[0001] Die Erfindung betrifft einen Beschlag für ein Fenster, insbesondere ein Drehflügelfenster,
mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung
ein Fenster, insbesondere ein Drehflügelfenster, mit einem derartigen Beschlag.
[0002] Sofern vorliegend die Rede von einem "Fenster" ist, werden hierunter auch als Fenstertüren
ausgebildete Fenster verstanden. Der Begriff "Fenster" umfasst somit immer auch Fenstertüren.
Stand der Technik
[0003] Aus dem Stand der Technik sind Fenster mit einem Drehflügel oder einem Dreh-/Kippflügel
bekannt. Das heißt, dass der zu öffnende Flügel über ein Drehlager oder ein Dreh-/Kipplager
an einem Blendrahmen befestigt ist. Der Lagerseite gegenüberliegend ist in der Regel
ein Griffelement am Flügel angebracht, das mit einem Getriebe zur Betätigung einer
Verriegelungseinrichtung wirkverbunden ist. Durch Ändern der Griffstellung des Griffelements
wird die Verriegelungseinrichtung verriegelt oder entriegelt. Mit Hilfe der Verriegelungseinrichtung
kann somit das Fenster gegen unbefugtes Öffnen gesichert werden.
[0004] Eine Verriegelungseinrichtung für ein Fenster weist in der Regel mindestens einen
Zapfen auf, der mit Hilfe des Getriebes in Eingriff mit einer am Blendrahmen angeordneten
Zapfenaufnahme gebracht werden kann. Über den in die Zapfenaufnahme eingreifenden
Zapfen wird auf diese Weise ein in Öffnungsrichtung des Fensters wirksamer Formschluss
erreicht. Der Zapfen kann dabei derart ausgebildet sein, dass er die Zapfenaufnahme
zumindest abschnittsweise hintergreift, so dass zusätzlich ein senkrecht zur Bewegungsrichtung
des Zapfens wirksamer Formschluss erreicht wird.
[0005] Aus der
EP 0 249 683 A1 geht beispielhaft eine Verschlusseinrichtung für die Flügel von Fenstern, Türen oder
dergleichen hervor, die Riegelnocken umfasst, die mittels eines Treibstangen aufweisenden
Getriebes in Sperreingriff mit am Blendrahmen angeordneten Verschlussstücken bringbar
sind. Darüber hinaus umfasst die Verschlusseinrichtung einen Federschnäpper, mittels
dessen der Flügel zusätzlich am Blendrahmen fixierbar ist. Damit der Federschnäpper
bedarfsweise zwischen Flügel und Blendrahmen wirksam oder unwirksam gemacht werden
kann, sind die Treibstangen des Getriebes in drei verschiedene Schaltstellungen bewegbar.
In zwei der drei Schaltstellungen ist der Federschnäpper in Eingriff mit einem zugehörigen
blendrahmenseitigen Verschlussstück in Sperreingriff bringbar, während alle übrigen
Riegelelemente lediglich in einer dieser beiden Schaltstellungen mit ihren jeweiligen
Verschlussstücken in Sperreingriff setzbar sind. Die Schließfunktion der Riegelnocken
bleibt somit erhalten, so dass über die in Sperreingriff mit den jeweiligen Verschlussstücken
bringbaren Riegelnocken der erforderliche Dichtschluss zwischen dem Flügel und dem
Blendrahmen herstellbar ist. Diesen Dichtschluss kann der Federschnäpper allein nicht
leisten, da er lediglich eine weitere Zuhaltefunktion besitzt.
[0006] Ausgehend von dem vorstehend genannten Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung
die Aufgabe zugrunde, einen Beschlag für ein Fenster anzugeben, der nicht nur den
aktuellen Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) hinsichtlich Luftdurchlässigkeit
bzw. Dichtheit genügt, sondern zudem Brandschutzanforderungen erfüllt. Ein mit einem
solchen Beschlag ausgestattetes Fenster soll insbesondere als Feuerschutzabschluss
zertifizierbar sein.
[0007] Zur Lösung der Aufgabe werden der Beschlag mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie
das Fenster mit den Merkmalen des Anspruchs 12 vorgeschlagen. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind den jeweiligen Unteransprüchen zu entnehmen.
Offenbarung der Erfindung
[0008] Der vorgeschlagene Beschlag für ein Fenster, insbesondere Drehflügelfenster, umfasst
ein Getriebe, eine mittels des Getriebes betätigbare erste Verriegelungseinrichtung
und eine mittels des Getriebes betätigbare zweite Verriegelungseinrichtung, wobei
die erste Verriegelungseinrichtung mindestens einen in Eingriff mit einer Zapfenaufnahme
bringbaren Zapfen und die zweite Verriegelungseinrichtung mindestens einen in Eingriff
mit einer Schnäpperaufnahme bringbaren Federschnäpper aufweist. Der Beschlag umfasst
ferner ein Griffelement, das zur Betätigung des Getriebes mit einer Getriebestange
des Getriebes wirkverbunden und in mindestens drei Griffstellungen A, B, C bewegbar
ist. In der Griffstellung A sind beide Verriegelungseinrichtungen aktiviert, in der
Griffstellung B ist lediglich die zweite Verriegelungseinrichtung aktiviert und in
der Griffstellung C sind beide Verriegelungseinrichtungen deaktiviert. Erfindungsgemäß
umfasst das Getriebe mindestens eine Rückstellfeder zur automatischen Rückstellung
des Griffelements aus der Griffstellung C in die Griffstellung B. Das heißt, dass
das Griffelement über die Rückstellfeder automatisch in eine Griffstellung zurückgestellt
wird, in welcher der Federschnäpper nach einer Deaktivierung (Griffstellung C) erneut
aktiviert wird (Griffstellung B). Über die Rückstellfeder ist somit nicht nur sichergestellt,
dass das Fenster selbsttätig schließt, sondern ferner solange geschlossen bleibt,
bis das Griffelement erneut in die Griffstellung C bewegt wird. Mit Hilfe des Beschlags
kann somit ein Fenster zu einem Brandschutzelement ertüchtigt werden, da es die Anforderungen
selbstschließend und formschlüssige Zuhaltung erfüllt. Im Unterschied zu einer rein
kraftschlüssigen Zuhaltung kann die formschlüssige Zuhaltung nicht durch Druck auf
den Flügel des Fensters außer Eingriff gebracht bzw. ausgerastet werden. Hierzu muss
aktiv das Griffelement betätigt werden und zwar entgegen der Federkraft der Rückstellfeder.
[0009] Die Federkraft der Rückstellfeder ist ausreichend stark ausgelegt, so dass sie das
Griffelement in die Griffstellung B, zurückzustellen vermag. Um den Weg möglichst
kurz zu halten, ist vorzugsweise die Griffstellung B zwischen der Griffstellung A
und der Griffstellung C angeordnet, und zwar weiterhin vorzugsweise näher an der Griffstellung
C liegend als an der Griffstellung A.
[0010] Sofern das Griffelement eine längliche Olive oder Handhabe aufweist, ist diese in
der Griffstellung A vorzugsweise vertikal und in der Griffstellung B vorzugsweise
horizontal ausgerichtet. Um das Griffelement von der Griffstellung A in die Griffstellung
B zu bewegen, muss die Olive bzw. die Handhabe demnach um 90° gedreht werden. Um von
der Griffstellung B in die Griffstellung C zu gelangen, muss das Griffelement in die
gleiche Drehrichtung weitergedreht werden, jedoch vorzugsweise um weniger als 90°,
weiterhin vorzugsweise um weniger als 60°. Beispielsweise kann der Beschlag derart
gestaltet sein, dass bereits eine Drehung von 45° genügt, um das Griffelement von
der Griffstellung B in die Griffstellung C zu bewegen.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Rückstellfeder unmittelbar
oder mittelbar mit der Getriebestange wirkverbunden, so dass die Rückstellkraft der
Rückstellfeder über die Getriebestange auf das Griffelement übertragbar ist. Die Rückstellkraft
der Rückstellfeder wird dabei bevorzugt in ein Rückstellmoment umgewandelt, da die
Wirkverbindung zwischen Griffelement und Getriebestange vorzugsweise dergestalt ist,
dass eine Drehbewegung des Griffelements zu einer Verschiebung der Getriebestange
bzw. eine Verschiebung der Getriebestange zu einer Drehbewegung des Griffelements
führt. Eine entsprechende Wirkverbindung zwischen dem Griffelement und der Getriebestange
kann beispielsweise über ein Nussgetriebe hergestellt sein.
[0012] Die zur Rückstellung des Griffelements erforderliche Rückstellkraft kann mit Hilfe
einer einzigen Rückstellfeder realisiert werden. Um den Bauraumbedarf zu senken, ist
daher bevorzugt nur eine einzige Rückstellfeder vorgesehen. Vorzugsweise ist die eine
Rückstellfeder getrennt von den beiden Verriegelungseinrichtungen an der Getriebestange
oder an einer mit der Getriebestange verbundenen Getriebestangen-Verlängerung angeordnet,
so dass eine unmittelbare oder mittelbare Wirkverbindung zwischen der Rückstellfeder
und der Getriebestange besteht.
[0013] Beispielsweise kann die Rückstellfeder in Verlängerung der Getriebestange angeordnet
sein. Hierzu ist bevorzugt ein Ende der Rückstellfeder mit einem Ende der Getriebestange
oder einem Ende einer Getriebestangen-Verlängerung verbunden. Die Bewegungsrichtung
der Getriebestange bzw. der Getriebestangen-Verlängerung entspricht in diesem Fall
der Spannrichtung der Rückstellfeder. Das heißt, dass die Rückstellfeder gespannt
wird, wenn die Getriebestange bzw. die Getriebestangen-Verlängerung durch Betätigen
des Griffelements bewegt wird.
[0014] Alternativ wird vorgeschlagen, dass die Rückstellfeder parallel zur Bewegungsrichtung
der Getriebestange oder einer Getriebestangen-Verlängerung angeordnet ist. Die parallele
Anordnung gewährleistet ebenfalls, dass die Rückstellfeder durch eine Bewegung der
Getriebestange oder der Getriebestangen-Verlängerung gespannt wird. Darüber hinaus
besitzt die parallele Anordnung den Vorteil, dass die Lage der Rückstellfeder an der
Getriebestange bzw. an der Getriebestangen-Verlängerung weitgehend frei wählbar und
somit an die jeweiligen Bauraumverhältnisse optimal anpassbar ist.
[0015] Vorzugsweise wird die Rückstellfeder gespannt, wenn das Griffelement aus der Griffstellung
B in die Griffstellung C überführt wird. Das Spannen der Rückstellfeder führt zu einer
automatischen Rückstellung des Griffelements in die Griffstellung B, sobald dieses
losgelassen wird.
[0016] Vorteilhafterweise ist die Rückstellfeder als Zugfeder, insbesondere als Schraubenzugfeder,
ausgeführt. Die Zugfeder bzw. Schraubenzugfeder besitzt den Vorteil, dass sie keiner
Führung bedarf, da - anders als beispielsweise bei einer Schraubendruckfeder - ein
Ausknicken unter Belastung nicht zu befürchten ist.
[0017] Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass der mindestens eine Federschnäpper der zweiten
Verriegelungseinrichtung mit der Getriebestange und/oder mit einer Getriebestangen-Verlängerung
wirkverbunden ist. Das heißt, dass auch der Federschnäpper unmittelbar oder mittelbar
mit der Getriebestange wirkverbunden sein kann. Über die unmittelbare oder mittelbare
Wirkverbindung mit der Getriebestange ist wiederum eine Wirkverbindung mit dem Griffelement
hergestellt. Die zweite Verriegelungseinrichtung ist somit durch Betätigen des Griffelements
deaktivierbar.
[0018] Die Lage des mindestens einen Federschnäppers kann weitgehend frei gewählt werden.
Ferner können mehrere Federschnäpper gleichmäßig verteilt angeordnet werden, was sich
insbesondere bei großen Fensterflügeln als Vorteil erweist.
[0019] Sofern eine Getriebestangen-Verlängerung vorgesehen ist, ist diese bevorzugt winklig
zur Getriebestange ausgerichtet und mit dieser über eine Umlenkeinrichtung verbunden.
Dies ermöglicht eine Über-Eck-Anordnung des mindestens einen Federschnäppers in Bezug
auf die Getriebestange, so dass der Federschnäpper nicht zwingend im Bereich einer
Hauptschließkante eines Fensterflügels angeordnet werden muss, sondern auch im Bereich
einer Nebenschließkante angeordnet werden kann. Die Hauptschließkante eines Flügels
ist in der Regel durch die Position des Griffelements definiert. An diese schließen
in der Regel zwei Nebenschließkanten an, die bei einem rechteckig ausgebildeten Flügel
jeweils senkrecht zur Hauptschließkante verlaufen. Bei Anordnung mindestens eines
Federschnäppers im Bereich mindestens einer Nebenschließkante kann somit auch dieser
Bereich durch eine formschlüssige Zuhaltung zusätzlich gesichert werden. Dies ist
insbesondere sinnvoll, wenn der Flügel des Fensters eine gewisse Breite besitzt.
[0020] Wie bereits erwähnt kann die Rückstellfeder in Verlängerung der Getriebestange an
einem Ende der Getriebestange oder an einer mit der Getriebestange verbundenen Getriebestangen-Verlängerung
angeordnet sein. Ist die Getriebestangen-Verlängerung über eine Umlenkreinrichtung
mit der Getriebestange verbunden und demzufolge winklig zur Getriebestange angeordnet,
kann "in Verlängerung" der Getriebestange auch bedeuten, dass die Rückstellfeder winklig
zur Getriebestange ausgerichtet ist.
[0021] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die zweite Verriegelungseinrichtung
mindestens zwei Federschnäpper, die mit unterschiedlichen, jeweils über eine Umlenkeinrichtung
mit der Getriebestange verbundenen Getriebestangen-Verlängerungen wirkverbunden sind.
In dieser Anordnung können zwei Nebenschließkanten eines Flügels jeweils mit mindestens
einem Federschnäpper versehen werden, beispielsweise zwei sich am Flügel gegenüberliegende
Nebenschließkanten, insbesondere eine obere und eine untere Nebenschließkante. Durch
die sich an den Nebenschließkanten eines Flügels gegenüberliegenden Federschnäpper
wird eine im Wesentlichen symmetrische und damit optimale Zuhaltung des Flügels erreicht.
[0022] Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass mindestens ein Zapfen der ersten Verriegelungseinrichtung
in einem Abstand zum mindestens einen Federschnäpper der zweiten Verriegelungseinrichtung
angeordnet ist und der Abstand durch Betätigen des Getriebes veränderbar ist. Das
heißt, dass die erste und die zweite Verriegelungseinrichtung unabhängig voneinander
betätigbar sind, beispielsweise, um die erste Verriegelungseinrichtung zu deaktivieren,
während die zweite Verriegelungseinrichtung aktiviert bleibt oder, um die zweite Verriegelungseinrichtung
zu deaktivieren, während die erste Verriegelungseinrichtung deaktiviert bleibt.
[0023] Der mindestens eine Zapfen der ersten Verriegelungseinrichtung ist hierzu bevorzugt
fest bzw. lageunveränderlich mit der Getriebestange oder mit einer Getriebestangen-Verlängerung
verbunden, während der Federschnäpper in der Weise mit dem Getriebe verbunden bzw.
wirkverbunden ist, dass die Getriebestange und/oder die Getriebestangen-Verlängerung
ohne Betätigung des Federschnäppers bewegt werden kann. Dies ist insbesondere dann
von Vorteil, wenn das Griffelement aus der Griffstellung A in die Griffstellung B
überführt wird, um die erste Verriegelungseinrichtung zu deaktivieren. Die zweite
Verriegelungseinrichtung bleibt dann aktiviert. Wird jedoch das Griffelement von der
Griffstellung B in die Griffstellung C überführt, wird eine Wirkverbindung des Federschnäppers
mit der Getriebestange und/oder der Getriebestangen-Verlängerung hergestellt, beispielsweise
über einen Mitnehmer und/oder einen Anschlag, so dass die Getriebestange und/oder
die Getriebestangen-Verlängerung den Federschnäpper mitführt, um auch die zweite Verriegelungseinrichtung
zu deaktivieren.
[0024] Der mittels des Getriebes veränderbare Abstand zwischen dem mindestens einen Zapfen
und dem mindestens einen Federschnäpper kann entlang einer einzigen Schließkante des
Flügels, als auch über Eck entlang einer ersten und einer zweiten Schließkante gemessen
werden.
[0025] Bevorzugt sind jedoch mindestens ein Zapfen der ersten Verriegelungseinrichtung und
mindestens ein Federschnäpper der zweiten Verriegelungseinrichtung an derselben Schließkante,
das heißt Hauptschließkante oder Nebenschließkante, des Flügels angeordnet. Da der
Federschnäpper nur eine zusätzliche Zuhaltefunktion besitzt, kann durch den mindestens
einen Zapfen an derselben Schließkante bei Aktivierung der ersten Verriegelungseinrichtung
ein optimaler Dichtschluss erreicht werden. Dies gilt insbesondere, wenn der Flügel
vergleichsweise hoch und/oder breit ist. Besonders bevorzugt sind mehrere Zapfen der
ersten Verriegelungseinrichtung über die Hauptschließkante und mindestens eine Nebenschließkante
des Flügels verteilt angeordnet, so dass umlaufend ein optimaler Dichtschluss erreicht
wird. Die Betätigung der Zapfen erfolgt dann über die Getriebestange und mindestens
eine Getriebestangen-Verlängerung.
[0026] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfasst der Federschnäpper ein
hin- und herbeweglich gelagertes und mittels der Federkraft einer Feder vorgespanntes
Riegelelement, das in Eingriff mit einer Riegelaufnahme bringbar ist. Das Riegelelement
kann insbesondere analog einer Falle bei einem Türschloss ausgebildet sein. Die Riegelaufnahme
übernimmt in diesem Fall die Funktion des Schließblechs. Steht das Riegelelement in
Eingriff mit der Riegelaufnahme, wird ein Formschluss erreicht, der vorzugsweise in
Öffnungsrichtung des Flügels wirkt und somit ein unbeabsichtigtes bzw. unbefugtes
Öffnen verhindert. Insoweit gleicht auch hier das Riegelelement der Falle eines Türschlosses.
[0027] Bevorzugt weist das Riegelelement eine Auflaufschräge auf, die der Riegelaufnahme
zugewandt ist, so dass mit Anschlagen der Auflaufschräge an der Riegelaufnahme das
Riegelelement entgegen der Vorspannkraft der Feder zurückgedrängt wird. Dies erleichtert
die Herstellung des Formschlusses und fördert zugleich ein selbstständiges Schließen.
Alternativ oder ergänzend kann im Bereich der Riegelaufnahme eine Anlaufschräge ausgebildet
sein.
[0028] Die Riegelaufnahme ist vorzugsweise innerhalb der Schnäpperaufhahme ausgebildet.
Auf diese Weise kann ein doppelter Formschluss hergestellt werden. Ein erster Formschluss
wird beim Schließen des Flügels dadurch erreicht, dass der Federschnäpper in die Schnäpperaufhahme
eingreift. Ein zweiter Formschluss wird dann dadurch erreicht, dass das Riegelelement
in die Riegelaufnahme fällt. Während der zweite Formschluss in Öffnungsrichtung des
Flügels wirkt, wirkt vorzugsweise der erste Formschluss senkrecht hierzu, das heißt
in der Ebene des Flügels.
[0029] Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass der Federschnäpper ein Gehäuse umfasst, in
dem das federvorgespannte Riegelelement hin- und herbeweglich gelagert und über die
Feder am Gehäuse abgestützt ist. Über das Gehäuse kann eine Führung des Riegelelements
bewirkt werden. Das Riegelelement ist vorzugsweise derart im Gehäuse aufgenommen,
dass der in Eingriff mit der Riegelaufnahme zu bringende Abschnitt, vorzugsweise der
Abschnitt mit der Auflaufschräge, aus dem Gehäuse herausragt. Um den Formschluss mit
der Riegelaufnahme herzustellen, wird zunächst das Riegelelement entgegen der Federkraft
der das Riegelelement vorspannenden Feder weiter in das Gehäuse des Federschnäppers
hineingedrückt, um dann anschließend in die Riegelaufnahme zu fallen.
[0030] Sofern die Riegelaufnahme innerhalb der Schnäpperaufnahme ausgebildet ist, muss zuallererst
der Federschnäpper in Eingriff mit der Schnäpperaufnahme gebracht werden. Erst dann
kann das Riegelelement in Eingriff mit der Riegelaufnahme gebracht werden. Um den
Federschnäpper in Eingriff mit der Schnäpperaufnahme zu bringen, ist vorzugsweise
die Außenkontur des Gehäuses an die Innenkontur der Schnäpperaufhahme angepasst.
[0031] Ferner wird vorgeschlagen, dass der Federschnäpper über das Gehäuse mit einer Stulpschiene
des Getriebes verbunden ist. Die Stulpschiene dient in der Regel der Abdeckung einer
Getriebestange und/oder einer Getriebestangen-Verlängerung eines Getriebes. Das heißt,
dass die Stulpschiene außenliegend am Flügel angeordnet wird. Die Stulpschiene eignet
sich daher besonders gut zur Anordnung und Befestigung des Federschnäppers. Im Unterschied
zur Getriebestange und/oder zur Getriebestangen-Verlängerung führt die Stulpschiene
zudem keine Bewegungen bei einer Betätigung des Griffelements aus, so dass sich die
Position des Federschnäppers in Bezug auf die Schnäpperaufnahme nicht verändert. Dadurch
ist sichergestellt, dass der Federschnäpper beim Schließen des Flügels in die ortsfest
am Blendrahmen montierte Schnäpperaufhahme einschlägt. Zur Verbindung mit dem Getriebe
kann beispielsweise das Gehäuse des Federschnäppers mittels einer Schraubverbindung
an der Stulpschiene befestigt werden.
[0032] Da vorzugsweise die Position des Gehäuses des Federschnäppers unveränderlich ist,
muss zur Deaktivierung der zweiten Verriegelungseinrichtung das Riegelelement relativ
zum Gehäuse bewegt werden. Dies setzt voraus, dass eine Wirkverbindung des Riegelelements
mit dem Getriebe gegeben ist.
[0033] In Weiterbildung der Erfindung wird daher vorgeschlagen, dass das Riegelelement des
Federschnäppers einen Führungszapfen aufweist, der sich senkrecht zur Bewegungsrichtung
des Riegelelements erstreckt und in eine Führung des Getriebes eingreift. Über den
in die Führung eingreifenden Führungszapfen kann dann die erforderliche Wirkverbindung
zur Betätigung, insbesondere zur Deaktivierung des Federschnäppers bzw. der zweiten
Verriegelungseinrichtung hergestellt werden, wenn das Griffelement von der Griffstellung
B in die Griffstellung C überführt wird.
[0034] Die Führung des Getriebes, in die der Führungszapfen eingreift, ist vorzugsweise
als Langloch ausgeführt, so dass die Wirkverbindung zwischen dem Federschnäpper und
dem Getriebe nur zweitweise hergestellt ist. Denn eine Deaktivierung des Federschnäppers
bzw. der zweiten Verriegelungseinrichtung ist bevorzugt lediglich dann erwünscht,
wenn das Griffelement aus der Griffstellung B in die Griffstellung C gebracht wird.
Die Ausführung der Führung als Langloch stellt die hierfür erforderlichen Freiheitsgrade
sicher.
[0035] Die Wirkverbindung zwischen dem Federschnäpper und dem Getriebe wird vorzugsweise
durch eine die Führung begrenzende Anschlagkante erreicht. Gelangt der Führungszapfen
zur Anlage an der Anschlagkante wird das den Führungszapfen aufweisende Riegelelement
des Federschnäppers durch das Getriebe betätigt bzw. durch die Getriebestange und/oder
die Getriebestangen-Verlängerung, welche die Führung ausbildet, mitgeführt. In Abhängigkeit
von der konkreten Lage des Federschnäppers in Bezug auf das Griffelement wird dabei
das Riegelelement entgegen der Federkraft der das Riegelelement vorspannenden Feder
aus der Riegelaufnahme gezogen oder gedrückt.
[0036] Sofern das den Führungszapfen aufweisende Riegelelement zumindest abschnittsweise
in einem Gehäuse des Federschnäppers aufgenommen ist und/oder die Getriebestange oder
Getriebestangen-Verlängerung, welche die Führung ausbildet, von einer Stulpschiene
abgedeckt ist, muss zur Herstellung der Wirkverbindung zwischen dem Federschnäpper
und dem Getriebe der am Riegelelement angeordnete Führungszapfen derart ausgebildet
und angeordnet sein, dass er das Gehäuse und/oder die Stulpschiene durchgreift. Das
Gehäuse und/oder die Stulpschiene weist bzw. weisen daher bevorzugt jeweils eine Ausnehmung
auf, durch die der Führungszapfen hindurchgeführt werden kann. Die Ausnehmungen sind
vorzugsweise als Langloch ausgeführt, so dass weiterhin sichergestellt ist, dass der
Führungszapfen zur Anlage an der Anschlagfläche der in der Getriebestange oder in
der Getriebestangen-Verlängerung ausgebildeten Führung gelangt.
[0037] Die Vorteile des erfindungsgemäßen Beschlags kommen insbesondere in Verbindung mit
einem Fenster zum Tragen. Daher wird ferner ein Fenster, insbesondere ein Drehflügelfenster,
vorgeschlagen, das einen Blendrahmen und einen gegenüber dem Blendrahmen drehbeweglichen
Flügel zum Öffnen und Schließen des Fensters sowie einen zwischen dem Blendrahmen
und dem Flügel angeordneten erfindungsgemäßen Beschlag umfasst. Das Fenster wird durch
den erfindungsgemäßen Beschlag zu einem Brandschutzfenster ertüchtigt, das nicht nur
die geltenden Anforderungen hinsichtlich Dichtheit gemäß der aktuellen Energieeinsparverordnung
(EnEV), sondern ferner geltende Brandschutzanforderungen erfüllt.
[0038] Der erfindungsgemäße Beschlag ermöglicht die Realisierung eines selbstschließenden
Fensters, das formschlüssig in geschlossenem Zustand gehalten wird. Denn das zur Deaktivierung
vorgesehene Griffelement wird durch das Getriebe automatisch in eine Griffstellung
zurückgestellt, in der die Deaktivierung der zweiten Verriegelungseinrichtung aufgehoben
ist bzw. die zweite Verriegelungseinrichtung aktiviert ist. Ohne erneute aktive Betätigung
des Griffelements kann die zweite Verriegelungseinrichtung nicht deaktiviert werden.
[0039] Das Fenster kann zudem analog einer selbstschließenden Rauchschutztür mit einem Schließer
ausgestattet werden, der den Flügel in den Blendrahmen zieht. Dies gilt insbesondere,
wenn der Flügel des mit dem erfindungsgemäßen Beschlag ausgestatteten Fensters lediglich
als Drehflügel ausgebildet ist, der ausschließlich über Drehlager mit dem Blendrahmen
verbunden ist. Anstelle des üblicherweise bei einem Dreh-/Kippflügel vorgesehenen
oberen Ausstelllagers, das die Kippbewegung des Flügels ermöglicht, kann dann der
Schließer montiert werden.
[0040] Bei dem erfindungsgemäßen Fenster sind vorzugsweise das Griffelement, das Getriebe
und der mindestens eine Zapfen der ersten Verriegelungseinrichtung sowie der mindestens
eine Federschnäpper der zweiten Verriegelungseinrichtung mit dem Flügel verbunden.
Die Zapfenaufnahme und die Schnäpperaufnahme sind demgegenüber bzw. gegenüberliegend
am Blendrahmen angeordnet. Alle feststehenden unbeweglichen Teile des Beschlags sind
demnach am Blendrahmen und alle beweglichen Teile am Flügel angeordnet.
[0041] Die Anordnung des Beschlags bzw. der Beschlagteile erfolgt dabei bevorzugt in einem
Falz zwischen dem Blendrahmen und dem Flügel. Der Beschlag bzw. die Beschlagteile
sind dabei derart ausgestaltet, dass sie kaum aufbauen und/oder zumindest abschnittsweise
in den Blendrahmen oder den Flügel eingelassen werden können. Beispielsweise kann
im Falzbereich des Flügels eine umlaufende Nut zur Aufnahme der Getriebestange und/oder
der Getriebestangen-Verlängerung ausgebildet sein. Die Nut kann dann mittels einer
Stulpschiene geschlossen werden. Alternativ oder ergänzend kann die Schnäpperaufnahme
der zweiten Verriegelungseinrichtung in den Blendrahmen eingelassen werden. Der durch
den Beschlag beanspruchte Bauraum kann durch diese Maßnahmen - jeweils einzeln oder
in Kombination - auf ein Minimum reduziert werden.
[0042] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Griffelement im Bereich
einer vertikal verlaufenden Hauptschließkante des Flügels angeordnet, die gegenüberliegend
einer Kante angeordnet ist, im Bereich welcher der Flügel drehbar am Blendrahmen gelagert
ist. Der Beschlag im Bereich der Hauptschließkante kann dabei mit entsprechenden Aufnahmen
zusammenwirken, die am Blendrahmen, an einem feststehenden Pfosten zwischen dem Flügel
und einem weiteren Flügel oder an einem Stulpflügel angeordnet sind. Denn bei dem
erfindungsgemäßen Fenster muss es sich nicht zwingend um ein einflügeliges Fenster
handeln.
[0043] Des Weiteren bevorzugt ist mindestens ein Federschnäpper der vorgesehenen zweiten
Verriegelungseinrichtung im Bereich einer winklig zur Hauptschließkante angeordneten
Nebenschließkante des Flügels angeordnet. Besonders bevorzugt weisen beide Nebenschließkanten
des Flügels jeweils mindestens einen Federschnäpper auf. Der Flügel wird somit an
mehreren Stellen, insbesondere an sich gegenüberliegenden Kanten, zugehalten, so dass
die Zuhaltekräfte gleichmäßig verteilt sind und der Flügel möglichst plan am Blendrahmen
anliegt.
[0044] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten
Zeichnungen näher beschrieben. Diese zeigen:
- Fig. 1
- eine Explosionsdarstellung eines erfindungsgemäßen Fensters mit einem erfindungsgemäßen
Beschlag gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform,
- Fig. 2
- einen vergrößerten Ausschnitt der Fig. 1 im Bereich des oberen Federschnäppers in
der Griffstellung B,
- Fig. 3
- einen vergrößerten Ausschnitt der Fig. 1 im Bereich des oberen Federschnäppers in
der Griffstellung C,
- Fig. 4
- einen vergrößerten Ausschnitt der Fig. 1 im Bereich des oberen Federschnäppers in
der Griffstellung A,
- Fig. 5
- einen vergrößerten Ausschnitt der Fig. 1 im Bereich der Rückstellfeder,
- Fig. 6
- eine Draufsicht auf einen Teil des Getriebes mit separater Rückstellfeder,
- Fig. 7
- eine Draufsicht auf eine Schnäpperaufnahme,
- Fig. 8
- eine Schnittansicht der Schnäpperaufnahme der Fig. 7,
- Fig.9
- eine Schnittansicht eines mit der Schnäpperaufnahme der Figuren 7 und 8 zusammenwirkenden
Federschnäppers,
- Fig. 10
- eine perspektivische Darstellung einer Schnäpperaufnahme, eines Federschnäppers, einer
Stulpschiene und einer Getriebestangen-Verlängerung,
- Fig. 11
- a) und b) jeweils eine Draufsicht auf eine Schnäpperaufnahme mit Federschnäpper, a)
bei ausgefahrenem Riegelelement und b) bei zurückgezogenem Riegelelement,
- Fig. 12
- a) eine Seitenansicht des Federschnäppers der Fig. 11 und b) eine Seitenansicht der
Schnäpperaufnahme der Fig. 11,
- Fig. 13
- eine Seitenansicht eines Federschnäppers und eine Draufsicht auf eine Stulpschiene,
- Fig. 14
- eine perspektivische Darstellung eines an einer Stulpschiene befestigten Federschnäppers,
- Fig. 15
- eine weitere perspektivische Darstellung des Federschnäppers der Fig. 14,
- Fig. 16
- einen vergrößerten Ausschnitt der Fig. 1 im Bereich des unteren Federschnäppers,
- Fig. 17
- eine Schnittansicht der zugehörigen Schnäpperaufnahme,
- Fig. 18
- eine Draufsicht auf die zugehörige Schnäpperaufnahme,
- Fig. 19
- eine Seitenansicht der unteren Umlenkeinrichtung einschließlich der anschließenden
Getriebeteile sowie eine Draufsicht auf die zugehörige Stulpschiene,
- Fig. 20
- einen vergrößerten Ausschnitt der Fig. 1 im Bereich des unteren Federschnäppers in
der Griffstellung B,
- Fig. 21
- einen vergrößerten Ausschnitt der Fig. 1 im Bereich des unteren Federschnäppers in
der Griffstellung A,
- Fig. 22
- einen vergrößerten Ausschnitt der Fig. 1 im Bereich des unteren Federschnäppers in
der Griffstellung C,
- Fig. 23
- eine Explosionsdarstellung eines erfindungsgemäßen Fensters mit einem erfindungsgemäßen
Beschlag gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform,
- Fig. 24
- a) einen vergrößerten Ausschnitt der Fig. 23 im Bereich der Rückstellfeder, b) eine
Explosionsdarstellung der Rückstellfeder,
- Fig. 25
- eine perspektivische Darstellung der Rückstellfeder in der Griffstellung A,
- Fig. 26
- eine perspektivische Darstellung der Rückstellfeder in der Griffstellung B und
- Fig. 27
- eine perspektivische Darstellung der Rückstellfeder in der Griffstellung C.
Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
[0045] Das in der Fig. 1 dargestellte Fenster 2 umfasst einen beweglichen Flügel 22 und
einen feststehenden Blendrahmen 21, dessen Rahmenteile zur besseren Übersicht einzeln
und auseinandergezogen dargestellt sind. Ferner sind verschiedene Ansichten der Rahmenteile
dargestellt, und zwar in der Weise, dass sich diese überlagern. Darüber hinaus sind
in die Ansichten aller Rahmenteile, auch in die des Flügels 22, die jeweiligen Profilquerschnitte
eingezeichnet.
[0046] Der Flügel 22 ist über Drehlager 32 drehbar am Blendrahmen 21 gelagert. Der Flügel
22 kann somit zum Öffnen des Fensters 2 um die gemeinsame Drehachse der Drehlager
32 gedreht bzw. verschwenkt werden. Eine Kippfunktion weist das dargestellte Fenster
2 nicht auf, so dass es sich um ein reines Drehflügelfenster handelt.
[0047] Zum Öffnen des Fensters 2 ist am Flügel 22 ein Griffelement 10 angebracht (in der
Fig. 1 nicht dargestellt). Das Griffelement 10 definiert eine Hauptschließkante 23
des Fensters 2, die gegenüberliegend einer Kante 24 angeordnet ist, die den Drehlagern
32 zugeordnet ist. Zwischen der Hauptschließkante 23 und der Kante 24 erstrecken sich
eine obere und eine untere Nebenschließkante 25. Im Bereich der Hauptschließkante
23 und der Nebenschließkanten 25 sind Teile eines Beschlags 1 angeordnet, mittels
dessen das Fenster 2 bei geschlossenem Flügel 22 verriegelt werden kann. Der Beschlag
weist hierzu eine erste Verriegelungseinrichtung 4 und eine zweite Verriegelungseinrichtung
5 sowie ein Getriebe 3 zur Betätigung der Verriegelungseinrichtungen 4, 5 auf. Das
Getriebe 3 wiederum ist mittels des Griffelements 10 betätigbar.
[0048] Zur Betätigung des Getriebes 3 ist das Griffelement 10 über ein Nussgetriebe 33 mit
einer Getriebestange 11 des Getriebes 3 in der Weise wirkverbunden, dass eine Drehbewegung
des Griffelements 10 zu einer Verschiebung der Getriebestange 11 in Richtung ihrer
Längserstreckung führt. Da vorliegend die Getriebestange 11 an ihren beiden Enden
jeweils über eine Umlenkeinrichtung 14 mit einer Getriebestangen-Verlängerung 13 verbunden
ist, werden auch diese verschoben. Wird beispielsweise das Griffelement 10 im Uhrzeigersinn
gedreht, bewegt sich die Getriebestange 11 nach oben, während sich die obere Getriebestangen-Verlängerung
13 nach rechts und die untere Getriebestangen-Verlängerung 13 nach links bewegen.
Bei einer Drehbewegung des Griffelements 10 entgegen dem Uhrzeigersinn verhält es
sich umgekehrt, das heißt, dass sich die Getriebestange 11 nach unten bewegt, während
sich die obere Getriebestangen-Verlängerung 13 nach links und die untere Getriebestangen-Verlängerung
13 nach rechts bewegen. Über die Bewegung der Getriebestange 11 bzw. der Getriebestangen-Verlängerungen
13 können hieran befestigte Zapfen 7 der ersten Verriegelungseinrichtung 4 in Eingriff
mit Zapfenaufnahmen 6 gebracht werden, die den Zapfen 7 am Blendrahmen 21 gegenüberliegen.
Darüber hinaus kann mittels des Getriebes 3 die zweite Verriegelungseinrichtung 5
betätigt werden, die vorliegend einen an der oberen Nebenschließkante 25 angeordneten
ersten Federschnäpper 9, einen an der unteren Nebenschließkante 25 angeordneten zweiten
Federschnäpper 9 sowie diesen jeweils am Blendrahmen 21 gegenüberliegende Schnäpperaufhahmen
8 umfasst.
[0049] Der Aufbau der zweiten Verriegelungseinrichtung 5 wird anhand der Figuren 7 bis 9
sowie 11 und 12 erklärt.
[0050] In den Figuren 7 und 8 ist die Schnäpperaufnahme 8 dargestellt. Sie weist eine Grundausnehmung
34 zur Aufnahme eines Gehäuses 17 des Federschnäppers 9 auf. Die Innenkontur der Grundausnehmung
34 ist der Außenkontur des Gehäuses 17 angepasst. An ihren beiden Enden wird die Grundausnehmung
34 jeweils durch eine Riegelaufnahme 16 für ein Riegelelement 15 des Federschnäppers
9 erweitert. Den Riegelaufnahmen 16 ist jeweils eine Anlaufschräge 27 vorgelagert.
Die dargestellte Schnäpperaufhahme 8 ist symmetrisch aufgebaut. Die Befestigung erfolgt
am Blendrahmen 21, wobei vorzugsweise die Schnäpperaufnahme 8 flächenbündig in den
Blendrahmen 21 eingelassen wird (siehe Fig. 8). Die Befestigung kann beispielsweise
mittels Schrauben erfolgen. Zur Aufnahme der Schrauben sind beidseits der Grundausnehmung
34 Schraubenaufnahmen 31 angeordnet.
[0051] Der Federschnäpper 9 ist der Schnäpperaufhahme 8 gegenüberliegend am Flügel 22 angeordnet.
Im Unterschied zur Schnäpperaufnahme 8 ist der Federschnäpper 9 nicht symmetrisch
aufgebaut (siehe Fig. 9). Denn das Riegelelement 15 ragt einseitig aus dem Gehäuse
17 heraus, um in Eingriff mit einer Riegelaufnahme 16 der Schnäpperaufhahme 8 zu gelangen.
Das Riegelelement 15 ist hierzu hin- und herbeweglich im Gehäuse 17 aufgenommen und
über eine Feder (nicht dargestellt) am Gehäuse 17 abgestützt.
[0052] Fig. 11a zeigt beispielhaft einen aktivierten Federschnäpper 9. Der Federschnäpper
9 ist in der Schnäpperaufnahme 8 aufgenommen und das Riegelelement 15 greift in die
Riegelaufnahme 16 ein. Das in die Riegelaufnahme 16 eingreifende Ende des Riegelelements
15 weist eine Auflaufschräge 26 auf, die mit der entsprechenden Anlaufschräge 27 der
Schnäpperaufhahme 8 zusammenwirkt.
[0053] Fig. 11b zeigt denselben Federschnäpper 9, jedoch in deaktiviertem Zustand, da das
Riegelelement 15 vollständig in das Gehäuse 17 zurückgezogen ist, so dass der verriegelnde
Eingriff aufgehoben ist. Das Zurückziehen (bzw. Zurückdrücken) des Riegelelements
15 wird mit Hilfe des Getriebes 3 bewirkt.
[0054] Wie der Fig. 12a zu entnehmen ist, weist hierzu das Riegelelement 15 an seiner Unterseite
einen Führungszapfen 19 auf, der durch das Gehäuse 17 geführt ist. Die entsprechende
Ausnehmung im Gehäuse 17 ist vorzugsweise als Langloch ausgeführt, damit sich das
Riegelelement 15 hin- und herbewegen kann. In der Fig. 12b ist nochmals die zugehörige
Schnäpperaufnahme 8 dargestellt.
[0055] Der durch das Gehäuse 17 geführte Führungszapfen 19 greift in eine Führung 20 der
Getriebestangen-Verlängerung 13 ein, wobei der Führungszapfen 19 des Weiteren eine
Stulpschiene 18 durchgreift, die der Abdeckung der Getriebestangen-Verlängerung 13
dient (siehe Figuren 9, 10 und 13). Analog dem Gehäuse 17 weist auch die Stulpschiene
18 eine als Langloch ausgeführte Ausnehmung 28 für den durchgreifenden Führungszapfen
19 auf (siehe Figuren 10 und 13). Die Stulpschiene 18 wird bei Betätigung des Getriebes
3 nicht bewegt, so dass hieran das Gehäuse 17 des Federschnäppers 9 befestigt werden
kann, beispielsweise mittels Schrauben. Die Stulpschiene 18 und das Gehäuse 17 sind
hierzu mit entsprechenden Schraubenaufnahmen 31 ausgestattet (siehe Fig. 13).
[0056] Wie insbesondere der Fig. 10 zu entnehmen ist, weist die in der Getriebestangen-Verlängerung
13 ausgebildete Führung 20 eine Anschlagkante 29 für den Führungszapfen 19 des hin-
und herbeweglichen Riegelelements 15 auf. In Anlage an der Anschlagkante 29 wird der
Führungszapfen 19 und damit das Riegelelement 15 bei einer Bewegung der Getriebestangen-Verlängerung
13 entgegen der Federkraft der das Riegelelement 15 vorspannenden Feder (nicht dargestellt)
mitgeführt.
[0057] Anhand der Figuren 2 bis 4, die jeweils den oberen Federschnäpper 9 zeigen, wird
nachfolgend die Funktionsweise der zweiten Verriegelungseinrichtung 5 erklärt.
[0058] Befindet sich gemäß der Fig. 2 das Griffelement 10 in einer Griffstellung B, ist
die erste Verriegelungseinrichtung 4 deaktiviert, das heißt, dass sich die Zapfen
7 nicht in Eingriff mit den Zapfenaufnahmen 6 befinden, während die zweite Verriegelungseinrichtung
5 aktiviert ist (siehe auch Fig. 14). Denn das Riegelelement 15 ist ausgefahren und
steht demnach in Eingriff mit der Riegelaufnahme 16 (sofern der Flügel 22 geschlossen
ist bzw. am Blendrahmen 21 anliegt).
[0059] Wird das Griffelement aus der Griffstellung B in die Griffstellung C überführt, wie
beispielhaft in der Fig. 3 dargestellt, bewegt sich die Getriebestange 11 nach unten,
während sich die Getriebestangen-Verlängerung 13 nach links bewegt. Bei dieser Bewegung
wird das Riegelelement 15 in das Gehäuse 17 des Federschnäppers 9 gezogen und die
zweite Verriegelungseinrichtung 5 deaktiviert (siehe auch Fig. 15). Zugleich wird
eine Rückstellfeder 12 gespannt, die endseitig in Verlängerung der Getriebestangen-Verlängerung
13 angeordnet ist. Die gespannte Rückstellfeder 12 bewirkt, dass mit Loslassen des
Griffelements 10 dieses in die Griffstellung B zurückgezogen wird (siehe Pfeil in
der Fig. 3), so dass die zweite Verriegelungseinrichtung 5 automatisch erneut aktiviert
wird.
[0060] Zur Aktivierung der ersten Verriegelungseinrichtung 4 wird das Griffelement 10 gemäß
der Fig. 4 aus der Griffstellung B in die Griffstellung C überführt, was einer 90°-Drehung
des Griffelements 10 entspricht. Die Getriebestange 11 bewegt sich nach oben, die
Getriebestangen-Verlängerung 13 bewegt sich nach rechts. Dabei werden die mitgeführten
Zapfen 7 in Eingriff mit den Zapfenaufnahmen 6 gebracht (siehe Pfeile). Die zweite
Verriegelungseinrichtung 5 bleibt - unverändert - aktiviert.
[0061] Wie den Figuren 5 und 6 zu entnehmen ist, ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
die Rückstellfeder 12 im Bereich der oberen Nebenschließkante 25 angeordnet und als
Schraubenzugfeder ausgeführt. Es ist nicht zwingend erforderlich die Rückstellfeder
12 im Bereich der oberen Nebenschließkante 25 anzuordnen und/oder als Schraubenzugfeder
auszuführen. Die Ausführung als Schraubenzugfeder besitzt jedoch den Vorteil, dass
die Rückstellfeder 12 - im Unterschied zu einer Schraubendruckfeder - unter Spannung
bzw. Belastung nicht ausknicken kann. Von der Bewegungsrichtung der Getriebestange
11 und der Getriebestangen-Verlängerungen 13 hängt es dann ab, wo die Schraubenzugfeder
im Getriebe 3 anzuordnen ist. Die Anordnung hat in der Weise zu erfolgen, dass sichergestellt
ist, dass die Rückstellfeder 12 gespannt wird, wenn die zweite Verriegelungseinrichtung
5 deaktiviert wird. Denn nur dann ist die zweite Verriegelungseinrichtung 5 als "selbstschließend"
im Sinne der Brandschutzverordnung zu betrachten.
[0062] Anhand der Figuren 16 bis 22, die jeweils den unteren Federschnäpper 9 des Fensters
2 der Fig. 1 zeigen, wird erneut die Funktionsweise der zweiten Verriegelungseinrichtung
5 erklärt, da es auf kleine Unterschiede hinzuweisen gilt.
[0063] Wie insbesondere der Fig. 16 zu entnehmen ist, ist die Orientierung des unteren Federschnäppers
9 verändert. Denn das Riegelelement 15 ragt auf der linken Seite aus dem Gehäuse 17
heraus. Da die Schnäpperaufnahme 8 symmetrisch ausgebildet ist, kann die gleiche Schnäpperaufnahme
8 sowohl für den oberen Federschnäpper 9 als auch für den unteren Federschnäpper 9
verwendet werden. Dies unterscheidet sich demnach von der Schnäpperaufhahme 8 für
den oberen Federschnäpper 9 nicht (siehe Figuren 17 und 18).
[0064] Fig. 19 zeigt, dass die Getriebestange 11 an ihrem unteren Ende über eine Umlenkeinrichtung
14 mit einer Getriebestangen-Verlängerung 13 verbunden ist, so dass bei einer Bewegung
der Getriebestange 11 nach unten die Getriebestangen-Verlängerung 13 nach rechts verschoben
wird. Gleiches gilt für die an der Getriebestangen-Verlängerung 13 angeordneten Zapfen
7 der ersten Verriegelungseinrichtung 4. In der die Getriebestangen-Verlängerung 13
abdeckenden Stulpschiene 18 sind hierzu Ausnehmungen 30 analog der Ausnehmung 28 für
den Führungszapfen 19 des Riegelelements 15 ausgebildet.
[0065] Befindet sich das Griffelement 10 gemäß der Fig. 20 in der Griffstellung B ist die
erste Verriegelungseinrichtung 4 deaktiviert, während die zweite Verriegelungseinrichtung
5 aktiviert ist, da das Riegelelement 15 des Federschnäppers 9 ausgefahren ist.
[0066] Wird gemäß der Fig. 21 das Griffelement 10 aus der Griffstellung B in die Griffstellung
A überführt, verschiebt sich die Getriebestangen-Verlängerung 13 nach links und mit
ihr die Zapfen 7, so dass diese in Eingriff mit den Zapfenaufnahmen 6 gebracht werden
(in der Fig. 21 nicht dargestellt). Die zweite Verriegelungseinrichtung 5 wird nicht
betätigt, da der Führungszapfen 19 des Riegelelements 15 nicht zur Anlage an der Anschlagkante
29 der in der Getriebestangen-Verlängerung 13 ausgebildeten Führung 20 gelangt. Somit
vergrößert sich ein Abstand a zwischen dem Zapfen 7 und dem Federschnäpper 9.
[0067] Wird jedoch gemäß der Fig. 22 das Griffelement 10 in die Griffstellung C überführt,
verschiebt sich die Getriebestangen-Verlängerung 13 nach rechts und mit ihr die Zapfen
7, so dass der Abstand a wieder kleiner wird. Zugleich gelangt der Führungszapfen
19 des Riegelelements 15 zur Anlage an der Anschlagkante 29 der Führung 20, so dass
das Riegelelement 15 mitgeführt und in das Gehäuse 17 des Federschnäppers 9 gedrückt
wird. In der Griffstellung C sind somit beide Verriegelungseinrichtungen 4 und 5 deaktiviert.
Insoweit entspricht die Funktionsweise des unteren Federschnäppers 9 der des oberen.
Im Unterschied zum oberen Federschnäpper 9 wird der untere Federschnäpper 9 jedoch
nicht durch das Getriebe 3 in das Gehäuse 17 gezogen, sondern gedrückt.
[0068] In der Fig. 23 ist in einer Explosionsdarstellung ein weiteres Fenster 2 mit einem
erfindungsgemäßen Beschlag 1 dargestellt, der sich von dem zuvor beschriebenen Beschlag
1 insbesondere durch die Lage der Rückstellfeder 12 unterscheidet. Die Rückstellfeder
12 ist diesmal nicht im Bereich einer Nebenschließkante 25, sondern im Bereich der
Hauptschließkante 23 angeordnet, und zwar in einer Ausnehmung 42 des Flügels 22. Auf
diese Weise wird im Bereich der Nebenschließkante 25 Platz für einen Schließer 35
geschaffen, der bei geöffnetem Fenster 2 den Flügel 22 selbsttätig wieder in die Schließstellung
überführt, so dass das Fenster 2 selbstschließend ist.
[0069] Das Fenster 2 der Fig. 23 ist analog dem Fenster 2 der Fig. 1 dargestellt, das heißt,
dass sich auch in der Fig. 23 verschiedene Ansichten überlagern bzw. Profilquerschnitte
in die Ansichten eingezeichnet sind.
[0070] Der Beschlag 1 des Fensters 2 der Fig. 23 weist wiederum ein Getriebe 3 mit einer
Getriebestange 11 und jeweils endseitig mit der Getriebestange 11 über eine Umlenkeinrichtung
14 verbundene Getriebestangen-Verlängerungen 13 auf. Die Getriebestange 11 und die
Getriebestangen-Verlängerungen 13 sind mit Zapfen 7 einer ersten Verriegelungseinrichtung
4 ausgestattet, die in Eingriff mit Zapfenaufnahmen 6 des Blendrahmens 21 bringbar
sind. Die Getriebestangen-Verlängerungen 13 weisen zudem jeweils einen Federschnäpper
9 einer zweiten Verriegelungseinrichtung 5 auf, der in Eingriff mit einer Schnäpperaufhahme
8 des Blendrahmens 21 bringbar ist. Die Funktionsweise der beiden Verriegelungseinrichtungen
4, 5 entspricht der des zuvor beschriebenen Fensters 2, so dass diesbezüglich auf
die Beschreibung der Fig. 1 bis 22 verwiesen wird. Nachfolgend wird lediglich auf
die veränderte Anordnung und Ausgestaltung der Rückstellfeder 12 eingegangen.
[0071] Wie insbesondere den Figuren 12a) und 12b) zu entnehmen ist, ist die in der Ausnehmung
42 des Flügels 22 aufgenommene Rückstellfeder 12 als Schraubenzugfeder ausgeführt.
Ein erstes Ende der Rückstellfeder 12 ist über ein Befestigungselement 36, das vorliegend
als Schraube ausgeführt ist, mit der Getriebestange 11 wirkverbunden, und zwar in
der Weise, dass die Rückstellfeder 12 bei einer Bewegung der Getriebestange 11 mitgeführt
wird. Dabei wird jedoch nur dann ein Spannen der Rückstellfeder 12 bewirkt, wenn das
Griffelement 10 aus der Griffstellung B (siehe Fig. 26) in die Griffstellung C (siehe
Fig. 27) überführt wird. Denn andernends ist die Rückstellfeder 12 über eine Führungsschiene
37 und ein in ein Langloch 40 der Führungsschiene 37 eingreifendes Befestigungselement
39 am Flügel 21 festgelegt, so dass sich die Rückstellfeder 12 und die Führungsschiene
37 relativ zum Flügel 21 bewegen können. Dadurch ist sichergestellt, dass bei einer
Bewegung des Griffelements 10 aus der Griffstellung A (siehe Fig. 25) in die Griffstellung
B (siehe Fig. 26) kein Spannen der Rückstellfeder 12 erfolgt, sondern lediglich die
erste Verriegelungseinrichtung 4 deaktiviert wird. Die Rückstellfeder 12 wird erst
gespannt, wenn das Befestigungselement 39 zur Anlage an der Führungsschiene 37 gelangt
(siehe Figuren 26 und 27).
[0072] In das Langloch 40 der Führungsschiene 37 greift ferner ein Führungsstift 38 ein,
der durch ein Langloch 41 der Getriebestange 11 hindurchgeführt und mit einer die
Getriebestange 11 abdeckenden Stulpschiene 18 fest verbunden ist. Die Lage des Führungsstifts
38 ist somit unveränderlich.
Bezugszeichenliste
[0073]
- 1 Beschlag
- 2 Fenster
- 3 Getriebe
- 4 Verriegelungseinrichtung
- 5 Verriegelungseinrichtung
- 6 Zapfenaufnahme
- 7 Zapfen
- 8 Schnäpperaufnahme
- 9 Federschnäpper
- 10 Griffelement
- 11 Getriebestange
- 12 Rückstellfeder
- 13 Getriebestangen-Verlängerung
- 14 Umlenkeinrichtung
- 15 Riegelelement
- 16 Riegelaufnahme
- 17 Gehäuse
- 18 Stulpschiene
- 19 Führungszapfen
- 20 Führung
- 21 Blendrahmen
- 22 Flügel
- 23 Hauptschließkante
- 24 Kante
- 25 Nebenschließkante
- 26 Auflaufschräge
- 27 Anlaufschräge
- 28 Ausnehmung
- 29 Anschlagkante
- 30 Ausnehmung
- 31 Schraubenaufnahme
- 32 Drehlager
- 33 Nussgetriebe
- 34 Grundausnehmung
- 35 Schließer
- 36 Befestigungselement
- 37 Führungsschiene
- 38 Führungsstift
- 39 Befestigungselement
- 40 Langloch
- 41 Langloch
- 42 Ausnehmung
1. Beschlag (1) für ein Fenster (2), insbesondere Drehflügelfenster, umfassend ein Getriebe
(3), eine mittels des Getriebes (3) betätigbare erste Verriegelungseinrichtung (4)
und eine mittels des Getriebes (3) betätigbare zweite Verriegelungseinrichtung (5),
wobei die erste Verriegelungseinrichtung (4) mindestens einen in Eingriff mit einer
Zapfenaufnahme (6) bringbaren Zapfen (7) und die zweite Verriegelungseinrichtung (5)
mindestens einen in Eingriff mit einer Schnäpperaufnahme (8) bringbaren Federschnäpper
(9) aufweist, ferner umfassend ein Griffelement (10), das zur Betätigung des Getriebes
(3) mit einer Getriebestange (11) des Getriebes (3) wirkverbunden und in mindestens
drei Griffstellungen (A, B, C) bewegbar ist, wobei in der Griffstellung (A) beide
Verriegelungseinrichtungen (4, 5) aktiviert sind, in der Griffstellung (B) lediglich
die zweite Verriegelungseinrichtung (5) aktiviert ist und in der Griffstellung (C)
beide Verriegelungseinrichtungen (4, 5) deaktiviert sind,
dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe (3) mindestens eine Rückstellfeder (12) zur automatischen Rückstellung
des Griffelements (10) aus der Griffstellung (C) in die Griffstellung (B) umfasst.
2. Beschlag (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Rückstellfeder (12) unmittelbar oder mittelbar mit der Getriebestange (11) wirkverbunden
ist, so dass die Rückstellkraft der Rückstellfeder (12) über die Getriebestange (11)
auf das Griffelement (10) übertragbar ist.
3. Beschlag (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Rückstellfeder (12) in Verlängerung der Getriebestange (11) oder parallel zur
Bewegungsrichtung der Getriebestange (12) angeordnet ist.
4. Beschlag (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Rückstellfeder (12) als Zugfeder, insbesondere als Schraubenzugfeder, ausgeführt
ist.
5. Beschlag (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Federschnäpper (9) der zweiten Verriegelungseinrichtung (5) mit
der Getriebestange (11) und/oder mit einer Getriebestangen-Verlängerung (13) wirkverbunden
ist, die vorzugsweise winklig zur Getriebestange (11) ausgerichtet und mit dieser
über eine Umlenkeinrichtung (14) verbundenen ist.
6. Beschlag (1) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Verriegelungseinrichtung (5) mindestens zwei Federschnäpper (9) umfasst,
die mit unterschiedlichen, jeweils über eine Umlenkeinrichtung (14) mit der Getriebestange
(11) verbundenen Getriebestangen-Verlängerungen (13) wirkverbunden sind.
7. Beschlag (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Zapfen (7) der ersten Verriegelungseinrichtung (4) in einem Abstand
(a) zum Federschnäpper (9) angeordnet ist und der Abstand (a) durch Betätigen des
Getriebes (3) veränderbar ist.
8. Beschlag (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Federschnäpper (9) ein hin- und herbeweglich gelagertes und mittels der Federkraft
einer Feder vorgespanntes Riegelelement (15) umfasst, das in Eingriff mit einer Riegelaufnahme
(16) bringbar ist, die vorzugsweise innerhalb der Schnäpperaufhahme (8) ausgebildet
ist.
9. Beschlag (1) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass der Federschnäpper (9) ein Gehäuse (17) umfasst, in dem das federvorgespannte Riegelelement
(15) hin- und herbeweglich gelagert und über die Feder am Gehäuse (17) abgestützt
ist.
10. Beschlag (1) nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass der Federschnäpper (9) über das Gehäuse (17) mit einer Stulpschiene (18) des Getriebes
(3) verbunden ist.
11. Beschlag (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, das federvorgespannte Riegelelement (15) des Federschnäppers (9) einen Führungszapfen
(19) aufweist, der sich senkrecht zur Bewegungsrichtung des Riegelelements (15) erstreckt
und in eine Führung (20) des Getriebes (3) eingreift, wobei vorzugsweise der Führungszapfen
(19) das Gehäuse (17) und/oder die Stulpschiene (18) durchgreift.
12. Fenster (2), insbesondere Drehflügelfenster, umfassend einen Blendrahmen (21) und
einen gegenüber dem Blendrahmen (21) drehbeweglichen Flügel (22) zum Öffnen und Schließen
des Fensters (2) sowie einen zwischen dem Blendrahmen (21) und dem Flügel (22) angeordneten
Beschlag (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
13. Fenster (2) nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass das Griffelement (10), das Getriebe (3) und der mindestens eine Zapfen (7) der ersten
Verriegelungseinrichtung (4) sowie der mindestens eine Federschnäpper (9) der zweiten
Verriegelungseinrichtung (5) mit dem Flügel (22) verbunden sind, während die Zapfenaufnahme
(6) und die Schnäpperaufnahme (8) gegenüberliegend am Blendrahmen (21) angeordnet
sind.
14. Fenster (2) nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, dass das Griffelement (10) im Bereich einer vertikal verlaufenden Hauptschließkante (23)
des Flügels (22) angeordnet ist, die gegenüberliegend einer Kante (24) angeordnet
ist, im Bereich welcher der Flügel (22) drehbar am Blendrahmen (21) gelagert ist.
15. Fenster (2) nach einem der Ansprüche 12 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Federschnäpper (9) der zweiten Verriegelungseinrichtung (5) im Bereich
einer winklig zur Hauptschließkante (23) angeordneten Nebenschließkante (25) des Flügels
(22) angeordnet ist.