[0001] Die Erfindung betrifft ein Steuergerät gemäß Patentanspruch 1, ein System gemäß Patentanspruch
2 und ein Verfahren gemäß Patentanspruch 12.
Stand der Technik
[0002] Es ist ein Wärmepumpenkreislauf mit einer Grundwasserpumpe bekannt.
[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes System und ein verbessertes Verfahren
zum Betrieb solch eines Systems bereitzustellen.
Offenbarung der Erfindung
[0004] Diese Aufgabe wird mittels eines Steuergeräts gemäß Patentanspruch 1, eines Systems
gemäß Anspruch 2 und eines Verfahrens gemäß Patentanspruch 12 gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0005] Es wurde erkannt, dass ein verbessertes Steuergerät dadurch bereitgestellt werden
kann, dass das Steuergerät einen Datenspeicher, eine Schnittstelle und eine Steuereinrichtung
aufweist, wobei der Datenspeicher und die Schnittstelle mit der Steuereinrichtung
verbunden sind, wobei die Schnittstelle mit einem Verdichter einer Wärmepumpeneinrichtung
des Systems und mit einem Temperatursensor zur Erfassung einer Temperatur eines Grundwassers
stromabwärtsseitig einer Primärseite einer Wärmetauschereinheit der Wärmepumpeneinrichtung
verbindbar ist, wobei die Schnittstelle ausgebildet ist, ein Temperatursignal des
Temperatursensors zu erfassen, wobei die Steuereinrichtung ausgebildet ist, ein Steuersignal
zur Steuerung des Verdichters in Abhängigkeit der erfassten Temperatur an der Schnittstelle
bereitzustellen.
[0006] Es wurde erkannt, dass ein verbessertes System und ein verbessertes Verfahren dadurch
bereitgestellt werden kann, dass das System einen Wärmepumpeneinrichtung, ein Steuergerät
und eine Förderpumpe aufweist, wobei die Wärmepumpeneinrichtung einen Verdichter,
eine Wärmetauschereinheit und ein erstes Wärmeträgermedium umfasst, wobei der Verdichter
mit dem Steuergerät verbunden ist, wobei die Förderpumpe mit dem Steuergerät verbunden
und ausgebildet ist, Grundwasser an die Wärmetauschereinheit zu fördern. Stromabwärtsseitig
der Wärmetauschereinheit ist ein Temperatursensor angeordnet, wobei der Temperatursensor
mit dem Steuergerät verbunden und ausgebildet ist, eine Temperatur des Grundwassers
stromabwärtsseitig der Wärmetauschereinheit zu erfassen und dem Steuergerät ein zu
der erfassten Temperatur korrelierendes Temperatursignal bereitzustellen, wobei das
Steuergerät ausgebildet ist, den Verdichter zur Förderung des ersten Wärmeträgermediums
an eine Sekundärseite der Wärmetauschereinheit in Abhängigkeit der erfassten Temperatur
zu steuern.
[0007] Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass eine Förderpumpe die andersartig angesteuert
wird als der Verdichter auf einfache Weise miteinander betrieben werden können ohne
dass hierdurch zu gegenseitige Störungen auftreten. Insbesondere kann eine nicht moduliert
betriebene Förderpumpe mit einem moduliert betriebenen Verdichter kombiniert werden.
[0008] In einer weiteren Ausführungsform weist das Steuergerät einen Datenspeicher und eine
mit dem Datenspeicher verbundene Steuereinrichtung auf, wobei der Wärmepumpeneinrichtung
einen Kondensator aufweist, wobei der Kondensator sekundärseitig mit einem Verbraucher
verbindbar ist. Das Steuergerät ist ausgebildet, eine Last sekundärseitig am Kondensator
zu ermitteln, wobei die Steuereinrichtung weiter ausgebildet ist, die ermittelte Last
mit einem im Datenspeicher vordefinierten Lastschwellenwert zu vergleichen, wobei
bei Überschreiten des Lastschwellenwerts die Steuereinrichtung ausgebildet ist, den
Verdichter zu aktivieren und die ermittelte Last bei der Steuerung des Verdichters
zu berücksichtigen.
[0009] In einer weiteren Ausführungsform ist in dem Datenspeicher wenigstens ein erster
vordefinierter Temperaturschwellenwert abgelegt, wobei die Steuereinrichtung ausgebildet
ist, die erfasste Temperatur mit dem ersten vordefinierten Temperaturschwellenwert
zu vergleichen, wobei bei Unterschreiten des vordefinierten ersten Temperaturschwellenwerts
durch die Temperatur die Steuereinrichtung weiter ausgebildet ist, eine Verdichterleistung
des Verdichters auf eine vordefinierte erste minimale Verdichterleistung zu reduzieren.
Die erste minimale Verdichterleistung ist geringer ist als die ermittelte Verdichterleistung.
[0010] In einer weiteren Ausführungsform ist in dem Datenspeicher wenigstens ein zweiter
vordefinierter Temperaturschwellenwert abgelegt, wobei der zweite vordefinierte Temperaturschwellenwert
geringer ist als der erste vordefinierte Temperaturschwellenwert. Die Steuereinrichtung
ist ausgebildet, die erfasste Temperatur mit dem zweiten vordefinierten Temperaturschwellenwert
zu vergleichen. Bei Unterschreiten des vordefinierten zweiten Temperaturschwellenwerts
durch die Temperatur ist die Steuereinrichtung ausgebildet, die Verdichterleistung
des Verdichters auf eine vordefinierte zweite minimale Verdichterleistung reduzieren,
wobei die zweite minimale Verdichterleistung geringer ist als die erste minimale Verdichterleistung.
[0011] Dadurch kann auch bereits bei einem bereits kalten zweiten Wärmeträgermedium ein
weiteres Unterkühlen des Grundwassers vermieden werden.
[0012] In einer weiteren Ausführungsform ist die Steuereinrichtung ausgebildet, bei Unterscheiten
des ersten Temperaturschwellenwerts und bei Überschreiten des zweiten Temperaturschwellenwerts
die erste minimale Verdichterleistung auf Grundlage der ermittelten Last zu steuern,
wobei die erste minimale Verdichterleistung 10 bis 40 Prozent oder 40 bis 60 Prozent
einer maximalen Verdichterleistung des Verdichters entspricht. Dadurch wird auch eine
zuverlässige Funktion des Systems sichergestellt.
[0013] In einer weiteren Ausführungsform ist die Steuereinrichtung ausgebildet, bei Unterschreiten
des zweiten Temperaturschwellenwerts durch die erfasste Temperatur den Verdichter
mit einer zweiten minimalen Verdichterleistung anzusteuern, wobei die zweite minimale
Verdichterleistung konstant gehalten wird. Zweckmäßig ist hierbei insbesondere, wenn
die zweite minimale Verdichterleistung 10 Prozent einer maximalen Verdichterleistung
des Verdichters oder einer minimalen Verdichterleistung des Verdichters entspricht.
[0014] In einer weiteren Ausführungsform ist in dem Datenspeicher wenigstens ein dritter
vordefinierter Temperaturschwellenwert abgelegt, wobei der dritte vordefinierte Temperaturschwellenwert
geringer ist als der erste vordefinierte Temperaturschwellenwert und der zweite vordefinierte
Temperaturschwellenwert. Die Steuereinrichtung ist ausgebildet, die erfasste Temperatur
mit dem dritten vordefinierten Temperaturschwellenwert zu vergleichen, wobei bei Unterschreiten
des vordefinierten dritten Temperaturschwellenwerts durch die Temperatur die Steuereinrichtung
ausgebildet ist, den Verdichter und die Förderpumpe zu deaktivieren.
[0015] In einer weiteren Ausführungsform weist der erste Temperaturschwellenwert einen Wert
von 4 °C, der zweite Temperaturschwellenwert einen Wert von 2 °C und der dritte Temperaturschwellenwert
einen Wert von 1 °C auf. Alternativ weist der erste Temperaturschwellenwert einen
Wert von 4 °C, der zweite Temperaturschwellenwert einen Wert von 3 °C und der dritte
Temperaturschwellenwert einen Wert von 2 °C auf.
[0016] In einer weiteren Ausführungsform weist die Förderpumpe einen ersten Betriebszustand
und einen zweiten Betriebszustand auf, wobei im ersten Betriebszustand die Förderpumpe
deaktiviert ist. Im zweiten Betriebszustand ist die Förderpumpe aktiviert und fördert
im Wesentlichen mit einer maximalen Förderleistung das zweite Wärmeträgermedium an
den Verdampfer. Oberhalb des zweiten Temperaturschwellenwerts befindet sich die Förderpumpe
im zweiten Betriebszustand und die zweite Förderleistung ist im Wesentlichen konstant.
[0017] In einer weiteren Ausführungsform weist das zweite Wärmeträgermedium Grundwasser
oder Sole auf.
[0018] Ein verbessertes Verfahren des oben beschrieben Systems wird dadurch breitgestellt,
dass die Förderpumpe das zweite Wärmeträgermedium von der Wärmequelle zu der Primärseite
der Wärmetauschereinheit fördert, wobei stromabwärtsseitig der Primärseite der Wärmetauschereinheit
eine Temperatur des Grundwassers ermittelt wird, wobei der Verdichter zur Förderung
des ersten Wärmeträgermediums an die Sekundärseite der Wärmetauschereinheit in Abhängigkeit
der erfassten Temperatur gesteuert wird.
[0019] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Figuren näher erläutert. Dabei zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines System 10 gemäß einer ersten Ausführungsform;
- Figur 2
- ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens gemäß einer ersten Ausführungsform zum Betrieb
des in Figur 1 gezeigten Systems;
- Figur 3
- ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens gemäß einer zweiten Ausführungsform zum Betrieb
des in Figur 3 gezeigten Systems;
[0020] Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Systems 10 gemäß einer ersten Ausführungsform.
[0021] Das System 10 weist eine Wärmepumpeneinrichtung 15, ein Steuergerät 20, eine Förderpumpe
25 und ein Wärmequelle 30 auf. Die Wärmepumpeneinrichtung 15 weist eine Wärmetauschereinheit
16 und einen Wärmepumpenkreislauf 17 mit einem Verdichter 35, einem Kondensator 45
und eine Drossel 50 auf. Der Wärmepumpenkreislauf 17 ist mit einem ersten Wärmeträgermedium
55 befüllt. Das erste Wärmeträgermedium 55 kann beispielweise eines der folgenden
Kältemittel umfassen: R134a, R717, R744; R600, R600a, R290.
[0022] Das Steuergerät 20 weist eine Steuereinrichtung 60, einen Datenspeicher 65 und eine
Schnittstelle 70 auf. Die Steuereinrichtung 60 ist mittels einer ersten Verbindung
75 mit dem Datenspeicher 65 verbunden. Die Schnittstelle 70 ist mittels einer zweiten
Verbindung 80 mit der Steuereinrichtung 60 verbunden. Ferner ist der Verdichter 35
über eine dritte Verbindung 85 mit der Schnittstelle 70 verbunden. Eine vierte Verbindung
90 verbindet die Schnittstelle 70 mit der Förderpumpe 25.
[0023] In dem Datenspeicher 65 ist ein Set, aufweisend einen ersten vordefinierten Temperaturschwellenwert
S1, einen zweiten vordefinierten Temperaturschwellenwert S2 und einen dritten vordefinierten
Temperaturschwellenwert S3, abgelegt. Ferner sind in dem Datenspeicher 65 eine erste
vordefinierte minimale Verdichterleistung des Verdichters 35 und eine zweite vordefinierte
minimale Verdichterleistung abgespeichert. Ferner sind zusätzlich in dem Datenspeicher
65 ein vordefinierter Lastschwellenwert, ein vordefinierter Stoppschwellenwert und
ein vordefinierter Steuerparameter abgelegt. Der Steuerparameter kann als Kennfeld,
mathematischer Algorithmus, tabellarische Zuordnung ausgebildet sein
[0024] Der erste vordefinierte Temperaturschwellenwert S1 kann in der Ausführungsform beispielsweise
einen Wert von 4 °C aufweisen. Der zweite Temperaturschwellenwert S2 kann einen Wert
von 2 °C und der dritte Temperaturschwellenwert S3 einen Wert von 1 °C aufweisen.
Die erste minimale Verdichterleistung kann beispielsweise 10 bis 40 Prozent einer
maximalen Verdichterleistung des Verdichters 35 betragen. Die zweite minimale Verdichterleistung
kann 10 Prozent der maximalen Verdichterleistung des Verdichters 35 betragen.
[0025] Der vordefinierte Lastschwellenwert kann beispielsweise einen Wert von 40 bis 50
Prozent der maximalen Verdichterleistung des Verdichters 35 des Wärmepumpeneinrichtungs
15 betragen. Alternativ ist auch denkbar, dass der vordefinierte Lastschwellenwert
einen Wert von 70 bis 80 Prozent der maximalen Verdichterleistung des Verdichters
35 des Wärmepumpeneinrichtungs 15 aufweist. Dabei kann der vordefinierte Lastschwellenwert
auch in Form einer der oben angegebenen Verdichterleistung entsprechenden Temperaturdifferenz
abgelegt sein. Der vordefinierte Stoppschwellenwert weist einen Wert auf, der geringer
ist als der vordefinierte Lastschwellenwert. In der Ausführungsform kann beispielsweise
der Stoppschwellenwert einen Wert von 40 Prozent der maximalen Verdichterleistung
des Verdichters 35 betragen. Auch der Stoppschwellenwert kann in Form einer die Verdichterleistung
repräsentierenden Temperaturdifferenz abgelegt sein.
[0026] Selbstverständlich können auch andere Werte für die Temperaturschwellenwerte S1,
S2, S3, die erste minimale Verdichterleistung, den vordefinierten Schwellenwert und/oder
den vordefinierten Stoppschwellenwert gewählt werden.
[0027] Des Weiteren weist das System 10 beispielhaft einen ersten Temperatursensor 175,
einen zweiten Temperatursensor 176 und einen dritten Temperatursensor 177 auf, wobei
der erste Temperatursensor 175 mittels einer fünften Verbindung 180 mit der Schnittstelle
70 des Steuergeräts 20 verbunden ist. Der zweite Temperatursensor 176 ist mittels
einer sechsten Verbindung 178 und der dritte Temperatursensor 177 mittels einer siebten
Verbindung 179 mit der Schnittstelle 70 verbunden.
[0028] Die erste und zweite Verbindung 75, 80 sowie die fünfte bis siebte Verbindung 180,
178, 179 sind beispielhaft als Datenverbindung ausgebildet. Die Datenverbindung kann
drahtgestützt oder drahtlos ausgebildet sein. Die dritte und/oder vierte Verbindungen
85, 90 können sowohl als Datenverbindung auch als Leistungsverbindung ausgebildet
sein, über die nicht nur Informationen, sondern auch elektrische Leistung zur Steuerung
der Förderpumpe 25 und/oder des Verdichters 35 übertragen werden.
[0029] Ferner umfasst in der Ausführungsform beispielhaft das System 10 eine Brunneneinrichtung
95. Die Brunneneinrichtung 95 weist einen ersten Brunnen 100 auf, der in ein Erdreich
105 gebohrt oder gegraben ist. In dem Erdreich 105 ist ein Reservoir 107 von Grundwasser
110 vorhanden. Das Erdreich 105 bzw. das Reservoir bildet in der Ausführungsform die
Wärmequelle 30 aus. Ferner weist die Brunneneinrichtung 95 einen zweiten Brunnen 106
auf. Der zweite Brunnen 106 ist versetzt zu dem ersten Brunnen 105 angeordnet und
in das Erdreich 105 gebohrt oder gegraben.
[0030] Die Wärmetauschereinheit 16 weist einen ersten Wärmetauscher 111 mit einer ersten
Primärseite 120 und einer ersten Sekundärseite 112. Die Wärmetauschereinheit 16 weist
ferner einen Verdampfer 40 mit einer zweiten Sekundärseite 130 und einer zweiten Primärseite
131. Die zweite Sekundärseite 130 ist Teil des Wärmepumpenkreislaufs 17 und mit dem
ersten Wärmeträgermedium 55 befüllt. Die Wärmetauschereinheit 16 weist ein zweites
Wärmeträgermedium 112 auf. Das zweite Wärmeträgermedium 112 kann ein Gemisch aus Wasser
und einem Frostschutzmittel aufweisen. Die erste Sekundärseite 120 des ersten Wärmetauschers
111 und die zweite Primärseite 131 des Verdampfers 40 sind fluidisch in einem Kreislauf
miteinander verbunden und mit dem zweiten Wärmeträgermedium 112 befüllt. Das zweite
Wärmeträgermedium 112 verbindet thermisch die erste Sekundärseite 112 mit der zweiten
Primärseite 131.
[0031] Die Förderpumpe 25 ist ausgangsseitig mittels einer ersten Leitung 115 mit der ersten
Primärseite 120 des ersten Wärmetauschers 111 fluidisch verbunden. Eingangsseitig
ist die Förderpumpe 25 mittels einer zweiten Leitung 122 mit dem ersten Brunnen 105
fluidisch verbunden. Eine dritte Leitung 126 mit verbindet ausgangsseitig der ersten
Primärseite 120 die erste Primärseite 120 fluidisch mit dem zweiten Brunnen 105. An
der dritten Leitung 126 ist der erste Temperatursensor 175 angeordnet.
[0032] Ferner weist das System 10 einen Verbraucher 135 auf. Der Verbraucher 135 weist beispielhaft
einen zweiten Wärmetauscher 145, eine weitere Förderpumpe 165 und ein drittes Wärmeträgermedium
155 auf, wobei der zweite Wärmetauscher 145 in Form einer Fußbodenheizung in einem
Gebäude 150 ausgebildet ist. Der zweite Wärmetauscher 145 kann auch in einem Warmwasserspeicher
140 zur Erwärmung eines Brauchwassers angeordnet sein. Das dritte Wärmeträgermedium
155 weist beispielsweise Wasser auf.
