[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Pumpenanordnung, zumindest umfassend ein
erstes Gehäuse, in dem zumindest ein erstes Antriebsmittel zur Förderung eines Fluids
drehbar gelagert angeordnet ist, wobei eine erste Antriebswelle des ersten Antriebsmittels
sich zumindest durch eine erste Seitenwand des ersten Gehäuses entlang einer axialen
Richtung hindurch erstreckt. Insbesondere handelt es sich bei der Pumpenanordnung
um eine Fördereinrichtung für eine Wasser-Harnstoff-Lösung (z. B. Adblue), die bevorzugt
in einem Kraftfahrzeug zur Behandlung eines Abgases eines Verbrennungsmotors eingesetzt
wird.
[0002] Solche Pumpenanordnungen für Wasser-Harnstoff-Lösungen sind seit langem bekannt.
Dabei wird üblicherweise eine elektrische Antriebseinheit an die Antriebswelle des
Antriebsmittels angeschlossen. Über die Antriebswelle solcher Rotationspumpen wird
das Antriebsmittel zur Förderung eines Fluids angetrieben. Als Antriebsmittel sind
z. B. Zahnradrotoren (bei Zahnradpumpen) bekannt. Gerade für die Anwendung in Kraftfahrzeugen
ist eine möglichst kompakt bauende Pumpenanordnung bereitzustellen, wobei insbesondere
Geräusche der Pumpenanordnung so weit wie möglich zu vermeiden sind. Weiterhin ist
bei der Förderung von Wasser-Harnstoff-Lösungen zu beachten, dass ein Einfrieren der
Lösung in den Leitungen möglichst vermieden wird. Üblicherweise wird daher die Wasser-Harnstoff-Lösung
aus der Leitung zurück in einen Vorratstank gefördert. Dafür ist das Antriebsmittel
jedoch auch in der entgegengesetzten Drehrichtung anzutreiben.
[0003] Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die mit Bezug auf den
Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest zu lindern oder gar zu lösen. Insbesondere
soll eine kompakt bauende Pumpenanordnung vorgeschlagen werden, die sich durch eine
geringe Geräuschentwicklung auszeichnet.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgaben wird eine Pumpenanordnung gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs
1 vorgeschlagen. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.
Die in den Patentansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale sind in technologisch sinnvoller
Weise miteinander kombinierbar und können durch erläuternde Sachverhalte aus der Beschreibung
und Details aus den Figuren ergänzt werden, wobei weitere Ausführungsvarianten der
Erfindung aufgezeigt werden.
[0005] Die Erfindung betrifft eine Pumpenanordnung, zumindest umfassend ein erstes Gehäuse,
in dem zumindest ein erstes Antriebsmittel zur Förderung eines Fluids drehbar gelagert
angeordnet ist, wobei eine erste Antriebswelle des ersten Antriebsmittels sich zumindest
durch eine erste Seitenwand des ersten Gehäuses entlang einer axialen Richtung hindurch
erstreckt; wobei außerhalb des ersten Gehäuses zumindest ein erster Rotor eines ersten
Axialfluss-Elektroantriebs auf der ersten Antriebswelle angeordnet ist, wobei der
erste Axialfluss-Elektroantrieb nur einen (ersten - dem ersten Axialfluss-Elektroantrieb
und erster Rotor zugeordneten) Stator aufweist (also insbesondere keinen weiteren
(zweiten) Stator).
[0006] Insbesondere umschließt das erste Gehäuse zumindest das erste Antriebsmittel flüssigkeitsdicht,
wobei Anschlüsse zum Zu- und Ableiten des zu fördernden Fluids vorgesehen sind. Die
erste Antriebswelle erstreckt sich durch eine erste Seitenwand des ersten Gehäuses
hindurch, wobei auch hier eine flüssigkeitsdichte Abdichtung zwischen der ersten Seitenwand
und der ersten Antriebswelle vorgesehen ist. Außerhalb des ersten Gehäuses ist ein
erster Rotor eines ersten Axialfluss-Elektroantriebs (AFM: Axialflussmotor) vorgesehen,
der auf der ersten Antriebswelle zur Übertragung eines Drehmoments hin zu dem ersten
Antriebsmittel angeordnet ist. Infolge der getrennten Anordnung von Antriebsmittel
und Elektroantrieb kann eine Beschädigung des Elektroantriebs durch das geförderte
Fluid vermieden werden.
[0007] Insbesondere umschließt das erste Gehäuse zumindest das erste Antriebsmittel, wobei
Anschlüsse zum Zu- und Ableiten des zu fördernden Fluids vorgesehen sind. Die erste
Antriebswelle erstreckt sich durch eine erste Seitenwand des ersten Gehäuses hindurch.
Außerhalb des ersten Gehäuses ist ein erster Rotor eines ersten Axialfluss-Elektroantriebs
(AFM: Axialflussmotor) vorgesehen, der auf der ersten Antriebswelle zur Übertragung
eines Drehmoments hin zu dem ersten Antriebsmittel angeordnet ist. Bevorzugt ist das
erste Gehäuse nicht flüssigkeitsdicht ausgeführt, so dass das zu fördernde Fluid als
Leckagestrom, z. B. entlang der ersten Antriebswelle, aus dem ersten Gehäuse austreten
kann. Allerdings ist das erste Gehäuse bevorzugt so ausgeführt, dass infolge dieses
Leckagestroms aus dem ersten Gehäuse (also ein Fluidabfluss und/oder Fluidzufluss
nicht ausschließlich über die Anschlüsse zum Zu- und Ableiten des Fluids) keine wesentliche
Beeinträchtigung der Förderleistung der Pumpenanordnung erfolgt. Insbesondere beträgt
der Leckagestrom höchstens 5 % der Förderleistung (des Fördervolumenstroms) der Pumpenanordnung.
[0008] Der erste Axialfluss-Elektroantrieb umfasst einen (einzelnen) Stator und einen ersten
Rotor, die koaxial zueinander angeordnet sind. Der Stator kann ein weichmagnetisches
Material aufweisen, zum Beispiel ein sogenanntes "Soft Magnetic Composite" (SMC),
oder eine Kombination aus Elektroblechen und SMC. Die Spulen des Stators umfassen
Kerne, die bevorzugt aus einem weichmagnetischen Material verpresst und verbackt hergestellt
sind. Das SMC-Material wird hierbei nicht gesintert. Vielmehr erfolgt eine Temperierung
auf unterhalb einer Schmelztemperatur, die jedoch ausreichend ist, dass die Kerne
ihre Geometrie dauerhaft bewahren.
