[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Werkstückbearbeitungsanlage, insbesondere
zum Trocknen und/oder Härten von lackierten und/oder beschichteten und/oder geklebten
Werkstücken, sowie ein Verfahren zum Betreiben einer Werkstückbearbeitungsanlage,
insbesondere zum Trocknen und/oder Härten von lackierten und/oder geklebten Werkstücken.
Speziell betrifft die Erfindung das Gebiet der Durchlauftrockner, Durchlaufhärtungsanlagen,
Kammertrockner und Kammerhärtungsanlagen, in denen lackierte und/oder geklebte Karosserien
oder Karosserieteile getrocknet und/oder gehärtet werden können.
[0002] Eine Trocknungs- und/oder Härtungsanlage dieser Art ist zum Beispiel aus der
WO 2010/122121 A2 bekannt. Diese herkömmliche Trocknungs- und/oder Härtungsanlage weist eine Prozesskammer
mit zumindest einer Zone zum Aufnehmen von zu bearbeitenden Werkstücken auf, die mit
einer Frischluftleitung zum Einleiten von Frischluft in die Prozesskammer und einer
Abluftleitung zum Ausleiten von Abluft aus der Prozesskammer verbunden ist. Zur Optimierung
des Energieverbrauchs der Trocknungs- und/oder Härtungsanlage ist ferner eine Frischluft-
und/oder Abluftmengensteuerung zum Steuern der in die Prozesskammer einzuleitenden
Frischluftmenge und/oder der aus der Prozesskammer auszuleitenden Abluftmenge vorgesehen.
Vorzugsweise wird die Frischluft- und/oder Abluftmengensteuerung in Abhängigkeit von
einer momentan der Prozesskammer zugeführten Anzahl an Werkstücken vorgenommen.
[0003] Die in der
WO 2010/122121 A2 offenbarte Trocknungs- und/oder Härtungsanlage weist zudem eine thermische Nachverbrennungseinrichtung
(TNV) auf, der Abluft aus der Prozesskammer zwecks thermischer Abluftreinigung zugeleitet
wird und deren ausgegebene Reinluft mehreren Umluft- oder Frischluftrekuperatoren
zugeführt wird, um die in die Prozesskammer einzuleitende Umluft bzw. Frischluft zu
erwärmen.
[0004] Die
DE 10 2011 114 292 A1 beschreibt eine thermische Nachverbrennungsanlage, bei welcher die Brennkammertemperatur
nicht auf einen festen, maximalen Wert eingeregelt wird, sondern in Abhängigkeit von
einem Kohlenmonoxidgehalt in der von der Nachverbrennungsanlage ausgegeben Reinluft
geregelt wird. Aufgrund der sich so einstellenden, im Mittel niedrigeren Brennkammertemperaturen
sollen Energie eingespart und die dort eingesetzten Materialien geschont werden.
[0005] Die
DE 10 2008 034 746 B4 offenbart eine Vorrichtung zum Trocknen von lackierten Fahrzeugkarosserien mit einer
thermischen Nachverbrennungsanlage, bei welcher die Schadstoffkonzentration an organischen
Lösemitteln im Trockner kontinuierlich gemessen wird. Bei zunehmender Schadstoffkonzentration
werden einerseits die Frischluftzufuhr in die Prozesskammer erhöht und die Abluftausleitung
aus der Prozesskammer gesenkt und wird andererseits die Brennkammertemperatur durch
Reduzieren der Brennstoffzufuhr in die Brennkammer der Nachverbrennungsanlage konstant
gehalten.
[0006] In der
DE 10 2012 023 457 A1 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Temperieren, insbesondere zum Trocknen
von Gegenständen beschrieben. Alle Steuer- und Regelvorgänge des Trockners werden
durch eine Steuereinheit koordiniert, durch welche Ventile, ein Prozessluftgebläse,
ein Frischluftgebläse sowie ein Brenner angesteuert werden. Eine kombinierte Steuerung
von Prozessluftmenge und Heizleistung ist hier jedoch nicht vorgesehen.
[0007] Die
DE 20 2009 013 054 U1 offenbart ein System zur Steuerung der Kabineninnentemperatur in einer Trocknungs-
und/oder Lackierkabine für Reparaturlackierung von Fahrzeugen und Fahrzeugteilen.
Ein Temperatursensor erfasst kontaktlos die Temperatur an der Oberfläche des zu erwärmenden
und/oder zu trocknenden Objekts, und eine Steuer- und Regelungsvorrichtung steuert
die Gebläse und die Heizvorrichtung in Abhängigkeit von der erfassten Oberflächentemperatur
des zu erwärmenden und/oder zu trocknenden Objekts. Eine kombinierte Steuerung von
Prozessluftmenge und Heizleistung ist hier auch hier nicht vorgesehen.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Werkstückbearbeitungsanlage
und ein verbessertes Verfahren zum Betreiben einer Werkstückbearbeitungsanlage mit
einem möglichst geringen Energieverbrauch zu schaffen.
[0009] Diese Aufgabe wird gelöst durch die Lehre der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0010] Die erfindungsgemäße Werkstückbearbeitungsanlage weist eine Prozesskammer zum Aufnehmen
von zu bearbeitenden Werkstücken, die mit einer Prozessluftleitung zum Einleiten und/oder
Ausleiten von Prozessluft in die bzw. aus der Prozesskammer verbunden ist; eine Heizvorrichtung
zum Erwärmen einer in die Prozesskammer einzuleitenden Prozessluft; und eine Steuereinrichtung
zum Steuern einer in die Prozesskammer eingeleiteten und/oder aus der Prozesskammer
ausgeleiteten Prozessluftmenge und zum Steuern einer Heizleistung der Heizvorrichtung
auf. Die Steuereinrichtung ist dabei derart ausgestaltet, dass sie die Prozessluftmenge
und die Heizleistung abhängig voneinander und/oder in Bezug zueinander einstellt,
steuert und/oder regelt.
[0011] Durch die Kombination der Steuerungen (d.h. Einstellungen, Steuerungen und/oder Regelungen)
der in die Prozesskammer eingeleiteten und/oder aus der Prozesskammer ausgeleiteten
Prozessluftmenge und der Heizleistung der Heizvorrichtung entsteht weiteres Energieeinsparpotential.
Außerdem können sich durch die Kombination der beiden Steuerungen Synergieeffekte
ergeben, die den messtechnischen Aufwand für die Anlagensteuerung und damit den Kostenaufwand
reduzieren können. Die Erfindung geht dabei insbesondere von den folgenden Überlegungen
aus.
[0012] Ziel ist ein möglichst bedarfsgerechter und damit energiesparender Betrieb der Werkstückbearbeitungsanlage.
Bedarfsgerecht heißt zum Beispiel, in Abhängigkeit von Produktionsdaten oder -parametern
(z.B. Anzahl der zu bearbeitenden Werkstücke in der Anlage) einerseits den Volumenstrom
der Prozessluft in der Prozesskammer und andererseits die Heizleistung der verbundenen
Heizvorrichtung zu regeln. Eine solche verbesserte Regelung ist möglich, weil sich
zum Beispiel bei einer reduzierten Anzahl von Werkstücken in der Prozesskammer der
Wasserstoff- und/oder Kohlenstoffeintrag, insbesondere der Eintrag von organischen
Lösemitteln und/oder anderen Kohlenwasserstoffverbindungen und/oder anderen flüchtigen,
brennbaren, d.h. oxidierbaren Stoffen in die Anlage vermindert. Für eine gleichbleibende,
prozessfähige Prozesskammeratmosphäre reduzieren sich dementsprechend auch die erforderlichen
Frischluft- und Abluftmengen in die bzw. aus der Prozesskammer. Die spezifische Schadstoffbeladung
der Abluft, welche typischerweise in der Einheit Masse pro Volumen (z.B. g/m
3) angegeben wird, kann dabei entsprechend der kleineren Werkstückanzahl in der Prozesskammer
im Wesentlichen konstant gehalten werden. Die mit dem geringeren Abluftvolumenstrom
- bei kleinerer Werkstückanzahl - einhergehende Verweilzeiterhöhung der Abluft in
der Heizvorrichtung bringt einen verbesserten Ausbrand (Kohlenmonoxidgehalt im Abgas)
und damit auch verbesserte Emissionswerte mit sich. Aufgrund dieses Effekts ist es
möglich, bei kleinerer Werkstückanzahl nicht nur die Frischluft- und/ oder Abluftvolumenströme
zu vermindern, sondern auch die Heizleistung der Heizvorrichtung, und dabei weiterhin
die vorgeschriebenen Emissionswerte einzuhalten. Eine Reduzierung der Heizleistung
der Heizvorrichtung führt unmittelbar zu einer Energieeinsparung.
[0013] Ein Absenken der Heizleistung der Heizvorrichtung kann auch die Lebensdauer der Werkstückbearbeitungsanlage
verlängern. So kann zum Beispiel eine reine Abluftvolumenstromabsenkung baulich bedingt
und/oder prozessbedingt sehr hohe Vorwärmtemperaturen in der Vorwärm- und/ oder Aufheizzone
der Heizvorrichtung mit sich bringen. Eine reduzierte Heizleistung der Heizvorrichtung
kann in diesem Fall mögliche Schäden z.B. durch thermische Überlastung am Ende der
Vorwärmzone der Heizvorrichtung verhindern, insbesondere auch im Fall maximaler Vorwärmung.
[0014] Durch die Integration der Heizleistungssteuerung mit der Prozessluftmengensteuerung
kann optional zudem auf eine zusätzliche, meist aufwändige Messtechnik zum Erfassen
des Schadstoffgehalts in der von der Heizvorrichtung abgegebenen Abluft bzw. Reinluft
verzichtet werden.
