TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein schienengeführtes Fahrzeug mit schwenk- und/oder
drehbarer Fahrgastaufnahme sowie eine Vergnügungsanlage mit einer Führungseinrichtung
und einem derartigen Fahrzeug.
STAND DER TECHNIK
[0002] Vergnügungsanlagen wie Achterbahnen sind in verschiedensten Ausführungen mit unterschiedlichen
Streckenführungen und Fahrfiguren bekannt. Es ist bekannt, in die Streckenführung
neben spektakulären Kurvenfahrten auch Loopings, Überschläge, etc. zu integrieren.
[0003] Generell sind sowohl Achterbahnen bekannt, deren Fahrzeuge (beim Ein-/Ausstieg) über
den Schienen angeordnet sind als auch Achterbahnen, bei denen die Fahrzeuge (beim
Ein-/Ausstieg) unterhalb der Schiene(n) angeordnet sind, beispielsweise wie bei einer
Gondel. Man spricht von "suspended coaster" oder "inverted coaster".
[0004] In der Regel vollzieht das Fahrzeug in beiden Varianten die von der Streckenführung
vorgegebenen Bewegungen nach. Der Passagier erfährt während einer Fahrt unterschiedliche
Krafteinwirkungen (seitlich, nach oben/unten, stärkere/schwächere Kräfte).
[0005] Allerdings sind die Variationsmöglichkeiten in der Streckenführung begrenzt. Dies
führt dazu, dass auch die Möglichkeiten der Gestaltung des Fahrerlebnisses eingeschränkt
sind. Es wurden daher Fahrzeuge eingeführt, bei denen die Fahrgastaufnahmen gegenüber
der Fahrstrecke weitere Bewegungen, z.B. Rotationen, vornehmen, sodass der Passagier
eine überlagerte Bewegung aus dem Streckenprofil und der Zusatzbewegung erfährt. Dies
kann zu einer Verbesserung des Fahrerlebnisses führen und erhöht die Möglichkeiten
der Erzeugung unterschiedlicher Fahrgefühle.
[0006] Allerdings können auch mit Hilfe der zuletzt genannten Variante, in der das Streckenprofil
und die Zusatzbewegungen variiert werden können, nicht alle gewünschten Effekte erzeugt
werden.
AUFGABE DER ERFINDUNG
[0007] Ausgehend davon besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein schienengeführtes
Fahrzeug bereitzustellen, das besondere Fahreffekte bietet, sowie eine entsprechende
Vergnügungsanlage.
TECHNISCHE LÖSUNG
[0008] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein schienengeführtes Fahrzeug gemäß dem Anspruch
1 sowie eine Vergnügungsanlage gemäß den Ansprüchen 7 oder 8. Vorteilhafte Merkmale
und bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0009] Das erfindungsgemäße schienengeführte Fahrzeug weist eine Fahrgastaufnahme auf, die
wenigstens einen Sitz mit Sitzauflage und Sitzlehne zur sitzenden Aufnahme eines Passagiers
aufweist, wobei die bestimmungsgemäße Blickrichtung des sitzend aufgenommenen Passagiers
im Wesentlichen senkrecht zur Oberfläche der Sitzlehne ausgerichtet ist, und wobei
die Sitze so angeordnet sind, dass die Blickrichtung quer zur Fahrtrichtung ausgerichtet
ist, wobei die Fahrgastaufnahme um eine im Wesentlichen in Blickrichtung ausgerichtete
Achse schwenkbar und/oder drehbar angeordnet ist. Die Achse zur Erzeugung des Pendeleffekts
ist oberhalb der Passagiere angeordnet. Insbesondere können die Sitze so ausgerichtet
sein, dass die Blickrichtung (im Wesentlichen) senkrecht zur Fahrtrichtung ausgerichtet
ist.
[0010] Das Fahrzeug kommt insbesondere als Vergnügungsfahrzeug in Vergnügungsanlagen zum
Einsatz, die dazu bestimmt sind, spezielle Fahreffekte zu erzeugen, wie z.B. Achterbahnen.