[0009] Der Rotor des Axialfluss-Elektroantriebs kann Permanentmagnete oder auch weichmagnetische
Elemente zum Beispiel in Aussparungen aufweisen. So kann mit Permanentmagneten als
Axialfluss-Elektromotor ein permanenterregter Synchron- oder bürstenloser Gleichstrommotor,
abgekürzt BLDC, gebildet werden, während beispielsweise mit weichmagnetischen Elementen
ein Reluktanzmotor als Elektromotor in axialer Bauweise geschaffen werden kann.
[0010] Der Aufbau eines Stators, insbesondere unter Nutzung von SMC sowie weitere Einzelheiten
auch betreffend einen Rotor gehen beispielsweise aus der nach-veröffentlichten
PCT/EP2015/075036 der Anmelderin hervor, auf die im Rahmen der Offenbarung der vorliegenden Erfindung
verwiesen wird.
[0011] Der erste Axialfluss-Elektroantrieb weist insbesondere eine elektrische Leistungsaufnahme
von weniger als 100 Watt, bevorzugt von weniger als 50 Watt auf. Insbesondere wird
das Fluid mit einem Förderdruck von höchstens 10 bar gefördert.
[0012] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist die erste Antriebswelle außerhalb des ersten
Gehäuses ungelagert oder durch zumindest ein Lager gelagert, das ausschließlich in
der axialen Richtung wirkende Kräfte aufnimmt. Es ist hier also insbesondere kein
Radiallager, also ein Lager, das der Abstützung gegenüber in radialer Richtung wirkenden
Kräften dient, außerhalb des ersten Gehäuses erforderlich. Die erste Antriebswelle
ist also insbesondere ausschließlich in dem ersten Gehäuse gelagert, so dass der Bauraum
für sonst erforderliche Lager außerhalb des ersten Gehäuses nicht benötigt wird. Damit
ist eine besonders kompakte Ausführung der Pumpenanordnung möglich.
[0013] Dabei können als Lager sogenannte Reiblager oder Gleitlager eingesetzt werden. Bevorzugt
ist zumindest die erste Antriebswelle ausschließlich über das erste Gehäuse gelagert,
z. B. über die erste Seitenwand und/oder eine zweite Seitenwand, wobei insbesondere
das Material der Seitenwände die Lagerfläche bildet.
[0014] Insbesondere kann dabei ein Leckagestrom des zu fördernden Fluids entlang der ersten
Antriebswelle eine Schmierung der Lager bewirken. Bevorzugt ist ein Druckraum der
Pumpenanordnung über eine Öffnung zumindest in der ersten Seitenwand mit einem Bereich
außerhalb des ersten Gehäuses fluidtechnisch verbunden. Damit kann ein (hinsichtlich
der Menge) kontrollierter Volumenstrom des zu fördernden Fluids aus dem ersten Gehäuse
austreten und über die Lager zurück in das erste Gehäuse strömen.
[0015] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist der erste Axialfluss-Elektroantrieb
in einem zweiten Gehäuse angeordnet, dass mit dem ersten Gehäuse wiederholbar lösbar
verbindbar ist. Damit ist der erste Axialfluss-Elektroantrieb gegenüber dem zu fördernden
Fluid geschützt angeordnet, wobei die einzelnen Komponenten der Pumpenanordnung voneinander
unabhängig austauschbar und/oder zu warten sind.
[0016] Insbesondere ist der erste Rotor unmittelbar benachbart zur ersten Seitenwand und
zwischen der ersten Seitenwand und einem Stator des ersten Axialfluss-Elektroantriebs
angeordnet. Bei dieser Anordnung kann die erste Antriebswelle sehr kurz ausgeführt
sein, da der mit der ersten Antriebswelle verbundene erste Rotor unmittelbar benachbart
zur ersten Stirnwand angeordnet ist, durch die sich die erste Antriebswelle, ausgehend
von dem ersten Gehäuse, in das zweite Gehäuse hinein erstreckt.
[0017] Gemäß einer anderen Ausgestaltung ist ein Stator des ersten Axialfluss-Elektroantriebs
unmittelbar benachbart zur ersten Seitenwand und zwischen der ersten Seitenwand und
dem ersten Rotor angeordnet. Hier ist die erste Antriebswelle länger auszuführen,
da sie sich auch durch den Stator hindurch bis hin zum ersten Rotor erstreckt.
[0018] Bevorzugt ist der Stator (also dessen Komponenten, insbesondere Spulen, Kerne und
Rückschlussring) in einer radialen Richtung außerhalb des zumindest einen ersten Antriebsmittels
angeordnet.
[0019] Bevorzugt ist der Stator (also zumindest eine der Komponenten von Spule, Kern und
Rückschlussring) entlang der axialen Richtung überlappend mit dem ersten Gehäuse,
bevorzugt überlappend mit zumindest einem Lager der ersten Antriebswelle, besondere
bevorzugt überlappend mit dem zumindest einen ersten Antriebsmittel angeordnet.
[0020] Diese bevorzugte Ausgestaltung ermöglicht einen besonders kompakten Aufbau der Pumpenanordnung,
wobei (ausschließlich) das zumindest eine erste Antriebsmittel, die erste Seitenwand
und der erste Rotor entlang der axialen Richtung nebeneinander angeordnet sind und
somit die Baugröße der Pumpenanordnung entlang der axialen Richtung bestimmen.
[0021] Insbesondere ist der Stator mit der ersten Seitenwand untrennbar verbunden. Insbesondere
bildet der Stator zumindest einen Teil der ersten Stirnwand.
[0022] Bevorzugt ist das erste Antriebsmittel ein erster Zahnradrotor. Dieser kann z. B.
als Bestandteil einer Zahnradpumpe ausgeführt sein, wobei die Zahnradpumpe als Außenzahnradpumpe
mit bevorzugt Evolventenverzahnung, als Innenzahnradpumpe oder auch als Zahnringpumpe
aufgebaut sein kann, beispielsweise als Gerotorpumpe oder als Sichelpumpe. Weiterhin
kann die Zahnradpumpe eine Schraubenspindelpumpe sein.
[0023] Insbesondere ist zumindest der erste Zahnradrotor aus einem Kunststoff hergestellt.
