[0001] Die Erfindung betrifft eine Krankentransportvorrichtung für den Transport eines Patienten
in einem Fahrzeug (nämlich Rettungstransportwagen oder Krankentransportwagen) und
insbesondere eine Krankentransportvorrichtung mit einer Liegefläche, die sich verstellen
lässt, so dass die Krankentransportvorrichtung als Krankenstuhl einsetzbar ist. Die
Erfindung betrifft also eine Krankentransportvorrichtung im Sinne eines im präklinischen
Bereich eingesetzten Emergency-Medical-System (EMS), das eingesetzt wird, um Patienten
von einem Ort (z.B. einem Unfallort) außerhalb eines Krankenhauses bzw. einer Klinik
zum Krankenhaus bzw. zur Klinik mittels eines Fahrzeugs zu transportieren. Insbesondere
betrifft die Erfindung eine Krankentransportvorrichtung für den Transport eines Patienten
in einem Fahrzeug (beispielsweise Rettungstransportwagen oder Krankentransportwagen),
die ein Fahrgerät (oder Untergestell) mit von diesem abnehmbarer oder mit an diesem
(einteilig) montierter Krankentrage aufweist, welche zu einem Stuhl wandelbar und/oder
deren Unterschenkel-/Fußteil herunterklappbar ist.
[0002] Moderne Krankentransportvorrichtungen weisen ein Untergestell auf, mit dem sich eine
auf dem Untergestell angeordnete Krankentrage bequem verfahren lässt. Darüber hinaus
sind Krankentransportvorrichtungen mit höhenverstellbaren Fahr- bzw. Untergestellen
bekannt.
[0003] Auch werden von Rettungssanitätern verfahrbare Krankenstühle eingesetzt, die aber
typischerweise nicht höhenverstellbar sind.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Krankentransportvorrichtung vorzuschlagen, die
vielseitig einsetzbar ist und deren Liegefläche sowohl als höhenverstellbare, verfahrbare
Krankentrage als auch als höhenverstellbarer verfahrbarer Krankenstuhl verwendbar
ist.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung eine Krankentransportvorrichtung
vorgeschlagen, die versehen ist mit
- einem Untergestell mit Lenk- und/oder Laufrollen, einem oberen Rahmen und gegebenenfalls
einem unteren Rahmen und mit einer Hubeinrichtung, die automatisch mittels eines Antriebs
betreibbar ist,
- wobei die Höhenposition des oberen Rahmens mittels der Hubeinrichtung zwischen einer
Niedrigsthubposition und Höchsthubposition insbesondere stufenlos veränderbar ist,
und
- einer ein kopfteilseitiges Ende und ein fußteilseitiges Ende aufweisenden Liegefläche
an und/oder auf dem oberen Rahmen, die mit dem oberen Rahmen verbunden oder mit dem
oberen Rahmen abnehmbar verbindbar ist,
- wobei die Liegefläche umfasst ein Mittelteil mit einem dem kopfseitigen Ende der Liegefläche
zugewandten ersten Ende und einem dem fußseitigen Ende der Liegefläche zugewandten
zweiten Ende, ein mit dem ersten Ende des Mittelteils gelenkig verbundenes Rückenlehnenteil,
das um eine erste Schwenkachse schwenkbar ist, die quer zur durch das kopfseitige
Ende und das fußseitige Ende der Liegefläche definierten Längserstreckung der Liegefläche
verläuft, und ein um eine zur ersten Schwenkachse parallele zweite Schwenkachse relativ
zum Mittelteil schwenkbar angeordnetes Unterschenkel-/Fußteil, welches bei hochgeschenktem
Rückenlehnenteil zur Bildung eines Krankenstuhls abklappbar ist, und
- einer am Untergestell und/oder an dem Unterschenkel-/Fußteil angeordneten Sicherheitseinrichtung
zur Verhinderung einer Beschädigung der Liegefläche, insbesondere des Unterschenkel-/Fußteils
der Liegefläche und/oder des Untergestells beim Absenken des Untergestells im abgeklappten
Zustand des Unterschenkel-/Fußteils und zum Schutz potentiell zwischen dieses und
ein Hindernis geratene Körperteile.
[0006] Die erfindungsgemäße Krankentransportvorrichtung weist ein mit Lenk- und/oder Laufrollen
versehenes Untergestell auf, das eine Hubeinrichtung umfasst, welche automatisch betreibbar
ist und einen Antrieb aufweist. Mittels der Hubeinrichtung lässt sich das Untergestell
und damit die Krankentransportvorrichtung zwischen einer Niedrigsthubposition und
einer Höchsthubposition insbesondere stufenlos höhenverstellen. Vorteilhafterweise
wird als Hubeinrichtung eine Doppelscherenkonstruktion eingesetzt, was den Vorteil
hat, dass die Längserstreckung des Untergestells nur minimal ist und dennoch eine
Höchsthubposition eingenommen werden kann, die es den Sanitätern ermöglicht, die Krankentransportvorrichtung
bequem zu bedienen und insbesondere zu verfahren und in ein Fahrzeug einzuladen. In
der Niedrigsthubposition weist das Untergestell eine Höhe nahe dem Untergrund auf,
was ebenfalls für das Umlagern eines Patienten von Vorteil ist.
[0007] Auf dem Untergestell befindet sich eine Liegefläche, die insbesondere abnehmbar vom
Untergestell ausgebildet ist. Die Liegefläche kann gegebenenfalls getrennt vom Untergestell
als Krankentrage eingesetzt werden.
[0008] Erfindungsgemäß lässt sich nun diese Liegefläche in einen Krankenstuhl wandeln. Auch
dieser Krankenstuhl ist dann gegebenenfalls getrennt vom Untergestell verwendbar.
[0009] Erfindungsgemäß ist aber in erster Linie vorgesehen, dass der Krankenstuhl zusammen
mit dem Untergestell verwendet wird. Die Unterteilung der Liegefläche umfasst ein
Mittelteil, das als kombiniertes Sitz- und Oberschenkelteil ausgeführt sein kann,
wobei diese beiden Teile aber auch gelenkig miteinander verbunden sein können. Neben
dem Mittelteil weist die Liegefläche dann noch ein Rückenlehnenteil und ein Unterschenkel-/Fußteil
auf, die, bezogen auf die Längserstreckung der Liegefläche, vor und hinter dem Mittelteil
angeordnet sind.
[0010] Die Schwenkachse zwischen dem Mittelteil und dem Unterschenkel-/Fußteil ist derart
positioniert und/oder das Untergestell ist derart ausgebildet, dass sich nun die Liegefläche
im auf dem Untergestell befindlichen Zustand in eine "Stuhlfläche" verändern lässt.
Dazu wird das Unterschenkel-/Fußteil nach unten abgeklappt und das Rückenlehnenteil
hochgestellt. Wenn das Mittelteil in ein Sitzteil und ein dazu verschwenkbares Oberschenkelteil
getrennt ausgebildet ist, lässt sich zusätzlich das Oberschenkelteil geringfügig anheben,
womit der Patient neben therapeutischen Lagen wie einer Flach-, Oberkörperhoch-, Schock-,
Bauchdeckenentlastungs-, Herzbett- und/oder Stufenbettlage auch eine für ihn bequeme
Sitzposition einnehmen kann.
[0011] Erfindungsgemäß weist nun das Unterschenkel-/Fußteil und/oder das Untergestell eine
Sicherheitseinrichtung auf, die verhindert, dass die Krankentransportvorrichtung unbeabsichtigt
beschädigt wird, wenn bei abgeklapptem Unterschenkel-/Fußteil das Untergestell abgesenkt
wird. In diesem Zustand nämlich kann das Unterschenkel-/Fußteil bei Absenkung des
Untergestells mit diesem und/oder mit dem Untergrund, auf dem die Krankentransportvorrichtung
ruht, in Kontakt geraten. Die Sicherheitseinrichtung schützt auch den Patienten und
die Rettungssanitäter oder andere sich in unmittelbarer Nähe der Krankentransportvorrichtung
befindende Personen vordem Einklemmen von Körperteilen, die zwischen das Unterschenkel-/Fußteil
und den Rahmen und/oder den Untergrund geraten können. Die erfindungsgemäß vorgesehene
Sicherheitseinrichtung verhindert dies durch automatisches Abschalten des Antriebs
der Hubeinrichtung.
