[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine insbesondere horizontale Rührwerkskugelmühle
sowie ein Verfahren zum Betreiben einer solchen Rührwerkskugelmühle gemäß den Merkmalen
der unabhängigen Ansprüche.
Stand der Technik
[0002] Die vorliegende Erfindung betrifft eine insbesondere horizontale Rührwerkskugelmühle
zur Vermahlung von trockenem Produkt. Bei einer Rührwerkskugelmühle handelt es sich
um eine Maschine zur Grob-, Fein- und Feinstzerkleinerung oder Homogenisierung von
Mahlgut. Eine Rührwerkskugelmühle besteht aus einem nicht drehbaren Mahlbehälter mit
einer darin meist achsparallel und mittig angeordneten Rührwelle, einer Lagerung und
einer Antriebseinheit. Der Mahlbehälter ist meist zylindrisch ausgebildet und in der
Regel zu 70% bis 90% mit Mahlkörpern gefüllt. Innerhalb des Mahlbehälters ist ein
Rührwerk vorgesehen, welches sich aus einer drehbar gelagerten Rührwelle mit daran
angeordneten Rührelementen zusammensetzt und für eine intensive Bewegung der Mahlkörper
sorgt. Bekannte Rührwerkskugelmühlen werden durch eine zentrale Öffnung in einer der
Stirnwände beschickt. Der Produkteinlass kann alternativ auch direkt radial oder tangential
über den Mahlzylinder erfolgen. Das Mahlgut wird kontinuierlich in und durch den Mahlraum
gefördert. Dabei werden die Feststoffe durch Prall- und Scherkräfte zwischen den Mahlkörpern
zerkleinert bzw. dispergiert. Der Austrag des fertigen Produkts ist von der Bauform
abhängig und erfolgt beispielsweise am Mühlenende. Bei relativ feinen und gut fließenden,
meist sphärischen Produktpartikeln kann der achsiale Produktransport im Mahlzylinder
alleine durch Gravitationskräfte erfolgen. In der Regel wird das Produkt aber mittels
eines Fluides, welches vorzugsweise als Transport-Luftstrom ausgebildet ist, durch
den Mahlzylinder gefördert, wobei beim Ausleiten des Produkts und des Fluides aus
der Rührwerkskugelmühle die Mahlkörper im Mahlraum der Rührwerkskugelmühle verbleiben
sollen. Dies wird insbesondere durch eine gezielte Abtrennung der Mahlkörper innerhalb
der Rührwerkskugelmühle erreicht, beispielsweise durch Verwendung einer geeigneten
Trennvorrichtung.
[0003] Durch die
DE 10 2013 021 757 A1 ist eine Rührwerkskugelmühle mit einem fliegend gelagerten Rotor offenbart. Der Rotor
hat eine Rotationsachse und ist an einem Lager fliegend gelagert, von dem aus längs
der Rotationsachse A ein freies, im Weiteren ungelagertes Rotorende definiert ist.
An der Rührwelle ist eine Vielzahl von zueinander beabstandet angeordneten Rührelementen
vorgesehen, mittels welchen die im Mahlraum der Rührwerkskugelmühle befindlichen Mahlkörper
in Rotation versetzet werden. Zwischen der Rotorstirnseite und der Rotorgegenseite
bzw. dem Gehäuse als Stator wird ein Spalt ausgebildet. Sobald das Mahlgut fertig
gemahlen ist, kann es über den Spalt in den Mahlgutauslass gelangen und damit den
Mahlraum verlassen. Nachteilig jedoch ist, dass das fliegend gelagerte Ende am Mahlgutauslass
und das lagerseitige Ende am Mahlguteinlass angeordnet ist. Zudem besteht die Gefahr,
dass neben Mahlgut ggf. auch die Mahlkörper als solche durch den Spalt den Mahlraum
verlassen.
[0004] Durch die
DE 10 2015 112 760 B4 die ist eine Rührwerkskugelmühle mit einer Trennvorrichtung bekannt, die vor dem
Mahlgutauslass angeordnet ist. Die Trenneinrichtung umfasst eine ortsfest angeordnete
Siebeinheit, welche zumindest Partikel mindestens eines Bestandteils des Produkt-/Mahlkörpergemisches
bis zu einem bestimmten Durchmesser passieren können. Die Trennvorrichtung umfasst
weiter einen Klassierrotor, der eine starr auf der Rührwelle der Rührwerkskugelmühle
aufsitzende Stützplatte mit gekoppelten Aufsätzen besitzt. Die Aufsätze bilden einen
Rotorkäfig, welcher um die ortsfest vor dem Mahlgutauslass angeordnete Siebeinheit
rotiert. Der Rotorkäfig mit den Aufsätzen trägt dazu bei, die Siebeinheit vor den
im Mahlraum befindenden Mahlkörpern zu schützen sowie ein bestimmtes Strömungsverhalten
des Produkt-/Fluidgemisches im Bereich der Siebeinheit zu bewirken. Eine vergleichsweise
ähnliche Rührwerkskugelmühle ist durch die
DE 10 2012 013 279 A1 offenbart.
[0005] Bei der aus dem Stand der Technik bekannten Trennvorrichtung ist es problematisch,
dass durch Rotation der Rührwelle die Mahlkörper in Richtung der Innenwand des Mahlbehälters
gedrängt werden, so dass sich diese axial entlang der Innenwand des Mahlbehälters
konzentrieren. Dies führt naturgemäß mit der überlagerten internen Fließrichtung des
Produkt-Fluidgemisches und den damit verbundenen Schleppkräften auf die Mahlkörper
zu einer überhöhten Konzentration der Mahlkörper im Bereich um die Stützplatte des
Klassierrotors und folglich zu einem Verstopfen des Produktaustrages sowie zu einem
erhöhten Verschleiß.
Beschreibung
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Rührwerkskugelmühle und ein
Verfahren zum Betreiben einer Rührwerkskugelmühle zur Verfügung zu stellen, bei welcher
der Mahlgutaustrag gegenüber den bekannten Lösungen verbessert werden kann sowie bei
welcher der Verschleiß an der Siebeinheit reduziert sowie ein Verdichten der im Mahlraum
befindenden Mahlkörpern verhindert werden kann.
[0007] Die obige Aufgabe wird durch eine Rührwerkskugelmühle sowie durch ein Verfahren zum
Betreiben einer Rührwerkskugelmühle mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den
jeweils abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0008] Zur Lösung der genannten Aufgabe schlägt die Erfindung eine, insbesondere horizontale,
Rührwerkskugelmühle mit einem insbesondere zylindrisch ausgebildeten Mahlbehälter,
der einen Mahlguteinlass und einen Mahlgutauslass aufweist, vor. Insbesondere ist
an einem ersten Endbereich des Mahlbehälters der Mahlguteinlass vorgesehen und an
einem gegenüberliegenden zweiten Endbereich des Mahlbehälters der Mahlgutauslass ausgebildet.
[0009] Vorzugsweise kann im Mahlbehälter bzw. im Mahlraum gegenüber der Atmosphäre ein Unterdruck
herrschen, welcher durch entsprechende Vakuumpumpen, Sauggebläse oder dergleichen
erzeugt und eingestellt werden kann.
[0010] Der Mahlbehälter bzw. der Mahlraum kann vorzugsweise zu 70% bis 90% mit Mahlkörpern
befüllt sein, welche beispielsweise sphärisch ausgebildet sind. Wahlweise können die
Mahlkörper auch jegliche andere Form aufweisen. Die Mahlkörper sind für die Zerkleinerung
des über den Mahlguteinlass zugeführten Mahlgutes essentiell und fungieren als Zerkleinerungswerkzeug.
Die Mahlkörper können vorzugsweise kleiner als 20 mm, insbesondere kleiner als 12
mm ausgebildet sein.
[0011] Die Rührwerkskugelmühle umfasst eine im Mahlbehälter bzw. im Mahlraum mittels einer
Antriebseinheit rotierbare Welle, welche zumindest abschnittsweise als Rührwelle ausgebildet
und mit Rührelementen ausgestattet ist. Die Welle kann sich zumindest abschnittsweise
entlang der Längserstreckung des Mahlbehälters und in den Mahlguteinlass und/oder
in Mahlgutauslass erstrecken.
[0012] Die Antriebseinheit der Rührwelle kann vorzugsweise am zweiten Endbereich des Mahlbehälters
mit dem Mahlgutauslass bzw. auf Seite des Mahlgutauslasses angeordnet sein. Vorzugsweise
umfasst die Rührwelle eine Vielzahl von Rührelementen, welche jeweils gleichmäßig
beabstandet zueinander angeordnet sind. Insbesondere können sich die Rührelemente
radial von einer Außenmantelfläche der Rührwelle erstrecken, wobei jeweils ein Abstand
zwischen einem freien Ende der Rührelemente und einer Innenmantelfläche des Mahlbehälters,
vorzugsweise vollumfänglich, mindestens dem zweieinhalbfachen Durchmesser der Mahlkörper
beträgt. Der Abstand zwischen dem freien Ende der Rührelemente und der Innenmantelfläche
des Mahlbehälters kann auch als Mahlspalt bezeichnet werden.
[0013] Die Rührelemente können vorzugsweise verdrehsicher auf einer Außenmantelfläche der
Rührwelle befestigt sein. Vorzugsweise können die Rührelemente mittels Kraft- und/oder
Formschluss an der Außenmantelfläche der Rührwelle befestigt sein. Die Rührelemente
können dazu dienen, die sich im Mahlraum befindlichen Mahlkörper in Bewegung zu versetzen
und somit mit Energie zu versehen, die zum Zerkleinern des über den Mahlguteinlass
zugeführten Mahlguts dient.
[0014] Insbesondere können die Mahlkörper in sogenannten Mahlzonen in Bewegung versetzt
werden, welche Mahlzonen jeweils als Zwischenraum zwischen zwei Rührelementen definiert
sind. Das über den Mahlguteinlass zugeführte zu vermahlene Mahlgut kann jeweils diese
Mahlzonen passieren und kann auf dem Weg vom Mahlguteinlass bis zum Mahlgutauslass
zerkleinert werden. Durch die Zuführung des zu vermahlenen Mahlguts und Abführung
des fertig gemahlenen Mahlguts kann sich eine Strömung einstellen. Die Rührelemente
können beispielsweise in Form von Scheiben wie Vollscheiben, Lochscheiben mit oder
ohne achsialen oder radialen Erhebungen, Stiften oder anderen Elementen ausgebildet
sein.
[0015] Um das fertig zerkleinerte, insbesondere vermahlene, Mahlgut von den Mahlkörpern
zu trennen, umfasst die Rührwerkskugelmühle eine Trennvorrichtung, welche vorzugsweise
vor dem Mahlgutauslass angeordnet ist. Die Trennvorrichtung umfasst einen Klassierrotor,
welcher auf der Rührwelle axial beabstandet zum Mahlgutauslass angeordnet ist und
einen rotierbaren Rotorkäfig besitzt. Der Rotorkäfig kann dazu beitragen, dass die
sich im Bereich der Trennvorrichtung befindenden Mahlkörper radial in Richtung Innenwand
des Mahlbehälters bewegt und/oder geschleudert werden.
[0016] Zudem umfasst die Trennvorrichtung eine innerhalb des Rotorkäfigs angeordnete und
am Klassierrotor befestigte Siebeinheit. Durch die Befestigung der Siebeinheit am
Klassierrotor ist die Siebeinheit rotierend ausgebildet. Insbesondere kann die Siebeinheit
gemeinsam mit dem Rotorkäfig rotieren, d.h. der Rotorkäfig und die Siebeinheit können
mit gleicher Drehzahl rotieren, da die Drehzahl des Rotorkäfigs auf die Siebeinheit
übertragen werden kann. Über die Siebeinheit kann folglich das fertig gemahlene Mahlgut
mit einem bestimmten Durchmesser und alternativ zusätzlich auch eine Fluidströmung
wie beispielsweise ein erster Fluidstrom bzw. zumindest ein Teil des ersten Fluidstromes,
den Mahlbehälter bzw. Mahlraum verlassen, in dem dieses in den Mahlgutauslass gelangt,
während die Mahlkörper im Mahlbehälter bzw. im Mahlraum verbleiben bzw. zurückgehalten
werden.
[0017] Durch die mit dem Rotorkäfig rotierende Siebeinheit ergibt es sich vorteilhaft, dass
sich die Mahlkörper zwischen Siebeinheit und Innenwand des Mahlbehälters nicht starr
verdichten. Stattdessen werden die Mahlkörper permanent in Bewegung gehalten aufgelockert
und radial in Richtung Innenwand des Mahlbehälters geschleudert. Dadurch können zugleich
der Verschleiß und/oder Beschädigungen an der Siebeinheit reduziert werden.
[0018] Vorzugsweise kann der Rotorkäfig mit daran befestigter Siebeinheit über die Rührwelle
angetrieben werden, so dass der Rotorkäfig mit der Siebeinheit und die Rührwelle mit
gleicher Drehzahl angetrieben werden. Hierzu können beispielsweise Drehmomentübertragungseinrichtungen
oder dergleichen vorgesehen sein, mittels welcher ein Drehmoment der Welle bzw. Rührwelle
auf den Rotorkäfig übertragen werden kann. Alternativ kann dem Rotorkäfig eine eigene
Antriebseinheit zugeordnet sein, so dass der Rotorkäfig mit der Siebeinheit unabhängig
von der Rührwelle angetrieben werden kann, d.h. der Rotorkäfig mit daran befestigter
Siebeinheit und die Rührwelle können mit unterschiedlichen oder mit gleichen Drehzahlen
angetrieben bzw. betrieben werden.
[0019] Die Siebeinheit kann beispielsweise kegelig oder sterngefaltet-kegelig ausgebildet
sein. Dabei kann ein Innendurchmesser der Siebeinheit in Richtung Mahlgutauslass zunehmen,
wobei ein maximaler Innendurchmesser kleiner als 95% des Mahlbehälterinnendurchmessers
ausgebildet ist. Durch die kegelige Form der Siebeinheit kann eine große Sieboberfläche,
insbesondere aber auch eine große Durchtrittsfläche im Bereich der Stützplatte des
Klassierrotors für das fertig gemahlene Mahlgut bereitgestellt werden. Wahlweise kann
die Siebeinheit in jeglicher weiterer Form ausgebildet sein, welche für den Einsatz
in der erfindungsgemäßen Rührwerkskugelmühle zweckdienlich erscheint.
[0020] Es kann vorgesehen sein, dass der Rotorkäfig einen auf der Rührwelle aufsitzenden
Flansch mit einer Stützplatte umfasst, d.h. es kann vorgesehen sein, dass ein Durchmesser
des Klassierrotors in Richtung Mahlraumauslass zunimmt. Bei der Stützplatte kann es
sich insbesondere um eine Stirnseite des Klassierrotors mit dem kleinesten Durchmesser
des Klassierrotors handeln. Auf der Stützplatte können wenigstens zwei Rotorfinger
befestigt sein bzw. werden. Wahlweise können auch wenigstens drei, vier oder fünf
oder mehrere Rotorfinger an der Stützplatte befestigt sein bzw. befestigt werden.
Insbesondere sind die wenigstens zwei Rotorfinger jeweils mechanisch, vorzugsweise
lösbar an der Stützplatte befestigt, so dass diese bei Bedarf ausgetauscht werden
können. Dabei kann es vorgesehen sein, dass die wenigstens zwei Rotorfinger jeweils
zumindest näherungsweise am Außenumfang der Stützplatte angeordnet sind. Ergänzend
sei an dieser Stelle darauf hinzuweisen, dass der Rotorkäfig durch die Stützplatte
mit den daran befestigen wenigstens zwei Rotorfingern gebildet wird.
[0021] Die wenigstens zwei Rotorfinger können in Längsrichtung gleich lang ausgebildet sein,
wobei ein Durchmesser und/oder eine Breite und/oder eine Höhe der wenigstens zwei
Rotorfinger entlang dessen Längserstreckung zunehmen kann oder identisch ist. Bei
gleich großer Ausbildung in Längsrichtung bzw. gleicher Länge kann am freien Ende
der wenigstens zwei Rotorfinger wenigstens ein Ringelement, beispielsweise in Form
von einer Scheibe vorgesehen sein. Das wenigstens eine Ringelement kann eine zentrisch
angeordnete Bohrung umfassen, deren Innendurchmesser größer als ein Außendurchmesser
der Welle bzw. Rührwelle ist. Ein Außendurchmesser des wenigstens einen Ringelements
kann zumindest einem Durchmesser bzw. einem Abstand zwischen den wenigstens zwei Rotorfingern
entsprechend oder größer ausgebildet sein.
[0022] Weiter kann es vorgesehen sein, dass dem Rotorkäfig eine stationäre Basis zugeordnet
ist, welche auf einer Innenseite des zweiten Endbereichs des Mahlbehälters angeordnet
ist. Bei der stationären Basis kann es sich beispielsweise um ein kreisförmiges bzw.
rohrförmiges Element handeln, welche/welches zumindest abschnittsweise in den Mahlraum
hineinragt/hineinragen. Vorzugsweise kann die stationäre Basis zumindest näherungsweise
senkrecht von einer Innenseite des zweiten Endbereichs des Mahlbehälters in den Mahlraum
hineinragen, d.h. die stationäre Basis kann sich zumindest abschnittsweise parallel
zur Welle, insbesondere zum Klassierrotor, erstrecken.
[0023] Der Rotorkäfig, insbesondere das freie Ende der wenigstens zwei Rotorfinger oder
die zum Mahlgutauslass zeigende Stirnseite des wenigstens einen Ringelements kann
vorzugsweise derart zur stationären Basis angeordnet, insbesondere beabstandet angeordnet
sein, dass ein Abstand bzw. ein Spalt kleiner als das 0,5 fache, vorzugsweise kleiner
als 0,3 fache des Durchmessers der Mahlkörper ausgebildet ist. Aufgrund des ausgebildeten
Abstandes kann verhindert werden, dass nicht fertig gemahlenes Mahlgut und/oder Mahlkörper
in den Mahlgutauslass gelangen und diesen verstopfen und/oder die Siebeinheit beschädigen.
[0024] Weiter kann es vorgesehen sein, dass der Klassierrotor im Bereich der Stützplatte
einen kleineren Durchmesser als im Bereich des Ringelements aufweist.
[0025] Weiter kann es vorgesehen sein, dass die Siebeinheit an der Stützplatte des Flansches
fixiert ist. Insbesondere kann die Siebeinheit an der Stützplatte kraft-, form- und/oder
stoffschlüssig, vorzugsweise lösbar befestigt sein, d.h. die Siebeinheit kann bei
Verschleiß auf einfache Art und Weise ausgetauscht werden. Über die Fixierung der
Siebeinheit an die Stützplatte kann ein Drehmoment des Rotorkäfigs auf die Siebeinheit
übertragen werden, d.h. der Rotorkäfig und die Siebeinheit können gemeinsam, insbesondere
mit gleicher Drehzahl, rotieren. Folglich kann der Rotorkäfig somit als eine Art Drehmomentübertragungseinrichtung
fungieren.
[0026] Damit das fertig gemahlene Mahlgut über die Siebeinheit in den Mahlgutauslass gelangen
kann, kann die Siebeinheit eine Vielzahl von Öffnungen umfassen. Die Öffnungen können
einen runden, ovalen, eckigen oder unregelmäßigen Querschnitt aufweisen. Vorzugsweise
können die Öffnungen in Form von axialen Langlöchern ausgebildet sein. Die Größe der
Öffnungen der Siebeinheit sollte dabei jeweils so gewählt werden, dass die Öffnungen
jeweils kleiner als 70% des Durchmessers der Mahlkörper ausgebildet sind, d.h. die
Öffnungen können maximal die 0,7-fache Öffnungsbreite des Mahlkörperdurchmessers und/oder
Mahlkörperhöhe und/oder der Mahlkörperlänge aufweisen. Auf diese Weise kann verhindert
werden, dass Mahlkörper in den Mahlgutauslass gelangen.
[0027] Weiter kann es vorgesehen sein, dass die Siebeinheit auf der dem Mahlguteinlass zugewandten
Seite einen kleineren umhüllenden Außendurchmesser aufweist als auf der dem Mahlgutauslass
bzw. der lagerseitigen Mahlraumbegrenzung zugewandten Seite.
[0028] Weiter kann es vorgesehen sein, dass dem Mahlguteinlass ein Mahlguteinlassraum vorgeordnet
ist. Anders ausgedrückt, kann der Mahlguteinlassraum in ein dem Mahlguteinlassraum
nachgeordneten Mahlguteinlass münden. Der Mahlguteinlass kann beispielsweise in Form
von einer Öffnung im ersten Endbereich des Mahlbehälters ausgebildet sein.
[0029] Weiter kann es vorgesehen sein, dass dem Mahlgutauslass ein Mahlgutauslassraum räumlich
nachgeordnet ist, d.h. der Mahlgutauslass kann in ein dem Mahlgutauslass nachgeordneten
Mahlgutauslassraum münden. Der Mahlgutauslass kann beispielsweise in Form von einer
Öffnung im zweiten Endbereich des Mahlbehälters ausgebildet sein. Der Mahlgutauslassraum
kann in einen Auffangbehälter münden, so dass das fertig gemahlene Mahlgut aufgefangen
und bis zur weiteren Handhabung zwischengelagert werden kann.
[0030] Im weitesten Sinne kann es sich bei dem Mahlguteinlassraum um einen Teil des Mahlguteinlasses
und der Mahlgutauslassraum um einen Teil des Mahlgutauslasses handeln. Wenn daher
zuvor und auch nachfolgend die Rede ist, dass die Welle zumindest abschnittsweise
in den Mahlguteinlass und/oder in den Mahlgutauslass hineinragt, soll damit auch umfasst
bzw. nicht ausgeschlossen sein, dass sich die Welle auch in den Mahlguteinlassraum
und/oder in den Mahlgutauslassraum erstrecken kann.
[0031] Der Mahlgutauslass kann zumindest abschnittsweise parallel und/oder senkrecht zur
Welle angeordnet sein. Insbesondere kann im zweiten Endbereich des Mahlbehälters eine
Öffnung vorgesehen sein, welche zumindest abschnittsweise parallel und/oder senkrecht
zur Welle verläuft, d.h. der Mahlgutauslass kann unterhalb und/oder oberhalb der Mitte
der Welle bzw. der Wellenmitte angeordnet sein und sich nach unten und/oder seitlich
erstrecken.
[0032] Weiter kann es vorgesehen sein, dass sich die im Mahlbehälter angeordnete Welle zumindest
abschnittsweise in den Mahlguteinlassraum und/oder in den Mahlgutauslassraum erstreckt.
Die sich in den Mahlguteinlassraum erstreckende Welle kann zumindest abschnittsweise
als erste Förderschnecke, insbesondere als erste Schneckenwendel, ausgebildet sein.
Damit kann das Mahlgut kontinuierlich oder je nach Bedarf in den Mahlraum transportiert
werden. Zugleich kann ein Verstopfen des Mahlguteinlasses mit verklebten und/oder
verklumpten Mahlgut zumindest weitgehend entgegengewirkt werden.
[0033] Weiter kann es vorgesehen sein, dass die Welle innerhalb der Siebeinheit und/oder
innerhalb des Mahlgutauslasses und/oder innerhalb des Mahlgutauslassraumes zumindest
abschnittsweise als zweite Förderschnecke, insbesondere als zweite Schneckenwendel,
ausgebildet ist. Mit Hilfe der zweiten Förderschnecke kann folglich das fertig gemahlene
Mahlgut zumindest abschnittsweise entlang des Mahlgutauslasses bis zum Mahlgutauslassraum
befördert werden, um ein Verstopfen des Mahlgutauslasses zu verhindern.
[0034] Eine vertikale Mahlraumanordnung ist bei trockenen Rückwerkskugelmühlen bekannt,
hat jedoch das Problem, dass die Mahlkörper durch die Schwerkraft im unteren Bereich
des Mahlzylinders verdichtet vorliegen und einen Produkttransport verhindern. Mühlenausführungen
mit einer Separierung des Produkt-/ Mahlkörpergemisches außerhalb des Mahlraumes haben
den Nachteil, dass permanent Mahlkörper mit dem Produkt zu und abgeführt werden müssen,
was die Energieeffizienz des Mahlkreislaufes verringert. Es ist daher vorgesehen,
dass der Mahlbehälter horizontal liegend angeordnet ist. Bei den bekannten Rührwerkskugelmühlen
mit horizontal liegenden Mahlbehälter und mit vor dem Mahlgutauslass stationär angeordneter
Siebeinheit ergab sich bisher die Problematik, dass sich die Mahlkörper im Bereich
des Mahlgutauslasses und Siebeinheit verdichten, so dass folglich die Siebeinheit
beschädigt und im schlimmsten Fall nicht mehr für das fertig gemahlene Mahlgut passierbar
ist. Durch die mit dem Rotorkäfig rotierende Siebeinheit können die Mahlkörper permanent
in Bewegung gehalten werden, so dass die Siebeinheit für das fertig gemahlene Mahlgut
zu jeder Zeit zugänglich ist und nicht durch verdichtete Mahlkörper beschädigt wird.
[0035] Auch kann es vorgesehen sein, dass die Welle im Mahlbehälter fliegend gelagert ist.
Insbesondere können der Mahlguteinlass am fliegenden Ende der Welle und der Mahlgutauslass
am lagerseitigen Ende der Welle angeordnet sein. Vorzugsweise können das fliegende
Ende am ersten Endbereich und das lagerseitige Ende der Welle am zweiten Endbereich
des Mahlbehälters angeordnet sein. Wahlweise wäre auch eine umgekehrte Lagerung der
fliegenden Welle denkbar, wonach das fliegend gelagerte Ende am Mahlgutauslass und
das lagerseitige Ende am Mahlguteinlass angeordnet ist.
[0036] Weiter kann es vorgesehen sein, dass dem Mahlguteinlass und/oder dem Mahlguteinlassraum
eine erste Fluideinlassöffnung zugeordnet ist, über welche in den Mahlguteinlass bzw.
Mahlguteinlassraum und damit in den Mahlraum des Mahlbehälters eine erste Fluidströmung
wie beispielsweise ein erster Luftvolumenstrom oder ein inertes oder reaktives Gas
zuführbar ist bzw. zugeführt wird. Die erste Fluidströmung kann derart in den Mahlguteinlass
bzw. in den Mahlguteinlassraum zugeführt werden, so dass sich dieser mit dem Mahlgut
vermischt und ein erster Mahlgut-Fluidstrom ausgebildet wird. Die erste Fluidströmung
kann somit als Transportströmung dienen, und das Mahlgut vom Mahlguteinlass bzw. vom
Mahlguteinlassraum in den Mahlraum tragen. Es wäre auch denkbar, dass zumindest ein
Teil der ersten Fluidströmung auch entlang des Mahlraums strömt und das dort zu vermahlene
Mahlgut und/oder das fertig gemahlene Mahlgut bis zum Mahlgutauslass trägt. Auf diese
Weise kann zusammen mit dem fertig gemahlenen Mahlgut auch ein Teil der ersten Fluidströmung
über den Mahlgutauslass den Mahlraum verlassen.
[0037] Weiter kann es vorgesehen sein, dass dem Mahlgutauslass und/oder dem Mahlgutauslassraum
eine zweite Fluideinlassöffnung zugeordnet ist, so dass dem Mahlgutauslass bzw. dem
Mahlgutauslassraum eine zweite Fluidströmung, beispielsweise ein zweiter Luftvolumenstrom
oder ein inertes oder reaktives Gas zuführbar ist. Die zweite Fluidströmung kann derart
in den Mahlgutauslass bzw. den Mahlgutauslassraum zugeführt werden, so dass sich dieser
mit dem fertig gemahlenen Mahlgut vermischt und ein zweiter Mahlgut-Fluidstrom ausgebildet
wird. Die zweite Fluidströmung kann dazu dienen, das fertig gemahlene Mahlgut entlang
des Mahlgutauslasses zu tragen und zu transportieren.
[0038] Weiter und/oder zusätzlich kann es vorgesehen sein, dass das rohrförmige Element
Kanäle und/oder Bohrungen umfasst, durch welche die zweite Fluidströmung strömen kann.
[0039] Gemäß einem alternativen Ausführungsbeispiel kann es sich bei den Kanälen und/oder
Bohrungen des röhrförmigen Elements um eine dritte Fluideinlassöffnung handeln, durch
welche eine dritte Fluidströmung wie beispielsweise ein dritter Luftvolumenstrom oder
ein inertes Gas oder dergleichen strömen kann. Die dritte Fluidströmung kann den Mahlraum
insbesondere über den Mahlgutauslass verlassen.
[0040] Vorzugsweise können die zweite und/oder dritte Fluidströmung derart durch den zwischen
stationärer Basis und der Rotorfingern ausgebildeten Abstand bzw. Spalt gespült werden,
so dass kein oder kaum fertig gemahlenes Mahlgut in den Spalt eindringen kann. Zusätzlich
können die zweite und/oder die dritte Fluidströmung als Spülfluid fungieren, mittels
welcher die Siebeinheit gereinigt und ausgeblasen werden kann.
[0041] Die erste, zweite und/oder dritte Fluidströmung können jeweils durch eine separate
oder externe Fluidquelle wie beispielsweise durch eine separate oder externe Luftquelle
oder durch eine gemeinsame externe Fluidquelle wie beispielsweise durch eine gemeinsame
externe Luftquelle oder dergleichen erzeugt werden.
[0042] Auch kann es vorgesehen sein, dass der ersten und/oder zweiten und/oder dritten Fluideinlassöffnung
jeweils zumindest ein Regelelement zugeordnet ist, so dass die erste und/oder zweite
und/oder die dritte Fluidströmung reguliert werden können. Beispielsweise kann mittels
des Regelelements ein Querschnitt der ersten und/oder zweiten und/oder dritten Fluideinlassöffnung
variiert werden, wodurch die erste und/oder zweite und/oder dritte Fluideinlassöffnung
eingestellt werden. Insbesondere kann das zumindest eine Regelelement derart eingestellt
werden, dass der im Mahlraum herrschende Unterdruck bestehen bleibt.
[0043] Weiter kann es vorgesehen sein, dass die durch den Mahlguteinlass entlangströmende
erste Fluidströmung größer als 50% des gesamten Fluidstromes ist, wobei sich insbesondere
der gesamte Fluidstrom aus dem ersten, zweiten und/oder dritten Fluidstrom zusammensetzen
kann.
[0044] Vorzugsweise kann es vorgesehen sein, dass der zweite und/oder dritte Fluidstrom,
welcher durch die stationäre Basis und den zwischen stationärer Basis und den Rotorfingern
ausgebildeten Abstand strömt, kleiner als 25% des gesamten Fluidstromes ausgebildet
ist.
[0045] Die Erfindung umfasst weiter ein Verfahren zum Betreiben einer vorbeschriebenen Rührwerkskugelmühle.
Die Rührwerkskugelmühle umfasst einen Mahlbehälter, der einen ersten Endbereich mit
einem Mahlguteinlass und einen zweiten Endbereich mit einem Mahlgutauslass aufweist.
Weiterhin umfasst die Rührwerkskugelmühle eine im Mahlbehälter bzw. im Mahlraum mittels
einer Antriebseinheit rotierbare Welle, welche zumindest abschnittsweise als Rührwelle
ausgebildet und mit Rührelementen ausgestattet ist.
[0046] Zum Abtrennen des fertig gemahlenen Mahlguts von den Mahlkörpern wird eine Trennvorrichtung
bereitgestellt, welche vorzugsweise axial zum Mahlgutauslass angeordnet ist. Die Trennvorrichtung
umfasst einen Klassierrotor, welcher auf der Rührwelle axial beabstandet zum Mahlgutauslass
angeordnet ist und einen rotierbaren Rotorkäfig besitzt. Innerhalb des Rotorkäfigs
ist eine Siebeinheit angeordnet und am Klassierrotor befestigt. Bei Ansteuerung des
Klassierrotors wird der Rotorkäfig in Rotation versetzt. Da die Siebeinheit am Klassierrotor
und insbesondere am Rotorkäfig befestigt ist, wird ein Drehmoment des Rotorkäfigs
auf die Siebeinheit übertragen, so dass Rotorkäfig und Siebeinheit mit gleicher Drehzahl
gemeinsam rotieren. Das Rotieren des Rotorkäfigs dient dazu, dass die im Mahlbehälter
bzw. im Mahlraum befindenden Mahlkörper radial in Richtung Innenwand des Mahlbehälters
geschleudert werden, während hingegen das fertig gemahlene Mahlgut über die Siebeinheit
in den Mahlgutauslass gelangen kann. Diese Trenn- und Transportfunktion wird insbesondere
dann unterstützt, wenn die Mahlkörper ein höheres spezifisches Gewicht als das zu
mahlende Produkt aufweisen, da dann das fertig gemahlene Mahlgut durch den Dichteunterschied
nach innen durch das Sieb in den Mahlgutauslass ausweicht.
[0047] Während sich bei einer ortsfest angeordneten bzw. feststehenden Siebeinheit die Mahlkörper
zwischen Siebeinheit und Innenwand des Mahlbehälters verdichten und verkleben können,
wodurch folglich die Siebeinheit beschädigt und der Mahlgutaustrag über die Siebeinheit
aus dem Mahlbehälter verhindert bzw. verstopft werden kann, verhindert die Anordnung
der Siebeinheit an der Rührwelle eine solche Verdichtung der Mahlkörper, wodurch die
Rührwerkskugelmühle weniger anfällig gegen Verstopfungen im Bereich des Mahlgutaustrags
ist. Der Aufwand zur Wartung der Rührwerkskugelmühle und/oder die Produktionsausfälle,
zur Reinigung der Ruhrwerkekugelmühle ist/sind deutlich reduziert.
[0048] Es sei an dieser Stelle ausdrücklich erwähnt, dass alle Aspekte und Ausführungsvarianten,
die im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung erläutert wurden, gleichermaßen
Teilaspekte des erfindungsgemäßen Verfahrens betreffen oder sein können. Wenn daher
an einer Stelle bei der Beschreibung oder auch bei den Anspruchsdefinitionen zur erfindungsgemäßen
Vorrichtung von bestimmten Aspekten und/oder Zusammenhängen und/oder Wirkungen die
Rede ist, so gilt dies gleichermaßen für das erfindungsgemäße Verfahren. In umgekehrter
Weise gilt dasselbe, so dass auch alle Aspekte und Ausführungsvarianten, die im Zusammenhang
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erläutert wurden, gleichermaßen Teilaspekte der
erfindungsgemäßen Vorrichtung betreffen oder sein können. Wenn daher an einer Stelle
bei der Beschreibung oder auch bei den Anspruchsdefinitionen zum erfindungsgemäßen
Verfahren von bestimmten Aspekten und/oder Zusammenhängen und/oder Wirkungen die Rede
ist, so gilt dies gleichermaßen für die erfindungsgemäße Vorrichtung.
Figurenbeschreibung
[0049] Im Folgenden sollen Ausführungsbeispiele die Erfindung und ihre Vorteile anhand der
beigefügten Figuren näher erläutern. Die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente
zueinander in den Figuren entsprechen nicht immer den realen Größenverhältnissen,
da einige Formen vereinfacht und andere Formen zur besseren Veranschaulichung vergrößert
im Verhältnis zu anderen Elementen dargestellt sind.
Figur 1 zeigt eine schematische Ansicht eines Längsschnitts einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Rührwerkskugelmühle.
Figur 2 zeigt eine schematische Detailansicht des Mahlguteinlasses von der in Figur
1 gezeigten Rührwerkskugelmühle.
Figur 3 zeigt eine schematische Detailansicht des Mahlgutauslasses mit der davor angeordneten
Trennvorrichtung aus der in Figur 1 gezeigten Rührwerkskugelmühle.
[0050] Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung werden identische Bezugszeichen
verwendet. Ferner werden der Übersicht halber nur Bezugszeichen in den einzelnen Figuren
dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen Figur erforderlich sind. Die
dargestellten Ausführungsformen stellen lediglich Beispiele dar, wie die erfindungsgemäße
Vorrichtung ausgestaltet sein kann und stellen keine abschließende Begrenzung dar.
[0051] Figur 1 zeigt eine schematische Ansicht eines Längsschnitts einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Rührwerkskugelmühle 10. Die Rührwerkskugelmühle 10 umfasst einen
Mahlbehälter 12, welcher zylindrisch ausgebildet und horizontal gelagert ist. Im Mahlbehälter
12 bzw. im Mahlraum 18 herrscht ein Unterdruck, welcher durch eine geeignete hier
nicht dargestellte Vakuumpumpe oder dergleichen im Mahlbehälter 12 bzw. im Mahlraum
18 eingestellt wird.
[0052] Der Mahlbehälter 12 weist einen Mahlguteinlass 14 und einen Mahlgutauslass 16 auf,
welche durch entsprechende Öffnungen im Mahlbehälter 12 gebildet sind. Der Mahlguteinlass
14 ist an einem ersten Endbereich des Mahlbehälters 12 (links in der Figur 1) und
der Mahlgutauslass 16 ist an einem gegenüberliegenden zweiten Endbereich (rechts in
der Figur 1) vorgesehen. Dem Mahlguteinlass 14 ist ein Mahlguteinlassraum 68 räumlich
vorgeordnet (vgl. Figur 2). Darüber hinaus ist dem Mahlgutauslass 16 ein Mahlgutauslassraum
70 räumlich nachgeordnet (vgl. Figur 3). Im weitesten Sinne handelt es sich bei dem
Mahlguteinlassraum 68 um einen Bereich des Mahlguteinlasses 14 und bei dem Mahlgutauslassraum
70 um einen Bereich des Mahlgutauslasses 16.
[0053] Der Mahlbehälter 12 ist vorzugsweise zu 70% bis 90% mit Mahlkörpern gefüllt, welche
vorzugsweise sphärisch ausgebildet sind, aber auch beispielsweise zylindrisch ausgebildet
sein können. Die Mahlkörper sind für die Zerkleinerung des über den Mahlguteinlass
14 zugeführten Mahlgutes essentiell und fungieren als Zerkleinerungswerkzeug. Die
Mahlkörper sind vorzugsweise kleiner als 12 mm ausgebildet.
[0054] Die Rührwerkskugelmühle 10 umfasst eine mittels einer hier nicht dargestellten Antriebseinheit
rotierbare Welle 20, welche im Mahlbehälter 12 angeordnet ist. Die Antriebseinheit
der rotierbaren Welle 20 befindet sich vorzugsweise im Bereich des Mahlgutauslasses
16 bzw. am zweiten Endbereich des Mahlbehälters 12.
[0055] Die Welle 20 ist fliegend gelagert, wobei das lagerseitige Ende der Welle 20 im Bereich
des Mahlgutauslasses 16 bzw. Mahlgutauslassraums 70 und das fliegende Ende der Welle
20 im Bereich des Mahlguteinlasses 14 bzw. Mahlguteinlassraums 68 angeordnet ist,
d.h. die Welle 20 erstreckt sich zumindest entlang der Längserstreckung des Mahlbehälters
12 vom Mahlguteinlassraum 68 bzw. Mahlguteinlass 14 bis zum Mahlgutauslassraum 70
bzw. Mahlgutauslass 16.
[0056] Die rotierbare Welle 20 ist zumindest abschnittsweise als Rührwelle 22 ausgebildet
und mit Rührelementen 24 ausgestattet. Die Rührelemente 24 erstrecken sich jeweils
radial von einer Außenmantelfläche der Rührwelle 22, wobei die Rührelemente 24 jeweils
verdrehsicher, insbesondere mechanisch, an die Außenmantelfläche der Rührwelle 22
befestigt sind. Insbesondere sind die Rührelemente 24 gleichmäßig beabstandet zueinander
auf der Außenmantelfläche der Rührwelle 22 angeordnet.
[0057] Gemäß vorliegender Ausführungsform sind die Rührelemente 24 als Stifte 25 ausgebildet.
Es wäre jedoch auch denkbar, die Rührelemente 24 in Form von Mahlscheiben oder dergleichen
auszubilden. Die Rührelemente 24 dienen jeweils dazu, die im Mahlraum 18 befindenden
Mahlkörper in Bewegung zu versetzen und somit mit Energie zu versehen, die zum Zerkleinern
des über den Mahlguteinlass 14 zugeführten Mahlguts dient. Insbesondere werden die
Mahlkörper in sogenannten Mahlzonen in Bewegung versetzt, welche Mahlzonen jeweils
als Zwischenraum zwischen zwei Stiften definiert ist. Das über den Mahlguteinlass
14 zugeführte zu vermahlene Mahlgut passiert jeweils diese Mahlzonen und wird auf
dem Weg vom Mahlguteinlass 14 bis zum Mahlgutauslass 16 zerkleinert. Durch die Zuführung
des zu vermahlenen Mahlguts und Abführung des fertig gemahlenen Mahlgutes stellt sich
die Strömung des Mahlguts vom Mahlguteinlass 14 in Richtung Mahlgutauslass 16 ein.
[0058] Die Rührelemente 24 weisen jeweils ein freies Ende 26 auf, welches jeweils beabstandet
zu einer Innenwand 28 des Mahlbehälters 12 angeordnet ist. Der erste Abstand A
1 zwischen dem freien Ende 26 der Rührelemente 24 und der Innenwand 28 des Mahlbehälters
12 entspricht mindestens dem zweieinhalbfachen mittleren Durchmesser der Mahlkörper.
Der erste Abstand A
1 zwischen dem freien Ende und der Innenwand 28 des Mahlbehälters 12 ist deshalb erforderlich,
damit die Mahlkörper diesen Bereich ungehindert passieren können, ohne zu verdichten
und/oder zu verkleben, wie es ansonsten bei einem zu klein gewählten Abstand zwischen
freiem Ende der Rührelement und Innenwand 28 des Mahlbehälters 12 der Fall wäre.
[0059] Um das fertig gemahlene Mahlgut von den Mahlkörpern zu trennen bzw. um zu gewährleisten,
dass die Mahlkörper im Mahlraum 18 verbleiben, während das fertig gemahlene Mahlgut
den Mahlraum 16 verlässt, ist eine Trennvorrichtung 30 vorgesehen, welche Trennvorrichtung
30 vorzugsweise axial vor dem Mahlgutauslass 16 angeordnet ist. Die Trennvorrichtung
30 umfasst einen Klassierrotor 32, welcher auf der Rührwelle 22 axial beabstandet
zum Mahlgutauslass 16 angeordnet ist, und einen rotierbaren Rotorkäfig 34 besitzt.
Der Rotorkäfig 34 besitzt einen auf der Rührwelle 22 aufsitzenden Flansch 36 mit einer
Stützplatte 38 (vergleiche Figur 3). Aus der Figur 1 bzw. anhand des in Figur 1 gezeigten
Flansches 36 wird deutlich, dass ein Durchmesser des Klassierrotors 32 in Richtung
Mahlgutauslass 16 zunimmt. Ein kleinster Durchmesser des Klassierrotors 32 wird durch
die Stützplatte 38 des Flansches 36 ausgebildet. Am Außenumfang der Stützplatte 38
sind wenigstens zwei Rotorfinger 40 mechanisch gekoppelt.
[0060] Die Rotorfinger 40 sind in Längsrichtung gleich groß bzw. gleich lang ausgebildet,
wobei sich vorzugsweise deren radiale Erstreckung über deren Länge ändert, d.h. ein
Durchmesser der Rotorfinger 40 nimmt entlang dessen Längserstreckung zu. Dabei kann
gelten, dass ein erster Durchmesser D
1 des Rotorfingers 40 kleiner als zweiter Durchmesser D
2 des Rotorfingers 40 ist. Insbesondere erstrecken sich die Rotorfinger 40 von der
Stützplatte 38 in Richtung Mahlgutauslass 16. Am freien Ende der Rotorfinger 40 ist
wenigstens ein Ringelement 44 in Form von einer Scheibe 46 vorgesehen. Die Scheibe
46 umfasst eine zentrisch angeordnete Bohrung, dessen Innendurchmesser größer als
ein Außendurchmesser der Welle 20 bzw. der Rührwelle 22 ist. Ein Außendurchmesser
der Scheibe 46 entspricht vorzugsweise dem Durchmesser bzw. Abstand zwischen den wenigstens
zwei Rotorfingern 40. Ein größter Durchmesser des Klassierrotors 32 wird durch die
Scheibe 46 ausgebildet.
[0061] Zudem umfasst die Trennvorrichtung 30 eine innerhalb des Rotorkäfigs 34 angeordnete
und am Klassierrotor 32 befestigte Siebeinheit 42, über welche das fertig gemahlene
Mahlgut den Mahlraum 18 verlassen kann und die Mahlkörper im Mahlraum 18 zurückgehalten
werden. Aufgrund der Befestigung der Siebeinheit 42 am Klassierrotor 32 dreht sich
der Rotorkäfig 34 mit der daran befestigen Siebeinheit 42 mit gleicher Drehzahl wie
die Rührwelle 22. Durch die Rotationsbewegung des Rotorkäfigs 34 werden Strömungen
und Kräfte erzeugt, so dass die Mahlkörper radial in Richtung Innenwand 28 des Mahlbehälters
12 bewegt bzw. geschleudert werden. Auf diese Weise wird der Bereich um den Mahlgutauslass
16 von den Mahlkörpern freigehalten.
[0062] Die Siebeinheit 42 umfasst eine Vielzahl von hier nicht dargestellte Öffnungen. Die
Öffnungen sind vorzugsweise in Form von axialen Langlöchern ausgebildet. Die Langlöcher
weisen jeweils einen Querschnitt kleiner als die Mahlkörper auf, so dass ausschließlich
das fertig gemahlene Mahlgut die Öffnungen der Siebeinheit 42 passieren kann, während
hingegen die Mahlkörper im Mahlraum 18 bleiben. Insbesondere haben die Öffnungen einen
Querschnitt, welcher kleiner als 70% des Durchmessers der Mahlkörper ausgebildet ist.
[0063] Die Siebeinheit 42 ist kegelig ausgebildet und derart innerhalb des Rotorkäfigs 34
angeordnet, dass ein Außendurchmesser der Siebeinheit 42 in Richtung Mahlgutauslass
16 zunimmt, wobei ein maximaler Außendurchmesser der Siebeinheit 42 kleiner als 95%
des Mahlbehälterinnendurchmessers ausgebildet ist. Durch die kegelige Form der Siebeinheit
42 wird eine große Oberfläche, insbesondere eine große Durchtrittsfläche für das fertig
gemahlene Mahlgut bereitgestellt. Selbstverständlich kann die Siebeinheit 42 zur Erhöhung
der Oberfläche z.B. aus einem sternförmig gefalteten Siebblech bestehen, dessen äußere
Hüllfläche kegelig ausgeführt ist.
[0064] Vorzugsweise weist die zur Stützplatte 38 zeigende Stirnseite der Siebeinheit 42
zwei Stege 48, 48' auf, welche an der Stützplatte 38 mechanisch fixiert sind. Auf
diese Weise ist die Siebeinheit 42 an die Stützplatte 38 fixiert. Die Befestigung
der Siebeinheit 42 über die zwei Stege 48, 48' an die Stützplatte 38 kann wie eine
Art Drehmomentübertragungseinrichtung fungieren, d.h. bei Versetzen des Rotorkäfigs
34 in Rotation wird automatisch ein Drehmoment des Rotorkäfigs 34 auf die Siebeinheit
42 übertragen, d.h. die Siebeinheit 42 rotiert automatisch mit gleicher Drehzahl wie
der Rotorkäfig 34.
[0065] Dem Rotorkäfig 34 ist darüber hinaus eine stationäre Basis 50 zugeordnet, welche
auf einer Innenseite des zweiten Endbereichs des Mahlbehälters 12 angeordnet ist.
Bei der stationären Basis 50 handelt es sich um kreisförmiges Element bzw. rohrförmiges
Element 52, welches senkrecht vom zweiten Endbereich des Mahlbehälters 12 zumindest
abschnittsweise in den Mahlraum 18 hineinragt. Das kreisförmige bzw. rohrförmige Element
52 weist eine Bohrung auf, durch welche die Welle 20 hindurchgeführt ist. Zwischen
dem mahlraumseitigen freien Ende bzw. Stirnseite des kreisförmigen bzw. rohrförmigen
Elements 52 und der Scheibe 46 wird ein axialer, zweiter Abstand A
2 bzw. Spalt ausgebildet, welcher vorzugsweise kleiner als dem 0,3 fachen des Durchmessers
der Mahlkörper ist, d.h. der zweite Abstand A
2 bzw. Spalt ist derart ausgebildet, dass keine Mahlkörper und/oder nicht fertig gemahlenes
Mahlgut unberechtigt in den Mahlgutauslass 16 gelangen.
[0066] Figur 2 zeigt eine schematische Detailansicht des Mahlguteinlasses 14 von der in
Figur 1 gezeigten Rührwerkskugelmühle 10. Das zu vermahlende Mahlgut ist in einem
Vorratsbehälter 72 gelagert, welcher trichterförmig ausgebildet ist und über einen
Mahlguteinlassraum 68 mit dem Mahlguteinlass 14 verbunden ist. An der tiefsten Stelle
des Vorratsbehälters 72 ist ein Schieber 74 vorgesehen, um das im Vorratsbehälter
72 gelagerte Mahlgut über dem Mahlguteinlassraum 68 dem Mahlguteinlass 14 in den Mahlraum
18 zuzuführen. Insbesondere wird das Mahlgut mittels Schwerkraft dem Mahlguteinlass
14 zugeführt.
[0067] Um die Zuführung des Mahlguts zu kontrollieren und zu unterstützen, ist dem Mahlguteinlass
14, insbesondere dem Mahlguteinlassraum 68, eine erste Fluideinlassöffnung 54 zugeordnet,
über welche in den Mahlguteinlass 14 und damit in den Mahlraum 18 eine erste Fluidströmung
56, (dargestellt durch Pfeile) wie beispielsweise ein erster Luftvolumenstrom zugeführt
wird. Alternativ wäre es auch denkbar, ein inertes oder reaktives Gas zu verwenden.
Die erste Fluidströmung 56 kann sich mit dem Mahlgut vermischen, so dass ein erster
Mahlgut-Fluidstrom, insbesondere ein erster Mahlgut-Luftvolumenstrom, ausgebildet
wird. Die erste Fluidströmung 56 ist so dosiert, dass der im Mahlbehälter 12 bzw.
im Mahlraum 18 herrschende Unterdruck nicht beeinträchtigt wird, jedoch zum Transport
des Mahlguts in den Mahlbehälter 12 ausreichend ist. Die erste Fluidströmung 56 wird
über eine hier nicht dargestellte externe Fluidquelle wie beispielsweise eine Luftquelle
erzeugt.
[0068] Wahlweise kann vorgesehen sein, dass die erste Fluideinlassöffnung 54 zumindest ein
hier nicht dargestelltes Regelelement umfasst, so dass die erste Fluidströmung 56
dosiert bzw. reguliert werden kann. Beispielsweise kann mittels des zumindest einen
Regelelements ein Querschnitt der ersten Fluideinlassöffnung 54 verändert werden.
[0069] Um den Transport des Mahlguts in den Mahlraum 18 zu unterstützen und ein Verstopfen
des Mahlguteinlasses 14 zu verhindern, ist die im Mahlguteinlass 14, insbesondere
in den Mahlguteinlassraum 68, hineinragende Welle 20 zumindest abschnittsweise als
erste Förderschnecke 58, insbesondere als erste Schneckenwendel 66, ausgebildet.
[0070] Figur 3 eine schematische Detailansicht des Mahlgutauslasses 16 mit der davor angeordneten
Trennvorrichtung 30 aus der in Figur 1 gezeigten Rührwerkskugelmühle 10. In Figur
3 wird deutlich, dass die innerhalb der Siebeinheit 42 und in den Mahlgutauslass 16
hineinragende Welle 20 zumindest abschnittsweise als zweite Förderschnecke 64, insbesondere
als zweite Schneckenwendel 67 ausgebildet ist. Damit wird das durch die Siebeinheit
42 durchgelassene und fertig gemahlene Mahlgut von der Siebeinheit 42 entlang des
Mahlgutauslasses 16 bzw. aus dem Mahlgutauslass 16 bewegt und gefördert.
[0071] Der Mahlgutauslass 16 erstreckt sich zumindest abschnittsweise parallel ober- und/oder
unterhalb zur Welle 20, insbesondere zur zweiten Förderschnecke 64 hin, und mündet
in einem dem Mahlgutauslass 16 räumlich nachgeordneten Mahlgutauslassraum 70. Der
Mahlgutauslassraum 70 steht mit einem hier nicht dargestellten Auffangbehälter für
das fertig gemahlene Mahlgut in Verbindung.
[0072] Dem Mahlgutauslass 16, insbesondere dem Mahlgutauslassraum 70, ist eine zweite Fluideinlassöffnung
60 zugeordnet, über welche in den Mahlgutauslass 16 und damit auch in den Mahlgutauslassraum
70 eine zweite Fluidströmung 62 (dargestellt durch Pfeile) wie beispielsweise ein
zweiter Luftvolumenstrom zugeführt wird. Alternativ wäre es auch denkbar, ein inertes
oder reaktives Gas zu verwenden. Die zweite Fluidströmung 62 dient einerseits als
Transportmedium, welches sich mit dem fertig gemahlenen Mahlgut vermischt, so dass
ein zweiter Mahlgut-Fluidstrom, insbesondere ein zweiter Mahlgut-Luftvolumenstrom,
ausgebildet wird. Mittels der zweiten Fluidströmung 62 wird folglich der Transport
des fertig gemahlenen Mahlguts entlang des Mahlgutauslasses 16 und des Mahlgutauslassraumes
70 unterstützt. Zugleich wird ein Verstopfen des Mahlgutauslasses 16 mit Mahlgut verhindert.
[0073] Wie bereits in Figur 1 erwähnt, wird zwischen dem mahlraumseitigen freien Ende bzw.
Stirnseite des kreisförmigen bzw. rohrförmigen Elements 52 und der Scheibe 46 ein
axialer, zweiter Abstand A2 bzw. Spalt ausgebildet, welcher vorzugsweise kleiner als
dem 0,3 fachen des Durchmessers der Mahlkörper ist. Dieser Spalt wird vorzugsweise
durch hier nicht dargestellte Kanäle und/oder Bohrungen im rohrförmigen Element 52
durch die zweite Fluidströmung und/oder wahlweise durch eine dritte Fluidströmung
(hier nicht dargestellt) wie beispielsweise ein dritter Luftvolumenstrom gespült,
so dass kein oder kaum fertig gemahlenes Produkt in den Spalt eindringen kann.
[0074] Zusätzlich fungiert die zweite Fluidströmung 62 und/oder dritte Fluidströmung auch
als Spülfluid, insbesondere als Spülluft, mittels welcher die Siebeinheit 42 gereinigt
werden kann. Mit Hilfe des Spülfluids können insbesondere auch die hier nicht dargestellten
Öffnungen der Siebeinheit 42 gereinigt und ausgeblasen werden.
[0075] Die zweite Fluidströmung 62 wird über eine hier nicht dargestellte externe weitere
Fluidquelle, insbesondere durch eine Luftquelle, erzeugt. Wahlweise kann es sich bei
der externen Fluidquelle um die gleiche Fluidquelle handeln, welche zur Erzeugung
der ersten Fluidströmung 56 dient.
[0076] Die dritte Fluidströmung kann beispielsweise über eine hier nicht dargestellte Fluidquelle,
wie beispielsweise Luftquelle bereitgestellt werden. Bei der dritten Fluidquelle kann
es sich separate oder externe weitere Fluidquelle, insbesondere Luftquelle, handeln.
Wahlweise kann es sich bei dieser Fluidquelle um die gleiche Fluidquelle handeln,
welche zur Erzeugung der ersten und/oder zweiten Fluidströmung 56, 62 dient.
[0077] Wahlweise kann es vorgesehen sein, dass die zweite Fluideinlassöffnung 60 zumindest
ein hier nicht dargestelltes weiteres Regelelement umfasst, so dass die zweite Fluidströmung
62 dosiert bzw. reguliert werden kann. Beispielsweise kann mittels des Regelelements
ein Querschnitt der zweiten Fluideinlassöffnung 60 verändert werden. Insbesondere
sei jedoch darauf zu verweisen, dass die zugeführte zweite Fluidströmung 62 jeweils
so gewählt ist, dass der im Mahlbehälter 12 herrschende Unterdruck nicht beeinträchtigt
wird, jedoch ausreichend ist, um das fertig gemahlene Mahlgut zu transportieren.
[0078] Die Ausführungsformen, Beispiele und Varianten der vorhergehenden Absätze, die Ansprüche
oder die folgende Beschreibung und die Figuren, einschließlich ihrer verschiedenen
Ansichten oder jeweiligen individuellen Merkmale, können unabhängig voneinander oder
in beliebiger Kombination verwendet werden. Merkmale, die in Verbindung mit einer
Ausführungsform beschrieben werden, sind für alle Ausführungsformen anwendbar, sofern
die Merkmale nicht unvereinbar sind.
[0079] Wenn auch im Zusammenhang der Figuren generell von "schematischen" Darstellungen
und Ansichten die Rede ist, so ist damit keineswegs gemeint, dass die Figurendarstellungen
und deren Beschreibung hinsichtlich der Offenbarung der Erfindung von untergeordneter
Bedeutung sein sollen. Der Fachmann ist durchaus in der Lage, aus den schematisch
und abstrakt gezeichneten Darstellungen genug an Informationen zu entnehmen, die ihm
das Verständnis der Erfindung erleichtern, ohne dass er etwa aus den gezeichneten
und möglicherweise nicht exakt maßstabsgerechten Größenverhältnissen der Rührwerkskugelmühle
und/oder Teilen der Rührwerkskugelmühle oder anderer gezeichneter Elemente in irgendeiner
Weise in seinem Verständnis beeinträchtigt wäre. Die Figuren ermöglichen es dem Fachmann
als Leser somit, anhand der konkreter erläuterten Umsetzungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens und der konkreter erläuterten Funktionsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ein besseres Verständnis für den in den Ansprüchen sowie im allgemeinen Teil der Beschreibung
allgemeiner und/oder abstrakter formulierten Erfindungsgedanken abzuleiten.
[0080] Die Erfindung wurde unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform beschrieben.
Es ist jedoch für einen Fachmann vorstellbar, dass Abwandlungen oder Änderungen der
Erfindung gemacht werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche
zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0081]
- 10
- Rührwerkskugelmühle
- 12
- Mahlbehälter
- 14
- Mahlguteinlass
- 16
- Mahlgutauslass
- 18
- Mahlraum
- 20
- Welle
- 22
- Rührwelle
- 24
- Rührelement
- 25
- Stift
- 26
- Freies Ende
- 28
- Innenwand des Mahlbehälters
- 30
- Trennvorrichtung
- 32
- Klassierrotor
- 34
- Rotorkäfig
- 36
- Flansch
- 38
- Stützplatte
- 40
- Rotorfinger
- 42
- Siebeinheit
- 44
- Ringelement
- 46
- Scheibe
- 48
- Steg
- 48'
- Steg
- 50
- Stationäre Basis
- 52
- Kreisförmiges bzw. rohrförmiges Element
- 54
- Erste Fluideinlassöffnung
- 56
- Erste Fluidströmung
- 58
- Erste Förderschnecke
- 60
- Zweite Fluideinlassöffnung
- 62
- Zweite Fluidströmung
- 64
- Zweite Förderschnecke
- 66
- Erste Schneckenwendel
- 67
- Zweite Schneckenwendel
- 68
- Mahlguteinlassraum
- 70
- Mahlgutauslassraum
- 72
- Vorratsbehälter
- 74
- Schieber
- A1
- Erster Abstand
- A2
- Zweiter Abstand
- D1
- Erster Durchmesser
- D2
- Zweiter Durchmesser
1. Rührwerkskugelmühle (10) mit einem insbesondere horizontalen Mahlbehälter (12), der
einen ersten Endbereich mit einem Mahlguteinlass (14) und einen zweiten Endbereich
mit einem Mahlgutauslass (16) aufweist, umfassend
- eine im Mahlbehälter (12) bzw. im Mahlraum (18) mittels einer Antriebseinheit rotierbare
Welle (20), welche zumindest abschnittsweise als Rührwelle (22) ausgebildet und mit
Rührelementen (24) ausgestattet ist,
- eine Trennvorrichtung (30) umfassend
∘ einen Klassierrotor (32), welcher auf der Rührwelle (22) axial beabstandet zum Mahlgutauslass
(16) angeordnet ist und einen rotierbaren Rotorkäfig (34) besitzt, sowie
∘ eine innerhalb des Rotorkäfigs (34) angeordnete und am Klassierrotor (32) befestigte
Siebeinheit (42).
2. Rührwerkskugelmühle nach Anspruch 1, bei welcher der Rotorkäfig (34) einen auf der
Rührwelle (22) aufsitzenden Flansch (36) mit einer Stützplatte (38) umfasst, auf welcher
wenigstens zwei Rotorfinger (40) befestigt sind bzw. befestigbar sind.
3. Rührwerkskugelmühle nach Anspruch 2, bei welcher die wenigstens zwei Rotorfinger (40)
in Längsrichtung gleich lang ausgebildet sind, wobei ein Durchmesser und/oder eine
Breite und/oder eine Höhe der wenigstens zwei Rotorfinger (40) entlang dessen Längserstreckung
zunimmt oder identisch ausgebildet ist.
4. Rührwerkskugelmühle nach einem der vorherigen Ansprüche, bei welcher dem Rotorkäfig
(34) eine stationäre Basis (50) zugeordnet ist, welche auf einer Innenseite des zweiten
Endbereichs des Mahlbehälters (12) angeordnet ist und zumindest abschnittsweise in
den Mahlraum (18) hineinragt.
5. Rührwerkskugelmühle nach Anspruch 3, bei welcher der Klassierrotor (32) im Bereich
der Stützplatte (38) einen kleineren Durchmesser als im Bereich des Ringelements (44)
aufweist.
6. Rührwerkskugelmühle nach einem der Ansprüche 2 bis 4, bei welcher die Siebeinheit
(42) an der Stützplatte (38) des Flansches (36) fixiert ist.
7. Rührwerkskugelmühle nach einem der vorherigen Ansprüche, bei welcher die Siebeinheit
(42) Öffnungen umfasst, welche maximale die 0,7-fache Öffnungsbreite des Mahlkörperdurchmessers
und/oder der Mahlkörperlänge und/oder der Mahlkörperhöhe aufweisen.
8. Rührwerkskugelmühle nach einem der vorherigen Ansprüche, bei welcher die Siebeinheit
(42) auf der dem Mahlguteinlass (14) zugewandten Seite einen kleineren umhüllenden
Außendurchmesser aufweist als auf der dem Mahlgutauslass (16) bzw. der lagerseitigen
Mahlraumbegrenzung zugewandten Seite.
9. Rührwerkskugelmühle nach einem der vorherigen Ansprüche, bei welcher dem Mahlguteinlass
(14) ein Mahlguteinlassraum (68) räumlich vorgeordnet ist und/oder bei welcher dem
Mahlgutauslass (16) ein Mahlgutauslassraum (70) räumlich nachgeordnet ist.
10. Rührwerkskugelmühle nach einem der vorherigen Ansprüche, bei welcher sich die im Mahlbehälter
(12) angeordnete Welle (20) zumindest abschnittsweise in den Mahlguteinlass (14) bzw.
Mahlguteinlassraum (68) und/oder in den Mahlgutauslass (16) Mahlgutauslassraum (70)
erstreckt.
11. Rührwerkskugelmühle nach einem der vorherigen Ansprüche, bei welcher die Welle (20)
innerhalb des Mahlguteinlasses (14) und/oder Mahlguteinlassraumes (68) zumindest abschnittsweise
als erste Förderschnecke (58), insbesondere als Schneckenwendel (66), ausgebildet
ist und/oder bei welcher die Welle innerhalb der Siebeinheit (42) und/oder des Mahlgutauslasses
(16) und/oder des Mahlgutauslassraums (70) zumindest abschnittsweise als zweite Förderschnecke
(64), insbesondere als Schneckenwendel, ausgebildet ist.
12. Rührwerkskugelmühle nach einem der vorherigen Ansprüche, bei welcher die Welle (20)
fliegend gelagert ist, wobei insbesondere der Mahlguteinlass (14) am fliegenden Ende
der Welle und der Mahlgutauslass (16) am lagerseitigen Ende der Welle angeordnet sind.
13. Rührwerkskugelmühle nach einem der vorherigen Ansprüche, bei welcher dem Mahlguteinlass
(14) und/oder dem Mahlguteinlassraum (68) eine erste Fluideinlassöffnung (54) zugeordnet
ist, über welche dem Mahlguteinlassraum (68) und/oder dem Mahlguteinlass (14) eine
erste Fluidströmung (56) zuführbar ist.
14. Rührwerkskugelmühle nach einem der vorherigen Ansprüche, bei welcher dem Mahlgutauslass
(16) und/oder dem Mahlgutauslassraum (70) eine zweite Fluideinlassöffnung (60) zugeordnet
ist, über welche dem Mahlgutauslassraum (70) und/oder dem Mahlgutauslass (16) eine
zweite Fluidströmung zuführbar ist.
15. Rührwerkskugelmühle nach einem der vorherigen Ansprüche, bei welcher der ersten und/oder
zweiten Fluideinlassöffnung (54, 60) jeweils zumindest ein Regelelement zugeordnet
ist, so dass ein Querschnitt der ersten und/oder zweiten Fluideinlassöffnung (54,
60) einstellbar ist und damit die erste und/oder zweite Fluidströmung (56, 62) regulierbar
ist.
16. Rührwerkskugelmühle nach einem der vorherigen Ansprüche, bei welcher die erste Fluidströmung
durch den Mahlguteinlassraum größer als 50% des gesamten Fluidstromes ist.
17. Rührwerkskugelmühle nach einem der vorherigen Ansprüche, bei welcher ein durch die
stationäre Basis (50) hindurchtretender dritter Fluidstrom kleiner als 25% des gesamten
Fluidstromes ist.
18. Verfahren zum Betreiben einer Rückwerkskugelmühle (10) gemäß einem der Ansprüche 1
bis 17.