[0001] Die Erfindung betrifft ein System umfassend eine Arbeitsplatte und mindestens ein
an einer Unterseite der Arbeitsplatte anordenbares Funktionselement. Des Weiteren
betrifft die Erfindung einen Arbeitstisch umfassend eine solche Arbeitsplatte sowie
ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Arbeitstisches.
[0002] Arbeitsplatten von Systemen der hier in Rede stehenden Art können beispielsweise
als Kochfelder ausgebildet sein, die auf ihrer Unterseite als Heizeinrichtung oder
Anzeigeeinrichtung dienende Funktionselemente aufweisen. Aufgrund der besonders ansprechenden
Optik und der einfachen Handhabung und Reinigung werden entsprechende Arbeitsplatten
oftmals aus Glaskeramik hergestellt. Glaskeramik bietet den Vorteil, dass es eine
hohe Durchlässigkeit für Wärmestrahlung, einen äußerst geringen Wärmeausdehnungskoeffizienten
und eine geringe Wärmeleitfähigkeit aufweist.
[0003] Bei dem Aufbau von Küchenmöbeln, insbesondere von Arbeitsplatten, treten häufig Toleranzen
im Zentimeterbereich auf. Diese werden in der Regel durch nicht ideal gerade oder
rechtwinklig angeordnete Zimmerwände hervorgerufen. Des Weiteren kommt bei der Montage
der Arbeitsplatten erschwerend hinzu, dass die Unterbaumöbel oftmals nicht im geplanten
Abstand zur Wand angeordnet werden, wobei sich die Montage der Arbeitsplatten regelmäßig
an der Wand ausrichtet, um sichtbare bzw. ungleichmäßige Spalte zwischen der Arbeitsplatte
und der Wand zu vermeiden. Dadurch verschiebt sich jedoch die Position der Arbeitsplatte
zum Unterbau.
[0004] Im Gegensatz dazu sind für die Positionierung der Funktionselemente, die zwischen
Arbeitsplatte und Unterbau angeordnet sind, äußerst geringe Toleranzen einzuhalten.
Entsprechend enge Toleranzen treten - wie nachstehend beschrieben - bei unterschiedlichen
Funktionselementen auf.
[0005] Anzeigevorrichtungen wie Leuchtanzeigeelemente oder Lichtmarkierungen, die unterhalb
der Arbeitsplatte als Teil einer elektronischen Steuerung angeordnet sind, müssen
mit geringen Toleranzen zu Markierungen oder Aussparungen von Beschichtungen der Arbeitsplatte
angeordnet werden.
[0006] Heizelemente, beispielsweise Induktionsspulen oder Strahlungsheizkörper oder Unter-Glas-Gasbrenner,
die unterhalb der Arbeitsplatte als Teil einer Heizeinrichtung angeordnet sind, sind
mit geringen Toleranzen gegenüber Markierungen oder Aussparungen von Beschichtungen
der Arbeitsplatte anzuordnen. Die Markierungen können beispielsweise Ort und Größe
eines Kochfeldes oder einer Kochzone kennzeichnen. Des Weiteren müssen in Aussparungen
der Arbeitsplatte vorgesehene Gasbrennereinsätze möglichst zentriert zu den Gasbrennern
im Unterbau angeordnet sein, so dass hier ebenfalls enge Toleranzen einzuhalten sind.
[0007] Auch induktive Ladestellen bzw. Energiekoppelstellen, beispielsweise für Mobilgeräte
oder Kleinküchengeräte, die unterhalb der Arbeitsplatte als Teil einer Leistungselektronik,
beispielsweise als Teil einer Kochfeldleistungsansteuerung, angeordnet sind, müssen
möglichst exakt zu Markierungen oder Aussparungen von Beschichtungen auf oder unter
oder in der Arbeitsplatte positioniert sein.
[0008] Gleiches gilt für Bediensensorelemente, die unterhalb der Arbeitsplatte als Teil
einer elektronischen Steuerung angeordnet sind und mit besagten Toleranzen zu Markierungen
oder Aussparungen von Beschichtungen auf oder unter oder in der Arbeitsplatte angeordnet
sein müssen. Entsprechende Markierungen dienen beispielsweise zur Kennzeichnung von
Bedienfelder.
[0009] Andere Sensoren wie Kommunikationssensoren, beispielsweise IR-Sensoren zur Interaktion
mit Abzugshauben, oder Temperatursensoren, beispielsweise IR-Halbleitersensoren zur
Temperaturmessung von Topfböden, oder Helligkeitssensoren zur Ermittlung der Raumhelligkeit,
die unterhalb der Arbeitsplatte als Teil einer elektronischen Steuerung angeordnet
sind, müssen ebenfalls mit besagten Toleranzen zu Markierungen oder Aussparungen von
Beschichtungen auf oder unter oder in der Arbeitsplatte angeordnet werden.
[0010] Die gleiche Problematik besteht bei Entlüftungs- oder Belüftungseinrichtungen, beispielsweise
integrierte Dampfabzugsgeräte, die zu Arbeitsplattenaussparungen möglichst passend
auszurichten sind.
[0011] Um die Funktionselemente an der Unterseite der Arbeitsplatte anzuordnen, ist es aus
der Praxis bekannt, Haltewinkel an der Arbeitsplatte anzukleben. An diesen Haltewinkeln
werden sodann die Funktionselemente angeschraubt. Dabei ist problematisch, dass die
Haltewinkel und somit die daran befestigten Funktionselemente exakt genug ausgerichtet
sein müssen, dass die voranstehend beschriebenen engen Toleranzen eingehalten werden.
Dieser Vorgang ist äußerst umständlich durchzuführen und somit zeit- und kostenintensiv.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass aufgrund der insbesondere bei dem Aufbau
von Küchenmöbeln auftretenden sehr großen Toleranzen, die an der Arbeitsplatte angeordneten
Funktionselemente oftmals nicht in die dafür vorgesehenen Aufnahmen des Unterbaus
passen.
