[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anschlussvorrichtung aufweisend einen ersten
Anschluss für ein Vakuumgerät und eine Mehrzahl von zweiten Anschlüssen für jeweils
eine Bedienvorrichtung für das Vakuumgerät.
[0002] Die Erfindung betrifft auch ein System aufweisend eine Anschlussvorrichtung mit einem
ersten Anschluss und einer Mehrzahl von zweiten Anschlüssen, wobei an dem ersten Anschluss
ein Vakuumgerät und an der Mehrzahl von zweiten Anschlüssen eine jeweilige Bedienvorrichtungen
für das Vakuumgerät angeschlossen ist.
[0003] Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Betreiben einer Anschlussvorrichtung
mit einem ersten Anschluss und einer Mehrzahl von zweiten Anschlüssen.
[0004] Verschiedene Vakuumkomponenten (insbesondere Pumpen und Druckmessgeräte) können nur
einen Kommunikationsanschluss (der kurz auch einfach nur als Anschluss bezeichnet
werden kann), beispielsweise in Form einer RS-485-Schnittstelle mit vorgegebenem Protokoll
enthalten, die zum Anschluss an Bediengeräte, beispielsweise eine DCU ("Display Control
Unit"; deutsch: Anzeigekontrolleinheit) oder HPU ("Handheld programming unit"; deutsch:
tragbare Programmiereinheit) eingerichtet ist. Über geeignete Komponenten (beispielsweise
einen USB/RS-485-Konverter) kann an den Kommunikationsanschluss auch ein PC (personal
computer) oder eine Industriesteuerung mit entsprechender Schnittstelle angeschlossen
werden. Über diesen Anschluss können ein oder mehrere Geräte (z.B. mehrere TMPs
[0005] (Turbomolekularpumpen), Digilines, oder MVPS (Membranvorpumpen)) normalerweise mit
genau einem Bediengerät verbunden werden. In der Praxis findet man dies u.a. in Pumpständen
(wobei beispielsweise eine MVP und eine TMP an ein DCU angeschlossen sind) oder in
Kundenapplikationen (wo beispielsweise mehrere Pumpen an einen PC angeschlossen sind).
[0006] Ein Problem dabei ist, dass bei Verwendung eines Masters (in anderen Worten: einer
Bedienvorrichtung oder eines Bediengeräts), welcher die Kommunikation initiiert, der
Anschluss eines zweiten Masters bzw. einer zweiten Bedienvorrichtung nicht möglich
ist. Dies kann jedoch gewünscht sein, wenn beispielsweise ein Pumpstand an einen PC
angeschlossen werden soll. In diesem Fall muss die RS-485-Verbindung zum DCU unterbrochen
und der Pumpstand muss stattdessen mit dem PC verbunden werden. Die Anzeige des DCU
kann dann nicht genutzt werden. Ebenfalls gibt es Applikationen, die auf ausgedehntem
Raum mehrere Pumpen mit einem PC zur Steuerung und/oder Kontrolle verbinden (beispielsweise
im Coating-Bereich). Aufgrund der räumlichen Ausdehnung werden häufig zusätzliche
lokale Anzeigegeräte zur Statusabfrage oder Diagnose gewünscht, da der Zugriff auf
den PC vom Standort der Pumpe aus schwierig oder nicht möglich ist.
[0007] Bei beispielhaften Vakuumgeräten des Stands der Technik ist also jeweils nur genau
ein Anschluss für genau eine Bedienvorrichtung vorgesehen. Damit lassen sich dann
Vakuumgeräte nur mit maximal einer Bedienvorrichtung verbinden.
[0008] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, die Anschlussmöglichkeiten von Bedienvorrichtungen
an Vakuumgeräte flexibler zu gestalten.
[0009] Diese Aufgabe wird durch eine Anschlussvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst, und insbesondere dadurch, dass die Anschlussvorrichtung aufweist: einen
ersten Anschluss für ein Vakuumgerät, insbesondere eine Vakuumpumpe oder eine Zubehöreinheit
für eine Vakuumpumpe oder ein System aus einem oder mehreren Vakuumpumpen und/oder
ein oder mehreren Zubehöreinheiten, beispielsweise ein Pumpstand; eine Mehrzahl von
zweiten Anschlüssen für jeweils eine Bedienvorrichtung für das Vakuumgerät; und eine
Kommunikationssteuereinheit, eingerichtet zum: Empfangen einer ersten Bediennachricht
von einer ersten Bedienvorrichtung; Weiterleiten der ersten Bediennachricht an das
Vakuumgerät; Empfangen einer zweiten Bediennachricht von einer zweiten Bedienvorrichtung,
nachdem die erste Bediennachricht empfangen wurde; Empfangen einer Antwort auf die
erste Bediennachricht von dem Vakuumgerät; und Weiterleiten der zweiten Bediennachricht
an das Vakuumgerät, nachdem die Antwort empfangen wurde.
[0010] In anderen Worten können an eine Anschlussvorrichtung ein Vakuumgerät und mehrere
Bedienvorrichtungen angeschlossen werden, und die Anschlussvorrichtung kann Nachrichten
(die als Bediennachrichten bezeichnet werden können) von jeder der Bedienvorrichtungen
an das Vakuumgerät weiterleiten. Nachdem eine Nachricht an das Vakuumgerät weitergeleitet
wurde, wird eine weitere, weiterzuleitende Nachricht erst an das Vakuumgerät weitergeleitet,
wenn eine Antwort von dem Vakuumgerät auf die zuvor übertragene Nachricht empfangen
wurde.
[0011] Mit einer solchen Anschlussvorrichtung kann mehr als eine Bedienvorrichtung für das
Vakuumgerät an das Vakuumgerät angeschlossen werden. Es wird verstanden werden, dass
auch wenn zur einfacheren Beschreibung in verschiedenen Ausführungsbeispielen nur
zwei Bedienvorrichtungen beschrieben sind, auch mehr als zwei Bedienvorrichtungen
an die Anschlussvorrichtung angeschlossen werden können; dazu kann die Anschlussvorrichtung
entsprechend mehr als zwei zweite Anschlüsse enthalten. Jede der angeschlossenen mehreren
Bedienvorrichtungen kann dann wie gewohnt auf das Vakuumgerät (d. h. auf die Steuerung
des Vakuumgeräts) zugreifen, also beispielsweise Steuerbefehle senden, Antworten auf
Steuerbefehle empfangen, Parameter abfragen oder Betriebszustände abfragen.
[0012] Eine Bedienvorrichtung kann dabei jede zur Kommunikation mit dem Vakuumgerät geeignete
Vorrichtung sein. Beispielsweise kann die Bedienvorrichtung zum Ansteuern des Vakuumgeräts,
zum Setzen von Parametern zum Betrieb des Vakuumgeräts, zum Auslesen von Parametern
des Vakuumgeräts, zum Abfragen des Betriebszustandes des Vakuumgeräts oder jeder anderen
Art von lesendem oder schreibendem Zugriff auf das Vakuumgerät (insbesondere auf eine
Steuereinrichtung des Vakuumgeräts) eingerichtet sein. Die Bedienvorrichtung kann
auch eine Anzeigevorrichtung enthalten oder sein.
[0013] Die Bediennachricht kann jegliche Art von Daten, die von einer Bedienvorrichtung
an das Vakuumgerät gesendet werden, enthalten. Beispielsweise kann eine Bediennachricht
Steuerbefehle oder Befehle zum Abfragen oder Setzen von Parametern oder Betriebszuständen
des Vakuumgeräts enthalten. Die Bediennachricht muss keine Adressierungsinformation
des Vakuumgeräts enthalten, da standardmäßig jede Bedienvorrichtung für die Bedienung
genau eines Vakuumgeräts vorgesehen ist.
[0014] Die Antwort auf die Bediennachricht kann eine Bestätigung über den Erhalt der Bediennachricht,
eine Bestätigung über die Ausführung von in der Bediennachricht enthaltenen Befehlen,
oder komplexere Antwortinformationen (wie beispielsweise den Wert von abgefragten
Parametern oder Betriebszuständen) enthalten.
[0015] Ein Anschluss kann beispielsweise männlich oder weiblich ausgebildet sein und/oder
einen Stecker oder eine Buchse umfassen, wobei auch andere Anschlussarten denkbar
sind.
[0016] Der Betrieb der Anschlussvorrichtung ist für das Vakuumgerät nicht spürbar oder transparent,
d. h., das Vakuumgerät muss nicht speziell für den Betrieb mit der Anschlussvorrichtung
eingerichtet werden, sondern die Anschlussvorrichtung wird einfach zwischen dem Vakuumgerät
und den mehreren Bedienvorrichtungen angeschlossen. Auch für die angeschlossenen Bedienvorrichtungen
ist der Betrieb nicht spürbar oder transparent, d. h. die Bedienvorrichtungen müssen
nicht speziell für den Betrieb mit der Anschlussvorrichtung eingerichtet werden, sondern
können wie gewohnt Bediennachrichten ausgeben und Antworten auf die Bediennachrichten
empfangen.
[0017] Um einen kontrollierten Betrieb des Vakuumgeräts auch beim Anschluss von mehreren
Bedienvorrichtungen zu gewährleisten, kann erfindungsgemäß die Anfrage einer Bedienvorrichtung
komplett abgeschlossen werden, bevor die nächste Anfrage (beispielsweise einer anderen
Bedienvorrichtungen) bearbeitet wird. Dazu wird vor dem Weiterleiten einer zweiten
Bediennachricht an das Vakuumgerät auf das Empfangen einer Antwort auf eine erste
Bediennachricht gewartet. Somit ist ausgeschlossen, dass im Vakuumgerät durch das
gleichzeitige (oder annähernd gleichzeitige) Eintreffen von Bediennachrichten ein
undefinierter Zustand entsteht, was zu Fehlern im Betrieb des Vakuumgeräts führen
könnte.
[0018] In einer Ausführungsform ist die Kommunikationssteuereinheit ferner eingerichtet
zum Weiterleiten der Antwort an die erste Bedienvorrichtung. Dabei kann die Antwort
an die erste Bedienvorrichtungen weitergeleitet werden unabhängig vom Weiterleiten
der zweiten Bediennachricht an das Vakuumgerät. Beispielsweise kann die Antwort an
die erste Bedienvorrichtungen vor, nach, oder während des Weiterleitens der zweiten
Bediennachricht an das Vakuumgerät weitergeleitet werden.
[0019] In einer Weiterbildung ist die Kommunikationssteuereinheit ferner eingerichtet zum
Erkennen von Kollisionen beim Empfangen von Bediennachrichten von mehr als einer Bedienvorrichtung.
Wenn beispielsweise die erste Bediennachricht und die zweite Bediennachricht gleichzeitig
bei der Anschlussvorrichtung eingehen (oder fast gleichzeitig bei der Anschlussvorrichtung
eingehen, beispielsweise wenn die zweite Bediennachricht bei der Anschlussvorrichtung
eingeht noch bevor die erste Bediennachricht an das Vakuumgerät weitergeleitet wurde),
kann die Anschlussvorrichtung erkennen, dass eine Kollision vorliegt, und kann dann
entsprechend die beiden oder mehreren Bediennachrichten entsprechend nacheinander
an das Vakuumgerät weiterleiten.
[0020] In einer Ausführungsform ist die Kommunikationssteuereinheit ferner eingerichtet
zum Priorisieren der Bediennachrichten in eine vorrangige Bediennachricht und eine
nachrangige Bediennachricht beim Empfangen von Bediennachrichten von mehr als einer
Bedienvorrichtung.
[0021] Beispielsweise kann die Priorisierung durch vordefinierte Regeln erfolgen. Beispielsweise
kann die Priorisierung darauf basieren, über welche der zweiten Anschlüsse die Bediennachrichten
empfangen werden (oder empfangen wurden). Damit ist es zum Beispiel möglich, eine
Bedienvorrichtungen als vorrangig zu definieren (diese Bedienvorrichtungen wird dann
an einen vorgegebenen zweiten Anschluss der Anschlussvorrichtung angeschlossen). In
einem anderen Beispiel kann die Priorisierung basierend auf dem Inhalt der Bediennachrichten
erfolgen. Damit ist es zum Beispiel möglich, dringendere Bediennachrichten bevorzugt
(in anderen Worten: vorrangig) an das Vakuumgerät weiterzuleiten. In einem anderen
Beispiel kann die Priorisierung auf der Historie von bereits weitergeleiteten Bediennachrichten
basieren. Damit ist es beispielsweise möglich, sicherzustellen, dass keine Bedienvorrichtung
zu lange auf das Weiterleiten einer von ihr ausgegebenen Bediennachricht warten muss.
In einem anderen Beispiel kann die Priorisierung auf der Größe der weiterzuleitenden
Bediennachricht basieren. Damit ist es beispielsweise möglich, den Aufwand des Zwischenspeicherns
von nachrangigen Bediennachrichten möglichst gering zu halten, indem beispielsweise
große Bediennachrichten vorrangig weitergeleitet werden. In einem anderen Beispiel
kann die Priorisierung auf der Dauer der erwarteten Ausführung der Bediennachricht
durch das Vakuumgerät basieren. Damit ist es beispielsweise möglich, Bediennachrichten,
die voraussichtlich schnell auf dem Vakuumgerät abgearbeitet werden können, vorrangig
weiterzuleiten und so insgesamt die Wartezeit von noch nicht weitergeleiteten Bediennachrichten
möglichst klein zu halten.
[0022] In einer Ausführungsform kann die Kommunikationssteuereinheit ferner eingerichtet
sein zum: Weiterleiten der vorrangigen Bediennachricht an das Vakuumgerät; und Speichern
der nachrangigen Bediennachricht. Dazu kann die Kommunikationssteuereinheit oder eine
andere Komponente der Anschlussvorrichtung einen Speicher aufweisen, in dem die nachrangige
Bediennachricht gespeichert werden kann.
[0023] Falls während des Wartens auf das Empfangen einer Antwort auf die erste Bediennachricht
von dem Vakuumgerät eine weitere (also beispielsweise dritte) Bediennachricht empfangen
wird, kann (beispielsweise auf den oben beschriebenen vordefinierten Regeln für die
Priorisierung) ermittelt werden, ob nach dem Empfangen der Antwort auf die erste Bediennachricht
die (gespeicherte) zweite Bediennachricht, die zuvor als nachrangig eingestuft wurde,
oder die dritte Bediennachricht an das Vakuumgerät weitergeleitet werden sollen.
[0024] In einer Ausführungsform kann die Kommunikationssteuereinheit ferner eingerichtet
sein zum Vorverarbeiten einer empfangenen Bediennachricht vor einer weiteren Verarbeitung,
insbesondere vor dem Weiterleiten. Vorverarbeiten kann dabei enthalten ein Abändern
oder komplett Löschen einer empfangenen Bediennachricht, sodass entweder eine abgeänderte
Bediennachricht an das Vakuumgerät weitergeleitet wird, oder die Bediennachricht verworfen
wird, ohne dass sie an das Vakuumgerät weitergeleitet wird.
[0025] In einer Ausführungsform kann die Kommunikationssteuereinheit ferner eingerichtet
sein zum Weiterleiten von Bediennachrichten mit ausschließlich lesendem Zugriff auf
das Vakuumgerät und zum Verwerfen von Bediennachrichten mit nicht ausschließlich lesendem
Zugriff auf das Vakuumgerät, falls die Bediennachricht von einer Bedienvorrichtung
über einen vorgegebenen zweiten Anschluss empfangen wird. Damit kann beispielsweise
sichergestellt werden, dass eine vorgegebene Bedienvorrichtung (also die Bedienvorrichtung,
die über den vorgegebenen zweiten Anschluss an die Anschlussvorrichtung angeschlossen
ist) nur lesenden Zugriff auf das Vakuumgerät erhält. Beispielsweise kann der vorgegebenen
Bedienvorrichtung lediglich das Abfragen des Zustands des Vakuumgerät oder das Abfragen
von Parametern des Vakuumgeräts erlaubt werden, wohingegen es der vorgegebenen Bedienvorrichtung
nicht erlaubt sein kann, Steuerbefehle oder Befehle zum Ändern von Parametern an das
Vakuumgerät zu senden. Falls die Bediennachricht verworfen wird, kann die Anschlussvorrichtung
eine entsprechende Benachrichtigung über das Verwerfen an die vorgegebene Bedienvorrichtung
ausgeben.
[0026] In einem Ausführungsbeispiel kann die Kommunikationssteuereinheit ferner eingerichtet
sein zum Weiterleiten von Bediennachrichten mit ausschließlich Zugriff auf vorgegebene
Parameter des Vakuumgeräts und zum Verwerfen von Bediennachrichten mit über die vorgegebenen
Parameter des Vakuumgeräts hinausgehendem Zugriff, falls die Bediennachricht von einer
Bedienvorrichtung über einen vorgegebenen zweiten Anschluss empfangen wird. Damit
kann beispielsweise verhindert werden, dass eine nicht berechtigte (also an den vorgegebenen
zweiten Anschluss angeschlossene) Bedienvorrichtung kritische Parameter ändert oder
vertrauliche Parameter abfragt. Falls die Bediennachricht verworfen wird, kann die
Anschlussvorrichtung eine entsprechende Benachrichtigung über das Verwerfen an die
nicht berechtigte Bedienvorrichtung ausgeben.