[0024] Insbesondere wird vorgeschlagen, zumindest den ersten Zahnradrotor aus einem gesinterten
Material mit einer Porosität herzustellen, wobei der Zahnradrotor neben der Porosität
ein weiteres Schallminderungsmittel aufweist. Hierbei wird insbesondere auf den Inhalt
der
DE 10 2015 201 873 verwiesen. Es hat sich herausgestellt, dass durch eine Variation der Dichte im Radkörper
des Zahnradrotors der Übertragungspfad der Körperschallwellen von der Erzeugung am
Zahnkranz zur Nabe unterbrochen bzw. die Schallwellen so gebrochen oder reflektiert
werden können, das das Körperschallsignal am Ausgang, nämlich der Welle/Bohrung des
Zahnradrotors, deutlich geringer ausfällt. Die Variationen der Dichte können dabei
rotationssymmetrisch oder lokal ausgeführt werden. Ebenso möglich ist ein Zahnradrotor
in Scheibenanordnung mit unterschiedlich ausgeführten Dichten. Der Winkel der Ebene
der einzelnen Schichten kann dabei von der Vorzugsebene, der horizontalen Ebene des
Bauteils abweichen. Da sich der Körperschall in Materialien mit höherer Dichte besser
ausbreitet als in Materialien mit geringerer Dichte ist es auch möglich, Schallführungskanäle
in den Zahnradrotor oder nur in die Verzahnung einzubringen, die die Körperschallwellen
gezielt umlenken oder abschwächen. Dabei können die Kanäle und/oder lokalen Dichtevariationen
sowohl mit reinem Material unterschiedlicher Dichte ausgefüllt werden als auch mit
Kombinationen aus verschiedenen Materialien wie Eisenpulver oder auch Öl.
[0025] Diese schallmindernden Geometrien können mit unterschiedlichen Herstellverfahren
realisiert werden. Hierzu gehören zum Beispiel ein intelligenter Füllschuh, insbesondere
ein sich rotatorisch drehender Füllschuh zur Befüllung mit zumindest zwei unterschiedlichen
Materialien, so wie es zum Beispiel aus der
DE 10 2014 006 374 hervorgeht. Dadurch können zum Beispiel Dichtevariationen bereits beim Pressvorgang
hergestellt werden. Des Weiteren kann auch ein als Grün-in-Grün bezeichnetes Herstellungsverfahren,
wie es aus der
DE 10 2009 042 598 hervorgeht, genutzt werden, um beispielsweise Dichtevariationen zu erzeugen. Herstellungsverfahren
wie ein konventionelles Pressen von metallischem Pulver, wie es auch in abgewandelter
Form aus der
WO 2013/067995 A1 hervorgeht, sowie eine additive Fertigung von metallischem Werkstoff und/oder Kunststoff,
zum Beispiel mit einer Vorrichtung, wie sie aus der
DE 10 2013 103006 A1 beispielhaft hervorgeht, können ebenfalls zum Einsatz kommen, insbesondere um geräuscharme
Zahnradrotoren herzustellen. Es können aber auch Herstellungsverfahren eingesetzt
werden, wie sie grundsätzlich aus der
EP 2 221 131 A1, der
EP 1 407 877 A1, der
EP 1 34527 A2 oder auch der
JP S60-162 702 A hervorgehen.
[0026] Eine Weiterbildung sieht vor, dass der Stator durch das erste Gehäuse gebildet wird.
Beispielsweise kann hierzu in das erste Gehäuse der Stator eingelassen sein. Dieses
ist beispielsweis mittels eines Verfahrens Grün-in-Grün möglich, was oben schon beschrieben
wurde und auf das diesbezüglich verwiesen wird. Auch kann der Stator in das erste
Gehäuse eingesetzt werden. So kann zum Beispiel eine Außenseite des ersten Gehäuses
einen Ausschnitt aufweisen, in den der Stator eingepresst werden kann. Beispielsweise
kann das erste Gehäuse in diesem Bereich aus Kunststoff sein, während der Stator aus
metallischem Material hergestellt ist. Beispielsweise kann ein Rückschlussring eingepresst
werden, auf dem die Statorpole angeordnet sind.
[0027] Insbesondere ist bei dieser Ausgestaltung vorteilhaft, wenn der Stator (also zumindest
eine der Komponenten von Spule, Kern und Rückschlussring) überlappend mit zumindest
einem Lager der ersten Antriebswelle, besondere bevorzugt überlappend mit dem zumindest
einen ersten Antriebsmittel angeordnet ist.
[0028] Bevorzugt ist es, wenn das erste Gehäuse zumindest in einem Bereich benachbart zu
dem Stator, vorzugsweise dem elektromagnetischen Rückschluss(-ring) und insbesondere
zu den Kernen des Stators ein amagnetisches Material aufweist. Dadurch wird die notwendige
Ausbildung des elektromagnetischen Feldes zur Erzeugung eines Drehmoments am Rotor
des Axialfluss-Motors nicht oder nur gering gestört.
[0029] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist ein zweiter Axialfluss-Elektroantrieb
außerhalb des ersten Gehäuses und an einer, der ersten Seitenwand gegenüberliegenden
zweiten Seitenwand des ersten Gehäuses angeordnet; wobei der zweite Axialfluss-Elektroantrieb
entweder mit der ersten Antriebswelle oder mit einer zweiten Antriebswelle eines in
dem ersten Gehäuse angeordneten zweiten Antriebsmittels drehmomentübertragend verbunden
ist. Insbesondere ist der zweite Axialfluss-Elektroantrieb mit der zweiten Antriebswelle
drehmomentübertragend verbunden, wobei das zweite Antriebsmittel ein zweiter Zahnradrotor
ist, der mit dem ersten Zahnradrotor zur Förderung des Fluids kämmend angeordnet ist,
wobei die zwei Zahnradrotoren über die zwei Axialfluss-Elektroantriebe verspannt zueinander
angeordnet sind.
[0030] Die Verspannung der zwei Zahnradrotoren bewirkt ein ständig spielfreies Kämmen der
Zahnradrotoren, so dass Geräusche minimiert werden können. Insbesondere kann diese
Verspannung auch bei Umkehrung der Drehrichtung der Antriebsmittel eingestellt werden
(z. B. bei Rückförderung einer Wasser-Harnstoff-Lösung in einen Tank zur Vermeidung
von Eisbildung in den Leitungen).