[0015] Der Begriff Prozessluft soll in diesem Zusammenhang alle Arten von Luftströmen umfassen,
die in die Prozesskammer eingeleitet und/oder aus der Prozesskammer ausgeleitet werden
können. Hierzu zählen insbesondere eine in die Prozesskammer einzuleitende Frischluft,
eine aus der Prozesskammer auszuleitende Abluft sowie eine aus der Prozesskammer auszuleitende
und wieder in die Prozesskammer einzuleitende Umluft. Der Begriff Luft soll in diesem
Zusammenhang jede Art von gasförmigem Fluid umfassen. Hierzu zählen insbesondere (Umgebungs-)Luft
im eigentlichen Sinn und Gase, jeweils mit und ohne Verunreinigungen bzw. Schadstoffbelastungen.
[0016] Die Steuereinrichtung soll die Prozessluftmenge und die Heizleistung abhängig voneinander
oder in Bezug zueinander steuern. Unter einer abhängigen Steuerung sollen in diesem
Zusammenhang insbesondere Steuerungen verstanden werden, bei denen ein funktionaler
Zusammenhang zwischen beiden Parametern Prozessluftmenge und Heizleistung vorhanden
ist. Vorzugsweise existiert für diesen funktionalen Zusammenhang eine feste Gesetzmäßigkeit,
bevorzugt über den gesamten Wertebereich der Parameter. Unter einer bezugnehmenden
Steuerung sollen in diesem Zusammenhang insbesondere Steuerungen verstanden werden,
bei denen in verschiedenen Wertebereichen der Parameter verschiedene Abhängigkeiten,
Gesetzmäßigkeiten oder Sonderregeln gelten. Vorzugsweise existiert eine tabellarische
Zuordnung zwischen den Werten der beiden Parameter, wobei diese Zuordnung bevorzugt
empirisch bestimmt werden kann.
[0017] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann die Steuereinrichtung ausgestaltet
sein, um die Heizleistung der Heizvorrichtung an die Prozessluftmenge oder die Prozessluftmengensteuerung
anzupassen oder die Prozessluftmenge an die Heizleistung oder die Heizleistungssteuerung
anzupassen. Diese Ausgestaltung umfasst insbesondere mehrere verschiedene Betriebsarten.
So kann die Prozessluftmengensteuerung (Master) der Heizleistungssteuerung (Slave)
übergeordnet sein, sodass eine Veränderung des Prozessluftstroms automatisch eine
Veränderung der Heizleistung der Heizvorrichtung zur Folge hätte. Alternativ kann
die Heizleistungssteuerung (Master) der Prozessluftmengensteuerung (Slave) übergeordnet
sein, sodass eine Veränderung der Heizleistung automatisch eine Veränderung der Prozessluftmenge
in die bzw. aus der Prozesskammer zur Folge hätte. Es ist ebenso eine grundsätzliche
Gleichordnung von Luftmengensteuerung und Heizleistungssteuerung denkbar, bei welcher
das Master/Slave-Verhältnis erst in Abhängigkeit von zum Beispiel den Produktionsdaten
oder -parametern der Werkstückbearbeitungsanlage bestimmt wird. Eine solche Ausgestaltung
bzw. Funktionsweise der Steuereinrichtung kann in vorteilhafter Weise dazu beitragen,
gewünschte oder vorgeschriebene Emissionsgrenzen der Anlage einzuhalten.
[0018] Bei dem Anpassen der Heizleistung an die Prozessluftmengensteuerung bzw. der Prozessluftmenge
an die Heizleistungssteuerung kann die Zuordnung von Heizleistung und Prozessluftmenge
bei dieser integrierten Regelung nicht grundsätzlich proportional zueinander sein.
Alternativ kann sie unter bestimmten Umständen auch antiproportional sein, wenn zum
Beispiel bei einer reduzierten Werkstückanzahl die Heizleistung in einem bestimmten
Bereich angehoben werden muss, um bei abgesenktem Prozessluftstrom noch ausreichend
Reingasenthalpie für die Prozessbeheizung zur Verfügung stellen zu können.
[0019] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann die Prozessluftleitung (wenigstens)
eine Frischluftleitung zum Einleiten von Frischluft in die Prozesskammer, (wenigstens)
eine Abluftleitung zum Ausleiten von Abluft aus der Prozesskammer und/oder (wenigstens)
eine Umluftleitung zum Ausleiten und Wiedereinleiten von Abluft aus der bzw. in die
Prozesskammer aufweisen. Vorzugsweise ist die Steuereinrichtung dann derart ausgestaltet,
dass sie die Frischluftmenge, die Abluftmenge und/oder die Umluftmenge steuert.
[0020] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann die Heizvorrichtung
eine Brennkammer aufweisen. Vorzugsweise ist die Steuereinrichtung dann derart ausgestaltet,
dass sie eine Brennkammertemperatur der Brennkammer steuert. Eine Veränderung der
Brennkammertemperatur kann zum Beispiel durch eine Veränderung der Brenngaszufuhr
erfolgen.
[0021] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann die Heizvorrichtung
eine thermische Nachverbrennungseinrichtung (TNV) aufweisen, die mit einer mit der
Prozesskammer verbundenen Abluftleitung zum Zuführen von Abluft aus der Prozesskammer
in die Nachverbrennungseinrichtung verbunden ist. Die thermische Nachverbrennungseinrichtung
ist bevorzugt ausgestaltet, um eine thermische Oxidation, vorzugsweise eine regenerative
oder rekuperative thermische Oxidation der brennbaren Schadstoffe im Abluftstrom aus
der Prozesskammer durchzuführen.
[0022] In einer noch weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann die Heizvorrichtung
(wenigstens) einen Umluftrekuperator und/oder (wenigstens) einen Frischluftrekuperator
aufweisen, dem ein aus einer Verbrennung resultierendes Reingas zugeleitet wird.
[0023] Die Steuereinrichtung ist vorzugsweise derart ausgestaltet, dass sie (bei der Bestimmung
der Prozessluftmengensteuerung als Master) die Prozessluftmenge in Abhängigkeit wenigstens
eines Parameters steuert, der ausgewählt ist aus:
- Anzahl und/oder Gewicht und/oder Typ und/oder Oberflächengröße der in der Prozesskammer
aufgenommenen Werkstücke;
- Anzahl und/oder Gewicht und/oder Typ und/oder Oberflächengröße der der Prozesskammer
pro Zeiteinheit zugeführten Werkstücke;
- Volumenstrom, Massenstrom, Temperatur, Qualität (z.B. Homogenität der Dichteverteilung,
Flüchtigkeit, etc.) und/oder Menge des Bearbeitungsmediums und/oder -fluids (z.B.
Lack, Beschichtungspulver, Klebstoff oder dergleichen);
- Schadstoffgehalt und/oder Temperatur und/oder Feuchtigkeit der Prozessluft in der
Prozesskammer; und
- Schadstoffgehalt und/oder Temperatur und/oder Feuchtigkeit einer aus der Prozesskammer
ausgeleiteten Abluft.
[0024] Die Steuereinrichtung ist vorzugsweise derart ausgestaltet, sie dass sie (bei der
Bestimmung der Heizleistungssteuerung als Master) die Heizleistung der Heizvorrichtung
in Abhängigkeit wenigstens eines Parameters steuert, der ausgewählt ist aus:
- Anzahl und/oder Gewicht und/oder Typ und/oder Oberflächengröße der in der Prozesskammer
aufgenommenen Werkstücke;
- Anzahl und/oder Gewicht und/oder Typ und/oder Oberflächengröße der der Prozesskammer
pro Zeiteinheit zugeführten Werkstücke;
- Schadstoffgehalt und/oder Temperatur einer aus der Prozesskammer ausgeleiteten Abluft;
- Schadstoffgehalt und/oder Temperatur eines aus der Heizvorrichtung in die Umgebung
ausgeleiteten Reingases;
- Temperaturdifferenz einer aus der Prozesskammer ausgeleiteten und wieder in die Prozesskammer
eingeleiteten Umluft;
- Temperaturdifferenz zwischen einer einer Brennkammer der Heizvorrichtung zugeführten
Abluft aus der Prozesskammer und eines aus der Brennkammer ausgeleiteten Reingases;
und
- Stellung einer Reingas- oder Dosierklappe, die je nach Öffnungswinkel mehr oder weniger
Reingasenthalpie an die Umluft abgibt.
[0025] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann die Heizleistung ohne Erfassen
einer zusätzlichen Messgröße betreffend eine Schadstoffkonzentration der in die Prozesskammer
eingeleiteten Prozessluft (Reinluft) und/oder der aus der Prozesskammer ausgeleiteten
Prozessluft (Abluft) angepasst werden. Vorzugsweise erfolgt diese Anpassung mittels
eines empirisch oder theoretisch ermittelten Steuerungsalgorithmus. D. h. für die
Anpassung der Heizleistung ist kein zusätzliches Messsystem erforderlich, sondern
die Steuervorrichtung kann auf ihr ohnehin vorliegenden Daten, Parameter, Messgrößen,
etc. zurückgreifen.
