(19)
(11) EP 3 623 740 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.03.2020  Patentblatt  2020/12

(21) Anmeldenummer: 19196903.9

(22) Anmeldetag:  12.09.2019
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F41A 3/20(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 14.09.2018 DE 102018122573

(71) Anmelder: Liwa Arms - owned by Altowaissa Investments - Sole Proprietorship LLC
Abu Dhabi (AE)

(72) Erfinder:
  • Almazroui, Ali Bin Ablan
    Al Ain (AE)

(74) Vertreter: Engel, Christoph Klaus 
PATENTSCHUTZengel Marktplatz 6
98527 Suhl
98527 Suhl (DE)

   


(54) GERADEZUGVERSCHLUSS FÜR EIN REPETIERGEWEHR


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft einen Geradezugverschluss (01) umfassend eine um eine Längsachse (02) drehbar gelagerte Verschlusshülse (03) mit einem vorderen Ende, an welchem ein Verschlusskopf (04) angeordnet ist, einem hinteren Ende, wobei in den Innenmantel der Verschlusshülse (03) im Bereich des hinteren Endes eine sich schräg zur Längsachse (02) erstreckende Steuerkurve (05) eingebracht ist. In Richtung der Längsachse (02) erstreckt sich ein Verbindungsglied (07) mit einem vorderen Ende, an welchem ein mit der Steuerkurve (05) in Eingriff stehender Zapfen (08) angeordnet ist, einem hinteren Ende, wobei im Bereich des hinteren Endes eine Ausnehmung (09) eingebracht ist. Eine Steuernocke (12) eines Steuerelements (10) greift in die Ausnehmung (09) ein. Eine Durchgangsöffnung (13) des Steuerelements (10) dient zum Durchführen eines Schlagbolzens (14). Mit einer sich quer zur Längsachse (02) erstreckenden Welle (15) des Steuerelements (10) ist ein Kammergriff (17) zum Verschwenken des Steuerelements (10) zwischen einer Öffnungsposition und einer Schließposition verbunden.




Beschreibung


[0001] Die folgende Erfindung betrifft einen Geradezugverschluss für Repetiergewehre gemäß dem beigefügten Anspruch 1. Außerdem betrifft die Erfindung ein Repetiergewehr mit einem solchen Geradezugverschluss.

[0002] Von der Firma Merkel Jagd- und Sportwaffen GmbH ist ein unter der Bezeichnung "Helix" vertriebener Geradezug-Repetierer bekannt, bei welchem ein klassischer Drehkopfverschluss mit einem Übersetzungsgetriebe kombiniert wird. Bei dem Helix-Verschlussprinzip bewegen sich Verschlusswarzen entlang einer gedachten mehrspindeligen Helix.

[0003] Die EP 0 784 194 B1 zeigt einen Geradezugverschluss für eine Repetierbüchse mit einem in Laufrichtung in einer Kammerhülse verschiebbaren und um seine Achse drehbaren Verschlusskopf. Im Verschlusskopf ist ein Schlagbolzen axial verschiebbar. Ein Kammergriff ist innerhalb einer in der Kammerhülse verschiebbaren Steuerhülse quer zur Waffenachse über einen Haltebolzen schwenkbeweglich gelagert. Innerhalb der Steuerhülse ist ein Zwischenstück axial verschiebbar gelagert, welches den Haltebolzen umgreift und auf der vorderen Seite mit dem Schlagbolzen und auf der hinteren Seite mit einem eine Schlagfeder spannenden Schlagstück in Wirkverbindung steht. Der Verschlusskopf enthält Steuerbolzen, die in Steuerkurven der Steuerhülse eingreifen und jeweilige Rotationsbewegungen zur Ver- und Entriegelung des Verschlusskopfes gegenüber dem Schlagstück während der Betätigung des Kammergriffs durchführen.

