[0001] Die Erfindung betrifft ein Verbindungselement zur Verbindung einer ersten elektrischen
Baugruppe und einer zweiten elektrischen Baugruppe, umfassend ein starres, rohrförmiges
Außengehäuse.
[0002] Die Erfindung betrifft auch eine Baugruppenverbindung zur Verbindung einer ersten
elektrischen Baugruppe und einer zweiten elektrischen Baugruppe.
[0003] Die Erfindung betrifft außerdem eine Leiterplattenanordnung, aufweisend wenigstens
eine erste Leiterplatte und eine zweite Leiterplatte, wobei zwischen den Leiterplatten
wenigstens ein Verbindungselement angeordnet ist, um die Leiterplatten elektrisch
miteinander zu verbinden.
[0004] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines Verbindungselements
zur Verbindung einer ersten elektrischen Baugruppe mit einer zweiten elektrischen
Baugruppe.
[0005] Elektrische Baugruppen verfügen in der Regel über elektronische Schaltungen, die
auf Leiterplatten ("Printed Circuit Boards", PCBs) durch Verschaltung mehrerer elektronischer
Bauelemente implementiert sind. Häufig sind dabei mehrere Leiterplatten innerhalb
einer Baugruppe vorgesehen, um eine Schaltung beispielsweise räumlich in einem Gehäuse
bzw. einer Umhausung zu verteilen oder um unterschiedliche Module einer Baugruppe
miteinander zu verbinden. In der Regel ist bei diesem Aufbau eine elektrische Verbindung
zwischen den verschiedenen Leiterplatten für einen Signal- und/oder Energieaustausch
erforderlich. Eine elektrische Verbindung zwischen verschiedenen Leiterplatten kann
beispielsweise auch dann erforderlich sein, wenn mehrere elektronische Baugruppen
miteinander kommunikationsverbunden werden sollen. Insgesamt sind die Gründe, mehrere
elektrische Leiterplatten miteinander zu verbinden vielfältig.
[0006] Zur elektrischen Verbindung von Leiterplatten sind verschiedene Möglichkeiten bekannt,
unter anderem ungeschirmte Steckverbinder, Drahtlitzen und Flachbandkabel. Derartige
Verbindungen sind auch unter der Bezeichnung "Board-to-Board"-Verbindung bekannt.
Die herkömmlichen Verbindungen sind in der Regel aber insbesondere für die Hochfrequenztechnik
unzureichend.
[0007] Um zwei Leiterplatten elektrisch miteinander zu verbinden, werden zur Übertragung
von Signalen für die Hochfrequenztechnik häufig koaxiale Verbindungselemente verwendet,
um eine ausreichend hohe Signalqualität zu gewährleisten. Dabei wird in der Praxis
jeweils ein koaxialer Steckverbinder des Verbindungselements mit einem auf einer Leiterplatte
angebrachten Gegensteckverbinder verbunden. Der Gegensteckverbinder ist vorzugsweise
auf der Leiterplatte verlötet oder verpresst und elektrisch mit Streifenteilern der
Leiterplatte verbunden. Ein koaxiales Zwischenstück, auch "Adapter" genannt, verbindet
die beiden koaxialen Steckverbinder und überbrückt somit den Abstand zwischen den
beiden Leiterplatten, um den Signalaustausch zu ermöglichen.
[0008] In der Regel weisen die bekannten koaxialen Verbindungselemente einen Innenleiter
und einen mittels eines Isolationsteils bzw. Dielektrikums von dem Innenleiter elektrisch
isolierten Außenleiter auf, die jeweils als Drehteile hergestellt werden. Die Herstellung
der Komponenten mittels Drehen ist in der Regel erforderlich, um ausreichend gute
Fertigungstoleranzen zu erreichen und eine Presspassung zu ermöglichen. Insbesondere
wenn das Verbindungselement für die Hochfrequenztechnik eingesetzt werden soll, sind
die Anforderungen an die Fertigungstoleranzen besonders hoch.
[0009] Ein Nachteil der bekannten Verbindungselemente ist es, dass die vergleichsweise aufwändige
Herstellung einen hohen Kostenaufwand zur Folge hat. Die bekannten Verbindungselemente
sind damit insbesondere für eine Massenfertigung in der Regel wirtschaftlich ungeeignet.
[0010] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Aufbau und die Herstellung
eines Verbindungselements zur Verbindung einer ersten elektrischen Baugruppe mit einer
zweiten elektrischen Baugruppe zu vereinfachen, insbesondere unter Beibehaltung von
für die Hochfrequenztechnik geeigneten elektrischen Übertragungseigenschaften.
[0011] Der vorliegenden Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde, den Aufbau und die
Herstellung einer Baugruppenverbindung zur Verbindung einer ersten elektrischen Baugruppe
und einer zweiten elektrischen Baugruppe zu vereinfachen, insbesondere unter Beibehaltung
von für die Hochfrequenztechnik geeigneten elektrischen Übertragungseigenschaften.
[0012] Der vorliegenden Erfindung liegt auch die Aufgabe zugrunde, eine Leiterplattenanordnung
bereitzustellen, die wenigstens ein verbessertes Verbindungselement, insbesondere
hinsichtlich einer wirtschaftlichen Herstellung des Verbindungselements, aufweist.
[0013] Die Aufgabe wird für das Verbindungselement durch Anspruch 1, für die Baugruppenverbindung
durch Anspruch 9 und für die Leiterplattenanordnung durch Anspruch 10 gelöst. Hinsichtlich
eines vorteilhaften Verfahrens zur Herstellung eines Verbindungselements wird die
Aufgabe durch Anspruch 11 gelöst.
[0014] Die abhängigen Ansprüche betreffen vorteilhafte Ausführungsformen und Varianten der
Erfindung.
[0015] Es ist ein Verbindungselement zur Verbindung einer ersten elektrischen Baugruppe
mit einer zweiten elektrischen Baugruppe vorgesehen, das ein starres, rohrförmiges
Außengehäuse aus einem elektrisch leitfähigen Material und ein in dem Außengehäuse
entlang einer Längsachse des Außengehäuses geführtes elektrisches Kabel aufweist.
[0016] Bei der Längsachse kann es sich vorzugsweise um eine Symetrieachse des Außengehäuses
handeln. Insofern es sich um ein koaxiales Kabel mit einem Innenleiter handelt, verläuft
die Längsachse des Außengehäuses, auch nach dem Umformen, koaxial zur Längsachse des
Innenleiters bzw. fällt mit dieser zusammen. Die Längsachse kann auch dadurch definiert
werden, dass es sich hierbei um die Achse handelt, die sich ergibt, wenn die Schwerpunkte
der Querschnittsflächen des Außengehäuses miteinander verbunden werden.
[0017] Das Außengehäuse ummantelt das elektrische Kabel vorzugsweise rohrförmig.
[0018] Das Verbindungselement kann vorzugsweise koaxial ausgebildet sein derart, dass die
Längsachsen des elektrischen Kabels und des Außengehäuses aufeinander liegen.
[0019] Das Außengehäuse muss nicht vollständig um das elektrische Kabel geschlossen ausgebildet
sein und kann das elektrische Kabel im Sinne der Erfindung auch in sich führen, wenn
es Ausnehmungen, insbesondere Bohrungen und/oder Schlitze aufweist.
[0020] Erfindungsgemäß weist das elektrische Kabel wenigstens einen Innenleiter und ein
den wenigstens einen Innenleiter umhüllendes Dielektrikum auf.
[0021] Bei dem den wenigstens einen Innenleiter umhüllenden Dielektrikum kann es sich insbesondere
auch um einen Kabelmantel handeln.
[0022] Bei dem elektrischen Kabel kann es sich vorzugsweise auch um einen "Kabelrohling",
d. h. ein unfertiges elektrisches Kabel handeln, bei dem wenigstens ein Innenleiter
zunächst mit einem umhüllenden Dielektrikum umspritzt wurde - wonach auf potentiell
weitere Fertigungsschritte verzichtet wird. Insbesondere kann es sich um einen Kabelrohling
eines Koaxialkabels handeln, bei dem ein koaxialer Außenleiter (z. B. ein Kabelschirmgeflecht
und/oder eine Schirmfolie) und ein Kabelmantel noch nicht auf dem den Innenleiter
umhüllenden Dielektrikum montiert wurden.
[0023] Erfindungsgemäß ist wenigstens ein Abschnitt des Außengehäuses entlang der Längsachse
derart umgeformt, dass das elektrische Kabel in dem Außengehäuse fixiert ist.
[0024] Da das erfindungsgemäße Verbindungselement aus einem beliebig herstellbaren rohrförmigen
Außengehäuse und einem in dem Außengehäuse aufgenommenen handelsüblichen elektrischen
Kabel oder Kabelrohling bestehen kann, kann es im Gegensatz zu den bekannten gedrehten
Verbindungselementen des Standes der Technik kostengünstig herstellbar sein. Das erfindungsgemäße
Verbindungselement kann sich somit insbesondere für eine Massenfertigung eignen.
[0025] Dadurch, dass das Außengehäuse erfindungsgemäß umgeformt, d. h. plastisch gezielt
in eine andere Form gebracht wird, ohne dabei Material von dem Außengehäuse zu entfernen
oder hinzuzufügen, kann eine hohe mechanische Haltekraft des elektrischen Kabels in
dem Außengehäuse bereitgestellt werden, trotz ggf. vorhandener hoher Fertigungstoleranzen
des Außengehäuses und/oder des elektrischen Kabels. Es kann somit insbesondere ein
Außengehäuse und/oder ein elektrisches Kabel verwendet werden, das vergleichsweise
große Fertigungstoleranzen aufweist, da ein entsprechendes Spiel zwischen dem Außengehäuse
und dem elektrischen Kabel durch die anschließende Umformung ausgeglichen werden kann.
[0026] Ferner kann durch die Umformung die elektrische Anpassung zur Übertragung von Signalen
im Hochfrequenzbereich ggf. optimiert werden.
[0027] Das Verbindungselement kann insbesondere zur Übertragung von elektrischen Signalen
in der Hochfrequenztechnik vorteilhaft verwendbar sein. Grundsätzlich kann sich das
Verbindungselement allerdings für beliebige Signal- und/oder Energieübertragungen
in der gesamten Elektrotechnik eignen.
[0028] Vorzugsweise eignet sich das erfindungsgemäße Verbindungselement zur mechanischen
und elektrischen Verbindung zweier Leiterplatten. Grundsätzlich kann das erfindungsgemäße
Verbindungselement allerdings auch zur mechanischen und elektrischen Verbindung sonstiger
elektrischer oder elektronischer Baugruppen vorgesehen sein, beispielsweise zur Verbindung
zwischen Steuergeräten, Filtern, Antennen oder sonstigen Modulen untereinander. Zur
Vereinfachung wird die Erfindung nachfolgend zur elektrischen und mechanischen Verbindung
zweier Leiterplatten beschrieben. Der Begriff "Leiterplatte" kann von einem Fachmann
allerdings ohne Weiteres auf eine beliebige elektrische oder elektronische Baugruppe
bezogen und entsprechend substituiert werden.
[0029] Das Außengehäuse des Verbindungselements kann im Rahmen der Erfindung als Außenleiter
des Verbindungselements bei der Übertragung elektrischer Signale mittels des Innenleiters
des elektrischen Kabels zwischen den Leiterplatten dienen.
[0030] In einer Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Außengehäuse
an den Enden einen Steckverbinder zur Verbindung mit einem jeweiligen Gegensteckverbinder
einer elektrischen Baugruppe, insbesondere einer Leiterplatte, aufweist.
[0031] Die Steckverbinder an den Enden des Außengehäuses können in einer besonders einfachen
und insbesondere zur Verbindung von Leiterplatten bevorzugten Ausgestaltung auch dadurch
ausgebildet sein, dass die Enden des Außengehäuses aufgeweitet sind und dadurch ein
Steckverbinder ausgebildet wird. Der Innenleiter des elektrischen Kabels kann ggf.
ausgehend von den Enden in einem vorderen, für die Kontaktierung geeigneten Abschnitt
aus dem Dielektrikum herausragen bzw. das Dielektrikum kann in diesem vorderen Abschnitt
entfernt sein.
[0032] Die Steckverbinder an den jeweiligen Enden des Außengehäuses können auch als "Köpfe"
des Verbindungselements und der zwischen den Steckverbindern liegende Bereich als
"Adapter" bezeichnet werden.
[0033] Die an den Enden des Außengehäuses ausgebildeten Steckverbinder können als Schnittstellen
zur Verbindung mit beliebigen anderen Steckverbindern bzw. Gegensteckverbindern ausgebildet
sein.
[0034] Die Steckverbinder an den Enden des Außengehäuses sind vorzugsweise rund und koaxial
ausgebildet. Durch die Steckverbindung zwischen einem Steckverbinder und einem jeweiligen
Gegensteckverbinder kann das Verbindungselement mechanisch und elektrisch an die entsprechende
Leiterplatte (oder eine sonstige, beliebige elektrische Baugruppe) angebunden sein.
[0035] Das Verbindungselement, das Außengehäuse und/oder der Innenleiter kann bzw. können
auch durch eine Ausnehmung in wenigstens einer der Leiterplatten hindurchgeführt und
beispielsweise auf der der Eintrittsseite gegenüberliegenden Seite der Leiterplatte
fixiert bzw. angebunden werden.
[0036] Es kann auch vorgesehen sein, den Innenleiter und/oder das Außengehäuse des Verbindungselements
durch Löten, Crimpen, Pressen oder eine sonstige Verbindungstechnik direkt mit der
jeweiligen Leiterplatte bzw. einem elektrischen Bauteil, einem Streifenleiter oder
einem Lötpad zu verbinden. Auch die Verwendung einer Steckverbindung einerseits und
einer direkten Anbindung andererseits kann vorgesehen sein. Auf die spezifische Verbindungstechnik
kommt es im Rahmen der Erfindung nicht an. Die Verwendung von Steckverbindern und
Gegensteckverbindern ist jedoch besonders vorteilhaft.
[0037] Das Verbindungselement kann somit insbesondere mit einem ersten Ende mit einer ersten
Leiterplatte und mit einem zweiten Ende mit einer zweiten Leiterplatte elektrisch
leitfähig verbunden sein, um einen elektrischen Pfad auszubilden. Der elektrische
Pfad kann zur Übertragung elektrischer Signale, insbesondere hochfrequenter Signale,
und/oder zur elektrischen Energieübertragung verwendbar sein.
[0038] In einer Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass das elektrisch leitfähige Material
des Außengehäuses nichtmagnetisch ist. Vorzugsweise ist das elektrisch leitfähige
Material des Außengehäuses aus einem nichtmagnetischen Metall, besonders bevorzugt
aus Messing, gebildet.
[0039] Der Begriff "nichtmagnetisch" bezieht sich auf ein Material, auf das ein Magnetfeld
nahezu keine bis keine Wirkung hat. Die Eigenschaft einer vernachlässigbaren magnetischen
Beeinflussbarkeit wird mitunter auch als "amagnetisch" oder "unmagnetisch" bezeichnet.
Vorzugsweise handelt es sich um ein nicht ferromagnetisches Material. Insbesondere
haben sich die magnetischen Eigenschaften von Buntmetallen bzw. Nichteisenmetallen
(NE-Metall), insbesondere Messing oder Zinnbronze, im Rahmen von Hochfrequenzsimulationen
erfindungsgemäß als besonders geeignet herausgestellt. Es können aber auch andere
Materialien, insbesondere aber nichtmagnetische oder schwach magnetische Metalle,
beispielsweise auch diverse Edelstähle, vorgesehen sein.
[0040] In einer Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das elektrische Kabel
konzentrisch und vorzugsweise aus genau einem Innenleiter und einem Dielektrikum,
welches den Kabelmantel bildet, ausgebildet ist.
[0041] Es kann auch ein elektrisches Kabel vorgesehen sein, das neben einem Innenleiter
auch noch einen Außenleiter aufweist, wobei der Innenleiter und der Außenleiter durch
einen Isolator getrennt sind und das elektrische Kabel ferner einen den Außenleiter
umhüllenden Kabelmantel bzw. das erfindungsgemäße "Dielektrikum" aufweist.
[0042] Da zur Verbindung zwischen elektrischen Leiterplatten in der Regel pro Verbindungselement
ein einzelner Übertragungskanal bereitgestellt werden soll, hat sich aber die Verwendung
eines elektrischen Kabels, das durch genau einen Innenleiter und ein den Innenleiter
umhüllenden Dielektrikum bzw. Kabelmantel gebildet ist, als besonders geeignet herausgestellt.
[0043] Ein konzentrischer Aufbau eignet sich insbesondere zur Verwendung in der Hochfrequenztechnik.
[0044] In einer Ausgestaltung der Erfindung kann allerdings auch vorgesehen sein, dass das
elektrische Kabel wenigstens ein Innenleiterpaar zur differenziellen Signalübertragung
aufweist.
[0045] Die Innenleiterpaare können insbesondere entlang der Längsachse des Verbindungselement
bzw. des Kabels verdrillt verlaufen (in der Art eines "Twisted-Pair"-Kabels). Die
Innenleiterpaare können jedoch auch parallel geführt sein ("Parallel Pair").
[0046] Bei Verwendung mehrerer Innenleiter können die jeweiligen Innenleiter jeweils einzeln
voneinander Isoliert sein, insbesondere von einem jeweiligen Isolator umgeben sein.
Das erfindungsgemäße Dielektrikum kann die mehreren Innenleiter dann insgesamt einhüllen,
beispielsweise in der Art eines Kabelmantels.
[0047] Es kann/können ein einzelnes Innenleiterpaar oder auch mehrere Innenleiterpaare,
beispielsweise zwei, drei vier oder noch mehr Innenleiterpaare zur differentiellen
Signalübertragung vorgesehen sein.
[0048] Es kann vorgesehen sein, dass mehrere Abschnitte des Außengehäuses entlang der Längsachse
des Außengehäuses umgeformt sind, wobei die Abschnitte entlang der Längsachse und/oder
radial auf der Außenfläche des Außengehäuses verteilt angeordnet sein können, beispielsweise
in der Art von Kerben.
[0049] In einer besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung kann allerdings vorgesehen
sein, dass das Außengehäuse entlang genau eines zusammenhängenden Abschnitts des Außengehäuses
umgeformt ist.
[0050] Insbesondere bei Verwendung des Verbindungselements zur Übertragung von hochfrequenten
bzw. hochbitratigen Signalen kann eine gleichmäßige Umformung und insbesondere eine
Umformung eines möglichst langen, zusammenhängenden Abschnitts von Vorteil sein, um
die elektrischen Signale störungsfrei, insbesondere reflexionsfrei, zu übertragen.
[0051] Beispielsweise kann eine Sicherung bzw. mechanische Fixierung des elektrischen Kabels
mittels Kerben eine elektrische Störstelle darstellen, was durch eine Umformung eines
einzigen Abschnitts, der sich vorzugsweise zwischen den Steckverbindern des Verbindungselements
erstreckt, bestmöglichst vermieden werden kann.
[0052] In einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass sich der wenigstens
eine zusammenhängende Abschnitt, entlang dem das Außengehäuse umgeformt ist, zumindest
entlang 50% der Gesamtlänge des Außengehäuses, vorzugsweise zumindest entlang 75%
der Gesamtlänge des Außengehäuses, besonders bevorzugt zumindest entlang 90% der Gesamtlänge
des Außengehäuses und ganz besonders bevorzugt vollständig bzw. über die volle Länge
zwischen den Steckverbindern des Außengehäuses erstreckt.
[0053] Die vorgenannten Werte, die der wenigstens eine zusammenhängende Abschnitt vorzugsweise
entlang der Gesamtlänge des Außengehäuses einnimmt, können durch einen einzelnen zusammenhängenden
Abschnitt oder auch verteilt auf mehrere Abschnitte erreicht werden. Zu bevorzugen
ist jedoch die Ausbildung eines zusammenhängenden einzelnen Abschnitts.
[0054] Vorzugsweise erstreckt sich der Abschnitt, entlang dem das Außengehäuse umgeformt
ist, mittig zwischen den Steckverbindern des Außengehäuses oder mittig zwischen den
beiden Enden des Außengehäuses.
[0055] Zur Bereitstellung eines möglichst störstellenfreien und somit für die Hochfrequenztechnik
besonders geeigneten Verbindungselements ist es besonders vorteilhaft, das Außengehäuse
entlang eines zusammenhängenden Abschnitts umzuformen, der sich vollständig zwischen
den Steckverbindern des Außengehäuses erstreckt.
[0056] Es kann ein Übergangsbereich mit veränderlichem Außendurchmesser zwischen den Steckverbindern,
insbesondere runden Steckverbindern mit einem ersten Durchmesser, und dem umgeformten
Abschnitt des Außengehäuses mit einem zweiten Durchmesser vorgesehen sein.
[0057] In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der wenigstens
eine Abschnitt des Außengehäuses derart umgeformt ist, dass der Querschnitt des Außengehäuses
in dem umgeformten Abschnitt einen Umfang aufweist, der nicht kreisförmig verläuft.
[0058] Vorzugsweise ist die Grundform des rohrförmigen Außengehäuses bzw. dessen Querschnitt
rund bzw. der Umfang bildet einen Kreis (auch als Kreisrand bezeichnet) und wird durch
das Umformen zumindest in dem wenigstens einen Abschnitt in eine andere Form gebracht.
Eine runde Geometrie bzw. ein kreisförmiger Umfang eignet sich aufgrund des gleichmäßigen
Abstands der Wandung des Außengehäuses zu dem Innenleiter besonders zur Verwendung
in der Hochfrequenztechnik, weshalb eine runde Grundform als Ausgangspunkt für das
Außengehäuse besonders bevorzugt sein kann.
[0059] In einer Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass der Querschnitt in dem umgeformten
Abschnitt zwei, drei, vier, fünf, sechs oder mehr gleichmäßig entlang des Umfangs
verteilte Winkelsegmente mit einem gleichen, vorzugsweise konstanten Radius und/oder
einer gleichen Bogenlänge aufweist.
[0060] Es kann vorgesehen sein, dass die entlang des Umfangs verteilten Winkelsegmente einen
gleichen Radius und/oder eine gleiche Bogenlänge aufweisen.
[0061] Vorzugsweise weisen die Winkelsegmente einen konstanten Radius auf. Der Radius der
Winkelsegmente kann entlang des Umfangs des Winkelsegments jedoch auch variabel sein,
beispielsweise einer elliptischer Form folgen.
[0062] Eine Ausbildung der Winkelsegmente mit gleichen Radien und gleichen Bogenlängen ist
zwar zu bevorzugen, es kann sich jedoch auch bereits dann eine Fixierung des elektrischen
Kabels mit ausreichenden Übertragungseigenschaften ergeben, wenn die Winkelsegmente
einen gleichen Radius oder eine gleiche Bogenlänge aufweisen.
[0063] Weitere Varianten hierzu, die ebenfalls zu einer Fixierung des Kabels in dem Außengehäuse
führen und ausreichende Übertragungseigenschaften sicherstellen können, sind nachfolgend
noch dargestellt. Gleichwohl ist es zu bevorzugen, wenn die Winkelsegmente einen gleichen
Radius, vorzugsweise einen konstanten Radius und eine gleiche Bogenlänge aufweisen.
[0064] Dadurch wird das Verbindungselement in dem wenigstens einen Abschnitt in eine Form
gebracht, die eine Querschnittsgeometrie aufweist, bei denen die Winkelsegmente aufgrund
der Koaxialität ausgezeichnete Hochfrequenz-Übertragungseigenschaften aufweisen. Zwischen
den Winkelsegmenten mit dem gleichen, vorzugsweise konstanten Radius und der gleichen
Bogenlänge können jeweils (Ausgleichs-)Winkelsegmente vorgesehen sein, welche die
bei dem Umformungsvorgang verdrängte Masse aus den Winkelsegmenten mit dem gleichen
Radius und der gleichen Bogenlänge aufnehmen. Es hat sich gezeigt, dass die (Ausgleichs-)Winkelsegmente
die elektrischen Übertragungseigenschaften des Verbindungselements nur vernachlässigbar
verschlechtern. Die Fixierung des elektrischen Kabels mit Hilfe der Winkelsegmente,
die jeweils einen gleichen Radius und eine gleiche Bogenlänge aufweisen, ergibt jedoch
eine hohe Haltekraft, ermöglicht eine einfache Herstellung und weist, wie bereits
ausgeführt, ausgezeichnete Hochfrequenz-Übertragungseigenschaften auf. Vorzugsweise
sind genau drei entlang des Umfangs verteilte Winkelsegmente mit einem gleichem, vorzugsweise
konstanten Radius und einer gleichen Bogenlänge vorgesehen, zwischen denen jeweils
(Ausgleichs-)Winkelsegmente ausgebildet sind.
[0065] Die Winkelsegmente sind vorzugsweise identisch ausgebildet und weisen einen identischen
konstanten Radius und eine gleiche Bogenlänge auf. Es ist jedoch auch möglich, dass
die Winkelsegmente nur einen jeweils gleichen, konstanten Radius oder jeweils eine
gleiche Bogenlänge aufweisen.
[0066] In einer Ausgestaltung der Erfindung kann ferner vorgesehen sein, dass die Winkelsegmente
einen identischen, jedoch nicht konstanten Radius aufweisen. Beispielsweise können
die Winkelsegmente entlang ihrer Bogenlänge bzw. des von diesen eingenommenen Umfangs
einen Verlauf aufweisen, der keinem konstanten Radius entspricht. Beispielsweise kann
ein elliptischer Verlauf oder ein anderer Verlauf vorgesehen sein.
[0067] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Winkelsegmente
entlang des Umfangs bzw. entlang des Bogens unterschiedliche Verläufe aufweisen, das
heißt, dass beispielsweise ein Teil der Winkelsegmente einen konstanten Radius und
ein anderer Teil einen variablen Radius aufweist. Es ist bei dieser Ausgestaltung
besonders von Vorteil, wenn die verschiedenen Winkelsegmente symmetrisch angeordnet
sind, beispielsweise derart, dass die Winkelsegmente mit abweichenden Verläufen jeweils
alternierend angeordnet sind. Vorgesehen sein kann auch, dass die Winkelsegmente paarweise
angeordnet sind derart, dass sich immer zwei identische Winkelsegmente spiegelbildlich
gegenüber liegen.
[0068] Analog können die Winkelsegmente auch unterschiedliche Bogenlängen aufweisen, wobei
die Winkelsegmente vorzugsweise wiederum symmetrisch angeordnet sind, beispielsweise
derart, dass Winkelsegmente mit abweichenden Bogenlängen alternierend angeordnet sind
und/oder dass Winkelsegmente mit identischen Bogenlängen paarweise angeordnet sind
und spiegelbildlich um die Längsachse des Verbindungselements angeordnet sind.
[0069] In einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der wenigstens eine
Abschnitt des Außengehäuses derart umgeformt ist, dass der Querschnitt des Außengehäuses
in dem umgeformten Abschnitt einer Gleichdicke, vorzugsweise einem Reuleaux-Dreieck,
entspricht.
[0070] Bei einer "Gleichdicke" handelt es sich um eine Kurve mit konstanter Breite, deren
geschlossene Linie in jeder Lage innerhalb eines entsprechenden Quadrats stets alle
vier Seiten berührt.
[0071] Hierdurch entsteht eine spezifische Geometrie des Außengehäuses, die eine hohe mechanische
Haltekraft sicherstellt bei dennoch ausreichender Koaxialität zur Sicherstellung einer
guten Signalübertragung - insbesondere für die Hochfrequenztechnik.
[0072] Eine Gleichdicke-Geometrie kann besonders gute elektrische Eigenschaften hervorrufen,
da hierdurch Bereiche mit genauem Abstand zum Innenleiter für eine geeignete elektrische
Anpassung sorgen können. In den Eckbereichen kann die Volumenschwankung des Isolierteils
bzw. des Dielektrikums und die Durchmesserschwankung des Außengehäuses ausgeglichen
werden, ohne die elektrische Anpassung unzulässig zu verfälschen.
[0073] Grundsätzlich kann auch eine Gleichdicke mit einer höheren Anzahl von Seitenflächen
als bei einem Reuleaux-Dreieck vorgesehen sein. Beispielsweise kann eine Gleichdicke
mit vier, fünf, sechs, sieben, acht oder noch mehr Seitenflächen vorgesehen sein.
[0074] Es kann aber auch eine Gleichdicke mit nur zwei Seitenflächen vorgesehen sein, ähnlich
einer Ellipse. Diese Geometrie ist jedoch in der Regel nicht bevorzugt.
[0075] In einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Außengehäuse
durch Prägen bzw. Pressen oder Walzen umgeformt ist.
[0076] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung kann insbesondere vorgesehen sein dass, wenn
das Außengehäuse in dem oder den Abschnitten jeweils an drei gleichmäßig äquidistanten
Winkelabständen entlang des Umfangs verteilten Umfangsabschnitten radial derart eingeprägt
oder gewalzt ist, drei auf Abstand zueinander angeordnete Umfangsabschnitte mit einem
gleichen, vorzugsweise konstanten Radius und gleicher Bogenlänge ausgebildet sind.
[0077] Durch eine derartige Ausgestaltung ergibt sich, wie die Erfinder festgestellt haben,
eine hohe Haltekraft bei gleichzeitig ausgezeichneten Hochfrequenz-Übertragungseigenschaften.
[0078] Vorzugsweise werden drei Prägebacken bzw. Prägestempel verwendet, die in einem entsprechenden
Präge- bzw. Pressvorgang die ursprünglich runde Querschnittsgeometrie des Außengehäuses
in die Gleichdick-Querschnittsgeometrie, insbesondere das Reuleaux-Dreieck, überführen.
[0079] Grundsätzlich kann ein Verbindungselement mit einer Querschnittsgeometrie vorgesehen
sein, die in zumindest drei Winkelsegmenten eine Koaxialität, d. h. Winkelsegmente
mit konstantem Radius, aufweist. In diesen Bereichen kann das Verbindungselement ausgezeichnete
Übertragungseigenschaften für die Hochfrequenztechnik aufweisen. Die Erfinder haben
erkannt, dass dann die geringfügig verschlechterte Koaxialität in den übrigen Segmenten
die elektrische Performanz des gesamten Verbindungselements lediglich vernachlässigbar
verschlechtert.
[0080] Der Gesamtdurchmesser des Verbindungselements im Abschnitt A kann beispielsweise
2 bis 8 mm betragen, vorzugsweise 2,5 bis 4 mm, besonders bevorzugt etwa 3 mm. Der
Durchmesser des elektrischen Kabels kann beispielsweise 1 bis 7 mm, vorzugsweise 1,5
bis 2,5 mm, besonders bevorzugt etwa 1,8 mm, betragen. Der Durchmesser des Innenleiters
kann beispielsweise 0,5 mm bis 1 mm, vorzugsweise etwa 0,7 mm betragen. Die Länge
des Verbindungselements kann beispielsweise 7 bis 60 mm betragen, vorzugsweise 7 bis
20 mm, besonders bevorzugt etwa 10 mm. Grundsätzlich kann der Fachmann die Maße des
Verbindungselements aber beliebig gestalten, insbesondere im Hinblick auf die jeweilige
Anwendung und den Abstand der zu verbindenden Leiterplatten oder elektrischen Baugruppen.
[0081] Die Erfindung betrifft ferner eine Baugruppenverbindung zur Verbindung einer ersten
elektrischen Baugruppe und einer zweiten elektrischen Baugruppe, aufweisend ein Verbindungselement,
wie vorstehend und nachfolgend dargestellt, und zwei Gegensteckverbinder, die zur
Verbindung mit den Enden des Verbindungselements und zur Verbindung mit jeweils einer
elektrischen Baugruppe ausgebildet sind.
[0082] Die Baugruppenverbindung wird zur Verbindung einer ersten elektrischen Baugruppe
und einer zweiten elektrischen Baugruppe, bei denen es sich vorzugsweise jeweils um
Leiterplatten handelt, derart montiert, dass zunächst die Gegensteckverbinder jeweils
mit einer elektrischen Baugruppe verbunden, vorzugsweise verlötet oder vercrimpt oder
aufgesteckt werden, und anschließend das Verbindungselement, welches an seinen Enden
vorzugsweise jeweils mit einem Steckverbinder versehen ist, in die Gegensteckverbinder
eingesteckt wird.
[0083] Es können dabei zur Verbindung einer ersten elektrischen Baugruppe und einer zweiten
elektrischen Baugruppe mehrere Baugruppenverbindungen vorgesehen sein.
[0084] Im Rahmen der Erfindung ist es auch möglich, dass einer oder beide Gegensteckverbinder
zunächst mit dem Verbindungselement verbunden werden und anschließend die Verbindung
mit einer elektrischen Baugruppe unter Verwendung der Gegensteckverbinder erfolgt.
[0085] Die Erfindung betrifft auch eine Leiterplattenanordnung, aufweisend wenigstens eine
erste Leiterplatte und eine zweite Leiterplatte, wobei die Leiterplatten in unterschiedlichen
Ebenen parallel zueinander verlaufend angeordnet sind.
[0086] Insbesondere verlaufen die mit elektrischen Bauteilen bestückbaren Oberflächen der
Leiterplatten zueinander parallel.
[0087] Die Leiterplattenanordnung kann eine beliebige Anzahl Leiterplatten umfassen, mindestens
jedoch zwei. Auch wenn die Erfindung nachfolgend zur Veranschaulichung im Wesentlichen
zur Verbindung von zwei elektrischen Leiterplatten beschrieben ist, kann die Leiterplattenanordnung
beispielsweise aber auch drei Leiterplatten, vier Leiterplatten, fünf Leiterplatten
oder noch mehr Leiterplatten umfassen.
[0088] Vorzugsweise sind die miteinander zu verbindenden Leiterplatten in unterschiedlichen
Ebenen parallel zueinander angeordnet. Insbesondere eine toleranzbedingte Abweichung
von der parallelen Anordnung, beispielsweise von bis zu 10°, vorzugsweise von bis
zu 5° und besonders bevorzugt von bis zu 4°, ist vorliegend als von dem Begriff "parallel"
umfasst zu verstehen.
[0089] Die Leiterplatten können direkt aneinander anliegen oder vorzugsweise voneinander
beabstandet sein, insbesondere einen Spalt zwischeneinander aufweisen.
[0090] Erfindungsgemäß umfasst die Leiterplattenanordnung wenigstens ein zwischen den Leiterplatten
angeordnetes Verbindungselement, um die Leiterplatten elektrisch und mechanisch miteinander
zu verbinden. Das Verbindungselement weist ein starres, rohrförmiges Außengehäuse
aus einem elektrisch leitfähigen Material und ein in dem Außengehäuse entlang einer
Längsachse des Außengehäuses geführtes elektrisches Kabel auf. Das elektrische Kabel
weist wenigstens einen Innenleiter und einen den wenigstens einen Innenleiter umhüllendes
Dielektrikum auf. Wenigstens ein Abschnitt des Außengehäuses ist entlang der Längsachse
des Außengehäuses derart umgeformt, dass das elektrische Kabel in dem Außengehäuse
fixiert ist.
[0091] Ein Umformen des Außengehäuses kann insbesondere von Vorteil sein, da aufgrund von
Toleranzen bei einer kostengünstigen Herstellung des Außengehäuses und/oder des elektrischen
Kabels eine Presspassung zwischen denselben mitunter ggf. nicht möglich ist oder zu
einer nicht ausreichenden mechanischen Haltekraft oder elektrisch ungeeigneten Asymmetrie
führen kann. Durch die erfindungsgemäße Umformung können sich Bauteiltoleranzen weder
störend auf die mechanische Haltekraft noch nennenswert auf die elektrische Anpassung
auswirken, was eine stabile mechanische Verbindung der Leiterplattenanordnung und
eine gute Signalübertragung zwischen den Leiterplatten ermöglicht, bei gleichzeitig
kostengünstiger Herstellung der einzelnen Bauteile.
[0092] Das Verbindungselement (ohne Gegensteckverbinder) kann auch als Adapterteil bzw.
"Bullet" bezeichnet werden und wird mit seinen jeweiligen Enden an der jeweiligen
Leiterplatte angebunden bzw. in einen entsprechenden Gegensteckverbinder der Leiterplatte
oder unmittelbar in die Leiterplatte gesteckt.
[0093] Bei der Leiterplattenanordnung kann zur Verbindung der Leiterplatten wenigstens ein
Verbindungselement vorgesehen sein, grundsätzlich kann allerdings eine beliebige Anzahl
Verbindungselemente vorgesehen sein, beispielsweise 2 Verbindungselemente, 3 Verbindungselemente,
4 Verbindungselemente, 5 Verbindungselemente, 10 Verbindungselemente, 50 Verbindungselemente,
100 Verbindungselemente oder noch mehr Verbindungselemente. Grundsätzlich vermag der
Fachmann die Anzahl verwendeter Verbindungselemente in Abhängigkeit der Anzahl zu
übertragender elektrischer Signale, beispielsweise der Anzahl notwendiger Kanäle,
festzulegen.
[0094] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines Verbindungselements
zur Verbindung einer ersten elektrischen Baugruppe mit einer zweiten elektrischen
Baugruppe, wonach ein elektrisches Kabel, aufweisend wenigstens einen Innenleiter
und ein den wenigstens einen Innenleiter umhüllendes Dielektrikum entlang einer Längsachse
in ein starres, rohrförmiges Außengehäuse eingeschoben wird. Das Außengehäuse wird
aus einem elektrisch leitfähigen Material hergestellt, wobei wenigstens ein Abschnitt
des Außengehäuses entlang der Längsachse nach dem Einschieben des elektrischen Kabels
derart umgeformt wird, dass das elektrische Kabel in dem Außengehäuse fixiert ist.
[0095] Es ist somit ein Umform- und ein Fügeverfahren zum Aufbau eines Verbindungselements
für eine Leiterplattenanordnung vorgesehen.
[0096] Vorzugsweise wird der Innendurchmesser des Außengehäuses größer ausgelegt als der
Außendurchmesser des elektrischen Kabels. Hierdurch kann ein besonders leichtes Fügen
bzw. Einbringen des elektrischen Kabels in das Außengehäuse ermöglicht werden (Spielpassung).
Beispielsweise kann der Außendurchmesser des Tiefziehteils 0,1% bis 0,5% größer sein
als der Außendurchmesser des elektrischen Kabels, beispielsweise auch bis zu 1%, 2%,
3%, 5% oder noch größer sein als der Außendurchmesser des elektrischen Kabels.
[0097] Bei der Montage eines Verbindungselements kann ein Kabelrohling bzw. ein elektrisches
Kabel mit einem vorzugsweise gezogenen Rohr gefügt werden. Vorzugsweise kann der Fügeprozess
unter Spielpassung erfolgen, wonach das Rohr bzw. das Außengehäuse anschließend radial
gestaucht wird. Der durch das Umformen resultierende Querschnitt kann dabei insbesondere
derart ausgebildet sein, dass sowohl die mechanischen als auch die elektrischen Eigenschaften
des Verbindungselements optimiert werden. Hierzu können beispielsweise vorab Hochfrequenzsimulationen
verwendet werden.
[0098] Durch die Optimierung der elektrischen Eigenschaften des Verbindungselements bei
gleichzeitig hoher mechanischer Haltekraft des elektrischen Kabels in dem Außengehäuse
kann erfindungsgemäß ein Verbindungselement mit besonders schneller und störungsfreier
Datenübertragung bereitgestellt werden. Ferner kann der Aufbau des Verbindungselements
kostengünstig und somit für eine Massenproduktion geeignet sein.
[0099] Insbesondere da eine Fixierung des elektrischen Kabels in dem Außengehäuse durch
dessen Umformung erfolgt, können am Isolierteil bzw. am Dielektrikum auch keine Späne,
Abschabungen oder sonstige abrasive Beschädigungen während der Herstellung des Verbindungselements
auftreten.
[0100] Vorzugsweise wird das elektrische Kabel aus genau einem Innenleiter, insbesondere
einem metallischen Innenleiter, hergestellt, der anschließend mit einem nichtleitenden
Material bzw. einem Dielektrikum umspritzt wird. Grundsätzlich kann das elektrische
Kabel auch noch weitere Innenleiter aufweisen. Vorzugsweise wird ein konzentrisches
Kabel verwendet.
[0101] Vorzugsweise wird das Außengehäuse aus einem nichtmagnetischen Material hergestellt,
besonders bevorzugt aus Messing.
[0102] In einer Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass das Außengehäuse aus einem metallischen
Rohling tiefgezogen, fließgepresst oder gedreht wird.
[0103] Insbesondere ein Tiefziehen des Außengehäuses hat sich als besonders vorteilhaft
erwiesen, da das Außengehäuse in diesem Fall vergleichsweise kostengünstig herstellbar
ist und es aufgrund der erfindungsgemäßen Umformung zur Fixierung des elektrischen
Kabels auf die durch das Tiefziehen ggf. resultierenden großen Toleranzen bzw. Sollmaßabweichungen
nicht sonderlich ankommt.
[0104] In einer Weiterbildung kann ferner vorgesehen sein, dass der wenigstens eine Abschnitt
des Außengehäuses durch Prägen und/oder Walzen umgeformt wird.
[0105] Grundsätzlich kann allerdings ein beliebiges Umformverfahren bzw. eine beliebige
Umformtechnik vorgesehen sein, beispielsweise auch Biegen. Besonders eignet sich jedoch
eine Präge- oder Walztechnik. Durch die nachträgliche Umformung des Außengehäuses
kann das elektrische Kabel auch mit größeren Durchmessertoleranzen gefügt werden,
wobei dennoch eine gute mechanische Festhaltung sowie eine optimale elektrische Auslegung
erfolgen kann.
[0106] Es kann ein axialer Walzprozess, d. h. ein Walzen entlang der Längsachse des Außengehäuses,
vorgesehen sein.
[0107] Es kann aber auch ein radialer Walzprozess vorgesehen sein, bei dem radial oder tangential
entlang dem Außenumfang des Außengehäuses gewalzt wird. Grundsätzlich kann vorgesehen
sein, den Abschnitt des Außengehäuses durch Längswalzen, Reckwalzen, Querwalzen, Ringwalzen
und/oder Schrägwalzen umzuformen.
[0108] In einer Ausgestaltung des Verfahrens kann vorgesehen sein, dass der wenigstens eine
Abschnitt des Außengehäuses durch Prägen unter Verwendung von zwei oder mehr Prägebacken,
vorzugsweise drei oder mehr Prägebacken, umgeformt wird. Vorzugsweise erfolgt die
Umformung derart, dass der Querschnitt des umgeformten Abschnitts einer Gleichdicke,
vorzugsweise einem Reuleaux-Dreieck, entspricht.
[0109] Vorzugsweise entspricht die Anzahl der Prägebacken der Anzahl Seitenflächen der Gleichdicke;
beispielsweise sind also drei Prägebacken zur Umformung des Querschnitts in ein Reuleaux-Dreieck
vorgesehen.
[0110] Der Querschnitt des Außengehäuses kann sowohl Bereiche aufweisen, die durch die geschlossenen
Prägestempel bzw. Prägebacken sehr genau definiert werden und in denen die mechanischen
und elektrischen Eigenschaften dominieren, als auch Bereiche, die die Bauteiltoleranzen
und das Passungsspiel ausgleichen.
[0111] Anstelle von Prägebacken bzw. Prägestempeln können auch sonstige geeignet ausgelegte
Press - oder Prägewerkzeuge verwendet werden.
[0112] In einer Weiterbildung kann insbesondere vorgesehen sein, dass die wenigstens zwei
Prägebacken jeweils einen mittleren, eine Prägefläche ausbildenden Bereich aufweisen,
deren Verlauf dem Verlauf des Umfangs des Querschnitts des Außengehäuses nach dem
Prägen entspricht, und wobei der Verlauf der Prägebacken in den Außenbereichen um
den mittleren Bereich herum jeweils nach außen zurückversetzt ist, um durch das Prägen
verdrängtes Material des Außengehäuses während des Prägens aufzunehmen.
[0113] Ein hinsichtlich des mittleren Bereichs des Querschnitts der Prägebacken zurückversetzter
Bereich eignet sich insbesondere, um toleranzbedingt verdrängtes Material des Außengehäuses
aufzunehmen.
[0114] Der Prägestempel bzw. jede Prägebacke kann in dem mittigen Bereich somit eine Krümmung
aufweisen, wobei die Krümmung der Krümmung im jeweils anliegenden Bereich des Außengehäuses
am Ende des Prägevorgangs entspricht.
[0115] In einer Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass das Außengehäuse in dem oder den
Abschnitten jeweils an drei gleichmäßig entlang des Umfangs verteilten Umfangsabschnitten
radial derart eingeprägt oder gewalzt wird, dass die drei auf Abstand zueinander angeordneten
Umfangsabschnitte mit einem gleichen, vorzugsweise konstanten Radius und gleichen
Bogenlängen ausgebildet werden, wobei zwischen jeweils zwei Umfangsabschnitten ein
Ausgleichsabschnitt ausgebildet wird, welcher von den eingeprägten oder gewalzten
Umfangsabschnitten verdrängtes Material aufnimmt.
[0116] Der Ausgleichsabschnitt, vorstehend auch bereits als (Ausgleichs-)Umfangsabschnitt
bezeichnet, ermöglicht es, dass bei dem Präge- oder Walzvorgang verdrängtes Material
ausweichen kann. Die Prägebacken bzw. Prägestempel können entsprechend gestaltet sein.
[0117] Es kann vorgesehen sein, dass alle Prägebacken in ihrem mittigen Bereich die gleiche
Krümmung aufweisen, so dass Winkelsegmente mit einem gleichen, vorzugsweise konstanten
und einer gleichen Bogenlänge ausgebildet werden. Der Radius muss nicht zwingend konstant
sein. Hier sind auch andere Krümmungen möglich, beispielsweise kann ein elliptischer
Verlauf vorgesehen sein. Ein konstanter Radius ist jedoch zu bevorzugen, um besonders
gute elektrische Übertragungseigenschaften zu erreichen.
[0118] Die Prägebacken können gegebenenfalls auch derart ausgebildet sein, dass die Bogenlänge
der Winkelsegmente nicht gleich lang ist. Vorzugsweise sind die Prägebacken zumindest
derart angeordnet, dass diese das Außengehäuse symmetrisch prägen bzw. einpressen,
so dass die Querschnittsfläche des Außengehäuses im geprägten bzw. gepressten Bereich
eine symmetrische Form aufweist.
[0119] Vorzugsweise eignet sich das erfindungsgemäße Verbindungselement zur Übertragung
hochfrequenter Signale. Grundsätzlich kann das Verbindungselement allerdings auch
zur Übertragung niederfrequenter Signale oder zur Übertragung elektrischer Versorgungssignale
verwendet werden.
[0120] Merkmale, die bereits im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verbindungselement
beschrieben wurden, sind selbstverständlich auch für die Baugruppenverbindung, die
Leiterplattenanordnung und das Herstellungsverfahren vorteilhaft umsetzbar - und umgekehrt.
Ferner können Vorteile, die bereits im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verbindungselement
genannt wurden, auch auf die Baugruppenverbindung, die Leiterplattenanordnung und
das Herstellungsverfahren bezogen verstanden werden - und umgekehrt.
[0121] Ergänzend sei darauf hingewiesen, dass Begriffe, wie "umfassend", "aufweisend" oder
"mit", keine anderen Merkmale oder Schritte ausschließen. Ferner schließen Begriffe,
wie "ein" oder "das", die auf eine Einzahl von Schritten oder Merkmalen hinweisen,
keine Mehrzahl von Schritten oder Merkmalen aus - und umgekehrt.
[0122] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung näher
beschrieben.
[0123] Die Figuren zeigen jeweils bevorzugte Ausführungsbeispiele, in denen einzelne Merkmale
der vorliegenden Erfindung in Kombination miteinander dargestellt sind. Merkmale eines
Ausführungsbeispiels sind auch losgelöst von den anderen Merkmalen des gleichen Ausführungsbeispiels
umsetzbar und können dementsprechend von einem Fachmann ohne Weiteres zu weiteren
sinnvollen Kombinationen und Unterkombinationen mit Merkmalen anderer Ausführungsbeispiele
verbunden werden.
[0124] In den Figuren sind funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
[0125] Es zeigen schematisch:
Figur 1 eine Leiterplattenanordnung, aufweisend eine erste Leiterplatte und eine zweite
Leiterplatte sowie ein zwischen den Leiterplatten angeordnetes Verbindungselement
in einer Schnittdarstellung;
Figur 2 das Außengehäuse des Verbindungselement der Figur 1 in isometrischer Darstellung;
Figur 3 den Querschnitt des Verbindungselements der Figur 1 entlang der in Figur 1
dargestellten Schnittebene III vor dem Umformen durch drei Prägebacken; und
Figur 4 den Querschnitt des Verbindungselements der Figur 1 entlang der in Figur 1
dargestellten Schnittebene III nach dem Umformen mit den drei Prägebacken.
[0126] In Figur 1 ist in einer Schnittdarstellung eine Leiterplattenanordnung 1 dargestellt.
Die Leiterplattenanordnung 1 weist eine erste Leiterplatte 2 und eine zweite Leiterplatte
3 auf, die in unterschiedlichen Ebenen parallel zueinander verlaufend angeordnet sind.
Im Rahmen der Erfindung können grundsätzlich aber auch noch weitere Leiterplatten
vorgesehen sein.
[0127] Zwischen den Leiterplatten 2, 3 ist ein Verbindungselement 4 angeordnet, um die Leiterplatten
2, 3 elektrisch miteinander zu verbinden. In Figur 1 ist aus Gründen der Übersicht
ein noch nicht zusammengesteckter Zustand des Verbindungselements 4 mit den Leiterplatten
2, 3 dargestellt.
[0128] Grundsätzlich kann eine beliebige Anzahl an Verbindungselementen 4 zur elektrischen
und mechanischen Verbindung der Leiterplatten 2, 3 vorgesehen sein. Das Verbindungselement
kann insbesondere eine elektrische Schaltung 2.1 der ersten Leiterplatte 2 mit einer
elektrischen Schaltung 3.1 der zweiten Leiterplatte 3.2 verbinden, insbesondere zur
Übertragung von hochbitratigen Signalen zwischen den elektrischen Schaltungen 2.1,
3.1.
[0129] Grundsätzlich eignen sich das Verbindungselement 4 und die erfindungsgemäße Baugruppenverbindung
zur mechanischen und elektrischen Verbindung zwischen beliebigen elektrischen Baugruppen,
insbesondere einer ersten elektrischen Baugruppe und einer zweiten elektrischen Baugruppe.
Zur Veranschaulichung ist im Ausführungsbeispiel allerdings nur die Anwendung des
Verbindungselements 4 bezogen auf die Verbindung zweier Leiterplatten 2, 3 beschrieben;
d. h. eine konkrete Ausführungsvariante, bei der die erste elektrische Baugruppe als
erste Leiterplatte 3 und die zweite elektrische Baugruppe als zweite Leiterplatte
4 ausgebildet ist. Dies ist jedoch nicht einschränkend für die Erfindung zu verstehen.
[0130] Das Verbindungselement 4 umfasst ein starres, rohrförmiges Außengehäuse 5 aus einem
elektrisch leitfähigen Material und ein in dem Außengehäuse 5 entlang einer Längsachse
L des Außengehäuses 5 bzw. des Verbindungselements 4 geführtes elektrisches Kabel
6. Das elektrisch leitfähige Material des Außengehäuses 5 kann vorzugsweise nichtmagnetisch
sein, insbesondere aus einem nichtmagnetischen Material bestehen. Vorzugsweise wird
Messing verwendet.
[0131] Das elektrische Kabel 6 weist wenigstens einen Innenleiter 7, im Ausführungsbeispiel
genau einen Innenleiter 7, und ein den Innenleiter 7 umhüllendes Dielektrikum 8 auf.
Bei dem in den Ausführungsbeispielen dargestellten elektrischen Kabel 6 handelt es
sich um ein konzentrisch ausgebildetes elektrisches Kabel 6, das aus genau einem Innenleiter
7 und einem einen Kabelmantel ausbildenden Dielektrikum 8 besteht. Grundsätzlich kann
aber auch vorgesehen sein, dass das elektrische Kabel 6 mehrere Innenleiter 7, beispielsweise
wenigstens ein Innenleiterpaar, aufweist, das vorzugsweise zur differenziellen Signalübertragung
vorgesehen ist.
[0132] Das Außengehäuse 5 des Verbindungselements 4, das als Außenleiter des Verbindungselements
4 dient, weist an jedem seiner Enden einen Steckverbinder 9 zur Verbindung mit einem
jeweiligen Gegensteckverbinder 10 der jeweiligen Leiterplatte 2, 3 auf. Dadurch wird
auch der Innenleiter 7 mit dem Gegensteckverbinder 10 verbunden. Die Steckverbinder
9 des Verbindungselements 4 sind, wie im Ausführungsbeispiel dargestellt, vorzugsweise
rund ausgebildet.
[0133] Im Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass die Steckverbinder 9 dadurch ausgebildet
werden, dass das Außengehäuse 5 an dessen Enden aufgeweitet ist bzw. einen vergrößerten
Durchmesser aufweist.
[0134] Die Steckverbinder 9 können allerdings auch entfallen. Das Verbindungselement 4 kann
dann ggf. auch unmittelbar in die Leiterplatten 2, 3 eingesteckt oder unter Verwendung
einer beliebigen, geeigneten Verbindungstechnik, z. B. Löten oder Crimpen, mit den
Leiterplatten 2, 3 verbunden sein.
[0135] Es ist vorgesehen, dass wenigstens ein Abschnitt A, im Ausführungsbeispiel genau
ein Abschnitt A, des Außengehäuses 5 entlang der Längsachse L derart umgeformt ist,
dass das elektrische Kabel 6 in dem Außengehäuse 5 fixiert ist. Der Abschnitt A kann
sich dabei zumindest entlang 50% der Gesamtlänge des Außengehäuses 5 erstrecken, vorzugsweise
jedoch entlang 75% der Gesamtlänge des Außengehäuses 5, besonders bevorzugt zumindest
entlang 90% der Gesamtlänge des Außengehäuses 5 und ganz besonders bevorzugt vollständig
zwischen den Steckverbindern 9 des Außengehäuses 5 erstrecken, wie im Ausführungsbeispiel
vorgesehen. Insbesondere wenn die Steckverbinder 9 entfallen, kann sich der Abschnitt
A auch vollständig über die Gesamtlänge des Verbindungselements 4 erstrecken.
[0136] Grundsätzlich kann allerdings auch ein Umformen eines oder mehrere Abschnitte des
Außengehäuses 5 in der Art von Kerben vorgesehen sein, um das elektrische Kabel 6
in dem Außengehäuse zu fixieren. Dies ist im Hinblick auf die dann verschlechterten
elektrischen Eigenschaften jedoch nicht bevorzugt.
[0137] Zur weiteren Verdeutlichung zeigt Figur 2 eine isometrische Darstellung des Außengehäuses
5 des Verbindungselements 4 mit einer grafischen Hervorhebung des Querschnitts Q des
umgeformten Abschnitts A des Außengehäuses 5. Der nach dem umformen resultierende
Querschnitt Q ist ferner in Figur 4 dargestellt. Grundsätzlich ist ein rohrförmiges
Außengehäuse 5 aus einem runden, metallischen Rohling vorgesehen, wobei das Außengehäuse
5 vorzugsweise aus dem metallischen Rohling tiefgezogen, fließgepresst oder gedreht
wird. Vorzugsweise wird der wenigstens eine Abschnitt A des Außengehäuses 5 anschließend
derart umgeformt, dass der Querschnitt Q des Außengehäuses 5 in dem umgeformten Abschnitt
A nicht mehr rund ist bzw. der Umfang nicht mehr kreisförmig verläuft (vgl. Figur
2 und Figur 4). Vorzugsweise ist der wenigstens eine Abschnitt des Außengehäuses 5
derart umgeformt, dass der Querschnitt Q des Außengehäuses 5 in dem umgeformten Abschnitt
A einer Gleichdicke folgt, im Ausführungsbeispiel einem Reuleaux-Dreieck.
[0138] Hinsichtlich eines vorteilhaften Herstellungsverfahrens des Verbindungselements 4
ist vorgesehen, dass das elektrische Kabel 6, das den wenigstens einen Innenleiter
7 und das Dielektrikum 8 aufweist, entlang der Längsachse L in das Außengehäuse 5
eingeschoben wird, vorzugsweise mit ausreichendem Pressspiel, wonach der wenigstens
eine Abschnitt A des Außengehäuses 5 entlang der Längsachse L derart umgeformt wird,
dass das elektrische Kabel 6 in dem Außengehäuse 5 fixiert ist.
[0139] Das Umformen des Abschnitts A des Außengehäuses 5 kann dabei beispielsweise durch
Prägen und/oder Walzen (axial oder radial) erfolgen. Vorzugsweise erfolgt die Umformung
durch Prägen. Die Figuren 3 und 4 zeigen zur weiteren Verdeutlichung den Querschnitt
Q des Verbindungselements 4 vor dem Prägevorgang (Figur 3) und nach dem Prägevorgang
(Figur 4).
[0140] Wie aus Figur 3 ersichtlich ist, ist der Außendurchmesser des elektrischen Kabels
6 für ein leichtes Einführen in das Außengehäuse 5 kleiner ausgebildet als der Innendurchmesser
des Außengehäuses 5. Entsprechend ist ein Spiel zwischen dem Außengehäuse 5 und dem
elektrischen Kabel 6 vorhanden.
[0141] Zur Fixierung des elektrischen Kabels 6 mittels eines vorteilhaften Prägevorgangs
können zwei oder mehr Prägebacken 11 vorgesehen sein. Vorzugsweise sind drei Prägebacken
11 vorgesehen, wie im Ausführungsbeispiel dargestellt, insbesondere um den Abschnitt
A derart umzuformen, dass der Querschnitt Q nach dem Umformen einer Gleichdicke, beispielsweise
einem Reuleaux-Dreieck, folgt.
[0142] Die Prägefläche 12 der Prägebacken 11 kann dabei im Querschnitt in einem mittleren
Bereich B
M (vgl. Figur 4) dem Verlauf des Querschnitts Q des Außengehäuses 5 nach dem Prägen
entsprechen. Zur Aufnahme von durch das Prägen verdrängtem Material des Außengehäuses
5 können die Außenbereiche B
A (vgl. Figur 4) um den mittleren Bereich B
M herum jeweils nach zurückversetzt sein.
[0143] Wie sich insbesondere der Figur 4 entnehmen lässt, ist im Ausführungsbeispiel vorgesehen,
dass das Außengehäuse 5 an drei gleichmäßig entlang des Umfangs verteilten Umfangsabschnitten
radial derart eingepresst bzw. eingeprägt oder gewalzt wird, dass die drei auf Abstand
zueinander angeordneten Umfangsabschnitte mit einem gleichen und konstanten Radius
und gleichen Bogenlängen ausgebildet werden. Es handelt sich hierbei um die Umfangsabschnitte
des Außengehäuses 5, die durch den mittleren Bereich B
M gebildet werden. Zwischen jeweils zwei dieser Umfangsabschnitte befindet sich ein
Ausgleichsabschnitt, welcher von den eingepressten bzw. eingeprägten oder gewalzten
Umfangsabschnitten verdrängtes Material aufnimmt. Die Ausgleichsabschnitte befinden
sich innerhalb der Winkelabschnitte der Außenbereiche B
A und werden von jeweils zwei angrenzenden Außenbereichen B
A zweier aneinander angrenzender Prägebacken 11 gebildet.
1. Verbindungselement (4) zur Verbindung einer ersten elektrischen Baugruppe (2) mit
einer zweiten elektrischen Baugruppe (3), umfassend ein starres, rohrförmiges Außengehäuse
(5) aus einem elektrisch leitfähigen Material und ein in dem Außengehäuse (5) entlang
einer Längsachse (L) des Außengehäuses (5) geführtes elektrisches Kabel (6), wobei
das elektrische Kabel (6) wenigstens einen Innenleiter (7) und ein den wenigstens
einen Innenleiter (7) umhüllendes Dielektrikum (8) aufweist, und wobei wenigstens
ein Abschnitt (A) des Außengehäuses (5) entlang der Längsachse (L) derart umgeformt
ist, dass das elektrische Kabel (6) in dem Außengehäuse (5) fixiert ist.
2. Verbindungselement (4) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Außengehäuse (5) an den Enden einen Steckverbinder (9) zur Verbindung mit einem
jeweiligen Gegensteckverbinder (10) einer elektrischen Baugruppe (2, 3) aufweist.
3. Verbindungselement (4) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das elektrisch leitfähige Material des Außengehäuses (5) nichtmagnetisch ist, vorzugsweise
aus einem nichtmagnetischen Metall, besonders bevorzugt aus Messing, gebildet ist.
4. Verbindungselement (4) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass das elektrische Kabel (6) konzentrisch und aus genau einem Innenleiter (7) und einem
Dielektrikum (8), welches den Kabelmantel bildet, ausgebildet ist.
5. Verbindungselement (4) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Abschnitt (A) des Außengehäuses (5) derart umgeformt ist, dass
der Querschnitt (Q) des Außengehäuses (5) in dem umgeformten Abschnitt (A) einen Umfang
aufweist, der nicht kreisförmig verläuft.
6. Verbindungselement (4) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt (Q) in dem umgeformten Abschnitt (A) zwei, drei, vier, fünf, sechs
oder mehr gleichmäßig entlang des Umfangs verteilte Winkelsegmente mit einem gleichen
Radius und/oder einer gleichen Bogenlänge aufweist.
7. Verbindungselement (4) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass das Außengehäuse (5) entlang genau eines zusammenhängenden Abschnitts (A) umgeformt
ist, der sich vorzugsweise vollständig zwischen den Steckverbindern (9) des Außengehäuses
(5) erstreckt.
8. Verbindungselement (4) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass das Außengehäuse (5) in dem oder den Abschnitten (A) jeweils an drei gleichmäßig
entlang des Umfangs verteilten Umfangsabschnitten radial derart eingeprägt oder gewalzt
ist, dass drei auf Abstand zueinander angeordnete Umfangsabschnitte mit einem gleichen
Radius und/oder gleicher Bogenlänge ausgebildet sind.
9. Baugruppenverbindung zur Verbindung einer ersten elektrischen Baugruppe (2) und einer
zweiten elektrischen Baugruppe (3), aufweisend ein Verbindungselement (4) nach einem
der Ansprüche 1 bis 8, und zwei Gegensteckverbinder (10), die zur Verbindung mit den
Enden des Verbindungselements (4) und zur Verbindung mit jeweils einer elektrischen
Baugruppe (2, 3) ausgebildet sind.
10. Leiterplattenanordnung (1), aufweisend wenigstens eine erste Leiterplatte (2) und
eine zweite Leiterplatte (3), wobei die Leiterplatten (2, 3) in unterschiedlichen
Ebenen parallel zueinander verlaufend angeordnet sind, und wobei zwischen den Leiterplatten
(2, 3) wenigstens ein Verbindungselement (4) angeordnet ist, um die Leiterplatten
(2, 3) elektrisch miteinander zu verbinden, und wobei das Verbindungselement (4) ein
starres, rohrförmiges Außengehäuse (5) aus einem elektrisch leitfähigen Material und
ein in dem Außengehäuse (5) entlang einer Längsachse (L) des Außengehäuses (5) geführtes
elektrisches Kabel (6) aufweist, wobei das elektrische Kabel (6) wenigstens einen
Innenleiter (7) und ein den wenigstens einen Innenleiter (7) umhüllendes Dielektrikum
(8) aufweist, und wobei wenigstens ein Abschnitt (A) des Außengehäuses (5) entlang
der Längsachse (L) derart umgeformt ist, dass das elektrische Kabel (6) in dem Außengehäuse
(5) fixiert ist.
11. Verfahren zur Herstellung eines Verbindungselements (4) zur Verbindung einer ersten
elektrischen Baugruppe (2) mit einer zweiten elektrischen Baugruppe (3), wonach ein
elektrisches Kabel (6), aufweisend wenigstens einen Innenleiter (7) und ein den wenigstens
einen Innenleiter (7) umhüllendes Dielektrikum (8), entlang einer Längsachse (L) in
ein starres, rohrförmiges Außengehäuse (5) eingeschoben wird, wobei das Außengehäuse
(5) aus einem elektrisch leitfähigen Material hergestellt wird, und wobei wenigstens
ein Abschnitt (A) des Außengehäuses (5) entlang der Längsachse (L) nach dem Einschieben
des elektrischen Kabels (6) derart umgeformt wird, dass das elektrische Kabel (6)
in dem Außengehäuse (5) fixiert ist.
12. Verfahren zur Herstellung eines Verbindungselements (4) nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass das Außengehäuse (5) aus einem metallischen Rohling tiefgezogen, fließgepresst oder
gedreht wird.
13. Verfahren zur Herstellung eines Verbindungselements (4) nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Abschnitt (A) des Außengehäuses (5) durch Prägen und/oder Walzen
umgeformt wird.
14. Verfahren zur Herstellung eines Verbindungselements (4) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Abschnitt (A) des Außengehäuses (5) durch Prägen unter Verwendung
von zwei oder mehr Prägebacken (11) umgeformt wird, wobei die wenigstens zwei Prägebacken
(11) jeweils einen mittleren, eine Prägefläche (12) ausbildenden Bereich (BM) aufweisen, deren Verlauf dem Verlauf des Umfangs des Querschnitts (Q) des Außengehäuses
(5) nach dem Prägen entspricht, und wobei der Verlauf der Prägebacken (11) in den
Außenbereichen (BA) um den mittleren Bereich (BM) herum jeweils nach außen zurückversetzt ist, um durch das Prägen verdrängtes Material
des Außengehäuses (5) während des Prägens aufzunehmen.
15. Verfahren zur Herstellung eines Verbindungselements (4) nach einem der Ansprüche 13
oder 14,
dadurch gekennzeichnet, dass das Außengehäuse (5) in dem oder den Abschnitten (A) jeweils an drei gleichmäßig
entlang des Umfangs verteilten Umfangsabschnitten radial derart eingeprägt oder gewalzt
wird, dass die drei auf Abstand zueinander angeordneten Umfangsabschnitte mit einem
gleichen Radius und gleichen Bogenlängen ausgebildet werden, und wobei zwischen jeweils
zwei Umfangsabschnitten ein Ausgleichsabschnitt ausgebildet wird, welcher von den
eingeprägten oder gewalzten Umfangsabschnitten verdrängtes Material aufnimmt.