[0012] Ein wesentliches Merkmal der Erfindung ist in der Anordnung der Sicherheitseinrichtung
an einer Transportvorrichtung für den Krankentransport in einem Fahrzeug zu sehen,
die verhindert, dass es bei einer zu einem Stuhl gewandelten oder mit heruntergeklapptem
Unterschenkel-/Fußteil versehenen Patientenliegefläche beim Absenken des Untergestells
zu keinerlei Beschädigungen der Krankentransportvorrichtung und zu keinerlei Verletzungen
der die Krankentransportvorrichtung bedienenden Personen (wie beispielsweise Sanitäter)
kommt. Die Sicherheitseinrichtung sollte, wenn sie an der Patientenliegefläche angeordnet
ist, an derjenigen Position der Patientenliegefläche angeordnet sein, die bei Einnahme
der Stuhlfunktion bzw. bei abgeklapptem Unterschenkel-/Fußteil und Absenken des Untergestells
als erstes in Kontakt mit einem Hindernis wie z. B. dem Untergrund, dem Untergestell
oder einem auf dem Untergrund befindlichen Körper wie z. B. dem Fuß einer Person gelangt.
[0013] Eine derartige Gefahrensituation existiert bei z. B. Krankenbetten nicht. Die konstruktiven
Anforderungen bei Krankenbetten sind gänzlich andere als bei EMS-Einrichtungen, die
in Kranken- oder Rettungstransportwagen positioniert dem präklinischen Transport von
Patienten dienen und entsprechend gegen während der Fahrt auf das Fahrzeug einwirkende
Beschleunigungen wie z. B. bei einem Unfall, einem Brems- oder Ausweichmanöver gesichert
sein müssen. Diese Sicherung betrifft sowohl die Liegefläche bzw. Krankentrage an
dem Fahrgerät oder direkt am Fahrzeug (bei Verwendung der Krankentrage ohne Fahrgerät)
als auch das Fahrgerät am Fahrzeug. Auch muss in all diesen Fällen der Patient auf
der Liegefläche bzw. der Krankentrage gesichert sein. Aus diesen Gründen sind in speziellen
Normen Vorgaben zur Festlegung von technischen Parametern für allgemeine Krankentragensysteme
und Krankentransportmittel für kraftunterstützte Krankentragen und für Schwerlastkrankentragen
enthalten. All diese Randbedingungen, Sicherheitsaspekte und Normenvorgaben spielen
bei Krankenbetten, wie sie in Krankenhäusern verwendet werden, keine Rolle. Krankentransportmittel,
wozu die Krankentransportvorrichtung nach der Erfindung zählt, und Krankenhausbetten
gehören zu zwei Produktkategorien, die sich normungstechnisch und damit notwendigerweise
auch konstruktiv so stark voneinander unterscheiden, dass .der Fachmann, der mit Krankentransportvorrichtungen
für den Transport von Patienten in Fahrgeräten vertraut ist, bei Krankenhaus- bzw.
Pflegebetten keinerlei Anregungen zur Weiterentwicklung von Fahrzeug-Krankentransportvorrichtungen
für Patienten erhalten kann.
[0014] In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung weist die Sicherheitseinrichtung einen
am fußseitigen Ende des Unterschenkel-/Fußteils angeordneten Berührungssensor auf,
der bei Kontakt des Unterschenkel-/Fußteils mit dem Untergestell oder mit einem Untergrund,
auf dem das Untergestell ruht, ein Ausschaltsignal zum automatischen Ausschalten der
Hubeinrichtung ausgibt. Die Berührungssensorik gemäß dieser Weiterbildung der Erfindung
ist beispielsweise in einer elastisch nachgiebigen Leiste angeordnet, wie es beispielsweise
von automatisch schließenden Schiebetüren bei z.B. Schienenfahrzeugen bekannt ist.
Dort verhindern mit Berührungs- bzw. Druck- oder Kraftsensorik versehene Gummileisten,
dass ein sich beim Schließen der Türen noch zwischen diesen befindlicher Gegenstand
gequetscht wird. Derartige Kontaktleisten lassen sich also als erfindungsgemäße Sicherheitseinrichtung
verwenden und am fußseitigen Ende des Unterschenkel-/Fußteils anbringen.
[0015] In weiterer zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die
Hubeinrichtung nach einem automatischen Ausschalten den oberen Rahmen um einen definierten
Hub anhebt. Wenn der zuvor beschriebene Berührungssensor anspricht, wird, wie oben
beschrieben, die Hubeinrichtung automatisch ausgeschaltet. Dabei entsteht noch ein
gewisser Nachlauf, so dass die Hubeinrichtung das Untergestell noch für eine wenn
auch kurze Strecke weiter absenkt, wenn die Hubeinrichtung ausgeschaltet ist. Für
diese Situation sollte in der Liegefläche für eine "Entlastung" bzw. Kompensation
gesorgt werden, indem das Mittelteil hochschwenkbar an der Liegefläche angeordnet
ist. Wie bereits oben erwähnt, ist dies vor allem dann gegeben, wenn das Mittelteil
aus einem Sitzteil, das starr an der Liegefläche angeordnet ist, und einem dazu verschwenkbaren
Oberschenkelteil umfasst. Die "Entlastung" erfolgt dann, indem das Unterschenkel-/Fußteil
das Oberschenkelteil geringfügig anhebt, wenn der Berührungssensor auf dem Untergrund
aufliegt und die Hubeinrichtung nach ihrem automatischen Ausschalten noch nachlaufen
sollte. Alternativ kann der "Nachlaufweg" auch durch Vorsehen eines Elements aus nachgiebigem
Material an dem Unterschenkel-/Fußteil der Krankentransportvorrichtung kompensiert
werden, wenn das fußseitige Ende der Liegefläche bei abgeklapptem Unterschenkel-/Fußteil
beim Absenken des Untergestells auf ein Hindernis trifft.
[0016] In weiterer zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung kann ferner vorgesehen sein,
dass die Sicherheitseinrichtung einen Abstandssensor zur Erkennung der Annäherung
des Unterschenkel-/Fußteils zum Untergrund, auf dem das Untergestell ruht, aufweist,
und dass der Abstandssensor ein Ausschaltsignal zum automatischen Ausschalten der
Hubeinrichtung ausgibt, wenn der Abstand einen vorgegebenen Minimalwert unterschreitet.
Bei dieser Variante der erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung erfolgt die automatische
Abschaltung der Hubeinrichtung berührungslos mit Hilfe eines Abstandssensors, der
den Abstand des fußseitigen Endes des Unterschenkel-/Fußteils zum Untergrund bzw.
zum Untergestell erfasst, wenn das Untergestell abgesenkt wird. Abstandssensoren sind
im Stand der Technik grundsätzlich bekannt und arbeiten insbesondere optisch. Aber
auch kapazitiv oder induktiv arbeitende Abstandssensoriken können erfindungsgemäß
eingesetzt werden.
[0017] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung kann die Sicherheitseinrichtung
eine Lichtschranke aufweisen, in die das Unterschenkel-/Fußteil vor einer Kontaktierung
des Untergrunds, auf dem das Untergestell ruht, eintaucht, wobei die Lichtschranke
ein Ausschaltsignal zum automatischen Ausschalten der Hubeinrichtung ausgibt, wenn
das Unterschenkel-/Fußteil in die Lichtschranke eintaucht. Wie oben beschrieben, kann
das Untergestell bei Verwendung einer Doppelscherenkonstruktion als Hubeinrichtung
mit zwei übereinander angeordneten Scherenantrieben vergleichsweise kurz (bezogen
auf die Längserstreckung des Untergestells) ausgebildet sein, was es ermöglicht, die
Krankentransportvorrichtung bequem auch bei engen Raumverhältnissen zu verfahren.
Ein insoweit kurzes Untergestell sollte aber nichtsdestotrotz der Krankentransportvorrichtung
die erforderliche Standstabilität verleihen. Insoweit ist es zweckmäßig, das Untergestell
im unteren Bereich, in dem sich die Lauf- und Lenkrollen befinden, länger auszubilden
als es für den Betrieb der Doppelscherenkonstruktion an sich erforderlich wäre. Damit
aber steht das Untergestell im unteren Bereich über das Unterschenkel-/Fußteil über,
wenn dieses abgeklappt ist. Die Lösung für diesen Konflikt besteht nun darin, am fußteilseitigen
Ende zwischen den dort angeordneten Lauf- bzw. Lenkrollen des Untergestells einen
Freiraum zu schaffen, in den das Unterschenkel-/Fußteil einschwenken bzw. eintauchen
kann, wenn es abgeklappt ist. Dieser Freiraum kann nun beispielsweise von einer Lichtschranke
"überwacht" werden, womit sichergestellt ist, dass die Hubeinrichtung beim Absenken
des Untergestells automatisch abgeschaltet wird, wenn das in diesem Zustand abgeklappte
Unterschenkel-/Fußteil in den Freiraum eintaucht.
[0018] Die zuvor beschriebene Sicherheitseinrichtung mit automatischer Abschaltfunktion
der Hubeinrichtung des Untergestells sollte zweckmäßigerweise erst dann aktiviert
sein, wenn es erforderlich ist, wenn also das Unterschenkel-/Fußteil abgeklappt ist.
Dieser Zustand der Liegefläche kann beispielsweise sensorisch überwacht werden, indem
die Schwenkgelenke zwischen den einzelnen Teilen der Liegefläche und insbesondere
zwischen dem Unterschenkel-/Fußteil und dem Mittelteil der Liegefläche sensorisch
überwacht werden. Damit wäre es möglich, die Sicherheitseinrichtung und die zugehörige
Sensorik in dem Augenblick "scharf zu schalten", wenn das Unterschenkel-/Fußteil um
ein vorgebbares Mindestmaß aus der Horizontalen in Richtung der Vertikalen verschwenkt
ist.
[0019] Eine weitere Variante der Sicherheitseinrichtung kann erfindungsgemäß auch rein mechanisch
arbeiten. Dabei kann der Umstand ausgenutzt werden, dass die Längserstreckung der
Liegefläche bei einer Krankentransportvorrichtung, die sowohl als Krankentrage als
auch als Krankenstuhl verwendet werden soll, längenveränderbar sein sollte. Dies gilt
vor allem für das Unterschenkel-/Fußteil, da dieses in der Stuhlfunktion auf eine
Länge von ca. 45 cm zusammenschiebbar sein sollte. Ein derart kurzes Unterschenkel-/Fußteil,
wie es für die Krankenstuhlfunktion von Vorteil ist, um eine bequeme Sitzhöhe einnehmen
zu können, ist aber dann ungeeignet, wenn die Krankentransportvorrichtung zum Liegendtransport
des Patienten verwendet wird. Dann benötigt man insbesondere nach Norm-Vorgaben eine
Liegefläche, die etwa 2 m lang ist.
[0020] In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung ist daher gemäß einer weiteren Variante
der Erfindung vorgesehen, dass die Sicherheitseinrichtung als verlängerbares Unterschenkel-/Fußteil
ausgebildet ist oder dass zur Sicherheitseinrichtung ein ausziehbares Unterschenkel-/Fußteil
gehört und dass das Unterschenkel-/Fußteil eine unidirektional wirkende Rastvorrichtung
aufweist, die zum Verlängern des Unterschenkel-/Fußteils zu entriegeln ist und die
sich zum Verkürzen des Unterschenkel-/Fußteils automatisch entriegelt. Die Längenveränderbarkeit
des gemäß dieser Variante vorgesehenen Unterschenkel-/Fußteils ist dabei derart ausgebildet,
dass eine Rastvorrichtung mechanisch gelöst werden muss, um das Unterschenkel-/Fußteil
zu verlängern. In verschiedenen Auszugspositionen lässt sich nun das Unterschenkel-/Fußteil
mechanisch arretieren. Das Zusammenschieben des Unterschenkel-/Fußteils zum Verkürzen
desselben erfolgt hingegen automatisch, d.h. ohne Entriegelung der Rastvorrichtung.
[0021] Somit ist es möglich, dass sich das Unterschenkel-/Fußteil automatisch verkürzt,
wenn das Untergestell im abgeklappten Zustand des Unterschenkel-/Fußteils abgesenkt
wird und dabei das Unterschenkel-/Fußteil in Kontakt mit dem Untergrund gelangt. Eine
derartig ausgebildete Sicherheitseinrichtung ist insoweit als einfache Variante zu
sehen, als nun durch einfache Aktivierung der Absenk-Position bei abgeklapptem Unterschenkel-/Fußteil
in jedem Fall dafür gesorgt ist, dass es zu keinerlei Beschädigungen der Krankentransportvorrichtung
kommt, und zwar ohne aufwendige Sensorik.
[0022] In weiterer zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die
Krankentransportvorrichtung zusätzlich mit einem Patientenrückhaltesystem ausgestattet
ist. Hierbei weist das Patientenrückhaltesystem neben einem Gurtsystem zum Anschnallen
des Patienten auch eine Fußstütze auf, wobei die Fußstütze als ein U-förmiger Rückhaltebügel
ausgebildet ist, der einen quer zu Seitenrahmenabschnitten des Unterschenkel-/Fußteils
verlaufenden Basisschenkel mit an dessen beiden Enden abstehenden Seitenschenkeln
aufweist, die an ihren dem Basisschenkel abgewandten freien Enden mit den Seitenrahmenabschnitten
gekoppelt sind. Der Rückhaltebügel ist dabei gelenkig mit dem Unterschenkel-/Fußteil
verbunden, um nämlich dann, wenn der Rückhaltebügel als Teil des Patientenrückhaltesystems
eingesetzt wird, diesen hochschwenken zu können, damit er als Fußstütze dient. Diese
Position nimmt der Rückhaltebügel typischerweise dann an, wenn der Patient liegend
in einem Rettungs- bzw. Krankentransportfahrzeug transportiert wird. Wird die erfindungsgemäße
Krankentransportvorrichtung hingegen als Krankenstuhl eingesetzt, so wäre ein hochgeklappter
Rückhaltebügel insoweit nachteilig, als dass er bei abgeklapptem Unterschenkel-/Fußteil
störend und hinderlich wirkt. Er würde nämlich dafür sorgen, dass die Füße des Patienten
bzw. seine Fersen vom Unterschenkel-/Fußteil beabstandet sein müssten, wenn der Patient
auf den Krankenstuhl abgesetzt wird bzw. vom Krankenstuhl aufgenommen werden soll.
Im Krankenstuhlzustand der Krankentransportvorrichtung muss also der Rückhaltebügel
abgeklappt bzw. zurückgeklappt sein, um nicht hinderlich zu sein.
[0023] Wie bereits zuvor beschrieben, ist es zweckmäßig, wenn das Unterschenkel-/Fußteil
verlängerbar ist und eine Rastvorrichtung zur Fixierung in mehreren Auszugspositionen
aufweist. Dabei ist es ferner zweckmäßig, wenn das Unterschenkel-/Fußteil ein erstes
Unterschenkel-/Fußteilelement und ein verschiebbar am ersten Unterschenkel-/Fußteilelement
geführtes zweites Unterschenkel-/Fußteilelement aufweist, wobei das zweite Unterschenkel-/Fußteilelement
in unterschiedlichen Auszugspositionen an dem ersten Unterschenkel-/Fußteilelement
verriegelbar ist.
[0024] Bei einem verlängerbaren Unterschenkel-/Fußteil, das, wie zuvor beschrieben, zwei
Fußteilelemente aufweist, die verschiebbar aneinander geführt sein, ist es ferner
zweckmäßig, wenn das erste Unterschenkel-/Fußteilelement gelenkig mit dem Mittelteil
der Liegefläche verbunden ist.
[0025] Der Rückhaltebügel sollte zusammen mit dem ausziehbaren zweiten Unterschenkel-/Fußteilelement
gekoppelt sein, um in jeder Auszugsposition des Unterschenkel-/Fußteils als Fußstütze
zu dienen, wenn der Patient mittels des Patientenrückhaltesystems auf der Liegefläche
gesichert ist.
[0026] In weiterer zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung kann ferner vorgesehen sein,
dass die Längsholme der Liegefläche beidseitig des Unterschenkel-/Fußteils angeordnete,
als mit dem ersten Unterschenkel-/Fußteilelement verbundene Seitenschienen ausgebildet
sind und dass das erste Unterschenkel-/Fußteilelement Seitenführungsschienen aufweist,
an denen mit dem zweiten Unterschenkel-/Fußteilelement verbundene Führungselement
axial geführt sind. Hierbei ist es ferner von Vorteil, wenn die freien Enden der Seitenschenkel
des Rückhaltebügels mit den Führungselementen gelenkig gekoppelt sind.
[0027] Krankentransportvorrichtungen in Form von z.B. Krankentragen weisen im Regelfall
zwei Längsholme auf, zwischen denen sich eine Liegefläche befindet. Ein auf der Liegefläche
liegender Patient kann mit Hilfe eines Patientenrückhaltesystems angeschnallt werden,
um während des Transports in einem Kranken- bzw. Rettungstransportwagen gesichert
zu sein. Neben einem Gurtsystem umfasst ein derartiges Patientenrückhaltesystem auch
eine Fußstütze, die am fußseitigen Ende der Liegefläche von dieser als Fußplatte aufragt,
die ihrerseits durch Gurte mit den Längsholmen der Krankentrage verzurrt ist. Beim
Hantieren mit der Krankentransportvorrichtung kann eine derartige Fußstütze mitunter
hinderlich sein.