Die Fahrzeuge weisen vorzugsweise ein schienengeführtes Fahrgestell auf. Die Fahrgastaufnahme
ist über ein Verbindungselement (Gelenk) mit dem Fahrgestell verbunden. Die Verbindung
zwischen einem Ende des (in sich vorzugsweise starren) Verbindungselements und der
Fahrgastaufnahme kann im Wesentlichen starr sein, während das andere Ende des Verbindungselements
mit dem Fahrgestell drehbar verbunden sein kann. Die Verbindung muss jedoch nicht
zwangsläufig starr sein, sie könnte z.B. auch zusätzlich drehbar sein. Die Fahrgastaufnahme
und das Verbindungselement können zusammen ein Pendel bilden, das um einen vorgegebenen
Winkel schwenkbar ist. Es wäre jedoch auch denkbar, dass das Verbindungselement die
Achse darstellt, die in Blickrichtung aus dem Fahrgestell geführt ist, um die sich
das Fahrgestell dann dreht.
[0011] Ein bevorzugter Aufbau besteht also darin, dass die Fahrgastaufnahme ein Pendel bildet,
das um eine oberhalb der Passagiere (bzw. deren Schwerpunkt) angeordnete Achse schwenkbar
ist. Die Achse kann insbesondere durch eine direkte Verbindung der Drehachse am Fahrgestell
zu den Sitzen (die starr oder drehbar gelagert sein können) über eine starre (gelenklose)
Pendelstange bilden. Auf diese Weise wird eine einfach zu realisierende, jedoch in
den Bewegungen der Fahrgastaufnahme vielfältige Kinematik realisiert.
[0012] Die schwenk-/drehbare Achse des Pendels kann z.B. über ein Gelenk direkt am Fahrwerk
angeordnet sein, die Sitze können starr oder drehbar an der anderen Seite des Pendels
befestigt sein. Das Pendel hat vorzugsweise eine starre Drehachse. Die Sitze sind
insbesondere unterhalb des Fahrgestells und unterhalb der starren Drehachse angeordnet.
[0013] Die gewünschte Bewegung der Fahrgastaufnahme wird im Rahmen der Erfindung vorzugsweise
durch maximal zwei, besonders bevorzugt durch nur eine Drehachse zwischen Fahrgestell
und Fahrgastaufnahme erzeugt. Die Bewegung der Fahrgastaufnahme wird einerseits durch
die Achse bzw. Achsen, andererseits durch den dreidimensionalen Verlauf der Führungseinrichtung,
die in der Regel als Führungsschiene ausgebildet ist, erzeugt. Die Führungseinrichtung
kann gerade, gewundene und/oder gekrümmte Verläufe aufweisen.
[0014] Insgesamt kann die Bewegung der Fahrgastaufnahme auf einfache Weise, mit einer geringen
Anzahl an Drehgelenken zwischen Fahrgestell und Fahrgastaufnahme, erzeugt werden.
[0015] Insbesondere kann die Fahrgastaufnahme um 360° verschwenkbar, d.h. drehbar, sein.
Die Blickrichtung ist als Achse definiert, die (im Wesentlichen) senkrecht zur Fläche
der Sitzlehne des Sitzes bzw. der Sitze ausgerichtet ist. Die Achse kann beliebig
am Fahrzeug angeordnet sein. Insbesondere kann jedoch die Schwenk- bzw. Drehachse
die Sitzlehne schneiden oder auch nicht. Wenn sie diese nicht schneidet, ist sie parallel
versetzt am Verbindungselement und/oder am Fahrgestell angeordnet. Prinzipiell kann
die Schwenk- bzw. Drehachse an beliebiger Stelle parallel zur Blickrichtung angeordnet
sein, insbesondere aber so, dass ein Pendeleffekt des Fahrzeugs erzeugt wird.
[0016] Die Achse kann insbesondere im Schwerpunkt der Passagiere und/oder die Achse kann
zur Erzeugung eines Pendeleffekts oberhalb der Passagiere angeordnet sein. Insbesondere
kann das Verbindungselement oder des Fahrgestell ein Gelenk aufweisen, das die drehbare
Verbindung zwischen Fahrgestell und Fahrgastaufnahme herstellt. Das Gelenk kann insbesondere
in der Nähe des Fahrgestells am Verbindungselement oder am Fahrgestell angeordnet
sein. Die Achse verläuft im Wesentlichen durch das Gelenk.
[0017] Die Fahrgastaufnahme kann als Sitzgruppe mit oder ohne Bodenblech ausgebildet sein.