[0012] In der
DE 20 2017 005 503 U1 ist ein Arbeitstisch mit einer Arbeitsplatte aus Glaskeramik und darunter angeordneten
Funktionselementen beschrieben. Bei den Funktionselementen handelt es sich beispielsweise
um Heizeinrichtungen bzw. elektronische Bauteile. Die Funktionselemente sind dabei
nicht fest mit der Arbeitsplatte verbunden, sondern unter dieser auf einem beweglichen
Träger angeordnet. Gemäß einer ersten Ausgestaltung ist der Träger als Schublade ausgebildet,
so dass die Funktionselemente unter die Arbeitsplatte eingeschoben werden können.
Gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel ist der Träger klappbar ausgebildet. Somit
kann der mit den Funktionselementen versehene Träger unter die Arbeitsplatte geklappt
werden.
[0013] Die voranstehend beschriebenen Probleme betreffend die exakte Positionierung der
Funktionselemente gegenüber der Arbeitsplatte bestehen auch bei dem in der
DE 20 2017 005 503 U1 beschriebenen Gegenstand. Ein weiterer Nachteil besteht dabei darin, dass die Konstruktion
äußerst aufwändig ist, insbesondere im Hinblick auf die einzuhaltenden Toleranzen,
so dass der beschriebene Arbeitstisch teuer in der Herstellung und zeitintensiv beim
Aufbau vor Ort ist.
[0014] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein System der eingangs
genannten Art derart auszugestalten und weiterzubilden, dass mit konstruktiv einfachen
Mitteln eine exakte Positionierung der Funktionselemente gegenüber der Arbeitsplatte
ermöglicht ist. Des Weiteren liegt die Aufgabe zugrunde, einen Arbeitstisch sowie
ein Verfahren zur Herstellung eines Arbeitstisches anzugeben, der mit geringem Aufwand
und unter Einhaltung der notwendigen Toleranzen errichtet werden kann. Eine weitere
Aufgabe liegt darin, ein alternatives System, einen alternativen Arbeitstisch sowie
ein alternatives Verfahren zur Herstellung eines Arbeitstisches anzugeben.
[0015] Die voranstehenden Aufgaben in Bezug auf das System werden durch die Merkmale des
Anspruches 1 gelöst. Danach ist das in Rede stehende System umfassend eine Arbeitsplatte
und mindestens ein an einer Unterseite der Arbeitsplatte anordenbares Funktionselement,
dadurch gekennzeichnet, dass die Arbeitsplatte mindestens ein erstes Zentriermittel
aufweist, dass das Funktionselement mindestens ein zweites Zentriermittel aufweist
und dass das erste Zentriermittel und das zweite Zentriermittel derart miteinander
korrespondierend ausgebildet sind, dass das Funktionselement in einer definierten
Position gegenüber der Arbeitsplatte anordenbar ist.
[0016] Dabei ist zunächst erkannt worden, dass eine besonders exakte Positionierung von
Arbeitsplatte und Funktionselement zueinander realisierbar ist, wenn die Arbeitsplatte
und das Funktionselement miteinander korrespondierende Zentriermittel aufweisen. Im
Konkreten ist an der Arbeitsplatte mindestens ein erstes Zentriermittel und an dem
Funktionselement mindestens ein zweites Zentriermittel vorgesehen. Das erste und das
zweite Zentriermittel wirken derart zusammen, dass das Funktionselement in der gewünschten,
exakt definierten Position zu der Arbeitsplatte angeordnet wird. Durch die beschriebene
Konstruktion ist es des Weiteren möglich, das Funktionselement bzw. mehrere Funktionselemente
unabhängig von der Arbeitsplatte zu montieren, beispielsweise in einem Unterbau. Da
die Funktionselemente somit nicht zwangsweise fest an der Unterseite der Arbeitsplatte
angeordnet sind, können diese im Falle eines Defekts oder bei einer gewünschten Anpassung
der Funktionalität des Systems äußerst einfach ausgetauscht werden.
[0017] Es wird darauf hingewiesen, dass mehrere Funktionselemente vorgesehen sein können,
die jeweils ein separates zweites Zentriermittel aufweisen. Alternativ oder zusätzlich
können zumindest einige der Funktionselemente ein oder mehrere gemeinsame zweite Zentriermittel
aufweisen und somit gemeinsam gegenüber der Arbeitsplatte positionierbar sein.
[0018] In vorteilhafter Weise kann die Arbeitsplatte zumindest teilweise oder vollständig
aus Glas und/oder aus Glaskeramik hergestellt sein. Entsprechende Arbeitsplatten sind
besonders einfach zu handhaben, insbesondere einfach zu Reinigen. Die Größe der Arbeitsplatte
kann beliebig ausgebildet sein, wobei eine Größe von mindestens 0,3 m
2, vorzugsweise von mindestens 0,7 m
2 von besonderem Vorteil ist. Arbeitsplatten mit einer solchen Größe eignen besonders
gut als Küchenarbeitsplatten oder Laborarbeitsplatten und weisen eine ansprechende
Optik auf.
[0019] Je nachdem um was für ein Funktionselement es sich handelt, kann die Arbeitsplatte
an der Position, an der das Funktionselement anzuordnen ist, eine Markierung und/oder
eine Aussparung von einer Beschichtung aufweisen. Beispielsweise kann es sich um die
Markierung eines Kochfeldes und/oder eines Bedienelements oder Ähnlichem handeln.
Die Beschichtung kann insbesondere als opake Beschichtung ausgebildet sein, die zur
Definition eines Anzeigefensters dient. Die Positionierung von einzelnen sekundären
bzw. zweiten Funktionselementen kann auch von Designvorgaben, beispielsweise einer
symmetrischen Anordnung zueinander, oder von der Ergonomie her bestimmt sein, derart,
dass sich die Positionierung einzelner zweiter Funktionselemente nach mindestens einem
primären bzw. ersten Funktionselement richtet. In dem Fall wird die Positionierung
von den zweiten Funktionselementen nicht von lokalen Markierungen oder Aussparungen
in einer Beschichtung im Umfeld des zweiten Funktionselementes bestimmt, sondern richtet
sich nach den Positionierungsmerkmalen eines ersten Funktionselementes.
[0020] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann das Funktionselement als eine
Leuchtanzeige und/oder als ein Heizelement, beispielsweise als eine Induktionsspule,
Strahlungsheizkörper oder Gasbrenner, ausgebildet sein. Des Weiteren kann das Funktionselement
als Energieübertragungselement, insbesondere als induktive Ladestelle, und/oder als
Sensorelement, insbesondere als kapazitiver Bediensensor oder IR-Bediensensor, ausgebildet
sein. Alternativ oder zusätzlich kann das Funktionselement als Lüftungseinrichtung,
insbesondere Entlüftungs- oder Belüftungseinrichtung, und/oder als Informationsübertragungselement
realisiert sein. Weiterhin ist denkbar, dass das Funktionselement als Sensor, insbesondere
Kommunikationssensor, beispielsweise IR-Sensor zur Interaktion mit Abzugshauben, oder
als Temperatursensor, beispielsweise IR-Halbleitersensor zur Temperaturmessung von
Topfböden, oder als Helligkeitssensor zur Ermittlung der Raumhelligkeit ausgebildet
sein. Entsprechende Sensoren können als Teil einer elektronischen Steuerung ausgebildet
sein. Die voranstehend genannten Funktionselemente ermöglichen insbesondere die Realisierung
eines multifunktionalen Arbeitstisches.
[0021] In weiter vorteilhafter Weise könnte ein Lagerelement unmittelbar oder mittelbar
mit dem zweiten Zentriermittel verbunden sein. Dadurch kann eine besonders einfache
Positionierung des Funktionselements gegenüber der Arbeitsplatte erfolgen. Weiterhin
kann durch eine solche Konstruktion realisiert werden, dass das zweite Zentriermittel
und das damit verbundene Funktionselement vertikal und/oder lateral bewegbar sind.
Sofern das Funktionselement über das Lagerelement beispielsweise auf einem Unterbau
angeordnet ist, kann die Arbeitsplatte auf diesem aufgelegt werden, wobei das zweite
Zentriermittel und somit das damit verbundene Funktionselement derart vertikal und/oder
lateral bewegbar ist, dass das Funktionselement in der gewünschten Position gegenüber
der Arbeitsplatte angeordnet ist. Durch eine entsprechend gewählte Abmessung und vertikale
Beweglichkeit des Lagerelements kann das Funktionselement mit einer definierten Kraft
gegen die aufgelegte Arbeitsplatte gedrückt werden, so dass eine sichere Fixierung
und Funktionsweise ermöglicht wird. Im Konkreten ist denkbar, dass das Lagerelement
aus einem elastischen Material hergestellt ist und/oder als Feder realisiert ist.
Gemäß einer besonders einfachen Ausgestaltung kann das Lagerelement als aus einem
Schaumstoff bestehender Grundkörper realisiert sein.
[0022] In weiter vorteilhafter Weise kann das erste Zentriermittel einteilig mit der Arbeitsplatte
ausgebildet sein. Beispielsweise kann eine Vertiefung oder Auswölbung in der Arbeitsplatte
vorgesehen sein, die mit der äußeren Kontur des zweiten Zentriermittels korrespondiert.
Die Vertiefungen oder Auswölbungen können beispielsweise durch Fräsen, Schleifen und/oder
eine thermische Laserbearbeitung in der Arbeitsplatte erzeugt werden. Alternativ oder
zusätzlich ist es denkbar, dass das zweite Zentriermittel einteilig mit dem Funktionselement
ausgebildet ist. Hierzu könnte das Funktionselement Vertiefungen oder Auswölbungen
an seiner Oberfläche aufweisen, die mit dem ersten Zentriermittel korrespondieren.
[0023] In weiter vorteilhafter Weise könnte das erste Zentriermittel form- und/oder kraftschlüssig
und/oder stoffschlüssig mit der Arbeitsplatte verbunden sein. Insbesondere ist denkbar,
dass das erste Zentriermittel, insbesondere ein Kunststoffteil, mit der Arbeitsplatte
verklebt ist. Dadurch kann eine besonders einfache Verbindung hergestellt werden.
[0024] In Bezug auf das zweite Zentriermittel ist denkbar, dass dieses form- und/oder kraftschlüssig
und/oder stoffschlüssig mit dem mindestens einem Funktionselement verbunden ist. Das
zweite Zentriermittel könnte beispielsweise mit dem Funktionselement verklebt sein
und/oder als Kunststoffteil ausgebildet sein. Bei einer solchen Ausgestaltung kann
auf einfache Weise eine sichere Verbindung realisiert werden.
[0025] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann das erste Zentriermittel konkav
und das zweite Zentriermittel konvex ausgebildet sein. Somit ist eine möglichst exakte
Positionierung auf einfache Weise zu realisieren. Alternativ oder zusätzlich könnte
das erste Zentriermittel konvex und das zweite Zentriermittel konkav ausgebildet sein.
Wesentlich ist, dass das erste und zweite Zentriermittel miteinander korrespondierende
Oberflächen aufweisen, so dass die Begriffe "konvex" und "konkav" im weitesten Sinne
zu verstehen sind und beispielsweise auch eine eckige bzw. kegelförmige bzw. pyramidenförmige
Geometrie aufweisen. Wesentlich ist, dass die ineinander greifenden Flächen der Zentriermittel
schräg verlaufen können, so dass das zweite Zentriermittel bei einem Einbringen in
das erste Zentriermittel derart lateral verschoben wird, dass es mit dem ersten Zentriermittel
fluchtet.
[0026] In weiter vorteilhafter Weise kann das erste Zentriermittel und das zweite Zentriermittel
als Teil einer Nut-Feder-Verbindung ausgebildet sind. Dadurch können die Zentriermittel
länglicher ausgebildet werden, um beispielsweise eine rahmenartige Konstruktion zu
realisieren. Auch bei einer solchen Ausgestaltung ist es von Vorteil, wenn Nut und
Feder schräge Flächen aufweisen, so dass beim Einbringen der Feder in die Nut das
Funktionselement lateral verschoben wird. Zweckmäßiger Weise können mindestens ein
Funktionselement, mindestens ein zweites Zentriermittel und gegebenenfalls mindestens
ein Lagerelement an einem gemeinsamen Träger angeordnet sein. Im Konkreten ist denkbar,
dass mehrere Funktionselemente sowie Zentriermittel an einem gemeinsamen Träger angeordnet
sind, so dass mehrere Funktionselemente auf besonders einfache Weise gegenüber der
Arbeitsplatte positionierbar sind.
[0027] Des Weiteren ist es möglich, dass mindestens ein erstes Funktionselement und mindestens
ein zweites Funktionselement angeordnet sind. Das zweite Funktionselement kann mit
dem ersten Zentriermittel der Arbeitsplatte mittelbar oder unmittelbar verbunden sein,
so dass das erste Funktionselement gegenüber der Arbeitsplatte zu positionieren ist.
Hierzu kann das zweite Zentriermittel an dem ersten Funktionselement angeordnet sein,
so dass das erste Funktionselement gegenüber der Arbeitsplatte und somit gegenüber
dem zweiten Funktionselement in einer definierten Position anordenbar ist. Zusätzlich
ist denkbar, dass das zweite Funktionselement lösbar mit dem ersten Zentriermittel
verbindbar ist. Dies könnte beispielsweise über einen mit dem ersten Zentriermittel
form- und/oder kraftschlüssig verbindbaren Montagehalter erfolgen. Im Konkreten könnten
das erste Funktionselement und das zweite Funktionselement miteinander zusammen wirken.
Beispielsweise könnte das erste Funktionselement das zweite Funktionselement mit Energie
versorgen und/oder Daten mit dem ersten Funktionselement austauschen, vorzugsweise
kabellos. Bei einer solchen Ausgestaltung ist es möglich, die Energieversorgung und/oder
die Datenkommunikation über mindesten ein in einem Unterbau integriertes erstes Funktionselement
zu realisieren, das mindestens einem zweiten Funktionselement Energie kabellos - beispielsweise
induktiv - zur Verfügung stellt und/oder kabellos Daten mit dem zweiten Funktionselement
austauscht.
[0028] Bei der Arbeitsplatte kann es sich um eine beliebige Arbeitsplatte handeln. In vorteilhafter
Weise handelt es sich um eine Küchenarbeitsplatte, beispielsweise zum Schneiden und/oder
Kochen von Speisen. Des Weiteren ist denkbar, dass die Arbeitsplatte als Teil eines
Laborarbeitstisches dient.
[0029] Die zugrundeliegenden Aufgaben werden in Bezug auf den Arbeitstisch durch den nebengeordneten
Anspruch 14 gelöst. Danach ist ein Arbeitstisch umfassend ein System nach einem der
Ansprüche 1 und 13 und einen Unterbau beansprucht, wobei der Unterbau einen Aufnahmebereich
aufweist, auf oder in dem das mindestens eine Funktionselement positionierbar ist
und wobei die Arbeitsplatte auf dem Unterbau auflegbar ist.
[0030] Es ist erkannt worden, dass ein Arbeitstisch der hier in Rede stehenden Art auf besonders
einfache Weise zu errichten und das Funktionselement gegenüber der Arbeitsplatte zu
positionieren ist, indem ein beanspruchtes System und ein Unterbau umfassend einen
Aufnahmebereich vorgesehen ist. Der Aufnahmebereich dient dazu, das mindestens eine
Funktionselement und das diesem zugeordnete zweite Zentriermittel aufzunehmen. Somit
kann das Funktionselement bzw. können mehrere Funktionselemente vollständig in oder
auf dem Unterbau angeordnet werden, wobei die Arbeitsplatte auf den Unterbau auflegbar
und ggf. auf diesem fixierbar ist. Insbesondere ist denkbar, dass die Arbeitsplatte
form- und/oder kraftschlüssig und/oder stoffschlüssig mit dem Unterbau verbindbar
ist. Aufgrund des an der Arbeitsplatte angeordneten ersten Zentriermittels, das mit
dem zweiten Zentriermittel des Funktionselements korrespondiert, wird das Funktionselement
beim Auflegen der Arbeitsplatte automatisch ausgerichtet und exakt gegenüber der Arbeitsplatte
positioniert.
[0031] Die Arbeitsplatte und das mindestens eine Funktionselement sowie damit verbundenen
Bauteile können die voranstehend beschriebenen Merkmale und Vorteile des Systems gemäß
einem der Ansprüche 1 bis 13 aufweisen, so dass diese ausdrücklich Teil des beanspruchten
Arbeitstisches sind.
[0032] Bei dem Arbeitstisch kann es sich beispielsweise um einen Küchenarbeitstisch, beispielsweise
um eine Kochinsel, und/oder um einen Esstisch und/oder um eine Kombination aus einem
Küchenarbeitstisch und einem Esstisch handeln. Des Weiteren kann es sich um einen
beliebigen anderen Arbeitstisch handeln, beispielsweise um einen Labortisch.
[0033] In Bezug auf das Verfahren werden die zugrundeliegenden Aufgaben des Weiteren durch
die Merkmale des nebengeordneten Anspruchs 15 gelöst. Danach weist das erfindungsgemäße
Verfahren zur Herstellung eines Arbeitstisches nach Anspruch 14 die folgenden Verfahrensschritte
auf:
- Anordnen des Funktionselements auf oder in dem Aufnahmebereich des Unterbaus,
- Positionieren der Arbeitsplatte gegenüber dem Unterbau, so dass das erste Zentriermittel
und das zweite Zentriermittel miteinander in Eingriff bringbar sind,
- Auflegen der Arbeitsplatte auf den Unterbau, so dass das mindestens eine Funktionselement
mittels des ersten Zentriermittels und des zweiten Zentriermittels in eine definierte
Position gegenüber der Arbeitsplatte gebracht wird.
[0034] Dabei ist erkannt worden, dass die Herstellung bzw. die Errichtung eines Arbeitstisches
auf besonders einfache Weise erfolgen kann, indem zunächst das Funktionselement, welches
mindestens ein zweites Zentriermittel und ggf. ein Lagerelement aufweist, auf oder
in dem Aufnahmebereich des Unterbaus angeordnet wird. Sodann wird die Arbeitsplatte
derart gegenüber dem Unterbau positioniert, dass die ersten Zentriermittel und die
zweiten Zentriermittel miteinander in Eingriff bringbar sind, d.h. im Wesentlichen
zueinander ausgerichtet sind. Durch das Auflegen der Arbeitsplatte werden das erste
und zweite Zentriermittel miteinander in Eingriff gebracht, so dass eine exakte Positionierung
des Funktionselements gegenüber der Arbeitsplatte realisiert werden kann.