[0033] Der zweite Wärmetauscher 145 ist eingangsseitig fluidisch mittels einer vierten Leitung
156 mit einer Ausgangsseite der weiteren Förderpumpe 165 verbunden. Eingangsseitig
ist die weitere Förderpumpe 165 mit einer Ausgangsseite 185 der zweiten Sekundärseite
160 des Kondensators 45 mittels einer fünften Leitung 161 fluidisch verbunden. An/in
der fünften Leitung 161 ist der zweite Temperatursensor 176 angeordnet. Ausgangsseitig
ist der Wärmetauscher 145 mittels einer sechsten Leitung 162 mit einer Eingangsseite
190 der zweiten Sekundärseite 160 des Kondensators 45 verbunden. An/in der sechsten
Leitung 162 ist der dritte Temperatursensor 177 angeordnet.
[0034] Die Förderpumpe 25 weist in der Ausführungsform beispielhaft ausschließlich zwei
Betriebszustände auf. Alternativ kann die Förderpumpe 25 auch als modulierende Förderpumpe
25 ausgebildet sein. In einem ersten Betriebszustand ist die Förderpumpe 25 deaktiviert.
Dies erfolgt beispielsweise dadurch, dass ein Antriebsmotor der Förderpumpe 25 nicht
mit elektrischer Energie versorgt wird. In diesem Fall steht die Förderpumpe 25 still
und das Grundwasser 110 wird nicht gefördert.
[0035] Im zweiten Betriebszustand ist die Förderpumpe 25 aktiviert und fördert das Grundwasser
110 mit einer vordefinierten Leistung. Dabei saugt die Förderpumpe 25 das Grundwasser
110 aus dem ersten Brunnen 100 aus dem Reservoir 107 an. Das Grundwasser 110 strömt
nach Verlassen der Förderpumpe 25 über die erste Leitung 115 in die erste Primärseite
120 des ersten Wärmetauschers 111. Bei einer Durchströmung des ersten Wärmetauschers
111 gibt das Grundwasser 110 zumindest einen Teil einer Wärme W an die erste Sekundärseite
112 ab. Das abgekühlte Grundwasser 110 strömt hin zum Ausgang 125 ersten Wärmetauschers
111. Von dem Ausgang 125 strömt das Grundwasser 110 über die dritte Leitung 126 dem
zweiten Brunnen 106. Im zweiten Brunnen 106 wird das (abgekühlte) Grundwasser 110
wieder in das Reservoir 107 im Erdreich 105 eingeleitet.
[0036] Der Wärmepumpenkreislauf 17 ist nach bekannter Art ausgebildet. Der Verdichter 35
fördert dabei das erste Wärmeträgermedium 55 in einem Kreislauf zwischen dem Verdampfer
40 und dem Kondensator 45. An der zweiten Sekundärseite 130 wird das erste Wärmeträgermedium
55 durch die Wärme W erwärmt. Das erwärmte erste Wärmeträgermedium 55 wird von der
zweiten Sekundärseite 130 des Verdampfers 40 über den Verdichter 35 hin zu einer dritten
Primärseite 170 des Kondensators 45 gefördert. An der dritten Primärseite 170 gibt
das erste Wärmeträgermedium 55 die Wärme W an die dritte Sekundärseite 160 zur Erwärmung
des dritten Wärmeträgermediums 155 ab. Das abgekühlte erste Wärmeträgermedium 55 wird
weiterhin zur Drossel 50 gefördert. An der Drossel 50 wird das erste Wärmeträgermedium
55 expandiert, von wo aus das erste Wärmeträgermedium 55 hin zur zweiten Sekundärseite
130 des Verdampfers 40 strömt.
[0037] An der dritten Sekundärseite 160 wird das dritte Wärmeträgermedium 155 durch die
Wärme W erwärmt. Im Betrieb des Verbrauchers 135 wird mittels der weiteren Förderpumpe
165 das erwärmte dritte Wärmeträgermedium 155 von der dritten Sekundärseite 160 des
Kondensators 45 über die vierte und fünfte Leitung 156, 161 zum zweiten Wärmetauscher
145 gefördert. Am zweiten Wärmetauscher 145 wird das dritte Wärmeträgermedium 155
zur Erwärmung des Gebäudes 150 abgekühlt. Dabei gibt das dritte Wärmeträgermedium
155 die Wärme W ab. Über die sechste Leitung 162 strömt das abgekühlte dritte Wärmeträgermedium
155 zur zweiten Sekundärseite 160.
[0038] Figur 2 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens gemäß einer ersten Ausführungsform
zum Betrieb des in Figur 1 gezeigten Systems 10. Dabei ist in Figur 2 eine Erfüllung
einer Bedingung mittels eines Häkchens und die Nichterfüllung der Bedingung mittels
eins Kreuzes symbolisch markiert.
[0039] In einem ersten Verfahrensschritt 205 wird eine Last des Verbrauchers 135 ermittelt.
Die Last des Verbrauchers 135 kann beispielsweise durch einen Temperaturabfall zwischen
der Ausgangsseite 185 der dritten Sekundärseite 160 des Kondensators 45 und der Eingangsseite
190 der dritten Sekundärseite 160 ermittelt werden. Die Last kann auch anders ermittelt
werden.
[0040] In der Ausführungsform misst der zweite Temperatursensor 176 eine erste Temperatur
des dritten Wärmeträgermediums 155 in der vierten Leitung 156 und stellt ein zur ersten
Temperatur entsprechendes erstes Temperatursignal über die sechste Verbindung 178
der Schnittstelle 70 bereit. Die Schnittstelle 70 erfasst das erste Temperatursignal
und leitet es an die Steuereinrichtung 60 über die zweite Verbindung 80 weiter.
[0041] Ferner misst der dritte Temperatursensor 177 eine zweite Temperatur des dritten Wärmeträgermediums
155 in der sechsten Leitung 162 und stellt ein zur zweiten Temperatur entsprechendes
zweites Temperatursignal über die siebte Verbindung 179 der Schnittstelle 70 bereit.
Die Schnittstelle 70 erfasst das zweite Temperatursignal und leitet es an die Steuereinrichtung
60 über die zweite Verbindung 80 weiter.
[0042] Die Steuereinrichtung 60 ermittelt aus der ersten Temperatur und der zweiten Temperatur
einen Temperaturabfall. Der Temperaturabfall korreliert mit einer Last, beispielsweise
des Wärmetauschers 145, zur Übertragung von Wärme an einen Raum des Gebäudes 150.
[0043] Ist beispielsweise der Raum bereits erwärmt, so ist die Temperaturdifferenz des dritten
Wärmeträgermediums 155 geringer als wenn der Raum ausgekühlt ist und ein hoher Wärmeeintrag
durch das Grundwasser 110 in den Raum des Gebäudes 150 über den Wärmetauscher 145
zu erfolgen hat, um den Raum zu erwärmen.
[0044] Ferner vergleicht die Steuereinrichtung 60 die Last abbildende ermittelte Temperaturdifferenz
mit dem vordefinierten Lastschwellenwert. Überschreitet die ermittelte Temperaturdifferenz
den vordefinierten Lastschwellenwert, so wird mit einem zweiten Verfahrensschritt
210 fortgefahren. Ist die ermittelte Last (Temperaturdifferenz) geringer als der vordefinierte
Lastschwellenwert, so wird mit dem ersten Verfahrensschritt 205 so lange fortgefahren,
bis die ermittelte Last den vordefinierten Lastschwellenwert überschreitet.
[0045] In dem zweiten Verfahrensschritt 210 ermittelt die Steuereinrichtung 60 auf Grundlage
der ermittelten Last und des vordefinierten Steuerparameters eine Verdichterleistung
für einen Normalbetrieb. Die Steuereinrichtung 60 steuert mittels eines ersten Steuersignals
den Verdichter 35 derart an, dass der Verdichter 35 mit der ermittelten Verdichterleistung
für den Normalbetrieb das erste Wärmeträgermedium 55 von dem Verdampfer 40 zum Kondensator
45 im Kreislauf fördert. Die Verdichterleistung ist dabei derart gewählt, dass die
vom Wärmepumpeneinrichtung 15 von der Wärmequelle 30 zu dem Verbraucher 135 übertragene
Wärme W der an den Wärmepumpeneinrichtung 15 angeforderten Last entspricht und dadurch
vollständig von dem Verbraucher 135 noch abgenommen werden kann.
[0046] In einem dritten Verfahrensschritt 215, der parallel oder sequentiell auf den zweiten
Verfahrensschritt 210 folgend durchgeführt werden kann, aktiviert die Steuereinrichtung
60 beispielsweise mittels eines zweiten Steuersignals die Förderpumpe 25 und schaltet
die Förderpumpe 25 vom ersten Betriebszustand in den zweiten Betriebszustand. Alternativ
kann im zweiten und dritten Verfahrensschritt 210, 215 die Steuereinrichtung 60 über
die Schnittstelle 70 die Förderpumpe 25 und/oder den Verdichter 35 direkt mit elektrischer
Energie versorgen und somit aktivieren. In diesem Fall ist die dritte und vierte Verbindung
85, 90 als Leistungsverbindung ausgebildet.
[0047] In einem vierten Verfahrensschritt 220, der parallel oder sequentiell zum zweiten
oder dritten Verfahrensschritt 210, 215 durchgeführt werden kann, ermittelt der erste
Temperatursensor 175 eine dritte Temperatur T des Grundwassers 110 in der dritten
Leitung 126. Der erste Temperatursensor 175 stellt über die fünfte Verbindung 180
ein drittes Temperatursignal der Schnittstelle 70 bereit. Die Schnittstelle 70 leitet
das dritte Temperatursignal über die zweite Verbindung 80 an die Steuereinrichtung
60 weiter, die das dritte Temperatursignal erfasst.
[0048] In einem fünften Verfahrensschritt 225 vergleicht die Steuereinrichtung 60 die vom
ersten Temperatursensor 175 ermittelte dritte Temperatur T des Grundwassers 110 mit
dem ersten Temperaturschwellenwert S1.
[0049] In der Ausführungsform wird das Verfahren anhand des oben beschriebenen Sets des
ersten bis dritten Temperaturschwellenwerts S1-S3 erläutert (erster Temperaturschwellenwert
S1 = 4 °C, zweiter Temperaturschwellenwert S2 = 2 °C und dritter Temperaturschwellenwert
S3 = 1 °C).
[0050] Im fünften Verfahrensschritt 225 vergleicht die Steuereinrichtung 60 die ermittelte
dritte Temperatur T des ersten Temperatursensors 175 mit dem ersten Temperaturschwellenwert
S1. Überschreitet die ermittelte dritte Temperatur T des Grundwassers 110 den ersten
Temperaturschwellenwert S1, so fährt die Steuereinrichtung 60 mit einem sechsten Verfahrensschritt
230 fort. Unterschreitet die ermittelte dritte Temperatur T des Grundwassers 110 den
ersten Temperaturschwellenwert S1, so fährt die Steuereinrichtung 60 mit einem siebten
Verfahrensschritt 235 fort.
[0051] Im sechsten Verfahrensschritt 230 steuert die Steuereinrichtung 60 den Verdichter
35 gemäß einem zweiten Verfahrensschritt 210 auf Grundlage der ermittelten Verdichterleistung
für Normalbetrieb an. Der Verdichter 35 fördert das erste Wärmeträgermedium 55 mit
der ermittelten Verdichterleistung. Der Wärmepumpeneinrichtung 15 befindet sich im
zweiten Verfahrensschritt 210 im Normalbetrieb, bei dem der Wärmepumpeneinrichtung
15 die Wärme W von der Wärmequelle 30 hin zum Verbraucher 135 im Normalbetrieb fördert.
Während des Betriebs der Wärmepumpeneinrichtung 15 ist gleichzeitig die Förderpumpe
25 von der Steuereinrichtung 60 vom ersten Betriebszustand in den zweiten Betriebszustand
geschaltet, sodass im zweiten Betriebszustand die Förderpumpe 25 aktiviert ist und
im Wesentlichen mit einer Förderleistung, die einer maximalen Förderleistung der Förderpumpe
25 entspricht, das Grundwasser 110 vom ersten Brunnen 100 hin an die erste Primärseite
120 fördert. Die Wärme W wird zumindest teilweise vom Grundwasser 110 im zweiten Wärmetauscher
111 an das zweite Wärmeträgermedium 111 übertragen. Das zweite Wärmeträgermedium 111
zirkuliert im Kreislauf zwischen der ersten Sekundärseite 112 und der zweiten Primärseite
131 und überträgt die Wärme W an die zweite Primärseite 131. Die Wärme W wird im Verdampfer
40 an das erste Wärmeträgermedium 55 übertragen. Das erste Wärmeträgermedium 55 übergibt
die Wärme W weiter am Kondensator 45 an das dritte Wärmeträgermedium 155 zur Erwärmung
des Verbrauchers 135.
[0052] Steht nicht hinreichend Grundwasser(-volumen) zur Verfügung, beispielsweise wenn
nicht hinreichend Grundwasser in das Reservoir 107 nachfließt, so kühlt das Erdreich
105 und das Reservoir 107 während des sechsten Verfahrensschritts 230 langsam ab.
Dadurch reduziert sich auch die dritte Temperatur T des Grundwassers 110.
[0053] Der fünfte Verfahrensschritt 225 wird in regelmäßigen Zeitabständen, beispielsweise
minütlich, wiederholt.
[0054] In dem siebten Verfahrensschritt 235 vergleicht die Steuereinrichtung 60 die ermittelte
dritte Temperatur T des Grundwassers 110 mit dem zweiten Temperaturschwellenwert S2.
Überschreitet die dritte Temperatur T den zweiten Temperaturschwellenwert S2, so fährt
die Steuereinrichtung 60 mit einem achten Verfahrensschritt 240 fort. Unterschreitet
die ermittelte dritte Temperatur T den zweiten Temperaturschwellenwert S2, so fährt
die Steuereinrichtung 60 mit einem neunten Verfahrensschritt 245 fort.
[0055] Im achten Verfahrensschritt 240 steuert die Steuereinrichtung 60 den Verdichter 35
derart an, dass die Verdichterleistung des Verdichters 35 gegenüber dem Normalbetrieb
auf eine vordefinierte erste minimale Verdichterleistung reduziert wird. Die erste
minimale Verdichterleistung ist geringer als die ermittelte Verdichterleistung im
Normalbetrieb. Dadurch ist die durch den Wärmepumpeneinrichtung 15 von der Wärmequelle
30 an den Verbraucher 135 übertragene Wärme W geringer als ein mit der Last des Verbrauchers
135 einhergehender Wärmebedarf des Verbrauchers 135. Dies führt dazu, dass zum einen
das Grundwasser 110 nicht unterkühlt wird, zum anderen wird zwar die durch den Verbraucher
135 an der zweiten Sekundärseite 160 des Kondensators 45 abgenommene Wärme W teilweise
bereitgestellt, so dass eine Beheizung des Gebäudes 150 weiterhin erfolgt, jedoch
langsamer als im Normalbetrieb.
[0056] Besonders zweckmäßig ist, wenn im achten Verfahrensschritt 240 die erste minimale
Verdichterleistung auf Grundlage der ermittelten Last, in der Ausführungsform auf
Grundlage der ermittelten Temperaturdifferenz, ermittelt wird. Dies hat zur Folge,
dass, wenn die Last bzw. die Temperaturdifferenz im achten Verfahrensschritt 240 weiter
ansteigt, auch die erste minimale Verdichterleistung des Verdichters 35 angepasst
und angehoben wird, sie ist jedoch dann nach wie vor geringer als die ermittelte Verdichterleistung
im Normalbetrieb.
[0057] In dem neunten Verfahrensschritt 245 vergleicht die Steuereinrichtung 60 die ermittelte
dritte Temperatur T des Grundwassers 110 mit dem dritten Temperaturschwellenwert S3.
Überschreitet die ermittelte dritte Temperatur T des Grundwassers 110 den dritten
Temperaturschwellenwert S3, so fährt die Steuereinrichtung 60 mit einem zehnten Verfahrensschritt
250 fort. Unterschreitet die dritte Temperatur T den dritten Temperaturschwellenwert
S3, so fährt die Steuereinrichtung 60 mit einem elften Verfahrensschritt 255 fort.
[0058] Im zehnten Verfahrensschritt 250 reduziert die Steuereinrichtung 60 die Verdichterleistung
auf die zweite minimale Verdichterleistung. Durch das weitere Reduzieren der Verdichterleistung
auf die zweite minimale Verdichterleistung gegenüber der ersten minimalen Verdichterleistung
und der Verdichterleistung im Normalbetrieb ist eine Wärmeübertragung von Wärme W
von der Wärmequelle 30 an den Verbraucher 135 nach wie vor gewährleistet, auch wenn
dies nur in geringem Umfang erfolgt. Dadurch wird zwar die Erwärmung des Raums in
dem Gebäude 150 weiter verzögert, jedoch wird zumindest etwas Wärme W von der Wärmequelle
30 hin zum Verbraucher 135 gefördert. Gleichzeitig wird ein Vereisen des Grundwassers
110, insbesondere an der ersten Primärseite 120, verhindert. Dadurch wird ein zuverlässiger
Durchfluss des Grundwassers 110 durch die erste Primärseite 120 des Verdampfers 40
sichergestellt.
[0059] In dem elften Verfahrensschritt 255 deaktiviert die Steuereinrichtung 60 sowohl den
Verdichter 35 als auch die Förderpumpe 25. Dabei schaltet die Steuereinrichtung 60
die Förderpumpe 25 vom zweiten Betriebszustand in den ersten Betriebszustand. Dadurch
wird eine Förderung des ersten Wärmeträgermediums 55 als auch des Grundwassers 110
eingestellt.
[0060] Parallel zu den zweiten bis zehnten Verfahrensschritten 210 bis 250 überwacht die
Steuereinrichtung 60 die Last, in der Ausführungsform die Temperaturdifferenz, des
Verbrauchers 135 in einem zwölften Verfahrensschritt 260. Im zwölften Verfahrensschritt
260 vergleicht die Steuereinrichtung 60 die Last des Verbrauchers 135 mit dem vordefinierten
Stoppschwellenwert. Unterschreitet die Last den vordefinierten Stoppschwellenwert,
so unterbricht die Steuereinrichtung 60 das laufende Verfahren gemäß des zweiten bis
zehnten Verfahrensschritts 210 bis 250 und deaktiviert den Verdichter 35 sowie die
Förderpumpe 25. Dabei wird die Förderpumpe 25 vom zweiten Betriebszustand wieder in
den ersten Betriebszustand geschaltet.
[0061] Durch die oben beschriebenen Werte der Temperaturschwellenwerte S1-S3 als auch des
vordefinierten Lastschwellenwerts und der ersten und zweiten minimalen Verdichterleistung
kann das System 10 besonders energieeffizient betrieben werden.
[0062] Figur 3 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens gemäß einer zweiten Ausführungsform
zum Betrieb des in Figur 1 gezeigten Systems 10.
[0063] Das Verfahren ist im Wesentlichen identisch zu dem in den Figuren 2 beschriebenen
Verfahren ausgebildet. Abweichend ist im Datenspeicher 65 ein alternatives Set des
ersten bis dritten Temperaturschwellenwerts S1-S3 abgelegt. Dabei weist der erste
Temperaturschwellenwert S1 den Wert von 4 °C, der zweite Temperaturschwellenwert S2
den Wert von 3 °C und der dritte Temperaturschwellenwert S3 den Wert von 2 °C auf.
Ferner weist der vordefinierte Lastschwellenwert einen Wert von 80 Prozent einer maximalen
Last auf. Ferner beträgt der Wert des vordefinierts Stoppschwellenwerts 70 Prozent.
Die erste minimale Verdichterleistung kann beispielsweise 40 bis 50 Prozent einer
maximalen Verdichterleistung des Verdichters 35 betragen. Die zweite vordefinierte
Verdichterleistung ist derart gewählt, dass bei der zweiten minimalen Verdichterleistung
der Verdichter 35 mit einer Minimaldrehzahl dreht.
[0064] Das in Figur 3 beschriebene Verfahren hat den Vorteil, dass die Betriebszeit der
Förderpumpe 25 besonders kurz ist, sodass die Menge des Grundwassers 110, die durch
die Förderpumpe 25 gefördert wird, besonders gering ist.
[0065] Die oben beschriebenen Ausgestaltungen des Systems 10 haben den Vorteil, dass ein
modulierender Wärmepumpeneinrichtung 15, das heißt mit einem Verdichter 35, dessen
Verdichterleistung im Wesentlichen stufenlos einstellbar ist, zusammen mit einer nicht
modulierten Förderpumpe 25, die beispielsweise nur an- und ausgeschaltet werden kann,
auf effektive Weise betrieben werden kann. Selbstverständlich kann auch die Förderpumpe
25 modulierend ausgebildet sein, d. h., dass eine Förderleistung der Förderpumpe 25
auch in einem Teillastbereich einstellbar ist. Ferner kann dadurch ein besonders effizientes
und optimiertes System 10 bezüglich Energie oder Verbrauch an Grundwasser 110 bereitgestellt
werden.
[0066] Das in Figur 3 erläuterte Verfahren hat den Vorteil, dass der Verbrauch von Grundwasser
besonders gering ist. Dadurch kann zum einen der Strombedarf zum Betrieb der Förderpumpe
25 niedrig gehalten werden. Ferner kann das System 10 auch bei geringen Grundwasservorräten
zuverlässig betrieben werden.
1. Steuergerät (20) für ein System (10),
- aufweisend einen Datenspeicher (65), eine Schnittstelle (70) und eine Steuereinrichtung
(60),
- wobei der Datenspeicher (65) und die Schnittstelle (70) mit der Steuereinrichtung
(60) verbunden sind,
- wobei die Schnittstelle (70) mit einem Verdichter (35) einer Wärmepumpeneinrichtung
(15) des Systems (10) und mit einem Temperatursensor (175) zur Erfassung einer Temperatur
(T) eines Grundwassers (110) stromabwärtsseitig einer Primärseite (120) einer Wärmetauschereinheit
(16) der Wärmepumpeneinrichtung (15) verbindbar ist,
- wobei die Schnittstelle (70) ausgebildet ist, ein Temperatursignal des Temperatursensors
(175) zu erfassen,
- wobei die Steuereinrichtung (60) ausgebildet ist, ein Steuersignal zur Steuerung
des Verdichters (35) in Abhängigkeit der erfassten Temperatur (T) an der Schnittstelle
(70) bereitzustellen.
2. System (10),
- aufweisend eine Wärmepumpeneinrichtung (15), ein Steuergerät (20) und eine Förderpumpe
(25),
- wobei die Wärmepumpeneinrichtung (15) einen Verdichter (35), eine Wärmetauschereinheit
(16) und ein erstes Wärmeträgermedium (55) umfasst,
- wobei der Verdichter (35) mit dem Steuergerät (20) verbunden ist,
- wobei die Förderpumpe (25) mit dem Steuergerät (20) verbunden und ausgebildet ist,
Grundwasser (110) an die Wärmetauschereinheit (16) zu fördern,
- gekennzeichnet durch
- einen stromabwärtsseitig der Wärmetauschereinheit (16) angeordneten Temperatursensor
(175),
- wobei der Temperatursensor (175) mit dem Steuergerät (20) verbunden und ausgebildet
ist, eine Temperatur (T) des Grundwassers (110) stromabwärtsseitig der Wärmetauschereinheit
(16) zu erfassen und dem Steuergerät (20) ein zu der erfassten Temperatur (T) korrelierendes
Temperatursignal bereitzustellen,
- wobei das Steuergerät (20) ausgebildet ist, den Verdichter (35) zur Förderung des
ersten Wärmeträgermediums (55) an eine Sekundärseite (130) der Wärmetauschereinheit
(16) in Abhängigkeit der erfassten Temperatur (T) zu steuern.
3. System (10) nach Anspruch 2,
- wobei das Steuergerät (20) einen Datenspeicher (65) und eine mit dem Datenspeicher
(65) verbundene Steuereinrichtung (60) umfasst,
- wobei der Wärmepumpeneinrichtung (15) einen Kondensator (45) aufweist,
- wobei der Kondensator (45) sekundärseitig mit einem Verbraucher (135) verbindbar
ist,
- wobei das Steuergerät (20) ausgebildet ist, eine Last sekundärseitig am Kondensator
(45) zu ermitteln,
- wobei die Steuereinrichtung (60) ausgebildet ist, die ermittelte Last mit einem
im Datenspeicher (65) vordefinierten Lastschwellenwert zu vergleichen,
- wobei bei Überschreiten des Lastschwellenwerts die Steuereinrichtung (60) ausgebildet
ist, den Verdichter (35) zu aktivieren und die ermittelte Last bei der Steuerung des
Verdichters (35) zu berücksichtigen.
4. System (10) nach Anspruch 3,
- wobei in dem Datenspeicher (65) wenigstens ein erster vordefinierter Temperaturschwellenwert
(S1) abgelegt ist,
- wobei die Steuereinrichtung (60) ausgebildet ist, die erfasste Temperatur (T) mit
dem ersten vordefinierten Temperaturschwellenwert (S1) zu vergleichen,
- wobei bei Unterschreiten des vordefinierten ersten Temperaturschwellenwerts (S1)
durch die Temperatur (T) die Steuereinrichtung (60) ausgebildet ist, eine Verdichterleistung
des Verdichters (35) auf eine vordefinierte erste minimale Verdichterleistung zu reduzieren,
- wobei die erste minimale Verdichterleistung geringer ist als die ermittelte Verdichterleistung.
5. System (10) nach Anspruch 4,
- wobei in dem Datenspeicher (65) wenigstens ein zweiter vordefinierter Temperaturschwellenwert
(S2) abgelegt ist,
- wobei der zweite vordefinierte Temperaturschwellenwert (S2) geringer ist als der
erste vordefinierte Temperaturschwellenwert (S1),
- wobei die Steuereinrichtung (60) ausgebildet ist, die erfasste Temperatur (T) mit
dem zweiten vordefinierten Temperaturschwellenwert (S2) zu vergleichen,
- wobei bei Unterschreiten des vordefinierten zweiten Temperaturschwellenwerts (S2)
durch die Temperatur (T) die Steuereinrichtung (60) ausgebildet ist, die Verdichterleistung
des Verdichters (35) auf eine vordefinierte zweite minimale Verdichterleistung reduzieren,
- wobei die zweite minimale Verdichterleistung geringer ist als die erste minimale
Verdichterleistung.
6. System (10) nach Anspruch 5,
- wobei bei Unterscheiten des ersten Temperaturschwellenwerts (S1) und bei Überschreiten
des zweiten Temperaturschwellenwerts (S2) die Steuereinrichtung (60) ausgebildet ist,
die erste minimale Verdichterleistung auf Grundlage der ermittelten Last zu steuern,
- wobei die erste minimale Verdichterleistung 10 Prozent bis 40 Prozent oder 40 Prozent
bis 60 Prozent einer maximalen Verdichterleistung des Verdichters (35) entspricht.
7. System (10) nach einem der Ansprüche 4 bis 6
- wobei die Steuereinrichtung (60) ausgebildet ist, bei Unterschreiten des zweiten
Temperaturschwellenwerts (S2) durch die erfasste Temperatur (T) den Verdichter (35)
mit der zweiten minimalen Verdichterleistung anzusteuern,
- wobei die zweite minimale Verdichterleistung konstant gehalten wird,
- wobei die zweite minimale Verdichterleistung 10 Prozent einer maximalen Verdichterleistung
des Verdichters (35) oder einer minimal möglichen Verdichterleistung des Verdichters
(35) entspricht.
8. System (10) nach einem der Ansprüche 2 bis 11,
- wobei in dem Datenspeicher (65) wenigstens ein dritter vordefinierter Temperaturschwellenwert
(S3) abgelegt ist,
- wobei der dritte vordefinierte Temperaturschwellenwert (S3) geringer ist als der
erste vordefinierte Temperaturschwellenwert (S1) und der zweite vordefinierte Temperaturschwellenwert
(S2),
- wobei die Steuereinrichtung (60) ausgebildet ist, die erfasste Temperatur (T) mit
dem dritten vordefinierten Temperaturschwellenwert (S3) zu vergleichen,
- wobei bei Unterschreiten des vordefinierten dritten Temperaturschwellenwerts (S3)
durch die Temperatur (T) die Steuereinrichtung (60) ausgebildet ist, den Verdichter
(35) und die Förderpumpe (25) zu deaktivieren.
9. System (10) nach Anspruch 8,
- wobei der erste Temperaturschwellenwert (S1) einen Wert von 4 °C,
- der zweite Temperaturschwellenwert (S2) einen Wert von 2 °C und
- der dritte Temperaturschwellenwert (S3) einen Wert von 1 °C aufweist, oder
- wobei der erste Temperaturschwellenwert (S1) einen Wert von 4 °C,
- der zweite Temperaturschwellenwert (S2) einen Wert von 3 °C,
- der dritte Temperaturschwellenwert (S3) einen Wert von 2 °C aufweist.
10. System (10) nach einem der Ansprüche 3 bis 9,
- wobei die Förderpumpe (25) einen ersten Betriebszustand und einen zweiten Betriebszustand
aufweist,
- wobei im ersten Betriebszustand die Förderpumpe (25) deaktiviert ist,
- wobei im zweiten Betriebszustand die Förderpumpe (25) aktiviert ist und im Wesentlichen
mit einer maximalen zweiten Förderleistung das Grundwasser (110) an die Wärmetauschereinheit
(16) fördert,
- wobei oberhalb des zweiten Temperaturschwellenwerts (S2) die Förderpumpe (25) sich
im zweiten Betriebszustand befindet und die zweite Förderleistung im Wesentlichen
konstant ist.
11. System (10) nach einem der Ansprüche 2 bis 10,
- wobei das zweite Wärmeträgermedium (110) Grundwasser oder Sole aufweist.
12. Verfahren zum Betrieb eines Systems (10) nach einem der Ansprüche 2 bis 11,
- wobei die Förderpumpe (25) das zweite Wärmeträgermedium (110) von der Wärmequelle
(30) zu der Primärseite (120) der Wärmetauschereinheit (16) fördert,
- wobei stromabwärtsseitig der Primärseite (120) der Wärmetauschereinheit (16) eine
Temperatur (T) des Grundwassers (110) ermittelt wird,
- wobei der Verdichter (35) zur Förderung des ersten Wärmeträgermediums (55) an die
Sekundärseite (130) der Wärmetauschereinheit (16) in Abhängigkeit der erfassten Temperatur
(T) gesteuert wird.