[0028] Eine Variante der Erfindung sieht eine Krankentransportvorrichtung vor, die versehen
ist mit
- einer Krankentrage, die zwei Längsholme mit einer zwischen diesen angeordneten Liegefläche
aufweist,
- wobei die Liegefläche ein kopfseitiges Ende und ein fußseitiges Ende aufweist,
- einem Patientenrückhaltesystem, das neben einem Gurtsystem zum Anschnallen des Patienten
auch eine Fußstütze aufweist,
- wobei die Fußstütze als ein U-förmiger Rückhaltebügel ausgebildet ist, der einen quer
zu den Längsholmen verlaufenden Basisschenkel mit an dessen beiden Enden abstehenden
Seitenschenkeln aufweist, die an ihren dem Basisschenkel abgewandten freien Enden
mit den Längsholmen gekoppelt sind,
- wobei der Rückhaltebügel als Rohr ausgebildet ist, und
- einem strangförmigen Element, insbesondere einem Innengurt, das bzw. der durch das
Rohr des Rückhaltebügels hindurchgeführt ist und ein Material aufweist, welches reißfester
ist als das Material des Rückhaltebügels,
- wobei die Enden des strangförmigen Elements an den freien Enden der Seitenschenkel
des Rückhaltebügels und/oder aus diesem herausgeführt sowie an den Längsholmen befestigt
sind.
[0029] Die bei dieser Variante vorgesehene Fußstütze ist als U-förmiger Rückhaltebügel ausgebildet,
der neben einem Basisschenkel auch zwei von dessen Enden seitlich abstehende Seitenschenkel
aufweist. Der Basisschenkel verläuft in Höhe des fußseitigen Endes der Liegefläche
und bildet insbesondere dieses Ende und ist als Rohr ausgebildet. Die Seitenschenkel
des U-förmigen Rückhaltebügels sind mit den Seiten- bzw. Längsholmen der Krankentrage
oder aber auch den Seitenholmen des Fußteils der Liegefläche gekoppelt.
[0030] Zur Stabilisierung des Rückhaltebügels weist dieser ein insbesondere flexibles, im
Wesentlichen nicht dehnbares, reißfestes, innenliegendes strangförmiges Element auf,
bei dem es sich vorzugsweise um ein Element aus Anschnallgurtmaterial oder aus hochfestem
Fasermaterial und sozusagen um einen "Innengurt" handelt. Der Innengurt bzw. das strangförmige
Element besteht aus einem deutlich reißfesteren Material als das Material des Rückhaltebügels,
bei dessen Material es sich aus Gewichtsgründen zweckmäßigerweise um Aluminium bzw.
eine Aluminiumlegierung oder aus Kunststoff handelt. Die Enden des strangförmigen
Elements, das durch das Rohr des Rückhaltebügels verläuft, sind ebenfalls an den Längs-
bzw. Seitenholmen der Liegefläche bzw. des Fußteils der Liegefläche befestigt oder
aber sie sind an den freien Enden der Seitenschenkel des Rückhaltebügels befestigt,
und zwar dort, wo die Seitenschenkel ihrerseits mit den Längs- bzw. Seitenholmen verbunden
sind.
[0031] In vorteilhafter Ausgestaltung dieser Variante der Erfindung sind die freien Enden
der Seitenschenkel des Rückhaltebügels gelenkig mit den Längsholmen gekoppelt. Dies
ermöglicht es, dass der Rückhaltebügel dann, wenn das Rückhaltesystem benötigt wird,
hochgeklappt werden kann. Im nicht benötigten Zustand liegt der Rückhaltebügel sozusagen
auf dem Fußteil der Liegefläche auf und verläuft entlang der beiden Seitenränder und
des fußseitigen Randes des Fußteils.
[0032] Der leichtgewichtig ausgebildete Rückhaltebügel der nach dieser Variante gegebenen
Krankentransportvorrichtung wird so durch das strangförmige innenliegende Element
stabilisiert, so dass er in einem Crash-Fall seine Funktion als Teil des Patientenrückhaltesystems
zuverlässig ausüben kann. Durch die Hoch- und Abklappbarkeit des Haltebügels erhöht
sich der Komfort für das Bedienpersonal der Krankentransportvorrichtung deutlich.
[0033] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Variante der Erfindung ist vorgesehen,
dass die freien Enden der Seitenschenkel des Rückhaltebügels um eine gemeinsame oder
um jeweils eine Gelenkachse schwenkbar sind und dass die Enden des strangförmigen
Elements an der gemeinsamen Gelenkachse oder an jeder der Gelenkachsen angebracht
sind.
[0034] Um die Wendigkeit von Krankentransportvorrichtungen zu erhöhen, bietet es sich an,
die Liegefläche zu verkürzen. Damit ließen sich aber nur noch Patienten mit entsprechender
Größe transportieren. Um trotz kurzer Liegefläche dennoch eine Liegefläche mit Norm-Maßen
realisieren zu können, ist es zweckmäßig, wenn die Liegefläche ein Unterschenkel-/Fußteil
aufweist, das zur Verlängerung der Liegefläche ausziehbar ist.
[0035] An dieser Stelle sei hervorgehoben, dass die Ausziehbarkeit des Unterschenkel-/Fußteils
der Liegefläche in Kombination mit einem Rückhaltebügel, wie er zuvor beschrieben
ist, unabhängig davon schutzfähig ist, ob der Bügel als Rohr ausgebildet ist und ob
er von einem strangförmigen Element der zuvor genannten Art durchzogen ist.
[0036] Eine weitere Variante der Erfindung betrifft also insoweit eine Krankentransportvorrichtung
mit
- einer Krankentrage, die zwei Längsholme mit einer zwischen diesen angeordneten Liegefläche
aufweist,
- wobei die Liegefläche ein kopfseitiges Ende und ein fußseitiges Ende aufweist,
- einem Patientenrückhaltesystem, das neben einem Gurtsystem zum Anschnallen des Patienten
auch eine Fußstütze aufweist,
- wobei die Fußstütze als ein U-förmiger Rückhaltebügel ausgebildet ist, der einen quer
zu den Längsholmen verlaufenden Basisschenkel mit an dessen beiden Enden abstehenden
Seitenschenkeln aufweist, die an ihren dem Basisschenkel abgewandten freien Enden
mit den Längsholmen gekoppelt sind,
- wobei die Liegefläche ein Unterschenkel-/Fußteil aufweist, das zur Verlängerung der
Liegefläche ausziehbar ist, und
- wobei der Rückhaltebügel an den freien Enden seiner Seitenschenkel insbesondere gelenkig
mit den Längsholmen bzw. mit Seitenholmen der Liegefläche bzw. des Unterschenkel-/Fußteils
gekoppelt sein kann, um auf- und abklappbar zu sein.
[0037] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung dieser Variante der Erfindung kann das Unterschenkel-/Fußteil
ein gelenkig mit einem Oberschenkelteil der Liegefläche gekoppeltes erstes Unterschenkel-/Fußteilelement
und ein verschiebbar zum ersten Unterschenkel-/Fußteilelement an diesem geführtes
zweites Unterschenkel-/Fußteilelement aufweisen.
[0038] Bei einer derartigen Ausgestaltung der Längenveränderbarkeit des Unterschenkel-/Fußteils
ist der Rückhaltebügel vorzugsweise mit dem zweiten Unterschenkel-/Fußteilelement
gekoppelt, verfährt also zusammen mit diesem zweiten Unterschenkel-/Fußteilelement
und bildet somit immer den fußseitigen Abschluss der Liegefläche, was für seine Funktion
als Fußstütze des Patientenrückhaltesystems wesentlich ist.
[0039] In den unterschiedlichen Auszugspositionen des Unterschenkel-/Fußteils ist dieses
durch eine mechanische Rast- bzw. Verriegelungsvorrichtung fixierbar. Beispielsweise
könnte die Fixierung durch Rast- bzw. Verriegelungsbolzen realisiert werden, die in
entsprechende Rast- bzw. Verriegelungsvertiefungen eintauchen, um die mechanische
Verriegelung der beiden Unterschenkel-/Fußteilelemente zu bewerkstelligen.
[0040] In weiterer zweckmäßiger Ausgestaltung dieser Variante der Erfindung weist das erste
Unterschenkel-/Fußteilelement Seitenführungsschienen auf, an denen mit dem zweiten
Unterschenkel-/Fußteilelement verbundene Führungselemente axial geführt sind. Die
zuvor beschriebene mechanische Rast- bzw. Verriegelungsvorrichtung wirkt dann also
zwischen einerseits den Führungselementen und andererseits den Seitenführungsschienen.
[0041] In zweckmäßiger Ausgestaltung dieser Variante der Erfindung kann ferner vorgesehen
sein, dass die freien Enden der Seitenschenkel des Rückhaltebügels mit den Führungselementen
gelenkig gekoppelt sind. Damit ist also gewährleistet, dass der Rückhaltebügel mit
dem zweiten Unterschenkel-/Fußteilelement gemeinsam verfährt und gelenkig mit diesem
verbunden ist, wozu die Führungselemente dienen.
[0042] In weiterer zweckmäßiger Ausgestaltung dieser Variante der Erfindung kann vorgesehen
sein, dass die Krankentransportvorrichtung ein insbesondere höhenverstellbares Untergestell
mit Lenk- und/oder Laufrollen, einem oberen Rahmen und gegebenenfalls einem unteren
Rahmen aufweist, wobei die Liegefläche umfasst (i) ein Mittelteil mit einem dem kopfseitigen
Ende der Liegefläche zugewandten ersten Ende und einem dem fußseitigen Ende der Liegefläche
zugewandten zweiten Ende, (ii) ein mit dem ersten Ende des Mittelteils gelenkig verbundenes
Rückenlehnenteil, das um eine erste Schwenkachse schwenkbar ist, die quer zur durch
das kopfseitige Ende und das fußseitige Ende der Liegefläche definierten Längserstreckung
der Liegefläche verläuft, und (iii) das um eine zur ersten Schwenkachse parallele
zweite Schwenkachse relativ zum Mittelteil schwenkbar angeordnetes Unterschenkel-/Fußteil,
welches bei hochgeschwenktem Rückenlehnenteil zur Bildung eines Krankenstuhls abklappbar
ist.
[0043] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung dieser Variante der Erfindung ist vorgesehen,
dass der obere Rahmen zwei Rahmenlängsabschnitte und zwei quer zu diesen verlaufende
Rahmenquerabschnitte aufweist, wobei der erste Rahmenquerabschnitt dem kopfseitigen
Ende der Liegefläche und der zweite Rahmenquerabschnitt dem fußseitigen Ende der Liegefläche
zugewandt ist, und wobei die zweite Schwenkachse bei Betrachtung der Liegefläche von
oben zu der dem ersten Rahmenquerabschnitt des oberen Rahmens abgewandten Seite des
zweiten Rahmenquerabschnitts positioniert ist.
[0044] In zweckmäßiger Ausgestaltung dieser Variante der Erfindung ist ferner vorgesehen,
dass das Mittelteil der Liegefläche ein Sitzteil und ein Oberschenkelteil aufweist,
das relativ zum Sitzteil um eine zur ersten und zur zweiten Schwenkachse parallele
dritte Schwenkachse verschwenkbar ist und mit dem das Unterschenkel-/Fußteil um die
zweite Schwenkachse schwenkbar verbunden ist.
[0045] In weiterer zweckmäßiger Ausgestaltung dieser Variante der Erfindung ist das Untergestell
mit einem unteren Rahmen versehen, der zwei Rahmenlängsabschnitte und zwei quer dazu
verlaufende Rahmenquerabschnitte aufweist, wobei der erste Rahmenquerabschnitt dem
kopfseitigen Ende der Liegefläche und der zweite Rahmenquerabschnitt dem fußseitigen
Ende der Liegefläche zugewandt ist.
[0046] In zweckmäßiger Ausgestaltung dieser Variante der Erfindung ist vorgesehen, dass
die beiden Rahmenlängsabschnitte des unteren Rahmens jeweils über dessen zweiten Rahmenquerabschnitt
überstehen, wobei in diesen Überstandsabschnitten der Rahmenlängsabschnitte jeweils
eine Lenk- und/oder Laufrolle angeordnet ist, und dass das Unterschenkel-/Fußteil
der Liegefläche an dessen fußseitigen Ende im zum unteren Rahmen des Untergestells
hin abgeklappten Zustand in den Freiraum zwischen den beiden Überstandsabschnitten
eintauchbar ist.
[0047] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung dieser Variante der Erfindung kann das Unterschenkel-/Fußteil
der Liegefläche an dessen fußseitigen Ende im zum unteren Rahmen des Untergestells
hin abgeklappten Zustand zu der dem ersten Rahmenquerabschnitt des unteren Rahmens
abgewandten Seite des zweiten Rahmenquerabschnitts und insbesondere an diesem anliegend
positionierbar sein.
[0048] Die Erfindung lässt sich vor allem bei und/oder mit einer Krankentransportvorrichtung
realisieren, wie sie in
WO-A-2018/153940 beschrieben ist, deren Inhalt hiermit durch Bezugnahme zum Gegenstand der vorliegenden
Erfindung gehört.
[0049] Die erfindungsgemäße Krankentransportvorrichtung gemäß jeder der zuvor beschriebenen
Varianten bzw. Weiterbildungen ist ferner zweckmäßigerweise mit einer Verriegelungsvorrichtung
zur lösbaren Verriegelung des Untergestells und/oder der Liegefläche in einem Patiententransportfahrzeug,
wie z. B. einem Rettungstransportwagen oder einem Krankentarnsportwagen versehen.
[0050] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels und unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert. Im Einzelnen zeigen dabei:
- Fign. 1 und 2
- perspektivische Ansichten einer Krankentransportvorrichtung mit Hubeinrichtung und
einer in einzelne Bereiche unterteilten Liegefläche, die für den Liegentransport ausgerichtet
ist, wobei das ausziehbare Fußteil in Fig. 1 im vollständig eingeschobenen Zustand
sowie der Fußbügel im hochgeklappten Zustand gezeigt sind und in Fig. 2 das Fußteil
im vollständig herausgezogenen Zustand sowie der Fußbügel im heruntergeklappten Zustand
gezeigt sind,
- Fig. 3
- die Krankentransportvorrichtung gemäß Fign. 1 und 2, wobei die Liegefläche als Krankenstuhl
gewandelt ist,
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf das Fußteil mit dem Fußbügel als Fußstütze des Patientenrückhaltesystems
und
- Fign. 5 und 6
- Seitenansichten des Fußteils im zusammengeschobenen und im ausgezogenen Zustand mit
Darstellung der Matratzenauflagen.
[0051] In den Fign. 1 bis 4 ist eine Krankentransportvorrichtung 10 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
gezeigt. Die Krankentransportvorrichtung 10 umfasst ein höhenverstellbares Untergestell
12 und eine Liegefläche 14, die oberhalb des Untergestells 12 und gegebenenfalls von
diesem abnehmbar angeordnet ist. Das Untergestell 12 weist einen unteren Rahmen 16
mit Lauf- und/oder vier Lenkrollen 18 auf. Ferner umfasst das Untergestell 12 einen
oberen Rahmen 20. Zwischen den beiden Rahmen befindet sich eine Hubeinrichtung 22,
die in diesem Ausführungsbeispiel und für die Erfindung insoweit keine Rolle spielend
zwei übereinander angeordnete Einzel-Schereneinheiten aufweist, nämlich eine untere
Hubschereneinheit 24 und eine obere Hubschereneinheit 26. Die untere Hubschereneinheit
24 ist mit dem unteren Rahmen 16 einerseits drehbar und andererseits schwenk- sowie
längsverschiebbar gekoppelt, während die obere Hubschereneinheit 26 in gleicher Weise
mit dem oberen Rahmen 20 mechanisch gekoppelt ist. Beide Hubschereneinheiten 24, 26
sind an ihren einander zugewandten Enden gelenkig miteinander verbunden. Über einen
Antrieb 28, der einen Motor 30 und ein Stellglied 32 aufweist, lassen sich die beiden
Hubschereneinheiten 24, 26 höhenverstellen.
[0052] Wie beispielsweise anhand der Fign. 1 und 2 zu erkennen ist, weist jede Hubschereneinheit
24 bzw. 26 zwei (Scherenarm-)Paare 34 aus sich jeweils kreuzenden ersten und zweiten
Streben 36, 38 (Scherenarme) auf. Die Streben sind bei 40 schwenkbar miteinander verbunden.
Das erste Ende 42 der ersten Strebe 36 ist bei 44 drehbar mit dem unteren Rahmen 16
verbunden, während das erste Ende 46 jeder zweiten Strebe 38 längsverschiebbar am
Rahmen 16 geführt ist (siehe bei 48). Im analoger Weise sind die ersten Enden der
ersten Streben 36 der oberen Hubschereneinheit 26 drehbar mit dem oberen Rahmen 20
verbunden (siehe bei 50), während die ersten Enden 46 der zweiten Streben 38 wie bei
52 gezeigt schwenkbar und längsverschiebbar am oberen Rahmen 20 geführt sind.
[0053] An den den ersten Enden 42 abgewandten zweiten Enden 54, 56 der ersten und zweiten
Streben 36, 38 den zweiten Enden 58, 60 der zweiten Streben 38 sind beide Hubschereneinheiten
24, 26 gelenkig miteinander verbunden.
[0054] Die Liegefläche 14 weist ein Mittelteil 62 auf, das ein unbewegliches Sitzteil 64
und ein damit gelenkig verbundenes Oberschenkelteil 66 umfasst. Zum kopfseitigen Ende
68 der Liegefläche 14 hin weist das Mittelteil 62 ein erstes Ende 70 auf, das über
eine erste Schwenkachse 72 mit einem Rückenlehnenteil 74 der Liegefläche 14 schwenkbar
verbunden ist. Das Mittelteil 62 weist darüber hinaus ein zweites Ende 76 auf, das
dem fußseitigen Ende 78 der Liegefläche 14 zugewandt ist und das über eine zweite
Schwenkachse 80 gelenkig mit einem Unterschenkel-/Fußteil 82 der Liegefläche 14 verbunden
ist. Zwischen dem Oberschenkelteil 66 und dem feststehenden Sitzteil 64 befindet sich
eine dritte Schwenkachse 83.
[0055] In den Fign. 1 bis 3 ist gezeigt, wie die Liegefläche 14 zu einer Stuhlfläche wandelbar
ist. Insbesondere ist zu erkennen, dass das Unterschenkel-/Fußteil 82 in eine Aussparung,
das heißt in einen Freiraum 93 am unteren Rahmen 16 eintaucht, wenn das Untergestell
12 in der Funktion der Krankentransportvorrichtung 10 als Krankenstuhl so weit abgesenkt
wird, dass das fußseitige Ende 78 des Unterschenkel-/Fußteil 82 nahe dem Untergrund
ist, auf dem das Untergestell 12 verfahren wird.
[0056] Beide Rahmen 16, 20 weisen jeweils zwei Rahmenlängsabschnitte 84, 85, (am unteren
Rahmen 16) und 86, 87 (am oberen Rahmen 20) und zwei Rahmenquerabschnitte 88, 89 bzw.
90, 91 auf. Während der obere Rahmen 20 im Wesentlichen rechteckig ist, weist der
untere Rahmen 16 an seinem fußseitigen Rahmenquerabschnitt 89 einen Überstand auf,
der durch Überstandsabschnitte 92 der Rahmenlängsabschnitte 84, 85 entsteht. Anders
ausgedrückt stehen die Rahmenlängsabschnitte 84, 85 um die Überstandsabschnitte 92
nach außen über den fußseitigen Rahmenquerabschnitt 89 über. Dadurch entsteht ein
Freiraum 93, in den das Unterschenkel-/Fußteil 82 mit dem fußseitigen Ende 78 der
Liegefläche 14 hineinragt, wenn die Liegefläche 14 zu einer Stuhlfläche gewandelt
ist und das Untergestell 12 in seiner dann niedrigstmöglichen Position ist, wie Fig.
3 zeigt.
[0057] Ferner sei noch kurz auf die Auszugsabschnitte 96 mit den Griffstücken 98 des Halterahmens
98 für die Liegefläche 14 verwiesen, wie die Fign. 1 und 2 zeigen. Diese Auszugsabschnitte
96 lassen sich in Rahmenlängsabschnitte 99 (Profile) des Halterahmens 98 hineinschieben
und aus diesen herausziehen.
[0058] Wie bereits oben erwähnt, ist das Unterschenkel-/Fußteil 82 ausziehbar gestaltet.
Am Unterschenkel-/Fußteil 82 befindet sich ein Rückhaltebügel 100, der in Form eines
U-förmigen gebogenen Rohres 101 ausgebildet ist. Der Rückhaltebügel 100 weist einen
Basisschenkel 102 als fußteilseitiges Ende 78 der Liegefläche 14 auf, von dem zwei
Seitenschenkel 104 abstehen. Die freien Enden 106 der Seitenschenkel 104 des Rückhaltebügels
100 sind um Gelenkachsen 108 an Führungselementen 110 schwenkbar gelagert. Die Führungselemente
110 sind gleitend auf Seitenführungsschienen 112 geführt, die Seitenabschnitte eines
Rahmens des Unterschenkel-/Fußteils 82 bilden.
[0059] Die Seitenführungsschienen 112 sind durch einen Querstrebe 113 miteinander verbunden
und bilden sozusagen einen im Wesentlichen U-förmigen Rahmen.
[0060] Zwischen den Seitenführungsschienen 112 befindet sich ein erstes Unterschenkel-/Fußteilelement
114, während sich zwischen diesem ersten Unterschenkel-/Fußteilelement 114 und der
Querstrebe 113 der Seitenführungsschienen 112 ein ausziehbares zweites Unterschenkel-/Fußteilelement
116 befindet. Das zweite Unterschenkel-/Fußteilelement 116 weist ebenfalls einen im
Wesentlichen U-förmigen Rahmen 118 auf, der mit den Führungselementen 110 verbunden
ist, so dass beim Verschieben des zweiten Unterschenkel-/Fußteilelements 116 auch
die Führungselemente 110 entlang den Seitenführungsschienen 112 gleiten. Damit bewegt
sich der Rückhaltebügel 100 mit, wenn das zweite Unterschenkel-/Fußteilelement 116
verschoben wird. Somit bildet der Rückhaltebügel 100 stets das fußseitige Ende der
Liegefläche 14.
[0061] Der Rückhaltebügel 100 kann nun im Bedarfsfalle hochgeschwenkt werden, um als Fußstütze
für das Patientenrückhaltesystem zu dienen. Der Rückhaltebügel 100 kann flachliegend
ausgerichtet sein, wenn das Patientenrückhaltesystem nicht benötigt wird. Dies ist
beispielsweise der Fall, wenn ein Patient auf die Krankentrage bzw. die Liegefläche
14 gelegt werden soll. Damit wirkt der Rückhaltebügel 100 also insoweit nicht störend
bzw. hinderlich.
[0062] Beim Liegendtransport in einem Rettungs- bzw. Krankentransportwagen sollte der Patient
durch das Patientenrückhaltesystem gesichert auf der Liegefläche 14 liegen. Der Rückhaltebügel
100 ist hochgeklappt und wirkt als Teil des Patientenrückhaltesystems insbesondere
dann, wenn von hinten auf das Fahrzeug ein anderes Fahrzeug auffährt. Zur Erhöhung
der Stabilität und insbesondere der Reißfestigkeit und Integrität des Rückhaltebügels
100 weist dieser einen innenliegend durchlaufenden Innengurt 120 auf (angedeutet in
den Fign. 5 und 6), der entweder an den freien Enden 106 des Rückhaltebügels 100 herausgeführt
und an dem herausziehbaren Unterschenkel-/Fußteil 82 fixiert ist oder aber der an
den Gelenkachsen 108 der Führungselemente 110 befestigt ist. Der Innengurt 120 erstreckt
sich durch den Hohlraum im Rohr 101, aus dem der Rückhaltebügel 100 geformt ist.
[0063] In den Fign. 5 und 6 ist in Seitenansicht nochmals das Unterschenkel-/Fußteil 82
im zusammengeschobenen Zustand (Fig. 5) und im ausgezogenen Zustand (Fig. 6) gezeigt.
In beiden Positionen ist der Rückhaltebügel 100 nach oben geschwenkt. Im zusammengeschobenen
Zustand deckt eine Matratzenauflage 122 die gesamte Liegefläche 14 ab. Wenn das zweite
Unterschenkel-/Fußteilelement 116 herausgezogen ist, zeigt sich eine im Vergleich
zur Matratzenauflage 122 dünnere Polsterauflage 124, die am fußseitigen Ende des zweiten
Unterschenkel-/Fußteilelements 116 fixiert ist und überlappend auf dem ersten Unterschenkel-/Fußteilelement
114 aufliegt. In dem Überlappungsbereich der Polsterauflage 124 befindet sich diese
dann also zwischen der Matratzenauflage 122 und dem ersten Unterschenkel-/Fußteilelement
114. Auf diese Weise ist also gewährleistet, dass der Patient auch bei verlängertem
Unterschenkel-/Fußteil 82 auf einer Polsterauflage aufliegt, und zwar mit seinen Füßen
und Fußgelenken.
[0064] Wie bereits oben erwähnt, lässt sich die Liegefläche 14 in eine Stuhlfläche umgestalten.
Dazu wird das Unterschenkel-/Fußteil 82 aus der geradlinig ausgerichteten Position
gemäß den Fign. 1 und 2 heraus abklappen. In der abgeklappten Position sollte das
Unterschenkel-/Fußteil 82 verkürzt, also im eingeschobenen Zustand sein. Denn in dieser
Position lässt sich nun das Untergestell 12 so weit absenken, dass das Mittelteil
62, d.h. das Sitzteil 64 und das Oberschenkelteil 66 bis auf eine Höhe absenken lassen,
die der üblichen Sitzhöhe von ca. 45 cm entspricht. Damit dies bei der erfindungsgemäßen
Krankentransportvorrichtung bzw. deren Liegefläche 14 überhaupt realisierbar ist,
ist die Liegefläche 14 hinsichtlich ihres Fußteils längenveränderbar, wie zuvor beschrieben.
Im kürzest möglichen Zustand des Fußteils lässt sich die Krankenstuhlfunktion realisieren,
während für den Liegendtransport die maximale Auszugsposition der Liegefläche 14 erforderlich
ist.
[0065] Ein weiterer Punkt, der für die Einnahme der Liegefläche 14 als Stuhlfläche förderlich
ist, betrifft den Rückhaltebügel 100. Dieser sollte an das Unterschenkel-/Fußteil
82 angeklappt sein, um nämlich in der Stuhlfunktion nicht von dem Unterschenkel-/Fußteil
82 abzustehen. Das würde zum Nachteil des Komforts bei der Nutzung der Krankenstuhlfunktion
sein. Denn dann wären die Fersen eines Patienten um den Abstand des Basisschenkels
102 des hochgeklappten Rückhaltebügels 100 von dem zweiten Unterschenkel-/Fußteilelement
116 entfernt, was das Hinsetzen in den Krankenstuhl und das Aufrichten aus dem Krankenstuhl
erheblich beeinträchtigen würde.
[0066] Eine weitere Besonderheit der erfindungsgemäßen Krankentransportvorrichtung ist in
einer Sicherheitseinrichtung 126 zu sehen, wie sie in den Figuren gezeigt ist. Diese
Sicherheitseinrichtung 126 ist in diesem Ausführungsbeispiel als berührungssensitive
Sensorleiste 128 realisiert, die beispielsweise eine kapazitiv, induktiv, resistiv
oder optisch arbeitende Sensorik aufweist, die auf eine Komprimierung des elastomeren
Materials der Sensorleiste 128 reagiert. In diesem Ausführungsbeispiel ist die Sensorleiste
118 an dem das fußseitige Ende 78 des Unterschenkel-/Fußteils 82 bildenden Abschnitt
119 des U-förmigen Rahmens 118, der beispielhaft als Rohr ausgeführt ist, angeordnet
und kann sich auch noch beidseitig dieses Abschnitts 119 längs des Rahmens 118 erstrecken.
Hintergrund dieser Vorgehensweise ist, dass verhindert werden muss, dass beim Absenken
des Untergestells 12 in der Krankenstuhlfunktion eine automatische Abschaltung der
Hubeinrichtung 22 erfolgen sollte, wenn das Unterschenkel-/Fußteil 82 mit seinem fußseitigen
Ende 78 den Untergrund, auf dem die Krankentransportvorrichtung ruht, kontaktiert.
Die für diese automatische Steuerung wesentlichen Komponenten sind schematisch in
den Fign. 1 und 2 gezeigt. Die Sensorik in der Sensorleiste 128 erzeugt bei Kontaktierung
mit dem Untergrund ein Ausgangssignal, das einer Steuereinheit 130 zugeführt wird,
die daraufhin den Motor 30 des Antriebs 28 der Hubeinrichtung 22 ausschaltet.
[0067] Die berührungssensitive Sensorleiste 128 kann aber auch an dem Rückhaltebügel 100
angeordnet sein. Alternativ ist es dann auch möglich, sowohl am U-förmigen Rahmen
118 des Unterschenkel-/Fußteils 82 und an dem Rückhaltebügel 100 jeweils eine berührungssensitive
Sensorleiste vorzusehen.
[0068] Andere bzw. zusätzliche Ausgestaltungen der Sicherheitseinrichtung 126 sind denkbar.
So könnte die Sicherheitseinrichtung 126 beispielsweise auch mit einer Lichtschranke
arbeiten, die den Freiraum 83 am unteren Rahmen 16 in Höhe der Überstandsabschnitte
92 der Rahmenlängsabschnitte 84 des unteren Rahmens 16 überwacht.
[0069] Anstelle einer auf Berührung reagierenden Sensorik kann in die Sensorleiste 128 auch
eine Näherungssensorik bzw. eine Abstandssensorik verbaut sein.
[0070] Eine mechanische Lösung der Sicherheitseinrichtung 126 ist dergestalt denkbar, dass
sich das zweite Unterschenkel-/Fußteilelement 116 automatisch verkürzt und einschiebt,
wenn am fußseitigen Ende 78 eine Andrückkraft wirkt, wie dies beispielsweise der Fall
ist, wenn das Untergestell bei herausgezogenem zweiten Unterschenkel-/Fußteilelement
116 und in der Stuhlfunktion abgesenkt wird. Die jeweilige Auszugsposition des längenveränderbaren
Unterschenkel-/Fußteils 82 sollte selbstverständlich in mehreren Stellungen verriegelbar
sein. Dies erfolgt mittels einer (nicht dargestellten) Rast- bzw. Verriegelungsvorrichtung
mit Verriegelungsstiften an beispielsweise den beiden Führungselementen 110, die in
Rast- bzw. Verriegelungslöcher der Seitenführungsschienen 112 eintauchen bzw. einrasten.
Die Raststifte sind dabei in Raststellung federbelastet und können durch ein Betätigungsorgan
(manuelle Betätigung) aus der Raststellung bzw. Verriegelungsstellung heraus bewegt
werden. Dann lässt sich das zweite Unterschenkel-/Fußteilelement 116 verschieben.
[0071] Durch entsprechenden Anfasungen an den Rastbolzen ist es nun möglich, dass das Herausziehen
des zweiten Unterschenkel-/Fußteilelements 116 nur nach Lösen der Rast- bzw. Verriegelungsvorrichtung
möglich ist, das Hineinschieben des zweiten Unterschenkel-/Fußteilelements 116 aber
wegen der schrägen Anfasung automatisiert erfolgt. Für die automatische Einschiebefunktion
des längenveränderbaren Unterschenkel-/Fußteils 82 in der oben beschriebenen Situation
bei Absenkung des Untergestells 12 in der Funktion der Liegefläche als Stuhlfläche
ist dies dann von Vorteil. Man könnte dann die Steuerung des Antriebs 28 der Hubeinrichtung
22 derart gestalten, dass sich die Hubeinrichtung 22 automatisch bis zu einer vorgegebenen
niedrigsten Stuhlpositionshöhe absenkt, in der der Abstand zwischen Sitzfläche und
Untergrund kleiner ist als die Längserstreckung des Unterschenkel-/Fußteils 82 im
vollständig eingeschobenen Zustand.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0072]
- 10
- Krankentransportvorrichtung
- 12
- Untergestell
- 14
- Liegefläche
- 16
- unterer Rahmen des Untergestells
- 18
- Lenk-/Laufrollen
- 20
- oberer Rahmen des Untergestells
- 22
- Hubeinrichtung
- 24
- untere Hubschereneinheit
- 26
- obere Hubschereneinheit
- 28
- Antrieb
- 30
- Motor
- 32
- Stellglied
- 34
- (Scherenarm-)Paare
- 36
- erste Streben
- 38
- zweite Streben
- 42
- erstes Ende einer ersten Strebe
- 46
- erstes Ende einer zweiten Strebe
- 54
- zweites Ende einer ersten Strebe
- 56
- zweite Enden
- 58
- zweiten Enden
- 60
- zweiten Enden
- 62
- Mittelteil
- 64
- Sitzteil
- 66
- Oberschenkelteil
- 68
- kopfseitigen Ende der Liegefläche
- 70
- erstes Ende des Mittelteils
- 72
- erste Schwenkachse
- 74
- Rückenlehnenteil
- 76
- zweites Ende des Mittelteils
- 78
- fußseitiges Ende der Liegefläche
- 80
- zweite Schwenkachse
- 82
- Unterschenkel-/Fußteil
- 83
- dritte Schwenkachse
- 84
- Rahmenlängsabschnitt des unteren Rahmens
- 85
- Rahmenlängsabschnitt des unteren Rahmens
- 86
- Rahmenlängsabschnitt des oberen Rahmens
- 87
- Rahmenlängsabschnitt des oberen Rahmens
- 88
- erster Rahmenquerabschnitt des unteren Rahmens
- 89
- zweiter Rahmenquerabschnitt
- 90
- erste Rahmenquerabschnitt
- 91
- zweiten Rahmenquerabschnitt
- 92
- Überstandsabschnitte
- 93
- Freiraum
- 96
- ausziehbaren Auszugsabschnitte
- 97
- Griffstücken
- 98
- Halterahmen der Liegefläche
- 99
- Rahmenlängsabschnitte, Profile des Halterahmens
- 100
- Rückhaltebügel
- 101
- Rohr des Haltebügels
- 102
- Basisschenkel
- 104
- Seitenschenkel
- 106
- freien Enden der Seitenschenkel
- 108
- Gelenkachsen des Rückhaltebügels
- 110
- Führungselemente
- 112
- Seitenführungsschienen des ersten Unterschenkel-/Fußteilelements
- 113
- Querstrebe
- 114
- erstes Unterschenkel-/Fußteilelement
- 116
- zweites Unterschenkel-/Fußteilelement
- 118
- Rahmen des zweiten Unterschenkel-/Fußteilelements
- 119
- Abschnitt des Rahmens des zweiten Unterschenkel-/Fußteilelements
- 120
- Innengurt des Rückhaltebügels
- 122
- Matratzenauflage
- 124
- Polsterauflage
- 126
- Sicherheitseinrichtung
- 128
- Sensorleiste der Sicherheitseinrichtung
- 130
- Steuereinheit
1. Krankentransportvorrichtung für den Transport eines Patienten in einem Fahrzeug, mit
- einem Untergestell (12) mit Lenk- und/oder Laufrollen, einem oberen Rahmen (20)
und gegebenenfalls einem unteren Rahmen (16) und mit einer Hubeinrichtung (22), die
automatisch mittels eines Antriebs (28) betreibbar ist,
- wobei die Höhenposition des oberen Rahmens (20) mittels der Hubeinrichtung (22)
zwischen einer Niedrigsthubposition und Höchsthubposition insbesondere stufenlos veränderbar
ist, und
- einer ein kopfteilseitiges Ende (76) und ein fußteilseitiges Ende (78) aufweisenden
Liegefläche (14) an und/oder auf dem oberen Rahmen (20), die mit dem oberen Rahmen
(20) verbunden oder mit dem oberen Rahmen (20) abnehmbar verbindbar ist,
- wobei die Liegefläche (14) umfasst ein Mittelteil (62) mit einem dem kopfseitigen
Ende (76) der Liegefläche (14) zugewandten ersten Ende und einem dem fußseitigen Ende
(78) der Liegefläche (14) zugewandten zweiten Ende, ein mit dem ersten Ende des Mittelteils
(62) gelenkig verbundenes Rückenlehnenteil (74), das um eine erste Schwenkachse (72)
schwenkbar ist, die quer zur durch das kopfseitige Ende (76) und das fußseitige Ende
(78) der Liegefläche (14) definierten Längserstreckung der Liegefläche (14) verläuft,
und ein um eine zur ersten Schwenkachse (72) parallele zweite Schwenkachse (80) relativ
zum Mittelteil (62) schwenkbar angeordnetes Unterschenkel-/Fußteil (82), welches bei
hochgeschenktem Rückenlehnenteil (74) zur Bildung eines Krankenstuhls abklappbar ist,
und
- einer am Untergestell (12) und/oder einer an dem Unterschenkel-/Fußteil (82) angeordneten
Sicherheitseinrichtung zur Verhinderung einer Beschädigung der Liegefläche (14), insbesondere
des Unterschenkel-/Fußteils (82) der Liegefläche (14) und/oder des Untergestells (12)
und/oder einer Verletzung einer Person beim Absenken des Untergestells (12) im abgeklappten
Zustand des Unterschenkel-/Fußteils (82).
2. Krankentransportvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherheitseinrichtung (126) einen am fußseitigen Ende des Unterschenkel-/Fußteils
(82) angeordneten Berührungssensor (128) aufweist, der bei Kontakt des Unterschenkel-/Fußteils
(82) mit dem Untergestell (12) oder mit einem Untergrund, auf dem das Untergestell
(12) ruht, ein Ausschaltsignal zum automatischen Ausschalten der Hubeinrichtung (22)
ausgibt.
3. Krankentransportvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubeinrichtung (22) nach einem automatischen Ausschalten den oberen Rahmen (20)
um einen definierten Hub anhebt.
4. Krankentransportvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherheitseinrichtung (126) einen Abstandssensor zur Erkennung der Annäherung
des Unterschenkel-/Fußteils (82) zum Untergrund, auf dem das Untergestell (12) ruht,
aufweist, und dass der Abstandssensor ein Ausschaltsignal zum automatischen Ausschalten
der Hubeinrichtung (22) ausgibt, wenn der Abstand einen vorgegebenen Minimalwert unterschreitet.
5. Krankentransportvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherheitseinrichtung (126) eine Lichtschranke aufweist, in die das Unterschenkel-/Fußteil
(28) vor einer Kontaktierung des Untergrunds, auf dem das Untergestell (12) ruht,
eintaucht, wobei die Lichtschranke ein Ausschaltsignal zum automatischen Ausschalten
der Hubeinrichtung (22) ausgibt, wenn das Unterschenkel-/Fußteil (82) in die Lichtschranke
eintaucht.
6. Krankentransportvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherheitseinrichtung (126) als verlängerbares Unterschenkel-/Fußteil (82) ausgebildet
ist oder dass zur Sicherheitseinrichtung (126) ein ausziehbares Unterschenkel-/Fußteil
(82) gehört, und dass das Unterschenkel-/Fußteil (82) eine unidirektional wirkende
Rastvorrichtung aufweist, die zum Verlängern des Unterschenkel-/Fußteils (82) zu entriegeln
ist und die sich zum Verkürzen des Unterschenkel-/Fußteils (28) automatisch entriegelt.
7. Krankentransportvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch ein Patientenrückhaltesystem, das neben einem Gurtsystem zum Anschnallen des Patienten
auch eine Fußstütze aufweist, wobei die Fußstütze als ein U-förmiger Rückhaltebügel
(100) ausgebildet ist, der einen quer zu Seitenrahmenabschnitten (112) des Unterschenkel-/Fußteils
(82) verlaufenden Basisschenkel (102) mit an dessen beiden Enden abstehenden Seitenschenkeln
(104) aufweist, die an ihren dem Basisschenkel (102) abgewandten freien Enden (106)
mit den Seitenrahmenabschnitten (112) gekoppelt sind, wobei die Sicherheitseinrichtung
(126) zumindest teilweise am Rückhaltebügel (100) angeordnet ist.
8. Krankentransportvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die freien Enden (106) der Seitenschenkel (104) des Rückhaltebügels (100) gelenkig
mit den Seitenrahmenabschnitten (112) gekoppelt sind und dass der Rückhaltebügel (100)
herauf- und herunterschwenkbar angeordnet ist sowie im heruntergeschwenkten Zustand
das fußseitige Ende (78) des Unterschenkel-/Fußteils (82) bildet.
9. Krankentransportvorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Unterschenkel-/Fußteil (82) verlängerbar ist und eine Rastvorrichtung zur Fixierung
in mehreren Auszugspositionen aufweist.
10. Krankentransportvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Unterschenkel-/Fußteil (82) ein erstes Unterschenkel-/Fußteilelement (114) und
ein verschiebbar am ersten Unterschenkel-/Fußteilelement (114) geführtes zweites Unterschenkel-/Fußteilelement
(116) aufweist, wobei das zweite Unterschenkel-/Fußteilelement (116) in vorgegebenen
unterschiedlichen Auszugspositionen oder stufenlos an dem ersten Unterschenkel-/Fußteilelement
(114) verriegelbar ist.
11. Krankentransportvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Unterschenkel-/Fußteilelement (114) gelenkig mit dem Mittelteil (62) der
Liegefläche (14) verbunden ist.
12. Krankentransportvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Rückhaltebügel (100) mit dem zweiten Unterschenkel-/Fußteilelement (116) gekoppelt
ist.
13. Krankentransportvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Liegefläche (14) beidseitig des Unterschenkel-/Fußteils (82) angeordnete, mit
dem ersten Unterschenkel-/Fußteilelement (114) verbundene Seitenführungsschienen (112)
aufweist, an denen mit dem zweiten Unterschenkel-/Fußteilelement (116) verbundene
Führungselement (110) axial geführt sind.
14. Krankentransportvorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die freien Enden (106) der Seitenschenkel (104) des Rückhaltebügels (100) mit den
Führungselementen (110) gelenkig gekoppelt sind.
15. Krankentransportvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, gekennzeichnet durch eine Verriegelungsvorrichtung zur lösbaren Verriegelung des Untergestells (12) und
oder der Liegefläche (14) in einem Patiententransportfahrzeug, wie z. B. einem Rettungstransport-
oder einem Krankentransportwagen .