(19)
(11) EP 3 632 699 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.04.2020  Patentblatt  2020/15

(21) Anmeldenummer: 19000423.4

(22) Anmeldetag:  20.09.2019
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B42F 7/02(2006.01)
G09F 3/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 05.10.2018 DE 102018007879

(71) Anmelder: Eichner Organisation GmbH & Co. KG
96450 Coburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Kirsch, Bernd H.
    96253 Untersiemau (DE)

(74) Vertreter: Henseler, Daniela 
Sparing Röhl Henseler Patentanwälte Postfach 14 04 43
40074 Düsseldorf
40074 Düsseldorf (DE)

   


(54) AUFTRAGSTASCHE


(57) Auftragstasche, insbesondere KFZ-Auftragstasche, mit einer rechteckförmigen Rückwand (1) und mit einem transparenten Foliendeckblatt (2), das an mindestens einem rechts- und/oder linksseitigen Längsseitenrand und einem bodenseitigen Breitseitenrand (4) mit der Rückwand (1) verbunden ist zur Ausbildung einer kopfseitig offenen Einlegetasche (5) für insbesondere blattförmige Aufzeichnungsträger, wobei mindestens ein ausgewählter Bereich (6) des Foliendeckblattes (2) durch einen Aufdruck mit farbtragenden Stellen (7) eine farbstrukturierte Oberfläche (8) für eine lediglich partielle Bild- oder Blickdurchlässigkeit aufweist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Auftragstasche, insbesondere KFZ-Auftragstasche, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Aus DE 1 030 813 ist ein Schriftgutbehälter in Form einer Mappe, Aktenhülle oder dgl. bekannt, der von zwei mindestens an einem Seitenrand miteinander verbundenen Deckeln aus einer durchsichtigen Folie gebildet ist. Diese Schriftgutbehälter werden im allgemeinen als Sichtmappe bezeichnet, weil die durchsichtigen Deckel das in diesem Schriftgutbehälter aufbewahrte Schriftgut erkennen lassen.

[0003] Aus EP 3072 704 A1 ist eine Auftragstasche in Form einer Rückhaltetasche zur Aufnahme von Dokumenten bekannt, die eine Rückwand und ein Foliendeckblatt aufweist. Das Foliendeckblatt ist an mindestens einem rechts- oder linksseitigen Längsseitenrand und einem bodenseitigen Breitseitenrand mit der Rückwand verbunden zur Ausbildung einer kopfseitig offenen Einlegetasche für insbesondere blattförmige Aufzeichnungsträger. Das Foliendeckblatt ist vorzugsweise eine Klarsichtfolie, damit das in der Einlegetasche aufbewahrte Schriftgut gesehen und inhaltlich erkannt werden kann.

[0004] Ein Nachteil einer solchen konventionellen Auftragstasche liegt darin, dass die eingelegten Dokumente auf Schreibtischen und an Arbeitsplätzen für jeden frei einsehbar sind. Dies gilt insbesondere für Kundendaten. wenn die Einlegetasche die eingelegten Dokumente sicher halten soll.

[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Auftragstasche zu schaffen, deren Brauchbarkeit verbessert ist.

[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 in Verbindung mit dessen oberbegrifflichen Merkmalen gelöst.

[0007] Hierdurch wird eine Auftragstasche geschaffen, die eine blickgeschützte Aufnahme von Dokumenteninhalten mit visuellen Darstellungen ermöglicht. Mindestens ein ausgewählter Bereich des Foliendeckblattes ist durch das Auftragen von einzelnen oder mehreren Bildpunkten, sogenannten Pixeln, derart verfremdet, dass eine inhaltliche Erkennung der unter dem Foliendeckblatt liegenden Dokumente erschwert oder unmöglich ist. Das Foliendeckblatt wird somit über das Aufbringen einer Druckfarbe, verstreut auf einzelne Bildpunkte, zwischen denen druckfarbenfreie Räume verbleiben, nur durch die Vielzahl Bildpunkte geschwärzt, die darunterliegende Dokumenteninhalte bildpunktmäßig abdecken. Stellen, wo keine Druckfarbe aufgetragen ist, verbleiben transparent. Fremde Personen können so mittels Augenerfassung Dokumenteninhalte nicht mehr auf einfache Weise erkennen, weil Teile abgedeckt sind. Dabei ist erfindungsgemäß herausgefunden worden, dass eine reduzierte Bild- oder Blickdurchlässigkeit durch das Foliendeckblatt, die unabhängig vom Betrachtungswinkel ist, als Blickschutz in hinreichenden Maße das Einsehen von vertraulichen Daten verhindert. Der Benutzungskomfort wird dann nicht eingeschränkt, wie dies bei einem vollständigen Schwärzen sonst der Fall wäre. Unbefugten Beobachtern oder sonstigen Personen ist eine inhaltliche Erkennung nur bei analysierender Betrachtungsweise möglich, d.h. die von den Bildpunkten überdeckten Dokumenteninhalte müssen als stückweise überdeckte Inhalte logisch ergänzt werden, wozu die Auftragstaschen aber nicht ausliegen.