[0004] Die DE 10 2016 120 891 A1 beinhaltet eine Verschlusseinrichtung für Repetiergewehre umfassend ein Patronenlager, eine außenliegende Hülse und eine in dieser aufgenommenen Kammer. Die Kammer weist in dem dem Patronenlager zugewandten Bereich einen Verschlusskopf auf. Innerhalb der Kammer ist ein Steuerstück gegenüber der Kammer und gegenüber dem Verschlusskopf axial verschieblich gelagert. Mit dem Steuerstück ist ein Kammerhebel derart verbunden, dass bei einer Rückwärtsbewegung des Kammerhebels der Verschlusskopf entriegelt und beim Vorlauf verriegelt wird. Der Kammerhebel ist im hinteren Endbereich der Hülse schwenkbar um eine außermittig zur Längsachse der Kammer verlaufende Achse angebracht. Das Steuerstück ist über ein Zwischenstück mit dem Kammerhebel verbunden, welches von der Kammer aus radial nach außen hin ragt. Der Verschlusskopf ist um seine Achse drehbar in der Kammer gelagert. Er kann durch axiales Verschieben des Steuerstücks gedreht werden.

[0005] In der DE 100 09 616 C2 ist ein Geradezugverschluss für Repetiergewehre beschrieben. Der Verschluss umfasst eine in einem Verschlussgehäuse geführte und einen Kammerstengel für das händische Hin- und Herbewegen tragende Verschlusshülse. In der Verschlusshülse ist ein mittels eines Schaftes zwangsgeführter Verschlusskopf drehbeweglich gelagert, welcher Verriegelungswarzen aufweist. Ein Schlagbolzen ist von einer Schlagbolzenfeder beaufschlagt, welche der Erzeugung eines Drehimpulses dient, um den Verschlusskopf in der Verschlussstellung in die mit den Verriegelungswarzen korrespondierende Verriegelungskammer einzudrehen. Ein von einer Feder in Arretierrichtung beaufschlagter, an der Verschlusshülse kippbeweglich gelagerter Arretierhebel verhindert Relativbewegungen zwischen der Verschlusshülse und dem Verschlusskopf. Ein erster Hebelarm des Arretierhebels weist einen mit einer Rastnut im Schaft des Verschlusskopfes korrespondierenden Rastvorsprung auf, während ein zweiter Hebelarm des Arretierhebels eine mit einer Schaltkante einer Verschlussbrücke zusammenwirkende Steuerrampe besitzt. Beim Bewegen von Verschlusshülse und Verschlusskopf in die Verschlussstellung wird der Arretierhebel mit Erreichen der Verschlussstellung über die Steuerrampe entgegen der Wirkung der Feder außer Eingriff mit der Rastnut gebracht. Beim Bewegen aus der Verschlussstellung heraus rastet der Arretierhebel mit seinem Rastvorsprung federnd wieder ein.

[0006] Die US 2017/0016688 A1 beschreibt eine Repetieranordnung, welche einen Hauptkörper besitzt, der entlang einer Mittelachse zentrale Bohrungen und zwei Schlitze besitzt, wobei das Schlitzpaar gegenüberliegend angeordnet ist. Die Schlitze ziehen sich entlang der Mittelachse des gesamten Hauptkörpers. An dem Hauptkörper ist ein Nockenzylinder angebracht, welcher spiralförmige Schlitze enthält, die spiegelsymmetrisch zur Mittelachse verlaufen. Innerhalb des Nockenzylinders ist ein Nockenstift angeordnet, welcher senkrecht zur Mittelachse durch die spiralförmigen Schlitze des Nockenzylinders und die länglichen Schlitze des Hauptkörpers verläuft. Weiterhin ist an dem Nockenzylinder ein Griff gekoppelt, durch dessen Drehung sich der Nockenzylinder mitdreht, sodass sich die spiralförmigen Schlitze des Nockenzylinders um den Nockenstift winden und eine Axialkraft ausüben. Dies bewirkt eine Verschiebung des Nockenstifts in die länglichen Schlitze des Hauptkörpers.

[0007] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht ausgehend vom Stand der Technik darin, einen alternativen Geradezugverschluss für Repetiergewehre zur Verfügung zu stellen, welcher einfach und schnell zu betätigen ist sowie eine hohe Betriebssicherheit auch unter ungünstigen Bedingungen, beispielsweise bei deformierten oder nicht maßhaltigen Patronen aufweist.

[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe dient ein Geradezugverschluss für Repetiergewehre gemäß dem beigefügten Anspruch 1.

