneiden bzw. mittig an
dieser angeordnet sind.
4. Handwerkzeug (10) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Blatt (20) und/oder der Griff (40) und/oder die Angel (41) an der Grundplatte
(30) angeschweißt (33) oder angeklebt sind.
5. Handwerkzeug (10) zum Auftragen, Verteilen und/oder Glattstreichen von pastösen und
breiigen Massen im Bereich einer Außenecke,
mit einem Griff (40) an dem ein Blatt (20) zum Verarbeiten der entsprechenden pastösen
oder breiigen Masse angebracht ist,
wobei das Blatt (20) spiegelsymmetrisch ausgebildet und zumindest bereichsweise entlang
seiner Symmetrieachse (21) abgewinkelt ausgebildet ist und so zwei Flügel (22) bildet,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Flügel (22) in ihrem unteren Bereich dem Griff (40) zugewandt eine Abschrägung
(27) aufweisen, die wiederum nach außen von dem gegenüberliegenden Flügel (22) weg
weisend eine Umbiegung (28) besitzt,
wobei die Flügel (22) weiter oben jeweils nach außen spitz zulaufen und an ihren äußeren,
der Symmetrieachse (21) gegenüberliegenden Enden eine abgerundete Spitze (23) aufweisen
und aus einem dünnen flexiblen Material bestehen
und dass die äußeren Spitzen (23) der Flügel (22) eine Abkantung (24) nach außen voneinander
weg weisend besitzen.
6. Handwerkzeug (10) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel zwischen den beiden Flügeln (22), im Weiteren Schenkelwinkel (25) genannt,
weniger als 90° vorzugsweise 80° beträgt.
7. Handwerkzeug (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel der äußeren Spitzen (23) der Flügel (22), im Weiteren Flügelwinkel (26)
genannt, im Bereich zwischen 20° und 50° liegt, vorzugsweise im Bereich von 25° bis
45°.
8. Handwerkzeug (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Griff (40) über eine Angel (41) mit dem Blatt (20) mittelbar oder unmittelbar
verbunden ist.
9. Handwerkzeug (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Blatt (20) aus einem dünnen elastischen Blech besteht.
10. Handwerkzeug (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Blatt (20) einstückig ausgebildet ist aus einem zugeschnittenen, erodierten oder
gestanzten Blech oder einem anderen flächigen Material, welches abgekantet bzw. umgeformt
ist.
11. Handwerkzeug (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Griff (40) eine ergonomische Form aufweist und/oder aus einem haptisch angenehmen
Material gefertigt ist.
12. Handwerkzeug (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Griff (40) aus einem 2-Komponenten-Material gefertigt ist.
13. Verfahren zur Herstellung eines Handwerkzeugs (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei zuerst aus einem Blechmaterial oder einem anderen flexiblen flächigen Material
eine in etwa trapezförmige symmetrische Form ausgestanzt, ausgeschnitten oder erodiert
wird und dann diese Form so umgeformt wird, dass die gewünschte Form des Blattes (20)
entsteht.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das umgeformte Blatt (20) an die Grundplatte (30) und/oder den Griff (40) und/oder
die Angel (41) geklebt, geschweißt, geschraubt oder genietet wird.