[0008] Vorteilhaft ist ferner, dass der mindestens eine ausgewählte Bereich im Kopfzeilenbereich eines blattförmigen Aufzeichnungsträgers positioniert sein kann, wo üblicherweise Kundendaten, wie Anschriftenfeld oder sonstige Personen oder firmenbezogene Kennungen aufgeführt sind. Der mindestens eine ausgewählte Bereich, der vorzugsweise eine Länge von 5 bis 10 cm und eine Breite von 15 bis 22 cm aufweist, verändert die Oberflächenbeschaffenheit des Foliendeckblattes an dessen Ober- und/oder Unterseite. Ein Farbauftrag auf einer oder beiden genannten Seiten ermöglicht zudem kombinatorische Farbpartikelabdeckungen.

[0009] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung und den Unteransprüchen zu entnehmen.

[0010] Die Erfindung wird nachstehend anhand des in den beigefügten Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Fig. 1
zeigt schematisch eine Draufsicht einer Auftragstasche,
Fig. 2
zeigt schematisch eine Draufsicht der Auftragstasche gemäß Fig.1.


[0011] Wie Fig. 1 und Fig. 2 zeigen, betrifft die Erfindung eine Auftragstasche, insbesondere KFZ-Auftragstasche, mit einer rechteckförmigen Rückwand 1 und mit einem transparenten Foliendeckblatt 2. Das Foliendeckblatt 2 ist an mindestens einem rechts- und/oder linksseitigen Längsseitenrand, hier dem linksseitigen Längsseitenrand 3 und einem bodenseitigen Breitseitenrand 4 mit der Rückwand 1 verbunden zur Ausbildung einer kopfseitig offenen Einlegetasche 5. Die Einlegetasche 5 dient insbesondere dem Einstecken von blattförmigen Aufzeichnungsträgern und gegebenenfalls kleinteiligen Gegenständen wie beispielsweise Autoschlüsseln. Das Foliendeckblatt 2 ist dazu vorzugsweise an zwei Seiten an der Rückwand 1 befestigt, die aneinander anschließen, also wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, über Eck an einem Längs- und einem Breitseitenrand 3, 4.

[0012] Mindestens ein ausgewählter Bereich 6 des Foliendeckblattes 2 weist eine durch einen Aufdruck mit farbtragenden Stellen 7 farbstrukturierte Oberfläche 8 für eine lediglich partielle Bild- oder Blickdurchlässigkeit auf. Die farbtragenden Stellen 7 sind von einzelnen Bildpunkten oder von einzelnen Dichten von Bildpunkten, die zu Linien verbunden sein können, gebildet. Eine Vielzahl der farbtragender Stellen 7 sind vorzugsweise zueinander beabstandet angeordnet und in einer Rasterung positioniert, um ortsbegrenzte farbtragende Stellen 7 auszubilden.

[0013] Wie Fig. 2 zeigt, sind die farbtragenden Stellen 7 beispielsweise linienförmig ausgebildet und mit unterschiedlicher Winkelorientierung zu einer vertikalen Mittelachse M des Foliendeckblattes positioniert. Die farbtragenden Stellen 7 können beispielsweise mit einem Siebdruck- oder Offsetdruckverfahren aufgetragen sein. Der Aufdruck mit farbtragenden Stellen 7 kann dabei auf einer Ober- und/oder Unterseite des Foliendeckblattes 2 aufgebracht sein.