[0031] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung sind die beiden Axialfluss-Elektroantriebe zwar
gleich aufgebaut, aber in Bezug auf die Anordnung der Statorpole versetzt zueinander
an entgegengesetzten Enden des Zahnradrotors angeordnet. Durch ein Versetzen ist es
beispielsweise möglich, einen Ausgleich zwischen erzeugten elektromagnetischen Wellen
des Axialfluss-Elektroantriebs zu erzielen. Beispielsweise kann je nach Aufbau der
Axialfluss-Elektroantriebe der Versatz so ausgelegt sein, dass sich Wellental, verursacht
durch den ersten Axialfluss- Elektroantrieb, und Wellenberg, verursacht durch den
zweiten Axialfluss- Elektroantrieb, in ihrer Drehmomentwirkung quasi überlagern. Dadurch
gelingt ein ausgeglichener, vor allem gleichförmigerer Antrieb des Zahnradrotors.
Das führt wiederum zu einer Reduzierung von Geräuschemissionen an den miteinander
kämmenden Zahnrädern. Die Vergleichmäßigung des Drehmoments an der angetriebenen Welle
führt insbesondere zu einem ruhigeren Kontaktieren der einzelnen Zähne der miteinander
kämmenden Zahnräder. Ein Anschlagen der miteinander kämmenden Zähne lässt sich zumindest
minimieren.
[0032] Insbesondere bildet zumindest der erste Axialfluss-Elektroantrieb mindestens ein
Heizelement, das über mindestens eine Wärmeleitstruktur mit der ersten Seitenwand
wärmeleitend verbunden ist. Insbesondere kann der eine Stator mit seinen Spulen als
Heizelement des ersten Gehäuses genutzt werden. Die dort auftretende Wärmeentwicklung
kann z. B. konduktiv über die erste Seitenwand in das erste Gehäuse eingebracht werden.
Durch die Leistungselektronik kann hierfür zum Beispiel ein entsprechender Strom zur
Verfügung gestellt werden, der durch die Spulen der Statorpole strömt. Um einen guten
Wärmeübergang zu schaffen, ist es besonders vorteilhaft, wenn der Stator mit seiner
Rückfläche vollständig mit dem ersten Gehäuse verbunden ist, also z. B. die erste
Seitenwand selber bildet. Der Stator wird daher als erste Seitenwand bevorzugt direkt
auf das erste Gehäuse aufgesetzt oder z. B. in eine als Deckel des ersten Gehäuses
ausgeführte erste Seitenwand eingesetzt.
[0033] Zur Herstellung des Stators bzw. der ersten Seitenwand bzw. von Wärmeleitstrukturen
kann beispielsweise ein metallisches, elektrisch leitfähiges Pulver mitgenutzt werden,
zum Beispiel bei einem rotatorisch sich drehenden Füllschuh zur Befüllung mit zumindest
zwei unterschiedlichen Materialien, so wie es zum Beispiel aus der
DE 10 2014 006 374 hervorgeht. Dadurch können zum Beispiel nicht nur Dichtevariationen sondern auch
konduktive Wärmewege (Wärmeleitstruktur) und elektrisch beheizbare Wege (Wärmeleitstruktur)
bereits beim Pressvorgang (des Stators, der ersten Seitenwand) hergestellt werden.
[0034] Die erste Seitenwand bildet insbesondere zumindest einen Teil eines Fluid führenden
Kanals. Bevorzugt kontaktiert zumindest ein Teil der Seitenwand das geförderte Fluid
im Bereich des Kanals (z. B. im Bereich der Antriebsmittel). Insbesondere ist nur
dieser Teilbereich mit einer Wärmeleitstruktur ausgebildet, so dass die im Bereich
des Stators generierte Wärme über die Wärmeleitstruktur gezielt an das Fluid abgegeben
werden kann.
[0035] Für die Wärmeerzeugung kann beispielsweise auf einen Temperatursensor zurückgegriffen
werden. Ein derartiger Temperatursensor kann an der Pumpenanordnung selbst angebracht
sein. Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass ein vorhandener Temperatursensor
an einer Leistungselektronik der Pumpenanordnung genutzt wird um zu entscheiden, ob
und wie stark ein Strom durch den Stator geschickt wird. Derartiges kann beispielsweise
in einem Steuergerät hinterlegt werden, welches der Harnstoffeinspritzung zugeordnet
ist. So kann beispielsweise bei Detektierung zu tiefer Temperaturen schon vor dem
eigentlichen Start des Verbrennungsmotors die Beheizung erfolgen. Denkt man an heutige
Keyless-Systeme zum Öffnen und Starten, könnte daher das Öffnen schon die vorsorgliche
Beheizung auslösen. Damit wäre eine Beheizung der Pumpe selbst möglich, die beispielsweise
ergänzt wird mit Wärme, die z.B. von einer Tankbeheizung oder als Abwärme von einem
noch warmen Verbrennungsmotor herrührt. Damit könnte das System auch bei tiefen Temperaturen
sofort einsatzfähig sein bzw. einsatzfähig bleiben.
[0036] Weiterhin ist gemäß einer Ausgestaltung vorgesehen, dass eine Kompensation einer
unterschiedlichen Wärmedehnung der verschiedenen Werkstoffe in der Pumpenanordnung
vorgesehen ist. Das Fluid bzw. die Harnstofflösung kann Temperaturen ausgesetzt werden,
die umgebungsbedingt aber auch betriebsbedingt stark schwanken können, zum Beispiel
bei tiefem Frost von zum Beispiel -35°C und aufgrund der Bedingungen beim Einspritzen
der Harnstoff-lösung von zumindest kurzfristig +100°C. Dieses wirkt sich ebenfalls
auf die einzelnen Komponenten auf, die aufgrund der Umgebungstemperatur sich schon
unterschiedlich dehnen bzw. kontrahieren. Daher kann die Pumpenanordnung beispielsweise
in ihrem Inneren eine federgespannte Nachführung aufweisen, die eine Minimierung von
zum Beispiel ansonsten entstehenden Spaltmaßen erlaubt.
[0037] Es wird die Verwendung der erfindungsgemäßen Pumpenanordnung zur Förderung einer
Wasser-Harnstoff-Lösung in einem Kraftfahrzeug vorgeschlagen.
