[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Austausch von Inhalten in einem DAB-Ensemble
zur Bildung lokaler Fenster innerhalb eines Gleichwellennetzes, welches insbesondere
für eine Alarmierung in einem Tunnel geeignet ist. Die Erfindung betrifft ferner eine
Vorrichtung für diesen Zweck.
[0002] Aus umfangreichen Pilotprojekten und Feldversuchen ist es bekannt, dass zur Bildung
von sogenannten lokalen Fenstern in einem DAB-Gleichwellennetz (
DAB = Digital Audio Broadcasting, ETSI EN 300 401 V1.4.1 (2006-06)) die Inhalte der Sub-Channel und des FIC (FIC = Fast Information Channel) auf den
Blockgrenzen der CU' s (CU = Capacity Unit) sowie der FIB's (FIB = Fast Information
Block) durch lokalisierte Inhalte ausgetauscht werden können, wenn die zeitlichen
Anforderungen an Synchronität im Gleichwellennetz sowohl von den Sendern des globalen
als auch des lokalen Ensembles eingehalten werden. CU's und FIB's mit unverändertem
Inhalt können dann ungestört auch im Übergangsbereich zwischen globalem und lokalem
Ensemble empfangen werden. CU's und FIB's, die ersetzt wurden, können jedoch im Übergangsbereich
nicht dekodiert werden.
[0003] Bekannt ist auch, dass ein DAB-Empfänger in der Lage ist, zwei gleiche sich überlagernde
DAB-Signale mit unterschiedlicher Laufzeit fehlerfrei zu dekodieren, so lange der
Laufzeitunterschied kleiner oder gleich dem Guard Interval ist. Das sogenannte Guard
Interval ist ein Schutzabstand zwischen zwei aufeinander folgenden DAB-Symbolen und
beträgt im Transmission Mode I ca. 246ps, im Mode II ca. 62ps, im Mode III ca. 31µs
und im Mode IV ca. 123us.
[0004] In der Praxis wird zur Bildung eines lokalen Fensters der Inhalt der Sub-Channels
und der FIB's im ETI-Datenstrom (ETI = Ensemble Transport Interface) des globalen
Ensembles durch lokale Inhalte ersetzt. Der so gebildete lokale ETI-Datenstrom wird
an die DAB-Sender des lokalen Gebiets verteilt und der globale ETI-Datenstrom an die
DAB-Sender des globalen Gebiets. Da die Lokalisierung der Inhalte eine nicht vernachlässigbare
Verarbeitungszeit erfordert, muss die Aussendung des globalen Ensembles um diese Verarbeitungszeit
verzögert werden. Dies kann durch ein explizites Verzögerungsglied oder verteilt über
alle DAB-Sender durch Anwendung der Zeitstempeltechnik erfolgen. Dieses Verfahren
findet in der Technik allgemeine Anwendung.
[0005] Der schematische Aufbau eines DAB-Gleichwellennetzes mit einem lokalen Fenster wird
unter Bezugnahme auf Fig. 1 näher erläutert. Der sogenannte Ensemble-Multiplexer (101)
fasst die innerhalb eines Ensembles gemeinsam auszustrahlenden Audio- und Datendienste
zu einem Ensemble in Form des in
European Telecommunication Standard ETSI ETS 300 799 ed.1 (1997-09) definierten Ensemble Transport Interfaces (ETI) zusammen. Dieser rahmenorientierte
Datenstrom wird über das ETI-Verteilnetzwerk (102) an die DAB-Sender (103) verteilt.
Die einlaufenden ETI-Rahmen werden im DAB-Sender in nicht näher dargestellter Weise
über ein dynamisches oder statisches Verzögerungsglied an die Zeitanforderungen für
die Synchronität im DAB-Gleichwellennetz angepasst, durch einen COFDM-Modulator in
DAB-Rahmen umgewandelt und über eine Mischstufe mit folgender Endstufe auf der gewünschten
Frequenz als globales Ensemble (105) ausgestrahlt.
[0006] Für die Bildung eines lokalen Fensters wird zusätzlich das globale Ensemble als ETI-Datenstrom
an einen lokalen Multiplexer (108) geführt. Dieser ersetzt einzelne Sub-Channel und
FIB's durch lokale Inhalte (109). Der so lokalisierte ETI-Datenstrom wird über das
lokale ETI-Verteilnetzwerk (110) an einen oder mehrere lokale DAB-Sender (111) verteilt
und von diesen als lokales Ensemble (106) auf derselben Frequenz wie die des globalen
Ensembles ausgestrahlt.
[0007] Verfahrensbedingt ergibt sich ein Überlappungsgebiet (107), in dem sich das globale
und lokale Ensemble teilweise destruktiv überlappen. Dies führt dazu, dass ein im
Überlappungsgebiet befindlicher DAB-Empfänger (104) nur die Inhalte empfangen kann,
die sowohl im globalen als auch im lokalen Ensemble enthalten sind.
[0008] Fig. 2 zeigt den schematischen Aufbau eines DAB-Repeaters mit Einsprechen für die
Versorgung eines Tunnels mit DAB-Signalen nach Stand der Technik. Dabei wird ein globales
DAB-Signal außerhalb des Tunnels mittels Richtantenne (201) empfangen und über einen
Verteiler (202) an einen frequenzselektiven Verstärker (203) sowie an ein DAB-Empfangsmodul
(207) geführt. Der Verstärker (203) filtert das globale DAB-Signal und verstärkt es
auf einen vordefinierten Pegel mittels automatischer Verstärkungsregelung und gibt
es als regeneriertes DAB-Signal (204) aus.
[0009] Das DAB-Empfangsmodul (207) demoduliert das zugeführte globale DAB-Signal und gibt
den dekodierten FIC (209) aus. Zusätzlich erzeugt er in nicht näher dargestellter
Weise ein Synchronisationssignal (208), welches im lokalen Multiplexer (210) und im
DAB-Kleinstleistungssender (212) zur zeitlichen Synchronisation der jeweils erzeugten
Rahmen verwendet wird.
[0010] Der FIC (209) wird vom lokalen Multiplexer (210) verwendet, um die Sub-Channel-Konfiguration
des globalen DAB-Signals wieder zu rekonstruieren. Die Sub-Channel-Konfiguration legt
für jeden Sub-Channel dessen Identifier, die Datenrate, die Startadresse, den Fehlerschutz
und den Inhaltstyp fest. Basierend darauf werden die Audio-Encoder (216) für jeden
Sub-Channel bzgl. Datenrate und Audio-Standard (DAB-Musicam, DAB-Plus oder DMB) vom
lokalen Multiplexer konfiguriert.
[0011] Die Alarmmeldung (214) wird über einen Verteiler (215) an die Audio-Encoder (theoretisch
bis zu 64, praktisch ca. 20 Audio-Encoder) verteilt und von diesen auf die jeweils
eingestellte Datenrate komprimiert. Der lokale Multiplexer bildet daraus ein lokales
Ensemble, welches den gleichen logischen Aufbau wie das des globalen DAB-Signals besitzt.
Das lokale Ensemble wird als ETI-Datenstrom (211) an den DAB-Kleinstleistungssender
(212) übergeben. Die einlaufenden ETI-Rahmen werden im DAB-Kleinstleistungssender
(212) in nicht dargestellter Weise an die Zeitanforderungen für die Synchronität im
DAB-Gleichwellennetz angepasst, durch einen COFDM-Modulator in DAB-Rahmen umgewandelt
und über eine Mischstufe mit folgender Endstufe auf der gewünschten Frequenz als DAB-Signal
(213) ausgegeben.
[0012] Über einen Umschalter (205) kann im Fall einer Gefahrensituation vom regenerierten
globalen DAB-Signal (204) auf das lokale DAB-Signal (213) umgeschaltet werden. Das
jeweils selektierte DAB-Signal wird ggf. weiter verstärkt und über eine oder mehrere
Antennen (206) in den Bereich des Tunnels eingestrahlt. Ein im Tunnel befindlicher
DAB-Empfänger kann somit je nach Gefahrenlage entweder das globale DAB-Signal oder
das lokale DAB-Signal mit Alarmmeldungen empfangen. Die Anwendung eines lokalen Multiplexers
erfordert zusätzlich die Zuführung des globalen Ensembles zu diesem. Dieser zusätzliche
Aufwand ist für kleine und mittelgroße lokale Fenster jedoch sehr unpraktikabel, zudem
entstehen dadurch dauerhafte Betriebs- und Mietkosten für die Leitungszuführung.
[0013] EP 2 461 610 offenbart ein Verfahren zur Ausstrahlung einer Notfallinformation, welche nur für
eine bestimmte Region relevant ist. Dabei gibt es einen ersten, generellen Ausstrahlungsmodus
für digitale Rundfunksignale und einen zweiten Ausstrahlungsmodus für Notfallinformationen,
die beide als ETI-Datenstrom übertragen werden. Beim Vorliegen einer Notfallinformation
wird der zweite Modus mittels eines Umschalters automatisch gewählt und die Notfallinformation
über einen HF-Sender ausgestrahlt.
[0014] Die Notfallinformation wird bei dem Verfahren codiert und auf eine vorbestimmte Bitrate
umgesetzt, die kleiner ist als die kleinste Bitrate der Rundfunksignale des ersten
Modus. Des Weiteren werden Füll-Bits in den Notfallinformations-Datenstrom eingefügt,
die die Differenz der vorbestimmten Bitrate zu den Bitraten der digitalen Rundfunksignale
ausgleichen.
[0015] Nachteil der in
EP 2 461 610 vorgeschlagenen Lösung ist es, dass die Rundfunksignale des ersten Modus als ETI-Datenstrom
zugeführt werden, was wie oben bereits ausgeführt zu dauerhaften Betriebs- und Mietkosten
für die Leitungszuführung führt. Des Weiteren erfolgt die Ausstrahlung beider Modi
zueinander zeitlich nicht synchron, wodurch erhebliche Empfangsstörungen im Überlappungsbereich
sowie während der Umschaltung zwischen den beiden Modi entstehen.
[0016] DE 197 44 420 offenbart ein Verfahren zur Lokalisierung von DAB-Inhalten, welches auf die Zuführung
des globalen Ensembles als ETI-Datenstrom verzichtet und stattdessen einen modifizierten
COFDM-Modulator im DAB-Sender verwendet, welcher auf das globale DAB-Signal bzgl.
der DAB-Rahmen synchronisiert ist und nur die CU's der auszutauschenden Inhalte aussendet.
An den Stellen der CU's, welche nicht verändert werden sollen, wird kein HF-Signal
ausgesendet. Ein DAB-Empfänger empfängt demnach im Bereich der Aussendung des lokalen
Senders sowohl lokalisierte als auch nicht lokalisierte Inhalte.
[0017] Nachteil der in
DE 197 44 420 vorgeschlagenen Lösung ist es, dass an den DAB-Empfänger erhöhte Anforderungen bezüglich
des dynamischen Empfangsverhaltens gestellt werden, denn die Feldstärken der lokalen
und globalen Signalanteile unterscheiden sich verfahrensbedingt erheblich, da mit
der Aussendung der lokalen Signalanteile die vorhandenen globalen Anteile überdeckt
werden müssen.
[0018] WO 2006/035242 offenbart ein Verfahren ähnlich
DE 197 44 420, welches ebenfalls auf die Zuführung des globalen Ensembles als ETI-Datenstrom verzichtet
und stattdessen einen frequenzselektiven Verstärker mit automatischer Verstärkungsregelung
sowie einen DAB-Empfänger verwendet. Der frequenzselektive Verstärker dient der Aufbereitung
und Einspeisung des globalen DAB-Signals in den örtlich begrenzten Bereich des lokalen
Fensters. Dieses Verfahren findet in der Technik allgemeine Anwendung und ist unter
dem Begriff Repeater bekannt.
[0019] Der DAB-Empfänger empfängt das globale DAB-Signal und leitet daraus Konfigurations-
und Synchronisationsinformationen für den lokalen Multiplexer ab. Der lokale Multiplexer
erzeugt ein alternatives Ensemble, in dem die ursprünglichen Sub-Channel Inhalte z.B.
durch Alarmmeldungen ersetzt werden, wobei für jeden Audio-Sub-Channel ein eigener
Audio-Encoder verwendet wird. Das so erzeugte lokale Ensemble wird zeitweise in den
Bereich des lokalen Fensters beispielsweise eines Autotunnels während einer Gefahrensituation
alternativ zum globalen Ensemble ausgestrahlt.
[0020] Nachteil der in
WO 2006/035242 vorgeschlagenen Lösung ist es, dass systembedingt für jeden zu ersetzenden Audio-Sub-Channel
ein eigener Audio-Encoder notwendig ist, zumindest wenn unterschiedliche Datenraten
und verschiedene Audio-Standards verwendet werden. Dies erhöht in großen bzw. komplexen
Ensembles den Aufwand erheblich.
[0021] Ist es also für das Einblenden einer Alarmmeldung in einem DAB-Signal erforderlich,
die Audio-Inhalte aller Audio-Sub-Channel zu ersetzen, so ist dazu bisher mindestens
pro Datenrate und pro Audio-Standard ein separater Audio-Encoder notwendig. Diese
Vielzahl von Audio-Encodern stellt besonders in großen und komplexen DAB-Ensembles
ein erhebliches Kostenproblem dar.
[0022] Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile nach dem Stand der Technik zu beseitigen.
Es wird insbesondere ein verbessertes Verfahren zur Lokalisierung von Inhalten in
einem DAB-Gleichwellennetz angegeben, welches zur Signalisierung von Alarminformationen
in einem Tunnel oder lokalen Fenstern geeignet ist.
[0023] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1,8 und 15 gelöst. Zweckmäßige
Ausgestaltungen der Erfindungen ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche.
[0024] Nach Maßgabe der Erfindung ist ein Verfahren zum Einblenden von Alarmmeldungen innerhalb
eines DAB-Gleichwellennetzes, insbesondere innerhalb eines Tunnels, vorgesehen, wobei
in dem DAB-Gleichwellennetz globale DAB-Signale als DAB-Ensemble ausgestrahlt werden
und ein im DAB-Gleichwellennetz betriebener Sender die globalen DAB-Signale des DAB-Gleichwellennetzes
netzsynchron mit einem erzeugten DAB-Signal überstrahlt, dessen Konfiguration aus
dem FIC des globalen DAB-Signals abgeleitet wird. Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst
die Schritte:
- (a) Verteilen (316) der einzublendenden Alarmmeldung (315) auf Audio-Encoder (317,
318, 319), die jeweils genau einen der im DAB-Ensemble enthaltenen Audio-Standards
umfassen;
- (b) Komprimieren der verteilten Alarmmeldung mittels der Audio-Encoder (317, 318,
319) auf eine Datenrate, die kleiner oder gleich der niedrigsten im DAB-Ensemble vorkommenden
Audio-Datenrate ist;
- (c) Reformatieren (324) der komprimierten Alarmmeldungen aus Schritt (b) auf jede
im DAB-Ensemble vorkommende Audio-Datenrate (321), insbesondere durch Einfügen von
Fülldaten;
- (d) Auswahl (326) jeweils einer reformatierten Alarmmeldung (325) aus Schritt (c)
pro Audio-Sub-Channel, welche die gleiche Datenrate und den gleichen Audio-Standard
wie der jeweilige Audio-Sub-Channel besitzt; und
- (e) Einblenden der im Schritt (d) ausgewählten Alarmmeldungen (327) in die jeweiligen
Audio-Sub-Channels.
[0025] Das vorgeschlagene Verfahren ermöglicht es, die Anzahl von Audio-Encodern auf einen
pro Audio-Standard zu reduzieren. Dazu wird die Alarmmeldung zunächst pro verwendeten
Audio-Standard auf die niedrigste Audio-Datenrate innerhalb des DAB-Ensembles komprimiert.
Erst beim Eintasten in die Sub-Channel wird der bereits komprimierte Audio-Datenstrom
durch einfaches Einfügen von Fülldaten an die jeweilige Datenrate der Sub-Channel
angepasst.
[0026] Die Erfindung beruht auf der Überlegung, dass die zu ersetzenden Audio-Sub-Channels
zwar unterschiedliche Datenraten besitzen, jedoch die gleiche Audio-Nachricht übertragen
werden soll. Die Qualität der Audio-Nachricht ist für den Anwendungszweck Alarmierung
jedoch von untergeordneter Bedeutung, so dass auch geringe Datenraten also hohe Kompressionen
des Audio-Datenstroms mit verminderter Audio-Qualität zulässig sind. Demnach wäre
es zulässig, die Audio-Nachricht mit einem einzigen Audio-Encoder auf eine niedrige
Datenrate mit akzeptablem Qualitätsverlust zu komprimieren und erst beim Eintasten
in die Audio-Sub-Channel die Datenrate der komprimierten Audio-Nachricht durch Einfügen
von Fülldaten auf die Datenrate des jeweiligen Audio-Sub-Channels zu erhöhen. Entscheidend
dabei ist, dass das Einfügen von Fülldaten wesentlich einfacher ist als eine Audio-Kompression
für eine Vielzahl von Sub-Channels.
[0027] Gemäß der Erfindung wird zudem kein zusätzlicher frequenzselektiver Verstärker mit
automatischer Verstärkungsregelung benötigt, um zeitweise das globale Ensemble in
den Bereich des lokalen Fensters auszustrahlen. Stattdessen werden erfindungsgemäß
der digitale Empfangszweig und der digitale Sendezweig für das globale DAB-Signal
sowie das lokale DAB-Signal gemeinsam genutzt.
[0028] Das erfindungsgemäße Verfahren kann in DAB-Gleichwellennetzen sowohl zur Versorgung
eines Tunnels mit Alarmmeldungen als auch eines lokalen Fensters angewendet werden.
Neben der Einspeisung von Alarmmeldungen kann das Verfahren auch zur Einspeisung allgemeiner
lokaler Informationen verwendet werden.
[0029] Das angegebene Verfahren hat gegenüber den bisher bekannten Lösungen den Vorteil,
dass pro Audio-Standard nur ein Audio-Encoder zur Kompression der Alarmmeldungen notwendig
ist und der sonst übliche analoge frequenzselektive Verstärker durch digitale Baugruppen
ersetzt wird.
[0030] In einer Ausführungsform umfasst Schritt (e) des erfindungsgemäßen Verfahrens folgende
Teilschritte:
(e1) Empfang eines globalen DAB-Signals (301), Filterung, Demodulation und Wandlung
in digitale IQ-Daten (303) mittels digitalem IQ-Demodulator (302), wobei die digitalen
IQ-Daten das DAB-Basisbandsignal repräsentieren;
(e2) Bestimmung des Transmissions-Modes (305) mittels Transmission-Mode-Detektor (304),
durch Auswertung der Länge des Nullsymbols innerhalb der digitalen IQ-Daten (303)
aus Teilschritt (e1);
(e3) Erzeugen eines Impulses (307) mittels Null-Symbol-Detektor (306), der den Beginn
des Nullsymbols innerhalb der digitalen IQ-Daten (303) aus Teilschritt (e1) markiert;
(e4) Analyse (308) des Phasenreferenzsymbols innerhalb der digitalen IQ-Daten (303)
aus Teilschritt (e1) und Ableiten eines Stellwertes (309) zur Frequenzkorrektur;
(e5) Demodulation (310) des FIC innerhalb der digitalen IQ-Daten (303) aus Teilschritt
(e1);
(e6) Anpassen (311) der im FIC aus Teilschritt (e5) enthaltenen FIG 0/0, indem das
Feld CIF-Count um eine Anzahl N erhöht wird, wobei N so gewählt wird, dass N*24ms
größer oder gleich der Gesamtverarbeitungszeit für den FIC ist;
(e7) Verkürzen (312) einer im FIC aus Teilschritt (e6) signalisierten Rekonfiguration
um N CIF-Rahmen, wobei N dem Wert aus Teilschritt (e6) entspricht;
(e8) Extrahieren (313) der Ensemble-Konfiguration (MCI) aus dem FIC des Teilschritts
(e7) und Einfügen dieser in die MCI-Datenbank (320);
(e9) Bestimmen der im DAB-Ensemble verwendeten Audio-Datenraten (321) und der Audio-Standards
durch Auswerten der MCI-Datenbank (320) aus Teilschritt (e8);
(e10) Bestimmen der Konfiguration (322) der im DAB-Ensemble enthaltenen Audio-Sub-Channel
durch Auswerten der MCI-Datenbank (320) aus Teilschritt (e8);
(e11) Bestimmen der Konfiguration (323) der im DAB-Ensemble enthaltenen Daten-Sub-Channel
durch Auswerten der MCI-Datenbank (320) aus Teilschritt (e8);
(e12) Generieren (328) von Fülldaten (329) für alle im DAB-Ensemble enthaltenen Daten-Sub-Channel,
entsprechend der Konfiguration aus Teilschritt (e11);
(e13) Optionales Austauschen (314) von Textinformationen der im FIC aus Teilschritt
(e7) enthaltenen FIG 1/0, FIG 1/1, FIG 1/3, FIG 1/4, FIG 1/5 und FIG 1/6;
(e14) Verzögern des Impulses (307) aus Teilschritt (e3) durch ein Verzögerungsglied
(331), so dass der ausgegebene Startimpuls (332) genau auf den Beginn des nächsten
Nullsymbols fällt;
(e15) Bilden des DAB-Basisbandsignals (334) in Form digitaler IQ-Daten mittels COFDM-Modulator
(333), durch Zusammenfassen und Modulieren des im Teilschritt (e7) oder (e13) gewonnenen
FIC (330), der im Teilschritt (e12) generierten Inhalte der Daten-Sub-Channels (329)
sowie der im Schritt (d) gebildeten Inhalte der Audio-Sub-Channels, wobei der COFDM-Modulator
(333) die Stellgrößen Transmission-Mode (305) und Frequenzkorrektur (309) einbezieht
und das Nullsymbol des DAB-Basisbandsignals (334) erst mit dem Startimpuls (332) aus
Teilschritt (e14) ausgibt.
(e16) Umschalten zwischen den digitalen IQ-Daten (303) aus Teilschritt (e1) und den
digitalen IQ-Daten (334) aus Teilschritt (e15) mittels Schalter (335) je nach Gefahrensituation
- beispielsweise im Tunnel -, wobei die Umschaltung vorzugsweise innerhalb des Nullsymbols
erfolgt;
(e17) Digitale Filterung des in Teilschritt (e16) gewählten IQ-Datenstroms mit anschließender
Modulation auf die Frequenz des DAB-Gleichwellennetzes mittels digitalem IQ-Modulator
(336);
(e18) Bilden von Taktsignalen (339, 340) für den digitalen IQ-Demodulator (302) und
den digitalen IQ-Modulator (336) mittels Oszillator (338) und Korrektur von Frequenzabweichungen
über den Stellwert (309) aus Teilschritt (e4);
(e19) und Abstrahlen des im Teilschritt (e17) erzeugten DAB-Signals (337) in einen
lokal begrenzten Bereich, insbesondere in den Bereich eines Tunnels.
[0031] Nach Maßgabe der vorliegenden Erfindung ist ferner eine Vorrichtung zum Einblenden
von Alarmmeldungen innerhalb eines DAB-Gleichwellennetzes, insbesondere innerhalb
eines Tunnels, vorgesehen, wobei in dem DAB-Gleichwellennetz globale DAB-Signale als
DAB-Ensemble ausgestrahlt werden und ein im DAB-Gleichwellennetz betriebener Sender
die globalen Signale des DAB-Gleichwellennetzes netzsynchron mit einem erzeugten DAB-Signal
überstrahlt, dessen Konfiguration aus dem FIC des globalen DAB-Signals abgeleitet
wird. Die Vorrichtung umfasst
- (A) eine Einrichtung zum Verteilen (316) der einzublendenden Alarmmeldung (315);
- (B) genau einen Audio-Encoder (317, 318, 319) für jeden im DAB-Ensemble vorkommenden
Audio-Standard, wobei diese die Alarmmeldung von (A) auf eine Datenrate komprimieren,
die kleiner oder gleich der kleinsten im Ensemble vorkommenden Audio-Datenrate ist;
- (C) eine Verarbeitungseinheit (324) zum Reformatieren der komprimierten Alarmmeldungen
von (B) auf jede im DAB-Ensemble vorkommende Audio-Datenrate mittels Einfügen von
Fülldaten;
- (D) eine Verarbeitungseinheit zur Auswahl (326) jeweils einer reformatierten Alarmmeldung
(325) von (C) pro Audio-Sub-Channel, welche die gleiche Datenrate und den gleichen
Audio-Standard wie der jeweilige Audio-Sub-Channel besitzt; und
- (E) eine Verarbeitungseinheit zum Einblenden (333) der von (D) ausgewählten Alarmmeldungen
(327) in die jeweiligen Audio-Sub-Channels.
[0032] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- den schematischen Aufbau eines DAB-Gleichwellennetzes mit lokalem Fenster nach dem
Stand der Technik,
- Fig. 2
- den schematischen Aufbau eines DAB-Repeaters mit Einsprechen nach dem Stand der Technik,
- Fig. 3
- eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Austausch von Inhalten in einem DAB-Ensemble zur Alarmierung in einem Tunnel.
[0033] Fig. 3 zeigt schematisch eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zum
Austausch von Inhalten in einem DAB-Ensemble zur Alarmierung in einem Tunnel. Dabei
wird ein globales DAB-Signal außerhalb des Tunnels mittels Richtantenne (301) empfangen
und über einen digitalen IQ-Demodulator (302) verstärkt, gefiltert und digitalisiert,
im Ergebnis liegt das so aufbereitete DAB-Basisband in Form von digitalen IQ-Daten
(303) vor.
[0034] Aus den digitalen IQ-Daten (303) wird durch Beurteilung der Nullsymbollänge der Transmission
Mode (305) mittels Transmission-Mode-Detektor (304) bestimmt.
[0035] Durch einen Nullsymbol-Detektor (306) wird der Anfang des Nullsymbols und damit der
Beginn der DAB-Rahmen in den digitalen IQ-Daten (303) bestimmt. Dabei wird der Anfang
des Nullsymbols durch einen Impuls (307) markiert. Über ein Verzögerungsglied (331)
wird der Impuls (307) derart verzögert und als Startimpuls (332) ausgegeben, dass
der Startimpuls (332) auf den Anfang des nächsten Nullsymbols fällt. Die Dauer der
Verzögerung ist dabei vom Transmission-Mode abhängig und beträgt 96ms im Mode I, 24ms
im Mode II, 24ms im Mode III und 48ms im Mode IV.
[0036] Abweichungen bzgl. der Abtastrate bzw. Frequenzabweichungen (309) werden durch Analyse
(308) des Phasenreferenzsymbols innerhalb der digitalen IQ-Daten (303) ermittelt,
beispielsweise durch Autokorrelation bzw. Korrelation mit der bekannten Sequenz für
das Phasenreferenzsymbol.
[0037] Ein Oszillator (338) liefert die Systemtakte (339 und 340) für den digitalen IQ-Demodulator
(302) und den digitalen IQ-Modulator (336). Über den Stellwert (309) wird der Oszillator
bei Frequenzabweichung entsprechend nachgeregelt.
[0038] Ein FIC-Demodulator (310) führt für die FIC-Symbole in den digitalen IQ-Daten (303)
die Demodulation durch. Der so demodulierte FIC enthält grundlegende Konfigurationsinformationen
über das DAB-Ensemble. Systembedingt ist der FIC gegenüber dem DAB-Signal (301) verzögert
und muss entsprechend korrigiert werden. Dazu wird der in der FIG 0/0 enthaltene CIF-Count
mittels erster FIC-Verarbeitungseinheit (311) um den Wert von N erhöht und die ggf.
im FIC signalisierte Rekonfiguration um N CIF-Rahmen durch die zweite FIC-Verarbeitungseinheit
(312) verkürzt. Der Wert für N wird dabei vorzugsweise so gewählt, dass N*24ms größer
oder gleich der Gesamtverzögerungszeit des FIC ist.
[0039] Die dritte FIC-Verarbeitungseinheit (313) extrahiert die Ensemble-Konfiguration (MCI)
aus dem FIC und speichert diese in der MCI-Datenbank (320) ab. Aus den darin gesammelten
Daten werden alle Audio-Datenraten (321) und die verwendeten Audio-Standards bestimmt.
Des Weiteren wird eine Liste mit Konfigurationsdaten der Audio-Sub-Channel (322) und
eine Liste mit Konfigurationsdaten der Daten-Sub-Channel (323) erstellt. Ein Generator
(328) liefert entsprechend der Konfiguration (323) für jeden Daten-Sub-Channel passende
Fülldaten (329).
[0040] Die Alarmmeldung (315) wird über einen Verteiler (316) auf die Audio-Encoder (317,
318, 319) geführt, wobei für jeden Audio-Standard nur ein Encoder vorhanden ist. Jeder
Audio-Encoder (317, 318, 319) komprimiert die Alarmmeldung auf die niedrigste im Ensemble
vorhandene Datenrate oder eine noch geringere Datenrate. Die so komprimierten Alarmmeldungen
werden in der ersten Audio-Verarbeitungseinheit (324) vermehrt und durch Einfügen
von Fülldaten an die jeweilige Datenrate entsprechend der Konfiguration (321) angepasst.
Aus diesen reformatierten Alarmmeldungen (325) wählt die zweite Audio-Verarbeitungseinheit
(326) für jeden Audio-Sub-Channel die geeignete Alarmmeldung mit der passenden Datenrate
und dem passenden Audio-Standard entsprechend der Konfiguration (322) aus.
[0041] Optional ersetzt die vierte FIC-Verarbeitungseinheit (314) die im FIC enthaltenen
Textinformationen der FIG 1/0, FIG 1/1, FIG 1/3, FIG 1/4, FIG 1/5 und FIG 1/6 durch
geeignete textuelle Hinweise und übergibt den so modifizierten FIC (330) an den COFDM-Modulator
(333).
[0042] Der COFDM-Modulator (333) fasst den FIC (330), die Daten-Sub-Channel (329) und die
Audio-Sub-Channel (327) zusammen und führt die Basisband-Modulation durch, wobei er
den Stellwert Frequenzkorrektur (309) und den Transmission-Mode beachtet. Das so modulierte
Basisband wird als Strom digitaler IQ-Daten (334) ausgegeben, wobei die Ausgabe des
enthaltenen Nullsymbols erst mit dem Startimpuls (332) beginnt.
[0043] Über den Umschalter (335) werden je nach Gefahrensituation die digitalen IQ-Daten
(303) des globalen DAB-Signals oder die IQ-Daten (334) des lokalen DAB-Signals ausgewählt,
wobei eine Umschaltung während des Nullsymbols eine Störbeeinflussung vermeidet.
[0044] Der vom Umschalter (335) ausgewählte digitale IQ-Datenstrom wird vom digitalen IQ-Modulator
(336) digital gefiltert, auf die Frequenz des DAB-Gleichwellennetzes gemischt und
analog ausgegeben. Das so erzeugte analoge DAB-Signal (337) wird ggf. weiter verstärkt
und über eine oder mehrere Antennen in den Bereich des Tunnels eingestrahlt. Ein im
Tunnel befindlicher DAB-Empfänger kann somit je nach Gefahrenlage entweder das globale
DAB-Signal oder das lokale DAB-Signal mit Alarmmeldungen empfangen.
[0045] Eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in Fig. 3 mit Bezugszeichen
(300) gekennzeichnet.
Abkürzungen
[0046]
- DAB
- Digital Audio Broadcasting
- STI
- Service Transport Interface Das STI definiert ein Datenstromformat zur Übertragung
der Audio- und Datendienste vom Studio bzw. Funkhaus zum zentralen Ensemble Multiplexer.
- ETI
- Ensemble Transport Interface Das ETI definiert ein Datenstromformat zur Übertragung
des Ensembles vom Ensemble Multiplexer zu den Sendern.
- RDI
- Receiver Data Interface Das RDI definiert ein Datenstromformat zur Übertragung der
von einem DAB-Empfänger dekodierten Daten (FIC und Sub-Channel) zu externen Audio-
bzw. Datendienstdekodern.
- EDI
- Encapsulation of DAB Interfaces Das EDI ermöglicht die Übertragung von ETI und STI
über IP-basierte Übertragungsstrecken.
- FIC
- Fast Information Channel Der FIC ist ein spezieller Übertragungskanal innerhalb eines
DAB-Signals. Er enthält insbesondere die MCI, die Service Information und die Ensemble
Information. Der FIC ist in Form von FIB's organisiert.
- FIB
- Fast Information Block Der FIB ist die Dateneinheit des FIC mit einer Länge von 32
Bytes. Er enthält dabei bis zu 30 Bytes für Nutzdaten und 2 Byte für eine Prüfsumme.
Die Nutzdaten werden mit FIG's gefüllt.
- FIG
- Fast Information Group Die FIG ist eine Informationseinheit aus einem Satz vordefinierter
Strukturen. Die FIG ist hierarchisch organisiert und wird nach Type und Extension
unterschieden. Die FIG 0/0 enthält z.B. die Ensemble Information mit Ensemble ID und
CIF-Count.
- MCI
- Multiplex Configuration Information Die MCI wird im FIC signalisiert und beschreibt
den logischen Aufbau des Ensembles.
- PRS
- Phase Reference Symbol Das PRS ist das zweite Symbol in einem DAB-Rahmen, das einen
festen vordefinierten Aufbau hat. Es wird im DAB-Empfänger als Referenz zur Dekodierung
der nachfolgenden Symbole verwendet.
- CU
- Capacity Unit Eine CU ist die kleinste adressierbare Einheit in einem DAB-Rahmen und
stellt 64bit dar.
- SAD
- Start Address in CU Die SAD beschreibt die Startposition eines Sub-Channels in Vielfache
von CU's.
- CIF
- Common Interleave Frame Der CIF beschreibt einen logischen 24ms Rahmen bestehend aus
FIC und MSC. Je nach DAB Transmission Mode bilden einer, zwei oder vier CIF's einen
DAB-Rahmen.
- MSC
- Main Service Channel Der MSC ist die Menge aller im DAB-Ensemble enthaltenen Sub-Channels.
Glossar
[0047]
- Multiplex
- ist eine Zusammenfassung verschiedener Datenströme zu einem gemeinsamen Datenstrom.
- Ensemble
- ist ein Multiplex, bestehend aus einem oder mehreren Sub-Channels, dem FIC und ggf.
weiterer Datenströme.
- Sub-Channel
- ist ein logischer Container für einen Datenstrom, der einen Audio-Service oder einen
oder mehrere Data-Services enthalten kann.
- Service
- ist ein Rundfunkprogramm.
- Audio Service
- ist ein Rundfunkprogramm, das Audio-Inhalte (z.B. Musik, Sprache) enthält.
- Data Service
- ist ein Rundfunkprogramm, das Daten-Inhalte (z.B. Webseiten, Bilder, Textnachrichten)
enthält.
- DAB-Symbol
- ist eine logische Informationseinheit, die mehrere Datenbits innerhalb eines Symboltakts
darstellt.
- Guard Interval
- ist das Schutzintervall zwischen zwei benachbarten DAB-Symbolen, welches u.a. das
Übersprechen aufeinanderfolgender Symbole vermeidet.
- Null Symbol
- ist das erste Symbol in einem DAB-Rahmen, für die Dauer des Null Symbols wird kein
Signal bzw. nur ein Signal sehr niedriger Sendeleistung ausgesendet.
- Phase Reference
- ist das zweite Symbol in einem DAB-Rahmen, das einen
- Symbol
- festen vordefinierten Aufbau hat. Es wird im DAB-Empfänger als Referenz zur Dekodierung
der nachfolgenden Symbole verwendet.
- Multiplex Configuration Information
- beschreibt die logische Struktur eines DAB-Ensembles, u.a. die Services und die Sub-Channels,
deren Position im DAB-Rahmen, deren Größe, deren Fehlerschutz und deren Inhaltstyp.
- Gleichwellennetz
- ist ein Netz von Sendern, die das gleiche Signal von verschiedenen Orten aus auf der
gleichen Frequenz ausstrahlen. Die Sender werden dazu zeitlich synchronisiert. Die
so abgestrahlten Wellen überlagern sich im Raum teilweise auch destruktiv. Durch Wahl
geeigneter Modulationsverfahren überwiegen jedoch günstige Überlagerungseffekte und
mittels Fehlerschutz können Übertragungsfehler korrigiert werden.
- Synchronität im Gleichwellennetz
- liegt vor, wenn alle benachbarten Sender ihr Signal zeitlich synchronisiert auf der
gleichen Frequenz ausstrahlen, d.h. dass die Aussendung der DAB-Rahmen zum gleichen
Zeitpunkt beginnt bzw. die zeitliche Abweichung nur einen Bruchteil des Guard Intervals
beträgt.
- lokales Fenster
- ist ein Bereich im Gleichwellennetz, bei dem einer oder mehrere Sender teilweise modifizierte
Inhalte gegenüber allen anderen Sendern des Gleichwellennetzes ausstrahlen. So werden
z.B. im Bereich des lokalen Fensters die landesweiten Nachrichten durch lokale Nachrichten
ersetzt.
- Contribution Network
- Zuführungsnetzwerk basierend auf STI, wird zwischen Service, Service Multiplexer und
Ensemble Multiplexer eingesetzt.
- Distribution Network
- Verteilnetzwerk basierend auf ETI oder EDI, wird zwischen Ensemble Multiplexer und
den Sendern zum Verteilen des DAB-Ensembles eingesetzt.
- COFDM Modulator
- ist eine Baugruppe eines DAB-Senders, der die Modulation des FIC und der Sub-Channel
durchführt, wobei ein spezielles Vielträgerverfahren dem sogenannten Coded Orthogonal
Frequency-Division Multiplexing zur Anwendung kommt.
- CIF-Rahmen
- ist eine logische Einheit, die den FIC und die Sub-Channels für 24ms DAB-Aussendung
zusammenfasst.
Bezugszeichenliste
[0048]
- 101
- Ensemble-Multiplexer
- 102
- ETI-Verteilnetzwerk
- 103
- DAB-Sender
- 104
- DAB-Empfänger
- 105
- Ausstrahlungsbereich des globalen DAB-Ensembles
- 106
- Ausstrahlungsbereich des lokalen DAB-Ensembles
- 107
- Überlappungsbereich des globalen und lokalen DAB-Ensembles
- 108
- lokaler Ensemble-Multiplexer
- 109
- lokaler Audio- bzw. Datendienst
- 110
- ETI-Verteilnetzwerk des lokalen DAB-Ensembles
- 111
- DAB-Sender
- 201
- Empfangsantenne
- 202
- Hochfrequenzverteiler
- 203
- frequenzselektiver Verstärker
- 204
- regeneriertes DAB-Signal
- 205
- Hochfrequenzumschalter
- 206
- Sendeantenne
- 207
- DAB-Empfangsmodul
- 208
- Signal mit Zeitinformation
- 209
- dekodierter FIC
- 210
- Ensemble Multiplexer
- 211
- ETI-Datenstrom
- 212
- COFDM-Modulator bzw. DAB-Kleinstleistungssender
- 213
- DAB-Signal mit Alarmmeldung
- 214
- Audioquelle mit Alarmmeldung
- 215
- Verteiler für Audiosignale
- 216
- Audio-Encoder
- 300
- erfindungsgemäße Vorrichtung
- 301
- Empfangsantenne
- 302
- digitaler IQ-Demodulator
- 303
- digitale IQ-Daten mit regeneriertem DAB-Ensemble
- 304
- Transmission-Mode-Detektor
- 305
- Stellwert für Transmission Mode
- 306
- Nullsymbol-Detektor
- 307
- Signal für Start des Nullsymbols
- 308
- Verarbeitungseinheit für PRS Analyse
- 309
- Stellwert für Frequenzkorrektur
- 310
- FIC-Demodulator
- 311
- erste FIC-Verarbeitungseinheit
- 312
- zweite FIC-Verarbeitungseinheit
- 313
- dritte FIC-Verarbeitungseinheit
- 314
- vierte FIC-Verarbeitungseinheit
- 315
- Audioquelle mit Alarmmeldung
- 316
- Verteiler für Audiosignale
- 317
- Audio-Encoder für DAB-Plus
- 318
- Audio-Encoder für DAB-Musicam
- 319
- Audio-Encoder für DMB
- 320
- MCI-Datenbasis
- 321
- Konfigurationsdaten ersten Typs
- 322
- Konfigurationsdaten zweiten Typs
- 323
- Konfigurationsdaten dritten Typs
- 324
- erste Audio-Verarbeitungseinheit
- 325
- reformatierte Audio-Datenströme
- 326
- zweite Audio-Verarbeitungseinheit
- 327
- selektierte Audio-Datenströme
- 328
- Generator für Fülldaten
- 329
- generierte Daten-Sub-Channels
- 330
- modifizierter FIC
- 331
- Verzögerungsglied
- 332
- Triggersignal für Start des DAB-Rahmen
- 333
- COFDM-Modulator
- 334
- digitale IQ-Daten mit DAB-Ensemble und Alarmmeldung
- 335
- Umschalter für digitale IQ-Daten
- 336
- digitaler IQ-Modulator
- 337
- Sendeantenne
- 338
- Oszillator
- 339
- Systemtakt für digitalen IQ-Demodulator
- 340
- Systemtakt für digitalen IQ-Modulator
1. Vorrichtung zum Einblenden von Alarmmeldungen innerhalb eines DAB-Gleichwellennetzes,
wobei in dem DAB-Gleichwellennetz globale DAB-Signale als DAB-Ensemble ausgestrahlt
werden und synchron zum DAB-Gleichwellennetz mit einem lokalen DAB-Signal überstrahlt
werden, dessen Konfiguration aus dem FIC des globalen DAB-Signals abgeleitet wird,
umfassend
(A) eine Einrichtung zum Empfang eines globalen DAB-Ensembles (301) und der Demodulation
(310) des enthaltenen FIC;
(B) eine Verarbeitungseinheit (311) zum Anpassen der im FIC enthaltenen FIG 0/0, indem
das Feld CIF-Count um eine Anzahl N erhöht wird, wobei N so gewählt wird, dass N*24ms
größer oder gleich der Gesamtverarbeitungszeit für den FIC ist; und
(C) einen COFDM-Modulator (333), welcher den FIC (330), die Audio- (327) sowie Daten-Sub-Channels
(329) zusammenfasst und die Basisband-Modulation des lokalen DAB-Signals durchführt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, weiter umfassend eine Verarbeitungseinheit (312) zur
Verkürzung einer im FIC signalisierten Rekonfiguration um N CIF-Rahmen, wobei N dem
Wert aus Anspruch 1 entspricht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, weiter umfassend eine Verarbeitungseinheit
(313) zum Extrahieren der Ensemble-Konfiguration (MCI) aus dem FIC und eine Verarbeitungseinheit
(320) zur Speicherung der MCI.
4. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, weiter umfassend eine Verarbeitungseinheit
(314) zum Austausch von Textinformationen der im FIC enthaltenen FIG 1/0, FIG 1/1,
FIG 1/3, FIG 1/4, FIG 1/5 und FIG 1/6.
5. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, weiter umfassend einen digitalen
IQ-Demodulator (302), der das empfangene globale DAB-Signal (301) verstärkt, filtert
und digitalisiert, so dass das aufbereitete DAB-Basisband in Form von digitalen IQ-Daten
(303) vorliegt.
6. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, weiter umfassend einen Umschalter
(335), der je nach Gefahrensituation die digitalen IQ-Daten (303) des globalen DAB-Signals
oder die IQ-Daten (334) des lokalen DAB-Signals auswählt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, weiter umfassend einen digitalen IQ-Modulator (336),
der die in Anspruch 6 ausgewählten digitalen IQ-Daten digital filtert, auf die Frequenz
des Gleichwellennetzes mischt und als analoges DAB-Signal (337) ausgibt.
8. Verfahren zum Einblenden von Alarmmeldungen innerhalb eines DAB-Gleichwellennetzes,
insbesondere innerhalb eines Tunnels, wobei in dem DAB-Gleichwellennetz globale DAB-Signale
als DAB-Ensemble ausgestrahlt werden und ein im DAB-Gleichwellennetz betriebener Sender
die globalen DAB-Signale des DAB-Gleichwellennetzes netzsynchron mit einem erzeugten
DAB-Signal überstrahlt, dessen Konfiguration aus dem FIC des globalen DAB-Signals
abgeleitet wird,
dadurch gekennzeichnet, dass es die Schritte
(a) Verteilen (316) der einzublendenden Alarmmeldung (315) auf Audio-Encoder (317,
318, 319), die jeweils genau einen der im DAB-Ensemble enthaltenen Audio-Standards
umfassen;
(b) Komprimieren der verteilten Alarmmeldung mittels der Audio-Encoder (317, 318,
319) auf eine Datenrate, die kleiner oder gleich der niedrigsten im DAB-Ensemble vorkommenden
Audio-Datenrate ist;
(c) Reformatieren (324) der komprimierten Alarmmeldungen aus Schritt (b) auf jede
im DAB-Ensemble vorkommende Audio-Datenrate (321);
(d) Auswahl (326) jeweils einer reformatierten Alarmmeldung (325) aus Schritt (c)
pro Audio-Sub-Channel, welche die gleiche Datenrate und den gleichen Audio-Standard
wie der jeweilige Audio-Sub-Channel besitzt; und
(e) Einblenden der im Schritt (d) ausgewählten Alarmmeldungen (327) in die jeweiligen
Audio-Sub-Channels
umfasst.
9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei das Einblenden im Schritt (e) die Teilschritte
(e1) Empfang eines globalen DAB-Signals (301), Filterung, Demodulation und Wandlung
in digitale IQ-Daten (303) mittels digitalem IQ-Demodulator (302), wobei die digitalen
IQ-Daten das DAB-Basisbandsignal repräsentieren;
(e2) Bestimmung des Transmission-Modes (305) mittels Transmission-Mode-Detektors (304),
durch Auswertung der Länge des Nullsymbols innerhalb der digitalen IQ-Daten (303)
aus Teilschritt (e1);
(e3) Erzeugen eines Impulses (307) mittels Null-Symbol-Detektors (306), der den Beginn
des Nullsymbols innerhalb der digitalen IQ-Daten (303) aus Teilschritt (e1) markiert;
(e4) Analyse (308) des Phasenreferenzsymbols innerhalb der digitalen IQ-Daten (303)
aus Teilschritt (e1) und Ableiten eines Stellwertes (309) zur Frequenzkorrektur;
(e5) Demodulation (310) des FIC innerhalb der digitalen IQ-Daten (303) aus Teilschritt
(e1);
(e6) Anpassen (311) der im FIC aus Teilschritt (e5) enthaltenen FIG 0/0, indem das
Feld CIF-Count um eine Anzahl N erhöht wird, wobei N so gewählt wird, dass N*24ms
größer oder gleich der Gesamtverarbeitungszeit für den FIC ist;
(e7) Verkürzen (312) einer im FIC aus Teilschritt (e6) signalisierten Rekonfiguration
um N CIF-Rahmen, wobei N dem Wert aus Teilschritt (e6) entspricht;
(e8) Extrahieren (313) der Ensemble-Konfiguration (MCI) aus dem FIC des Teilschritts
(e7) und Einfügen dieser in die MCI-Datenbank (320);
(e9) Bestimmen der im DAB-Ensemble verwendeten Audio-Datenraten (321) und der Audio-Standards
durch Auswerten der MCI-Datenbank (320) aus Teilschritt (e8);
(e10) Bestimmen der Konfiguration (322) der im DAB-Ensemble enthaltenen Audio-Sub-Channel
durch Auswerten der MCI-Datenbank (320) aus Teilschritt (e8);
(e11) Bestimmen der Konfiguration (323) der im DAB-Ensemble enthaltenen Daten-Sub-Channel
durch Auswerten der MCI-Datenbank (320) aus Teilschritt (e8); und
(e12) Generieren (328) von Fülldaten (329) für alle im DAB-Ensemble enthaltenen Daten-Sub-Channel,
entsprechend der Konfiguration aus Teilschritt (e11);
umfasst.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass es ferner den Schritt
(e13) Austauschen (314) von Textinformationen der im FIC aus Teilschritt (e7) enthaltenen
FIG 1/0, FIG 1/1, FIG 1/3, FIG 1/4, FIG 1/5 und FIG 1/6;
umfasst.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass es ferner die Schritte
(e14) Verzögern des Impulses (307) aus Teilschritt (e3) durch ein Verzögerungsglied
(331), so dass der ausgegebene Startimpuls (332) genau auf den Beginn des nächsten
Nullsymbols fällt;
(e15) Bilden des DAB-Basisbandsignals (334) in Form digitaler IQ-Daten mittels COFDM-Modulator
(333), durch Zusammenfassen und Modulieren des im Teilschritt (e7) oder (e13) gewonnenen
FIC (330), der im Teilschritt (e12) generierten Inhalte der Daten-Sub-Channels (329)
sowie der im Schritt (d) gebildeten Inhalte der Audio-Sub-Channels, wobei der COFDM-Modulator
(333) die Stellgrößen Transmission-Mode (305) und Frequenzkorrektur (309) einbezieht
und das Nullsymbol des DAB-Basisbandsignals (334) erst mit dem Startimpuls (332) aus
Teilschritt (e14) ausgibt;
(e16) Umschalten zwischen den digitalen IQ-Daten (303) aus Teilschritt (e1) und den
digitalen IQ-Daten (334) aus Teilschritt (e15) mittels Schalter (335) je nach Gefahrensituation;
(e17) Digitale Filterung des im Teilschritt (e16) gewählten IQ-Datenstroms mit anschließender
Modulation auf die Frequenz des DAB-Gleichwellennetzes mittels digitalem IQ-Modulator
(336);
(e18) Bilden von Taktsignalen (339, 340) für den digitalen IQ-Demodulator (302) und
den digitalen IQ-Modulator (336) mittels Oszillator (338) und Korrektur von Frequenzabweichungen
über den Stellwert (309) aus Teilschritt (e4); und
(e19) und Abstrahlen des im Teilschritt (e17) erzeugten DAB-Signals (337) in einen
lokal begrenzten Bereich;
umfasst.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass im Schritt (e16) die Umschaltung innerhalb des Nullsymbols erfolgt.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass im Schritt (e19) das Abstrahlen in den Bereich eines Tunnels erfolgt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Audio-Standards in Schritt (a) aus einer Gruppe ausgewählt sind, die Audio-Standards
nach ETSI EN 300 401 (Musicam), ETSI TS 102 563 (DAB-Plus) und ETSI TS 102 428 (DMB)
umfasst.
15. Vorrichtung zum Einblenden von Alarmmeldungen innerhalb eines DAB-Gleichwellennetzes,
insbesondere innerhalb eines Tunnels, wobei in dem DAB-Gleichwellennetz globale DAB-Signale
als DAB-Ensemble ausgestrahlt werden und ein im DAB-Gleichwellennetz betriebener Sender
die globalen Signale des DAB-Gleichwellennetzes netzsynchron mit einem erzeugten DAB-Signal
überstrahlt, dessen Konfiguration aus dem FIC des globalen DAB-Signals abgeleitet
wird,
umfassend
(A) eine Einrichtung zum Verteilen (316) der einzublendenden Alarmmeldung (315);
(B) genau einen Audio-Encoder (317, 318, 319) für jeden im DAB-Ensemble vorkommenden
Audio-Standard, wobei diese die Alarmmeldung von (A) auf eine Datenrate komprimieren,
die kleiner oder gleich der kleinsten im Ensemble vorkommenden Audio-Datenrate ist;
(C) eine Verarbeitungseinheit (324) zum Reformatieren der komprimierten Alarmmeldungen
von (B) auf jede im DAB-Ensemble vorkommende Audio-Datenrate mittels Einfügen von
Fülldaten;
(D) eine Verarbeitungseinheit zur Auswahl (326) jeweils einer reformatierten Alarmmeldung
(325) von (C) pro Audio-Sub-Channel, welche die gleiche Datenrate und den gleichen
Audio-Standard wie der jeweilige Audio-Sub-Channel besitzt; und
(E) eine Verarbeitungseinheit zum Einblenden (333) der von (D) ausgewählten Alarmmeldungen
(327) in die jeweiligen Audio-Sub-Channels.