[0018] Das Fahrzeug kann ein Fahrgestell aufweisen, wobei die Schwenkung bzw. Drehung der
Fahrgastaufnahme relativ zum Fahrgestell durch während einer Fahrt entlang einer Schienenkonstruktion
erzeugte Zentrifugalkräfte und/oder durch die Schwerkraft und/oder Schwerkräfte und/oder
Schwerkräfte und/oder durch eine Kulissensteuerung (mithilfe derer die Fahrbewegung
des Fahrzeugs zur Generierung der Drehbewegung genutzt wird) und/oder durch einen
Motorantrieb erzeugt wird. Durch eine erhöhte Geschwindigkeit in einer Kurvenpassage
erhöht sich die auf die Fahrgastaufnahme wirkende Zentrifugalkraft und damit der Ausschlag
des "Pendels", bis hin zu einem Überschlag. Der Pendeleffekt sorgt dafür, dass die
Passagiere in durchfahrenen Kurven in ihren Sitz gepresst werden, dagegen jedoch weniger
seitliche Kräfte erfahren.
[0019] Das Fahrzeug kann ein Dämpfungs- und/oder ein Feststellelement zur Dämpfung und oder
Blockade der Schwenk- bzw. Drehbewegung aufweisen. Insbesondere wird das Feststellelement
zur Arretierung betätigt, um ein bequemes Ein- und Aussteigen in einem Bahnhof zu
gewährleisten. Die Pendelbewegung kann, z.B. durch ein hydraulisches System, gedämpft
sein, das auch eine kontrollierte Blockade des Pendels erlaubt.
[0020] In einer speziellen Ausführungsform der Erfindung weist das Fahrzeug eine automatische
und/oder interaktive Geschwindigkeitssteuerung zur Erzeugung einer bestimmten Zentrifugalkraft
in einer bestimmten Streckenpassage und/oder zur Steuerung der Drehbewegung in dieser
Streckenpassage auf.
[0021] Die Geschwindigkeitssteuerung kann beispielsweise durch die Steuerung eines in dieser
Streckenpassage vorgesehenen formschlüssigen Antriebs, aber auch sonstige Antriebsvarianten
wie Reibrad, Seilantrieb, Linearmotor etc., erfolgen, um über eine Veränderung der
Zentrifugalkraft die Drehbewegung zu steuern (bis hin zu 360°-Überschlägen). Sogar
die Zahl der 360°-Überschläge in einer Kurvenpassage könnte durch eine geeignete interaktive
Steuerung durch die Passagiere variiert werden.
[0022] Neben einer interaktiven Geschwindigkeitssteuerung könnte das Fahrzeug Einstellvorrichtungen
aufweisen, die es erlauben, interaktiv weitere Einstellungen vorzunehmen. Z.B. könnte
die Option vorgesehen sein, die Schwenk-/Drehbewegung während der Fahrt zu blockieren.
In einer Kurvenpassage wären in diesem Fall die auf den Passagier wirkenden Kräfte
andere als bei aktiviertem Pendeleffekt (d.h. ohne Blockade). Insbesondere würde der
Passagier mehr seitliche Kräfte erfahren. Eine Einstellung der Dämpfung des Pendeleffekts
bzw. der Drehung könnte auch kontinuierlich veränderbar sein.
[0023] Das Fahrzeug kann durch Schwerkraft, Seil- oder Kettenantrieb, Hydraulik- oder Pneumatikzylinder,
Linearmotor, Reibräder oder durch einen Eigenantrieb bewegt werden bzw. entsprechende
Einrichtungen zum Antrieb mittels Schwerkraft, Seilantrieb, Linearmotor, Reibräder
oder Eigenantrieb aufweisen.
[0024] Die Antriebskraft eines Eigenantriebs des Fahrzeugs kann formschlüssig auf eine Schienenkonstruktion
übertragen werden. Die Vergnügungsanlage weist beispielsweise ein stationär an der
Fahrstrecke angeordnetes Eingriffselement, z.B. eine Zahnstange oder Kette, auf, das
mit einem Antriebsrad des Fahrzeugs zusammenwirkt. Dies kann z.B. ein Zahnrad sein,
das in das Eingriffselement, wenigstens in vorgegebenen Streckenabschnitten, eingreift.