[0035] In besonders vorteilhafter Weise ist ein Lagerelement unmittelbar oder mittelbar
mit dem zweiten Zentriermittel verbunden, welches eine laterale und/oder vertikale
Verschiebung ermöglicht. Dadurch können zumindest geringe Toleranzen ausgeglichen
werden, indem nämlich das zweite Zentriermittel - somit auch das Funktionselement
- beim Eingreifen in das erste Zentriermittel seitlich in die definierte Position
verschoben wird.
[0036] Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
aus den Figuren, und aus dazugehöriger Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
[0037] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0038] Bevorzugte Ausführungen und Ausführungsformen der Erfindung sind in den Figuren dargestellt
und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen
auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile oder Elemente beziehen.
In der Zeichnung zeigen
- Fig. 1
- in einer schematischen Darstellung eine Aufsicht auf eine Arbeitsplatte,
- Fig. 2a
- in einer schematischen Darstellung eine Aufsicht auf einen Teilbereich einer Arbeitsplatte
umfassend ein Funktionselement,
- Fig. 2b
- in einer schematischen Darstellung eine Aufsicht auf einen weiteren Teilbereich einer
Arbeitsplatte umfassend ein Funktionselement,
- Fig. 3
- in einer schematischen Darstellung eine Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels eines
beanspruchten Systems,
- Fig. 4
- in einer schematischen Darstellung eine Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels
eines beanspruchten Systems,
- Fig. 5
- in einer schematischen Darstellung eine Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels
eines beanspruchten Systems,
- Fig. 6
- in einer schematischen Darstellung eine Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels
eines beanspruchten Systems,
- Fig. 7
- in einer schematischen Darstellung eine Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels
eines beanspruchten Systems,
- Fig. 8
- in einer schematischen Darstellung eine Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels
eines beanspruchten Systems,
- Fig. 9
- in schematischen Darstellungen eine Aufsicht sowie eine geschnittene Seitenansicht
eines erfindungsgemäßen Arbeitstisches, und
- Fig. 10
- in einer schematischen Ansicht den Ablauf des beanspruchten Verfahrens.
[0039] Es wird darauf hingewiesen, dass zur Verbesserung der Übersichtlichkeit in den Figuren
bei mehrfach enthaltenen Elementen nicht jedes der Elemente mit einem Bezugszeichen
versehen ist.
[0040] Fig. 1 zeigt in einer schematischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel einer beanspruchten
Arbeitsplatte 1. Die Arbeitsplatte 1 dient als Kochfläche bzw. zur Zubereitung von
Speisen, insbesondere zum Schneiden von Nahrungsmitteln.
[0041] Die Arbeitsplatte 1 weist auf ihrer Oberfläche Markierungen 2 auf, mit welchen ein
Bereich gekennzeichnet ist, der zum Erhitzen von Kochgeschirr dient. Weiterhin weist
eine Beschichtung der Arbeitsplatte 1 Aussparungen 13 auf, an welchen Leuchtelemente
positionierbar sind, die beispielsweise auf einem gemeinsamen Träger mit einem Heizelement
verbunden angeordnet sein können. Des Weiteren ist eine Leuchtanzeige 3 an der Arbeitsplatte
ausgebildet, so dass in diesem Bereich eine entsprechende Markierung oder Aussparung
von Beschichtungen von der Arbeitsplatte 1 angeordnet ist. Im Bereich der Markierung
2 sowie der Leuchtanzeige 3 sind unterhalb der Arbeitsplatte 1 Funktionselemente 4
vorgesehen, nämlich Heizelemente sowie Leuchtelemente, die in der Ansicht von Fig.
1 nicht sichtbar sind.
[0042] In den Fig. 2a und 2b ist jeweils eine Aufsicht auf einen Teilbereich einer Arbeitsplatte
1 umfassend ein darunter angeordnetes Funktionselement 4 dargestellt. Dabei ist das
Funktionselement 4 nicht exakt gegenüber der Arbeitsplatte 1 bzw. der auf der Arbeitsplatte
1 vorgesehenen Markierung 2 positioniert. Um eine ordnungsgemäße Funktion zwischen
Arbeitsplatte 1 und Funktionselement 4 zu gewährleisten, ist das Funktionselement
4 exakt gegenüber der Arbeitsplatte 1 anzuordnen, das heißt die Toleranzen d1 und
d2 müssen minimiert werden.
[0043] Im Detail zeigt Fig. 3 in einer schematischen Darstellung ein erstes Ausführungsbeispiel
eines Systems, welches es ermöglicht, dass die Funktionselemente 4 exakt gegenüber
der Arbeitsplatte 1 positioniert werden.
[0044] Dabei sind drei Funktionselemente 4 vorgesehen, wobei es sich hierbei beispielsweise
um Heizeinrichtungen, Bediensensoren, Leuchtelemente etc. handeln kann. Die Funktionselemente
4 sind auf einem gemeinsamen Träger 5 in einer definierten Position angeordnet. Des
Weiteren sind an der Unterseite der Arbeitsplatte 1 erste Zentriermittel 6 vorgesehen,
die mit zweiten Zentriermitteln 7 korrespondieren, welche auf der Oberseite des Trägers
5 angeordnet sind. Die ersten Zentriermittel 6 weisen eine kegelförmige Ausnehmung
auf, in welche die ebenfalls kegelförmige Kontur der zweiten Zentriermittel 7 passgenau
einbringbar ist.
[0045] Des Weiteren sind an der Unterseite des Trägers 5 Lagerelemente 8 angeordnet, die
zur Positionierung auf einem nicht dargestellten Unterbau dienen. Die Lagerelemente
8 sind entlang des Pfeils 9 in lateraler Richtung sowie entlang des Pfeils 10 in vertikaler
Richtung bewegbar. Beispielsweise kann das Lagerelement 8 aus einem elastischen Material
hergestellt sein.
[0046] Nachdem der Träger 5 mit den Lagerelementen 8 auf einer Aufnahme eines Unterbaus
positioniert worden ist, kann die Arbeitsplatte 1 auf den Unterbau aufgelegt werden,
derart, dass die ersten Zentriermittel 6 und die zweiten Zentriermittel 7 ineinander
greifen. Aufgrund der schräg zueinander verlaufenden Flächen der ersten Zentriermittel
6 und der zweiten Zentriermittel 7 sowie der lateralen Beweglichkeit der Lagerelemente
8 wird der Träger 5 mit den darauf befindlichen Funktionselementen 4 gegenüber der
Arbeitsplatte 1 beim Auflegen der Arbeitsplatte in die gewünschte Position geschoben.
Somit befinden sich auch die Funktionselemente 4 gegenüber der Arbeitsplatte 1 in
einer definierten Orientierung, so dass die Toleranz d3 durch die laterale Verschiebung
des Trägers 5 ausgeglichen wird .
[0047] In dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die ersten Zentriermittel
6 als von der Arbeitsplatte 1 separate Bauteile ausgebildet, die mit der Arbeitsplatte
1 beispielsweise verklebt sind. Die ersten Zentriermittel 6 können insbesondere in
Form von Kunststoffbauteilen vorliegen.
[0048] Die zweiten Zentriermittel 7 sind in der Ausführungsform der Fig. 3 ebenfalls als
separate Elemente ausgebildet und mit dem Träger 5 - beispielsweise adhäsiv - verbunden.
Gleiches gilt für die Lagerelemente 8.
[0049] Das in Fig. 3 gezeigte Ausführungsbeispiel eines beanspruchten Systems ermöglicht
es somit, dass zunächst die ersten Zentriermittel 6 an definierten Stellen der Arbeitsplatte
1 angeordnet werden, und dass die Funktionselemente 4, die zweiten Zentriermittel
7 und die Lagerelemente 8 zu einem gemeinsamen Bauteil miteinander verbunden werden.
Dieses Bauteil kann sodann auf einen Unterbau aufgebracht werden, wobei die Positionierung
der Funktionselemente 4 gegenüber der Arbeitsplatte 1 beim Auflegen der Arbeitsplatte
1 nahezu "automatisch" bzw. zwingend erfolgt.
[0050] Fig. 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines beanspruchten Systems. Das in
Fig. 4 gezeigte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem in Fig. 3 gezeigten
Ausführungsbeispiel lediglich durch die Ausgestaltung des ersten Zentriermittels 6
und des damit korrespondierenden Zentriermittels 7. Das System umfasst somit ebenfalls
eine Arbeitsplatte 1, an der das erste Zentriermittel 6 angeordnet ist. Dieses ist
in dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel als Rahmen realisiert.
[0051] In das als Rahmen ausgebildete erste Zentriermittel 6 können die zweiten Zentriermittel
7 aufgrund ihrer mit dem ersten Zentriermittel 6 korrespondierenden äußeren kegelstumpfartigen
bzw. pyramidenstumpfartigen Geometrie eingreifen. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel
sind die zweiten Zentriermittel 7 auf einem gemeinsamen Träger 5 mit drei Funktionselementen
4 angeordnet. Der Träger 5 umfasst des Weiteren zumindest in lateraler Richtung bewegliche
Lagerelemente 8. Sofern die Lagerelemente 8 auf dem Aufnahmebereich eines Unterbaus
aufliegen, werden die Funktionselemente 4 beim Ineinandergreifen der ersten Zentriermittel
6 und zweiten Zentriermittel 7 exakt gegenüber der Arbeitsplatte 1 positioniert.
[0052] Fig. 5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Systems umfassend
eine Arbeitsplatte 1 und daran angeordnete erste Zentriermittel 6. Des Weiteren sind
zweite Zentriermittel 7 auf einem gemeinsamen Träger 5 mit drei Funktionselementen
4 angeordnet. Der Träger 5 weist Lagerelemente 8 auf, die zumindest eine laterale
Bewegung ermöglichen.
[0053] Bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel sind die ersten Zentriermittel 6 und
zweiten Zentriermittel 7 kegelstumpfförmig oder pyramidenstumpfförmig bzw. als kegelstumpfförmige
oder pyramidenstumpfförmige Aufnahme ausgebildet, so dass eine exakte Positionierung
der Funktionselemente 4 gegenüber der Arbeitsplatte 1 erreicht ist, wenn die zweiten
Zentriermittel 7 in die ersten Zentriermittel 6 eingreifen.
[0054] Fig. 6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines beanspruchten Systems. Dabei
weist die Arbeitsplatte 1 erste Zentriermittel 6, 6' auf, die einteilig mit der Arbeitsplatte
ausgebildet sind. Das erste Zentriermittel 6 ist als im Wesentlichen konvexe Materialerhebung
auf der Arbeitsplatte 1 ausgebildet, wohingegen das erste Zentriermittel 6' als im
Wesentlichen konkave Ausnehmung in der Arbeitsplatte 1 realisiert ist.
[0055] Die drei Funktionselemente 4 sind auf einem gemeinsamen Träger 5 angeordnet. Des
Weiteren sind zweite Zentriermittel 7, 7' an dem Träger 5 angeordnet, beispielsweise
mit diesem verklebt. Das zweite Zentriermittel 7 weist eine im Wesentliche konkave
Ausnehmung auf, die mit der Erhebung des ersten Zentriermittels 6 korrespondiert.
Des Weiteren ist das zweite Zentriermittel 7' mit einer im Wesentlichen konvexen Erhebung
ausgestaltet, die in die konkave Ausnehmung des ersten Zentriermittels 6'eingreifen
kann.
[0056] Auch in diesem Ausführungsbeispiel sind an dem Träger 5 Lagerelemente 8 vorgesehen,
die zumindest eine laterale, ggf. auch eine vertikale Bewegung des Trägers 5 ermöglichen.
[0057] Die Fig. 7 und 8 zeigen zwei weitere Ausführungsbeispiele eines beanspruchten Systems.
Danach sind an der Arbeitsplatte 1 erste Zentriermittel 6 angeordnet. Des Weiteren
sind zweite Funktionselemente 11 mit der Arbeitsplatte 1 verbunden, nämlich über einen
zweiten Träger 12, der mit den ersten Zentriermitteln 6 in Verbindung steht, bzw.
bei diesen eingreift.
[0058] Die Ausführungsbeispiele der Fig. 7 und 8 unterscheiden sich lediglich darin, dass
gemäß Fig. 7 mehrere erste Funktionselemente 4 vorgesehen sind, die hier auf unterschiedlichen
Seiten des Trägers 5 angeordnet sind. Gemäß Fig. 8 ist hingegen lediglich ein einziges
erstes Funktionselement 4 angeordnet. Das bzw. die ersten Funktionselemente 4 können
beispielsweise zur Energieversorgung und/oder zur Kommunikation mit den zweiten Funktionselementen
11 dienen. Mit anderen Worten können die Funktionselemente 4, 11 als Funktionselementenpaar
verstanden werden, insbesondere zur induktiven Energieübertragung oder RFID-Kopplung.
Dabei ist es notwendig, die Funktionselementenpaare mit geringen Toleranzen zueinander
anzuordnen, um eine sichere bzw. effektive Funktionsweise zu gewährleisten. Das bzw.
die ersten Funktionselementen 4 sind an einem gemeinsamen Träger 5 angeordnet, der
zweite Zentriermittel 7 aufweist. Die ersten Zentriermittel 6 und zweiten Zentriermittel
7 entsprechen den in Fig. 3 dargestellten Zentriermitteln 6, so dass zur Vermeidung
von Wiederholungen hierzu auf die voranstehende Figurenbeschreibung verwiesen wird.
Es wird des Weiteren darauf hingewiesen, dass die ersten Zentriermittel 6 und die
zweiten Zentriermittel 7 auch gemäß der in den Fig. 4 oder 5 dargestellten ersten
Zentriermittel 6 und zweiten Zentriermittel 7 ausgebildet sein können.
[0059] Wesentlich ist, dass bei den in den Fig. 7 und 8 gezeigten Systemen erste Funktionselemente
4 und zweite Funktionselemente 11 angeordnet sind, wobei die ersten Funktionselemente
4 beim Eingreifen der zweiten Zentriermittel 7 in die ersten Zentriermittel 6 der
Arbeitsplatte 1 in einer definierten Position anordenbar sind.
[0060] Fig. 9 zeigt in schematischen Darstellungen eine Aufsicht sowie eine geschnittene
Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Arbeitstisches 14. Der Arbeitstisch 14 weist
einen Unterbau 15 mit Aufnahmebereichen 16 auf. Auf bzw. in den Aufnahmebereichen
16 sind die Funktionselemente 4 positionierbar. Des Weiteren kann die Arbeitsplatte
1 auf dem Unterbau 15 aufgelegt werden.
[0061] Die Arbeitsplatte 1 weist eine Markierung 2 zur Kennzeichnung eines Bereichs auf,
in dem Kochgeschirr mittels Induktion erhitzbar ist. Mit der Markierung 2' ist ein
Bereich dargestellt, in dem die Erhitzung von Kochgeschirr mittels IR-Strahlung möglich
ist.
[0062] In diesem Ausführungsbeispiel ist an der als transparente Glaskeramik verwirklichten
Arbeitsplatte 1 eine opake Beschichtung 17 ausgebildet, die Aussparungen 13 aufweist,
so dass über ein als Leuchtelement realisiertes Funktionselement 4 eine Beleuchtung
im Bereich der Markierungen 2, 2' möglich ist. Des Weiteren ist eine Leuchtanzeige
3 vorgesehen. In dem Bereich der Leuchtanzeige 3 weist die Arbeitsplatte 1 eine semi-transparente
Beschichtung 18 auf, so dass eine Beleuchtung durch das in diesem Bereich angeordnete
Funktionselement 4 möglich ist.
[0063] In dem Bereich 2' ist die Arbeitsplatte 1 mit einer temperaturfesten und IRtransparenten
Beschichtung 19 versehen, so dass das in diesem Bereich angeordnete und als Strahlungsheizkörper
bzw. Strahlungsheizelement realisierte Funktionselement 4
auf der Arbeitsplatte 1 abgestelltes Kochgeschirr erhitzen kann.
[0064] Aus Fig. 9 geht des Weiteren hervor, dass drei Träger 5 vorgesehen sind, an welchen
jeweils ein oder mehrere Funktionselemente 4 angeordnet sind. An den Trägern 5 sind
jeweils zweite Zentriermittel 7 ausgebildet, die mit ersten Zentriermitteln 6 der
Arbeitsplatte 1 derart zusammenwirken, dass die Träger 5 und somit die Funktionselemente
4 in einer definierten Position gegenüber der Arbeitsplatte 1 ausgerichtet werden,
wenn die Arbeitsplatte 1 auf den Unterbau 15 aufgelegt wird.
[0065] Des Weiteren ist deutlich zu erkennen, dass an der Unterseite der Träger 5 Lagerelemente
8 ausgebildet sind, mit welchen die Träger 5 und somit die Funktionselemente 4 an
dem Unterbau angeordnet sind. Die Lagerelemente 8 sind entlang des Pfeils 9 in lateraler
Richtung und entlang des Pfeils 10 in vertikaler Richtung bewegbar.
[0066] Da die Ausgestaltung des Systems des Weiterem dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel
entspricht, wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf die voranstehende Beschreibung
von Fig. 3 verwiesen.
[0067] Fig. 10 zeigt in einer schematischen Darstellung den Ablauf des beanspruchten Verfahrens.
Danach wird in einem ersten Schritt S1 das Funktionselement auf oder in dem Aufnahmebereich
eines Unterbaus angeordnet.
[0068] In einem zweiten Schritt S2 wird die Arbeitsplatte derart gegenüber dem Unterbau
positioniert, dass die ersten Zentriermittel und die zweiten Zentriermittel miteinander
in Eingriff bringbar sind. Mit anderen Worten wird die Arbeitsplatte derart gegenüber
dem Unterbau ausgerichtet, dass die ersten Zentriermittel und die zweiten Zentriermittel
derart zueinander ausgerichtet sind, dass sie ineinander greifen können. In einem
dritten Schritt S3 wird die Arbeitsplatte auf den Unterbau aufgelegt, wobei das mindestens
eine Funktionselement durch das Zusammenwirken der ersten und zweiten Zentriermittel
in die gewünschte Position gegenüber der Arbeitsplatte gebracht wird. Mit dem beanspruchten
Verfahren ist es somit möglich, das Funktionselement bzw. mehrere Funktionselemente
im Unterbau anzuordnen, so dass die Arbeitsplatte lediglich aufgelegt werden muss,
wodurch sich der Montageaufwand erheblich minimieren lässt.
[0069] Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen der beanspruchten Gegenstände
wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf den allgemeinen Teil der Beschreibung sowie
auf die beigefügten Ansprüche verwiesen.