[0027] In einer Weiterbildung kann die Kommunikationssteuereinheit ferner eingerichtet sein
zum Verwerfen einer von einer Bedienvorrichtung über einen vorgegebenen zweiten Anschluss
empfangenen Bediennachricht, ohne die Bediennachricht weiterzuleiten. Damit kann die
Bedienvorrichtung komplett von der Bedienung des Vakuumgeräts ausgeschlossen sein.
Trotzdem kann die Bedienvorrichtung beispielsweise Statusmeldungen von dem Vakuumgerät
empfangen.
[0028] In einer Weiterbildung kann die Kommunikationssteuereinheit ferner eingerichtet sein
zum Erstellen einer Antwort auf eine Bediennachricht, ohne die Bediennachricht weiterzuleiten.
Falls also beispielsweise die Anschlussvorrichtung (beispielsweise durch zuvor erhaltene
Antworten oder durch intern in der Anschlussvorrichtung gespeicherte Informationen)
bereits ermitteln kann, welche Antwort das Vakuumgerät auf die Bediennachricht geben
würde, und falls die Bediennachricht keinen Einfluss auf den Betrieb des Vakuumgeräts
hat (falls also beispielsweise keine Steuerinformationen oder zu setzende Parameter
in der Bediennachricht enthalten sind), kann die Anschlussvorrichtung das Vakuumgerät
dahingehend entlasten, dass es die Antwort anstelle des Vakuumgeräts erzeugt und an
die Bedienvorrichtung übermittelt.
[0029] In einer Ausführungsform können der erste Anschluss und die Mehrzahl von zweiten
Anschlüssen serielle Anschlüsse aufweisen. Die seriellen Anschlüsse können eingerichtet
sein gemäß RS-232 (bzw. ANSI EIA/) TIA-232-F oder EIA-232), RS-422 (bzw. EIA-422 oder
ITU-T V.11), RS-423 (bzw. EIA-423) oder RS-485 (bzw. EIA-485), LVDS (Low Voltage Differential
Signaling) oder TTY. Die Anschlussvorrichtung kann eine von dem Vakuumgerät und den
Bedienvorrichtungen separate Vorrichtung sein (beispielsweise in einem separaten Gehäuse
angeordnet und über Verbindungen mit dem Vakuumgerät und den Bedienvorrichtungen verbunden
sein) oder integriert sein in das Vakuumgerät oder in eine der Bedienvorrichtungen.
[0030] Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein System mit den Merkmalen des darauf gerichteten
Anspruchs, insbesondere dadurch, dass das System aufweist eine Anschlussvorrichtung
wie oben beschrieben mit einem an den ersten Anschluss angeschlossenen Vakuumgerät
und einer Mehrzahl von an einen jeweiligen zweiten Anschluss angeschlossenen Bedienvorrichtungen
für das Vakuumgerät.
[0031] Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein die Merkmale des unabhängigen Verfahrensanspruchs
enthaltenden Verfahren zum Betreiben einer Anschlussvorrichtung aufweisend einen ersten
Anschluss für ein Vakuumgerät, insbesondere eine Vakuumpumpe oder eine Zubehöreinheit
für eine Vakuumpumpe, und eine Mehrzahl von zweiten Anschlüssen für jeweils eine Bedienvorrichtung
für das Vakuumgerät, insbesondere dadurch, dass das Verfahren zumindest folgende Schritte
aufweist: Empfangen einer ersten Bediennachricht von einer ersten Bedienvorrichtung;
Weiterleiten der ersten Bediennachricht an das Vakuumgerät; Empfangen einer zweiten
Bediennachricht von einer zweiten Bedienvorrichtung, nachdem die ersten Bediennachricht
empfangen wurde; Empfangen einer Antwort auf die erste Bediennachricht von dem Vakuumgerät;
und Weiterleiten der zweiten Bediennachricht an das Vakuumgerät, nachdem die Antwort
empfangen wurde.
[0032] Die hierin beschriebenen Aspekte der Erfindung, also die Anschlussvorrichtung, das
System und das Verfahren zum Betreiben einer Anschlussvorrichtung lassen sich selbstverständlich
und vorteilhaft im Sinne aller zu jeweils anderen Aspekten beschriebenen Ausführungsformen
weiterbilden.
[0033] Wie hierin beschrieben kann erfindungsgemäß eine Anschlussvorrichtung (beispielsweise
ein Multiplexer für serielle Kommunikation in Vakuumgeräten) bereitgestellt werden.
Erfindungsgemäß kann damit beispielsweise der alleinige seriellen Anschluss (beispielsweise
eine RS-485-Schnittstelle mit vorgegebenem Protokoll, insbesondere PV (Pfeiffer Vaccuum)-Protokoll)
für mehr als ein Bediengerät nutzbar gemacht werden. Dies wird z. B. durch die Anschlussvorrichtung,
beispielsweise mit einem RS-485-Anschluss zum Gerät (Slave) und zwei oder mehr RS-485-Anschlüssen
zur Steuerung (Master) bereitgestellt. Dabei können auf beiden Anschlüssen zur Steuerung
unabhängig Daten, beispielsweise Nachrichten oder Telegramme, eingehen, die für das
(Vakuum-)Gerät bestimmt sind. Im Fall einer Kollision, also wenn gleichzeitig Telegramme
eingehen oder der Frage-Antwort-Zyklus (oder Nachricht-Antwort-Zyklus) von einer Steuerung
zum Gerät und zurück noch nicht vollständig abgeschlossen ist (also wenn beispielsweise
in der Anschlussvorrichtung noch keine Antwort auf eine an das Vakuumgerät weitergeleitete
Bediennachricht erhalten wurde), wird eine Anfrage zwischengespeichert und erst wenn
der Kommunikationskanal wieder frei ist weitergeleitet. Die Anschlussvorrichtung organisiert
in diesem Fall die Zuordnung der Antwort zu dem Anschluss bzw. zu der am Anschluss
angeschlossenen Bedienvorrichtung, von dem die Anfrage ursprünglich kam. Optional
(beispielsweise basierend auf der Art der Antwort) kann die Antwort auch an weitere
Bedienvorrichtungen (also an Bedienvorrichtungen verschieden von der Bedienvorrichtung,
die die ursprüngliche Bediennachricht gesendet hat) weitergeleitet werden. Die entsprechende
Steuerung (beispielsweise die Bedienvorrichtung, deren Bediennachricht zwischengespeichert
wird) kann in diesem Fall eventuell nur eine kurze Verzögerung in der Antwort bemerken.
Solange diese kurze Verzögerung innerhalb der Zeitüberschreitung (also unterhalb der
Schranke für die maximale Antwortzeit) für einen solchen Vorgang bleibt, gibt es keine
praktischen Auswirkungen.
[0034] Die Anschlussvorrichtung kann als eigenständiges Gerät ausgestaltet werden (z.B.
in Form eines Y- Verteilers) oder Teil einer anderen Vorrichtung sein, die die beschriebene
Funktionalität einbindet. Des Weiteren kann durch die Tatsache, dass sämtliche Kommunikation
über die Anschlussvorrichtung (beispielsweise über einen Mikrocontroller der Anschlussvorrichtung)
läuft, eine Filterung und/oder Vorverarbeitung der Datenströme vorgenommen werden.
Beispielsweise können bestimmte Anschlüsse zur Steuerung priorisiert werden, um die
Zugriffseiten dort zu optimieren. Oder es können auf bestimmten Anschlüsse nur Lesezugriffe
erlaubt werden, und Schreibzugriffe können gleich vom Microcontroller abgewiesen werden
und stellvertretend für das Gerät entsprechend beantwortet und nicht an das Gerät
selbst weitergeleitet werden. Oder aber es ist der Zugriff auf nur einen bestimmten
Parameterkreis ermöglicht bzw. es können zusätzliche Parameter unterstützt werden,
die im Vakuumgerät selbst nicht vorhanden sind (beispielsweise Metadaten über Einsatzort,
Betriebsstundenzähler, und/oder Umgebungstemperatur). Zudem kann die Anschlussvorrichtung
mit einer beliebigen Anzahl an Anschlüssen für die Geräte und/oder die Steuerungen
ausgestattet sein. Auch eine Kaskadierung, d. h. das Hintereinanderschalten mehrerer
erfindungsgemäßer Anschlussvorrichtungen ist denkbar.
[0035] Erfindungsgemäß empfängt die Anschlussvorrichtung Bediennachrichten (in anderen Worten:
Aufruftelegramme) von zwei oder mehr Anschlüssen (in anderen Worten: Ports), wobei
die Nachrichten nur an einen fixen Port (das Vakuumgerät) weitergeleitet werden. Die
Antwort wird dann auf demselben Weg zurückgeleitet (und optional auch noch an weitere
Bedienelemente weitergeleitet). Ein Routing findet also allenfalls in die Rückrichtung
(wobei die Bediennachricht fix an den aufrufenden Port; in anderen Worten: an die
Bedienvorrichtung, die die Bediennachricht gesendet hat weitergeleitet wird) und unabhängig
von Sender-/ Empfängeradresse statt.
[0036] Gemäß einer Ausführungsform kann der Anschluss als ein physisches Bussystem, beispielsweise
als RS-485, als CAN, RS-232, I20, oder SPI ausgestaltet sein. Gemäß einer Weiterbildung
kann mehr als ein erster Anschluss vorgesehen sein, sodass mehr als ein Slave-Gerät
(in anderen Worten: mehr als ein Vakuumgerät) am Slave-Anschluss (in anderen Worten
an den mehr als einem ersten Anschluss) angeschlossen sein können, wie es beispielsweise
in Pumpständen üblich ist. Die Vakuumgeräte können dann am ersten Anschluss unterscheidbar
sein, beispielsweise durch den explizit an sie gerichteten Protokollinhalt, wie etwa
eine Geräteadresse. Im Fall von mehr als einem Vakuumgerät am ersten Anschluss kann
nach dem Weiterleiten einer ersten Bediennachricht an ein erstes Vakuumgerät auf Empfangen
einer zweiten Bediennachricht hin überprüft werden, ob die zweite Bediennachricht
ebenfalls für das erste Vakuumgerät (an das bereits die erste Bediennachricht weitergeleitet
wurde) bestimmt ist. Falls die zweite Bediennachricht ebenfalls für das erste Vakuumgerät
bestimmt ist, kann mit dem Weiterleiten der zweiten Bediennachricht an das erste Vakuumgerät
gewartet werden, bis eine Antwort auf die erste Bediennachricht empfangen wurde. Falls
die zweite Bediennachricht an ein anderes Vakuumgerät als das erste Vakuumgerät gerichtet
ist, kann die zweite Bediennachricht direkt oder unmittelbar weitergeleitet werden
(unabhängig davon, ob eine Antwort von dem ersten Vakuumgerät auf die erste Bediennachricht
bereits erhalten wurde oder nicht).
[0037] In einer Ausführungsform kann in der Anschlussvorrichtung eine Filterung und/oder
Vorverarbeitung an einem der ersten oder zweiten Anschlüsse (Ports) erfolgen, beispielsweise
eine Beschränkung auf Lese-Zugriffe, Filterung und/oder stellvertretende Ablehnung
oder Bearbeitung von Schreibzugriffen, die dann gar nicht erst an den Slave (also
das Vakuumgerät) weitergeleitet werden. In einer Weiterbildung kann eine galvanische
Entkopplung mehrerer oder aller Anschlüsse (des ein oder mehreren ersten Anschlusses
und der Mehrzahl von Seitenanschlüssen) jeweils voneinander erfolgen. In einer Weiterbildung
kann eine auf einem RS-485-Systemen bereitgestellte Spannungsversorgung genutzt und
überwacht werden und beispielsweise zur Speisung der Anschlussvorrichtung genutzt
werden. In einer Weiterbildung kann ein integriertes Gateway bereitgestellt werden
zur Protokollumsetzung zwischen Vakuumgeräten und Bedienvorrichtungen mit verschiedenen
Protokollen, sodass beispielsweise ein Vakuumgerät, das gemäß einem ersten Kommunikationsprotokoll
eingerichtet ist, über eine Bedienvorrichtung, die gemäß einem zweiten Kommunikationsprotokoll
eingerichtet ist, angesprochen werden kann. In Slave-Richtung (also von der Bedienvorrichtung
zum Vakuumgerät) können die Informationen (beispielsweise Bediennachrichten) auf ein
anderes, vom angeschlossenen Vakuumgerät unterstütztes Protokoll umgesetzt und in
Rückrichtung (also in Master-Richtung, also vom Vakuumgerät zur Bedienvorrichtung)
auch wieder zurück übersetzt werden.
[0038] Mit der Anschlussvorrichtung, dem System und dem Verfahren gemäß den verschiedenen
Ausführungsformen können die Bedienungsmöglichkeiten für Anwender optimiert werden,
und es kann die Einbindung von Vakuumlösungen (z.B. Pumpstände) in übergeordnete Steuerung
unter Beibehaltung lokaler Kontrollmöglichkeiten sowie funktionale Erweiterungen oder
Retrofit (d. h. die Einbindung älterer Geräte) durch Adapter, welche diese Techniken
nutzen, ermöglicht werden.
[0039] Die verschiedenen Ausführungsformen können für alle Vakuumkomponenten, bei denen
zwei Anschlüsse für serielle PV-Schnittstellen gewünscht werden (beispielsweise bei
Pumpständen oder Steuerung über RS-485 von Zentralrechner und zusätzlich lokale Kontrolle
über DCU, beispielsweise im Coating-Bereich) verwendet werden. Alle Adapter für Vakuumkomponenten,
die ihre Informationen über die serielle Schnittstelle (z.B. RS-485) beziehen, diese
aber aus Kompatibilitätsgründen auch weiterleiten müssen, können erfindungsgemäß eingesetzt
werden.
[0040] Die Erfindung wird nachfolgend lediglich beispielhaft anhand der schematischen Zeichnung
erläutert.
- Fig. 1
- zeigt ein erfindungsgemäßes Vakuumgerät in perspektivischer Ansicht.
- Fig. 2
- zeigt eine Schnittdarstellung des Vakuumgeräts der Fig. 1.
- Fig. 3
- zeigt ein System mit einem Vakuumgerät, einer Anschlussvorrichtung und zwei Bedienvorrichtungen.
- Fig. 4
- zeigt ein Kommunikationsdiagramm, dass die Kommunikation zwischen der Anschlussvorrichtung,
dem Vakuumgerät, der ersten Bedienvorrichtung und der zweiten Bedienvorrichtung zeigt.
[0041] In Fig. 1 ist ein als Turbomolekularpumpe ausgebildetes Vakuumgerät 10 mit einer
Steuereinheit 12 sowie zwei Anschlüssen 14 für Zubehöreinheiten (nicht dargestellt)
gezeigt. An die Anschlüsse 14 sind jeweils verschiedene Zubehöreinheiten, wie zum
Beispiel Halteelemente, Lüfter, Flutventile, Sperrgasventile, Steuerrelais, Druckmessgeräte
und/oder integrierte Messröhren, anschließbar. Es können ein, oder wie hier gezeigt
zwei, oder mehrere Anschlüsse 14 vorgesehen sein. Die Anschlüsse 14 sind in diesem
Beispiel an einem Unterteil 16 eines Gehäuses des Vakuumgeräts angeordnet. Ein oder
mehrere Anschlüsse 14 können aber auch andernorts, zum Beispiel an einem Oberteil
18 des Gehäuses und/oder an und/oder in der Steuereinheit 12 bzw. dessen Gehäuse angeordnet
sein. An die Steuereinheit 12 kann, beispielsweise über einen Anschluss 11, eine Bedienvorrichtung
(nicht dargestellt in Fig. 1) angeschlossen werden.
[0042] Bei der in Fig. 2 gezeigten Schnittdarstellung des Vakuumgeräts 10 der Fig. 1 verläuft
die Schnittebene im Wesentlichen durch das Unterteil 16, wobei das Vakuumgerät 10
im Wesentlichen um 180° gedreht ist, das Vakuumgerät also von unten betrachtet wird.
Es ist eine Elektronik 20 sichtbar, die selbst, alternativ oder zusätzlich zur Steuereinheit
12, eine Steuereinheit für an die Anschlüsse 14 angeschlossene Zubehöreinheiten bilden
kann. Die Steuereinheit 12 kann beispielsweise eine Motorsteuerung umfassen.
[0043] Fig. 3 zeigt ein System, bei dem an ein Vakuumgerät 10 über einen vakuumgerätsseitigen
Anschluss 11 und einen anschlussvorrichtungsseitigen Anschluss 31 (in anderen Worten
ersten Anschluss) eine Anschlussvorrichtung 30, die eine Kommunikationssteuereinheit
35 enthält, angeschlossen ist. Die Anschlussvorrichtung enthält weitere (in anderen
Worten zweite) Anschlüsse 32, 33. An die zweiten Anschlüsse 32, 33 sind Bedienvorrichtungen
40, 45 angeschlossen über die jeweiligen bedienvorrichtungsseitigen Anschlüsse 41,
46. Genauer ist über einen ersten zweiten Anschluss 32 und über einen bedienvorrichtungseitigen
Anschluss 41 einer ersten Bedienvorrichtung 40 die erste Bedienvorrichtung 40 an die
Anschlussvorrichtung 30 angeschlossen, und über einen zweiten zweiten Anschluss 33
ist über einen bedienvorrichtungseitigen Anschluss 46 einer zweiten Bedienvorrichtung
45 die zweite Bedienvorrichtung 45 an die Anschlussvorrichtung 30 angeschlossen.
[0044] Fig. 4 zeigt ein Kommunikationsdiagramm, das die Kommunikation zwischen der Anschlussvorrichtung
30, dem Vakuumgerät 10, der ersten Bedienvorrichtung 40 und der zweiten Bedienvorrichtung
45 zeigt. Die erste Bedienvorrichtung 40 sendet eine erste Bediennachricht 50. Dabei
kann die erste Bedienvorrichtung 40 die erste Bediennachricht 50 so senden, als ob
sie an das Vakuumgerät 10 gesendet werden würde. Nachdem die erste Bedienvorrichtung
40 jedoch an die Anschlussvorrichtung 30 angeschlossen ist, wird die erste Bediennachricht
von der Anschlussvorrichtung 30 empfangen. Die Anschlussvorrichtung 30 leitet die
erste Bediennachricht 50 an das Vakuumgerät 10 als Bediennachricht 52 (die beispielsweise
vorverarbeitet oder gefiltert oder identisch zur ersten Bediennachricht 50 sein kann)
weiter. Nach Erhalt der Bediennachricht 52 verarbeitet das Vakuumgerät 10 in Schritt
54 die Bediennachricht 52. Noch bevor die Bedienvorrichtung 30 eine Antwort auf die
Bediennachricht 52 vom Vakuumgerät 10 erhalten hat, empfängt die Anschlussvorrichtung
30 eine zweite Bediennachricht 56 von der zweiten Bedienvorrichtung 45. Die zweite
Bediennachricht 56 wird im Schritt 58 in der Anschlussvorrichtung 30 zwischengespeichert.
Nach Ende der Bearbeitung 54 der Bediennachricht 52 im Vakuumgerät 10 sendet das Vakuumgerät
10 eine Antwort 60 auf die Bediennachricht 52 an die Anschlussvorrichtung 30. Nach
Erhalt der Antwort 60 stellt die Anschlussvorrichtung 30 die gespeicherte zweite Bediennachricht
56 im Schritt 62 zum Übermitteln an das Vakuumgerät 10 bereit, und sendet die zweite
Bediennachricht 56 (gegebenenfalls nach Vorverarbeitung oder Filterung) als Bediennachricht
64 an das Vakuumgerät 10. Das Vakuumgerät 10 verarbeitet die Bediennachricht 64 im
Schritt 66. Die Anschlussvorrichtung 30 leitet die Antwort 60 an die erste Bedienvorrichtung
40, für die die Antwort als Antwort des Vakuumgeräts 10 auf die erste Bediennachricht
50 eigentlich bestimmt ist, als Antwort 68 (gegebenenfalls nach Vorverarbeitung oder
Filterung) weiter. Ferner kann die Anschlussvorrichtung 30 die Nachricht 60 auch an
die zweite Bedienvorrichtung 45 weiterleiten als Antwort 70 (gegebenenfalls nach Vorverarbeitung
oder Filterung). Obwohl in Figur 4 dargestellt ist, dass die Antwort 68, 70 auf die
erste Bediennachricht 50 erst nach Weiterleiten der zweiten Bediennachricht 56 an
das Vakuumgerät 10 an die Bedienvorrichtungen 40, 45 weitergeleitet wird, kann die
Weiterleitung auch in anderer Reihenfolge oder beispielsweise gleichzeitig erfolgen.
[0045] Nach Ende der Bearbeitung 66 der zweiten Bediennachricht 64 im Vakuumgerät 10 sendet
das Vakuumgerät 10 eine Antwort 72 auf die zweite Bediennachricht 64 an die Anschlussvorrichtung
30. Die Anschlussvorrichtung 30 leitet die Antwort 72 an die zweite Bedienvorrichtung
45, für die die Antwort als Antwort des Vakuumgeräts 10 auf die zweite Bediennachricht
64 eigentlich bestimmt ist, als Antwort 74 (gegebenenfalls nach Vorverarbeitung oder
Filterung) weiter. Ferner kann die Anschlussvorrichtung 30 die Nachricht 72 auch an
die erste Bedienvorrichtung 40 weiterleiten als Antwort 76 (gegebenenfalls nach Vorverarbeitung
oder Filterung).
Bezugszeichenliste
[0046]
- 10
- Vakuumgerät
- 11
- Anschluss
- 12
- Steuereinheit
- 14
- Anschluss
- 16
- Unterteil
- 18
- Oberteil
- 20
- Elektronik
- 30
- Anschlussvorrichtung
- 31
- erster Anschluss
- 32
- zweiter Anschluss
- 33
- zweiter Anschluss
- 35
- Kommunikationssteuereinheit
- 40
- erste Bedienvorrichtung
- 41
- Anschluss
- 45
- zweite Bedienvorrichtung
- 46
- Anschluss
- 50
- erste Bediennachricht
- 52
- erste Bediennachricht
- 54
- Verarbeitung
- 56
- zweite Bediennachricht
- 58
- Speichern
- 60
- Antwort
- 62
- Bereitstellen
- 64
- zweite Bediennachricht
- 66
- Verarbeitung
- 68
- Antwort
- 70
- Antwort
- 72
- Antwort
- 74
- Antwort
- 76
- Antwort
1. Anschlussvorrichtung (30) aufweisend:
einen ersten Anschluss (31) für ein Vakuumgerät (10), insbesondere eine Vakuumpumpe
oder eine Zubehöreinheit für eine Vakuumpumpe;
eine Mehrzahl von zweiten Anschlüssen (32, 33) für jeweils eine Bedienvorrichtung
(40, 45) für das Vakuumgerät (10);
eine Kommunikationssteuereinheit (35), eingerichtet zum:
- Empfangen einer ersten Bediennachricht (50) von einer ersten Bedienvorrichtung (40);
- Weiterleiten der ersten Bediennachricht (50, 52) an das Vakuumgerät (10);
- Empfangen einer zweiten Bediennachricht (56) von einer zweiten Bedienvorrichtung
(45), nachdem die erste Bediennachricht (50) empfangen wurde;
- Empfangen einer Antwort (60) auf die erste Bediennachricht (50, 52) von dem Vakuumgerät
(10); und
- Weiterleiten der zweiten Bediennachricht (64) an das Vakuumgerät (10), nachdem die
Antwort (60) empfangen wurde.
2. Anschlussvorrichtung (30) nach Anspruch 1,
wobei die Kommunikationssteuereinheit (35) ferner eingerichtet ist zum Weiterleiten
der Antwort (60, 68) an die erste Bedienvorrichtung (40).
3. Anschlussvorrichtung (30) nach zumindest einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei die Kommunikationssteuereinheit
(35) ferner eingerichtet ist zum Erkennen von Kollisionen beim Empfangen von Bediennachrichten
von mehr als einer Bedienvorrichtung (40, 45).
4. Anschlussvorrichtung (30) nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Kommunikationssteuereinheit
(35) ferner eingerichtet ist zum Priorisieren der Bediennachrichten in eine vorrangige
Bediennachricht und eine nachrangige Bediennachricht beim Empfangen von Bediennachrichten
von mehr als einer Bedienvorrichtung (40, 45).
5. Anschlussvorrichtung (30) nach Anspruch 4,
wobei die Kommunikationssteuereinheit (35) ferner eingerichtet ist zum Priorisieren
der Bediennachrichten basierend darauf, über welche der zweiten Anschlüsse (32, 33)
die Bediennachrichten empfangen werden.
6. Anschlussvorrichtung (30) nach zumindest einem der Ansprüche 4 oder 5, wobei die Kommunikationssteuereinheit
(35) ferner eingerichtet ist zum:
- Weiterleiten der vorrangigen Bediennachricht an das Vakuumgerät (10); und
- Speichern (58) der nachrangigen Bediennachricht.
7. Anschlussvorrichtung (30) nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Kommunikationssteuereinheit
(35) ferner eingerichtet ist zum Vorverarbeiten einer empfangenen Bediennachricht
vor einer weiteren Verarbeitung, insbesondere vor dem Weiterleiten.
8. Anschlussvorrichtung (30) nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Kommunikationssteuereinheit
(35) ferner eingerichtet ist zum Weiterleiten von Bediennachrichten mit ausschließlich
lesendem Zugriff auf das Vakuumgerät (10) und zum Verwerfen von Bediennachrichten
mit nicht ausschließlich lesendem Zugriff auf das Vakuumgerät (10), falls die Bediennachricht
von einer Bedienvorrichtung (40, 45) über einen vorgegebenen zweiten Anschluss (32,
33) empfangen wird.
9. Anschlussvorrichtung (30) nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Kommunikationssteuereinheit
(35) ferner eingerichtet ist zum Weiterleiten von Bediennachrichten mit ausschließlich
Zugriff auf vorgegebene Parameter des Vakuumgeräts (10) und zum Verwerfen von Bediennachrichten
mit über die vorgegebenen Parameter des Vakuumgeräts (10) hinausgehenden Zugriff,
falls die Bediennachricht von einer Bedienvorrichtung über einen vorgegebenen zweiten
Anschluss (32, 33) empfangen wird.
10. Anschlussvorrichtung (30) nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Kommunikationssteuereinheit
(35) ferner eingerichtet ist zum Verwerfen einer von einer Bedienvorrichtung über
einen vorgegebenen zweiten Anschluss (32, 33) empfangenen Bediennachricht, ohne die
Bediennachricht weiterzuleiten.
11. Anschlussvorrichtung (30) nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die Kommunikationssteuereinheit
(35) ferner eingerichtet ist zum Erstellen einer Antwort auf eine Bediennachricht,
ohne die Bediennachricht weiterzuleiten.
12. Anschlussvorrichtung (30) nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei der erste
Anschluss (31) und die Mehrzahl von zweiten Anschlüssen (32, 33) serielle Anschlüsse
aufweisen.
13. Anschlussvorrichtung (30) nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei die Anschlussvorrichtung
(30) integriert ist in das Vakuumgerät (10) oder in eine der Bedienvorrichtungen (40,
45).
14. System umfassend eine Anschlussvorrichtung (30) nach einem der vorherigen Ansprüche
mit einem an den ersten Anschluss (31) angeschlossenen Vakuumgerät (10) und einer
Mehrzahl von an einen jeweiligen zweiten Anschluss (32, 33) angeschlossenen Bedienvorrichtungen
(40, 45) für das Vakuumgerät (10).
15. Verfahren zum Betreiben einer Anschlussvorrichtung (30) aufweisend einen ersten Anschluss
(31) für ein Vakuumgerät (10), insbesondere eine Vakuumpumpe oder eine Zubehöreinheit
für eine Vakuumpumpe, und eine Mehrzahl von zweiten Anschlüssen (32, 33) für jeweils
eine Bedienvorrichtung (40, 45) für das Vakuumgerät (10),
wobei das Verfahren zumindest folgende Schritte aufweist:
- Empfangen einer ersten Bediennachricht (50) von einer ersten Bedienvorrichtung (40);
- Weiterleiten der ersten Bediennachricht (50, 52) an das Vakuumgerät (10);
- Empfangen einer zweiten Bediennachricht (56) von einer zweiten Bedienvorrichtung
(45), nachdem die ersten Bediennachricht (50) empfangen wurde;
- Empfangen einer Antwort (60) auf die erste Bediennachricht (50, 52) von dem Vakuumgerät
(10); und
- Weiterleiten der zweiten Bediennachricht (64) an das Vakuumgerät (10), nachdem die
Antwort (60) empfangen wurde.