[0025] Eine erfindungsgemäße Vergnügungsanlage umfasst eine Führungseinrichtung zur Führung
eines Fahrzeugs, z.B. ein Schienensystem, und ein Fahrzeug wie in dieser Anmeldung
beschrieben. Die Führungseinrichtung definiert bzw. bildet einen Streckenabschnitt,
in dem ein Fahrgestell des Fahrzeugs im Wesentlichen in einer vertikalen Ebene geführt
wird. Es kann z.B. ein vertikaler Bogen vorgesehen sein, der mit Fahrzeug seitlich
der Schiene durchfahren wird.
[0026] Eine weitere erfindungsgemäße Vergnügungsanlage umfasst eine Führungseinrichtung
zur Führung eines Fahrzeugs, und ein Fahrzeug wie in dieser Anmeldung beschrieben.
Die Führungseinrichtung bildet bzw. definiert einen Streckenabschnitt, in dem der
Normalenvektor eines Fahrgestells des Fahrzeugs im Wesentlichen in einer vertikalen
Ebene geführt wird. Dies bedeutet, dass ein Fahrelement bereitgestellt wird, bei dem
nach Überfahren des Hochpunkts das Pendel um 180° herum schwenkt, so dass die Fahrgastaufnahme
wieder nach unten hängt.
[0027] Die Führungseinrichtung kann entlang der Fahrstrecke so angeordnet sein, dass das
Fahrzeug vertikale und/oder horizontale und/oder schräg geneigte Streckenabschnitte
durchfährt. Insbesondere sollen aber auch wenigstens abschnittsweise horizontale und/oder
schräg geneigte Streckenabschnitte vorgesehen sein.
[0028] Insbesondere kann die Führungseinrichtung eine Schiene bzw. ein Schienenpaar umfassen,
wobei vorzugsweise die beiden Schienen vertikal übereinander angeordnet sein können.
Die Schienen können als Fahrrohre ausgebildet sein. Insbesondere können die Schienen
übereinander, also in der Ebene oder parallel zur Ebene der Pendelbewegung, angeordnet
sein.
[0029] Die Achse des Pendels kann vorzugsweise so angeordnet sein, dass die Drehachse am
Fahrwerk zwischen den beiden Fahrrohren angeordnet ist. Dies ist eine statisch günstige
Lösung, da die Fahrwerksymmetrie gewahrt bleibt. Insbesondere bleibt die Symmetrie
des Fahrgestells mit Drehachse zwischen der Position des Fahrzeugs vor und hinter
dem Durchlaufen einer vertikalen 180° Kurve gewahrt.
[0030] Das im Rahmen dieser Erfindung beschriebene Fahrzeug kann ein sog. "inverted coaster"
oder "suspended coaster" sein. Das bedeutet, dass die Fahrgastaufnahme beim Ein-/Ausstieg
unterhalb der Führungseinrichtung angeordnet ist. Nicht nur die Pendelachse ist in
dieser Ausführungsform oberhalb der Passagiere angeordnet, sondern auch das Fahrgestell.
Das Verbindungselement und die Fahrgastaufnahme hängen wie ein Pendel, ausgehend vom
Fahrgestell, nach unten. In einer anderen Ausführungsform kann der Fahrgastträger
jedoch auch direkt mit der Achse verbunden sein, die in Blickrichtung aus dem Fahrzeug
führt, ist also nicht zwangsläufig ein "suspended coaster". Das Fahrgestell ist auf
den Schienen angeordnet. Der Normalenvektor des Fahrgestells steht in jedem Streckenpunkt
senkrecht zur Fahrtrichtung und weist in Richtung der Führungseinrichtung. Das Verbindungselement
kann sich senkrecht zum Normalenvektor des Fahrgestells erstrecken. Der Winkel zwischen
der Fahrtrichtung und dem Verbindungselement ist durch die drehbare/schwenkbare Verbindung
variabel. In einer alternativen Ausführungsform erstreckt sich das Verbindungselement
parallel zum Normalenvektor des Fahrgestells nach unten. Die Sitze sind so angeordnet,
dass die Blickrichtung auch hier quer, insbesondere senkrecht, zur Fahrtrichtung ausgerichtet
ist. Die Drehachse ist auch in dieser Ausführungsform in Blickrichtung angeordnet.