[0038] Neben einem ersten Zahnrad kann die Kraftfahrzeug-Ureapumpe auch ein zweites Zahnrad
auf einer zweiten Welle aufweisen, wobei die beiden Zahnräder miteinander kämmen und
dabei einen Druck aufbauen. Es können beide Zahnräder aus dem gleichen Material aufgebaut
sein. Es können aber auch beide Zahnräder aus voneinander unterschiedlichem Material
aufgebaut sein, Beispielsweise kann das eine Zahnrad aus einem Kunststoff bestehen,
das andere Zahnrad aus einem Metall. Auch können Verbundzahnräder zum Einsatz kommen,
das heißt, das Zahnrad weist unterschiedliche Materialien auf, beispielsweise einen
Kern aus Metall und eine Oberfläche aus Kunststoff oder umgekehrt. Bevorzugt werden
bei miteinander kämmenden Zahnrädern schrägverzahnte Zahnräder genutzt. Allerdings
kann es für die Druckerhöhung ebenfalls von Vorteil sein, geradverzahnte Zahnräder
zu nutzen. Bevorzugt werden das oder die Zahnräder als Stirnrad-Zahnräder mit einer
Fertigungsqualität hergestellt, bei dem das Zahnrad eine Qualitätsgüte des ausgelegten
Zahnrads gemäß DIN 3961 und DIN 3962 bezüglich zumindest eines Parameters, vorzugsweise
eines totalen Profilfehlers F
α, eines Profilwinkelfehlers f
Hα und eines Profilformfehlers f
α von zumindest der Güte 6, bevorzugt von zumindest der Güte 5 oder besser aufweist
bei zumindest einem dieser Werte, insbesondere zumindest diesen drei Werten. Beispielsweise
kann auch das erste Gehäuse eine zusätzliche Dämpfung aufweisen, mittels der ein Pumpgeräusch
verringert wird. Derartige Dichtevariationen wie oben beschrieben können zum Beispiel
hierbei eingesetzt werden. Auch andere hier beschriebene Möglichkeiten, einen Körperschall
im oder am Gehäuse zu minimieren, können zum Einsatz kommen, die zusätzliche Dämpfung
zu erzielen.
[0039] Des Weiteren kann eine Dämpfung von einem Geräusch oder einem Geräuschspektrum nicht
nur durch unterschiedliche Sintermaterialien und/oder Dichten bei Sintermaterialien
erzielt werden. Auch durch gezielte Offenporigkeit des Sintermaterials bzw. Verschließen
von Poren, beispielsweise durch Zugabe von Kupfer, zum Beispiel in Verbindung mit
unterschiedlichen Dichten, evtl. durch Einsatz von Grün-in-Grün-Herstellungsverfahren
mit Innen- und Außenmaterial wie auch durch ein oder mehrere Überzüge an Bauteilen
zum Beispiel mit einem Kunststoff, kann eine Dämpfung gezielt eingestellt werden.
[0040] Insbesondere werden folgende Ausführungsformen vorgeschlagen:
- 1. Pumpenanordnung (1), zumindest umfassend ein erstes Gehäuse (2), in dem zumindest
ein erstes Antriebsmittel (3) zur Förderung eines Fluids (4) drehbar gelagert angeordnet
ist, wobei eine erste Antriebswelle (5) des ersten Antriebsmittels (3) sich zumindest
durch eine erste Seitenwand (6) des ersten Gehäuses (2) entlang einer axialen Richtung
(7) hindurch erstreckt; wobei außerhalb des ersten Gehäuses (2) zumindest ein erster
Rotor (8) eines ersten Axialfluss-Elektroantriebs (9) auf der ersten Antriebswelle
(5) angeordnet ist, wobei der erste Axialfluss-Elektroantrieb (9) nur einen Stator
(13) aufweist.
- 2. Pumpenanordnung (1) nach Ausführungsform 1, wobei die erste Antriebswelle (5) außerhalb
des ersten Gehäuses (2) ungelagert ist oder durch zumindest ein Lager (11) gelagert
ist, das ausschließlich in der axialen Richtung (7) wirkende Kräfte aufnimmt.
- 3. Pumpenanordnung (1) nach einer der vorhergehenden Ausführungsformen, wobei der
erste Axialfluss-Elektroantrieb (9) in einem zweiten Gehäuse (12) angeordnet ist,
dass mit dem ersten Gehäuse (2) wiederholbar lösbar verbindbar ist.
- 4. Pumpenanordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ausführungsformen, wobei der
erste Rotor (8) unmittelbar benachbart zur ersten Seitenwand (6) und zwischen der
ersten Seitenwand (6) und einem Stator (13) des ersten Axialfluss-Elektroantriebs
(9) angeordnet ist.
- 5. Pumpenanordnung (1) nach einer der vorhergehenden Ausführungsformen 1 bis 3, wobei
der Stator (13) unmittelbar benachbart zur ersten Seitenwand (6) und zwischen der
ersten Seitenwand (6) und dem ersten Rotor (8) angeordnet ist.
- 6. Pumpenanordnung (1) nach Ausführungsform 5, wobei der Stator (13) in einer radialen
Richtung (24) außerhalb des zumindest einen ersten Antriebsmittels (3) angeordnet
ist.
- 7. Pumpenanordnung (1) nach Ausführungsform 6, wobei der Stator (13) entlang der axialen
Richtung (7) überlappend mit dem ersten Gehäuse (2) angeordnet ist.
- 8. Pumpenanordnung (1) nach Ausführungsform 7, wobei der Stator (13) entlang der axialen
Richtung (7) überlappend mit dem zumindest einen ersten Antriebsmittel (3) angeordnet
ist.
- 9. Pumpenanordnung (1) nach einer der vorhergehenden Ausführungsformen 5 bis 8, wobei
der Stator (13) mit der ersten Seitenwand (6) untrennbar verbunden ist.
- 10. Pumpenanordnung (1) nach einer der vorhergehenden Ausführungsformen, wobei das
erste Antriebsmittel (3) ein erster Zahnradrotor ist.
- 11. Pumpenanordnung (1) nach einer der vorhergehenden Ausführungsformen, wobei der
Stator (13) des Axialfluss-Elektroantriebs (9) SMC (soft magnetic composite) umfassende
Materialien (17) aufweist.
- 12. Pumpenanordnung (1) nach einer der vorhergehenden Ausführungsformen, wobei zumindest
der erste Axialfluss-Elektroantrieb (9) mindestens ein Heizelement (25) bildet, das
über mindestens eine Wärmeleitstruktur (26) mit der ersten Seitenwand (6) wärmeleitend
verbunden ist.
- 13. Pumpenanordnung (1) nach einer der vorhergehenden Ausführungsformen, wobei ein
zweiter Axialfluss-Elektroantrieb (18) außerhalb des ersten Gehäuses (2) und an einer,
der ersten Seitenwand (6) gegenüberliegenden zweiten Seitenwand (19) des ersten Gehäuses
(2) angeordnet ist; wobei der zweite Axialfluss-Elektroantrieb (18) entweder mit der
ersten Antriebswelle (5) oder mit einer zweiten Antriebswelle (20) eines in dem ersten
Gehäuse (2) angeordneten zweiten Antriebsmittels (21) drehmomentübertragend verbunden
ist.
