[0001] Die Erfindung betrifft ein Kühl- und/oder Gefriergerät mit einer Projektionsanordnung
zur Abbildung einer Information oder Symbolik auf einer sichtbaren Oberfläche.
[0002] Im Stand der Technik ist es bekannt, gerätespezifische Information von Kühl- und/oder
Gefriergeräten wie beispielsweise Angaben zu Innenraumtemperatur, Uhrzeit, Gerätestatus
oder dergleichen durch Segmentanzeigen, LED-Anzeigen, LCD-Displays oder dergleichen
zu visualisieren. Ferner ist es bekannt, Symboliken wie beispielsweise Herstellerschriftzüge,
Logos oder Modellbezeichnungen entweder physisch am Gerät anzubringen oder durch beispielsweise
hinterleuchtete Blenden umzusetzen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine innovativere und flexiblere Möglichkeit bereitzustellen,
um sowohl gattungsgemäße Informationsanzeigen als auch gattungsgemäße Symboliken an
Kühl- und/oder Gefriergeräten realisieren zu können.
[0004] Vor diesem Hintergrund betrifft die Erfindung ein Kühl- und/oder Gefriergerät mit
einem wärmeisolierten Gerätekorpus, der einen anhand einer Wärmepumpe gekühlten Innenraum
umschließt, wobei eine Entnahmeöffnung vorgesehen ist, durch welche der Innenraum
von der Außenseite des Geräts zugänglich ist, wobei eine Tür oder ein Deckel vorgesehen
ist, um die Entnahmeöffnung zu schließen, wobei das Gerät eine Projektionsanordnung
zur Abbildung einer Information oder Symbolik auf einer sichtbaren Oberfläche aufweist,
und wobei die Projektionsanordnung eine Lichtquelle und ein diffraktives optisches
Element zur Beugung eines von der Lichtquelle emittierten Lichtstrahls umfasst.
[0005] Bei der Projektion kann es sich also um eine Information, beispielsweise um Angaben
zu Innenraumtemperatur, Uhrzeit, Gerätestatus oder dergleichen, oder um eine Symbolik,
also beispielsweise einen Herstellerschriftzug oder ein Logo handeln. Die Information
oder Symbolik kann als Positiv, also durch Lichtprojektion der Information oder Symbolik
selbst, oder als Negativ, also durch Lichtprojektion auf die Umgebung unter Aussparung
der Information oder Symbolik erfolgen.
[0006] Bei einem diffraktiven optischen Element (engl. diffractive optical element, kurz:
DOE) handelt es sich ein optisches Element zur Formung eines Lichtstrahls, beispielsweise
eines Laserstrahls. Diffraktive optische Elemente umfassen generell einen transparenten
Träger mit Mikrostruktur, welche an einem einfallenden Lichtstrahl ein Interferenzmuster
erzeugen und so eine Strahlformung bewirken. Diffraktive optische Elemente haben einige
Vorteile gegenüber alternativen Strahlformungsoptiken bzw. -elementen, wie beispielsweise
Masken. So werden nicht vorgesehene Strahlteile nicht einfach ausgeblendet, wie dies
bei einer Maske der Fall wäre, sondern die Intensität des Strahls wird durch das diffraktive
optische Element umverteilt. Dadurch kann die Strahlenergie fast vollständig ausgenutzt
werden. Auch kann der Strahl auf Durchmesser fokussiert werden, bei denen mit einer
Maske bereits Beugungserscheinungen auftreten würden, die die Strahlqualität reduzieren.
Insgesamt kann die Projektionsanordnung sehr einfach gehalten werden, da das diffraktive
optische Element die Aufgaben mehrerer konventioneller optischer Bauelemente übernehmen
kann.
[0007] Aufgrund der Verwendung der sehr kleinen diffraktiven optischen Elemente, deren Strukturgrößen
im Mikro- oder gar Nanometerbereich liegen, kann die Bauform der Projektionsanordnung
sehr flach gehalten werden, was sich unter anderem positiv auf den verfügbaren Nutzraum
und die Dämmung auswirken kann.
[0008] Vorzugsweise bildet die Projektionsanordnung die Information oder Symbolik auf einer
sichtbaren Oberfläche des Geräts ab, und mithin nicht auf einer nicht zum Gerät gehörigen
Oberfläche wie dem Boden oder einer Wandung am Aufstellort. Die Information bzw. Symbolik
soll also auf eine sichtbare Oberfläche des Geräts projiziert werden, also beispielsweise
auf eine sichtbare Außenoberfläche des Korpus oder der Tür bzw. Klappe, auf eine sichtbare
Innenoberfläche des Korpus oder der Tür bzw. Klappe oder auf eine sichtbare Fläche
eines im Innenraum angeordneten Bauteils, wie etwa eines Ablagebodens.
[0009] Bei der betreffenden, sichtbaren Oberfläche des Geräts kann es sich um eine Glasfläche
handeln. Beispielsweise kann es sich bei der sichtbaren Oberfläche um die gläserne
Abdeckung eines Anzeigefeldes, um die Glasfläche einer Glastür oder um eine Glasfläche
eines im Innenraum angeordneten Bauteils, wie etwa eines gläsernen Ablagebodens handeln.
Unter einem Glas wird im vorliegenden Zusammenhang sowohl ein Mineralglas als auch
ein Kunststoffglas verstanden.
[0010] Es kann vorgesehen sein, dass das Kühl- und/oder Gefriergerät eine Glastür bzw. Glasklappe
aufweist. Unter einer Glastür bzw. Glasklappe wird eine Tür bzw. Klappe verstanden,
welche eine großflächige und durchsichtige Glasscheibe aufweist, welche sich über
einen wesentlichen Teil der Türfläche bzw. Klappenfläche erstreckt. Durch die Glasfläche
sind der Innenraum des Geräts und insbesondere in diesem Innenraum gelagerte Waren
für einen Benutzer bei geschlossener Tür bzw. Klappe von außen her sichtbar. Die Glasscheibe
ist vorzugsweise allseitig in einen Rahmen eingefasst. Vorzugsweise ist eine wärmeisolierende
Mehrfachverglasung vorgesehen.
[0011] In diesem Zusammenhang kann vorgesehen sein, dass die Projektionsanordnung die Information
oder Symbolik auf der Glasfläche der Glastür bzw. Glasklappe abbildet.
[0012] In einer Ausführungsform handelt es sich bei dem Kühl- und/oder Gefriergerät um ein
Weinkühlgerät. Weinkühlgeräte sind reine Kühlgeräte, deren Innenraumtemperatur typischerweise
in einem Bereich eingestellt werden kann, der jedenfalls zwischen 5°C und 25°C liegt.
Sie umfassen typischerweise mehrere eigens für die Lagerung von Weinflaschen ausgebildete
Ablagen und vielfach eine Glastür. Anhand der erfindungsgemäß ausgebildeten Projektionsanordnung
kann eine Information oder Symbolik in optisch ansprechender Weise an eine bestimmte
Stelle des Weinkühlgeräts, beispielsweise an die Glasfläche der Tür geworfen werden.
Bei einem Weinkühlgerät kann dies besonders vorteilhaft sein, da bei derartigen Geräten
das optische Erscheinungsbild oft eine besondere Bedeutung für den Kunden entfaltet.
[0013] Die Lichtquelle kann eine lichtemittierende Diode umfassen. Leuchtdioden (LEDs) sind
für einen Einsatz in Kühl- und/oder Gefriergeräten wegen des geringen Stromverbrauchs
und der geringen Wärmeemission besonders geeignet. Sie haben einen geringen Platzbedarf
und es sind unzählige LEDs verfügbar, die Licht unterschiedlichster Farben emittieren.
[0014] Alternativ kann vorgesehen sein, dass es sich bei der Lichtquelle um einen Laser
handelt. Bevorzugte Beispiele umfassen Diodenlaser.
[0015] Es kann vorgesehen sein, dass das Gerät eine Leuchte zur Beleuchtung des gekühlten
Innenraums umfasst, welche eine transparente Abdeckung und ein hinter der Abdeckung
angeordnetes Leuchtmittel umfasst. Die Projektionsanordnung kann in dieser Leuchte
integriert sein, indem die Lichtquelle der Projektionsanordnung ebenfalls hinter der
Abdeckung angeordnet ist und die Abdeckung das diffraktive optische Element darstellt.
Die Mikrostruktur des diffraktiven optischen Elements befindet sich also an der Abdeckung.
So kann ein Mehrwert an einem ohnehin vorhandenen Beleuchtungs-Bauteil erreicht werden
und Informationen oder Symboliken können ohne Verwendung zusätzlicher, separater Bauteile
oder Verkabelungen auf beliebige Flächen des Geräts projiziert werden. Die Strukturen
der diffraktiven optischen Elemente sind so klein, dass diese mit freiem Auge nicht
oder kaum zu erkennen sind, sodass das Erscheinungsbild der Abdeckung nicht beeinträchtigt
wird.
[0016] Bei dem diffraktiven optischen Element kann es sich um ein transparentes Flächenbauteil
handeln. Geeignete Flächenbauteile umfassen sowohl ebene Platten als auch gekrümmte
Flächenbauteile wie beispielsweise Schalen. Die Mikrostruktur des diffraktiven optischen
Elements kann in das Flächenbauteil selbst eingearbeitet sein, oder auch in eine Folie
eingearbeitet sein, die das Flächenbauteil beschichtet. Die diffraktiven optischen
Elemente können beispielsweise im Spritzgussverfahren oder durch UV-Roll-Imprint (R2R/R2P)
hergestellt sein.
[0017] In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Projektionsanordnung zwei oder
mehr Lichtquellen und/oder dass das diffraktive optische Element zwei oder mehr Zonen
mit einer diffraktiven Mikrostruktur aufweist. Beispielsweise können mehrere Zonen
des diffraktiven optischen Elements, die jeweils eine eigene diffraktive Mikrostruktur
aufweisen, variabel mit derselben oder unterschiedlichen Lichtquellen anstrahlen,
um unterschiedliche Projektionen zu erhalten, beispielsweise abhängig vom Betriebszustand
des Geräts unterschiedliche Informationen anzuzeigen.
[0018] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgend
anhand der Figuren beschriebenen Ausführungsbeispielen. In den Figuren zeigen:
- Figur 1:
- eine schematische Darstellung einer Informationsprojektion mittels einer erfindungsgemäß
ausgebildeten Projektionsanordnung umfassend ein DOE;
- Figur 2:
- schematische Darstellungen einer Symbolprojektion mittels einer erfindungsgemäß ausgebildeten
Projektionsanordnung umfassend ein DOE; und
- Figur 3:
- eine Darstellung einer Beleuchtungsanordnung eines erfindungsgemäßen Kühl- und/oder
Gefriergeräts mit integrierter Projektionsanordnung.
[0019] Eine Projektionsanordnung 10 zur Anzeige von Informationen wie beispielsweise Angaben
zu Innenraumtemperatur, Uhrzeit, Gerätestatus oder dergleichen, wie sie in einem erfindungsgemäßen
Kühl- und/oder Gefriergerät zum Einsatz kommt, ist in Figur 1 schematisch dargestellt.
Die Projektionsanordnung 10 umfasst als zentrale Bestandteile eine Lichtquelle 20,
die einen Lichtstrahl 50 aussendet, sowie ein diffraktives optisches Element 30 in
Form einer Glasplatte, die eine Zone 31 mit einer diffraktiven Mikrostruktur aufweist,
an welcher der Lichtstrahl 50 so geformt wird, dass bei dessen Auftreffen an einer
für den Benutzer sichtbaren Oberfläche 40 des Geräts, im vorliegenden Fall an der
auch von vorne einsehbaren Rückseite einer Glasplatte, die Informationen abgebildet
werden.
[0020] Das kennzeichnende Merkmal der optisch effektiven Zone 31 des diffraktiven optischen
Elements 30 umfasst eine Mikrostruktur, welche an dem einfallenden Lichtstrahl 50
ein Interferenzmuster erzeugt und so eine Strahlformung bewirkt.
[0021] Die Figuren 2a-c zeigen weitere Beispiele erfindungsgemäß ausgebildeter Projektionsanordnungen
10, umfassend jeweils eine Lichtquelle 20 zur Aussendung eines Lichtstrahls 50, sowie
ein diffraktives optisches Element 30 in Form einer durchsichtigen Platte, die eine
Zone 31 mit einer diffraktiven Mikrostruktur aufweist. Diese Anordnungen 10 sind geeignet,
unterschiedliche Symboliken bzw. Muster 41, im Falle der Figur 2a einen Streifen,
im Falle der Figur 2b einen Stern und im Falle der Figur 2c unterschiedliche geometrische
Formen, auf eine waagrechte, für den Benutzer sichtbaren Oberfläche 40 wie beispielsweise
einem Ablageboden oder Zwischenboden im Innenraum des Geräts zu projizieren.
[0022] Eine etwas detailliertere Darstellung einer konkreten baulichen Ausgestaltung einer
erfindungsgemäß ausgebildeten Projektionsanordnung ist in Figur 3 gezeigt. Dabei ist
die Projektionsanordnung baulich in eine konventionelle Leuchte zur Beleuchtung des
gekühlten Geräteinnenraums integriert, welche eine Lichtleiterplatte 120 und eine
LED-Leuchte 110 umfasst, die von der Seite Licht in die Lichtleiterplatte 120 einleitet.
LED-Leuchte 110 und Lichtleiterplatte 120 sind in einer Nische 161 im Geräteinnenbehälter
160 eingefasst, die von einem Diffusor in Form einer Glasplatte 130 mit aufgerauter
Oberfläche überdeckt ist. Das von der Leuchte emittierte Licht ist mit den Strahlen
150 symbolisiert.
[0023] Die erfindungsgemäß ausgebildete Projektionsanordnung ist in dieser Leuchte so integriert,
dass eine Lichtquelle 20 der Projektionsanordnung an der Rückseite der Nische 161
hinter der Lichtleiterplatte 120 sitzt und einen Lichtstrahl 50 durch die transparente
Lichtleiterplatte 120 hindurch auf die Diffusor-Glasplatte 130 wirft. In der Diffusor-Glasplatte
130 ist eine Zone 131 mit einer diffraktiven Mikrostruktur eingearbeitet, sodass die
Glasplatte 132 nicht nur als Diffusor, sondern gleichzeitig auch als diffraktives
optisches Element dient. An der optisch effektiven Zone 131 der Glasplatte 132 wird
der Lichtstrahl 50 so umgeformt, dass er ein Logo 50 an einer nicht näher dargestellten
Oberfläche abbildet.
1. Kühl- und/oder Gefriergerät mit einem wärmeisolierten Gerätekorpus, der einen anhand
einer Wärmepumpe gekühlten Innenraum umschließt, wobei eine Entnahmeöffnung vorgesehen
ist, durch welche der Innenraum von der Außenseite des Geräts zugänglich ist, und
wobei eine Tür oder ein Deckel vorgesehen ist, um die Entnahmeöffnung zu schließen,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gerät eine Projektionsanordnung zur Abbildung einer Information oder Symbolik
auf einer sichtbaren Oberfläche aufweist, wobei die Projektionsanordnung eine Lichtquelle
und ein diffraktives optisches Element zur Beugung eines von der Lichtquelle emittierten
Lichtstrahls umfasst.
2. Kühl- und/oder Gefriergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Projektionsanordnung die Information oder Symbolik auf einer sichtbaren Oberfläche
des Geräts abbildet.
3. Kühl- und/oder Gefriergerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der sichtbaren Oberfläche des Geräts um eine Glasfläche handelt.
4. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kühl- und/oder Gefriergerät eine Glastür bzw. Glasklappe aufweist, wobei vorzugsweise
vorgesehen ist, dass die Projektionsanordnung die Information oder Symbolik auf der
Glasfläche der Glastür bzw. Glasklappe abbildet.
5. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Kühl- und/oder Gefriergerät um ein Weinkühlgerät oder um einen Tabaklagerschrank
handelt.
6. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtquelle eine lichtemittierende Diode umfasst.
7. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der Ansprüchel bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Lichtquelle um einen Laser handelt.
8. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gerät eine Leuchte zur Beleuchtung des gekühlten Innenraums umfasst, welche eine
transparente Abdeckung und ein hinter der Abdeckung angeordnetes Leuchtmittel umfasst,
wobei die Projektionsanordnung in dieser Leuchte integriert ist, indem die Lichtquelle
der Projektionsanordnung ebenfalls hinter der Abdeckung angeordnet ist und die Abdeckung
das diffraktive optische Element darstellt.
9. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem diffraktiven optischen Element um ein transparentes Flächenbauteil
handelt, wobei vorzugsweise vorgesehen ist, dass die Mikrostruktur des diffraktiven
optischen Elements in eine Folie eingearbeitet ist, die das Flächenbauteil beschichtet.
10. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Projektionsanordnung zwei oder mehr Lichtquellen und/oder dass das diffraktive
optische Element zwei oder mehr Zonen mit einer diffraktiven Mikrostruktur aufweist.