[0031] Insbesondere ist der Streckenabschnitt so ausgebildet, dass die Führungseinrichtung
einen Streckenabschnitt definiert, der als vertikal ausgerichteter Bogen ausgebildet
ist. Dessen Scheitelpunkt kann ein Hochpunkt sein. Dort kann das die als Pendel ausgeführte
Fahrgastaufnahme umschlagen.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0032] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung werden aus der Beschreibung bevorzugter
Ausführungsbeispiele anhand der Figuren deutlich. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Achterbahnanlage;
- Figur 2
- eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Fahrzeugs;
- Figur3
- eine weitere perspektivische Darstellung des Fahrzeugs aus Figur 2; und
- Figur 4
- eine Draufsicht auf das Fahrzeug aus Figur 3 während einer Kurvenpassage.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG EINES BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELS
[0033] Das nachfolgend beschriebene Ausführungsbeispiel bezieht sich auf ein erfindungsgemäßes
Fahrzeug und eine erfindungsgemäße Achterbahnanlage mit dem Fahrzeug.
[0034] In der Figur 1 ist eine Vergnügungsanlage 1 in Form einer Achterbahn dargestellt.
Die Anlage weist eine Trägerkonstruktion 10 und eine Schienenkonstruktion 11 zum Führen
schienengeführter Fahrzeuge 2 auf. Die Streckenführung kann beliebig sein, insbesondere
kann die Schienenkonstruktion Kurven, Windungen, Krümmungen und dergleichen aufweisen.
Im Ausführungsbeispiel weist die Streckenführung einen vertikalen Bogen 12 auf, dessen
Scheitelpunkt S ein Hochpunkt ist.
[0035] In den Figuren 2 und 3 ist ein erfindungsgemäßes Fahrzeug 2 dargestellt, wie es im
Zusammenhang mit der Anlage 1 aus Figur 1 zum Einsatz kommen kann. Das Fahrzeug 2
weist ein Fahrgestell 20, eine Fahrgastaufnahme 21 und ein Verbindungselement 22 in
Form einer Pendelstange auf. Das eine (untere) Ende der Stange ist in dieser Ausführungsform
starr mit der Fahrgastaufnahme 21 verbunden, sie könnte jedoch auch z.B. drehbar oder
kippbar etc., also nicht starr, angeordnet sein.
[0036] Das andere (obere) Ende ist über ein Gelenk drehbar bzw. schwenkbar mit dem Fahrgestell
20 verbunden. Das Pendel 21, 22 ist über ein Gelenk 23 mit dem Fahrgestell 20 verbunden.
[0037] Die Fahrgastaufnahme 21 weist zwei nebeneinander angeordnete Sitze 21a und 21b auf.
Jeder der Sitze 21a, 21b hat eine Sitzfläche 210 und eine Lehne 211. Senkrecht zur
vorderen Fläche der Lehne 211 erstreckt sich ein Vektor B, der die Blickrichtung definiert.
Das Fahrgestell 20 weist eine zur Fahrtrichtung F senkrechte Normale B auf, die einerseits
der Blickrichtung der Passagiere entspricht bzw. parallel zur Blickrichtung ausgerichtet
ist, andererseits die Drehachse für die Schwenk- bzw. Drehbewegung der Fahrgastaufnahme
21 relativ zum Fahrgestell 20 bildet. Dies bedeutet, dass die Dreh- oder Pendelbewegungen
im Wesentlichen in einer Ebene erzeugt werden, die parallel zur Fahrtrichtung F ausgerichtet
ist. Gegenüber dem Normalenvektor des Fahrgestells ist eine Neigung der Ebene der
Pendelbewegung zwischen 0° und 90° denkbar. Insbesondere ist eine Neigung von 90°
zwischen Normalenvektor und der Ebene der Drehbewegung vorhanden, d.h. Blickrichtung
und Drehachse sind parallel zum Normalenvektor des Fahrgestells oder fallen mit diesem
zusammen.
[0038] Der Normalenvektor wird üblicherweise in z-Richtung angenommen bzw. definiert. Es
kann sich aber auch um den Vektor in y-Richtung (quer zur Fahrtrichtung) handeln.
Bei letzterer Ausführung wäre die Schiene in Figur 3 um 90° in die Horizontale gedreht
und der Fahrgastträger würde unverändert bleiben.
[0039] In einer alternativen, nicht dargestellten Ausführungsform, kann jedoch ein kleinerer
Winkel als 90° zwischen der Fahrtrichtung und der Blickrichtung liegen. In diesem
Fall wäre die Fahrgastaufnahme quer, aber nicht senkrecht zur Fahrtrichtung angeordnet.
[0040] Die Schwenk-/Drehbewegung erfolgt vorzugsweise in einer Ebene senkrecht zur Blickrichtung
B, wie in der Figur 4 verdeutlicht ist. Die (in der Figur 4 nicht bezeichnete) Drehachse
B erstreckt sich senkrecht zur Papierebene in der Mitte des die 360° Drehung andeutenden
Kreises. Die Schwenk-/Drehbewegung kann begrenzt sein oder es können Drehungen um
360° möglich sein, wie in der Figur 4 skizziert.
1. Schienengeführtes Fahrzeug (2), aufweisend eine Fahrgastaufnahme (21), die wenigstens
einen Sitz (21a, 21b) mit Sitzauflage (210) und Sitzlehne (211) zur sitzenden Aufnahme
eines Passagiers aufweist, wobei die bestimmungsgemäße Blickrichtung (B) des sitzend
aufgenommenen Passagiers im Wesentlichen senkrecht zur Sitzlehne (211) ausgerichtet
ist, und wobei die Sitze (21a, 21b) so angeordnet sind, dass die Blickrichtung (B)
quer zur Fahrtrichtung (F) ausgerichtet ist, wobei die Fahrgastaufnahme um eine in
Blickrichtung (B) ausgerichtete Achse zur Erzeugung eines Pendeleffekts schwenkbar
und/oder drehbar angeordnet ist, und die Achse zur Erzeugung des Pendeleffekts oberhalb
der Passagiere angeordnet ist.
2. Fahrzeug (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
das Fahrzeug (2) ein Fahrgestell (20) aufweist, wobei die Schwenk- bzw. Drehbewegung
der Fahrgastaufnahme (21) relativ zum Fahrgestell (20) durch während einer Fahrt entlang
einer Schienenkonstruktion (11) auf die Fahrgastaufnahme wirkende Zentrifugalkräfte
und/oder Schwerkräfte und/oder Schwerkräfte und/oder durch eine Kulissensteuerung
und/oder durch einen Motorantrieb erzeugt wird.
3. Fahrzeug (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das Fahrzeug (2) ein Dämpfungs- und/oder ein Feststellelement zur Dämpfung und oder
Blockade der Schwenk- bzw. Drehbewegung aufweist
4. Fahrzeug (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das Fahrzeug (2) eine automatische und/oder interaktive Geschwindigkeitssteuerung
zur Erzeugung einer bestimmten Zentrifugalkraft in einer bestimmten Streckenpassage
und/oder zur Steuerung der Dreh- bzw. Pendelbewegung in einer bestimmten Streckenpassage
aufweist.
5. Fahrzeug (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es durch Schwerkraft, Seil- oder Kettenantrieb, Linearmotor, Hydraulik- oder Pneumatikzylinder,
Reibräder oder durch einen Eigenantrieb bewegt wird.
6. Fahrzeug (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebskraft eines Eigenantriebs des Fahrzeugs formschlüssig auf eine Schienenkonstruktion
(11) übertragen wird.
7. Vergnügungsanlage (1), umfassend eine Führungseinrichtung (11) zur Führung eines Fahrzeugs
(2), und ein Fahrzeug (2) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Führungseinrichtung (11) einen Streckenabschnitt definiert, in dem ein Fahrgestell
(20) des Fahrzeugs (2) im Wesentlichen in einer vertikalen Ebene geführt wird.
8. Vergnügungsanlage (1), umfassend eine Führungseinrichtung (11) zur Führung eines Fahrzeugs
(2), und ein Fahrzeug (2) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Führungseinrichtung (11) einen Streckenabschnitt definiert, in dem der Normalenvektor
eines Fahrgestells (20) des Fahrzeugs (2) im Wesentlichen in einer vertikalen Ebene
geführt wird.
9. Vergnügungsanlage (1) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass
die Führungseinrichtung (11) einen Streckenabschnitt (12) definiert, der als vertikal
ausgerichteter Bogen ausgebildet ist.
10. Vergnügungsanlage (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Scheitelpunkt (S) des vertikalen Bogens ein Hochpunkt ist.
11. Vergnügungsanlage (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass
die Vergnügungsanlage als inverted coaster mit einem sich pendelartig von der Führungseinrichtung
(11) nach unten erstreckenden Verbindungselement (22) ausgebildet ist, wobei das eine
Ende des Verbindungselements (22) mit einem Fahrgestell (20), das andere Ende mit
der Fahrgastaufnahme (21) verbunden ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Schienengeführtes Fahrzeug (2), aufweisend eine Fahrgastaufnahme (21), die wenigstens
einen Sitz (21a, 21b) mit Sitzauflage (210) und Sitzlehne (211) zur sitzenden Aufnahme
eines Passagiers aufweist, wobei die bestimmungsgemäße Blickrichtung (B) des sitzend
aufgenommenen Passagiers im Wesentlichen senkrecht zur Sitzlehne (211) ausgerichtet
ist, und wobei die Sitze (21a, 21b) so angeordnet sind, dass die Blickrichtung (B)
quer zur Fahrtrichtung (F) ausgerichtet ist, wobei die Fahrgastaufnahme um eine in
Blickrichtung (B) ausgerichtete Achse zur Erzeugung eines Pendeleffekts schwenkbar
und/oder drehbar angeordnet ist, und die Achse zur Erzeugung des Pendeleffekts oberhalb
der Passagiere angeordnet ist wobei die Ebene der Pendelbewegung in Blickrichtung
versetzt seitlich zu den Schienen angeordnet ist.
2. Fahrzeug (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
das Fahrzeug (2) ein Fahrgestell (20) aufweist, wobei die Schwenk- bzw. Drehbewegung
der Fahrgastaufnahme (21) relativ zum Fahrgestell (20) durch während einer Fahrt entlang
einer Schienenkonstruktion (11) auf die Fahrgastaufnahme wirkende Zentrifugalkräfte
und/oder Schwerkräfte und/oder Schwerkräfte und/oder durch eine Kulissensteuerung
und/oder durch einen Motorantrieb erzeugt wird.
3. Fahrzeug (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das Fahrzeug (2) ein Dämpfungs- und/oder ein Feststellelement zur Dämpfung und oder
Blockade der Schwenk- bzw. Drehbewegung aufweist
4. Fahrzeug (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das Fahrzeug (2) eine automatische und/oder interaktive Geschwindigkeitssteuerung
zur Erzeugung einer bestimmten Zentrifugalkraft in einer bestimmten Streckenpassage
und/oder zur Steuerung der Dreh- bzw. Pendelbewegung in einer bestimmten Streckenpassage
aufweist.
5. Fahrzeug (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es durch Schwerkraft, Seil- oder Kettenantrieb, Linearmotor, Hydraulik- oder Pneumatikzylinder,
Reibräder oder durch einen Eigenantrieb bewegt wird.
6. Fahrzeug (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebskraft eines Eigenantriebs des Fahrzeugs formschlüssig auf eine Schienenkonstruktion
(11) übertragen wird.
7. Vergnügungsanlage (1), umfassend eine Führungseinrichtung (11) zur Führung eines Fahrzeugs
(2), und ein Fahrzeug (2) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Führungseinrichtung (11) einen Streckenabschnitt definiert, in dem ein Fahrgestell
(20) des Fahrzeugs (2) im Wesentlichen in einer vertikalen Ebene geführt wird.
8. Vergnügungsanlage (1), umfassend eine Führungseinrichtung (11) zur Führung eines Fahrzeugs
(2), und ein Fahrzeug (2) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Führungseinrichtung (11) einen Streckenabschnitt definiert, in dem der Normalenvektor
eines Fahrgestells (20) des Fahrzeugs (2) im Wesentlichen in einer vertikalen Ebene
geführt wird.
9. Vergnügungsanlage (1) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass
die Führungseinrichtung (11) einen Streckenabschnitt (12) definiert, der als vertikal
ausgerichteter Bogen ausgebildet ist.
10. Vergnügungsanlage (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass
der Scheitelpunkt (S) des vertikalen Bogens ein Hochpunkt ist.
11. Vergnügungsanlage (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass
die Vergnügungsanlage als inverted coaster mit einem sich pendelartig von der Führungseinrichtung
(11) nach unten erstreckenden Verbindungselement (22) ausgebildet ist, wobei das eine
Ende des Verbindungselements (22) mit einem Fahrgestell (20), das andere Ende mit
der Fahrgastaufnahme (21) verbunden ist.