[0070] Schließlich sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die voranstehend beschriebenen
Ausführungsbeispiele der beanspruchten Gegenstände lediglich zur Erörterung der beanspruchten
Lehre dienen, diese jedoch nicht auf die Ausführungsbeispiele einschränken.
Bezugszeichenliste
[0071]
- 1
- Arbeitsplatte
- 2, 2'
- Markierung
- 3
- Leuchtanzeige
- 4
- erstes Funktionselement
- 5
- erster Träger
- 6, 6'
- erste Zentriermittel
- 7, 7'
- zweite Zentriermittel
- 8
- Lagerelement
- 9
- Pfeil (lateral)
- 10
- Pfeil (horizontal)
- 11
- zweite Funktionselemente
- 12
- zweiter Träger
- 13
- Aussparung
- 14
- Arbeitstisch
- 15
- Unterbau
- 16
- Aufnahmebereich
- 17
- opake Beschichtung
- 18
- semi-transparente Beschichtung
- 19
- IR-transparente Beschichtung
- S1
- erster Schritt
- S2
- zweiter Schritt
- S3
- dritter Schritt
1. System umfassend eine Arbeitsplatte (1) und mindestens ein an einer Unterseite der
Arbeitsplatte (1) anordenbares Funktionselement (4),
dadurch gekennzeichnet, dass die Arbeitsplatte (1) mindestens ein erstes Zentriermittel (6, 6') aufweist, dass
das Funktionselement (4) mindestens ein zweites Zentriermittel (7, 7') aufweist und
dass das erste Zentriermittel (6, 6') und das zweite Zentriermittel (7, 7') derart
miteinander korrespondierend ausgebildet sind, dass das Funktionselement (4) in einer
definierten Position gegenüber der Arbeitsplatte (1) anordenbar ist.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Arbeitsplatte (1) zumindest teilweise aus Glas und/oder aus einer Glaskeramik
hergestellt ist, und/oder
dass die Arbeitsplatte (1) an der definierten Position, an der das Funktionselement
(4) anordenbar ist, eine Markierung (2) und/oder eine Aussparung von einer Beschichtung
aufweist.
3. System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Funktionselement (4) um eine Leuchtanzeige (3) und/oder um ein Heizelement
und/oder um ein Energieübertragungselement und/oder um ein Sensorelement und/oder
um eine Lüftungseinrichtung und/oder um ein Informationsübertragungselement handelt.
4. System nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Lagerelement (8) unmittelbar oder mittelbar mit dem zweiten Zentriermittel (7,
7') verbunden ist, so dass das zweite Zentriermittel (7, 7') und das damit verbundene
Funktionselement (4) vertikal und/oder lateral bewegbar sind, und gegebenenfalls
dass das Lagerelement (8) aus einem elastischen Material hergestellt ist und/oder
als Feder realisiert ist.
5. System nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Zentriermittel (6, 6') einteilig mit der Arbeitsplatte (1) ausgebildet
ist, und/oder,
dass das erste Zentriermittel (6, 6') form- und/oder kraftschlüssig und/oder stoffschlüssig
mit der Arbeitsplatte (1) verbunden ist.
6. System nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Zentriermittel (6, 6') form- und/oder kraftschlüssig und/oder stoffschlüssig
mit dem mindestens einen Funktionselement (4) verbunden ist.
7. System nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Zentriermittel (6, 6') konkav und das zweite Zentriermittel (7, 7') konvex
ausgebildet sind und/oder dass das erste Zentriermittel (6, 6') konvex und das zweite
Zentriermittel (7, 7') konkav ausgebildet sind.
8. System nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Zentriermittel (6, 6') und das zweite Zentriermittel (7, 7') als Elemente
einer Nut-Feder-Verbindung ausgebildet sind.
9. System nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Funktionselement (4), mindestens ein zweites Zentriermittel (7, 7')
und ggf. mindestens ein Lagerelement (8) an einem gemeinsamen Träger (5) angeordnet
sind.
10. System nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein erstes Funktionselement (4) und mindestens ein zweites Funktionselement
(11) angeordnet sind, wobei das zweite Funktionselement (11) mit dem ersten Zentriermittel
(6, 6') verbunden ist und wobei das zweite Zentriermittel (7, 7') an dem ersten Funktionselement
(4) angeordnet ist, so dass das erste Funktionselement (4) gegenüber der Arbeitsplatte
(1) und somit gegenüber dem zweiten Funktionselement (11) in einer definierten Position
anordenbar ist.
11. System nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Funktionselement (11) lösbar mit dem ersten Zentriermittel (6, 6') verbindbar
ist, beispielsweise über einen mit dem ersten Zentriermittel (6, 6') form- und/oder
kraftschlüssig verbindbaren Montagehalter.
12. System nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Funktionselement (11) über das erste Funktionselement (4) mit Energie
versorgbar ist und/oder dass zwischen dem ersten Funktionselement (11) und dem zweiten
Funktionselement (11) Daten austauschbar sind.
13. System nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Arbeitsplatte (1) um eine Küchenarbeitsplatte handelt, beispielsweise
zum Erhitzen und/oder Schneiden von Speisen.
14. Arbeitstisch umfassend ein System nach einem der Ansprüche 1 bis 13 und einen Unterbau,
wobei der Unterbau einen Aufnahmebereich aufweist, auf oder in dem das mindestens
eine Funktionselement (4) positionierbar ist und wobei die Arbeitsplatte (1) auf dem
Unterbau auflegbar ist.
15. Verfahren zur Herstellung eines Arbeitstisches nach Anspruch 14, mit folgenden Verfahrensschritten:
- Anordnen des Funktionselements (4) auf oder in dem Aufnahmebereich des Unterbaus,
- Positionieren der Arbeitsplatte (1) gegenüber dem Unterbau, so dass das erste Zentriermittel
(6, 6') und das zweite Zentriermittel (7, 7') miteinander in Eingriff bringbar sind,
- Auflegen der Arbeitsplatte (1) auf den Unterbau, so dass das mindestens eine Funktionselement
(4) mittels des ersten Zentriermittels (6, 6') und des zweiten Zentriermittels (7,
7') in eine definierte Position gegenüber der Arbeitsplatte (1) gebracht wird.