- 14. Pumpenanordnung (1) nach Ausführungsform 13, wobei der zweite Axialfluss-Elektroantrieb
(18) mit der zweiten Antriebswelle (20) drehmomentübertragend verbunden ist und wobei
das zweite Antriebsmittel (21) ein zweiter Zahnradrotor (22) ist, der mit dem ersten
Zahnradrotor zur Förderung des Fluids (4) kämmend angeordnet ist, wobei die zwei Zahnradrotoren
über die zwei Axialfluss-Elektroantriebe (9, 18) verspannt zueinander angeordnet sind.
- 15. Verwendung der Pumpenanordnung (1) nach einer der vorhergehenden Ausführungsformen
zur Förderung einer Wasser-Harnstoff-Lösung in einem Kraftfahrzeug.
[0041] Die Erfindung, sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der Figuren
näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Erfindung durch die gezeigten
Ausführungsbeispiele nicht beschränkt werden soll. Insbesondere ist, soweit nicht
explizit anders dargestellt, auch möglich, Teilaspekte der in den Figuren erläuterten
Sachverhalte zu extrahieren und mit anderen Bestandteilen und Erkenntnissen aus der
vorliegenden Beschreibung samt Figuren zu kombinieren. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen
gleiche Gegenstände, so dass ggf. Erläuterungen aus anderen Figuren ergänzend herangezogen
werden können. Es zeigen schematisch:
- Fig. 1:
- eine Explosionsdarstellung einer ersten Pumpenanordnung in perspektivischer Ansicht;
- Fig. 2:
- die Explosionsdarstellung der ersten Pumpenanordnung gemäß Fig. 1 in einer Seitenansicht
im Schnitt;
- Fig. 3:
- die erste Pumpenanordnung gemäß Fig. 1 und 2 in einer Seitenansicht im Schnitt;
- Fig. 4:
- die erste Pumpenanordnung gemäß Fig. 3 in einer Draufsicht;
- Fig. 5:
- eine Explosionsdarstellung einer zweiten Pumpenanordnung in perspektivischer Ansicht;
- Fig. 6:
- die Explosionsdarstellung der zweiten Pumpenanordnung gemäß Fig. 5 in einer Seitenansicht
im Schnitt;
- Fig. 7:
- die zweite Pumpenanordnung gemäß Fig. 5 und 6 in einer Seitenansicht im Schnitt;
- Fig. 8:
- eine dritte Pumpenanordnung in einer Seitenansicht;
- Fig. 9:
- eine vierte Pumpenanordnung in einer Seitenansicht;
- Fig. 10:
- eine fünfte Pumpenanordnung in einer Seitenansicht; und
- Fig. 11:
- eine sechste Pumpenanordnung in einer Seitenansicht.
[0042] Fig. 1 zeigt eine Explosionsdarstellung einer ersten Pumpenanordnung 1 in perspektivischer
Ansicht. Fig. 2 zeigt die Explosionsdarstellung der ersten Pumpenanordnung 1 gemäß
Fig. 1 in einer Seitenansicht im Schnitt. Fig. 3 zeigt die erste Pumpenanordnung 1
gemäß Fig. 1 und 2 in einer Seitenansicht im Schnitt und Fig. 4 die die erste Pumpenanordnung
1 gemäß Fig. 3 in einer Draufsicht. Die Fig. 1 bis 4 werden im Folgenden gemeinsam
beschrieben. Zu- und Ableitungen für das Fluid 4 sowie elektrische Komponenten (Steuereinheit,
elektrische Anschlüsse etc.) sind hier nicht gezeigt, da deren Anordnung dem Fachmann
üblicherweise bekannt ist.
[0043] Die Pumpenanordnung 1 umfasst ein erstes Gehäuse 2 mit einer ersten Seitenwand 6
und einer Aufnahme 10 für die Antriebsmittel 3, 21; hier zwei miteinander kämmende
Zahnradrotoren. Die Antriebsmittel 3, 21 sind in dem ersten Gehäuse 2 zur Förderung
eines Fluids 4 drehbar gelagert angeordnet, wobei eine erste Antriebswelle 5 des ersten
Antriebsmittels 3 sich durch die erste Seitenwand 6 des ersten Gehäuses 2 entlang
einer axialen Richtung 7 hindurch erstreckt. Außerhalb des ersten Gehäuses 2 ist ein
erster Rotor 8 eines ersten Axialfluss-Elektroantriebs 9 auf der ersten Antriebswelle
5 angeordnet.
[0044] Das erste Gehäuse 2 umschließt die Antriebsmittel 3, 21 insbesondere dampf- und flüssigkeitsdicht,
wobei Anschlüsse zum Zu- und Ableiten des zu fördernden Fluids 4 vorgesehen sind.
Die erste Antriebswelle 5 erstreckt sich durch eine erste Seitenwand 6 des ersten
Gehäuses 2 hindurch, wobei auch hier eine flüssigkeitsdichte Abdichtung zwischen der
ersten Seitenwand 6 und der ersten Antriebswelle 5 vorgesehen ist. Der erste Axialfluss-Elektroantrieb
9 umfasst einen (ersten) Stator 13 und einen ersten Rotor 8, die koaxial zueinander
angeordnet sind. Die Spulen 15 des Stators 13 wirken mit Magneten 22 des ersten Rotors
8 zur Erzeugung eines Drehmoments zum Antrieb des ersten Rotors 8 und damit der ersten
Antriebswelle 5 in der Umfangsrichtung 16 zusammen. Der Stator 13 weist eine Mehrzahl
von Spulen 15 auf, die in einer Umfangsrichtung 16 gleichmäßig voneinander beabstandet
auf einer Rückschlussplatte des Stators 13 angeordnet sind.
[0045] Die erste Antriebswelle 5 ist nur innerhalb des ersten Gehäuses 2 über Radiallager
(die Kräfte in der radialen Richtung 24 aufnehmen) und ggf. Axiallager (die Kräfte
in der axialen Richtung 7 aufnehmen) gelagert. Außerhalb des ersten Gehäuses 2 ist
die erste Antriebswelle 5 ungelagert angeordnet.
[0046] Der erste Axialfluss-Elektroantrieb 9 ist in einem zweiten Gehäuse 12 angeordnet,
dass mit dem ersten Gehäuse 2 wiederholbar lösbar verbindbar ist. Damit ist der erste
Axialfluss-Elektroantrieb 9 gegenüber dem zu fördernden Fluid 4 geschützt angeordnet,
wobei die einzelnen Komponenten der Pumpenanordnung 1 voneinander unabhängig austauschbar
und/oder zu warten sind.