[0014] Die farbstrukturierte Oberfläche 8 erschwert oder verhindert eine inhaltliche Erkennung von Informationsgehalt aufgenommener Dokumente durch die Abwechslung von bedruckten und nichtbedruckten Stellen mittels gleich- oder ungleichmäßig verteilt angeordneter vorzugsweise singulärer Druckfarben tragender Stellen 7, wie insbesondere Fig. 2 zeigt.

[0015] Die mit Druckfarbe farbstrukturierte Oberfläche 8 kann unmittelbar auf eine Ober- und/oder Unterseite des Foliendeckblattes 2 aufgetragen sein. Alternativ kann die farbstrukturierte Oberfläche 8 an einer selbstklebende Folie zum Nachrüsten des Foliendeckblattes 2 ausgebildet sein.

[0016] Das Foliendeckblatt 2 weist vorzugsweise eine Dicke im Bereich von 0,15 bis 0,5 mm auf. Der mindestens eine ausgewählte Bereich 6, der vorzugsweise eine Länge von 5 bis 10 cm und eine Breite von 15 bis 22 cm aufweist, verändert die Oberflächenbeschaffenheit des Foliendeckblattes 2 an dessen Ober- und/oder Unterseite. Der mindestens eine ausgewählte Bereich 6 kann in einem Kopfzeilenbereich eines Dokumentenblattes vorgesehen sein, wie Fig. 2 beispielsweise zeigt. Der mindestens eine ausgewählte Bereich 6 kann allerdings auch einen mittigen oder unteren Bereich eines in die Einlegetasche 5 eingebrachten Dokumentenblattes abdecken. Das Foliendeckblatt 2 bildet dazu vorzugsweis eine seitlich geöffnete Klarsichtfronttasche.

[0017] Das Foliendeckblatt 2 weist insbesondere eine Dicke im Bereich von 0,15 bis 0,5 mm auf. Die Folie weist dann eine hinreichende Eigensteifigkeit auf, damit der umgeschlagene Rand eine Eigenstabilität aufweist.

[0018] Die Rückwand 1 ist vorzugsweise als eine versteifte Unterlage ausgebildet.


Ansprüche

1. Auftragstasche, insbesondere KFZ-Auftragstasche, mit einer rechteckförmigen Rückwand (1) und mit einem transparenten Foliendeckblatt (2), das an mindestens einem rechts- und/oder linksseitigen Längsseitenrand und einem bodenseitigen Breitseitenrand (4) mit der Rückwand (1) verbunden ist zur Ausbildung einer kopfseitig offenen Einlegetasche (5) für insbesondere blattförmige Aufzeichnungsträger, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein ausgewählter Bereich (6) des Foliendeckblattes (2) durch einen Aufdruck mit farbtragenden Stellen (7) eine farbstrukturierte Oberfläche (8) für eine lediglich partielle Bild- oder Blickdurchlässigkeit aufweist.
 
2. Auftragstasche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die farbtragenden Stellen (7) von einzelnen Bildpunkten oder von einzelnen Dichten von Bildpunkten, die zu Linien verbunden sind, gebildet sind.
 
3. Auftragstasche nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vielzahl der farbtragender Stellen (7) zueinander beabstandet angeordnet und in einer Rasterung positioniert sind.
 
4. Auftragstasche nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dass die farbtragenden Stellen (7) linienförmig ausgebildet und mit unterschiedlicher Winkelorientierung zu einer Mittelachse (M) des Foliendeckblattes positioniert sind.
 
5. Auftragstasche nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufdruck mit farbtragenden Stellen (7) auf einer Ober- und/oder Unterseite des Foliendeckblattes (2) aufgebracht ist.
 
6. Auftragstasche nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die farbstrukturierte Oberfläche (8) eine inhaltliche Erkennung von Informationsgehalt aufgenommener Dokumente erschwert oder verhindert.
 
7. Auftragstasche nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die farbstrukturierte Oberfläche (8) an einer selbstklebende Folie zum Nachrüsten des Foliendeckblattes (2) ausgebildet ist.
 
8. Auftragstasche nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Foliendeckblatt (2) eine Dicke im Bereich von 0,15 bis 0,5 mm aufweist.
 
9. Auftragstasche nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Foliendeckblatt (2) eine seitlich geöffnete Klarsichtfronttasche bildet.
 
10. Auftragstasche nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückwand (1) als eine versteifte Unterlage ausgebildet ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente