[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Injektionsankers im Boden,
wobei eine Bohrung in dem Boden erstellt wird, mittels eines Injektionsgliedes zumindest
in einem Teilbereich der Bohrung eine aushärtende Masse zum Bilden eines Ankerfußes
injiziert wird und nach einem teilweisen, noch nicht vollständigen Aushärten der Masse
in einem Bereich des Ankerfußes über ein Nachverpressglied unter Druck ein Nachverpressmedium
eingebracht wird, durch welches der noch nicht vollständig ausgehärtete Ankerfuß aufgebrochen
wird, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Die Erfindung betrifft weiterhin einen Nachverpressautomaten für ein solches Verfahren
nach Anspruch 9.
[0003] Aus der
DE 2 050 292 A ist ein Verfahren zum Herstellen eines Injektionsankers, auch Verpressanker genannt,
mit erweitertem Ankerfuß bekannt. Dabei wird zunächst im Boden eine Bohrung erstellt,
in welche ein Zugglied für den Anker eingebracht wird. In einem Verankerungsbereich
des Zuggliedes wird durch Injizieren von erhärtendem Baustoff ein Ankerfuß im Boden
gebildet. Über ein Injektionsrohr, welches zusammen mit dem Zugglied in die Bohrung
eingebracht wird, wird vor einem vollständigen Erhärten des Baustoffes für den Ankerfuß
durch das Injektionsrohr unter hohem Druck weiterer erhärtender Baustoff in den Verankerungsbereich
verpresst. Hierdurch wird der in dem ersten Schritt erstellte und teilweise ausgehärtete
primäre Ankerfuß aufgebrochen und kann so insbesondere in radialer Richtung zu einem
sekundären Ankerfuß erweitert werden, durch welchen eine stärkere Verankerung des
Zuggliedes erreicht werden kann.
[0004] Dieses Verfahren wird seit langem mit großem Erfolg angewendet. Für das Aufbrechen
des primären Ankerfußes ist es erforderlich, dass die zum Bilden des Ankerfußes vorgesehene
Masse teilweise, jedoch noch nicht vollständig ausgehärtet ist. Eine gewisse Festigkeit
ist notwendig, damit der Ankerfuß aufreißen kann und sich entsprechende Risse und
Teilstücke bilden können. Andererseits darf der Ankerfuß noch nicht vollständig oder
weitgehend ausgehärtet sein, da ansonsten der für das Aufbrechen des Ankerfußes notwendige
Druck aus wirtschaftlicher Sicht zu hoch wäre oder gar nicht mehr aufgebracht werden
könnte. Üblicherweise beträgt die Zeitdauer für das notwendige erste Aushärten des
Ankerfußes mehrere Stunden, typischerweise etwa einen Tag.
[0005] Üblicherweise wird an Baustellen der Ankerfuß an einem ersten Tag hergestellt, während
dann das Nachverpressen mit dem Aufreißen des Ankerfußes am Folgetag durchgeführt
wird. Dies hat zur Folge, dass während einer Arbeitswoche auf einer Baustelle in der
Regel Verpressanker von Montag bis Donnerstag hergestellt werden, wobei das Nachverpressen
am Folgetag durchgeführt wird. Da jedoch am Samstag und am Sonntag üblicherweise auf
Baustellen nicht gearbeitet wird, werden an einem Freitag keine Injektionsanker mit
primären Ankerfüßen mehr erstellt, da ein Durchführen des Nachverpressens erst am
folgenden Montag nicht oder kaum mehr möglich wäre, da aufgrund der vorangeschritten
Aushärtung des Ankerfußes dieser nicht mehr durch ein Nachverpressmedium zuverlässig
aufgebrochen werden könnte.
[0006] Faktisch stehen somit bei üblichen Bauvorhaben für das Herstellen eines Injektionsankers
mit einem nachzuverpressenden Ankerfuß nur vier Arbeitstage, nämlich Montag bis Donnerstag,
zur Verfügung.
[0007] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Herstellen eines Injektionsankers im Boden und eine Vorrichtung
hierfür anzugeben, bei welchen eine erhöhte zeitliche Flexibilität bei der Herstellung
von Injektionsanker gegeben ist.
[0008] Nach der Erfindung wird die Aufgabe zum einen durch ein Verfahren mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 und zum anderen mit einem Nachverpressautomat mit den Merkmalen des
Anspruchs 9 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den jeweiligen
abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0009] Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass an dem Nachverpressglied
ein Nachverpressautomat angeschlossen wird, durch welchen zu einem frei vorgebbaren
Zeitpunkt automatisch das Nachverpressmedium zum Aufbrechen des noch nicht vollständig
ausgehärteten Ankerfußes in das Nachverpressglied eingeleitet wird.
[0010] Eine Grundidee der Erfindung liegt darin, dass ein Nachverpressen eines Ankerfußes
ohne Personal durch einen speziellen Nachverpressautomaten durchgeführt werden kann.
Dabei wird der Nachverpressautomat mit dem Nachverpressglied leitungsverbunden, wobei
das Nachverpressmedium zum Aufbrechen des noch nicht ausgehärteten primären Ankerfußes
in das Nachverpressglied automatisch eingeleitet werden kann. Dabei kann in den Nachverpressautomat
ein beliebiger Zeitpunkt eingegeben werden, zu welchem dann das Nachverpressmedium
in das Nachverpressglied eingeleitet wird. Der Zeitpunkt zum Nachverpressen kann auch
von einer entfernten Zentrale über eine vorzugsweise drahtlose Datenverbindung oder
abhängig von Sensoren geschaltet werden, welche etwa einen Zustand des primären Ankerfußes,
wie Festigkeit oder Restfeuchte etc., der Umgebung oder anderer relevanter Parameter
ermitteln.
[0011] Somit kann ein Nachverpressen unabhängig von der Anwesenheit von Personal und somit
auch an Wochenenden, Feiertagen, Morgen- oder Nachtstunden durchgeführt werden. Insbesondere
kann durch den Einsatz eines Nachverpressautomaten nunmehr auch grundsätzlich auf
Baustellen der Freitag zum Herstellen von Injektionsankern vorgesehen werden. Dies
führt zu einer verbesserten Auslastung des Maschinenparks, zur Erhöhung der Wochenleistung
bei zu erstellenden Injektionsankern und zur Verkürzung der Bauzeit. Im Ergebnis führt
dies zu erheblichen Kostenvorteilen.
[0012] Abhängig von der Art der Herstellung des Injektionsankers wird ein Zugglied für den
Anker beim oder nach dem Erstellen der Bohrung in diese eingebracht, wobei jeweils
sicherzustellen ist, dass das Zugglied mit dem gebildeten Ankerfuß zuverlässig verbunden
ist.
[0013] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass das Nachverpressmedium
eine Flüssigkeit, insbesondere Wasser, oder ein Gas, insbesondere Druckluft, ist,
durch welches der Ankerfuß aufgebrochen wird und dass zeitlich beabstandet in den
aufgebrochenen Ankerfuß ein aushärtbares Medium eingeleitet wird. Bei diesem zweistufigen
Nachverpressen erfolgt zu dem vorgegebenen Zeitpunkt zunächst ein Aufbrechen des primären
Ankerfußes durch ein nicht-aushärtendes Medium, insbesondere Wasser oder Druckluft.
Dieser erste Schritt kann durch den Nachverpressautomat durchgeführt werden, wobei
das Speichern von Wasser oder Druckluft, die insbesondere aus der Umgebungsluft gebildet
wird, problemlos möglich ist. Der zweite Schritt des Nachverpressens durch Einleiten
eines aushärtenden Mediums in den aufgebrochenen primären Ankerfuß kann entweder ebenfalls
durch den Nachverpressautomat, der dann einen zusätzlichen Speicher und gegebenenfalls
eine zusätzliche Druckeinrichtung zum Erzeugen des Drucks für das aushärtbare Medium
aufweist, durchgeführt werden. Alternativ kann der zweite Schritt des Nachverpressens
nicht automatisch durch Personal zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt werden.
Nach dem Aufbrechen des primären Ankerfußes können die aufgebrochenen Ankerfußteile
bis zum Einleiten des aushärtenden Mediums selbst aushärten.
[0014] Besonders bevorzugt ist es nach einer Weiterbildung der Erfindung, dass als Nachverpressmedium
eine aushärtbares Medium verwendet wird, insbesondere die aushärtende Masse zum Bilden
des Ankerfußes. Hierbei wird also das Nachverpressen in einem einzigen Schritt durchgeführt,
wobei das Nachverpressmedium insbesondere eine Zementsuspension oder eine andere aushärtbare
Suspension sein kann. Bei Verwendung der gleichen aushärtbaren Masse wie zum Bilden
des primären Ankerfußes kann so ein besonders stabiler finaler sekundärer Ankerfuß
erzeugt werden.
[0015] Zum Herstellen des Ankergliedes gibt es grundsätzlich verschiedene Verfahrensabläufe,
welche aus dem Stand der Technik bekannt sind und insbesondere in dem eingangs genannten
Dokument
DE 2 050 292 A beschrieben und dargestellt sind. Die Erfindung umfasst alle diese grundsätzlichen
Verfahrensvarianten zur Herstellung eines Injektionsankers, jedoch mit dem Schritt
des automatischen Nachverpressens. Besonders bevorzugt ist es nach einer Ausführungsform
der Erfindung, dass das Injektionsglied zum Injizieren der aushärtbaren Masse und
ein separates Nachverpressglied zum Injizieren des Nachverpressmediums in der Bohrung
verbleiben. Vorteilhafterweise können das Injektionsglied und das Nachverpressglied
zusammen mit dem Zugglied in die Bohrung eingebracht werden. Alternativ könnte das
Injektionsglied auch als Nachverpressglied für das Nachverpressmedium und/ oder ein
anderes aushärtbares Medium zum Bilden des sekundären Ankerfußes eingesetzt werden.
Grundsätzlich kann das Injektionsglied ein separates Element sein, welches mit oder
nach dem Entfernen des Bohrwerkzeuges in die Bohrung eingebracht wird. Besonders vorteilhaft
ist es nach einer Ausführungsvariante der Erfindung, dass das Injektionsglied als
ein Bohrwerkzeug ausgebildet ist, mit welchem die Bohrung im Boden erstellt wird.
Das Injektionsglied kann gleichzeitig oder alternativ ein Teil des Zuggliedes sein,
so dass ein insgesamt einfacher Arbeitsablauf erreicht wird.
[0016] Eine besonders zweckmäßige Verfahrensvariante besteht weiterhin darin, dass das Nachverpressglied
mindestens eine Austrittsöffnung aufweist, durch welche das Nachverpressmedium in
die Bohrung eingeleitet wird. Das schlauch- oder rohrartige Nachverpressglied kann
im Bereich des zu bildenden Ankerfußes einen Abschnitt mit mehreren Öffnungen oder
mit verminderter Materialstärke aufweisen, welcher beim Einleiten des Nachverpressmediums
mit einem vorgegebenen Druck definiert aufreißt. Hierdurch kann das Nachverpressmedium
in den umgebenden Bereich austreten und den primären Ankerfuß aufbrechen beziehungsweise
ein aushärtbares Medium zum Bilden des sekundären Ankerfußes einleiten.
[0017] Abhängig vom Verfahren wird dabei ein geeigneter Druck eingestellt. Nach einer Ausführungsform
der Erfindung ist es in bevorzugter Weise vorgesehen, dass ein Druck zum Einleiten
des Nachverpressmediums von mindestens 10 bar, vorzugsweise zwischen 15 bar und 40
bar eingestellt wird. In besonderen Fällen können auch kleinere oder größere Drücke
vorgesehen sein.
[0018] Weiterhin ist es nach einer Fortbildung der Erfindung besonders vorteilhaft, dass
der Nachverpressautomat mit einer Steuerung versehen ist, in der eine Zeit zum Ausführen
des automatischen Nachverpressens eingegeben wird. Die Steuerung kann dabei insbesondere
eine Zeitschaltuhr aufweisen, mit welcher insbesondere eine Zeitspanne oder ein definierter
Zeitpunkt zum Durchführen des automatischen Nachverpressens eingegeben werden kann.
Bei Erreichen des eingegebenen Zeitpunktes kann dann über die mechanische oder vorzugsweise
elektronische Steuerung der Nachverpressautomat zum Einleiten des Nachverpressmediums
in der gewünschten Weise in Betrieb gesetzt werden.
[0019] Die Steuerung kann dabei zusätzlich eine Eingabeeinrichtung zum Eingeben des notwendigen
Drucks, der einzuleitenden Füllmenge und/oder eines Grenzdrucks versehen sein, bei
welchem der Nachverpressvorgang gestoppt werden kann.
[0020] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist als ein Nachverpressautomat ausgebildet, welcher
dadurch gekennzeichnet ist, dass eine Druckeinrichtung vorgesehen ist, welche mit
dem Nachverpressglied leitungsverbindbar ist und welche zum Einleiten des Nachverpressmediums
unter Druck in das Nachverpressglied ausgebildet ist, und dass eine Steuerung vorgesehen
ist, in welcher ein Zeitpunkt zum automatischen Einleiten des Nachverpressmediums
in das Nachverpressglied ausgebildet ist.
[0021] Mit dem erfindungsgemäßen Nachverpressautomat kann insbesondere das zuvor beschriebene
Verfahren durchgeführt und die damit verbundenen Vorteile erreicht werden.
[0022] Eine bevorzugte Ausführungsform besteht nach der Erfindung darin, dass mindestens
ein Behälter zum Aufnehmen des Nachverpressmediums vorgesehen ist. Der Behälter kann
dabei auch ein Druckbehälter sein, in dem das Medium, insbesondere Druckluft, unter
Druck gespeichert ist. Grundsätzlich können auch mehrere, insbesondere zwei, Behälter
vorgesehen sein, so dass etwa in einem Behälter Druckluft und in einem anderen Behälter
das aushärtbare Medium gelagert ist.
[0023] Die Druckeinrichtung kann jede geeignete Einrichtung zum Erzeugen eines Druckes sein,
etwa ein Druckspeicherbehälter mit komprimiertem Gas oder einer Druckfedereinheit.
Es ist nach einer Ausführungsform der Erfindung besonders bevorzugt, dass die Druckeinrichtung
eine Pumpe und/oder einen Kompressor aufweist. Hierdurch kann der notwendige Druck
zum Einleiten des Nachverpressmediums aufgebracht werden. Vorzugsweise sind die Komponenten
des Nachverpressautomaten elektrisch betrieben. Der Nachverpressautomat kann zur Energieversorgung
mit Batterien versehen sein oder eine Verbindung zu einer externen Stromquelle aufweisen.
Grundsätzlich sind auch andere Energiequellen zum Betreiben des Nachverpressautomaten
möglich.
[0024] Grundsätzlich kann für jedes einzelne Nachverpressglied ein einzelner Nachverpressautomat
vorgesehen sein. Hierdurch kann der Nachverpressautomat insgesamt sehr kompakt ausgebildet
werden. Eine alternative und bevorzugte Ausführungsform der Erfindung kann darin gesehen
werden, dass der Nachverpressautomat über mehrere Leitungen an mehrere Nachverpressglieder
angeschlossen ist. Bei dieser Anordnung kann insbesondere ein zentraler Nachverpressautomat
mehrere Nachverpressglieder mit dem Nachverpressmedium versorgen. Die Steuerung kann
dabei so ausgelegt sein, dass dies gleichzeitig für alle oder mehrere Nachverpressglieder
erfolgt oder dass die Nachverpressvorgänge an den einzelnen Nachverpressgliedern sukzessive
durchgeführt werden.
[0025] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles weiter
beschrieben, welches schematisch in der beigefügten Zeichnung dargestellt ist.
[0026] In der einzigen Figur ist in fünf Schritten die Ausführung einer bevorzugten Ausführungsvariante
des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt.
[0027] Dabei wird in einem Schritt a) mittels eines Bohrwerkzeuges 20 eine Bohrung 5 in
einen Boden oder einen etwa vertikalen Wandbereich eingebracht. Über eine Bohrerspitze
21 kann eine aushärtbare Masse 12 in die Bohrung 5 eingebracht werden, um einen primären
Ankerfuß 16 zu bilden, wie anschaulich in den Schritten b) und c) dargestellt ist.
[0028] Innerhalb des Bohrwerkzeuges 20 kann das stangenförmige Zugglied 14 zum Bilden des
Injektionsankers 10 sowie das stangenförmige Injektionsglied 22 angeordnet sein, so
dass diese bereits mit dem Bohrwerkzeug 20 in die Bohrung 5 eingebracht werden können.
Nach Erreichen der gewünschten Tiefe kann das äußere Bohrwerkzeug 20 wieder aus der
Bohrung 5 rückgezogen werden, wobei der Freiraum in der Bohrung 5 mit der aushärtbaren
Masse 12 zumindest bereichsweise verfüllt wird, wie in den Schritten c) und d) anschaulich
dargestellt ist. Bei diesem Verfahren dient das Bohrwerkzeug 20 gleichzeitig als ein
Injektionsglied 22 zum Injizieren der aushärtbaren Masse 12 zum Bilden des primären
Ankerfußes 16 sowie gegebenenfalls zum Bilden eines weiteren Bereiches des Injektionsankers
10.
[0029] Gemäß der Erfindung wird mit dem Zugglied 14 ein schlauchförmiges Nachverpressglied
30 mit einem hohlen Grundkörper 32 in die Bohrung 5 eingebracht, solange die aushärtbare
Masse 12 sich noch in einem weichen, fließfähigen Zustand befindet. Am bodenseitigen
Endbereich des Grundkörpers 32 des Nachverpressgliedes 30 ist zumindest abschnittsweise
ein Nachverpressabschnitt 34 angeordnet, welcher Auspressöffnungen 36 in dem schlauchförmigen
Grundkörper 32 abdeckt.
[0030] Wie anschaulich in Schritt e) dargestellt ist, wird am freien, aus dem Boden herausragenden
Ende des Nachverpressgliedes 30 über einen Anschluss 38 und eine Leitung 49 ein erfindungsgemäßer
Nachverpressautomat 40 angeschlossen.
[0031] Der Nachverpressautomat 40 weist ein kastenartiges Gestell 42 mit einer Steuerung
44, mindestens einem Behälter 48 zum Aufnehmen eines Nachverpressmediums 26 und einer
Druckeinrichtung 50 zum Erzeugen eines gewünschten Injizierdruckes auf. Die Steuerung
44 ist mit einer Zeitschaltuhr 46 versehen, mit der ein Zeitpunkt eingebbar ist, zu
welchem mittels des Nachverpressautomaten 40 automatisch Nachverpressmedium 26 aus
dem Behälter 48 mittels der Druckeinrichtung 50 unter Druck in das Nachverpressglied
30 einleitbar ist.
[0032] Durch das Einleiten des Nachverpressmediums 26, welches insbesondere identisch mit
der aushärtbaren Masse 12 sein kann, kann zu einem vorgebbaren Zeitpunkt, bei dem
der primäre Ankerfuß 16 teilweise, aber noch nicht vollständig ausgehärtet ist, in
die Bohrung 5 eingeleitet werden. Dabei kann bei einem Druck von beispielsweise 15
bar das eine oder die mehreren Nachverpressabschnitte 34 am Nachverpressglied 30 aufgerissen
werden, so dass die Austrittsöffnungen 36 im Grundkörper 32 des Nachverpressgliedes
30 freigegeben werden. Das strömungsfähige Nachverpressmedium 26 kann dabei in den
Bereich des primären Ankerfußes 16 eindringen, diesen aufbrechen und zu einem vergrößerten,
etwa birnenförmigen sekundären Ankerfuß 18 aufweiten. Nach vollständiger Aushärtung
wird so ein durchmessererweiterter sekundärer Ankerfuß 18 erreicht, in dem das Zugglied
14 fest eingebunden ist, so dass über das Zugglied 14 und den erweiterten sekundären
Ankerfuß 18 relativ hohe Kräfte in den Boden abgetragen werden können.
[0033] In einem oberen Bereich des Injektionsankers 10 kann das Zugglied 14 von einem zylindrischen
Rohrelement 15 umgeben sein.
[0034] Nach Abschluss des Nachverpressens, welches insbesondere ohne Personal an Wochenenden
ausgeführt werden kann, kann der Nachverpressautomat 40 durch Trennen der Leitung
49 am Anschluss 38 wieder entfernt und für einen weiteren Nachpressvorgang vorgesehen
werden.
1. Verfahren zum Herstellen eines Injektionsankers (10) im Boden, wobei
- eine Bohrung (5) in dem Boden erstellt wird,
- mittels eines Injektionsgliedes (22) zumindest in einem Teilbereich der Bohrung
(5) eine aushärtende Masse (12) zum Bilden eines Ankerfußes (16) injiziert wird und
- nach einem teilweisen, noch nicht vollständigen Aushärten der Masse (12) in einen
Bereich des Ankerfußes (16) über ein Nachverpressglied (30) unter Druck ein Nachverpressmedium
(26) eingebracht wird, durch welches der noch nicht vollständig ausgehärtete Ankerfuß
(16) aufgebrochen wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dem Nachverpressglied (30) ein Nachverpressautomat (40) angeschlossen wird, durch
welchen zu einem frei vorgebbaren Zeitpunkt automatisch das Nachverpressmedium (26)
zum Aufbrechen des noch nicht ausgehärteten Ankerfußes (16) in das Nachverpressglied
(30) eingeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Nachverpressmedium (26) eine Flüssigkeit, insbesondere Wasser, oder ein Gas,
insbesondere Druckluft, ist, durch welches der Ankerfuß (16) aufgebrochen wird, und
dass zeitlich beabstandet in den aufgebrochenen Ankerfuß (16) ein aushärtbares Medium
eingeleitet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Nachverpressmedium (26) ein aushärtbares Medium verwendet wird, insbesondere
die aushärtende Masse (12) zum Bilden des Ankerfußes (16).
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Injektionsglied (22) zum Injizieren der aushärtbaren Masse (12) und des Nachverpressglieds
(30) zum Injizieren des Nachverpressmedums (26) in der Bohrung (5) verbleiben.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Injektionsglied (22) als ein Bohrwerkzeug (20) ausgebildet ist, mit welchem die
Bohrung (5) im Boden erstellt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Nachverpressglied (30) mindestens eine Austrittsöffnung aufweist, durch welche
das Nachverpressmedium (26) in die Bohrung (5) eingeleitet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Druck zum Einleiten des Nachverpressmediums (26) von mindestens 10 bar, vorzugsweise
zwischen 15 bar und 40 bar, eingestellt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Nachverpressautomat (40) mit einer Steuerung (44) versehen ist, in welcher eine
Zeit zum Ausführen des automatischen Nachverpressens eingegeben wird.
9. Nachverpressautomat für ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Druckeinrichtung (50) vorgesehen ist, welche mit dem Nachverpressglied (30)
leitungsverbindbar ist und welche zum Einleiten des Nachverpressmediums (26) unter
Druck in das Nachverpressglied (30) ausgebildet ist, und dass eine Steuerung (44)
vorgesehen ist, in welcher ein Zeitpunkt zum automatischen Einleiten des Nachverpressmediums
(26) in das Nachverpressglied (30) ausgebildet ist.
10. Nachverpressautomat nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Behälter (48) zum Aufnehmen des Nachverpressmediums (26) vorgesehen
ist.
11. Nachverpressautomat nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckeinrichtung (50) eine Pumpe und/oder einen Kompressor aufweist.
12. Nachverpressautomat nach Anspruch 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass dieser über mehrere Leitungen (49) an mehrere Nachverpressglieder (30) angeschlossen
ist.