[0047] Hier ist der erste Rotor 8 unmittelbar benachbart zur ersten Seitenwand 6 und zwischen
der ersten Seitenwand 6 und dem Stator 13 des ersten Axialfluss-Elektroantriebs 9
angeordnet. Bei dieser Anordnung kann die erste Antriebswelle 5 sehr kurz ausgeführt
sein, da der mit der ersten Antriebswelle 5 verbundene erste Rotor 8 unmittelbar benachbart
zur ersten Stirnwand 6 angeordnet ist, durch die sich die erste Antriebswelle 5, ausgehend
von dem ersten Gehäuse 2, in das zweite Gehäuse 12 hinein erstreckt.
[0048] Der Stator 13 weist ein weichmagnetisches Material 17 auf, zum Beispiel ein sogenanntes
"Soft Magnetic Composite" (SMC), oder eine Kombination aus Elektroblechen und SMC.
[0049] Fig. 5 bis 7 zeigen eine zweite Pumpenanordnung 1. Fig. 5 zeigt eine Explosionsdarstellung
einer zweiten Pumpenanordnung 1 in perspektivischer Ansicht. Fig. 6 zeigt die Explosionsdarstellung
der zweiten Pumpenanordnung 1 gemäß Fig. 5 in einer Seitenansicht im Schnitt. Fig.
7 zeigt die zweite Pumpenanordnung 1 gemäß Fig. 5 und 6 in einer Seitenansicht im
Schnitt.
[0050] Auf die Ausführungen zu Fig. 1 bis 4 wird Bezug genommen. Im Unterschied zur ersten
Pumpenanordnung 1 sind hier der erste Rotor 8 und der Stator 13 vertauscht angeordnet.
Hier ist der Stator 13 des ersten Axialfluss-Elektroantriebs 9 unmittelbar benachbart
zur ersten Seitenwand 6 und zwischen der ersten Seitenwand 6 und dem ersten Rotor
8 angeordnet. Hier ist die erste Antriebswelle 5 länger auszuführen, da sie sich auch
durch den Stator 13 hindurch bis hin zum ersten Rotor 8 erstreckt.
[0051] Hier kann der Stator 13 mit seinen Spulen 15 als Heizelement 25 des ersten Gehäuses
2 genutzt werden. Die dort auftretende Wärmeentwicklung kann z. B. konduktiv über
die erste Seitenwand 6 in das erste Gehäuse 2 eingebracht werden. Durch die Leistungselektronik
kann hierfür zum Beispiel ein entsprechender Strom zur Verfügung gestellt werden,
der durch die Spulen 15 der Statorpole des Stators 13 strömt. Um einen guten Wärmeübergang
zu schaffen, ist der Stator 13 mit seiner Rückfläche vollständig mit dem ersten Gehäuse
2 verbunden, hier also mit der ersten Seitenwand 6.
[0052] Die erste Seitenwand 6 bildet zumindest einen Teil eines Fluid 4 führenden Kanals
(in dem Bereich des ersten Antriebsmittels 3 und des zweiten Antriebsmittels 21).
Dabei kontaktiert zumindest ein Teil der ersten Seitenwand 6 das geförderte Fluid
4 im Bereich des Kanals (z. B. im Bereich der Antriebsmittel 3, 21). Hier ist nur
in diesem Teilbereich eine Wärmeleitstruktur 26 ausbildet, so dass die im Bereich
des Stators 15 generierte Wärme über die Wärmeleitstruktur 26 gezielt an das Fluid
4 abgegeben werden kann.
[0053] Fig. 8 zeigt eine dritte Pumpenanordnung 1 in einer Seitenansicht. Auf die Ausführungen
zu Fig. 1 bis 7 wird Bezug genommen. Im Unterschied zu der ersten und zweiten Pumpenanordnung
1 ist hier ein zweiter Axialfluss-Elektroantrieb 18 außerhalb des ersten Gehäuses
2 in einem dritten Gehäuse 23 und an einer, der ersten Seitenwand 6 gegenüberliegenden
zweiten Seitenwand 19 des ersten Gehäuses 2 angeordnet. Der zweite Axialfluss-Elektroantrieb
18 ist mit einer zweiten Antriebswelle 20 des in dem ersten Gehäuse 2 angeordneten
zweiten Antriebsmittels 21 drehmomentübertragend verbunden, wobei das zweite Antriebsmittel
21 ein zweiter Zahnradrotor ist, der mit dem ersten Zahnradrotor zur Förderung des
Fluids 4 kämmend angeordnet ist.
[0054] Fig. 9 zeigt eine vierte Pumpenanordnung 1 in einer Seitenansicht. Auf die Ausführungen
zu Fig. 8 wird verwiesen. Im Unterschied zu der dritten Pumpenanordnung 1 ist der
zweite Axialfluss-Elektroantrieb 18 mit der ersten Antriebswelle 5 drehmomentübertragend
verbunden.
[0055] Fig. 10 zeigt eine fünfte Pumpenanordnung 1 in einer Seitenansicht. Auf die Ausführungen
zu den Fig. 5 bis 7 wird Bezug genommen. Im Unterschied zu den Fig. 5 bis 7 ist der
Stator 13 (also dessen Komponenten, Spulen 15, Kerne und Rückschlussring 14) in einer
radialen Richtung 24 außerhalb des zumindest einen ersten Antriebsmittels 3 angeordnet.
Dabei ist der Stator 13 (also zumindest eine der Komponenten von Spulen 15, Kerne
und Rückschlussring 14) entlang der axialen Richtung 7 überlappend mit dem ersten
Gehäuse 2, hier überlappend mit zumindest einem Lager 11 (Radiallager, Axiallager,
Gleitlager, Reiblager) der ersten Antriebswelle 5 und überlappend mit dem zumindest
einen ersten Antriebsmittel 3 angeordnet. Diese bevorzugte Ausgestaltung ermöglicht
einen besonders kompakten Aufbau der Pumpenanordnung 1, wobei (ausschließlich) das
zumindest eine erste Antriebsmittel 3, die erste Seitenwand 6 (mit dem Lager 11 z.
B. als Bestandteil der ersten Seitenwand 6) und der erste Rotor 8 entlang der axialen
Richtung 7 nebeneinander angeordnet sind und somit die Baugröße der Pumpenanordnung
1 entlang der axialen Richtung 7 bestimmen.
[0056] Fig. 11 zeigt eine sechste Pumpenanordnung 1 in einer Seitenansicht. Auf die Ausführungen
zu den Fig. 1 bis 4 wird Bezug genommen. Im Unterschied zu der ersten Pumpenanordnung
1 ist hier die erste Antriebswelle 5 außerhalb des ersten Gehäuses 2 durch ein Lager
11 gelagert angeordnet, wobei das Lager 11 ausschließlich in der axialen Richtung
7 wirkende Kräfte aufnimmt. Es ist hier also kein Radiallager, also ein Lager 11,
das der Abstützung gegenüber in radialer Richtung 24 wirkenden Kräften dient, außerhalb
des ersten Gehäuses 2 angeordnet. Auch hier ist die erste Antriebswelle 5 ausschließlich
in dem ersten Gehäuse 2 gelagert, so dass der Bauraum für sonst erforderliche Lager
11 außerhalb des ersten Gehäuses 2 nicht benötigt wird. Damit ist eine besonders kompakte
Ausführung der Pumpenanordnung 1 möglich.
Bezugszeichenliste
[0057]
- 1
- Pumpenanordnung
- 2
- erstes Gehäuse
- 3
- erstes Antriebsmittel
- 4
- Fluid
- 5
- erste Antriebswelle
- 6
- erste Seitenwand
- 7
- axiale Richtung
- 8
- erster Rotor
- 9
- erster Axialfluss-Elektroantrieb
- 10
- Aufnahme
- 11
- Lager
- 12
- zweites Gehäuse
- 13
- Stator
- 14
- Rückschlussring
- 15
- Spule
- 16
- Umfangsrichtung
- 17
- Material
- 18
- zweiter Axialfluss-Elektroantrieb
- 19
- zweite Seitenwand
- 20
- zweite Antriebswelle
- 21
- zweites Antriebsmittel
- 22
- Magnet
- 23
- drittes Gehäuse
- 24
- radiale Richtung
- 25
- Heizelement
- 26
- Wärmeleitstruktur
1. Pumpenanordnung (1), zumindest umfassend ein erstes Gehäuse (2), in dem zumindest
ein erstes Antriebsmittel (3) zur Förderung eines Fluids (4) drehbar gelagert angeordnet
ist, wobei eine erste Antriebswelle (5) des ersten Antriebsmittels (3) sich zumindest
durch eine erste Seitenwand (6) des ersten Gehäuses (2) entlang einer axialen Richtung
(7) hindurch erstreckt; wobei außerhalb des ersten Gehäuses (2) zumindest ein erster
Rotor (8) eines ersten Axialfluss-Elektroantriebs (9) auf der ersten Antriebswelle
(5) angeordnet ist, wobei der erste Axialfluss-Elektroantrieb (9) nur einen Stator
(13) aufweist; wobei der Stator (13) in einer radialen Richtung (24) außerhalb des
zumindest einen ersten Antriebsmittels (3) angeordnet ist.
2. Pumpenanordnung (1) nach Patentanspruch 1, wobei die erste Antriebswelle (5) außerhalb
des ersten Gehäuses (2) ungelagert ist oder durch zumindest ein Lager (11) gelagert
ist, das ausschließlich in der axialen Richtung (7) wirkende Kräfte aufnimmt.
3. Pumpenanordnung (1) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei der erste
Axialfluss-Elektroantrieb (9) in einem zweiten Gehäuse (12) angeordnet ist, dass mit
dem ersten Gehäuse (2) wiederholbar lösbar verbindbar ist.
4. Pumpenanordnung (1) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei der Stator
(13) unmittelbar benachbart zur ersten Seitenwand (6) und zwischen der ersten Seitenwand
(6) und dem ersten Rotor (8) angeordnet ist.
5. Pumpenanordnung (1) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei der Stator
(13) entlang der axialen Richtung (7) überlappend mit dem ersten Gehäuse (2) angeordnet
ist.
6. Pumpenanordnung (1) nach Patentanspruch 5, wobei der Stator (13) entlang der axialen
Richtung (7) überlappend mit dem zumindest einen ersten Antriebsmittel (3) angeordnet
ist.
7. Pumpenanordnung (1) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche 4 bis 6, wobei der
Stator (13) mit der ersten Seitenwand (6) untrennbar verbunden ist.
8. Pumpenanordnung (1) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche 1 bis 3, wobei der
erste Rotor (8) unmittelbar benachbart zur ersten Seitenwand (6) und zwischen der
ersten Seitenwand (6) und einem Stator (13) des ersten Axialfluss-Elektroantriebs
(9) angeordnet ist.
9. Pumpenanordnung (1) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei das erste
Antriebsmittel (3) ein erster Zahnradrotor ist.
10. Pumpenanordnung (1) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei der Stator
(13) des Axialfluss-Elektroantriebs (9) SMC (soft magnetic composite) umfassende Materialien
(17) aufweist.
11. Pumpenanordnung (1) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei zumindest
der erste Axialfluss-Elektroantrieb (9) mindestens ein Heizelement (25) bildet, das
über mindestens eine Wärmeleitstruktur (26) mit der ersten Seitenwand (6) wärmeleitend
verbunden ist.
12. Pumpenanordnung (1) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei ein zweiter
Axialfluss-Elektroantrieb (18) außerhalb des ersten Gehäuses (2) und an einer, der
ersten Seitenwand (6) gegenüberliegenden zweiten Seitenwand (19) des ersten Gehäuses
(2) angeordnet ist; wobei der zweite Axialfluss-Elektroantrieb (18) entweder mit der
ersten Antriebswelle (5) oder mit einer zweiten Antriebswelle (20) eines in dem ersten
Gehäuse (2) angeordneten zweiten Antriebsmittels (21) drehmomentübertragend verbunden
ist.
13. Pumpenanordnung (1) nach Patentanspruch 12, wobei der zweite Axialfluss-Elektroantrieb
(18) mit der zweiten Antriebswelle (20) drehmomentübertragend verbunden ist und wobei
das zweite Antriebsmittel (21) ein zweiter Zahnradrotor (22) ist, der mit dem ersten
Zahnradrotor zur Förderung des Fluids (4) kämmend angeordnet ist, wobei die zwei Zahnradrotoren
über die zwei Axialfluss-Elektroantriebe (9, 18) verspannt zueinander angeordnet sind.
14. Verwendung der Pumpenanordnung (1) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche zur
Förderung einer Wasser-Harnstoff-Lösung in einem Kraftfahrzeug.