[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Vliesbahn aus Fasern,
insbesondere aus Kunststofffasern, wobei die Fasern ausgesponnen und gekühlt werden
und als Faserablage bzw. als Vliesbahn auf einer Ablage, insbesondere auf einem Ablageband
bzw. Ablagesiebband abgelegt werden, wobei zumindest eine Vorverfestigungseinrichtung
zur Vorverfestigung der Vliesbahn vorgesehen ist und wobei zumindest eine der Vorverfestigungseinrichtung
nachgeschaltete erste Kalanderwalze zur Verfestigung der Vliesbahn vorhanden ist.
Die Erfindung betrifft fernerhin eine Vorrichtung zur Herstellung einer Vliesbahn
aus Fasern.
[0002] Verfahren und Vorrichtungen der vorstehend beschriebenen Art sind aus der Praxis
in unterschiedlichen Ausführungsformen bekannt. Im Zuge des Kalandrierens der Vliesbahn
mittels einer Kalanderwalze kann es im laufenden Betrieb erforderlich werden die Kalanderwalze
auszutauschen. Ein solcher Fall liegt beispielsweise dann vor, wenn die Eigenschaften
der Kalanderwalze im Hinblick auf die zu fertigende Vliesbahn verändert werden sollen.
Ein solcher Fall liegt beispielsweise dann vor, wenn die Kalandergravur gewechselt
werden soll um die Haptik, die Weichheit und das Aussehen der Vliesbahn zu variieren.
Ein Kalanderwalzenwechsel kann auch aufgrund des Verschleißes einer Kalanderwalze
vorgenommen werden. Das Problem eines solchen Kalanderwalzenwechsels besteht darin,
dass für den Wechsel in der Regel der laufende Betrieb der Anlage unterbrochen werden
muss und somit nachteilhaft lange Produktionsunterbrechungen resultieren.
[0003] Es sind bereits Lösungskonzepte vorgestellt worden, bei denen von einem Kalanderwalzenpaar
die obere, zu wechselnde Kalanderwalze ausgeschwenkt wird und stattdessen eine zweite
obere Kalanderwalze an die untere Kalanderwalze angeschwenkt wird. Durch eine solche
Lösung kann die Produktionsunterbrechung bei der Vliesbahnherstellung verkürzt werden.
Nichtsdestoweniger muss auch hier der Betrieb unterbrochen werden, so dass es Stillstandzeiten
gibt, in denen nicht kalandriert werden kann und somit keine bestimmungsgemäße Vliesproduktion
erfolgen kann. Im Übrigen ist dieses vorgeschlagene Lösungskonzept störanfällig und
mit Zwängen behaftet. Dementsprechend besteht im Hinblick auf einen funktionssicheren
Kalanderwalzenwechsel Verbesserungsbedarf.
[0004] Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten
Art anzugeben, bei dem ein einfacher, zügiger und funktionssicherer Kalanderwalzenwechsel
im laufenden Betrieb ohne Stillstandzeiten der Vorrichtung durchgeführt werden kann.
Der Erfindung liegt weiterhin das technische Problem zugrunde, eine entsprechende
Vorrichtung anzugeben.
[0005] Zur Lösung des technischen Problems lehrt die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
einer Vliesbahn aus Fasern, insbesondere aus Kunststofffasern, wobei die Fasern ausgesponnen
und gekühlt werden und als Faserablage bzw. als Vliesbahn auf einer Ablage, insbesondere
auf einem Ablageband bzw. Ablagesiebband abgelegt werden,
wobei zumindest eine Vorverfestigungseinrichtung zur Vorverfestigung der Vliesbahn
vorgesehen ist und wobei zumindest eine der Vorverfestigungseinrichtung nachgeschaltete
erste Kalanderwalze zur Verfestigung der Vliesbahn vorhanden ist,
wobei die erste Kalanderwalze im laufenden Verfahrensbetrieb gegen eine zweite Kalanderwalze
ausgetauscht wird (Kalanderwalzenwechsel), wobei die erste Kalanderwalze von der Vliesbahn
entfernt wird, wobei während des Kalanderwalzenwechsels die Vorverfestigung der Vliesbahn
verstärkt wird und wobei nach dem Einbringen der zweiten Kalanderwalze die Vorverfestigung
der Vliesbahn wieder reduziert wird.
[0006] Zweckmäßigerweise wird zur Verfestigung der Vliesbahn mit einem Kalanderwalzenpaar
aus einer oberen Kalanderwalze und einer damit wechselwirkenden unteren Kalanderwalze
gearbeitet. Beide Kalanderwalzen bilden einen Nip zum Durchleiten und Verfestigen
der Vliesbahn. Zumindest eine Kalanderwalze kann eine Gravur aufweisen und zumindest
eine Kalanderwalze ist vorzugsweise beheizt. Nach bevorzugter Ausführungsform der
Erfindung wird die erste obere Kalanderwalze des Kalanderwalzenpaars gegen eine zweite
obere Kalanderwalze ausgetauscht. Dazu erfolgt zweckmäßigerweise ein Ausschwenken
der ersten oberen Kalanderwalze und somit ein Entfernen dieser oberen Kalanderwalze
von der unteren Kalanderwalze. Vorzugsweise wird anschließend die zweite obere Kalanderwalze
eingeschwenkt und in Wechselwirkung mit der unteren Kalanderwalze gebracht. Das Einschwenken
bzw. Ausschwenken der Kalanderwalzen erfolgt zweckmäßigerweise mittels Schwenkeinrichtungen
bzw. Schwenkhebeln oder dergleichen Einrichtungen. Das zumindest eine Kalanderwalzenpaar
dient als zumindest eine Endverfestigungsstufe für die Vliesbahn.
[0007] Es liegt weiterhin im Rahmen der Erfindung, dass der Kalanderwalzenwechsel im laufenden
Verfahrensbetrieb online und insbesondere im Hinblick auf die Förderung bzw. Weiterförderung
der Vliesbahn unterbrechungsfrei erfolgt. Im Rahmen der Erfindung kann die Vliesbahn
während des Kalanderwalzenwechsels weiter produziert und weiter gefördert werden ohne
dass ein Abfahren und ein erneutes Anfahren der zugehörigen Vorrichtung erforderlich
ist.
[0008] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass beim Entfernen bzw. Ausschwenken
einer auszutauschenden Kalanderwalze die auf die Vliesbahn durch den Kalander einwirkenden
Transportkräfte unmittelbar entfallen. Dies führt dazu, dass die weiteren Transportkomponenten
der Vorrichtung einen deutlich größeren Zug auf die Vliesbahn leisten müssen. Beim
Entfernen bzw. Ausschwenken der Kalanderwalze ändern sich die mechanischen Eigenschaften
der Vliesbahn, insbesondere fällt der E-Modul drastisch ab. Dadurch ist die Dehnung
selbst bei kleinen Kräften viel höher. Diese Effekte führen in der Regel dazu, dass
sich die Eigenschaften der hergestellten Vliesbahn nachteilhaft verändern und/oder
dass die Vliesbahn ohne geeignete Maßnahmen beschädigt wird bzw. zerreißt. - Der Erfindung
liegt nun die Erkenntnis zugrunde, dass aufgrund der erfindungsgemäßen Maßnahmen eine
Fortführung der Vliesbahnproduktion und Vliesbahnförderung möglich ist ohne dass sich
die Vlieseigenschaften in nachteilhafter Weise verändern und ohne dass die Vliesbahn
beschädigt wird oder abreißt. Überraschenderweise kann dieses vorteilhafte Ergebnis
mit sehr einfachen und wenig aufwendigen Maßnahmen erzielt werden, indem die Vorverfestigung
der Vliesbahn verstärkt wird.
[0009] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Fasern bzw. die Kunststofffasern als Endlosfasern bzw. als Endlosfilamente
ausgesponnen werden und insbesondere mittels einer Spinnerette ausgesponnen werden.
Solche Endlosfilamente unterscheiden sich aufgrund ihrer quasi endlosen Länge von
Stapelfasern, die deutlich geringere Längen von beispielsweise 10 bis 60 mm aufweisen.
- Gemäß einer empfohlenen Ausführungsform der Erfindung werden die Filamente in Form
von Monokomponentenfilamenten ersponnen. Eine besondere Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, dass als Fasern bzw. als Endlosfilamente Bikomponentenfilamente
bzw. Mehrkomponentenfilamente ersponnen werden. Zweckmäßigerweise werden die Fasern
bzw. Filamente vor ihrer Ablage auf dem Ablageband bzw. Ablagesiebband verstreckt.
Nach einer besonders empfohlenen Ausführungsform der Erfindung werden die Fasern als
Endlosfilamente ersponnen und als Spunbond-Vliesbahn oder als Meltblown-Vliesbahn
hergestellt. Im Rahmen der Erfindung kann problemlos mit Mehrbalken-Anlagen bzw. Mehrbalken-Vorrichtungen
gearbeitet werden.
[0010] Erfindungsgemäß wird für den Kalanderwalzenwechsel die Vorverfestigung der Vliesbahn
verstärkt. Zweckmäßigerweise wird die Vorverfestigung bereits vor bzw. kurz vor Entfernung
der ersten Kalanderwalze von der Vliesbahn verstärkt. Es liegt im Rahmen der Erfindung,
dass nach dem Einbringen der zweiten Kalanderwalze die Vorverfestigung der Vliesbahn
wieder reduziert wird und insbesondere wieder auf die Vorverfestigung vor dem Kalanderwalzenwechsel,
bzw. vor dem Verstärken der Vorverfestigung reduziert wird. Der Erfindung liegt insoweit
die Erkenntnis zugrunde, dass bei dieser Verfahrensweise ein reibungsloser Übergang
bei der Vliesproduktion möglich ist.
[0011] Gemäß einer empfohlenen Ausführungsform weist die Vorverfestigungseinrichtung zumindest
eine auf die Vliesbahn einwirkende Andrückwalze bzw. beheizte Andrückwalze auf. Vorzugsweise
wird die Vorverfestigung mit der Andrückwalze vor bzw. während des Kalanderwalzenwechsels
erhöht und dazu wird bevorzugt die Temperatur und/oder der Kompaktierdruck bzw. der
Liniendruck der Andrückwalze erhöht. Die Temperatur wird zweckmäßigerweise mittels
einer Regeleinrichtung eingestellt. Der Kompaktierdruck bzw. Liniendruck kann mechanisch,
pneumatisch oder elektro-mechanisch gewählt werden. Es liegt im Rahmen der Erfindung,
dass nach dem Kalanderwalzenwechsel die Vorverfestigung mit der Andrückwalze wieder
reduziert wird und zwar zweckmäßigerweise auf den Wert der Vorverfestigung bzw. auf
etwa den Wert der Vorverfestigung vor der Erhöhung der Vorverfestigung bzw. vor dem
Kalanderwalzenwechsel.
[0012] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Vorverfestigungseinrichtung
zumindest eine zusätzliche Vorverfestigungskomponente auf. Zweckmäßigerweise wird
diese zumindest eine zusätzliche Vorverfestigungskomponente (kurz) vor bzw. während
des Kalanderwalzenwechsels für die zusätzliche Vorverfestigung der Vliesbahn aktiviert.
Empfohlenermaßen wird die Vorverfestigung mit der zumindest einen zusätzlichen Vorverfestigungskomponente
nach dem Kalanderwalzenwechsel wieder deaktiviert und zwar bevorzugt wieder auf die
Vorverfestigung vor dem Kalanderwalzenwechsel reduziert.
[0013] Gemäß einer Ausführungsvariante der Erfindung ist die zumindest eine zusätzliche
Vorverfestigungskomponente zumindest eine Presswalze, die (kurz) vor bzw. während
des Kalanderwalzenwechsels zur zusätzlichen Kompaktierung der Vliesbahn in Kontakt
mit der Vliesbahn gebracht wird. Es liegt dabei im Rahmen der Erfindung, dass ein
Presswalzenpaar als zusätzliche Vorverfestigungskomponente (kurz) vor bzw. während
des Kalanderwalzenwechsels zur zusätzlichen Kompaktierung der Vliesbahn in Eingriff
mit der Vliesbahn gebracht wird. - Eine alternative oder zusätzliche Ausführungsvariante
zeichnet sich dadurch aus, dass die zumindest eine zusätzliche Vorverfestigungskomponente
eine Kleber-Auftragseinrichtung ist und zwar insbesondere eine Sprühkleber-Auftragseinrichtung.
Mit dieser zusätzlichen Vorverfestigungskomponente wird zweckmäßigerweise (kurz) vor
bzw. während des Kalanderwalzenwechsels für die zusätzliche Vorverfestigung der Vliesbahn
Kleber bzw. Sprühkleber auf die Vliesbahn aufgebracht. - Alternativ oder zusätzlich
ist als zusätzliche Vorverfestigungskomponente eine Heißluftverfestigungseinrichtung
vorhanden, mit der (kurz) vor bzw. während des Kalanderwalzenwechsels die Vliesbahn
für die zusätzliche Vorverfestigung mit Heißluft beaufschlagt wird. - Es liegt im
Rahmen der Erfindung, dass eine solche Vorverfestigungskomponente bzw. die Vorverfestigungskomponenten
nach dem Kalanderwalzenwechsel wieder deaktiviert wird/werden und dass die Vorverfestigung
dann zweckmäßigerweise auf bzw. in etwa auf die Vorverfestigung vor dem Kalanderwalzenwechsel
bzw. vor der zusätzlichen Vorverfestigung reduziert wird.
[0014] Gemäß einer empfohlenen Ausführungsform der Erfindung wird - zusätzlich zu der Verstärkung
der Vorverfestigung - für die Zeit des Kalanderwalzenwechsels die Bahngeschwindigkeit
der Vliesbahn bzw. die Anlagengeschwindigkeit erhöht. Eine besonders bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass während des Kalanderwalzenwechsels
die Bahngeschwindigkeit der Vliesbahn zwischen der Ablage und einer Aufnahmeeinrichtung
für die Vliesbahn - insbesondere einer Wickeleinrichtung für die Vliesbahn - erhöht
wird. Gemäß einer besonders empfohlenen Ausführungsform wird im Zuge des Kalanderwalzenwechsels
zusätzlich zu der Verstärkung der Vorverfestigung lediglich die Bahngeschwindigkeit
der Vliesbahn erhöht und es werden keine weiteren Anlagenparameter bzw. Vorrichtungsparameter
verändert bzw. im Wesentlichen verändert. Grundsätzlich könnten aber auch weitere
Anlagenparameter während des Kalanderwalzenwechsels geändert werden. Dazu kann zweckmäßigerweise
in einer Steuer- und/oder Regeleinrichtung eine Betriebsart "Walzenwechsel" angewählt
werden. Die zu ändernden Anlagenparameter bzw. Vorrichtungsparameter sind in dieser
Betriebsart definiert und können bevorzugt programmgesteuert an die Vorrichtung übergeben
werden.
[0015] Wie oben bereits angedeutet, liegt der Erfindung im Hinblick auf die Vliesbahngeschwindigkeit
(Bahngeschwindigkeit) die Erkenntnis zugrunde, dass nach dem Entfernen der ersten
Kalanderwalze und vor dem Einbringen der zweiten Kalanderwalze die von dem Kalander
aufgebrachten Transportkräfte auf die Vliesbahn schlagartig entfallen. Dementsprechend
müssen die auf die Vliesbahn arbeitenden Anlagenkomponenten einen höheren Zug leisten.
Erfolgt dies nicht, resultiert daraus häufig ein Durchhängen der Vliesbahn. Um hier
eine Ausgleichsmöglichkeit zu schaffen wird nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung
zusätzlich zu der Erhöhung der Vorverfestigung im Zuge des Kalanderwalzenwechsels
die Bahngeschwindigkeit der Vliesbahn erhöht und dabei werden bevorzugt keine oder
möglichst wenige weiteren Anlagenparameter verändert. Zweckmäßigerweise wird die Bahngeschwindigkeit
nach dem Kalanderwalzenwechsel wieder reduziert, insbesondere auf den Wert der Bahngeschwindigkeit
bzw. in etwa auf den Wert der Bahngeschwindigkeit vor dem Kalanderwalzenwechsel reduziert
[0016] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass während bzw. im Zuge des Kalanderwalzenwechsels
die Rotationsgeschwindigkeit zumindest eines Teils der zwischen der Ablage und der
Aufnahmeeinrichtung bzw. Wickeleinrichtung vorgesehenen rotierenden und in Kontakt
mit der Vliesbahn stehenden Anlagenkomponenten - insbesondere Walzen bzw. Rollen -
erhöht wird. Gemäß einer Ausführungsform wird die Rotationsgeschwindigkeit aller genannten
rotierenden Anlagenkomponenten zur Erhöhung der Bahngeschwindigkeit erhöht. Es liegt
im Rahmen der Erfindung, dass zusätzlich zu der Verstärkung der Vorverfestigung alle
Antriebe der erfindungsgemäßen Vorrichtung, die für die Vliesbahngeschwindigkeit verantwortlich
sind, so angepasst werden, dass die Vliesbahngeschwindigkeit entsprechend erhöht wird.
Zur Unterstützung dieser Maßnahmen wird im Zuge der Erhöhung der Bahngeschwindigkeit
ein Vliesbahnabschnitt in einer Tänzereinrichtung mit zumindest einer Tänzerwalze
kontinuierlich zwischengespeichert. Diese Maßnahme gewährleistet, dass während des
Kalanderwechsels und nach der Erhöhung der Bahngeschwindigkeit vorübergehend eine
gewisse Vliesbahnlänge in der Tänzereinrichtung aufgenommen werden kann. Zweckmäßigerweise
wird die Vliesbahnspannung während des Kalanderwalzenwechsels gemessen bzw. überwacht
und in Abhängigkeit davon werden die die Vliesbahngeschwindigkeit bestimmenden Anlagenkomponenten
bzw. Antriebe gesteuert und/oder geregelt.
[0017] Als Alternative oder zusätzlich zur Erhöhung der Bahngeschwindigkeit beim Kalanderwalzenwechsel
kann man auch im Zuge des Kalanderwalzenwechsels mit einem Anfahrvlies (sogenannter
"Vorläufer") arbeiten. Dazu wird eine bereits verfestigte Anfahrvliesbahn in die Vorrichtung
eingebracht und auf diesem Anfahrvlies wird die Faserablage aufgebracht bzw. aufgewickelt.
Zweckmäßerweise beginnt der Kalanderwalzenwechsel, wenn das Anfahrvlies die Aufnahmeeinrichtung
bzw. die Wickeleinrichtung für die Vliesbahn erreicht hat. Bei dieser Vorgehensweise
kann man grundsätzlich auf die Erhöhung der Bahngeschwindigkeit während des Kalanderwalzenwechsels
verzichten.
[0018] Im Normalbetrieb wird bei der Herstellung der Vliesbahn ein Teil der Transportkräfte
von dem Kalander übernommen. Wenn im Zuge des Kalanderwalzenwechsels keine Kalandrierung
stattfindet, entfällt dieser Anteil der von dem Kalander aufgebrachten Transportkräfte.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass im Zuge des Kalanderwalzenwechsels
dieser fehlende Anteil der Kräfte bzw. Transportkräfte durch zusätzliche Maßnahmen
erbracht bzw. ausgeglichen werden muss.
[0019] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass als Ablage für die Fasern ein Ablagesiebband
eingesetzt wird und dass zweckmäßigerweise die Vliesbahn vor der Übergabe an die zumindest
eine Kalanderwalze von dem Ablagesiebband abgelöst wird. Vorzugsweise wird während
des Kalanderwalzenwechsels die Ablösung der Vliesbahn mittels einer zusätzlichen Ablöseeinrichtung
unterstützt. Eine bewährte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
dass zur Unterstützung der Ablösung der Vliesbahn von dem Ablageband bzw. von dem
Ablagesiebband während des Kalanderwalzenwechsels zumindest eine zusätzliche Abzugswalze
zugeschaltet wird und in Kontakt mit der Vliesbahn gebracht wird. Gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform wird die zusätzliche Abzugswalze unter Bildung eines Abzugsnips für
die Vliesbahn mit einer - vorzugsweise bereits vorher aktiven - Kühlwalze für die
Kühlung der Vliesbahn in Kontakt gebracht. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass
im Zuge der Vliesbahnherstellung dem Ablagesiebband und zweckmäßigerweise dem Kalander
Kühlwalzen nachgeschaltet sind, die bevorzugt als S-Walzenabzug ausgebildet sind.
Zur Unterstützung der Ablösung der Vliesbahn von dem Ablagesiebband wird gemäß einer
empfohlenen Ausführungsform der Erfindung über der ersten oberen Walze bzw. Kühlwalze
des S-Walzenabzugs eine zusätzliche Abzugwalze vorgesehen, die zur Vorbereitung des
Kalanderwalzenwechsels und während des Kalanderwalzenwechsels auf die obere Walze
bzw. Kühlwalze abgesetzt wird und dabei zweckmäßigerweise einen Abzugsnip bildet,
der das Ablösen der Vliesbahn von dem Ablageband bzw. Ablagesiebband unterstützt.
[0020] Nach empfohlener Ausführungsform der Erfindung wird der Kalanderwalzenwechsel bei
einer Vliesbahngeschwindigkeit von 80 bis 400 m/min, bevorzugt 100 bis 350 m/min und
sehr bevorzugt 100 bis 300 m/min durchgeführt. Dieses Zeitfenster hat sich im Rahmen
der erfindungsgemäßen Verfahrensweise besonders bewährt.
[0021] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass nach Abschluss des Kalanderwalzenwechsels
die zur Vorbereitung des Kalanderwalzenwechsels bzw. während des Kalanderwalzenwechsels
veränderten Vorrichtungsparameter wieder zurückgesetzt werden bzw. wieder an den Normalbetrieb
angepasst werden. Im Zuge des Abschlusses des Kalanderwalzenwechsels werden im Übrigen
zweckmäßigerweise die für die anschließende Kalandrierung eingesetzten Kalanderwalzen
auf die Vliesbahngeschwindigkeit bzw. auf die Siebbandgeschwindigkeit - bevorzugt
zusätzlich mit einer einstellbaren Voreilung - beschleunigt und anschließend zusammengefahren
sowie mit Druck beaufschlagt. Die Vliesbahnherstellung wird dann vorzugsweise mit
den ursprünglichen Verfahrensparametern bzw. Vorrichtungsparametern fortgeführt.
[0022] Gegenstand der Erfindung ist auch eine Vorrichtung zur Herstellung einer Vliesbahn
aus Fasern, vorzugsweise aus Kunststofffasern und besonders bevorzugt aus Endlosfilamenten
aus Kunststofffasern, wobei eine Spinneinrichtung bzw. eine Spinnerette zum Ausspinnen
der Fasern und eine Kühlvorrichtung zum Kühlen der Fasern vorhanden ist, sowie eine
Ablage zur Ablage der Fasern zur Vliesbahn vorgesehen ist,
wobei zumindest eine Vorverfestigungseinrichtung für die Vorverfestigung der Vliesbahn
vorhanden ist sowie zumindest eine der Vorverfestigungseinrichtung nachgeschaltete
erste Kalanderwalze zur Verfestigung der Vliesbahn,
wobei zumindest eine Kalanderwalzenwechselvorrichtung für den Austausch der ersten
Kalanderwalze gegen eine zweite Kalanderwalze vorhanden ist, und wobei die Vorrichtung
fernerhin folgendes umfasst:
- zumindest eine Steuer- und/oder Regeleinrichtung zur Steuerung und/oder Regelung der
Intensität der Vorverfestigung - und vorzugweise zur Steuerung und/oder Regelung der
Bahngeschwindigkeit der Vliesbahn und/oder der Bahnspannung der Vliesbahn - während
des Kalanderwalzenwechsels,
und/oder
- zumindest eine zusätzliche Vorverfestigungskomponente für eine zusätzliche Vorverfestigung
der Vliesbahn während des Kalanderwalzenwechsels,
und/oder
- zumindest eine Ablöseeinrichtung zur Unterstützung der Ablösung der Vliesbahn von
dem Ablagesiebband während des Kalanderwalzenwechsels.
[0023] Es wurde bereits oben dargelegt, dass das erfindungsgemäße Verfahren nach einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung als Spunbond-Verfahren zur Herstellung eines Spunbond-Vlieses
durchgeführt wird. Im Rahmen einer entsprechenden Spunbond-Vorrichtung zur Erzeugung
eines solchen Spunbond-Vlieses bzw. einer Spunbond-Vliesbahn werden zunächst Endlosfilamente
mittels zumindest einer Spinnerette ersponnen und daraufhin in einer Kühlvorrichtung
gekühlt. Anschließend durchlaufen die Filamente eine Verstreckeinrichtung zum Verstrecken
der Filamente. Die verstreckten Filamente werden auf der Ablage - insbesondere auf
dem Ablageband bzw. Ablagesiebband - als Vliesbahn bzw. als Spinnvlies abgelegt.
[0024] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist in diesem Zusammenhang
dadurch gekennzeichnet, dass das Aggregat aus der Kühlvorrichtung und der Verstreckeinrichtung
als geschlossenes Aggregat ausgebildet ist, wobei außer der Zufuhr der Kühlluft in
die Kühlvorrichtung keine weitere Luftzufuhr in das geschlossene Aggregat stattfindet.
- Zweckmäßigerweise ist zwischen der Verstreckeinrichtung und der Ablage, insbesondere
dem Ablageband bzw. Ablagesiebband zumindest ein Diffusor zwischengeschaltet. Die
aus der Verstreckeinrichtung austretenden Fasern bzw. Endlosfilamente werden durch
diesen Diffusor hindurchgeführt und dann auf der Ablage, insbesondere auf dem Ablageband
bzw. Ablagesiebband abgelegt. Im Anschluss daran erfolgt eine Vorverfestigung und
eine Verfestigung durch Kalandrieren.
[0025] Eine weitere empfohlene Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
dass das erfindungsgemäße Verfahren als Meltblown-Verfahren durchgeführt wird und
ein Meltblown-Vlies hergestellt wird. - Grundsätzlich können im Rahmen der Erfindung
Vliesbahnen aus Bikomponentenfilamenten bzw. Mehrkomponentenfilamenten erzeugt werden.
Insbesondere auch für solche Vliesbahnen eignen sich die erfindungsgemäßen Maßnahmen
hervorragend. Es liegt im Übrigen im Rahmen der Erfindung, dass im Zuge des erfindungsgemäßen
Verfahrens Fasern bzw. Filamente aus thermoplastischem Kunststoff erzeugt werden.
Bei dem Kunststoff der Kunststofffasern handelt es sich vorzugsweise um ein Polyolefin,
insbesondere um Polyethylen und/oder um Polypropylen. Grundsätzlich können aber auch
andere thermoplastische Kunststoffe zur Erzeugung der Fasern bzw. Filamente der erfindungsgemäßen
Vliesbahn eingesetzt werden.
[0026] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass im Rahmen des erfindungsgemäßen
Verfahrens und mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ein einfacher und schneller Kalanderwalzenwechsel
möglich ist, ohne dass die Produktion der Vliesbahn unterbrochen werden muss. Mit
den erfindungsgemäßen Maßnahmen kann eine kontinuierliche Weiterproduktion der Vliesbahn
gewährleistet werden. Die dazu erforderlichen erfindungsgemäßen Maßnahmen zeichnen
sich durch Einfachheit und geringen Aufwand aus. Die erfindungsgemäße zusätzliche
Vorverfestigung kann zügig und ohne Probleme realisiert werden. Bei den für den Kalanderwechsel
zu ergreifenden Maßnahmen handelt es sich entweder um relativ einfache Steuer- und/oder
Regelmaßnahmen oder um die Zuschaltung einfacher zusätzlicher Anlagenkomponenten.
Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens ist ein problemloser Übergang von der normalen
Vliesproduktion zum Kalanderwalzenwechsel möglich und ein ebenso reibungsloser Übergang
vom Kalanderwalzenwechsel erneut zum Normalbetrieb. Diese Übergänge sind mit Hilfe
der erfindungsgemäßen Maßnahmen ohne Störungen oder Zwänge möglich. Im Ergebnis zeichnet
sich das erfindungsgemäße Verfahren und zeichnet sich die erfindungsgemäße Vorrichtung
durch Einfachheit, geringen Aufwand und Kostengünstigkeit aus.
[0027] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Die einzige Figur zeigt in schematischer Darstellung einen
Vertikalschnitt durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
[0028] In der Figur ist eine Vorrichtung zur Herstellung eines Spunbond-Vliesbahn 1 aus
Endlosfilamenten 2 dargestellt, wobei es sich bei den Endlosfilamenten 2 bevorzugt
und im Ausführungsbeispiel um Filamente 2 aus thermoplastischem Kunststoff handelt.
Vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel werden die Filamente 2 mittels einer Spinneinrichtung
bzw. Spinnerette 3 ersponnen und anschließend in einer Kühlvorrichtung 4 gekühlt.
An die Kühlvorrichtung 4 schließt in Strömungsrichtung der Filamente 2 eine Verstreckeinrichtung
5 zur Verstreckung der Filamente 2 auf. Diese Verstreckeinrichtung 5 weist vorzugsweise
und im Ausführungsbeispiel einen in Strömungsrichtung der Filamente 2 konvergierenden
Zwischenkanal 6 auf sowie einen daran anschließenden Verstreckkanal 7. Empfohlenermaßen
und im Ausführungsbeispiel ist das Aggregat aus der Kühlvorrichtung 4 und der Verstreckeinrichtung
5 als geschlossenes System ausgebildet. In diesem geschlossenen System findet außer
der Zuführung der Kühlluft bzw. Prozessluft in der Kühlvorrichtung 4 keine weitere
Luftzufuhr statt. Nach bevorzugter Ausführungsform und im Ausführungsbeispiel schließt
in Strömungsrichtung der Filamente 2 an die Verstreckeinrichtung 5 ein Diffusor 8
an. Zweckmäßigerweise und im Ausführungsbeispiel werden die Filamente 2 im Anschluss
an den Diffusor 8 auf einem Ablagesiebband 9 zur Vliesbahn 1 abgelegt. Bei dem Ablagesiebband
9 handelt es sich bevorzugt und im Ausführungsbeispiel um ein endlos umlaufendes Ablagesiebband
9.
[0029] Die abgelegte Vliesbahn 1 wird empfohlenermaßen und im Ausführungsbeispiel in einer
Vorverfestigungseinrichtung 10 mit zwei Andrückwalzen 11 vorverfestigt. Im Anschluss
daran wird die vorverfestigte Vliesbahn 1 zweckmäßigerweise und im Ausführungsbeispiel
in einer Kalandereinrichtung 12 mit einer ersten oberen Kalanderwalze 13 und einer
unteren Kalanderwalze 14 verfestigt. In der Figur ist angedeutet worden, dass die
erste obere Kalanderwalze 13 im laufenden Verfahrensbetrieb gegen eine zweite obere
Kalanderwalze 15 ausgetauscht wird (Kalanderwalzenwechsel). Dabei wird die erste obere
Kalanderwalze 13 von der Vliesbahn 1 entfernt und erst danach in die zweite obere
Kalanderwalze 15 in Kontakt mit der unteren Kalanderwalze 14 gebracht. Dadurch ergibt
sich ein Zeitraum, in dem keine Kalandrierung der Vliesbahn 1 stattfindet. Dementsprechend
entfällt die Transportkraft der Kalandereinrichtung 12 auf die Vliesbahn 1. Daraus
resultierend müssen die weiteren Förderkomponenten für die Vliesbahn 1 eine höhere
Kraft bzw. Abzugkraft aufbringen. Das kann zu Beschädigungen bzw. zu einem Zerreißen
der Vliesbahn 1 führen.
[0030] Um hier Abhilfe zu schaffen, wird erfindungsgemäß während des Kalanderwalzenwechsels
die Vorverfestigung der Vliesbahn 1 verstärkt und zweckmäßigerweise wird nach dem
Einbringen der zweiten oberen Kalanderwalze 15 diese verstärkte Vorverfestigung der
Vliesbahn 1 wieder reduziert.
[0031] Im Ausführungsbeispiel nach der Figur weist die Vorverfestigungseinrichtung 10 zwei
auf die Vliesbahn 1 einwirkende Andrückwalzen 11 auf. Es liegt im Rahmen der Erfindung,
dass die Vorverfestigung mit den Andrückwalzen 11 während des Kalanderwalzenwechsels
erhöht wird. Vorzugsweise wird dazu die Temperatur und/oder der Kompaktierdruck der
Andrückwalzen 11 erhöht. - Nach einer bevorzugten Ausführungsform und im Ausführungsbeispiel
weist die Vorverfestigungseinrichtung 10 zumindest eine zusätzliche Vorverfestigungskomponente
auf, die während des Kalanderwalzenwechsels zur zusätzlichen Vorverfestigung der Vliesbahn
1 aktiviert wird. Nach einer Ausführungsform und im Ausführungsbeispiel gemäß der
Figur handelt es sich bei der zusätzlichen Vorverfestigungseinrichtung um eine Heißluftverfestigungseinrichtung
16 mit der während des Kalanderwalzenwechsels die Vliesbahn 1 zur zusätzlichen Vorverfestigung
mit Heißluft beaufschlagt wird.
1. Verfahren zur Herstellung einer Vliesbahn (1) aus Fasern, insbesondere aus Kunststofffasern,
wobei die Fasern ausgesponnen und gekühlt werden und als Faserablage bzw. als Vliesbahn
(1) auf einer Ablage, insbesondere auf einem Ablageband abgelegt werden,
wobei zumindest eine Vorverfestigungseinrichtung (10) zur Vorverfestigung der Vliesbahn
(1) vorgesehen ist und wobei zumindest eine der Vorverfestigungseinrichtung (10) nachgeschaltete
erste Kalanderwalze (13) zur Verfestigung der Vliesbahn vorhanden ist,
wobei die erste Kalanderwalze (13) im laufenden Verfahrensbetrieb gegen eine zweite
Kalanderwalze (15) ausgetauscht wird (Kalanderwalzenwechsel), wobei die erste Kalanderwalze
(13) von der Vliesbahn (1) entfernt wird, wobei während des Kalanderwalzenwechsels
die Vorverfestigung der Vliesbahn (1) verstärkt wird und wobei nach dem Einbringen
der zweiten Kalanderwalze (15) die Vorverfestigung der Vliesbahn (1) wieder reduziert
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Fasern vor der Ablage verstreckt werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei als Fasern Endlosfilamente (2)
ersponnen werden und als Spunbond-Vliesbahn oder als Meltblown-Vliesbahn abgelegt
werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Vorverfestigungseinrichtung
(10) zumindest eine auf die Vliesbahn (1) einwirkende Andrückwalze (11) aufweist,
wobei die Vorverfestigung mit der Andrückwalze (11) während des Kalanderwalzenwechsels
erhöht wird und wobei dazu vorzugsweise die Temperatur und/oder der Kompaktierdruck
bzw. der Liniendruck der Andrückwalze (11) erhöht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Vorverfestigungseinrichtung
(10) zumindest eine zusätzliche Vorverfestigungskomponente aufweist, wobei die zumindest
eine zusätzliche Vorverfestigungskomponente während des Kalanderwalzenwechsels zur
zusätzlichen Vorverfestigung der Vliesbahn (1) aktiviert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei die zumindest eine zusätzliche Vorverfestigungskomponente
zumindest eine Presswalze ist, die während des Kalanderwalzenwechsels zur zusätzlichen
Kompaktierung der Vliesbahn (1) in Kontakt mit der Vliesbahn (1) gebracht wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 oder 6, wobei die zumindest eine zusätzliche
Vorverfestigungskomponente eine Kleber-Auftragseinrichtung ist - insbesondere eine
Sprühkleber-Auftragseinrichtung ist -, mit der während des Kalanderwalzenwechsels
zur zusätzlichen Vorverfestigung der Vliesbahn (1) Kleber bzw. Sprühkleber auf die
Vliesbahn (1) aufgebracht wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, wobei die zumindest eine zusätzliche Vorverfestigungskomponente
eine Heißluftverfestigungseinrichtung (16) ist, mit der während des Kalanderwalzenwechsels
die Vliesbahn (1) zur zusätzlichen Vorverfestigung mit Heißluft beaufschlagt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei während des Kalanderwalzenwechsels
die Bahngeschwindigkeit der Vliesbahn (1) zwischen der Ablage und einer Aufnahmeeinrichtung
für die Vliesbahn (1) - insbesondere einer Wickeleinrichtung für die Vliesbahn (1)
- erhöht wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei während des Kalanderwalzenwechsels die Rotationsgeschwindigkeit
zumindest eines Teils der zwischen der Ablage und der Aufnahmeeinrichtung bzw. Wickeleinrichtung
vorgesehenen rotierenden und in Kontakt mit der Vliesbahn (1) stehenden Anlagenkomponenten
- insbesondere Walzen - erhöht wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei während des Kalanderwalzenwechsels
ein Vliesbahnabschnitt in einer Tänzereinrichtung mit zumindest einer Tänzerwalze
kontinuierlich zwischengespeichert wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei während des Kalanderwalzenwechsels
die Vliesbahnspannung gemessen bzw. überwacht wird und gesteuert und/oder geregelt
wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei als Ablage für die Fasern ein Ablagesiebband
(9) eingesetzt wird, wobei die Vliesbahn vor der Übergabe an die zumindest eine Kalanderwalze
(13, 14) von dem Ablagesiebband (9) abgelöst wird und wobei während des Kalanderwalzenwechsels
die Ablösung der Vliesbahn (1) mittels einer zusätzlichen Ablöseeinrichtung unterstützt
wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei zur Unterstützung der Ablösung
der Vliesbahn (1) von dem Ablagesiebband (9) während des Kalanderwalzenwechsels zumindest
eine zusätzliche Abzugswalze zugeschaltet wird und in Kontakt mit der Vliesbahn gebracht
wird und wobei vorzugsweise die zusätzliche Abzugswalze unter Bildung eines Abzugsnips
für die Vliesbahn (1) mit einer Kühlwalze für die Kühlung der Vliesbahn (1) in Kontakt
gebracht wird.
15. Vorrichtung zur Herstellung einer Vliesbahn (1) aus Fasern, vorzugsweise aus Kunststofffasern
- insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 14 -,
wobei eine Spinneinrichtung zum Ausspinnen der Fasern und eine Kühlvorrichtung (4)
zum Kühlen der Fasern vorhanden ist sowie eine Ablage zur Ablage der Fasern zur Vliesbahn
(1) vorgesehen ist,
wobei zumindest eine Vorverfestigungseinrichtung (10) für die Vorverfestigung der
Vliesbahn vorhanden ist sowie zumindest eine der Vorverfestigungseinrichtung (10)
nachgeschaltete erste Kalanderwalze (13) zur Verfestigung der Vliesbahn (1) vorgesehen
ist,
wobei zumindest eine Kalanderwalzenwechselvorrichtung für den Austausch der ersten
Kalanderwalze (13) gegen eine zweite Kalanderwalze (15) vorhanden ist, und wobei die
Vorrichtung fernerhin Folgendes umfasst:
- zumindest eine Steuer- und/oder Regeleinrichtung zur Steuerung und/oder Regelung
der Intensität der Vorverfestigung - und vorzugsweise der Bahngeschwindigkeit der
Vliesbahn (1) und /oder der Bahnspannung der Vliesbahn (1) - während des Kalanderwalzenwechsels,
und/oder
- zumindest eine zusätzliche Vorverfestigungskomponente für eine zusätzliche Vorverfestigung
der Vliesbahn (1) während des Kalanderwalzenwechsels,
und/oder
- zumindest eine Ablöseeinrichtung zur Unterstützung der Ablösung der Vliesbahn (1)
von dem Ablagesiebband (9) während des Kalanderwalzenwechsels.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Verfahren zur Herstellung einer Vliesbahn (1) aus Fasern, insbesondere aus Kunststofffasern,
wobei die Fasern ausgesponnen und gekühlt werden und als Faserablage bzw. als Vliesbahn
(1) auf einer Ablage abgelegt werden,
wobei zumindest eine Vorverfestigungseinrichtung (10) zur Vorverfestigung der Vliesbahn
(1) vorgesehen ist und wobei zumindest eine der Vorverfestigungseinrichtung (10) nachgeschaltete
erste Kalanderwalze (13) zur Verfestigung der Vliesbahn vorhanden ist,
wobei die erste Kalanderwalze (13) im laufenden Verfahrensbetrieb gegen eine zweite
Kalanderwalze (15) ausgetauscht wird, wobei die erste Kalanderwalze (13) von der Vliesbahn
(1) entfernt wird, wobei während des Kalanderwalzenwechsels die Vorverfestigung der
Vliesbahn (1) verstärkt wird und wobei nach dem Einbringen der zweiten Kalanderwalze
(15) die Vorverfestigung der Vliesbahn (1) wieder reduziert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Fasern vor der Ablage verstreckt werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei als Fasern Endlosfilamente (2)
ersponnen werden und als Spunbond-Vliesbahn oder als Meltblown-Vliesbahn abgelegt
werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Vorverfestigungseinrichtung
(10) zumindest eine auf die Vliesbahn (1) einwirkende Andrückwalze (11) aufweist,
wobei die Vorverfestigung mit der Andrückwalze (11) während des Kalanderwalzenwechsels
erhöht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Vorverfestigungseinrichtung
(10) zumindest eine zusätzliche Vorverfestigungskomponente aufweist, wobei die zumindest
eine zusätzliche Vorverfestigungskomponente während des Kalanderwalzenwechsels zur
zusätzlichen Vorverfestigung der Vliesbahn (1) aktiviert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei die zumindest eine zusätzliche Vorverfestigungskomponente
zumindest eine Presswalze ist, die während des Kalanderwalzenwechsels zur zusätzlichen
Kompaktierung der Vliesbahn (1) in Kontakt mit der Vliesbahn (1) gebracht wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 oder 6, wobei die zumindest eine zusätzliche
Vorverfestigungskomponente eine Kleber-Auftragseinrichtung ist, mit der während des
Kalanderwalzenwechsels zur zusätzlichen Vorverfestigung der Vliesbahn (1) Kleber bzw.
Sprühkleber auf die Vliesbahn (1) aufgebracht wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, wobei die zumindest eine zusätzliche Vorverfestigungskomponente
eine Heißluftverfestigungseinrichtung (16) ist, mit der während des Kalanderwalzenwechsels
die Vliesbahn (1) zur zusätzlichen Vorverfestigung mit Heißluft beaufschlagt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei während des Kalanderwalzenwechsels
die Bahngeschwindigkeit der Vliesbahn (1) zwischen der Ablage und einer Aufnahmeeinrichtung
für die Vliesbahn (1) erhöht wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei während des Kalanderwalzenwechsels die Rotationsgeschwindigkeit
zumindest eines Teils der zwischen der Ablage und der Aufnahmeeinrichtung bzw. Wickeleinrichtung
vorgesehenen rotierenden und in Kontakt mit der Vliesbahn (1) stehenden Anlagenkomponenten
erhöht wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei während des Kalanderwalzenwechsels
ein Vliesbahnabschnitt in einer Tänzereinrichtung mit zumindest einer Tänzerwalze
kontinuierlich zwischengespeichert wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei während des Kalanderwalzenwechsels
die Vliesbahnspannung gemessen bzw. überwacht wird und gesteuert und/oder geregelt
wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei als Ablage für die Fasern ein Ablagesiebband
(9) eingesetzt wird, wobei die Vliesbahn vor der Übergabe an die zumindest eine Kalanderwalze
(13, 14) von dem Ablagesiebband (9) abgelöst wird und wobei während des Kalanderwalzenwechsels
die Ablösung der Vliesbahn (1) mittels einer zusätzlichen Ablöseeinrichtung unterstützt
wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei zur Unterstützung der Ablösung
der Vliesbahn (1) von dem Ablagesiebband (9) während des Kalanderwalzenwechsels zumindest
eine zusätzliche Abzugswalze zugeschaltet wird und in Kontakt mit der Vliesbahn gebracht
wird.
15. Vorrichtung zur Herstellung einer Vliesbahn (1) aus Fasern, insbesondere zur Durchführung
des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei eine Spinneinrichtung zum
Ausspinnen der Fasern und eine Kühlvorrichtung (4) zum Kühlen der Fasern vorhanden
ist sowie eine Ablage zur Ablage der Fasern zur Vliesbahn (1) vorgesehen ist,
wobei zumindest eine Vorverfestigungseinrichtung (10) für die Vorverfestigung der
Vliesbahn vorhanden ist sowie zumindest eine der Vorverfestigungseinrichtung (10)
nachgeschaltete erste Kalanderwalze (13) zur Verfestigung der Vliesbahn (1) vorgesehen
ist,
wobei zumindest eine Kalanderwalzenwechselvorrichtung für den Austausch der ersten
Kalanderwalze (13) gegen eine zweite Kalanderwalze (15) vorhanden ist, und wobei die
Vorrichtung fernerhin Folgendes umfasst:
- zumindest eine Steuer- oder Regeleinrichtung zur Steuerung oder Regelung der Intensität
der Vorverfestigung während des Kalanderwalzenwechsels,
und/oder
- zumindest eine zusätzliche Vorverfestigungskomponente für eine zusätzliche Vorverfestigung
der Vliesbahn (1) während des Kalanderwalzenwechsels,
und/oder
- zumindest eine Ablöseeinrichtung zur Unterstützung der Ablösung der Vliesbahn (1)
von dem Ablagesiebband (9) während des Kalanderwalzenwechsels.