[0009] Der erfindungsgemäße Geradezugverschluss weist eine Längsachse auf. Eine Verschlusshülse ist um die Längsachse drehbar gelagert. Die Verschlusshülse besitzt ein vorderes Ende, an welchem ein Verschlusskopf angeordnet ist, und ein hinteres Ende. In den Innenmantel der Verschlusshülse ist im Bereich des hinteren Endes eine sich schräg zur Längsachse erstreckende Steuerkurve eingebracht. Der Geradezugverschluss umfasst weiterhin ein sich in Richtung der Längsachse erstreckendes Verbindungsglied mit einem vorderen Ende, an welchem ein mit der Steuerkurve der Verschlusshülse in Eingriff stehender Zapfen angeordnet ist, und mit einem hinteren Ende, wobei im Bereich des hinteren Endes eine Ausnehmung eingebracht ist. Ein weiterer Bestandteil des Geradezugverschlusses ist ein Steuerelement, welches eine Wellenform mit Auswölbungen aufweist. Das Steuerelement ist mit einer in die Ausnehmung des Verbindungsgliedes eingreifenden Steuernocke, einer Durchgangsöffnung zum Durchführen eines Schlagbolzens und mit einer sich quer zur Längsachse erstreckenden Welle ausgestattet. Mit der Welle dem Steuerelement ist ein Kammergriff drehfest verbunden. Mittels Kammergriff kann das Steuerelement zwischen einer Öffnungsposition und einer Schließposition verschwenkt werden. In der Öffnungsposition ist der Verschlusskopf verriegelt, während in der Schließposition der Verschlusskopf entriegelt ist.

[0010] Nachfolgend wird die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Geradezugverschlusses näher erläutert. Beim Schwenken des Kammergriffs nach hinten, d. h. von dem Verschlusskopf weg, wird das mit dem Kammergriff drehfest verbundene Steuerelement gedreht. Der an das Steuerelement angebrachte, in die Ausnehmung des Verbindungsgliedes eingreifende Steuernocken zieht das Verbindungsglied nach hinten. Der am vorderen Ende des Verbindungsgliedes befindliche Zapfen wird entlang der Steuerkurve in der Verschlusshülse geführt und versetzt hierdurch die Verschlusshülse und somit auch den Verschlusskopf in eine Rotationsbewegung. Der Verschluss befindet sich nunmehr im Öffnungszustand und ist verriegelt. Zum Überführen des Verschlusses in den Schließzustand erfolgt ein Verschwenken des Kammergriffes nach vorne, d. h. in Richtung des Verschlusskopfes. Die Steuernocke drückt das Verbindungsglied nach vorne. Der Zapfen verdreht die Verschlusshülse in umgekehrter Drehrichtung. Der Verschluss ist nun im Schließzustand, in welchem er entriegelt ist.

[0011] Erfindungsgemäß wird eine Drehung der Verschlusshülse durch Umsetzung der Kippbewegung am Kammergriff ermöglicht. Hierfür sind keine Änderungen am Lauf des Repetiergewehres erforderlich. Weiterhin ist vorteilhaft, dass der Auswerfer aufgrund der erfindungsgemäß realisierten, verhältnismäßig großen Übersetzung mit großer Kraft arbeitet, wodurch auch verkantete Patronen aus der Gewehrhülse problemlos herausgeworfen werden können. Der erfindungsgemäße Geradezugverschluss ist aufwandsarm zu realisieren.

[0012] Mit dem Geradezugverschluss lässt sich vorzugsweise ein Verdrehen der Verschlusshülse um einen Drehwinkel von 60° realisieren. Dieser vergleichsweise große Drehwinkel ermöglicht eine sichere Verriegelung von Verschlusshülse und Verschlusskopf.

[0013] Während des Öffnungsvorgangs wird gleichzeitig vorzugsweise auch der Schlagbolzen gespannt.

[0014] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform umfasst der Geradezugverschluss weiterhin eine Griffsperre, die zwischen einer Aktivierungsposition und einer Deaktivierungsposition verlagerbar ist. In der Deaktivierungsposition greift die Griffsperre an dem Steuerelement ein, um dieses im Öffnungszustand zu blockieren und einen Übergang in die Schließposition zu verhindern. In der Aktivierungsposition besteht kein blockierender Eingriff an dem Steuerelement, sodass das Steuerelement mittels des Kammergriffs von der Öffnungsposition in die Schließposition verschwenkt werden kann. In das Steuerelement ist vorzugsweise eine Ausnehmung zum Eingriff der Griffsperre eingebracht.

[0015] Als vorteilhaft hat sich die Ausstattung des Steuerelements mit einem Anschlag zum Blockieren der Verschlusshülse in der Öffnungsposition erwiesen.

[0016] An der Welle des Steuerelements befindet sich vorzugsweise eine Rückholfeder für das Steuerelement, welche das selbsttätige Rückführen des Steuerelements ermöglicht.

[0017] Das Verbindungsglied ist bevorzugt als Schlitten mit einer rechteckförmigen Grundfläche ausgebildet.

[0018] Eine vorteilhafte Ausführungsform nutzt ein Verschlussgehäuse. Innerhalb des Verschlussgehäuses sind zumindest das Steuerelement und das Verbindungsglied angeordnet. Durch das Verschlussgehäuse werden Steuerelement und Verbindungsglied vor Verschmutzungen und Beschädigungen geschützt. Am Verschlussgehäuse ist vorzugsweise ein Aktivierungshebel zum Aktivieren und Deaktivieren der Griffsperre angeordnet.

[0019] Als zweckmäßig hat es sich erwiesen, an der Verschlusshülse eine manuell aktivierbare Sicherungseinrichtung zum Blockieren des Verschlusskopfes in der Öffnungsposition vorzusehen.

[0020] Die Erfindung betrifft außerdem ein Repetiergewehr mit einem Geradezugverschluss gemäß einer der zuvor beschriebenen Ausführungsformen.

[0021] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform unter Bezugnahme auf die Zeichnung. Es zeigen:
Fig. 1:
eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Geradezugverschluss im verriegelten Zustand;
Fig. 2:
eine Seitenansicht des Geradezugverschluss im verriegelten Zustand;
Fig. 3:
eine Ansicht von unten des Geradezugverschluss im verriegelten Zustand;
Fig. 4:
eine perspektivische Ansicht des Geradezugverschluss im entriegelten Zustand;
Fig. 5:
eine Seitenansicht des Geradezugverschluss im entriegelten Zustand;
Fig. 6:
eine Ansicht von unten des Geradezugverschluss im entriegelten Zustand;
Fig. 7:
eine perspektivische Ansicht eines Steuerelements.


[0022] Die Figuren 1 bis 3 zeigen verschiedene Ansichten eines erfindungsgemäßen Geradezugverschlusses 01 im verriegelten Zustand. Der Geradezugverschluss 01 besitzt eine Längsachse 02. Um die Längsachse 02 ist eine Verschlusshülse 03 drehbar gelagert. Die Verschlusshülse 03 weist ein vorderes Ende und ein hinteres Ende auf. An dem vorderen Ende der Verschlusshülse 03 ist ein Verschlusskopf 04 angeordnet. In den Innenmantel der Verschlusshülse 03 ist im Bereich des hinteren Endes eine sich schräg zu der Längsachse 02 bzw. schraubenlinienförmig erstreckende Steuerkurve 05 (siehe Fig. 3) eingebracht.

[0023] Der Geradezugverschluss 01 beinhaltet weiterhin ein Verbindungsglied 07, welches sich in Richtung der Längsachse 02 erstreckt. Das Verbindungsglied 07 weist ein vorderes Ende und ein hinteres Ende auf. An dem vorderen Ende ist ein mit der Steuerkurve 05 der Verschlusshülse 03 in Eingriff stehender Zapfen 08 angeordnet. Im Bereich des hinteren Endes des Verbindungsgliedes 07 ist eine Ausnehmung 09 eingebracht. Das Verbindungsglied 07 ist in der gezeigten Ausführung als Schlitten mit einer rechteckförmigen Grundfläche ausgebildet.

[0024] Ein weiterer Bestandteil des Geradezugverschlusses ist ein Steuerelement 10, welche im Detail in Fig. 7 dargestellt ist. Das Steuerelement 10 umfasst eine Steuernocke 12, welche in die Ausnehmung 09 des Verbindungsgliedes 07 eingreift. In das Steuerelement 10 ist eine Durchgangsöffnung 13 zum Durchführen eines Schlagbolzens 14 eingebracht. Weiterhin besitzt das Steuerelement 10 eine Welle 15, welche sich quer zur Längsachse 02 erstreckt.

[0025] Ein Kammergriff 17 ist mit der Welle 15 des Steuerelements 10 drehfest verbunden. Zum Durchführen mechanischer Befestigungsmittel für die Fixierung des Kammergriffes 17 ist in die Welle 15 des Steuerelements 10 eine Durchgangsbohrung 18 eingebracht. Der Kammergriff 17 ermöglicht ein Verschwenken des Steuerelements 10 zwischen einer Öffnungsposition und einer Schließposition.

[0026] In der Öffnungsposition ist der Verschlusskopf 04 verriegelt, während er in der Schließposition entriegelt ist. In den Figuren 1 bis 3 ist der verriegelte Zustand dargestellt. Zum Überführen des Geradezugverschlusses 01 in den verriegelten Zustand wurde zuvor der Kammergriff 17 nach hinten, d. h. von dem Verschlusskopf 04 weg geschwenkt. Das mit dem Kammergriff 17 drehfest verbundene Steuerelement 10 wurde hierdurch gedreht. Der in die Ausnehmung 09 des Verbindungsgliedes 07 eingreifende Steuernocken 12 des Steuerelements 10 zog hierbei das Verbindungsglied 07 nach hinten. Der Zapfen 08 des Verbindungsgliedes 07 wurde infolgedessen entlang der Steuerkurve 05 der Verschlusshülse 03 geführt und versetzte hierdurch die Verschlusshülse 03 und den Verschlusskopf 04 in eine Rotationsbewegung. Während des Öffnungsvorgangs findet gleichzeitig auch ein Spannen des Schlagbolzens 14 statt.

[0027] Beim Schließen des Geradezugverschlusses 01 erfolgt dieser Vorgang in umgekehrter Richtung. Der Kammergriff 17 wird demzufolge nach vorne, d. h. in Richtung des Verschlusskopfes 04 verschwenkt. Die Steuernocke 12 drückt das Verbindungsglied 07 nach vorne. Der Zapfen 08 verdreht die Verschlusshülse 03 und den Verschlusskopf 04 in umgekehrter Drehrichtung. Die Figuren 4 bis 6 zeigen den Geradezugverschluss 01 in seinem entriegelten Zustand, in welchem der Geradezugverschluss 01 geschlossen ist.

[0028] An der Welle 15 des Steuerelements 10 ist eine Rückholfeder 19 für das Steuerelement 10 angeordnet. Die Verschlusshülse 03 weist an ihrer Außenseite eine manuell aktivierbare Sicherungseinrichtung 20 (siehe Fig. 4) zum Blockieren des Verschlusskopfes 04 in der Öffnungsposition auf.

[0029] Fig. 7 kann weiterhin entnommen werden, dass in das Steuerelement 10 eine Ausnehmung 22 eingebracht ist. Diese Ausnehmung 22 dient zum Eingriff einer Griffsperre (nicht dargestellt). Die Griffsperre kann zwischen einer Aktivierungsposition und einer Deaktivierungsposition verlagert werden. In der Deaktivierungsposition greift die Griffsperre in das Steuerelement 10 ein, um dieses im Öffnungszustand zu blockieren und einen Übergang in die Schließposition zu verhindern. In der Aktivierungsposition besteht kein blockierender Eingriff an dem Steuerelement 10, sodass das Steuerelement 10 mittels des Kammergriffs 17 von der Öffnungsposition in die Schließposition verschwenkt werden kann. Das Steuerelement 10 ist weiterhin mit einem Anschlag 23 zum Blockieren der Verschlusshülse 03 in der Öffnungsposition ausgestattet.

Bezugszeichenliste



[0030] 
01 -
Geradezugverschluss
02 -
Längsachse
03 -
Verschlusshülse
04 -
Verschlusskopf
05 -
Steuerkurve
06 -
-
07 -
Verbindungsglied
08 -
Zapfen
09 -
Ausnehmung am Verbindungsglied
10 -
Steuerelement
11 -
-
12 -
Steuernocke
13 -
Durchgangsöffnung am Steuerelement
14 -
Schlagbolzen
15 -
Welle
16 -
-
17 -
Kammergriff
18 -
Durchgangsbohrung an der Welle
19 -
Rückholfeder
20 -
Sicherungseinrichtung
21 -
-
22 -
Ausnehmung am Steuerelement
23 -
Anschlag am Steuerelement



Ansprüche

1. Geradezugverschluss (01) für ein Repetiergewehr umfassend:

- eine um eine Längsachse (02) drehbar gelagerte Verschlusshülse (03) mit einem vorderen Ende, an welchem ein Verschlusskopf (04) angeordnet ist, und mit einem hinteren Ende, wobei in den Innenmantel der Verschlusshülse (03) im Bereich des hinteren Endes eine sich schräg zur Längsachse (02) erstreckende Steuerkurve (05) eingebracht ist;

- ein sich in Richtung der Längsachse (02) erstreckendes Verbindungsglied (07) mit einem vorderen Ende, an welchem ein mit der Steuerkurve (05) der Verschlusshülse (03) in Eingriff stehender Zapfen (08) angeordnet ist, und mit einem hinteren Ende, wobei im Bereich des hinteren Endes eine Ausnehmung (09) eingebracht ist;

- ein Steuerelement (10) mit einer in die Ausnehmung (09) des Verbindungsgliedes (07) eingreifenden Steuernocke (12), einer Durchgangsöffnung (13) zum Durchführen eines Schlagbolzens (14) und mit einer sich quer zur Längsachse (02) erstreckenden Welle (15);

- einen mit der Welle (15) des Steuerelements (10) drehfest verbundenen Kammergriff (17) zum Verschwenken des Steuerelements (10) zwischen einer Öffnungsposition und einer Schließposition, wobei in der Öffnungsposition der Verschlusskopf (04) verriegelt ist und wobei in der Schließposition der Verschlusskopf (04) entriegelt ist.


 
2. Geradezugverschluss (01) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass er weiterhin eine Griffsperre aufweist, die zwischen einer Aktivierungsposition und einer Deaktivierungsposition verlagerbar ist, wobei in der Deaktivierungsposition die Griffsperre in das Steuerelement (10) eingreift, um dieses im Öffnungszustand zu blockieren und einen Übergang in die Schließposition zu verhindern, und wobei in der Aktivierungsposition kein blockierender Eingriff in das Steuerelement (10) besteht, sodass das Steuerelement (10) mittels des Kammergriffs (17) von der Öffnungsposition in die Schließposition verschwenkt werden kann.
 
3. Geradezugverschluss (01) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in das Steuerelement (10) eine Ausnehmung (22) zum Eingriff der Griffsperre eingebracht ist.
 
4. Geradezugverschluss (01) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerelement (10) einen Anschlag (23) zum Blockieren der Verschlusshülse (03) in der Öffnungsposition aufweist.
 
5. Geradezugverschluss (01) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass an der Welle (15) des Steuerelements (10) eine Rückholfeder (19) für das Steuerelement (10) angeordnet ist.
 
6. Geradezugverschluss (01) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsglied (07) als Schlitten mit einer rechteckförmigen Grundfläche ausgebildet ist.
 
7. Geradezugverschluss (01) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass er ein Verschlussgehäuse aufweist, wobei zumindest das Steuerelement (10) und das Verbindungsglied (07) innerhalb des Verschlussgehäuses angeordnet sind.
 
8. Geradezugverschluss (01) nach Anspruch 7, soweit dieser auf Anspruch 2 rückbezogen ist, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Verschlussgehäuse ein Aktivierungshebel zum Aktivieren und Deaktivieren der Griffsperre angeordnet ist.
 
9. Geradezugverschluss (01) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass an der Verschlusshülse (03) eine manuell aktivierbare Sicherungseinrichtung (20) zum Blockieren des Verschlusskopfes (04) in der Öffnungsposition angeordnet ist.
 
10. Repetiergewehr mit einem Schaft, einem Lauf, einem Patronenlager und einem das Patronenlager verschließenden Verschluss, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschluss als ein Geradezugverschluss gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9 ausgebildet ist.
 




Zeichnung













Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente