Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft eine Kunststoffpalette, welche aus mehreren Teilen zusammengesetzt
ist. Eine solche Kunststoffpalette umfasst ein Deck zur Lagerung von zu transportierenden
Objekten, sowie Füße, welche erste und zweite Fußelemente umfassen, wobei die ersten
Fußelemente an eine Deckunterseite und die zweiten Fußelemente an Kufen, welche mindestens
zwei Füße miteinander verbinden, angeformt sind. Schließlich umfasst die Kunststoffpalette
auch Verbindungsmittel zur Verbindung von ersten Fußelementen mit entsprechenden zweiten
Fußelementen und damit des Decks mit den Kufen. Bei dem Deck handelt es sich im Wesentlichen
um einen plattenförmigen Körper mit einer Deckoberseite und einer Deckunterseite.
Insbesondere die Deckoberseite ist in der Regel eben, sie kann beispielsweise geschlossen
ausgeführt sein, aber auch als Gitterstruktur oder als Kombination aus diesen. Des
Weiteren können an das Deck verschiedene funktionelle Elemente angeformt sein, wie
beispielsweise Vertiefungen für die Aufnahme von fassförmigen Behältern, sonstige
Positionierhilfen oder Begrenzer, um eine horizontale Bewegung von Transportgut auf
der Palette über den Rand der Palette hinaus zu verhindern.
[0002] Auch die Deckunterseite kann im Wesentlichen eben ausgeführt sein, wobei an die Deckunterseite
die ersten Fußelemente angeformt sind. Diese stehen von der Deckunterseite nach unten
ab und sind mit dem Deck einstückig gefertigt. Je nach Größe der Palette sind an der
Deckunterseite beispielsweise vier, sechs oder neun erste Fußelemente ausgebildet.
Die Kufen, an denen zweite Fußelemente angeformt sind, verbinden nun mindestens zwei
Füße, bei größeren Paletten auch drei oder mehr Füße miteinander, jeweils in gerader
Linie hintereinander oder als Gitterstruktur. Die zweiten Fußelemente sind zu den
ersten Fußelementen komplementär, d.h. sie passen zu diesen, zu jedem ersten Fußelement
gibt es ein entsprechendes zweites Fußelement, wobei je nach Position des Fußes in
der Palette - an einer der vier Ecken, an einer der vier Kanten oder im Inneren, beispielsweise
an der Position des geometrischen Schwerpunktes der Deckoberseite - die ersten und
zweiten Fußelemente und damit die Füße unterschiedlich ausgeformt sein können.
[0003] Bei der hier beschriebenen Kunststoffpalette handelt es sich um eine Palette, die
aus mehreren Teilen zusammengesetzt ist, d.h. die Kufen mit den zweiten Fußelementen
werden mit dem Deck, an dem die ersten Fußelemente angeformt sind, über Verbindungsmittel
verbunden. Diese Verbindungsmittel müssen dabei nicht zwingend alle ersten Fußelemente
mit entsprechenden zweiten Fußelementen verbinden, sondern beispielsweise nur in denjenigen
ersten und zweiten Fußelementen vorhanden sein, die zu den Ecken der Palette korrespondieren.
Stand der Technik
[0004] Paletten dienen der Lagerung und dem Transport von Gütern und sind dementsprechend
vielfältigen Beanspruchungen ausgesetzt. Beladene Paletten werden oft mit dem Gabelstapler
transportiert, hierbei kann es leicht zu Beschädigungen an den Füßen der Palette kommen.
Außerdem werden Paletten häufig auf Transportbändern transportiert, dabei handelt
es sich oft um Rollenförderer. Mitunter fallen Paletten auch aus mittlerer Höhe, beispielsweise
zwischen Höhen von 1 m und 2 m, auf die Erde, sei es am Ende eines Förderbandes nach
Entladung oder bei Unachtsamkeit beim Transport von oder zu einem LKW, um nur ein
Beispiel zu nennen. Dies kann zu Schädigungen der Palette führen, wobei hier insbesondere
die Füße und insbesondere die Eckfüße betroffen sind. Solche Beschädigungen führen
dann oft dazu, dass die Paletten nicht länger verwendet werden können und ersetzt
werden müssen.
[0005] Um die Beständigkeit von Paletten zu verbessern, sind im Stand der Technik verschiedene
Lösungen bekannt, von denen hier als Beispiel nur die in der
DE 10 2014 002 832 A1 beschriebene Lösung herausgegriffen werden soll. Dort ist eine zweiteilige Palette
offenbart, die aus einem Oberteil und einem Unterteil besteht. An das Oberteil sind
an der Deckunterseite erste Fußelemente angeformt, das Unterteil umfasst sämtliche
Kufen in einer Gitterstruktur, an die Kufen sind zweite Fußelemente angeformt, welche
durch die Kufen verbunden werden. Das Oberteil und das Unterteil werden über die ersten
und zweiten Fußelemente miteinander verbunden, die Verbindung kann als Steckverbindung,
als Klebeverbindung, als Heißschweißverbindung und/oder als Rastverbindung ausgebildet
sein. Es handelt sich also um irreversible Verbindungen, da auch Rast- bzw. Ratsch-Verbindungen
in der Regel nur in einer Richtung funktionieren. Um die Füße zu schützen und damit
die Beständigkeit der Palette zu verbessern, sind bei der Palette aufklipsbare ¾-Schutzmanschetten
vorgesehen. Im Idealfall müssen bei einer Beschädigung an den Ecken also nur die Schutzmanschetten
ausgewechselt werden, während die Palette selbst weiter benutzt werden kann. Fällt
jedoch die Palette beispielsweise aus mittlerer Höhe herunter und wird die Palette
an einer der Kufen oder am Deck beschädigt, so muss die ganz Palette ersetzt werden,
da die Teile - bis auf die Schutzmanschetten - irreversibel miteinander verbunden
sind. Selbst wenn also nur eine Kufe beschädigt ist, muss die ganze Palette ersetzt
werden, was mit hohen Kosten verbunden ist und die anfallende Abfallmenge erhöht.
Beschreibung der Erfindung
[0006] Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, eine Kunststoffpalette der eingangs
beschriebenen Art dahingehend weiterzuentwickeln, dass die Kosten für den Ersatz bei
Beschädigung und Reparatur einer Palette reduziert werden und einer nachhaltigere
Nutzung ermöglicht wird.
[0007] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Verbindungsmittel reversibel sind und
in mindestens einem ausgewählten Teil der Füße jeweils eine an eines der beiden Fußelemente
angeformte, vorzugsweise zungenförmige, und um eine Biegeachse elastisch biegsame
Lasche mit einer Längsachse senkrecht zur Biegeachse umfassen. Es handelt sich um
reversible Verbindungsmittel, d.h. die Verbindung kann wieder gelöst werden und ggf.
auch erneut wiederhergestellt werden. Die Lasche kann dabei entweder an den ersten
oder an den zweiten Fußelementen angeformt sein. Sie ist in mindestens einem ausgewählten
Teil der Füße vorhanden, beispielsweise kann dieser ausgewählte Teil von den Füßen
gebildet werden, die in den Ecken der Palette positioniert sind, oder von den Füßen,
deren Fußelemente am Rand von Kufen liegen. Grundsätzlich kann aber auch in jedem
der Füße eine Lasche angeordnet sein.
[0008] Die Lasche ist an einem festen Ende in Bezug auf ihre Längsachse fest mit dem jeweiligen
Fußelement, also dem ersten oder zweiten Fußelement, verbunden, indem sie an dieses
angeformt ist, d.h. beispielsweise im Spritzgussverfahren gleichzeitig mit dem Fußelement
hergestellt oder nachträglich montiert wird. Das andere Ende der Lasche in Bezug auf
ihre Längsachse ist ein freies Ende.
[0009] Die Lasche ist um eine Biegeachse elastisch biegsam, sie kann beispielsweise zungenförmig
ausgebildet sein, d.h. im Wesentlichen an die Form einer Platte angelehnt, mit zwei
Großseiten oder Großflächen, welche über Schmalseiten bzw. Schmalflächen miteinander
verbunden sind und wobei die Großseiten eine wesentlich größere Fläche als die Schmalseiten
haben und die Dicke - der Abstand der Großflächen zueinander - wesentlich kleiner
als die Breite und Länge sind. Die Zungenform lässt auch Abweichungen von der strengen
Geometrie einer Platte zu, beispielsweise variable Dicken oder Schmalseiten, die nicht
parallel zueinander verlaufen.
[0010] Die Biegeachse verläuft parallel zu einer der Schmalseiten, mit welcher die Lasche
an das entsprechende erste oder zweite Fußelement angeformt ist. Der Abstand der beiden
Großseiten muss dabei so bemessen werden, dass eine elastische Biegung senkrecht zur
Biegeachse möglich ist, die Oberflächen der Großflächen also durch mechanische Einwirkung
- händisch oder mit Hilfe eines Werkzeugs - gekrümmt werden können, so dass die Großseiten
im Querschnitt senkrecht zur Biegeachse, also entlang ihrer Längsachse, konkav oder
konvex elastisch umgebogen werden können. Je dicker der Abstand der beiden Großflächen
zueinander ist, desto mehr Kraft muss aufgewendet werden, um die Lasche, wie beschrieben,
elastisch zu verformen. Je länger die Schmalseite der zungenförmigen Lasche ist, mit
der sie an das entsprechende Fußelement angeformt ist, desto stabiler ist die Verbindung.
Es ist aber ebenfalls möglich, die Schmalseite, mit der die Lasche an das erste oder
zweite Fußelement angeformt ist, so kurz zu gestalten, dass die Lasche nicht nur in
der eben beschriebenen Weise elastisch gebogen werden kann, sondern auch senkrecht
dazu, um eine zweite Biegeachse, die senkrecht zur ersten Biegeachse und zur Längsachse
der Lasche steht. Die Lasche kann dann beispielsweise die Form einer Säule aufweisen.
Darüber hinaus ist es auch möglich, die Lasche noch näher an die Zungenform angelehnt
auszubilden, mit einer stärkeren Basis, mit der sie an das erste oder zweite Fußelement
angeformt ist und einer sich von der Basis weg in eine oder beide Richtungen senkrecht
zur Längsachse verjüngenden Form, so dass sie zumindest in einem oberen Bereich näher
am freien Ende um eine oder zwei Biegeachsen biegsam ist.
[0011] An dem freien Ende der Lasche ist mindestens ein Haken ausgebildet. In dem ausgewählten
Teil der Füße, an denen an dem einem der beiden Fußelemente die Lasche angeformt ist
- dies bedeutet, dass die Lasche an allen ersten oder allen zweiten Fußelementen in
diesem ausgewählten Teil angeformt ist -, ist jeweils an dem anderen der beiden Fußelemente
- dies betrifft wieder alle zweiten oder alle ersten Fußelemente in dem ausgewählten
Teil - eine zu dem Haken komplementäre Hakenaufnahme ausgebildet, welche den Haken
aufnimmt. Auf diese Weise sind die beiden Fußelemente über den Haken mindestens formschlüssig
miteinander verbunden. Die Hakenaufnahme ist zu dem Haken komplementär, d.h. zu dessen
Form passend, so dass eine entsprechend formschlüssige Verbindung hergestellt werden
kann. Der Formschluss verhindert, dass die Kufen entlang der Längsachse der Lasche,
d.h. senkrecht zur Deckoberseite, vom Deck abgezogen werden können.
[0012] Eine formschlüssige Verbindung in den anderen beiden Richtungen, also für Bewegungen
in einer zur Deckfläche bzw. Deckoberseite parallelen Ebene wird bevorzugt dadurch
hergestellt, dass die Füße mindestens teilweise eine doppelwandige Struktur an ihrem
äußeren Umfang aufweisen. Die ersten Fußelemente stehen dann von der Deckunterseite
und die zweiten Fußelemente von der Kufe so weit ab, dass sie beim Zusammensetzen
ineinandergeschoben werden, was voraussetzt, dass eines der beiden Fußelemente einen
kleineren Außenumfang als das andere der beiden Fußelemente einen Innenumfang aufweist,
um das Ineinanderschieben zu ermöglichen. Die doppelwandige Struktur erhöht einerseits
die Stabilität gegen Beschädigungen beispielsweise mittels eines Gabelstaplers, andererseits
kann die Ausbildung einer doppelwandigen Struktur auch vorteilhaft eine kraftschlüssige
Verbindung von dem Deck mit den Kufen entlang der Normalen der Deckoberseite, also
parallel zur Längsachse der Lasche herstellen. Dazu kann beispielsweise der Außenumfang
des einen Fußelements, welches den inneren Teil der doppelwandigen Struktur bildet
mit geringem Übermaß gegenüber dem Innendurchmesser des anderen Fußelements, welches
den äußeren Teil der doppelwandigen Struktur bildet, ausgebildet sein. Das Zusammensetzen
wird jedoch erleichtert, wenn an dem Außenumfang des einen, den inneren Teil der doppelwandigen
Struktur bildenden Fußelements, von diesem Umfang abstehende Rippen ausgebildet sind
und nur an den freien Kanten der Rippen ein Übermaß besteht. Dadurch kann die Gefahr,
dass sich die ersten und zweiten Fußelemente beim Ineinanderschieben verklemmen, verringert
werden.
[0013] In einer bevorzugten Ausgestaltung sind der mindestens eine Haken und die Hakenaufnahme
jeweils in der Mitte der Füße angeordnet, und zwar in der Draufsicht und / oder von
der Seite, d.h. Haken und Hakenaufnahme befinden sich bei rechteckigen Füßen etwa
im Schnittpunkt der Diagonalen des Rechtecks in der Draufsicht und / oder auf halber
Höhe zwischen der Oberseite des Decks und einer Unterseite der Kufen. Dies gewährt
einen hohen Schutz gegenüber schlag- und stoßartigen Einwirkungen von außen, beispielsweise
durch einen Gabelstapler.
[0014] Auch die Verbindung über den Haken kann zusätzlich zum Formschluss noch kraftschlüssig
erfolgen, wobei der Kraftschluss dann in Richtungen erfolgt, die parallel zur Oberfläche
des Decks und senkrecht zur Längsachse der Lasche liegen. Der Haken wird dann also
durch Reibungskräfte zusätzlich fixiert, was beispielsweise erreicht werden kann,
indem die Länge der Lasche so dimensioniert wird, dass der Haken in der Hakenaufnahme
ohne Spiel oder unter Zugspannung aufliegt.
[0015] Dies stellt jedoch hohe Anforderungen an die Herstellung, was die Toleranz des Werkzeuges
und der Palette betrifft. Die Toleranzen liegen üblicherweise in einem Bereich zwischen
0,5 mm und 2 mm, so dass eine spielfreie Fassung nicht immer realisierbar ist. Um
ein unbeabsichtigtes Lösen der Verbindung des Decks mit den Kufen bzw. der ersten
mit den zweiten Fußelementen zu verhindern, sind dabei in einer bevorzugten Ausgestaltung
an der Hakenaufnahme Verschlusselemente ausgebildet, die verhindern, dass die Hakenverbindung
sich löst. Die Verschlusselemente ersetzen oder ergänzen also die kraftschlüssige
Verbindung des Hakens mit der Hakenaufnahme und verhindern eine Bewegung des Hakens
aus der Hakenaufnahme in Richtungen senkrecht zur Längsachse der Lasche, also in einer
Ebene parallel zur Deckoberseite. Die Verschlusselemente können beispielsweise so
ausgebildet sein, dass sie eine formschlüssige Verbindung des Hakens mit der Hakenaufnahme
auch in diesen Richtungen in der Ebene parallel zur Deckoberseite herstellen, zusätzlich
zu der formschlüssigen Verbindung in Richtung der Längsachse, welcher der wesentliche
ist, um das Deck mit den Kufen zu verbinden.
[0016] Um das Herstellen der Verbindung zwischen ersten und zweiten Fußelementen zu erleichtern,
ist an der Hakenaufnahme vorteilhaft ein Hakenführungselement ausgebildet, welches
beim Zusammensetzen der Füße durch Bewegen des ersten und des zweiten Fußelements
entlang der Längsachse der Lasche aufeinander zu die Lasche elastisch und kontinuierlich
stärker aus einer Ruheposition auslenkend ausgebildet ist. Die Ruheposition der Lasche
ist diejenige Position, bei der keine Biegekräfte auf die Lasche wirken, sie also
in der Regel senkrecht und parallel zur Normalenrichtung der Deckoberseite ausgerichtet
ist. Durch das Hakenführungselement wird die Lasche nun elastisch um die Biegeachse
senkrecht zur Längsachse der Lasche gebogen, und zwar umso stärker, je mehr erstes
und zweites Fußelement beim Zusammensetzen sich ihren Endpositionen im zusammengesetzten
Zustand der Palette nähern, sich also Haken und Hakenaufnahme aufeinander zu bewegen.
Je nach Ausbildung des Hakens und der Hakenaufnahme kann der Haken am Ende dieses
Prozesses beispielsweise selbstständig in die Hakenaufnahme einschnappen, dieses Einschnappen
kann aber auch mechanisch entweder händisch oder durch ein Werkzeug unterstützt werden.
Werden die Teile der Palette im Rahmen der Fertigung automatisiert zusammengesetzt,
so ist die Verwendung eines entsprechenden Werkzeugs zu bevorzugen. Es handelt sich
in diesem Fall um eine Schnapphakenverbindung, die wieder lösbar - also reversibel
- ist, im Unterschied zu einer Rastverbindung, welche nicht lösbar ist und nur über
eine oder mehrere Rastpositionen verfügt.
[0017] Zur Ausgestaltung des Hakens und der Hakenaufnahme gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten.
Der Haken kann als klassischer Haken ausgestaltet sein, d.h. als gebogenes Endstück
der Lasche mit einer Öffnung, der Haken ist dann ebenfalls senkrecht zur Biegeachse
ausgebildet. Diese Ausbildung senkrecht zur Biegeachse beschränkt jedoch auch die
Wirksamkeit des Hakens, da die komplementäre Hakenaufnahme das Einhaken ermöglichen
muss. Der Haken greift in diesem Falle hinter eine Wand der Hakenaufnahme ein, wobei
die Spitze des Hakens jedoch nicht zu weit hinter diese Hakenaufnahme eingreifen darf,
um das Querstellen und Lösen der Hakenverbindung zu ermöglichen. Dies führt allerdings
dazu, dass die Hakenverbindung nicht zu stark belastet werden kann, da ihr durch die
Abmessungen Grenzen gesetzt sind.
[0018] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist daher der mindestens eine
Haken als Verbreiterung der Lasche entlang der Biegeachse und senkrecht zur Längsachse
ausgebildet. Dies ermöglicht eine größere Flexibilität bei der Ausbildung des Hakens,
insbesondere kann über die Ausdehnung entlang der Biegeachse auch beeinflusst werden,
wie stark die mindestens formschlüssige und Verbindung ist: Je länger die Ausdehnung
entlang der Biegeachse ist, desto mehr ist die formschlüssige Verbindung entlang der
Normalenrichtung der Deckoberseite belastbar.
[0019] Die Hakenaufnahme ist zweckmäßig als schienenförmige Auflage senkrecht zur Biegeachse
ausgebildet. Auf der Oberseite der Schiene befindet sich eine Auflagefläche für den
Haken, passend zu diesem. Die Auflagefläche bzw. die Schiene weist eine Schienenlängsrichtung
auf, die senkrecht zur Längsachse der Lasche und zur Biegeachse steht.
[0020] Bei entsprechender Ausgestaltung der Lasche kann diese um ihre Längsachse verdreht
werden, so dass ein Vorbeiführen des Hakens am freien Ende an der Lasche an der schienenförmigen
Auflage beim Zusammensetzen möglich ist. Sobald die Endposition erreicht wird, bei
der die beiden Fußelemente zusammengesetzt sind, wird der Haken aufgrund der Torsionsspannung
automatisch in die richtige Richtung gedreht. Um diesen Vorgang und die Handhabung
des Hakens zu erleichtern, kann das freie Ende der Lasche außerdem mit einem Griffelement
versehen sein.
[0021] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung, die insbesondere im Zusammenspiel mit
einem Hakenführungselement vorteilhaft ist, weist die schienenförmige Auflage ein
freies Ende auf. In diesem Fall muss der Haken am freien Ende der Lasche nicht verdreht
werden, sondern es reicht die Biegung der Lasche aus, um den Haken an der schienenförmigen
Auflage vorbei in die Endposition zu führen.
[0022] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung sind an dem freien Ende der Lasche zwei
Haken aneinander gegenüberliegenden Seiten entlang einer zur Biegeachse parallelen
Richtung ausgebildet. Entsprechend sind auch zwei Hakenaufnahmen vorhanden, die durch
einen Zwischenraum getrennt sind. Es handelt sich also um einen Doppelhaken und eine
Doppelhakenaufnahme. Die Haken können mittels eines Griffelements verbunden sein.
Die Verbindung der ersten und zweiten Fußelemente und damit der einzelnen Teile der
Palette kann auf diese Weise weiter verstärkt werden. Durch die Konstruktion der schienenförmigen
Auflagen mit einem Zwischenraum dazwischen kann außerdem eine Bewegung des Hakens
entlang der Biegeachse unterdrückt werden. Zudem wird die formschlüssige Verbindung
entlang der Normalenrichtung der Deckoberseite weiter verstärkt.
[0023] Dabei gibt es mehrere Möglichkeiten, an dieser Hakenaufnahme Verschlusselemente auszubilden,
sofern diese verwendet werden sollen. In einer Ausgestaltung umfassen die Verschlusselemente
Stoppelemente, die am freien Ende der schienenförmigen Auflagen auf diesen angeordnet
sind und ein Verschieben des Hakens über das freie Ende hinaus verhindern. Es handelt
sich hier um einfache Erhebungen, beispielsweise in Halbkugelform oder in Quaderform.
Entsprechende Stoppelemente können an den schienenförmigen Auflagen auch in Richtung
deren fester Enden angeordnet sein - mit den festen Enden sind diejenigen Enden der
schienenförmigen Auflagen gemeint, mit denen die schienenförmigen Auflagen an dem
entsprechenden Fußelement, an welchem die Hakenaufnahme ausgebildet ist, angeformt
sind - und der Abstand diesen Stoppelementen auf einer Schiene kann so bemessen sein,
dass der Haken genau zwischen diese passt, so dass ein Bewegen des Hakens entlang
der schienenförmigen Auflagen nach Erreichen der Endposition verhindert wird. Stoppelemente
können aber auch am freien Ende der schienenförmigen Auflage an deren Seite im Bereich
der Lasche ausgebildet sein und - bei der Ausbildung eines Doppelhakens in den Zwischenraum
ragen, dessen Öffnung also verjüngen.
[0024] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung dieser Ausbildung der Hakenaufnahme
ist daran ein Hakenführungselement ausgebildet, welches an einer zum jeweils anderen
Fußelement aufweisenden Unterseite der Hakenaufnahme eine Schräge zur Auslenkung der
Lasche aus einer Ruheposition beim Zusammensetzen aufweist. Ist die Hakenaufnahme
beispielsweise am ersten Fußelement ausgebildet, so ist die Schräge an der Seite der
Hakenaufnahme ausgebildet, die zum zweiten Fußelement weist. Es handelt sich dabei
beispielsweise um die Unterseite der schienenförmigen Auflage, die Auflagefläche bildet
die Oberseite der schienenförmigen Auflage und der Hakenaufnahme. Die Breite dieser
Schrägen entspricht vorzugsweise der Breite der schienenförmigen Auflagen, so dass
der mindestens eine Haken durch die Schräge in jedem Falle kontaktiert wird und die
Lasche aus ihrer Ruheposition ausgelenkt wird. Die Schräge darf dabei mit der Normalenrichtung
der Deckoberfläche nur einen solchen spitzen Winkel einschließen, der eine Auslenkung
nicht verhindert, der Winkel sollte jedoch nicht so spitz sein, dass die Strecke entlang
der Normalenrichtung, über deren Länge das Auslenken erfolgt, zu lang wird, hier sind
natürliche Grenzen durch die Höhe der Füße gesetzt.
[0025] In einer weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltung sind an demjenigen der beiden
Fußelemente - also an jedem entsprechenden Fußelement in dem ausgewählten Teil der
Fußelemente - an dem die Hakenaufnahme ausgebildet ist, eine Öffnung ausgebildet,
durch welche der Haken von außerhalb des Fußelementes zugänglich ist. Auf diese Weise
kann man - händisch oder mit Hilfe eines Werkzeuges - beim Herstellen oder Lösen der
Verbindung direkt an den Haken angreifen, was den geringsten Kraftaufwand erfordert,
wenn man die Biegeachse als Ansatzpunkt für einen Hebel ansieht.
[0026] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist die Hakenaufnahme am ersten Fußelement
und die Lasche am zweiten Fußelement ausgebildet. Eine Öffnung wird dann ins Deck
eingebracht, so dass die Hakenaufnahme und der Haken ohne Weiteres in der normalen
Lagerungsposition der Palette auf einfache Weise zugänglich sind. Selbstverständlich
ist es auch möglich, die Hakenaufnahme in das zweite Fußelement zu integrieren und
die Lasche dafür in das erste Fußelement.
[0027] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in den angegebenen Kombinationen, sondern auch in anderen Kombinationen
oder in Alleinstellung einsetzbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung
zu verlassen.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0028] Nachfolgend wird die Erfindung beispielsweise anhand der beigefügten Zeichnungen,
die auch erfindungswesentliche Merkmale offenbaren, noch näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- eine Explosionszeichnung eines Ausschnitts einer Palette mit zwei Fußelementen in
perspektivischer Darstellung,
- Fig. 2a
- den Ausschnitt aus Fig. 1 in einer Draufsicht,
- Fig. 2b
- einen Schnitt durch den in Fig. 1 gezeigten Ausschnitt und
- Fig. 2c
- eine vergrößerte Darstellung eines Bereichs aus Fig. 2a,
- Fig. 3a-d
- verschiedene Ansichten nur eines Deck-Ausschnitts mit einem ersten Fußelement,
- Fig. 4a-c
- einen Ausschnitt der Palette mit erstem und zweitem Fußelement in zusammengesetztem
Zustand,
- Fig. 5a-b
- Ansichten der gesamten Palette,
- Fig. 6
- die Wirkung eines Hakenführungselements,
- Fig. 7a-c
- verschiedene Ausgestaltungen von Verschlusselementen im Ausschnitt und
- Fig. 8a-c
- entsprechende Schnitte solchermaßen verbundener Fußelemente.
Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
[0029] Fig. 1 zeigt zunächst in einer Explosionszeichnung einen Ausschnitt einer Kunststoffpalette
1, welche aus mehreren Teilen zusammengesetzt ist, eine solche Kunststoffpalette 1
ist beispielsweise in Fig. 5a in einer Draufsicht von oben gezeigt. Die Kunststoffpalette
1 umfasst ein Deck 2 zur Lagerung von zu transportierenden Objekten sowie Füße, welche
erste Fußelemente 3 und zweite Fußelemente 4 umfassen. Die ersten Fußelemente 3 sind
an eine Deckunterseite 5 des Decks 2 angeformt, die zweiten Fußelemente 4 sind an
Kufen 6 angeformt, welche mindestens zwei Füße miteinander verbinden.
[0030] Die Kunststoffpalette 1 umfasst außerdem Verbindungsmittel zur reversiblen Verbindung
von ersten Fußelementen 3 und entsprechenden zweiten Fußelementen 4 und damit des
Decks 2 mit den Kufen 6. Die Verbindungsmittel sind dabei in mindestens einem ausgewählten
Teil der Füße vorhanden, im gezeigten Beispiel besteht der ausgewählte Teil der Füße
aus den Eckfüßen 7 der Palette, wie in Fig. 5b, die einen Schnitt durch die Kunststoffpalette
1 entlang der in Fig. 5a eingezeichneten Linie BB senkrecht zur Blattebene gezeigt.
Die Kufen 6 sind hier als echte Kufen ausgeführt und nicht als Gitterstruktur, was
aber ohne weiteres auch möglich ist.
[0031] Die Verbindungsmittel umfassen in mindestens einem ausgewählten Teil der Füße - hier
also in den Eckfüßen 7 -jeweils eine an eines der beiden Fußelemente 3, 4 angeformte
und um eine Biegeachse K elastisch biegsame Lasche 8 mit einer Längsachse L senkrecht
zur Biegeachse K. Die Biegeachse K und die Längsachse L sind in Fig. 2b gekennzeichnet,
Fig. 2a zeigt eine Draufsicht auf den in Fig. 1 gezeigten Ausschnitt der Explosionsdarstellung
aus einer Kunststoffpalette 1, Fig. 2b einen Schnitt durch den Ausschnitt entlang
der Linie AA in Fig. 2a. Fig. 2c zeigt den mit B bezeichneten Ausschnitt in Fig. 2a
in vergrößerter Darstellung. Die Lasche 8 ist in Fig. 1 und in Fig. 2b zu erkennen.
Die Biegeachse K ist in Fig. 2b eingezeichnet und liegt senkrecht zur Blattebene.
Die Längsachse L liegt in Fig. 2b in der Blattebene und in Fig. 2a steht sie senkrecht
zu ihr.
[0032] Im gezeigten Beispiel ist die Lasche 8 ist zungenförmig oder im Wesentlichen plattenförmig
ausgeführt. Die Lasche 8 ist an einem festen Ende in Bezug auf die Längsachse L mit
dem jeweiligen Fußelement - hier dem zweiten Fußelement 4 verbunden bzw. an dieses
angeformt. An einem freien Ende in Bezug auf ihre Längsachse L ist an der Lasche 8
mindestens ein Haken 9 ausgebildet. Im vorliegenden Beispiel sind zwei Haken 9 als
Verbreiterungen der Lasche 8 entlang der Biegeachse K und senkrecht zur Längsachse
L ausgebildet. Sie sind an einander gegenüberliegenden Seiten entlang einer zur Biegeachse
K parallelen Richtung ausgebildet. Ein Griffelement 10 auf beiden Seiten des freien
Endes der Lasche 8 ermöglicht das einfache Greifen der Lasche 8 mit einem Werkzeug
oder mit den Händen. Für den manuellen Zusammenbau können die Griffflächen 10 aufgeraut
sein.
[0033] Schließlich umfassen die Verbindungsmittel in dem ausgewählten Teil der Füße - also
hier bei den Eckfüßen 7 - jeweils eine an dem anderen der beiden Fußelemente - hier
dem ersten Fußelement 3 - ausgebildete, zu dem Haken 9 komplementäre - also dazu passende
- Hakenaufnahme 11, welche den Haken 9 aufnimmt, wodurch die beiden Fußelemente 3,
4 über den Haken 9 mindestens formschlüssig miteinander verbunden sind. Eine solche
Hakenaufnahme 11 ist beispielsweise in Fig. 2a und in dem vergrößerten Ausschnitt
in Fig. 2c in Bezug auf die Explosionszeichnung aus Fig. 1 dargestellt. Die Hakenaufnahme
11 ist als schienenförmige Auflage 12 senkrecht zur Biegeachse K ausgebildet. Schienenförmig
bedeutet dabei, dass der Bereich, auf dem der Haken 9 auf der schienenförmigen Auflage
12 aufliegt, senkrecht zur Längsachse L und senkrecht zur Biegeachse K - also entlang
der Richtung, in der sich die Lasche 8 bewegen lässt - eine größere Längsausdehnung
aufweist, als der Haken 9 breit ist. Die in dem Beispiel zwei schienenförmigen Auflagen
12 sind aus Stabilitätsgründen an zwei Seiten in Blickrichtung entlang der Längsachse
L fest mit dem ersten Fußelement 3, was am Deck 2 angeformt ist, verbunden, d.h. an
dieses angeformt bzw. daran ausgebildet. Die Hakenaufnahme 11 ist hier also als schienenförmige
Auflage 12 senkrecht zur Biegeachse K und senkrecht zur Längsachse L ausgebildet,
sie weist ein freies Ende 13 auf, über welches der Haken 9 mit der Hakenaufnahme 11
in die formschlüssige Verbindung gebracht werden kann. Da bei dem gezeigten Beispiel
zwei Haken 9 ausgebildet sind, werden entsprechend auch zwei Hakenaufnahmen 11 benötigt,
die durch einen Zwischenraum 14, der zur Einführung der Lasche 9 in die Hakenaufnahme
11 dient, voneinander getrennt sind. Auf diese Weise wird die Stabilität der formschlüssigen
Verbindung erhöht.
[0034] Fig. 3a-d zeigen das erste Fußelement 3 aus verschiedenen Perspektiven, ohne das
zweite Fußelement 4. Fig. 3a zeigt eine Draufsicht, Fig. 3b zeigt die Hakenaufnahme
11 noch einmal vergrößert und im Detail entsprechend dem Ausschnitt B aus Fig. 3a
ohne darunter angeordnetes zweites Fußelement 4 mit Lasche 8. Fig. 3c zeigt einen
Schnitt durch das erste Fußelement 3 entlang der Linie AA in Fig. 3a. Fig. 3d schließlich
zeigt das erste Fußelement 3 von unten. Fig. 4 zeigen ähnliche Ansichten, jedoch mit
zusammengesetzten Fußelementen 3, 4.
[0035] Wie in Fig. 1 zu erkennen ist, weist das Deck 2 an seiner Oberseite eine Öffnung
15 auf, durch welche im eingesetzten Zustand der Haken 9 von außerhalb des ersten
Fußelements 3 zugänglich ist. Dies erleichtert das Herstellen und Lösen der Verbindung.
Werden erstes Fußelement 3 und zweites Fußelement 4 zusammengesetzt, so bilden die
aus den beiden Fußelementen 3, 4 gebildeten Füße mindestens teilweise eine doppelwandige
Struktur an ihrem äußeren Umfang. Im vorliegenden Fall ist der innere Umfang des ersten
Fußelements 3 kleiner als der äußere Umfang des zweiten Fußelements 4, letzteres wird
also beim Zusammensetzen mindestens teilweise von dem ersten Fußelement 3 umschlossen.
Dies erhöht die Stabilität gegen Beschädigungen sowie die Stabilität bei Belastung
von oben. Zur Herstellung einer kraftschlüssigen Verbindung zwischen dem ersten Fußelement
3 und dem zweiten Fußelement 4 - hierunter fallen in der Regel alle Fußelemente 3,
4 bzw. Füße - weist das zweite Fußelement 4 an seinem äußeren Umfang Rippen 16 auf,
an deren von dem Umfang des zweiten Fußelementes 4 abstehenden Kanten die kraftschlüssige
Verbindung über den inneren Umfang des ersten Fußelements 3 hergestellt wird. Zusätzlich
kann auch die über den Haken 9 hergestellte Verbindung zwischen dem ersten Fußelement
3 und dem entsprechenden zweiten Fußelement 4 kraftschlüssig erfolgen, und zwar in
den Richtungen parallel zur Deckoberfläche.
[0036] Bevorzugt sind dabei an der Hakenaufnahme 11 Verschlusselemente ausgebildet, welche
ein unbeabsichtigtes Lösen der Verbindung zwischen erstem Fußelement 3 und zweitem
Fußelement 4 verhindern. Diese Verschlusselemente können auf verschiedene Weise ausgebildet
werden. Ein Beispiel ist in Fig. 3b dargestellt, hier umfassen die Verschlusselemente
Stoppelemente 17, welche am freien Ende 13 der schienenförmigen Auflagen 12 an deren
Seiten in dem Bereich, wo sich im verbundenen Zustand die Lasche 8 befindet, ausgebildet
sind. Die Lasche 8 kann an den Stoppelementen 17 vorbei in den Zwischenraum 14 gedrückt
werden, die abgerundeten Kanten dienen der erleichterten Einführung. Die Lasche 8
ist zumindest in diesem Bereich breiter als der Abstand zwischen den beiden Stoppelementen
17 in der Blattebene. Die Lasche 8 ist also nur mit einem gewissen Kraftaufwand, der
von Hand oder mit einem Werkzeug erbracht werden kann, in den Zwischenraum 14 einbringbar.
Fig. 4a-c zeigen die beiden Fußelemente 3, 4 in verbundenem Zustand, in Fig. 4c ist
die Lasche 8 und sind mit ihr die Haken 9 in die Öffnung 14 und damit in die Hakenaufnahmen
11 eingesetzt gezeigt, die Lasche 8 ist so breit, dass sie nicht ohne weiteres aus
dem Zwischenraum 14 entfernt werden kann.
[0037] In einer anderen Ausgestaltung der Verschlusselemente, die mit der eben beschriebenen
ohne weiteres kombiniert werden kann, umfassen die Verschlusselemente Stoppelemente
18, die am freien Ende 13 der schienenförmigen Auflagen 12 auf diesen angeordnet sind
und ein Verschieben des Hakens 9 über das freie Ende 13 hinaus verhindern, ebenso
wie die zuvor beschriebenen Stoppelemente 17. Solche Stoppelemente 18 sind in Fig.
7b gezeigt, wohingegen Fig. 7a noch einmal die Stoppelemente 17 zeigt. Fig. 7c zeigt
eine Kombination der beiden Arten von Stoppelementen 17 und 18. Die Fig. 8a-c zeigen
die Schnitte CC, wie sie in Fig. 7a-c jeweils gekennzeichnet sind. Während die Stoppelemente
17 an die Lasche 8 angreifen und deren Bewegung verhindern, indem sie in den Raum,
in dem sich die Laschen 8 bewegen, eingreifen, und zwar hier direkt unterhalb des
Hakens 9, so verhindern die Stoppelemente 18 eine Lösung der Verbindung, indem sie
das Griffelement 10, an dessen Unterseite die Haken 9 ausgebildet sind, daran hindern,
aus dem Zwischenraum 14 zu gleiten. Bei den in Fig. 7b und 7c gezeigten Ausgestaltungen
können solche Stoppelemente 18 auch auf der anderen Seite des Griffelements 10 angeordnet
sein, um so das Spiel der Lasche 8 senkrecht zur Biegeachse K und senkrecht zur Längsachse
L zu minimieren.
[0038] Schließlich ist an der Hakenaufnahme 11 ein Hakenführungselement 19 ausgebildet,
welches hier eine Schräge 20 aufweist bzw. als Schräge 20 zur Auslenkung der Lasche
8 aus einer Ruheposition beim Zusammensetzen ausgebildet ist, dies ist beispielsweise
in Fig. 3c gut zu erkennen. Es ist im Beispiel an einer zum jeweils anderen Fußelement
aufweisenden Unterseite der Hakenaufnahme 11 angeordnet. Die Lasche 8 wird dadurch
beim Zusammensetzen der Füße durch Bewegung des ersten und zweiten Fußelements 3,
4 entlang der Längsachse L der Lasche 8 aufeinander zu elastisch und kontinuierlich
stärker aus einer Ruheposition ausgelenkt. Die Ruheposition der Lasche 8 ist beispielsweise
in Fig. 2b gezeigt, die Längsachse L erstreckt sich dort parallel zur normalen der
Oberfläche des Decks 2.
[0039] Die Wirkung des Hakenführungselements 19 mit der Schräge 20 ist in Fig. 6 dargestellt.
Die Bewegung des ersten Fußelements 3und des zweiten Fußelements 4 aufeinander zu
erfolgt entlang des gerade nach oben weisenden, untersten Pfeils. Auch die Lasche
8 in Ruheposition bewegt sich zunächst nur in dieser Richtung. Trifft jedoch das Griffelement
10 der Lasche 8 auf die Schräge 20, so wird die Lasche 8 elastisch aus ihrer Ruheposition
ausgelenkt, das freie Ende der Lasche 8 am Griffelement 10 folgt dem schräg nach links
oben eingezeichneten Pfeil, während die beiden Fußelemente 3, 4 weiter in der vorher
angezeigten Richtung aufeinander zubewegt werden. Haben erstes Fußelement 3 und zweites
Fußelement 4 ihre Endpositionen erreicht, so muss die Lasche 8 bzw. müssen die Haken
9 am Griffelement 10 mit Kraftaufwand über die Stoppelemente - hier Stoppelemente
18 - gedrückt werden, dies ist durch den obersten, waagerechten Pfeil symbolisiert.
Ist dies erfolgt, so ist die formschlüssige Verbindung zwischen dem ersten Fußelement
3 und dem zweiten Fußelement 4 und damit zwischen dem Deck 2 und den Kufen 6 hergestellt.
[0040] Werden eine oder mehrere der Kufen 6 bei der Verwendung der Palette beschädigt, so
muss nun nicht mehr die ganze Palette entsorgt werden, sondern es können die betroffenen
Kufen 6 ohne großen mechanischen Aufwand vom Deck 2 gelöst und ersetzt werden. Durch
ihre Konstruktionsweise löst sich die Verbindung bei einem Fall aus der Höhe von ca.
2m und mehr - was typischen Situationen entspricht, bei denen Paletten beschädigt
werden - durch die Erschütterung meist mindestens teilweise von selbst, so dass der
Wechselaufwand noch geringer wird. Für den Verwender einer solchen mehrteiligen Kunststoffpalette
ist dies kostengünstiger, als die gesamte Palette durch eine neue zu ersetzen, darüber
hinaus trägt dieses Konzept auch zu einer Reduzierung der Abfallmengen bei.
Bezugszeichenliste
[0041]
- 1
- Kunststoffpalette
- 2
- Deck
- 3
- erstes Fußelement
- 4
- zweites Fußelement
- 5
- Deckunterseite
- 6
- Kufe
- 7
- Eckfuß
- 8
- Lasche
- 9
- Haken
- 10
- Griffelement
- 11
- Hakenaufnahme
- 12
- schienenförmige Auflage
- 13
- freies Ende
- 14
- Zwischenraum
- 15
- Öffnung
- 16
- Rippe
- 17
- Stoppelement
- 18
- Stoppelement
- 19
- Hakenführungselement
- 20
- Schräge
- K
- Biegeachse
- L
- Längsachse
1. Kunststoffpalette (1), welche aus mehreren Teilen zusammengesetzt ist, umfassend
- ein Deck (2) zur Lagerung von zu transportierenden Objekten,
- Füße, umfassend erste Fußelemente (3) und zweite Fußelemente (4), wobei die ersten
Fußelemente (3) an eine Deckunterseite (5) und die zweiten Fußelemente (4) an Kufen
(6), welche mindestens zwei Füße miteinander verbinden, angeformt sind, sowie
- Verbindungsmittel zur Verbindung von ersten Fußelementen (3) mit entsprechenden
zweiten Fußelementen (4) und damit des Decks (2) mit den Kufen (6), dadurch gekennzeichnet, dass
- die Verbindungsmittel reversibel sind und in mindestens einem ausgewählten Teil
der Füße jeweils eine an eines der beiden Fußelemente (3, 4) angeformte und um eine
Biegeachse (K) elastisch biegsame Lasche (8) mit einer Längsachse (L) senkrecht zur
Biegeachse (K) umfassen,
- wobei die Lasche (8) an einem festen Ende in Bezug auf ihre Längsachse (L) mit dem
jeweiligen Fußelement (3, 4) verbunden ist und an einem freien Ende in Bezug auf ihre
Längsachse mindestens ein Haken (9) ausgebildet ist, und
- die Verbindungsmittel in dem ausgewählten Teil der Füße jeweils eine an dem anderen
der beiden Fußelemente (4, 3) ausgebildete und zu dem Haken (9) komplementäre Hakenaufnahme
(11) umfassen, welche den Haken (9) aufnimmt, wodurch die beiden Fußelemente (3, 4)
über den Haken (9) mindestens formschlüssig miteinander verbunden sind.
2. Kunststoffpalette (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der Hakenaufnahme (11) Verschlusselemente ausgebildet sind, welche ein unbeabsichtigtes
Lösen der Verbindung verhindern.
3. Kunststoffpalette (1) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass an der Hakenaufnahme (11) ein Hakenführungselement (19) ausgebildet ist, welches
die Lasche (8) beim Zusammensetzen der Füße durch Bewegung des ersten und des zweiten
Fußelements (3, 4) entlang der Längsachse (L) der Lasche (8) aufeinander zu die Lasche
(8) elastisch und kontinuierlich stärker aus einer Ruheposition auslenkend ausgebildet
ist.
4. Kunststoffpalette (1) nach einem der der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Fußelemente (3) mit den entsprechenden zweiten Fußelementen (4) kraftschlüssig
miteinander verbunden sind.
5. Kunststoffpalette (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung zwischen dem ersten Fußelement (3) und dem entsprechenden zweiten
Fußelement (4) jeweils über einen Haken (9) zusätzlich kraftschlüssig ist.
6. Kunststoffpalette (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Haken (9) als Verbreiterung der Lasche (8) entlang der Biegeachse
(K) und senkrecht zur Längsachse (L) ausgebildet ist.
7. Kunststoffpalette (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Hakenaufnahme (11) als schienenförmige Auflage (12) senkrecht zur Biegeachse
(K) ausgebildet ist.
8. Kunststoffpalette (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die schienenförmige Auflage (12) ein freies Ende (13) aufweist.
9. Kunststoffpalette (1) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass an dem freien Ende der Lasche (8) zwei Haken (9) an einander gegenüberliegenden Seiten
entlang einer zur Biegeachse (K) parallelen Richtung ausgebildet sind, und entsprechend
zwei Hakenaufnahmen (11) vorhanden sind, die durch einen Zwischenraum (14) getrennt
sind.
10. Kunststoffpalette (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 9, wobei an der Hakenaufnahme
(11) Verschlusselemente ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlusselemente Stoppelemente (17, 18) umfassen, die am freien Ende (13) der
schienenförmigen Auflagen (12) auf diesen angeordnet sind und ein Verschieben des
Hakens (9) über das freie Ende hinaus verhindern, und / oder die am freien Ende (13)
der schienenförmigen Auflagen (12) an deren Seiten im Bereich der Lasche (8) angeordnet
sind.
11. Kunststoffpalette (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 10, wobei an der Hakenaufnahme
(11) ein Hakenführungselement (19) ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Hakenführungselement (19) an einer zum jeweils anderen Fußelement aufweisenden
Unterseite der Hakenaufnahme (11) unterhalb der schienenförmigen Auflage (12) eine
Schräge (20) zur Auslenkung der Lasche (8) aus einer Ruheposition beim Zusammensetzen
aufweist.
12. Kunststoffpalette (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass an demjenigen der beiden Fußelemente (3, 4), an denen die Hakenaufnahme (11) ausgebildet
ist, eine Öffnung (15) ausgebildet ist, durch welche der Haken (9) von außerhalb des
jeweiligen Fußelementes (3, 4) zugänglich ist.
13. Kunststoffpalette (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Hakenaufnahme (11) im ersten Fußelement (3) und die Lasche (8) am zweiten Fußelement
(4) ausgebildet ist.
14. Kunststoffpalette (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Füße mindestens teilweise eine doppelwandige Struktur an ihrem äußeren Umfang
aufweisen.