[0026] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betreiben einer Werkstückbearbeitungsanlage
werden zu bearbeitende Werkstücke in einer Prozesskammer aufgenommen, wobei die Prozesskammer
mit einer Prozessluftleitung zum Einleiten und/oder Ausleiten von Prozessluft in die
bzw. aus der Prozesskammer verbunden ist; wird eine in die Prozesskammer einzuleitende
Prozessluft mittels einer Heizvorrichtung erwärmt; und werden eine in die Prozesskammer
eingeleitete und/ oder aus der Prozesskammer ausgeleitete Prozessluftmenge und eine
Heizleistung der Heizvorrichtung abhängig voneinander oder in Bezug zueinander eingestellt,
gesteuert und/oder geregelt.
[0027] Mit diesem Verfahren können die gleichen Vorteile wie mit der oben beschriebenen
Werkstückbearbeitungsanlage der Erfindung gezielt werden. Die obigen Ausführungen
zu Vorteilen, Begriffsdefinitionen und bevorzugten Ausgestaltungen gelten entsprechend.
[0028] Die vorliegende Erfindung ist vorzugsweise in Trocknungs- und/oder Härtungsanlagen
zum Trocknen und/oder Härten von lackierten und/oder beschichteten und/oder geklebten
Werkstücken einsetzbar. Bei den Werkstücken handelt es sich beispielsweise um Fahrzeugkarosserien
oder Fahrzeugkarosserieteile.
[0029] Obige sowie weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung
werden aus der nachfolgenden Beschreibung von verschiedenen Ausführungsbeispielen
anhand der beiliegenden Zeichnungen besser verständlich. Darin zeigen, größtenteils
schematisch:
- Fig. 1
- den Aufbau einer Werkstückbearbeitungsanlage gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
- Fig. 2
- den Aufbau einer Werkstückbearbeitungsanlage gemäß verschiedenen Modifikationen des
Ausführungsbeispiels von Fig. 1;
- Fig. 3
- den Aufbau einer Werkstückbearbeitungsanlage gemäß weiteren Modifikationen des Ausführungsbeispiels
von Fig. 1; und
- Fig. 4
- den Aufbau einer Werkstückbearbeitungsanlage gemäß zusätzlicher Modifikationen des
Ausführungsbeispiels von Fig. 3.
[0030] Fig. 1 zeigt eine Werkstückbearbeitungsanlage 10 gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung, die beispielhaft als Trocknungs- und/oder Härtungsanlage ausgestaltet
ist. Der Aufbau dieser Trocknungs- und/oder Härtungsanlage 10 entspricht grundsätzlich
dem der
WO 2010/122121 A2. Hinsichtlich des Aufbaus der Anlage, der Funktionsweise der einzelnen Komponenten
und möglicher Modifikationen wird daher auf diese
WO 2010/122121 A2 vollinhaltlich Bezug genommen.
[0031] Die Trocknungs- und/oder Härtungsanlage 10 kann Teil einer Lackieranlage sein. Beispielsweise
kann die Lackieranlage eine oder mehrere Lackierzonen 12 aufweisen, in denen Werkstücke
14 lackiert werden. Die Trocknungs- und/oder Härtungsanlage 10 kann diesen Lackierzonen
12 angegliedert und insbesondere in einer Förderrichtung 16 nachgeschaltet sein. Der
Trocknungs- und/oder Härtungsanlage 10 ist in der Regel noch eine nicht dargestellte
Kühlzone nachgelagert, in der die Werkstücke 14 für weitere Prozessschritte bzw. Arbeitsschritte
abgekühlt werden. Speziell eignet sich die Trocknungs- und/oder Härtungsanlage 10
zum Trocknen und/oder Härten von lackierten und/oder geklebten Bauteilen, insbesondere
von Karosserien, Karosserieteilen oder von anderen Baugruppen(teilen) eines Land-,
Wasser- oder Luftfahrzeugs.
[0032] Beispielsweise ist das in der Fig. 1 dargestellte Werkstück 14 als lackierte Karosserie
für ein Fahrzeug oder Flugzeug ausgestaltet. Das Werkstück 14 ist hierbei auf einem
geeigneten Träger (Skid) 15 befestigt, der in einer Förderrichtung 16 verfahrbar ist,
um das Werkstück 14 aus den Lackierzonen 12 in die und durch die Trocknungs- und/oder
Härtungsanlage 10 zu befördern. Der Transport des Werkstückes 14 kann dabei kontinuierlich
oder diskontinuierlich erfolgen. Die erfindungsgemäße Werkstückbearbeitungsanlage
10 eignet sich jedoch auch für andere Anwendungsfälle.
[0033] Die Trocknungs- und/oder Härtungsanlage 10 weist eine Prozesskammer 18 mit mehreren
Zonen 20-24 auf. Dabei ist eine erste Zone 20 als Schleusenzone in Form einer Einlaufschleuse
ausgestaltet. Eine zweite Zone 21 ist als erste Aufheizzone ausgestaltet und eine
dritte Zone 22 ist als zweite Aufheizzone ausgestaltet. Ferner ist eine vierte Zone
23 als Haltezone ausgestaltet und ist eine letzte Zone 24 als Schleusenzone in Form
einer Auslaufschleuse ausgestaltet. Im Betrieb der Trocknungs- und/oder Härtungsanlage
10 gelangt das Werkstück 14 zunächst in die Einlaufschleuse 20, wobei die Einlaufschleuse
20 die Prozesskammer 18 der Trocknungs- und/oder Härtungsanlage 10 gegenüber einer
Umgebung abdichtet. Bei dieser Abdichtung erfolgt auch eine gewisse thermische Trennung
zwischen dem Innenraum der Prozesskammer 18, der aufgeheizt wird, und der Umgebung.
Die Schleusenzonen 20 und 24 sind vorzugsweise so ausgestaltet, dass insbesondere
eine Prozessluft im Innern der Prozesskammer 18 nicht aus dieser entweicht oder ein
Entweichen zumindest weitgehend vermieden wird.
[0034] Die erste Aufheizzone 21 und die zweite Aufheizzone 22 ermöglichen ein Aufheizen
des Werkstücks 14 in (in diesem Ausführungsbeispiel zwei) Stufen. Bei einer Vollauslastung
können in den Zonen 21, 22 jeweils ein oder mehrere Werkstücke 14 aufgeheizt werden,
wobei das Werkstück 14 nach dem Aufheizen in der Zone 21 in die Zone 22 befördert
wird, um ein weiteres Aufheizen zu ermöglichen. In der Haltezone 23 können ein oder
mehrere Werkstücke 14 für einen gewissen Zeitraum verbleiben, um ein Trocknen und
Härten des Werkstücks 14 (ggf. mit Hilfe von elektromagnetischer Strahlung) durchzuführen.
Lösungsmittel (Lösemittel) in Form von aliphatischen und/oder aromatischen Kohlenwasserstoffen,
Fluor-Kohlenwasserstoffen, Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffen, Estern, Ketonen, Glykolethern,
Alkoholen, Wasser und dergleichen reichern sich dann - je nachdem, ob es sich um Niedrig-,
Mittel- oder Hochsieder handelt - hauptsächlich im Bereich der Aufheizzonen 21, 22
oder der Haltezone 23 in der Luft der Prozesskammer 18 an. Bei welchen Bedingungen
die Lösemittel in der Trocknungs- und/oder Härtungsanlage 10 entweichen, hängt allerdings
vom jeweiligen Lösemittel bzw. der Lösemittelkomponente ab. Niedrigsieder entweichen
bei niedrigen (< 100°C), Mittelsieder bei mittleren (100°C bis 150°C) und Hochsieder
bei hohen (> 150°C) Temperaturen. Für den Trocknungs- und/oder Härtungsprozess in
der Haltezone 23 kann eine gewisse Zeit vorgegeben sein, nach der das Werkstück 14
über die Schleusenzone 24 aus der Trocknungs- und/oder Härtungsanlage 10 befördert
wird. Das geklebte und/oder lackierte Werkstück 14 ist dann getrocknet und/oder gehärtet.
[0035] Im Betrieb der Trocknungs- und/oder Härtungsanlage 10 ist ein gewisser Austausch
der in der Prozesskammer 18 vorgesehenen Prozessluft erforderlich. Hierbei kann eine
gewisse Luftmenge aus der Trocknungs- und/oder Härtungsanlage 10 entnommen werden
(Abluft), die durch Frischluft ersetzt wird. Dieser Prozessluftaustausch ist erforderlich,
da sich die Luft in der Prozesskammer 18 mit Lösungsmitteln anreichert, die während
des Trocknungs- und/oder Härtungsprozesses aus einem Lackfilm oder einem Klebstoff
in den Innenraum (Nutzraum) der Prozesskammer 18 der Trocknungs- und/oder Härtungsanlage
10 gelangen, und dieser Anreicherung entgegengewirkt werden muss. Dadurch kann die
mit Lösungsmittel angereicherte Prozessluft nach und nach, insbesondere kontinuierlich,
ausgetauscht werden, um zu gewährleisten, dass die Prozessluft weiterhin Lösungsmittel
aufnehmen kann. Hierbei kann ein gewisser Schwellwert vorgegeben sein, der zur Aufrechterhaltung
eines ordnungsgemäßen Trocknungs- und/oder Härtungsprozesses nicht oder nur geringfügig,
insbesondere zeitlich und/oder räumlich begrenzt, überschritten werden soll. Dieser
Prozessluftaustausch erfolgt hierbei gezielt, wobei ein Austausch über die Schleusenzonen
20, 24 möglichst weitgehend verhindert wird, da ansonsten in unerwünschter Weise warme
Luft aus der Prozesskammer 18 in die Umgebung gelangt oder - wenn die Frischluft hauptsächlich
über die Schleusenzonen 20, 24 in die Prozesskammer 18 gezogen wird - zu viel kalte
Außenluft in die Prozesskammer 18 gelangt.
[0036] Die Trocknungs- und/oder Härtungsanlage 10 weist ferner eine Heizvorrichtung 26-37
auf. Diese Heizvorrichtung weist eine thermische Nachverbrennungseinrichtung (TNV)
26, mindestens einen, vorzugsweise mehrere (hier: drei) Umluftrekuperatoren 28, 30,
32 und in der Regel einen (in seltenen Fällen keinen) Frischluftrekuperator 34 auf.
[0037] Die thermische Nachverbrennungseinrichtung 26 ist bevorzugt als Nachverbrennungseinrichtung
zur regenerativen oder rekuperativen thermischen Oxidation von brennbaren Schadstoffen
in einer Abluft aus der Prozesskammer 18 ausgestaltet und weist vorzugsweise einen
Gasbrenner 36 auf. Die von dem Gasbrenner 36 in einer Brennkammer 37 erzeugte heiße
Reinluft wird über die Rekuperatoren 28, 30, 32, 34 geführt und dann an die Atmosphäre
abgegeben, wie durch den Pfeil 38 angedeutet. D.h. die heißen Abgase (Reinluft) der
TNV 26 werden in den Rekuperatoren 28, 30, 32, 34 als Energiequelle zum Erwärmen der
Umluft bzw. Frischluft genutzt. In den Rekuperatoren 28, 30, 32, 34 sind jeweils Drosselklappen
vorgesehen, um einen gewissen Teil der von dem Gasbrenner 36 erzeugten Wärmeenergie
im jeweiligen Rekuperator zu nutzen und den verbleibenden Teil an den nächsten Rekuperator
weiterzuleiten.
[0038] Die Rekuperatoren 28, 30, 32, 34 weisen ferner jeweils einen Wärmetauscher 29, 31,
33, 35 auf. Dem Wärmetauscher 29 des ersten Umluftrekuperators 28 sind eine Saugseite
und eine Ausströmseite einer mit der ersten Aufheizzone 21 verbundenen Umluftleitung
40 zugeordnet. Dabei ist der Wärmetauscher 29 zusammen mit einem Ventilator in der
Umluftleitung 40 angeordnet. In Abhängigkeit von der Stellung der Drosselklappen des
ersten Umluftrekuperators 28 erfolgt eine mehr oder weniger starke Aufheizung der
durch den Wärmetauscher 29 strömenden und in die erste Aufheizzone 21 rückgeführten
Umluft, um im Betrieb der Anlage 10 eine gewisse Temperatur der Prozessluft in der
ersten Aufheizzone 21 der Prozesskammer 18 zu erreichen und aufrechtzuerhalten. In
analoger Weise ist die zweite Aufheizzone 22 der Prozesskammer 18 über eine Umluftleitung
42 mit dem zweiten Umluftrekuperator 30 verbunden, der einen in der Umluftleitung
42 angeordneten Wärmetauscher 31 aufweist, und ist die Haltezone 23 der Prozesskammer
18 über eine Umluftleitung 44 mit dem dritten Umluftrekuperator 32 verbunden, der
einen in der Umluftleitung 44 angeordneten Wärmetauscher 33 aufweist. So kann die
Prozessluft in den Zonen 21, 22, 23 aufgeheizt und deren Temperatur auf einem gewünschten
Niveau gehalten werden.
[0039] Zudem ist mindestens eine Abluftleitung 46 vorgesehen. Gemäß Fig. 1 ist eine Saugseite
dieser Abluftleitung 46 dabei in der Haltezone 23 der Prozesskammer 18 angeordnet,
und eine Ausströmseite der Abluftleitung 46 mündet in die Brennkammer 37 der TNV 26.
Der zum Verbrennen eines Brenngases erforderliche Sauerstoff kann somit aus der über
die Abluftleitung 46 strömenden Abluft aus der Haltezone 23 gewonnen werden, wobei
diese Abluft erhitzt wird. Hierbei wird die Abluft aus der Haltezone 23 thermisch
gereinigt, so dass in Richtung des Pfeils 38 Reinluft an die Atmosphäre abgegeben
wird. Dabei ist in der Abluftleitung 46 ein Wärmetauscher 27 angeordnet, so dass die
an der Ausströmseite in die Brennkammer 37 strömende Abluft vorgeheizt werden kann.
In der Abluftleitung 46 sind außerdem eine Drosselklappe 47 und ein Ventilator 48,
der als insbesondere (frequenz-) geregelter Ventilator ausgestaltet ist, angeordnet.
[0040] Außerdem weist die Trocknungs- und/oder Härtungsanlage 10 eine Frischluftleitung
50 mit einem Frischlufteingang 52, über den Frischluft angesaugt werden kann, auf.
Aus dem Frischlufteingang 52 wird die Frischluft über die Frischluftleitung 50 zunächst
durch den Frischluftrekuperator 34 geleitet, wobei der Wärmetauscher 35 in der Frischluftleitung
50 angeordnet ist. Die Frischluftleitung 50 weist in diesem Ausführungsbeispiel eine
erste Auslassstelle an der Schleusenzone 20 der Prozesskammer 18 und eine zweite Auslassstelle
an der Schleusenzone 24 auf. Hierbei sind vor diesen Auslassstellen Drosselklappen
angeordnet, um den jeweils zu den Auslassstellen geführten Anteil der Frischluftmenge,
die über die Frischluftleitung 50 zugeführt wird, zu regeln. Optional sind an einzelnen
oder allen Auslassstellen verstellbare Gitter oder Düsen vorgesehen, um eine Einstellung
der durchgesetzten Volumenströme vornehmen zu können. In der Frischluftleitung 50
ist außerdem ein insbesondere (frequenz-)geregelter Ventilator 53 angeordnet. In diesem
Ausführungsbeispiel ist der Ventilator 53 in Strömungsrichtung vor dem Wärmetauscher
35 des Rekuperators 34 in der Frischluftleitung 50 angeordnet.
[0041] Wie in Fig. 1 dargestellt, weist die Trocknungs- und/oder Härtungsanlage 10 ferner
eine Steuereinrichtung 55 auf. Diese Steuereinrichtung 55 ist insbesondere derart
ausgestaltet, dass sie einerseits die über die Frischluftleitung 50 in die Schleusenzonen
20, 24 der Prozesskammer 18 eingeleitete Frischluftmenge und/oder die über die Abluftleitung
46 aus der Haltezone 23 der Prozesskammer 18 ausgeleitete Abluftmenge steuert und
andererseits die Heizleistung der TNV 26 steuert. Ferner kann die Steuereinrichtung
55 auch die über die Umluftleitungen 40, 42, 44 geleiteten Umluftmengen steuern.
[0042] Zu diesem Zweck ist die Steuereinrichtung 55 mit einer Steuerung (z.B. einem Stellorgan)
56 des Ventilators 48 in der Abluftleitung 46, mit einer Steuerung (z.B. einem Stellorgan)
57 des Ventilators 53 in der Frischluftleitung 50, und mit einer Steuerung des Gasbrenners
36 in der Brennkammer 37 der TNV 26 verbunden. Alternativ oder zusätzlich kann die
Steuereinrichtung 55 auch mit Stellgliedern der Drosseln bzw. Drosselklappen in der
Abluftleitung 46 bzw. der Frischluftleitung 50 und/oder Drosselklappen / Reingasklappen
zur Steuerung der Reingasenthalpie bei den Umluftrekuperatoren 28, 30, 32 verbunden
sein.
[0043] Abweichend oder ergänzend zu der in Fig. 1 gezeigten Abluftleitung 46 kann eine Anordnung
der Saugseite auch in einer oder mehreren Aufheizzonen 21, 22 oder im Übergang zwischen
zwei aufeinander folgenden Zonen 21, 22, 23 und/oder 24 angeordnet sein. In bevorzugter
Weise ist die Saugseite einer Abluftleitung 46 im Bereich der Maximalkonzentration
von brennbaren Schadstoffen der Prozessluft in der Prozesskammer 18 bzw. in einem
auf einen Abschnitt oder Bereich maximaler Konzentrationszunahme von brennbaren Schadstoffen
in der Prozessluft folgenden Bereich der Prozesskammer 18 angeordnet. Besonders bevorzugt
ist die Absaugseite einer Abluftleitung 46 dabei nach der Aufheizzone 21 angeordnet.
Ist mehr als eine Abluftleitung 46 vorgesehen, kann in mindestens einer der Abluftleitungen
46 eine steuer- und/oder regelbare Drossel- oder Absperrklappe 47 und/oder ein separater,
steuer- und/oder regelbarer Ventilator 48 zur Steuerung eines Durchflusses durch die
jeweilige Abluftleitung 46 vorgesehen sein, welche vorteilhafterweise mit der Steuereinrichtung
55 verbunden sind.
[0044] Die Steuereinrichtung 55 kann zur Steuerung der in die Zonen 20, 24 eingeleiteten
Frischluftmenge und der aus der Zone 23 ausgeleiteten Abluftmenge einen oder mehrere
Parameter berücksichtigen. Entsprechende Parameter sind vorteilhaft in der Steuerungssoftware
hinterlegt, wobei die Parameter in Abhängigkeit vom Betrieb der Anlage 10 veränderbar
sind. Da bei verschiedenen Betriebszuständen, beispielsweise im Pausenbetrieb, Teillastbetrieb
oder Volllastbetrieb, die in die Prozesskammer 18 eingebrachte Lösungsmittelmenge
variiert, kann als ein Parameter die Anzahl der in der Prozesskammer 18 aufgenommenen
Werkstücke 14 dienen. In der Regel variiert die in die Prozesskammer 18 eingebrachte
Lösungsmittelmenge in direkter Abhängigkeit von der Anzahl der Werkstücke 14, so dass
die Frischluft- und Abluftmengen proportional zu der Anzahl der Werkstücke 14 variiert
werden können. Wie in Fig. 1 dargestellt, ist die Steuereinrichtung 55 zu diesem Zweck
mit einer Werkstückerfassungseinrichtung 60 verbunden, welche die Anzahl der in die
Prozesskammer 18 der Trocknungs- und/oder Härtungsanlage 10 beförderten Werkstücke
14 erfassen kann.
[0045] In diesem Ausführungsbeispiel ist eine Werkstückerfassungseinrichtung 60 vorgesehen,
die in der Förderrichtung 16 zwischen der Schleusenzone 20 der Prozesskammer 18 der
Trocknungs- und/ oder Härtungsanlage 10 und der Lackierzone 12 angeordnet ist. Alternativ
oder zusätzlich kann/ können auch mindestens eine, vorzugsweise mehrere Werkstückerfassungseinrichtung(en)
vorgesehen sein, die der Prozesskammer 18 nachgeschaltet ist/sind. In einem weiteren
Ausführungsbeispiel kann auch auf eine solche gesonderte Werkstückerfassungseinrichtung
verzichtet werden, wenn über die Anlagensteuerung auf andere Weise ein Indikator für
die Werkstückanzahl definiert ist. Als Werkstückerfassungseinrichtungen 60 kommen
bevorzugt Sensoren bzw. Sende/Empfangseinheiten in Frage, die auf der Basis elektromagnetischer
Wellen, Induktion und/oder Gewichtskraftmessung arbeiten. Die Werkstückerfassungseinrichtung(en)
60 kann/können zum Beispiel als Sensor(en) ausgestaltet sein, der/die beim Passieren
des Trägers 15 oder des Werkstücks 14 zumindest ein Taktsignal oder eine andere den
Träger 15 oder das Werkstück 14 betreffende und/oder charakterisierende Messgröße
an die Steuereinrichtung 55 übermitteln kann/können oder übermittelt/übermitteln.
Aus den erhaltenen Taktsignalen kann die Steuereinrichtung 55 dann den momentanen
Auslastungsgrad derTrocknungs- und/oder Härtungsanlage 10 bestimmen. Alternativ oder
ergänzend kann aus den Taktsignalen und/oder einer anderen von der Werkstückerfassungseinrichtung
60 erfassten, den Träger 15 oder das Werkstück 14 betreffenden und/oder charakterisierenden
Messgröße die Position des Werkstücks im Trockner bestimmt werden. Weiter alternativ
oder ergänzend kann -falls nötig oder vorteilhaft-die Frischluft- und/oder Abluftmenge
von dieser Position des Trägers 15 oder des Werkstücks 14, vom Prozessfortgang (z.B.
Position in Aufheizzone oder Haltezone) und/oder der Messgröße abhängig gemacht, insbesondere
gesteuert und/oder geregelt werden. Die Werkstückerfassungseinrichtung 60 kann aber
auch als Lesegerät, RFID-Lesegerät, Barcode-Leser oder dergleichen ausgestaltet sein.
Bei solch einer Ausgestaltung kann die Werkstückerfassungseinrichtung 60 zum Beispiel
eine Werkstücknummer des Werkstücks 14 oder mit dem Werkstück 14 in Zusammenhang stehende
Informationen erfassen.
[0046] Alternativ oder zusätzlich ist es auch möglich, andere Prozessparameter der Anlage
10 zu berücksichtigen, beispielsweise eine Größe des Werkstücks 14, ein Material des
Werkstücks 14 und dergleichen. Weitere Prozessparameter, die alternativ oder zusätzlich
berücksichtigt werden können, sind ein Volumenstrom, ein Massenstrom, eine Temperatur,
eine Qualität (z.B. Homogenität der Dichteverteilung, Flüchtigkeit, etc.) und/oder
eine Menge des Bearbeitungsmediums und/oder -fluids (z.B. Lack, Beschichtungspulver,
Klebstoff oder dergleichen). Diese Informationen kann die Steuereinrichtung 55 zum
Beispiel von einer übergeordneten Anlagensteuerung der Lackieranlage erhalten.
[0047] Auf diese Weise kann einer zu starken Anreicherung von Lösungsmitteln, die während
des Trocknungs- und/oder Härtungsprozesses aus dem Lackfilm, einem Klebstoff oder
dergleichen in die Prozesskammer 18 der Trocknungs- und/oder Härtungsanlage 10 gelangen,
entgegengewirkt werden. Hierzu kann kontinuierlich ausreichend Frischluft in die Prozesskammer
18 geleitet und gleichzeitig lösemittelhaltige Abluft aus der Prozesskammer 18 ausgeleitet
werden. Die über die Abluftleitung 46 entnommene Abluftmenge kann hierdurch durch
eine entsprechende Frischluftmenge ersetzt werden. Die eingeleitete Frischluftmenge
sowie die ausgeleitete Abluftmenge sind hierbei so gewählt, dass eine Kondensat-Bildung
im Bereich der Schleusenzonen 20, 24 verhindert und/oder reduziert werden kann. Ferner
sind die Frischluftmenge und die Abluftmenge hierbei optimiert, das heißt möglichst
klein gewählt, um Energie zu sparen. Insbesondere wird zum Aufheizen der über die
Frischluftleitung 50 zugeführten Frischluft Energie im Frischluftrekuperator 34 benötigt,
deren Verbrauch dadurch optimiert werden kann. Außerdem erfolgt für die ausgeleitete
Abluft bevorzugt eine thermische Abluftreinigung in der TNV 26.
[0048] Eine weitere Energieeinsparung erfolgt durch die Steuereinrichtung 55 über eine Anpassung
der Heizleistung der Heizvorrichtung 26-37, insbesondere der Brennerleistung der TNV
26 an die Frischluft- und/oder Abluftmengensteuerung. Diese Anpassung der Heizleistung
kann, optional ohne zusätzliche Messsysteme (z.B. zum Erfassen der Schadstoffkonzentration
in der Reinluft, beispielsweise stromab der TNV 26 in der Reinluft oder stromauf der
TNV 26 in der Abluft), basierend auf den von der Anlage 10 gelieferten Produktionsdaten
und -parametern, die von der Steuereinrichtung 55 bereits zur Frischluft- und/oder
Abluftmengensteuerung verwendet werden, ausgeführt werden.
[0049] Die Steuereinrichtung 55 ermöglicht einen bedarfsgerechten und damit energiesparenden
Betrieb der Trocknungs- und/oder Härtungsanlage 10. Die hier vorgeschlagene, verbesserte
Anlagenregelung ist möglich, weil sich zum Beispiel bei einer reduzierten Anzahl von
Werkstücken 14 in der Prozesskammer 18 der Wasser- und Kohlenstoffeintrag, insbesondere
der Lösemittel- und/oder Kohlenwasserstoffeintrag in die Anlage 10 vermindert. Für
eine gleichbleibende, prozessfähige Prozesskammeratmosphäre reduzieren sich dementsprechend
auch die erforderlichen Volumenströme der in die Prozesskammer 18 einzuleitenden Frischluft
und der aus der Prozesskammer 18 auszuleitenden Abluft. Die spezifische Schadstoffbeladung
der Abluft, welche typischerweise in der Einheit Masse pro Volumen (z.B. g/m
3) angegeben wird, bleibt dabei aufgrund der kleineren Werkstückanzahl in der Prozesskammer
18 im Wesentlichen konstant. Die mit dem geringeren Abluftvolumenstrom einhergehende
Verweilzeiterhöhung der Abluft in der TNV 26 bringt einen verbesserten Ausbrand und
damit auch verbesserte Emissionswerte für die Reinluft mit sich. Hierdurch ist es
möglich, bei kleinerer Werkstückanzahl nicht nur die Frischluft- und/oder Abluftvolumenströme
zu vermindern, sondern auch die Brennerleistung der TNV 26, und dennoch die vorgeschriebenen
Emissionswerte einzuhalten.
[0050] Ein Absenken der Brennkammertemperatur der TNV 26 ist auch technisch sinnvoll und
ggf. notwendig, da eine reine Abluftvolumenstromabsenkung baulich bedingt sehr hohe
Vorwärmtemperaturen in der Aufheizzone der TNV 26 mit sich bringen kann. Als mögliche
Folgen können Anlagenschäden z.B. durch thermische Überlastung am Ende der Vorwärmzone
der TNV 26 auftreten. Es ist somit vorteilhaft, die Prozessluftmengensteuerung mit
der Brennkammertemperaturregelung zu einer integrierten Gesamtsteuerung zusammenzuführen.
[0051] Wie oben erläutert, kann diese Zusammenführung so aussehen, dass die Frischluft-
und/oder Abluftmengensteuerung der Brennkammertemperaturregelung übergeordnet ist.
Eine Anhebung bzw. Absenkung des Abluftvolumenstroms durch die Abluftleitung 46 hätte
dann automatisch eine Anhebung bzw. Absenkung der Brennkammertemperatur zur Folge.
Der hier zugrunde liegende Steuerungsalgorithmus kann zum Beispiel durch Referenzmessungen
im Rahmen der Emissionswerteinstellungen an der TNV 26 für die vorliegende Anlage
10 angepasst werden.
[0052] Dabei kann die Steuereinrichtung 55 die Frischluftmenge und/oder die Abluftmenge
in die bzw. aus der Prozesskammer 18 der Trocknungs- und/oder Härtungsanlage 10 bevorzugt
in Abhängigkeit von einem oder mehreren der folgenden Prozessparameter der Anlage
10 steuern:
- Anzahl und/oder Gewicht und/oder Typ und/oder Oberflächengröße der in der Prozesskammer
18 aufgenommenen Werkstücke 14;
- Anzahl und/oder Gewicht und/oder Typ und/oder Oberflächengröße der der Prozesskammer
18 pro Zeiteinheit zugeführten Werkstücke 14.
[0053] Weitere mögliche Prozessparameter, auf deren Basis die Frischluft- und/oder Abluftmengensteuerung
durchgeführt werden kann, sind:
- Volumenstrom, Massenstrom, Temperatur, Qualität und/oder Menge des Bearbeitungsmediums
und/oder -fluids;
- Schadstoffgehalt und/oder Temperatur und/oder Feuchtigkeit der Prozessluft in der
Prozesskammer 18;
- Schadstoffgehalt und/oder Temperatur und/oder Feuchtigkeit der aus der Prozesskammer
18 ausgeleiteten Abluft.
[0054] Alternativ kann durch die Steuereinrichtung 55 auch eine Regelungsarchitektur vorgesehen
sein, bei welcher die Regelung der Brennkammertemperatur der TNV 26 in Abhängigkeit
von bestimmten Prozessparametern der Anlage 10 (Master) mit automatischer Anpassung
des Frischluft- und/oder des Abluftvolumenstroms (Slave) durchgeführt werden kann.
[0055] Dabei kann die Steuereinrichtung 55 die Brennkammertemperatur der TNV 26 ebenfalls
bevorzugt in Abhängigkeit von einem oder mehreren der folgenden Prozessparameter der
Anlage 10 steuern:
- Anzahl und/oder Gewicht und/oder Typ und/oder Oberflächengröße der in der Prozesskammer
18 aufgenommenen Werkstücke 14;
- Anzahl und/oder Gewicht und/oder Typ und/oder Oberflächengröße der der Prozesskammer
18 pro Zeiteinheit zugeführten Werkstücke 14.
[0056] Weitere mögliche Prozessparameter, auf deren Basis die Regelung der Brennkammertemperatur
durchgeführt werden kann, sind:
- Schadstoffgehalt und/oder Temperatur der aus der Prozesskammer 18 ausgeleiteten Abluft;
- Schadstoffgehalt und/oder Temperatur des aus der Heizvorrichtung 26-37 in die Umgebung
ausgeleiteten Reingases;
- Temperaturdifferenz der aus der Prozesskammer ausgeleiteten und wieder in die Prozesskammer
eingeleiteten Umluft (Zonen 21, 22, 23);
- Temperaturdifferenz zwischen der der Brennkammer 37 der TNV 26 zugeführten Abluft
aus der Prozesskammer 18 und des aus der Brennkammer 37 ausgeleiteten Reingases;
- Stellung einer Reingas- oder Dosierklappe, die je nach Öffnungswinkel mehr oder weniger
Reingasenthalpie an die Umluft abgibt.
[0057] Schließlich ist auch eine prinzipielle Gleichordnung der Prozessluftmengensteuerung
und der Brennkammertemperatursteuerung denkbar. D.h. das jeweilige Master/Slave-Verhältnis
dieser beiden Regelungen durch die Steuereinrichtung 55 wird erst im Betrieb der Trocknungs-
und/oder Härtungsanlage 10 in Abhängigkeit von den aktuellen Produktionsdaten bzw.
-parametern bestimmt.
[0058] Bezugnehmend auf Fig. 2 werden nun verschiedene Modifikationen der Trocknungs- und/oder
Härtungsanlage 10 von Fig. 1 erläutert, die einzeln oder in beliebiger Kombination
vorgesehen sein können.
[0059] Wie oben erwähnt, kann die Steuereinrichtung 55 als weiteren Prozessparameter wahlweise
auch mindestens einen Zustandsparameter (z.B. Feuchtigkeit, Temperatur, Schadstoffgehalt)
der Prozessluft in der Prozesskammer 18 verwenden. Wie in Fig. 2 dargestellt, kann
deshalb optional ein entsprechender Prozessluftsensor 62 in/an der Prozesskammer 18
angebracht sein. Während dieser Prozessluftsensor 62 in Fig. 2 in/an der Schleusenzone
20 positioniert ist, kann/können ein oder mehrere Prozessluftsensor(en) alternativ
oder zusätzlich auch in/an einer oder mehreren der anderen Zonen 21-24 der Prozesskammer
18 vorgesehen sein. Der oder die Prozessluftsensor(en) 62 können dabei beispielsweise
zur Bestimmung der Feuchtigkeit als Feuchtemesser oder Hygrometer, zur Bestimmung
der Temperator als Thermometer, Infrarotsensor, thermoelektrisches Element oder dergleichen
und/oder zur Bestimmung eines Schadstoffgehalts als Flammenionisationsdetektor (FID),
Pellistor, elektrochemische Zelle, optische Gassensoren, galvanische Konzentrationszelle
oder dergleichen ausgeführt sein.
[0060] Wie bereits oben erwähnt, kann die Steuereinrichtung 55 als weiteren Prozessparameter
wahlweise auch einen Zustandsparameter (z.B. Temperatur, Schadstoffgehalt) der durch
die Abluftleitung 46 aus der Prozesskammer 18 ausgeleiteten Abluft verwenden. Wie
in Fig. 2 dargestellt, kann deshalb optional mindestens ein entsprechender Abluftsensor
64 in/an der Abluftleitung 46 angebracht sein. Alternativ oder ergänzend kann der
Abluftsensor 64 auch in der Prozesskammer 18, vorzugsweise in der Zone, aus welcher
die Absaugung mittels der Absaugleitung erfolgen kann oder erfolgt, insbesondere im
Bereich der Absaugseite der Absaugleitung 46, angeordnet oder vorgesehen sein. Der
Abluftsensor 46 ist insbesondere dazu bestimmt, vorgesehen und/oder ausgebildet, mindestens
eine Qualität, Eigenschaft und/oder einen Zustandsparameter, insbesondere eine Feuchtigkeit,
Temperatur und/oder Schadstoffgehalt der Abluft bzw. der abzusaugenden Prozessluft
zu bestimmen. Der oder die Abluftluftsensor(en) 64 können dabei beispielsweise zur
Bestimmung der Feuchtigkeit als Feuchtemesser oder Hygrometer, zur Bestimmung der
Temperator als Thermometer, Infrarotsensor, thermoelektrisches Element oder dergleichen
und/oder zur Bestimmung eines Schadstoffgehalts als Flammenionisationsdetektor (FID),
Pellistor, elektrochemische Zelle, optische Gassensoren, galvanische Konzentrationszelle
oder dergleichen ausgeführt sein.
[0061] Wie ebenfalls bereits oben erwähnt, kann die Steuereinrichtung 55 als weiteren Prozessparameter
wahlweise auch einen Zustandsparameter (z.B. Feuchtigkeit, Temperatur, Schadstoffgehalt)
der von der Heizvorrichtung 26-37 ausgegebenen Reinluft 38 verwenden. Wie in Fig.
2 dargestellt, kann deshalb optional ein entsprechender Reinluftsensor 66 stromab
der Heizvorrichtung vorgesehen sein. Alternativ oder zusätzlich kann auch ein Reinluftsensor
zwischen der TNV 26 und dem ersten Umluftrekuperator 28 vorgesehen sein. Der Reinluftsensor
66 kann dabei beispielsweise zur Bestimmung der Feuchtigkeit als Feuchtemesser oder
Hygrometer, zur Bestimmung der Temperator als Thermometer, Infrarotsensor, thermoelektrisches
Element oder dergleichen und/oder zur Bestimmung eines Schadstoffgehalts als Flammenionisationsdetektor
(FID), Pellistor, elektrochemische Zelle, optische Gassensoren, galvanische Konzentrationszelle
oder dergleichen ausgeführt sein.
[0062] Wie in Fig. 2 veranschaulicht, können ferner verschiedene weitere Abluftleitungen
68, 70, 72, 74 vorgesehen sein.
[0063] Eine Saugseite der weiteren Abluftleitung 68 ist wie bei der Abluftleitung 46 in
der Haltezone 23 der Prozesskammer 18 angeordnet. Diese weitere Abluftleitung 68 ist
mit der Frischluftleitung 50 zusammengeführt, um die Frischluft aus dem Frischlufteingang
52 mit der Abluft aus der weiteren Abluftleitung 68 zu vermischen. Dieses Gemisch
aus Frischluft und Abluft wird über die Frischluftleitung 50 den Schleusenzonen 20,
24 der Prozesskammer 18 zugeführt. In der weiteren Abluftleitung 68 sind vorzugsweise
ein in seinem Durchsatz verstellbarer, insbesondere frequenzgeregelter Ventilator
und eine Drosselklappe angeordnet. Bei dieser Ausgestaltung berücksichtigt die Steuereinrichtung
55 vorzugsweise neben den beiden Kriterien Energieeinsparung und Kondensatvermeidung
noch ein drittes Kriterium, nämlich die Begrenzung der Lösemittelkonzentration auf
unterhalb 25% der unteren Explosionsgrenze (UEG). Um diese Kriterien zu erfüllen,
ist eine gewisse Menge an Abluft aus der Haltezone 23 auszuleiten. Die über die Abluftleitung
46 aus der Prozesskammer 18 entfernte Abluft wird einer thermischen Abluftreinigung
in der Brennkammer 37 der TNV 26 unterzogen, während der über die weitere Abluftleitung
68 aus der Haltezone 23 ausgeleitete und zusammen mit der Frischluft in die Schleusenzonen
20, 24 eingeleitete Teil der Abluft in Bezug auf die gesamte Trocknungs- und/oder
Härtungsanlage 10 als Umluft dient und die mit dem Lösungsmittel angereicherte Prozessluft
über die Prozesskammer 18 verteilen kann. Hierdurch wird eine hohe Konzentration von
Lösungsmitteln in der Prozessluft der Haltezone 23 verringert, wobei die thermische
Energie erhalten bleibt und damit der Energiebedarf weiter verringert werden kann.
Außerdem kann der über die weitere Abluftleitung 68 geführte Teil der Abluftmenge
einen Teil der zugeführten Frischluftmenge ersetzen. Dabei ist das in die Schleusenzonen
20, 24 gelangende Luftgemisch aus der Abluft und der Frischluft aufgeheizt und relativ
lösemittelarm, wenn dieses mit der Schleusenumluft in den Schleusenzonen 20, 24 in
Berührung kommt, weshalb einer Kondensatbildung in diesen Zonen 20, 24 entgegengewirkt
werden kann. Alternativ oder zusätzlich kann die als Umluft dienende Abluft auch aus
einer anderen Zone der Prozesskammer 18, beispielsweise der ersten Aufheizzone 21
und/oder der zweiten Aufheizzone 22, entnommen werden.
[0064] Über eine weitere Abluftleitung 70, 72 kann als Umluft dienende Abluft aus der Haltezone
23 der Prozesskammer 18 abgeführt und vorzugsweise direkt, d.h. ohne Vermischen mit
Frischluft, den Schleusenzonen 20, 24 zugeführt werden. Die beiden weiteren Abluftleitungen
70, 72 können wahlweise separate Saugstellen oder eine gemeinsame Saugstelle in der
Haltezone 23 haben.
[0065] Über eine weitere Abluftleitung 74 kann als Umluft dienende Abluft aus der ersten
Aufheizzone 21 der Prozesskammer 18 abgeführt und der Schleusenzone 20 zugeführt werden.
Dadurch kann eine gewisse Abluftmenge aus der ersten Aufheizzone 21 in die Schleusenzone
20 geleitet werden.
[0066] Obwohl nicht dargestellt, können in den weiteren Abluftleitungen 68, 70, 72, 74 auch
Ventilatoren, Drosseln bzw. Drosselklappen, Filtervorrichtungen und/oder Abluftsensoren
64 vorgesehen sein.
[0067] Bezugnehmend auf Fig. 3 werden verschiedene weitere Modifikationen der Trocknungs-
und/ oder Härtungsanlage 10 von Fig. 1 erläutert. Diese weiteren Modifikationen können
einzeln oder in beliebiger Kombination und/oder in beliebiger Kombination mit einer
oder mehreren Kombinationen von Fig. 2 vorgesehen sein.
[0068] Wie in Fig. 3 dargestellt, kann zwischen der ersten Aufheizzone 21 und der zweiten
Aufheizzone 22 optional eine Zwischenschleuse 25 vorgesehen sein. Von der Frischluftleitung
50 zweigt eine Zweigleitung 51 ab, über welche mittels einer Düse ein Frischluftstromvorhang
in der Zwischenschleuse 25 erzeugt werden kann.
[0069] Ferner besteht die Möglichkeit, einer oder mehreren der Umluftleitungen 40, 42, 44
Frischluft zuzuleiten. Zu diesem Zweck ist eine weitere Frischluftleitung 76 vorgesehen,
die um Beispiel stromauf und/oder stromab des Wärmetauschers 35 des Frischluftrekuperators
34 abzweigt und zum Beispiel stromab des Wärmetauschers 29, 31, 33 des jeweiligen
Umluftrekuperators 28, 30, 32 in die entsprechende Umluftleitung 40, 42, 44 mündet.
[0070] Weitere Varianten der Trocknungs- und/oder Härtungsanlage 10 weisen eine Durchflussmesseinrichtung
78 an der weiteren Frischluftleitung 76 und/oder eine Durchflussmesseinrichtung 79
an der Frischluftleitung 50 auf.
[0071] Bezugnehmend auf Fig. 4 werden verschiedene zusätzliche Modifikationen der Trocknungs-
und/oder Härtungsanlage 10 von Fig. 1 erläutert, wobei diese hier als ergänzende Modifikationen
zur Ausführung nach Fig. 3 gezeigt sind. Diese zusätzlichen Modifikationen können
jedoch auch einzeln oder in beliebiger Kombination und/oder in beliebiger Kombination
mit einer oder mehreren Kombinationen von Fig. 2 vorgesehen sein.
[0072] Ergänzend zum Beispiel zu Fig. 3 ist zumindest eine weitere Abluftleitung 46 vorgesehen,
deren Absaugseite an der Zwischenschleuse 25 angeordnet ist. In zumindest einer Abluftleitungen
46 kann dabei eine Drosselklappe 47, ein Ventilator 48 und/oder ein Abluftsensor 64
vorgesehen oder angeordnet sein, welche vorteilhafterweise einen Durchfluss durch
die jeweilige Abluftleitung 46 charakterisieren, bestimmen und/oder festlegen. Die
Drosselklappe 47 und/oder der Ventilator 48 sind dabei vorteilhafterweise mit einer
Ausgangsleitung der Steuereinrichtung 55 verbunden, der Abluftsensor 64 insbesondere
mit einer Eingangsleitung. Hinsichtlich Art und Aufgabe des Abluftsensors 64 wird
in dieser Stelle auf die Beschreibung des Ausführungsbeispiels nach Fig. 2 verwiesen.
[0073] Optional kann weiter vorgesehen sein, dass in einem Pfad oder einer Leitung der Reinluft
ein Reinluftsensor 66 vorgesehen ist, wie er bereits in den Ausführungen zu Fig. 2
beschrieben wurde, worauf an dieser Stelle verwiesen wird.
[0074] Wie bereits in der Beschreibung zu Fig. 1 geschildert, ist an der Heizvorrichtung
26-37, insbesondere der TNV 26, nach Fig. 4 eine Regelklappe zur Steuerung einer Brennstoff-
oder einer Brennstoff-Luft-Gemisch-Zufuhr gezeigt, welche mit einer Ausgangsleitung
der Steuervorrichtung 55 verbunden ist. Neben dieser Regelklappe kann die Heizvorrichtung
26-37, insbesondere die TNV 26, optional auch hinsichtlich einer nicht gezeigten Zündeinrichtung
mit einem Ausgang und/oder einem ebenfalls nicht dargestellten Brennraumüberwachungssensor
mit einem Eingang der Steuereinrichtung 55 verbunden sein, wodurch die Steuerung günstigerweise
auch einen Zündvorgang einleiten und/oder die Zündung und/oder den Verbrennungsprozess
überwachen kann.
[0075] In einer weiteren Modifikation gemäß Fig. 4 ist ferner vorgesehen, dass die Steuereinrichtung
55 ergänzend oder alternativ zu den Daten der Werkstückerfassungseinrichtung 60 Prozess-
und/ oder Produktdaten 12A aus dem vorgelagerten Lackier- und/oder Beschichtungs-
und/oder Klebeprozess, insbesondere aus der Lackier-, Beschichtung- und/oder Klebeanlage,
bevorzugt aus den Lackierzellen 12, zugeführt werden und/oder von dieser abgefragt
werden können. Für die erfindungsgemäße Werkstückbearbeitungsanlage 10 bzw. das erfindungsgemäße
Verfahren sind dabei insbesondere Prozess- und/oder Produktdaten 12A zu verwendetem
Arbeitsmaterial (z.B. Lack, Beschichtungsstoff, Klebstoff und/oder Hilfsmitteln, insbesondere
hinsichtlich Zusammensetzung, physikalischen/chemischen Eigenschaften, etc.), Auftragseigenschaften
(z.B. Schichtdicke) und/oder Werkstückbeschaffenheit (z.B. Masse, Volumen, Oberfläche,
Form) von Bedeutung. Diese können dabei beispielsweise von einem Prozessrechner des
vorgelagerten Lackier- und/oder Beschichtungs- und/oder Klebeprozesses beispielsweise
über einen Datenbus der Steuereinrichtung 55 zugeführt, bereitgestellt und/oder von
dieser abgefragt werden. Alternativ oder ergänzend kann auch vorgesehen sein, dass
diese Prozess- und/oder Produktdaten 12A dem Werkstück 14 oder dem Träger 15 oder
mit diesen weitergeben werden und vorzugsweise mittels der Werkstückerfassungseinrichtung
60 oder einer anderen Leseeinheit ausgelesen und an die Steuereinrichtung 55 zur Verarbeitung
weitergeleitet werden. So können bestimmte Parameterwerte, -intervalle und/oder -gruppen
in einen vorzugsweise maschinenlesbaren Code (z.B. Barcode, QR-Code) codiert werden,
wobei die Steuereinrichtung 55 vorteilhafterweise über eine entsprechende Decodierungseinheit
verfügt, um die so codiert übermittelten Prozess- und/oder Produktdaten 12A für die
Verarbeitung auszuwerten. Alternativ oder ergänzend können Prozess- und/oder Produktdaten
12A codiert oder uncodiert in einem Speicherelement am Werkstück 14 und/oder Träger
15 wiederabrufbar ablegt sein, wobei günstigerweise die Werkstückerfassungseinrichtung
60 oder eine andere Leseeinheit der Werkstückbearbeitungsanlage 10 die für die Steuerung
erforderlichen Prozess- und/oder Produktdaten 12A ausliest. Ergänzend kann beispielsweise
in oder nach der Ausschleusezone 24 eine Schreibeinheit vorgesehen sein, welche Prozess-
und/oder Produktdaten 10A der Werkstückbearbeitung in der Werkstückbearbeitungsanlage
10 im Speicherelement des Werkstücks 14 und/oder Träger 15 abspeichert. Alternativ
oder ergänzend kann die Steuereinheit 55 die Prozess- und/oder Produktdaten 10A auch
an einen Prozessleitrechner weiterleiten.
1. Werkstückbearbeitungsanlage (10), insbesondere zum Trocknen und/oder Härten von lackierten
und/oder beschichteten und/oder geklebten Werkstücken, aufweisend:
eine Prozesskammer (18) zum Aufnehmen von zu bearbeitenden Werkstücken (14), wobei
die Prozesskammer (18) mit einer Prozessluftleitung (40, 42, 44, 46, 50) zum Einleiten
und/oder Ausleiten von Prozessluft in die bzw. aus der Prozesskammer verbunden ist;
eine Heizvorrichtung (26-37) zum Erwärmen einer in die Prozesskammer (18) einzuleitenden
Prozessluft; und
eine Steuereinrichtung (55) zum Steuern einer in die Prozesskammer eingeleiteten und/
oder aus der Prozesskammer ausgeleiteten Prozessluftmenge und zum Steuern einer Heizleistung
der Heizvorrichtung,
wobei die Steuereinrichtung (55) ausgestaltet ist, um die Prozessluftmenge und die
Heizleistung abhängig voneinander oder in Bezug zueinander einzustellen, zu steuern
und/oder zu regeln.
2. Werkstückbearbeitungsanlage nach Anspruch 1, bei welcher die Steuereinrichtung (55)
ausgestaltet ist, um die Heizleistung der Heizvorrichtung an die Prozessluftmenge
oder die Prozessluftmengensteuerung anzupassen oder die Prozessluftmenge an die Heizleistung
oder die Heizleistungssteuerung anzupassen.
3. Werkstückbearbeitungsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welcher die
Prozessluftleitung (40, 42, 44, 46, 50) eine Frischluftleitung (50) zum Einleiten
von Frischluft in die Prozesskammer, eine Abluftleitung (46) zum Ausleiten von Abluft
aus der Prozesskammer und/oder eine Umluftleitung (40, 42, 44) zum Ausleiten und Wiedereinleiten
von Abluft aus der bzw. in die Prozesskammer aufweist; und
die Steuereinrichtung (55) ausgestaltet ist, um die Frischluftmenge, die Abluftmenge
und/oder die Umluftmenge zu steuern.
4. Werkstückbearbeitungsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welcher die
Heizvorrichtung (26-37) eine Brennkammer (37) aufweist; und
die Steuereinrichtung (55) ausgestaltet ist, um eine Brennkammertemperatur der Brennkammer
(37) zu steuern.
5. Werkstückbearbeitungsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welcher die
Heizvorrichtung (26-37) eine thermische Nachverbrennungseinrichtung (26) aufweist,
die mit einer mit der Prozesskammer (18) verbundenen Abluftleitung (46) zum Zuführen
von Abluft aus der Prozesskammer in die Nachverbrennungseinrichtung (26) verbunden
ist.
6. Werkstückbearbeitungsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welcher die
Heizvorrichtung (26-37) einen Umluftrekuperator (28, 30, 32) und/oder einen Frischluftrekuperator
(34) aufweist; und
ein aus einer Verbrennung resultierendes Reingas dem Umluftrekuperator (28, 30, 32)
und/oder dem Frischluftrekuperator (34) zugeleitet wird.
7. Werkstückbearbeitungsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welcher die
Steuereinrichtung (55) ausgestaltet ist, um die Prozessluftmenge in Abhängigkeit wenigstens
eines Parameters zu steuern, der ausgewählt ist aus:
- Anzahl und/oder Gewicht und/oder Typ und/oder Oberflächengröße der in der Prozesskammer
(18) aufgenommenen Werkstücke (14);
- Anzahl und/oder Gewicht und/oder Typ und/oder Oberflächengröße der der Prozesskammer
(18) pro Zeiteinheit zugeführten Werkstücke (14);
- Volumenstrom, Massenstrom, Temperatur, Qualität und/oder Menge des Bearbeitungsmediums
und/oder -fluids;
- Schadstoffgehalt und/oder Temperatur und/oder Feuchtigkeit der Prozessluft in der
Prozesskammer (18);
- Schadstoffgehalt und/oder Temperatur und/oder Feuchtigkeit einer aus der Prozesskammer
(18) ausgeleiteten Abluft.
8. Werkstückbearbeitungsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welcher die
Steuereinrichtung (55) ausgestaltet ist, um die Heizleistung der Heizvorrichtung in
Abhängigkeit wenigstens eines Parameters zu steuern, der ausgewählt ist aus:
- Anzahl und/oder Gewicht und/oder Typ und/oder Oberflächengröße der in der Prozesskammer
(18) aufgenommenen Werkstücke (14);
- Anzahl und/oder Gewicht und/oder Typ und/oder Oberflächengröße der der Prozesskammer
(18) pro Zeiteinheit zugeführten Werkstücke (14);
- Schadstoffgehalt und/oder Temperatur einer aus der Prozesskammer (18) ausgeleiteten
Abluft;
- Schadstoffgehalt und/oder Temperatur eines aus der Heizvorrichtung (26-37) in die
Umgebung ausgeleiteten Reingases;
- Temperaturdifferenz einer aus der Prozesskammer ausgeleiteten und wieder in die
Prozesskammer eingeleiteten Umluft;
- Temperaturdifferenz zwischen einer einer Brennkammer (37) der Heizvorrichtung zugeführten
Abluft aus der Prozesskammer (18) und eines aus der Brennkammer ausgeleiteten Reingases;
- Stellung einer Reingas- oder Dosierklappe.
9. Verfahren zum Betreiben einer Werkstückbearbeitungsanlage (10), insbesondere zum Trocknen
und/oder Härten von lackierten und/oder beschichteten und/oder geklebten Werkstücken,
bei welchem
zu bearbeitende Werkstücke (14) in einer Prozesskammer (18) aufgenommen werden, wobei
die Prozesskammer (18) mit einer Prozessluftleitung (40, 42, 44, 46, 50) zum Einleiten
und/oder Ausleiten von Prozessluft in die bzw. aus der Prozesskammer verbunden ist;
eine in die Prozesskammer (18) einzuleitende Prozessluft mittels einer Heizvorrichtung
(26-37) erwärmt wird; und
eine in die Prozesskammer eingeleitete und/oder aus der Prozesskammer ausgeleitete
Prozessluftmenge und eine Heizleistung der Heizvorrichtung abhängig voneinander oder
in Bezug zueinander eingestellt, gesteuert und/oder geregelt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, bei welchem die Heizleistung der Heizvorrichtung an die
Prozessluftmenge oder die Prozessluftmengensteuerung angepasst wird oder die Prozessluftmenge
an die Heizleistung oder die Heizleistungssteuerung angepasst wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, bei welchem die Prozessluftmenge in Abhängigkeit
wenigstens eines Parameters gesteuert wird, der ausgewählt ist aus:
- Anzahl und/oder Gewicht und/oder Typ und/oder Oberflächengröße der in der Prozesskammer
(18) aufgenommenen Werkstücke (14);
- Anzahl und/oder Gewicht und/oder Typ und/oder Oberflächengröße der der Prozesskammer
(18) pro Zeiteinheit zugeführten Werkstücke (14);
- Volumenstrom, Massenstrom, Temperatur, Qualität und/oder Menge des Bearbeitungsmediums
und/oder -fluids;
- Schadstoffgehalt und/oder Temperatur und/oder Feuchtigkeit der Prozessluft in der
Prozesskammer (18);
- Schadstoffgehalt und/oder Temperatur und/oder Feuchtigkeit einer aus der Prozesskammer
(18) ausgeleiteten Abluft.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, bei welchem die Heizleistung der Heizvorrichtung
in Abhängigkeit wenigstens eines Parameters gesteuert wird, der ausgewählt ist aus:
- Anzahl und/oder Gewicht und/oder Typ und/oder Oberflächengröße der in der Prozesskammer
(18) aufgenommenen Werkstücke (14);
- Anzahl und/oder Gewicht und/oder Typ und/oder Oberflächengröße der der Prozesskammer
(18) pro Zeiteinheit zugeführten Werkstücke (14);
- Schadstoffgehalt und/oder Temperatur einer aus der Prozesskammer (18) ausgeleiteten
Abluft;
- Schadstoffgehalt und/oder Temperatur eines aus der Heizvorrichtung (26-37) in die
Umgebung ausgeleiteten Reingases;
- Temperaturdifferenz einer aus der Prozesskammer ausgeleiteten und wieder in die
Prozesskammer eingeleiteten Umluft;
- Temperaturdifferenz zwischen einer einer Brennkammer (37) der Heizvorrichtung zugeführten
Abluft aus der Prozesskammer (18) und eines aus der Brennkammer ausgeleiteten Reingases;
- Stellung einer Reingas- oder Dosierklappe.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, bei welchem die Heizleistung ohne Erfassen
einer zusätzlichen Messgröße betreffend eine Schadstoffkonzentration der in die Prozesskammer
(18) eingeleiteten Prozessluft und/oder der aus der Prozesskammer (18) ausgeleiteten
Prozessluft, vorzugsweise mittels eines Steuerungs-algorithmus angepasst wird.